DE19740837A1 - Verfahren und Vorrichtung zur adaptiven Leitwegwahl in einem satellitengestützten Kommunikationssystem - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur adaptiven Leitwegwahl in einem satellitengestützten KommunikationssystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Satellitenkommuni
kation und insbesondere auf ein Verfahren und eine Vorrichtung für den Aufbau adapti
ver Kommunikationsleitwege.
Kommunikationssysteme im Weltraum bestehen nach dem Stand der Technik
aus Satellitenträgern, die das Raumsegment bilden, sowie terrestrische Baugruppen, die
das Bodensystem bilden, um die Kommunikation von einer erdnahen Position zu einem
anderen erdnahen Standort zu vereinfachen. Bei einer typischen Kommunikationskon
stellation werden Nachrichten, bei denen es sich um Daten und/oder gesprochene
Nachrichten handeln kann, von dem erdnahen Benutzer, der die Kommunikation auf
nimmt, gegebenenfalls über eine zwischengeschaltete Verbindungsleitung im All mittels
einer Bodenstation zum Raumsegment, dann durch mehrere Elemente im Raumsegment
und schließlich über eine zweite Bodenstation zurück zur Erde gesendet, von wo aus sie
abschließend über einen Leitweg zum erdnahen Zielbenutzer übertragen werden. Bei
dieser Verfahrensweise ist es im Sinne einer sicheren Arbeitsweise ausschlaggebend,
daß mindestens ein Leitweg durch das Raumsegment betriebsfähig ist, und daß auch
die Zielverbindungen zwischen Weltraum und Boden mit Unterstützung durch die Bo
denstation einsatzfähig sind. Wenn nicht mindestens ein Leitweg durch das Raumseg
ment aufgebaut oder tritt in einer der Zielverbindungen zwischen Weltall und Erde ein
Fehler auf, so führt dies zu fehlenden Anschlußmöglichkeiten in ganzen Gebieten auf
der Erde.
Im Rahmen der Systemauslegung nach dem Stand der Technik ist die Möglich
keit des Anschlusses an ein komplettes terrestrisches Versorgungsgebiet von der Be
triebsfähigkeit der von der Bodenstation gestützten aktiven Raum/Erd-Verbindung ab
hängig. Jeder Fehler in dieser Verbindungsleitung führt zu Systemausfällen. Außerdem
sind die nach dem Stand der Technik eingeschlagenen Wege zur Lösung dieses Pro
blems viel zu komplex und setzen darüber hinaus eine aktive Koordinierung mehrerer
Systemkomponenten unter der Leitung durch eine zentrale Steuer- und Regelinstanz
voraus.
In Kommunikationssystemen mit mehreren Satelliten, bei denen entsprechend
konstellierte Satelliten auf ihren Umlaufbahnen zum Einsatz kommen, können "Löcher"
vorhanden sind, entweder wegen der anfänglichen Überlegungen zur Ansiedlung von
Satelliten in ihrer Konstellation oder wegen Satellitenausfällen. Wenn sich innerhalb der
Reichweite eines dieser Löcher das Versorgungsgebiet einer Bodenstation befindet, ge
hen die Möglichkeiten zum Anschluß an dieses Gebiet verloren.
Bei der schon bestehenden Systemauslegung sind der Positionierung von Bo
denstationen insofern Grenzen gesetzt, als wegen der eingeschränkten technischen Ka
pazitäten (d. h. Antennen), mit denen die Verbindungen zwischen Weltraum und Erde
realisiert werden sollen, nur eine begrenzte Anzahl von Bodenstationen innerhalb der
"Bestrahlungszone" eines einzelnen Satelliten eingerichtet werden kann. Außerdem wird
der in einer einzelnen Bodenstation einlaufende bzw. von dieser abgehende Nachrich
tenverkehr durch die Kapazität der unterstützten Raum/Erde-Verbindung beschränkt.
Damit sind unweigerlich hohe Kosten verbunden und die Komplexität nimmt mit steigen
dem Verkehrsaufkommen zu. Darüber hinaus ist bei den schon bestehenden Systemen
die Möglichkeit zur effizienten Betriebsoptimierung aus Erwägungen hinsichtlich der
Kosten pro Datenpaket begrenzt. Diese Faktoren werden bei der Weiterleitung von Daten
nicht berücksichtigt.
Des weiteren wird weltweit nicht in gleichmäßiger räumlicher oder zeitlicher
Verteilung über den ganzen Erdball kommuniziert. Meistens hängt das in einem Kom
munikationssystem erwartete Verkehrsaufkommen in irgendeinem Teil der Welt in ho
hem Maße von der Tageszeit und vom jeweiligen Wochentag abhängig, was zu Zeiträu
men mit vergleichsweise geringer Aktivität und anderen Zeiten sehr hoher Aktivität führt.
Bei den derzeitigen globalen Systemauslegungen sind infolge dieser typischen unaus
geglichenen Systemauslastung Grenzen bei der Durchsatzleistung bzw. "Engpässe" zu
verzeichnen. Leider ist bei den Satellitennetzen nach dem Stand der Technik deren Fä
higkeit beschränkt, solche übermäßige Verdichtung bzw. Stausituationen ohne diese Er
findung etwas aufzulösen. Damit sind die Systemkonstrukteure zur Wahl zwischen der
Definition eines Systems, das mit Spitzenbelastungen fertig werden und dabei über
schüssige Netzkapazität über lange Zeiträume ungenutzt lassen kann, und der Ausle
gung eines beschränkten Systems gezwungen, das nicht in der Lage ist, Spitzenanfor
derungen gerecht zu werden.
Deshalb besteht eine beträchtliche Notwendigkeit, ein Verfahren und eine hierzu
geeignete Vorrichtung zu entwickeln, mit denen sich trotz Unterbrechungen in den Funk
frequenzverbindungen zur Kommunikation zwischen Satellit und Erde die Kontinuität der
Versorgung in einem weltweiten Kommunikationssystem aufrechterhalten läßt.
Außerdem ist eine ganz erhebliche Notwendigkeit zur Schaffung eines Verfah
rens und einer Vorrichtung gegeben, mit denen sich die Auswirkungen beträchtlicher
Veränderungen im Systemnetz auf ein Mindestmaß verringern lassen, wobei dennoch
die erforderliche Kontinuität in der Versorgung immer noch gegeben ist.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung wird diese nachstehend
in einer ausführlichen Beschreibung und in den Ansprüchen anhand der Figuren erläu
tert, in denen sich durchgängig in allen Figuren gleiche Bezugszeichen auf ähnliche bzw.
gleiche Positionen beziehen. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines satellitengestützten Kommunikationssystems
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Bodenstation, bei der es sich um eine intelligente
Schalt- und Verteilerstation auf der Erde handelt, die in einem satellitengestützten Kom
munikationssystem eingesetzt ist und erdgestützte Verbindungsleitungen sowie
Erde-Raum-Verbindungen gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung aufbaut;
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm für einen Verfahrensablauf zur Leitwegzuordnung für
Signale für den Fall, daß eine Situation mit Umleitung in der Aufwärtsverbindung vorliegt,
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, und
Fig. 4 ein Ablaufdiagramm für einen Verfahrensablauf zur Leitwegzuordnung für
Signale in dem Fall, daß eine Situation mit Umleitung in der Abwärtsverbindung vorliegt,
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Mit der vorliegenden Erfindung wird ein satellitengestütztes Kommunikationssy
stem beschrieben, das in der Weise angepaßt wurde, daß es mit einem verbesserten
Verfahren für den Aufbau von Kommunikationsverbindungen zwischen Bodenstationen
und Schalt- und Verteilereinrichtungen in einem im Raum stationierten Satelliten arbeitet.
An die Stelle "üblicher" Zielknotenstellen auf der Erde treten "intelligente" Schalt- und
Verteilereinrichtungen. Unter Einsatz von Verbindungsleitungen zwischen intelligenten
Schalt- und Verteilereinrichtungen im Weltraum, Verbindungsleitungen zwischen intelli
genten Schalt- und Verteilereinrichtungen auf der Erde, und Verbindungsleitungen zwi
schen intelligenten Schalt- und Verteilereinrichtungen jeweils im Weltraum und auf der
Erde werden Ausweichverbindungen aufgebaut. Dank des Prozessors in der intelligen
ten Schalt- und Verteilereinrichtung auf der Erde ist es möglich, daß das System sich
automatisch an Ausfälle, Überlastung und andere Umleitbedingungen anpaßt.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das Bodensegment des satelli
tengestützten Kommunikationssystems unter Einsatz von terrestrischen Verbindungen
und intelligenten Bodenstationen gebildet, die als Schalt- und Verteilereinrichtungen
fungieren. Bei einem System dieser Art stellen Bodenstationen die Verbindung zwischen
terrestrischen Kommunikationseinrichtungen und dem im Raum stationierten Backbone-Netz
in beiden Richtungen her. Bei den bekannten Systemen läuft der gesamte Kom
munikationsverkehr zwischen den Benutzern des Systems über das im Raum stationierte
Backbone-System. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Ver
bindung wird dagegen eine alternative Verbindungsmöglichkeit dadurch geschaffen, daß
diese Einrichtungen in der Bodenstation auf intelligente Weise zusammengeschaltet
werden.
Nach dem Stand der Technik gehört zum Betrieb der Elemente einer Bodensta
tion die Weiterleitung von Datenpaketen in zwei Richtungen. Die Datenübertragung vom
Bodensegment zum Raumsegment wird dabei als "Aufwärtsverbindung" des Pakets und
die Datenübermittlung vom Raumsegment zur Erde als "Abwärtsverbindung" des Pakets
bezeichnet. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist
unter Einsatz des Bodensegments noch eine dritte Richtung für die Datenübermittlung
innerhalb des Kommunikationssystems vorgesehen. Diese dritte Richtung für die Daten
übermittlung wird als "terrestrische Querverbindung" der Pakete bezeichnet. Bei der
"terrestrischen Querverbindung", werden Pakete aus dem Herkunftssystem über terrestri
sche Verbindungsleitungen von einer Bodenstation zu einer anderen Bodenstation über
tragen.
Nach dem Stand der Technik sind die Bodeneinheiten nicht nur für die Übertra
gung (Aufwärtsverbindungen und Abwärtsverbindungen) der Backbone-Pakete zustän
dig, sondern auch für die Datenkonversion aus den ursprünglichen Paketen m System in
ein Format - und umgekehrt - das mit den bestehenden terrestrischen Telefonnetzen
vereinbar ist.
Wenn die Bodeneinheiten in dem Aufbau nach dem Stand der Technik Ab
wärtsverbindungs-Pakete empfangen, so wird jedes Paket, das nicht für diese Boden
einheit vorgesehen ist, verworfen. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vor
liegenden Erfindung übernehmen Bodenstationen auch alle Pakete in einer Abwärtsver
bindung, die für jeden beliebigen Empfänger als Ziel bestimmt sind. Die Steuerungen in
der Bodenstation stellen fest, welche Aufwärts-Datenpakete über Verbindungen im All zu
leiten sind und welche Aufwärts-Datenpakete über die terrestrischen Verbindungen
geleitet werden sollen.
In gleicher Weise werden bei der bisherigen Auslegung alle Aufwärtspakete
über die Komponente zur Weiterbeförderung der Pakete in der Bodeneinheit zur Satelli
tenverbindung geschickt. Dabei werden die Zielempfänger der Pakete oder die augen
blicklichen Grenzen nicht berücksichtigt, die den technischen Einrichtungen des Systems
gesetzt sind, u. a. das von der Zielverbindung Boden/Raum gerade bearbeitete Ver
kehrsvolumen. Bei einem bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung ist dage
gen in die Bodenstationen eine Bodenstationssteuerung eingebaut. Diese Bodenstations
steuerung überwacht den Aufwärts-Paketverkehr und trifft dann eine Entscheidung
über den Leitweg, und zwar über den Satelliten oder auf der Erde, wobei (wenn auch
nicht ausschließlich) Faktoren wie augenblickliche Verkehrsstrom, wirtschaftliche
Aspekte und Zustand der Betriebsfähigkeit des Systems einbezogen werden.
Außerdem können bei den bereits bekannten Systemen einige Konstellations
auslegungen wegen der Anschlußmöglichkeiten von "Querverbindungen" oder wegen
deren Fehlen zu einer regellosen und übermäßigen Verzögerung führen. Die vorliegende
Erfindung sieht dagegen eine Einrichtung zur Minimierung von Verzögerungen bzw.
Wartezeiten - aus der Sicht der Benutzer des Systems - vor.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines satellitengestützten Kommunikationssy
stems 30 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Die Konstellation 10 umfaßt Kommunikationssatelliten 11, eine Systemsteuerung 13 und
Bodenstationen 14. Zur Vereinfachung des Verständnisses der vorliegenden Erfindung
zeigt Fig. 1 nur zwei Kommunikationssatelliten, doch können auch mehr als nur zwei
vorgesehen werden. Außerdem sind nur zwei Bodenstationen 14 in Fig. 1 dargestellt, um
die vorliegende Erfindung leichter verständlich darzustellen, doch können auch mehr als
zwei vorgesehen sein. Die Kommunikationssatelliten 11 stehen über Datenkommunika
tionsverbindungen 20 miteinander im Datenaustausch; diese Kommunikationsverbin
dungen 20 werden von der Konstellation 10 gestellt. Außerdem sind die Kommunika
tionssatelliten 11 über Verbindungen 22, 27 mit Kommunikationsknoten 12 verbunden.
Die Kommunikationssatelliten 11 sind außerdem über Verbindungen 23, 25 mit Boden
stationen 14 gekoppelt.
Die Bodenstationen 14 befinden an verschiedenen Standorten nahe der Erd
oberfläche. Bei einer bevorzugten Realisierungsform sind alle Bodenstationen über
terrestrische Verbindungseinrichtungen 24 miteinander verbunden, welche immer aktiv
bleiben. Diese Einrichtungen können in maßgeschneiderter Form ausgeführt sein oder
können mit bereits bestehenden terrestrischen Einrichtungen zur Verbindung zwischen
den verschiedenen Standorten der Bodenstationen arbeiten. Die terrestrischen Verbin
dungen 24 werden hinsichtlich des Umgangs mit dem Ursprungsnetzverkehr als
"zusätzliche Verbindungen bzw. Ausweichverbindungen" behandelt. Die Verbindungen
24 werden zur Weiterleitung der Pakete des Herkunftssystems zu und von anderen Bo
denstationen des Bodensegments eingesetzt. Für den Fachmann auf diesem Gebiet ist
klar, daß sich die Verbindungen 24 über Glasfaserkabel, Mikrowellennetze, T1-Netze
oder jedes andere verkabelte Netz oder dergleichen realisieren lassen.
Im typischen Fall sind die Bodenstationen 14 mit einem terrestrischen System,
beispielsweise einem Telefonnetz mit öffentlicher Vermittlung (PSTN) 32, und/oder mit
einem terrestrischen Mobilfunksystem verbunden. Die Bodenstationen 14 fungieren
grundsätzlich als Schnittstelle zwischen den Benutzern des terrestrischen Systems und
dem übrigen Netz.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel könnte das System 30 auch eine
Systemsteuerzentrale 13 aufweisen, welche einige Funktionen des Raumsegments
und/oder der Bodensegmente steuert. Die Systemsteuerzentrale 13 stellt die Verbindung
mit dem Raumsegment über die Verbindung 26 her.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild einer Bodenstation 14 (Fig. 1), bei der es sich um
eine auf der Erde installierte intelligente Schalt- und Verteilereinrichtung handelt, die in
nerhalb eines satellitengestützten Kommunikationssystems betrieben wird und gemäß
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung terrestrische Ver
bindungen 24 (Fig. 1) sowie Verbindungen 23, 25 (Fig. 1) zwischen Erde und Weltraum
herstellt.
Hier ist eine Aufwärts-Schnittstelle 50 in der Form dargestellt, daß sie einen Me
chanismus zum Aufbau der Verbindungen 23, 25 (Fig. 1) mit Kommunikationssatelliten
11 (Fig. 1) zeigt. Auch wenn jede Bodenstation 14 in Fig. 2 erkennbar in Fig. 2 in der
Form dargestellt ist, daß sie eine einzelne Schnittstelle 50 für Aufwärtsverbindungen zur
Herstellung der Verbindungen 23, 25 (Fig. 1) aufweist, so könnte jede Bodenstation 14
genauso gut auch mit mehreren Schnittstellen 50 für Aufwärtsverbindungen ausgerüstet
seien, so daß die Bodenstation 14 gleichzeitig mit mehr als einem Satelliten in Kommu
nikation stehen kann, beispielsweise gleichzeitig mit einem herankommenden Satelliten
und einem sich aus ihrem Bereich herausbewegenden Satelliten. Der Pfad 51 zeigt hier
eine Einrichtung zur Herstellung von Datenverbindungen zwischen den
Aufwärts-Schnittstellen 50 und der Bodenstationssteuerung 54. Dabei werden Datenpakete unter
Heranziehung der Verbindung 51 zur Bodenstationssteuerung 54 übertragen. Auch
wenn jede einzelne Bodenstation 14 in Fig. 2 nur in der Form dargestellt ist, daß sie ei
nen einzigen Pfad 51 aufweist, könnte jede Bodenstation 14 auch mehrere Pfade besit
zen, so daß mehrere Aufwärts-Schnittstellen 50 gleichzeitig mit der Bodenstationssteue
rung 54 kommunizieren können.
Die Abwärts-Schnittstelle 52 ist hier mit einem Mechanismus zur Herstellung der
Verbindungen 23, 25 (Fig. 1) mit Kommunikationssatelliten 11 (Fig. 1) dargestellt. Auch
wenn hier in Fig. 2 jede Bodenstation 14 mit nur einer einzigen Abwärts-Schnittstelle 52
zur Herstellung der Verbindungen 23, 25 (Fig. 1) abgebildet ist, weist natürlich jede Bo
denstation 14 im typischen Fall mehrere Abwärts-Schnittstellen 52 auf, so daß die Bo
denstation 14 gleichzeitig mit mehr als einem Satelliten kommunizieren kann, beispiels
weise gleichzeitig mit einem herankommenden Satelliten und einem sich aus ihrem Be
reich herausbewegenden Satelliten. Der Pfad 53 zeigt hier eine Einrichtung zur Herstel
lung von Datenverbindungen zwischen den Abwärts-Schnittstellen 52 und der Bodensta
tionssteuerung 54. Dabei werden Datenpakete unter Einschaltung der Verbindung 53
von der Bodenstationssteuerung 54 empfangen. Auch wenn jede einzelne Bodenstation
14 in Fig. 2 nur in der Form dargestellt ist, daß sie einen einzigen Pfad 53 aufweist,
besitzt jede Bodenstation 14 im typischen Fall natürlich mehrere Pfade, so daß mehrere
Abwärts-Schnittstellen 52 gleichzeitig mit der Bodenstationssteuerung 54 kommunizieren
können.
Die Schnittstelle 56 für die terrestrische Verbindung ist hier mit einem Mecha
nismus für den Aufbau von Verbindungen 24 (Fig. 1) mit anderen Bodenstationen 14
(Fig. 1) dargestellt. Auch wenn jede Bodenstation 14 hier in Fig. 2 nur mit einer einzigen
Schnittstelle 56 für die terrestrischen Verbindungen 24 (Fig. 1) abgebildet ist, weist na
türlich jede Bodenstation 14 im typischen Fall mehrere Schnittstellen 56 für terrestrische
Verbindungen auf, so daß die Bodenstation 14 gleichzeitig mit mehr als einer anderen
Bodenstation kommunizieren kann, beispielsweise gleichzeitig mit mindestens zwei der
nächstgelegenen angrenzenden Bodenstationen. Der Pfad 55 zeigt hier eine Einrichtung
zur Herstellung von Datenverbindungen zwischen den Schnittstellen 56 für terrestrische
Verbindungen und der Bodenstationssteuerung 54. Dabei werden Datenpakete unter
Einschaltung der Verbindung 56 zu der Bodenstationssteuerung 54 übermittelt und von
dort empfangen. Auch wenn jede einzelne Bodenstation 14 in Fig. 2 nur in der Form
dargestellt ist, daß sie einen einzigen Pfad 55 aufweist, könnte natürlich jede Bodensta
tion 14 auch mehrere Pfade aufweisen, so daß mehrere terrestrische Verbindungs-Schnitt
stellen 56 gleichzeitig mit der Bodenstationssteuerung 54 kommunizieren können.
Die Bodenstationssteuerung 54 dient zum Steuern der Bodenstation 14. Die
Bodenstationssteuerung 54 legt fest, welche Datenpakete über die Verbindungen 23, 25
zu senden sind. Die Bodenstationssteuerung 54 übermittelt abgehende Datenpakete
über die Verbindung 51 zur Aufwärts-Schnittstelle 50. Die Bodenstationssteuerung 54
bestimmt auch, welche Datenpakete nicht zur Aufwärts-Schnittstelle 50 übertragen wer
den sollen und sendet diese Pakete über die Verbindung 55 zur Schnittstelle 56 für
terrestrische Verbindungen. Die Bodenstationssteuerung 54 empfängt außerdem über
Verbindung 53 einlaufende Datenpakete. Die Bodenstationssteuerung 54 kann auch
über die Verbindung 55 Datenpakete empfangen, die von der Schnittstelle 56 für terre
strische Verbindung einlaufen. Einlaufende Datenpakete könnten beispielsweise dann
empfangen werden, wenn eine andere Bodenstation ein für die Bodenstation 14 be
stimmtes Datenpaket empfangen hat. Dies könnte zum Beispiel aus dem Grund der Fall
sein, daß irgendeine Schwierigkeit mit der Abwärtsverbindung zur Bodenstation 14 die
direkte Übertragung des Datenpakets zur Bodenstation 14 ausgeschlossen hat.
Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm für einen Verfahrensablauf bei der Festlegung
eines Leitwegs für Signale entsprechend dem bevorzugten Ausführungsbeispiel für den
Fall, daß eine Bedingung für eine Umleitung im Aufwärtsverkehr gegeben ist. Der Ablauf
300 zur Ermittlung einer Umleitungsbedingung im Aufwärtsverkehr beginnt beispiels
weise im Schritt 302, wenn Daten zur Aufwärtsübertragung vorhanden sind. Im Schritt
304 wird dann ein Kanal zur Aufwärts-Kommunikation zwischen einer Bodenstation und
einer im Raum stationierten Schalt- und Verteilereinrichtung analysiert. Die Ergebnisse
dieser Analyse der Aufwärtsverbindung werden festgehalten; sie dienen zur Ermittlung
des Zustands der Raum-Erde-Verbindung. Im Schritt 306 werden gemäß einem bevor
zugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung eine oder mehrere terrestrische
Verbindungen mit anderen Bodenstationen analysiert. In diesem Schritt wird der Zustand
für das Bodensegment ermittelt. Hierzu gehört die Ermittlung des augenblicklichen Zu
stands für alle auf der Erde installierten Schalt- und Verteilereinrichtungen und für die
Kommunikationsverbindungen zwischen den Schalt- und Verteilereinrichtungen auf der
Erde. Im Schritt 308 wird abgefragt, ob irgendeine Umleitungsbedingung vorliegt, die
eine Umleitung eines oder mehrerer Datenpakete gewährleistet. Beispielsweise könnten
einer Umleitungsbedingung Faktoren wie augenblicklicher Verkehrsfluß, wirtschaftliche
Überlegungen und Betriebsfähigkeit des Netzes zugrunde liegen. Liegt eine Umleitungs
bedingung vor, so verzweigt das Verfahren zum Schritt 310; es werden ein oder mehrere
Datenpakete über einen terrestrischen Leitweg übertragen, und dann arbeitet der Ver
fahrensablauf 300 mit dem Schritt 314 weiter. Bei einem bevorzugten Ausführungsbei
spiel werden die Datenpakete über einen "besten" terrestrischen Leitweg übertragen.
Der beste terrestrische Leitweg läßt sich unter Heranziehung von Variablen wie Verzöge
rung, Kosten und Auslastung der Verbindung ermitteln. Wenn keine Umleitungsbedin
gung gegeben ist, verzweigt das Verfahren zum Schritt 312; nun werden die Datenpa
kete über die Aufwärtsverbindung übertragen, und der Verfahrensablauf 300 wird dann
mit Schritt 314 weitergeführt. Im Schritt 314 wird abgefragt, ob zusätzliche Datenpakete
übertragen werden müssen. Sind noch mehr Daten vorhanden, dann verzweigt das
Verfahren zum Schritt 308, um die Umleitungsbedingung wieder zu analysieren. Sind für
den Augenblick keine weiteren Daten zu übertragen, dann verzweigt das Verfahren zum
Schritt 316, wo es beendet ist.
Fig. 4 zeigt ein Ablaufdiagramm für einen Verfahrensablauf entsprechend einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Verbindung für den Fall, daß eine
Umleitungsbedingung für die Abwärtsverbindung vorliegt. Das Verfahren 400 zur Ermitt
lung einer Abwärts-Umleitungsbedingung beginnt im Schritt 402, beispielsweise beim
Eintreffen von Daten. Im Schritt 404 werden Abwärts-Datenpakete empfangen. Wenn
eine Abwärtsverbindung einer Bodenstation nicht korrekt arbeitet, so empfängt eine
zweite Bodenstation Datenpakete von der ersten Bodenstation. Die zweite Bodenstation
überträgt dann das Datenpaket über die terrestrische Verbindung zur ersten Bodensta
tion. Im Schritt 406 werden bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung eine oder mehrere terrestrische Verbindungen mit anderen Bodenstationen
analysiert. Bei diesem Schritt wird der Zustand für das Bodensegment ermittelt. Im
Schritt 410 wird abgefragt, ob die empfangenen Datenpakete für diese Bodenstation
bestimmt sind oder nicht. Sind die Datenpakete für diese Bodenstation bestimmt, dann
verzweigt das Verfahren zum Schritt 412 und werden die Datenpakete verarbeitet. Sind
die Datenpakete nicht für diese Bodenstation bestimmt, verzweigt das Verfahren zum
Schritt 414, wo die Datenpakete abgespeichert werden, und nun wird der Ablauf 400 mit
Schritt 416 weitergeführt. Im Schritt 416 werden die Datenpakete über die terrestrischen
Verbindungen zur nächsten Bodenstation übertragen. Im Schritt 418 wird abgefragt, ob
weitere Datenpakete empfangen werden müssen. Sind noch mehr Daten vorhanden,
dann verzweigt das Verfahren zum Schritt 408 und analysiert die Umleitungsbedingung
nochmals. Steht der Empfang weiterer Daten im Augenblick nicht an, so verzweigt das
Verfahren 400 zum Schritt 418, wo es endet.
Mit der vorliegenden Erfindung wird die Abarbeitung des Verkehrs über eine
einzelne Bodenstation jenseits der Kapazität der von der Bodenstation unterstützten
Raum-Erde-Verbindung vereinfacht. Um dies zu realisieren, wird der die Kapazität über
schreitende Aufwärts-Paketverkehr über die terrestrische Komponente zu einer Aus
weichbodenstation gelenkt, von wo aus er dann über eine im Augenblick schwach bela
stete Verbindung nach oben übermittelt wird. Der Prozessor, der diese Leitwegentschei
dung trifft, stellt gegebenenfalls fest, welche Pakete letztendlich den Standort einer an
deren Bodenstation zum Ziel haben, und lenkt diese dann über terrestrische Verbindun
gen, während der gesamte vom Satelliten gelieferte Verkehr (d. h. der Datenverkehrsan
teil, dessen Ziel eine Benutzereinheit ist, die in direkter Verbindung mit einer Satelliten
einheit steht, ohne Zwischenschaltung einer Bodenstation) beispielsweise über die
Raumverbindung geleitet wird.
Alternativ kann die Steuerung auch eine Wahl zwischen terrestrischen Verbin
dungen und Raumverbindungen anhand der Kosten pro Datenpaket treffen oder die
entsprechende Verbindung gemäß den Anforderungen der Tageszeit oder anhand ande
rer Faktoren bestimmen. Die Abwärts-Daten, die die augenblickliche Kapazität der Ver
bindung überschreiten und für eine Bodenstation bestimmt sind, können zu einer Aus
weichbodenstation (z. B. eine andere, weniger stark belastete Bodenstation) und schließ
lich über die terrestrische Verbindung zur Zielbodenstation zu der angesprochenen Bo
denstation umdirigiert werden. Auf diese Weise ist es möglich, eine Bodenstation für
eine geringere Kapazität der Verbindungen auszulegen und dennoch den Betrieb mit ei
ner noch höheren Spitzenverkehrslast sicherzustellen.
Die vorliegende Erfindung vereinfacht auch die Entscheidung über die Einrich
tungen aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen. Die Bodenstationssteuerung trifft dabei
gegebenenfalls eine Aufwärts-Leitwegentscheidung anhand der augenblicklichen Kosten
für die Übermittlung eines einzelnen Datenpakets entweder über die Raumverbindung
oder über eine terrestrische Verbindung, wodurch die Kosten pro übermitteltem Paket
minimiert werden.
Ein ganz besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die Möglichkeit zur
automatischen Anpassung an unterschiedliche Netzzustände, unter anderem Verbin
dungsausfall und Überlastungen. Stellt die Bodenstationssteuerung ein Verkehrsauf
kommen fest, das sich an die Kapazitätsgrenze annähert (oder diese bereits erreicht
hat), so können umgehend Ausweichverbindungen in das höhere Versorgungsvolumen
noch hineingequetscht werden. Dieses Systemverhalten ist unabhängig von der Überlastungs
ursache (z. B. entweder Ausfall einer Systemkomponente oder einfach höherer
Bedarf). Auf diese Weise paßt sich das System an die momentane Belastung in höchst
effizienter Weise an. Mit diesem Merkmal haben die Systemingenieure die Möglichkeit,
bei der Auslegung weniger strikte Kapazitätsdaten als jene zu spezifizieren, die zum
Auffangen von Spitzenverkehrsvolumina erforderlich sind.
Mit der vorliegenden Erfindung wird auch ein Verfahren zur Energieeinsparung
in der Satellitenkomponente vereinfacht. In Situationen, in denen ein einzelner Satellit
gerade aktiver Verbindungen mit mehr als einer Bodenstation unterstützt, kann eine die
ser Bodenstationsverbindungen beendet werden und mit Hilfe der Bodenstationen kann
nun der für die andere Bodenstationsverbindung bestimmte Datenverkehr zu einer Aus
weichverbindung zwischen Raum und Erde umgeleitet werden, die über einen anderen
Satelliten unterstützt wird. Alternativ ließe sich dieser Datenverkehr über mehrere Ver
bindungen auch zu einer einzigen unterstützten Abwärtsverbindung zusammenfassen
(sofern die augenblickliche Kapazität dies zuläßt), so daß der Satellit die zusätzlichen
aktiven Verbindungen beenden kann; auf diese Weise wird Energie eingespart.
Bei einigen konfigurierten Konstellationen kann es viel effizienter sein, für zu
mindest einen Teil des Leitwegs eines Paketes Bodenstationen einzusetzen, insbeson
dere wenn infolge eines Satellitenausfalls Konstellationslöcher entstanden sind oder vor
der vollen Besetzung mit einer bestimmten Konstellation. Es gibt tatsächlich viele Situa
tionen, in denen eine bestimmte Bodenstation keine Möglichkeiten zum Anschluß an das
Netz über die Raumverbindungen hat. Es ist jedoch unbedingt erforderlich, daß das Sy
stem eine kontinuierliche Versorgung sicherstellt. Bei einigen Konstellationen könnte au
ßerdem ein Zustand zwischen Verbindungen entstehen, der die rechtzeitige Paketleit
wegslenkung zwischen einigen Satelliten in der Konstellation verhindert. Zur Abmilde
rung dieses Zustands mußte bei der bereits bekannten Systemauslegung ein Paket zu
einem Ausweichsatelliten in der Konstellation übertragen werden, von wo aus er dann zu
einem endgültigen Ziel übermittelt wurde. Die vorliegende Erfindung spricht beide Zu
stände an, indem sie einen Ausweichleitweg für die Paketübertragung vereinfacht,
höchstwahrscheinlich einen mit weit aus geringerer inhärenter Verzögerung.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel könnten die terrestrischen Verbin
dungen, die für die vorliegende Erfindung benötigt werden, voraussichtlich durch die be
reits vorhandene Telefoninfrastruktur vorhanden sein oder speziell für einen Kunden
konfiguriert, installiert und speziell für die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgelegt wer
den. Das Verfahren und die Anwendungsbereiche der vorliegenden Erfindung sind von
dieser Überlegung unabhängig.
Bei einer alternativen Form zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfah
rens und der Vorrichtung gemäß dieser Erfindung könnte man verbesserte Möglichkeiten
in der Bodenstation zum "Packen/Entpacken" der Daten im Herkunftsmodus in einer
Weise vorsehen, die mit den derzeit bestehenden Telefonnetzen vereinbar ist, und dann
die terrestrischen Daten über das PSTN-Netz zu anderen Bodenstationen übertragen.
Dabei ist zu beachten, daß dieses Verfahren komplizierter ist und die Anforderungen an
die Einrichtungen in der Bodenstation im Vergleich zu der bevorzugten Realisierungs
form noch erhöht.
Mit der vorliegenden Erfindung werden die Betriebssicherheit und Zuverlässig
keit satellitengestützter Kommunikationsnetze nach dem Stand der Technik noch ver
bessert, während auf der anderen Seite die zur Verfügung stehende Kapazität über das
Niveau hinaus noch erhöht wird, das derzeit von jeder auf dem Boden installierten Kom
ponente unterstützt wird. Bei dieser Erfindung werden mehrere Erde-Raum-Verbindun
gen tatsächlich zu einer "virtuellen Verbindung" verschmolzen. Die vorliegende Erfindung
läßt eine Infrastruktur am Boden mit einer zugehörigen Kapazität für ein Verkehrsauf
kommen zu, das die Kapazität der Raum-Erde-Verbindung der Bodenstation noch über
steigt, indem eine "virtuelle Raum-Erde-Verbindung" zum Einsatz kommt.
Dabei könnten innerhalb der Bestrahlungsfläche eines einzigen Satelliten meh
rere Bodenstationen installiert werden. Ihre Anzahl wird nicht durch die Möglichkeiten
des Satelliten zum Aufbau mehrfacher Verbindungen beschränkt, wie dies bei dem be
kannten System der Fall ist. Damit ist es möglich, über den Vertrieb zusätzlicher Boden
stationen höheren Gewinn aus dem System zu erwirtschaften.
Die vorliegende Erfindung gestattet den Aufbau und Vertrieb einer "minimalen"
Bodenstationsauslegung, die nicht unbedingt Raum-Erde-Verbindungen benötigt. Bei ei
ner solchen Auslegung der Bodenstation könnte die vorliegende Erfindung zur Realisie
rung einer virtuellen Raum-Erde-Verbindung eingesetzt werden. Und auch hier könnten
höhere Gewinne erwirtschaftet werden. Diese Bodenstation in Minimalausführung läßt
sich auch mit dem Ziel einsetzen, es einem Betreiber möglich zu machen, eine Boden
station ohne Antennen einzurichten. Diese Situation könnte sich beispielsweise bei Pro
blemen mit einer Genehmigung für den Betrieb einer Funkantenne in einem bestimmten
Land ergeben.
Bei der Systemauslegung nach dem Stand der Technik sind eine komplexe
Realisierung und eine komplexe Verfahrensweise zur Reaktion auf einen Fehler oder auf
eine weniger hohe Verkehrsbelastbarkeit bei jeder Raum-Erde-Verbindung einer Bo
deneinheit aus irgendwelchen Gründen unumgänglich, beispielsweise bei vollständigem
oder teilweisem Ausfall eines Satelliten oder bei nicht besetzter Konstellation. Das erfin
dungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung mildern diese Schwie
rigkeiten ohne jedes Erfordernis einer "Reaktionszeit" ab. Bei dem Verfahren und der
Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung wird dieser Fall vielmehr als nicht existentes
Problem behandelt.
Auch wenn die vorliegende Erfindung vorstehend anhand bevorzugter Ausfüh
rungsbeispiele erläutert wurde, ist es für jeden Fachmann auf diesem Gebiet klar er
kennbar, daß sich an diesen bevorzugten Ausführungsbeispielen Veränderungen und
Modifizierungen vornehmen lassen, ohne über den Umfang dieser Erfindung hinauszu
gehen. Während beispielsweise bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand spezieller
Verfahrensabläufe zur Ermittlung von Umleitbedingungen beschrieben wurden, wie sie in
Fig. 3 und Fig. 4 dargestellt sind, könnten ebenso auch andere Verfahrensabläufe oder
Verfahren herangezogen werden. Diese und weitere Veränderungen und Modifizierun
gen, die für den Fachmann auf diesem Gebiet auf der Hand liegen, sollen ebenfalls vom
Umfang der vorliegenden Erfindung abgedeckt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Festlegung des Leitwegs für Daten durch ein Kommunikati
onssystem (30) mit mindestens einem Satelliten (11) und mehreren Bodenstationen (14),
die als Einrichtungen zum Schalten und Verteilen der Daten für das Kommunikationssy
stem fungieren,
dadurch gekennzeichnet, daß es die folgenden Schritte umfaßt:
- a) Aufbauen eines Aufwärts-Kommunikationskanals (23) durch eine erste Bo denstation zur Übertragung der Daten zwischen der ersten Bodenstation und einem Sa telliten von dem mindestens einen Satelliten;
- b) Aufbauen einer oder mehrerer terrestrischer Verbindungen (24) zwischen der ersten Bodenstation und mindestens einer weiteren Bodenstation durch die erste Bo denstation;
- c) Ermitteln (308), ob eine Umleitbedingung besteht, für welche ein Umleiten mindestens einiger der auf dem Aufwärts-Kommunikationskanal übermittelten Daten ge wünscht wird; und
- d) Übertragen (310) der zumindest einigen Daten über die eine oder mehreren terrestrischen Verbindungen (24), wenn die Umleitbedingung besteht, und nicht aus schließlich über den Aufwärts-Kommunikationskanal.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Schritt
- e) Übertragen (312) aller Daten auf dem Aufwärts-Kommunikationskanal, wenn die Umleitbedingung nicht besteht.
3. Verfahren zum Empfangen von Daten von mindestens einem Satelliten (11)
eines Kommunikationssystems (30), bei welchem das Kommunikationssystem minde
stens einen Satelliten und mehrere Bodenstationen (14) umfaßt, die als Einrichtungen
zum Schalten und Verteilen der Daten für das Kommunikationssystem fungieren, ge
kennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- a) Aufbauen eines Abwärts-Kommunikationskanals (23) durch eine erste Bo denstation zur Übertragung der Daten zwischen der ersten Bodenstation und einem Sa telliten von dem mindestens einen Satelliten;
- b) Aufbauen einer oder mehrerer terrestrischer Verbindungen (24) zwischen der ersten Bodenstation und mindestens einer weiteren Bodenstation durch die erste Bo denstation;
- c) Empfangen (404) der auf dem Abwärts-Kommunikationskanal übertragenen Daten;
- d) Auswerten (410) einer Zieladresse innerhalb eines Datenpakets der Daten zur Ermittlung, ob die erste Bodenstation eine Zielstation für das Datenpaket ist; und
- e) Übertragen (416) des Datenpakets über eine terrestrische Verbindung zu ei ner zweiten Bodenstation, wenn die erste Bodenstation nicht die Zielstation für das Da tenpaket ist.
4. Verfahren zur adaptiven Leitwegbestimmung für die Kommunikation zur Ver
besserung der Versorgung in einem Satellitenkommunikationssystem (30) mit einer Sy
stemsteuerzentrale (13), einer Vielzahl von Satelliten (11) und einer Vielzahl von Bo
denstationen (14), die als intelligente Schalt- und Verteileinrichtungen auf der Erde fun
gieren, wobei bestimmte Satelliten aus der Vielzahl von Satelliten mit bestimmen Statio
nen aus der Vielzahl von Bodenstationen über Funkverbindungen (23) kommunizieren,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- a) Aufbauen von terrestrischen Ausweichverbindungen (24) zwischen Mengen von Bodenstationen innerhalb der Vielzahl von Bodenstationen; und
- b) Verwendung der terrestrischen Ausweichverbindungen, wenn sich auf einer der Funkverbindungen (23) ein Versorgungsproblem ergibt.
5. Bodenstation (14) zum Einsatz bei einem Kommunikationssystem (30) mit der
Bodenstation, mindestens einer anderen Bodenstation und mindestens einem Satelliten
(11), gekennzeichnet durch:
- a) eine Bodenstationssteuerung (54) zum Steuern des Betriebs der Bodensta tion unter Leitwegfestlegung der Daten über einen Aufwärts-Kommunikationskanal (23) und über einen terrestrischen Kanal (24), wenn sich bei der Leitwegfestlegung über den Aufwärts-Kommunikationskanal ein Problem ergibt;
- b) eine mit der Bodenstationssteuerung gekoppelte Aufwärts-Schnittstelle (50) zum Aufbauen des Aufwärts-Kommunikationskanals;
- c) eine mit der Bodenstationssteuerung gekoppelte Abwärtsschnittstelle (52) zum Aufbauen eines Abwärts-Kommunikationskanals; und
- d) eine mit der Bodenstationssteuerung gekoppelte Schnittstelle (56) für eine terrestrische Verbindung zum Aufbauen einer oder mehrerer terrestrischer Verbindungen zwischen der ersten Bodenstation und der mindestens einen weiteren Bodenstation.
6. Bodenstation (14) zum Einsatz bei einem Kommunikationssystem (30) mit
der Bodenstation, mindestens einer weiteren Bodenstation und mindestens einem Sa
telliten, gekennzeichnet durch:
- a) eine Bodenstationssteuerung (54) zum Steuern des Betriebs der Bodensta tion durch Leitwegfestlegung für die Daten über einen terrestrischen Kanal (24); und
- b) eine mit der Bodenstationssteuerung gekoppelte Schnittstelle (56) für terre strische Verbindungen zum Aufbauen einer oder mehrerer terrestrischer Verbindungen (24) zwischen der ersten Bodenstation und der mindestens einen weiteren Bodenstation.
7. Kommunikationssystem (30), gekennzeichnet durch:
- a) mindestens einen Satelliten (11) und
- b) eine Vielzahl von Bodenstationen (14) in der Nähe der Erdoberfläche, bei welchem eine Bodenstation unter der Vielzahl von Bodenstationen mit dem mindestens einen Satelliten und mit mindestens einer anderen aus der Vielzahl von Bodenstationen gekoppelt ist und die Bodenstation über Aufwärts-Kommunikationskanal (23) oder über eine terrestrische Verbindung (24) Datenpakete an eine andere Bodenstation übermittelt, in der ein Problem mit dem Aufwärts-Kommunikationskanal vorliegt.
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