DE19742076A1 - Anordnung zur Befestigung eines langgestreckten Gegenstandes an einer Wand - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Befestigung eines langgestreckten Gegenstandes an einer Wand, unter Verwendung von den Gegenstand aufnehmenden Schellen, die an mit Abstand zueinander angeordneten Befestigungspunkten jeweils mittels einer Schraubverbindung an der Wand anzubringen sind, wobei für jeden Befestigungspunkt eine erste Schelle zur Aufnahme nur eines langgestreckten Gegenstandes eingesetzt ist (DE 92 12 516 U1).

"Langgestreckter Gegenstand" im Sinne der Erfindung können Kabel aller Art oder auch Rohre sein. Von besonderer Bedeutung sind abstrahlende Hochfrequenz-Kabel - im folgenden kurz "AHF-Kabel" genannt - und optische Kabel - im folgenden kurz "LWL-Kabel" genannt -, die in großer Länge beispielweise in Tunnelstrecken verlegt werden.

Stellvertretend für alle anderen möglichen Einsatzfälle werden im folgenden diese beiden Kabeltypen berücksichtigt.

AHF-Kabel werden beispielsweise im Rahmen von Mobilfunksystemen dort eingesetzt, wo eine Nachrichtenverbindung zwischen einer Feststation und einer ortsveränderlichen Station gewünscht wird. Ein spezielles Einsatzgebiet sind Tunnelstrecken, in denen eine drahtlose Funkübertragung nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. Wegen der abstrahlenden Eigenschaft kann an jeder Stelle eines solchen AHF-Kabels HF-Energie mittels geeigneter Antennen empfangen oder in dasselbe eingekoppelt werden. Durch diese Ausbildung des Außenleiters werden die HF-Signale allerdings stark gedämpft. Insbesondere bei längeren Tunnelstrecken müssen daher Maßnahmen getroffen werden, durch welche ein einwandfreier Empfang von HF-Signalen entlang der gesamten Übertragungsstrecke gewährleistet werden kann.

Zur Lösung dieses Problems ist aus der Druckschrift "Proceedings of the 1st International Conference on Tunnel Control and Communication," 28. bis 30. November 1994, Seiten 181 bis 192, ein ohne Zwischenverstärker arbeitendes System bekannt. Die HF-Signale werden bei diesem System als optische Signale verlustarm über ein LWL-Kabel übertragen. Das LWL-Kabel ist an in Abständen angeordneten Koppelstellen in geeigneter Weise mit dem AHF-Kabel verbunden, an denen die HF-Signale eingekoppelt und ausgekoppelt werden. AHF-Kabel und LWL-Kabel verlaufen parallel zueinander. Zur Befestigung beider Kabel an der Wand eines Tunnels werden geeignete Schellen benötigt.

Bei der bekannten Anordnung nach dem eingangs erwähnten DE 92 12 516 U1 werden Schellen zur Aufnahme eines AHF-Kabels eingesetzt, die aus einem durch einen Deckel verschließbaren Tragarm bestehen. Zwischen diesen beiden Teilen der Schelle liegt ein Aufnahmeraum für das AHF-Kabel. Der Tragarm ist über einen Fuß an eine Wand anschraubbar. Der Deckel ist schwenkbar am Tragarm angebracht und mit demselben verriegelbar. Mit dieser bekannten Schelle kann ein AHF-Kabel als langgestreckter Gegenstand an einer Wand befestigt werden. Für weitere langgestreckte Gegenstände müssen zusätzliche Schellen mit entsprechend hohem Montageaufwand eingesetzt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Anordnung so zu gestalten, daß zwei oder mehr langgestreckte Gegenstände mit reduziertem Montageaufwand an einer Wand befestigt werden können.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß an der ersten Schelle ein streifenförmiger Träger aus mechanisch festem Material angebracht ist, der zumindest auf einer Seite von derselben absteht und der Festlegung von mindestens einer weiteren Schelle zur Aufnahme eines weiteren langgestreckten Gegenstandes dient.

Bei Einsatz dieser Anordnung können zwei oder mehr langgestreckte Gegenstände mit nur einer Schraubverbindung pro Befestigungsstelle an einer Wand befestigt werden. Besonders einfach wird das, wenn als Schraubverbindung jeweils nur eine zentrale Schraube verwendet wird. Es braucht dann pro Befestigungsstelle nur ein Loch in die Wand gebohrt zu werden. Der Träger kann auf einer Seite oder auf zwei Seiten von der ersten Schelle abstehen. Je nach Länge des Trägers können eine weitere Schelle oder zwei oder mehr weitere Schellen an demselben angebracht werden. Das geschieht zweckmäßig durch Vormontage. Die Anordnung ist beispielsweise hervorragend für die gemeinsame Verlegung eines dickeren AHF-Kabels und eines dünneren LWL-Kabels geeignet.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Verlegungsstrecke für langgestreckte Gegenstände.

Fig. 2 die Einzelteile einer Anordnung nach der Erfindung in vergrößerter Darstellung.

Fig. 3 die Anordnung nach Fig. 2 in zusammengebautem Zustand in weiter vergrößerter Darstellung.

Im folgenden wird - wie schon eingangs erwähnt - davon ausgegangen, daß die Anordnung nach der Erfindung zur Verlegung eines AHF-Kabels und eines LWL-Kabels eingesetzt wird.

In Fig. 1 ist schematisch ein Abschnitt einer Tunnelstrecke einer Bahnlinie dargestellt. An der Wand 1 des Tunnels sind ein AHF-Kabel 2 und ein LWL-Kabel 3 parallel zueinander verlegt. Zu ihrer Befestigung sind aus Kunststoff bestehenden Schellen 4 an der Wand 1 angebracht. Auf dem Gleis der Bahnlinie befindet sich im Tunnel ein nur schematisch angedeutetes Fahrzeug 5, das mit einer Antenne 6 ausgerüstet ist. Zwischen dem AHF- Kabel 2 und der Antenne 6 findet gegebenenfalls eine Übertragung von HF-Signalen statt. Das AHF-Kabel 2 und das LWL-Kabel 3 sind an nur schematisch angedeuteten Koppelstellen 7 derart miteinander verbunden, daß HF-Signale eingekoppelt bzw. ausgekoppelt werden können.

Zur Befestigung von AHF-Kabel 2 und LWL-Kabel 3 an der Wand 1 wird pro Befestigungspunkt eine Anordnung verwendet, wie sie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht:
Die Anordnung besteht aus einer ersten Schelle 8 und einem zur Anlage an der Wand 1 dienenden Distanzkörper 9, die mittels einer Schraube 10 an der Wand 1 befestigt werden können, wenn vorher ein Loch in dieselbe gebohrt wurde. Zur Anordnung gehören außerdem ein streifenförmiger Träger 11 aus mechanisch festem Material und eine weitere Schelle 12, die beispielweise mittels einer Schraube 13 am Träger 11 befestigt werden kann. Der Träger 11 besteht beispielsweise aus Stahl. Er kann mittels eines Bügels 14 an der ersten Schelle 8 angebracht werden, die eine Aussparung 15 zur Aufnahme des Bügels 14 hat. Die Bohrung 16 dient zum Durchtritt der Schraube 13.

Vor der Befestigung der Anordnung an der Wand 1 werden die Einzelteile zweckmäßig zusammengefügt, so wie es aus Fig. 3 hervorgeht. Der Träger 11 ist dann an der ersten Schelle 8 angebracht, so daß er seitlich von derselben absteht. Die weitere Schelle 12 ist mittels der Schraube 13 am Träger 11 befestigt. Die ganze Anordnung kann dann auf einfache Weise durch Anziehen der Schraube 10 an der Wand 1 befestigt werden.

Der Aufbau der Schellen 8 und 12 ist beliebig. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind Schellen 8 und 12 verwendet, die nach Einbringung des AHF-Kabels 2 bzw. des LWL- Kabels 3 ohne weitere Befestigungsmittel durch Einschnappen verschlossen werden können. Die erste Schelle 8 dient beispielsweise zur Aufnahme des AHF-Kabels 2. Sie ist größer dimensioniert als die weitere Schelle 12, die beispielsweise für das LWL-Kabel bestimmt ist. Bei entsprechender Gestaltung der ersten Schelle 8 kann auf den gesonderten Distanzkörper 9 auch verzichtet werden. Zur Befestigung der ersten Schelle 8 können auch zwei oder mehr Schrauben verwendet werden.

Der streifenförmige Träger 11 verläuft in Montageposition in bevorzugter Ausführungsform parallel zur Wand 1. Er kann gegenüber der Darstellung in den Fig. 2 und 3 auch länger ausgeführt sein. Er kann auch auf zwei Seiten von der ersten Schelle 8 abstehen. In beiden Fällen können mehr als eine weitere Schelle 12 an demselben befestigt werden. Die weiteren Schellen 12 können auch größer dimensioniert sein und beispielsweise zur Aufnahme eines weiteren AHF-Kabels oder anderer Kabel bzw. Rohre dienen.

Claims (4)

1. Anordnung zur Befestigung eines langgestreckten Gegenstandes an einer Wand, unter Verwendung von den Gegenstand aufnehmenden Schellen, die an mit Abstand zueinander angeordneten Befestigungspunkten jeweils mittels einer Schraubverbindung an der Wand anzubringen sind, wobei für jeden Befestigungspunkt eine erste Schelle zur Aufnahme nur eines langgestreckten Gegenstandes eingesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der ersten Schelle (8) ein streifenförmiger Träger (11) aus mechanisch festem Material angebracht ist, der zumindest auf einer Seite von derselben absteht und der Festlegung von mindestens einer weiteren Schelle (12) zur Aufnahme eines weiteren langgestreckten Gegenstandes dient.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (11) mittels der der Befestigung der ersten Schelle (8) dienenden Schraubverbindung gemeinsam mit derselben an der Wand (1) festlegbar ist.

3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schraubverbindung eine zentral durch die erste Schelle (8) hindurchtretende Schraube (10) eingesetzt ist.

4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger in Montageposition etwa parallel zur Wand verläuft.