DE19743106A1 - Verfahren zur Prüfung einer Teilstruktur - Google Patents
Verfahren zur Prüfung einer TeilstrukturInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Prüfung einer Teilstruktur nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf ein Anpassungsglied zur Durchfüh
rung des Verfahrens.
Teilstrukturen, wie beispielsweise eine Anhängevorrichtung eines Kraftfahrzeuges,
werden aus wirtschaftlichen oder technischen Erwägungen in der Regel nicht zu
sammen mit der Gesamtstruktur (Fahrzeugkarosserie) geprüft. Statt dessen erfolgt
die Prüfung, beispielsweise eine dynamische Prüfung zum Nachweis der Dauer
festigkeit, an einem Prüfstand, wo bei die zu untersuchende Teilstruktur meist mit
einer Steifigkeit an den Prüfstand angebunden wird, die sich von der realen Umge
bungssteifigkeit der verbleibenden Gesamtstruktur unterscheidet. So sind bei
spielsweise die Prüfstandsaufbauten für Anhängevorrichtungen üblicherweise
deutlich steifer als die entsprechenden Randbereiche der Fahrzeugkarosserie, so
daß der Prüfstandsversuch mit einer vom praktischen Betrieb abweichenden Be
anspruchung durchgeführt wird. Demzufolge besteht die Tendenz, die Anhänge
vorrichtung überzudimensionieren oder aber auch partiell unterzudimensionieren.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des bekannten Prüfverfahrens zu ver
meiden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Ansprüche 5
bis 9 beschreiben Anpassungsglieder zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Kerngedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, ein Anpassungsglied vor
zusehen, das die Umgebungssteifigkeit der restlichen Gesamtstruktur simuliert.
Damit wird vermieden, daß im Labor bei der Untersuchung von Teilstrukturen (z. B.
von Fahrzeugen oder Maschinen) auf ihre Lebensdauer geänderte Einspannbe
dingungen zu unrealistischen Kraftflüssen und Verformungen in der zu untersu
chenden Teilstruktur führen, mit der Folge von Spannungsbildern, die bezüglich
der Art und der Höhe der Beanspruchung von der tatsächlich im Zusammenhang
mit der Gesamtstruktur auftretenden Beanspruchung abweichen. Durch das Ver
fahren gemäß Anspruch 1 hingegen können die Randbedingungen der restlichen
Gesamtstruktur nachgebildet werden, wodurch eine originalgetreue Erprobung er
möglicht wird.
Durch die Weiterbildung des Verfahrens gemäß Anspruch 2 und/oder 3 können für
eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsfälle identische Anpassungsglieder
verwendet werden. Somit werden die Herstellkosten der Anpassungsglieder und
der Aufwand für die Bereitstellung der Anpassungsglieder in einem Labor reduziert.
Die Simulation unterschiedlicher Steifigkeiten der Gesamtstruktur erfolgt dabei
durch eine Veränderung der Federsteifigkeit des Anpassungsgliedes (Anspruch 2).
Adapter (Anspruch 3), mit denen die einzelnen zu prüfenden Teilstrukturen an die
einheitlichen Anpassungsglieder angebunden werden, ermöglichen den Einsatz
der Anpassungsglieder nach Art eines Baukastensystems. Die Anpassungsglieder
können auch prüfstandsseitig in gleichbleibender Weise angebunden werden, wo
durch sich die Prüfstandsaufbauten vereinfachen.
Anspruch 4 beschreibt eine vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens. Neben der Prüfung von Anhängevorrichtungen für Kraftfahrzeuge eignet
sich das erfindungsgemäße Verfahren vor allem für solche Teilstrukturen, die an
die Peripherie einer Gesamtstruktur angebunden werden. Denkbare weitere Ein
satzgebiete im Fahrzeugbau sind beispielsweise die Prüfung von Vorder- und
Hinterachsen, von Radhäusern oder Federstützen. In den genannten Fällen ersetzt
das Anpassungsglied oder ersetzen mehrere Anpassungsglieder die restliche
Fahrzeugkarosserie.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich generell in all den Fällen anwenden, in
denen eine unrealistisch starre Befestigung einer Teilstruktur in der Gesamtstruktur
vermieden werden soll, wie beispielsweise bei der Anbindung von Fahrwerken an
einen Eisenbahnwaggon. Auch im Flugzeugbau können Zellen-, Flügel- oder Leit
werke einer Dauerfestigkeitsprüfung unterzogen werden, wobei durch die Anpas
sungsglieder die restliche Struktur des Flugzeuges nachgebildet wird. In gleicher
Weise ist die Prüfung von Masten, Kranen, Windrädern etc. im Maschinenbau oder
beispielsweise die Prüfung von Brückenelementen im Hochbau möglich.
Die Ansprüche 5 bis 9 beschreiben vorteilhafte Ausführungsformen von Anpas
sungsgliedern zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Mögliche Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
werden nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Anpassungsglied und
Fig. 2 eine Rückansicht des Anpassungsgliedes von Fig. 1.
Das in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnete Anpassungsglied weist ein Gehäuse 2
auf, an das Befestigungswinkel 3 zur Anbindung an einen Prüfstandsaufbau ange
schweißt sind (Schweißnähte 4). Das Gehäuse 2 hat die Form eines Hohlzylinders
mit kreisrundem Außen- und Innenumfang. Im Innenraum 5 des Gehäuses 2 ist
eine Torsionsstabfeder 6 angeordnet, deren gehäuseseitiger Endabschnitt über
eine Klemmeinrichtung 7 gegenüber dem Gehäuse 2 festgelegt ist.
Die Klemmeinrichtung 7 besteht aus einem inneren und einem äußeren Klemmring
8 bzw. 9, deren Keilflächen durch Spannschrauben 11 aufeinander zubewegt wer
den können, wodurch die Torsionsstabfeder 6 verdreh- und verschiebefest am In
nenumfang des Gehäuses 2 fixiert wird.
Am anderen Endabschnitt der Torsionsstabfeder 6 ist eine gleichwirkende
Klemmeinrichtung 12 mit einem inneren und einem äußeren Klemmring 13 bzw. 14
vorgesehen, mit der ein Flansch 15 über Spannschrauben 11 mit der Torsionsstab
feder 6 verbunden ist. Der in den Innenraum 5 des Gehäuses 2 ragende Abschnitt
des Flansches 15 ist über ein Wälzlager 16 in Form eines Zylinderrollenlagers ge
genüber der Innenseite des Gehäuses 2 gelagert.
Der Flansch 15 weist vier gleichmäßig am Umfang verteilte Befestigungsbohrun
gen 17 auf, die beispielsweise auf einem Lochkreisdurchmesser von 100 mm an
geordnet sind. Der Flansch 15 ist zur Aufnahme eines Adapters vorgesehen, an
dem die zu prüfende Teilstruktur befestigt wird. Durch unterschiedliche Adapter
einerseits und die veränderbare Elastizität des Anpassungsgliedes 1 andererseits
können identisch aufgebaute Anpassungsglieder 1 für eine Vielzahl von Anwen
dungsfällen verwendet werden. Reicht der Verstellbereich der Klemmeinrichtung 7
zur Darstellung einer größeren Nachgiebigkeit der restlichen Gesamtstruktur nicht
aus, können selbstverständlich auch Torsionsstabfedern 6 mit einem geänderten
Durchmesser eingesetzt werden.
Durch Verstellung der Klemmeinrichtung 7 in Richtung des Doppelpfeils 18 entlang
der Längsachse 10 des Gehäuses 2 kann die wirksame Einspannlänge der Torsi
onsstabfeder 6 verändert werden. Hierdurch wird, ausgehend von der in Fig. 1
dargestellten maximalen Länge und damit maximalen Elastizität, eine Anpassung
an die Nachgiebigkeit der nachzubildenden restlichen Gesamtstruktur erreicht, so
daß die Teilstruktur unter realen Bedingungen geprüft werden kann.
Der nicht dargestellte Adapter ist in Form eines Hebels ausgebildet, wobei durch
entsprechende Länge des Hebelarms die gewünschte Übersetzung und damit eine
weitere Einstellung der Elastizität vorgenommen werden kann. Außerdem wird
durch die Ausrichtung des Adapters auf dem Flansch 15 die Steifigkeit in zwei
Raumrichtungen bestimmt. Zur Nachbildung der Nachgiebigkeit in der dritten
Raumrichtung ist die Verwendung weiterer Federelemente, beispielsweise in Form
prüfstandsseitiger Blattfedern, an denen das Gehäuse 2 angeschraubt ist, denk
bar. In der Regel ist jedoch die Nachbildung der Steifigkeit in zwei Raumrichtungen
durch das erfindungsgemäße Anpassungsglied 1 ausreichend.
Bei Teilstrukturen mit mehreren Anbindungsstellen an die Gesamtstruktur wird eine
entsprechende Anzahl von Anpassungsgliedern 1 eingesetzt, um an jeder Anbin
dungsstelle die real vorhandene Elastizität nachzubilden.
Da sich die zu prüfende Teilstruktur am flanschabgewandten Ende des Adapters
auf einem Kreisbogen bewegt, werden mit den erfindungsgemäßen Anpassungs
gliedern 1 bevorzugt nur geringe Verformungswege umgesetzt, um eine Verspan
nung des Prüfaufbaus zu verhindern. Die maximalen Verdrehwinkel der Torsions
stabfeder 6 bewegen sich daher im Bereich von wenigen Winkelgraden.
Anstelle des Wälzlagers 16 kann beispielsweise auch ein Gleitlager, bevorzugt mit
Schmierung, eingesetzt werden. Bei Wälzlagern werden rollenförmige Wälzkörper
bevorzugt, da sich aufgrund der nur geringen Verdrehwinkel kugelförmige Wälz
körper zu sehr eingraben würden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Prüfung einer Teilstruktur, die Bestandteil einer Gesamtstruktur
ist, wobei die Teilstruktur an einem Prüfstand angeordnet und mit einer Kraft
beaufschlagt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Prüfstand und der Teilstruktur
ein Anpassungsglied (1) vorgesehen ist, das die Steifigkeit der restlichen Ge
samtstruktur nach bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anpassungsglied (1) ein Federelement (6)
aufweist, dessen Federsteifigkeit veränderbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Anpassungsglied (1) und Teilstruktur
ein starrer Adapter vorgesehen ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtstruktur von der Karosserie eines
Fahrzeuges und die Teilstruktur von einer Anhängevorrichtung gebildet wird.
5. Anpassungsglied zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anpassungsglied (1) ein Gehäuse (2) zur
Befestigung am Prüfstand sowie ein Federelement (6) aufweist, das einer
seits am Gehäuse (2) festgelegt und andererseits mit der Teilstruktur ver
bindbar ist.
6. Anpassungsglied nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) im wesentlichen die Form
eines Hohlzylinders hat, in dessen Innenraum (5) eine stabförmige Torsions
feder (6) in Richtung der Längsachse (10) des Hohlzylinders angeordnet ist.
7. Anpassungsglied nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Torsionsstabfeder (6) über eine entlang der
Längsachse (10) des Hohlzylinders verschiebbare Klemmeinrichtung (7) mit
dem Gehäuse (2) verbunden ist.
8. Anpassungsglied nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (6) an seinem teilstruktur
seitigen Endabschnitt über ein Wälzlager (16) im Gehäuse (2) gelagert ist.
9. Anpassungsglied nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am teilstrukturseitigen Endabschnitt des Fede
relementes (6) ein Flansch (15) zur Anbindung des Adapters vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997143106 DE19743106A1 (de) | 1997-09-30 | 1997-09-30 | Verfahren zur Prüfung einer Teilstruktur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997143106 DE19743106A1 (de) | 1997-09-30 | 1997-09-30 | Verfahren zur Prüfung einer Teilstruktur |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19743106A1 true DE19743106A1 (de) | 1999-04-22 |
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ID=7844085
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997143106 Withdrawn DE19743106A1 (de) | 1997-09-30 | 1997-09-30 | Verfahren zur Prüfung einer Teilstruktur |
Country Status (1)
Country | Link |
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