DE19740129A1 - Rotationsdruckmaschine mit stirnseitig freilegbaren Zylindern - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Rotationsdruckmaschine mit mindestens einem in Seitenwänden gelagerten Zylinder, wobei eine der Seitenwände eine in ihr schwenkbar gelagerte Tür oder eine abziehbare Klappe trägt, in der der Zylinder über ein Lager gelagert ist und mittels der der Zylinder auf seiner Stirnseite freilegbar ist.

Aus der DE 196 41 805 A1 ist eine Rotationsdruckmaschine mit einer schwenkbaren Tür bekannt. Sie weist ein Offset-Doppeldruckwerk mit zwei Formzylindern und zwei Gummituchzylindern auf. In einer ihrer Seitenwände ist eine Tür mit zwei Türflügeln angeordnet, die sich verschwenken lassen, so daß die Zylinder auf der Stirnseite freigelegt werden. Die Zapfen sind mit den Zylinderkörpern fest verbunden, die Lager und Lagerbüchsen verbleiben beim Freilegen auf dem Zapfen.

Aus der DE-PS 490 994 ist eine Zylinderlagerung für einen Zylinder in einer Rotationsdruckmaschine bekannt, der mit einer Hülse bedeckt ist und der durch Abziehen eines Spannrings freigelegt werden kann. Dabei muß der Spannring zunächst gerade von dem Zylinderkörper weggeführt werden und kann dann seitlich weggeschwenkt werden.

Aus der DE 35 43 704 A1 ist ein Zylinder bekannt, dessen Lagerungen in den Seitenwänden in Richtung der Längsachse des Zylinders verschiebbar sind. Mit den Lagern stehen kegelstumpfförmige Druckstücke in Verbindung, die aus entsprechenden Ausnehmungen in den stirnseitigen Wandungen des Zylinders herausziehbar sind. Dadurch läßt sich der Zylinder freilegen, um den Zylindermantel zu demontieren. In einer anderen Ausführungsform wird gezeigt, wie auf einer Stirnseite des Zylinders ein Lager um ein Schwenklager an der Seitenwand verschwenkbar gelagert ist, so daß der Zylinder einseitig freigelegt werden kann, um seine Hülse zu entfernen.

Die bekannte Lösungen haben verschiedene Nachteile, die beispielsweise in hohen Fertigungsgenauigkeiten bestehen, die notwendig sind, um die Lagersysteme freizulegen.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen einfach freilegbaren Zylinder in einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen.

Diese Aufgabe wird, wie in den Patentansprüchen 1 und 3 angegeben, gelöst.

Gemäß der Erfindung wird der Zapfen des Zylinders vom Zylinderkörper an einer Trennstelle getrennt, die zwischen dem Zylinderkörper und der Seitenwand liegt. Entweder weist der Zylinderkörper oder der Zapfen einen kegelstumpfförmigen Vorsprung auf, entsprechend weist der Zapfen bzw. der Zylinderkörper eine kegelstumpfförmige Vertiefung auf. Die Trennstelle wird somit immer durch eine Kegelpaarung gebildet. Es läßt sich auch eine Mehrzahl von Zylindern gleichzeitig auf diese Weise auftrennen, die Zapfen und die Lagerungen der Zylinder verbleiben jeweils in der Tür, die von der Seitenwand abgeschwenkt wird, bzw. in der Klappe, die von der Seitenwand abgezogen wird. Gemäß der Erfindung lassen sich insbesondere hülsenförmige Druckformen leicht von dem Formzylinder abziehen.

Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Nachstehend wird die Erfindung in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine mit mittels einer Tür freilegbaren Zylindern im geschlossenen Zustand,

Fig. 2 das Druckwerk gemäß Fig. 1 im geöffneten Zustand,

Fig. 3 einen waagrechten Querschnitt durch die Druckwerke gemäß Fig. 1 und 2 entlang einer Linie AA',

Fig. 4 ein Zylinderpaar in einer Rotationsdruckmaschine, das mittels einer mit zwei Schwenklagern ausgestatteten Tür freilegbar ist, und

Fig. 5 ein Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine mit mittels einer Klappe freilegbaren Zylindern im geöffneten Zustand.

Eine Rotationsdruckmaschine 1 (Fig. 1) weist ein Druckwerk 2 auf. Das Druckwerk 2 umfaßt einen Sockel 3 und Seitenwände 4, 5 und 6. In dem Druckwerk 2 sind als druckende Zylinder ein Formzylinder 7, ein Übertragungszylinder 8 und ein Druckzylinder 9 gelagert. Der Formzylinder 7, der Übertragungszylinder 8 und der Druckzylinder 9 weisen jeweils einen Zylinderkörper 70, 80 bzw. 90 sowie Zapfen 71, 81 bzw. 91 auf. Die Zapfen 71, 81 und 91 sind jeweils über eine Trennstelle 10 (vgl. Fig. 3) von dem Zylinderkörper 70, 80 bzw. 90 lösbar und mit diesem verbindbar.

An der Seitenwand 4 ist eine Tür 11 mittels Schwenklagern 12, 13 schwenkbar befestigt. Mittels eines Schlosses 14 läßt sich die Tür 11 an der Seitenwand 4 arretieren. In der Tür 11 sind die Zapfen 71, 81 und 91 des Formzylinders 7, des Übertragungszylinders 8 bzw. des Druckzylinders 9 jeweils über Exzenter 15, 16 und 17 gelagert, die ihrerseits zum Zweck der Zylinder-An- oder Ab-Stellung innerhalb der Tür 11 verdrehbar sind. Jeweils innerhalb der Exzenter sind über Lager 18 bis 21 (vgl. Fig. 3) die Zapfen 71, 81 und 91 drehbar gelagert.

An der Trennstelle 10 enden die Zapfen 71, 81 und 91 jeweils in einem kegelstumpfförmigen Vorsprung 72, 82 bzw. 92, der mittels der Schwenkbewegung der Tür 11 eine zugehörige kegelstumpfförmige Vertiefung 73, 83 bzw. 93 in den Zylinderkörpern 70, 80 bzw. 90 einsetzbar ist. Statt daß die kegelförmigen Ansätze an den Zapfen 71, 81 und 91 angebracht sind und die Zylinderkörper 70, 80 und 90 entsprechende Vertiefungen aufweisen, können umgekehrt auch die Zapfen 71, 81 und 91 kegelstumpfförmige Vertiefungen aufweisen und die Zylinderkörper 70, 80 und 90 entsprechende kegelstumpfförmige Vorsprünge.

Bezüglich der Trennstelle 10 muß der durch die Schwenklager 12 und 13 gebildete Schwenkpunkt 22 innerhalb eines Bereiches B liegen, der durch die Senkrechten 23 und 24 gebildet wird, die dort senkrecht auf den kegelstumpfförmigen Vorsprüngen 72, 82 und 92 stehen, wo diese in Richtung zu den jeweiligen kegelstumpfförmigen Vertiefungen 73, 83 und 93 in den Zylinderkörpern 70, 80 bzw. 90 ihre Vorderkante 53 haben. Wenn statt der Zapfen 71, 81, 91 die Zylinderkörper 70, 80, 90 kegelstumpfförmige Vorsprünge haben und die Zapfen entsprechende Vertiefungen, gilt das Umgekehrte hinsichtlich des Bereichs B. Der Schwenkpunkt kann auch in dem Bereich B' liegen, der dem Bereich B spiegelbildlich entspricht.

Entsprechend der exzentrischen Lagerung des Zylinders 7 innerhalb der Tür 4 ist auch ein Exzenter 25 (Fig. 3) vorhanden, der die Seitenwände 5 und 6 durchdringt. Entsprechende Exzenter sind auch an den Zylindern 8 und 9 vorhanden.

Innerhalb des Exzenters 25 ist über Lager 26 bis 29 ein Zapfen 30 gelagert, der entweder fest mit dem Zylinderkörper 70 verbunden ist oder von diesem mittels eines Walzenschlosses 31 lösbar ist. An dem Zapfen 30 ist endseitig ein Wellenstummel 32 befestigt, der den Rotor 33 eines Innenläufermotors 34 trägt. Durch den Innenläufermotor 34 wird der Zylinder 7 angetrieben. In entsprechender Weise werden auch die Zylinder 8 und 9 angetrieben. Die Zylinder 7, 8 und 9 lassen sich jedoch auch über einen gemeinsamen Antrieb antreiben, wenn sie beispielsweise über Zahnräder miteinander verbunden sind.

Die kegelstumpfförmigen Vorsprünge 72, 82 und 92 sitzen vorzugsweise nicht nur formschlüssig in den Vertiefungen 73, 83 bzw. 93, sondern haben vorzugsweise ein geringfügiges Übermaß, so daß sie durch elastische Verdrängung des Materials des Zylinderkörpers 70, 80 bzw. 90 in diesem jeweils festsitzen und aus diesem herausnehmbar sind. An der kegelförmigen Wandung der Vertiefungen 73, 83 und 93 in den Zylinderkörpern 70, 80 bzw. 90 lassen sich jeweils Zuleitungen für ein unter Druck stehendes Medium anordnen, mit dessen Hilfe sich anhand eines jeweils zugeordneten Druckmeßgerätes feststellen läßt, ob die Kegelwände der Vorsprünge 72, 82, 92 in den Vertiefungen 73, 83 bzw. 93 dichtend anschließen. Das Medium ist beispielsweise Druckluft. Bei Entweichen von Druckluft durch einen Spalt zwischen den Kegelwänden wäre ein fester Sitz der Vorsprünge 72, 82 und 92 in den Vertiefungen 73, 83 bzw. 93 noch nicht erreicht.

Alternativ zu der in Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsform kann eine schwenkbare Tür 36 (Fig. 4) auch über doppelte Schwenklager 37, 38 und 39, 40 in einer Seitenwand 41 gelagert sein. Die Lager 37, 38 sind über Zwischenstücke 42, 43 mit den Schwenklagern 39, 40 verbunden. In der Tür 36 sind in Exzentern 44, 45 Zapfen 46, 47 von Zylindern 48, 49 gelagert. Die Zylinder 48, 49 sind auf der gegenüberliegenden Seite in Seitenwänden 50, 51 gelagert. Mittels der doppelten Anwendung von Schwenklagern 37 bis 40 läßt sich ein leichteres Auf- und Zuklappen der Tür 36 erreichen. Die Tür 36 schlägt gegen einen festen Anschlag 52, an dem sie beispielsweise mittels eines Schlosses während des Druckbetriebs befestigt sein kann.

Eine andere Druckmaschine 100 weist in Seitenwänden 101, 102 und 103 gelagerte Zylinder 104 und 105 auf, die sich mittels einer Klappe 106 auf ihrer der Seitenwand 101 zugewandten Stirnseite freilegen lassen. Die Klappe 106 wird beispielsweise mittels pneumatischer oder hydraulischer Zylinder 107 und 108 betätigt. Anteile 109 und 110 der Zapfen der Zylinder 104 und 105 verbleiben zusammen mit Lagern 111 bis 114 in der Klappe 106, wenn diese von der Seitenwand 101 abgezogen wird.

Die Trennstellen 115 und 116 zwischen den Anteilen 109 und 110 und den an den Zylindern 104 und 105 verbleibenden Stücken der Zapfen haben dieselben kegelstumpfförmige Form. Der Winkel, den die Kegelwände bezüglich der Längsachse der druckenden Zylinder bilden, beträgt in beiden Fällen beispielsweise 30°.

Durch die Erfindung werden Druckwerke 2, 60 und eine Rotationsdruckmaschine geschaffen, in denen Zylinder 7, 8, 9, 48, 49; 104, 105 mittels einer verschwenkbaren Tür 11, 36 oder einer abziehbaren Klappe 106 freilegbar sind. Dabei werden die Zapfen 71, 81, 91 von den Zylinderkörpern 70, 80, 90 abgetrennt und verbleiben zusammen mit den Lagern 18 bis 21 in der Tür 11, 36 bzw. in der Klappe 106. Die Zapfen 71, 81, 91 weisen an der Trennstelle 10 kegelstumpfförmige Vorsprünge 72, 82, 92 auf, die in kegelstumpfförmige Vertiefungen 73, 83 bzw. 93 in der Stirnseite des Zylinderkörpers 70, 80 bzw. 90 eingefügt werden.

Claims (6)

1. Rotationsdruckmaschine (1) mit mindestens einem in Seitenwänden (4, 5, 6; 41, 50, 51) gelagerten Zylinder (7, 8, 9; 48, 49), wobei eine der Seitenwände (4; 41) eine in ihr schwenkbar gelagerte Tür (11; 36) trägt, in der der Zylinder (7, 8, 9; 48, 49) über ein Lager (18 bis 21) gelagert ist und mittels der der Zylinder (7, 8, 9; 48, 49) auf seiner Stirnseite freilegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (7, 8, 9; 48, 49) auf seiner der Tür (11; 36) zugewandten Stirnseite eine Trennstelle (10) mit einer kegelstumpfförmige Vorsprünge (72, 82, 92) und kegelstumpfförmige Vertiefungen (73, 83, 93) aufweisenden Kegelpaarung hat, an der der Zapfen (71, 81, 91) oder ein Stück des Zapfens (71, 81, 91) von dem Zylinderkörper (70, 80, 90) trennbar und zusammen mit dem Lager (18 bis 21) mittels der Tür (11; 36) verschwenkbar ist.

2. Rotationsdruckmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tür (36), mit der die Zapfen (46, 47) von den Zylinderkörpern der Zylinder (48, 49) abschwenkbar sind, mittels doppelter Schwenklager (37, 38, 39, 40) in der Seitenwand (41) gelagert ist.

3. Rotationsdruckmaschine (100) mit mindestens einem in Seitenwänden (101, 102, 103) gelagerten Zylinder (104, 105), wobei eine der Seitenwände (101) eine von ihr abziehbare Klappe (106) trägt, in der der Zylinder (104, 105) über ein Lager (111 bis 114) gelagert ist und mittels der der Zylinder (104, 105) auf seiner der Klappe (106) zugewandten Seite eine Trennstelle (115, 116) mit einer kegelstumpfförmige Vorsprünge und kegelstumpfförmige Vertiefungen aufweisenden Kegelpaarung hat, an der der Zapfen oder ein Stück des Zapfens von dem Zylinderkörper (104, 105) trennbar und zusammen mit dem Lager (111 bis 114) mittels der Klappe (106) abziehbar ist.

4. Rotationsdruckmaschine (1, 100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kegelstumpfförmigen Vorsprünge (72, 82, 92) gegenüber den kegelstumpfförmigen Vertiefungen (73, 83, 93) in den Zylinderkörpern (70, 80, 90; 104, 105) ein geringfügiges Übermaß aufweisen.

5. Rotationsdruckmaschine (1, 100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein unter Druck stehendes Medium und ein Druckmeßmittel vorgesehen sind, durch das ein glattes Anliegen der Kegelwände der Vorsprünge (72, 82, 92) in den Vertiefungen (73, 83, 93) feststellbar ist.

6. Rotationsdruckmaschine (1, 100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder (7, 8, 9; 48, 49; 104, 105) mittels Exzentern (25, 44, 45) in den Seitenwänden (4 bis 6; 41, 50, 51; 101 bis 103) gelagert sind.