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Die
Erfindung betrifft eine Lager- und Kupplungseinrichtung für einen
einsetzbaren beziehungsweise entnehmbaren Zylinder einer Lackier- oder Druckmaschine,
mit zwei, den beiden Endbereichen des Zylinders zuordenbaren Drehlagern.
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Eine
derartige Lager- und Kupplungseinrichtung ist bekannt. Sie wird
als sogenannte Hirth-Kupplung bezeichnet. Der Zylinder der Lackier- oder Druckmaschine
kann bei gelöster
Kupplung der Maschine entnommen und beispielsweise gegen einen anderen
Zylinder ausgetauscht werden. Die Hirth-Kupplung weist eine zentrale
Schraube auf, die mit der Drehachse des Zylinders zusammenfällt. Wird
die Schraube gelöst,
so kann der Zylinder aus der Lackier- oder Druckmaschine entnommen
werden. Bei der bekannten Einrichtung erfordert ein Zylinderwechsel
umfangreiche Montagearbeiten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lager- und Kupplungseinrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels der auf einfache Art
und Weise ein Zylinderwechsel an einer Lackier- oder Druckmaschine durchgeführt werden
kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass mindestens ein Drehlager für
das Einsetzen beziehungsweise Entnehmen des Zylinders axial verlagerbar
angeordnet ist. Wird für
einen Wechselvorgang das Drehlager axial vom Zylinder wegverlagert,
so wird der Zylinder freigegeben und kann aus der Maschine entnommen
werden. Ein neuer Zylinder wird radial in die Maschine eingeführt und anschließend durch
axiale Verlagerung des Drehlagers gekuppelt. Dieses Vorgehen ist
sehr einfach und setzt lediglich voraus, dass durch die Axialverlagerung
der Zylinder an seinen beiden Stirnseiten gekuppelt und damit drehbar
in Arbeitsposition gehalten ist.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens
eines der Drehlager in einer Halteeinrichtung angeordnet ist. Insoweit
erfolgt für
das Entnehmen beziehungsweise Einsetzen eines Zylinders eine Axialverlagerung
der Halteeinrichtung, wodurch auch das zugehörige Drehlager axial verlagert
wird.
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Ferner
ist es vorteilhaft, wenn das axial verlagerbare Drehlager für eine durch
Drehung erfolgende axiale Verlagerung koaxial an einer die Halteeinrichtung
bildenden Schraub-Halteeinrichtung angeordnet ist. Unter Schraub-Halteeinrichtung
ist eine Anordnung zu verstehen, die bei einer Drehverlagerung gleichzeitig
eine Axialverlagerung durchführt, d.h.,
die Drehverlagerung ist ausschlaggebend dafür, dass die Axialverlagerung
einsetzt. Da sich das Drehlager koaxial an der Halteeinrichtung
befindet und diese Achse der Achse der Schraubbewegung entspricht,
wird durch die Drehbewegung der Halteeinrichtung das Drehlager axial
verlagert. Auf diese Art und Weise lässt sich ein Zylinder kuppeln
beziehungsweise entkuppeln. Bei der Drehbewegung muss es sich nicht
um eine ganze Umdrehung handeln, sondern es ist –je nach Steilheit der Schraubenausbildung– zumeist
ausreichend, wenn eine Drehbewegung um einen Winkel von zum Beispiel ≤ 120° durchgeführt wird.
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Vorzugsweise
ist eines der Drehlager axial verlagerbar und das andere der Drehlager
axial fest angeordnet. Diese Ausgestaltung erfordert nur einen geringen
Bauaufwand, da dass eine Drehlager als axiales Festlager ausgebildet
werden kann. Dies bedeutet, dass bei einem Zylindereinsetzvorgang
das eine Stirnende des Zylinders ge gen ein entsprechendes Element
des Drehlagers geführt
und dabei eine Kupplung realisiert wird. Das andere Drehlager – beziehungsweise
ein entsprechendes, diesem Drehlager zugeordnetes Element- wird
dann axial verlagert und kuppelt hierdurch den Zylinder auf seiner
zugehörigen
anderen Stirnseite.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass das axial verlagerbare Drehlager in einer die
Schraub-Halteeinrichtung bildenden Schraub-Haltehülse aufgenommen
ist. Durch Drehung der Hülse
um die für
den Zylinder in der Lackier- oder Druckmaschine vorgesehene Drehachse
verlagert sich die Haltehülse
axial, so dass auch das in ihr aufgenommene Drehlager axial verlagert
wird, um ein Einkuppeln beziehungsweise Auskuppeln eines Zylinders
zu ermöglichen.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass in den Drehlagern Wellenstummel oder entsprechend
andere Elemente lagern, mit denen der Zylinder axial kuppelbar ist.
Die Wellenstummel sind den Drehlagern stets zugeordnet, d.h., sie
verbleiben in den Drehlagern, auch wenn der Zylinder entnommen wird.
Der Zylinder hat entsprechende Wellenenden, die axial mit den Wellenstummeln
kuppelbar sind. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Wellenstummel
eines der Drehlager axial unverschiebbar angeordnet ist und der
Wellenstummel des anderen Drehlagers relativ zu diesem eine gewisse
Axialverlagerung ermöglicht,
die jedoch nicht dem Kupplungsvorgang des Zylinders dient, sondern
der Lagervorspannung. Hierauf wird nachstehend noch näher eingegangen.
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Die
Kupplung zwischen Wellenstummel und Zylinder erfolgt vorzugsweise
mittels Stirnverzahnung. Diese sorgt dafür, dass jeder der beiden Wellenstummel
achszentriert mit der Drehachse des Zylinders in Eingriff gelangt.
Grundsätzlich
ist es ausreichend, wenn die Stirnverzahnung nur einen Zahn an dem
einen Element und eine Nut in dem anderen Element aufweist und dass
bei der Kupplung der Zahn in die Nut einfährt. Vorzugsweise sind jedoch
mehrere Zähne
mit entsprechenden Zahnaufnahmenuten vorgesehen, die über den
Umfang verteilt angeordnet sind, so dass eine automatische Zentrierung
der zu kuppelnden Teile beim Kupplungsvorgang erfolgt.
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Die
Schraub-Halteeinrichtung ist insbesondere mittels einer Kurvenführung am
Maschinengestell der Lackier- oder Druckmaschine gehalten. Diese
Kurvenführung
realisiert die Schraub-Kupplung des Zylinders, d.h., durch Drehbewegung
wird eine Axialbewegung herbeigeführt, um die Kupplung beziehungsweise
Endkupplung des Zylinders vornehmen zu können. Die Kurvenführung ist
vorzugsweise als Schlitz-Zapfenführung
oder als Schlitz-Rollenführung
ausgebildet. Insbesondere können
mehrere Kurvenführungen
winkelversetzt zueinander vorgesehen sein, so dass eine Krafteinleitung
der Schraubbewegung an mehreren Punkten des Umfangs bewirkt wird.
Eine „Kippbewegung" oder ein „Verkanten" der Schraub-Halteeinrichtung
während
des Kuppelns ist dadurch verhindert.
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Eines
der Drehlager ist vorzugsweise axial vorgespannt. Dies führt zum
Eliminieren des Lagerspiels und daher zu einer hohen Laufpräzision.
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Insbesondere
ist die Halteeinrichtung des axial verlagerbaren Drehlagers durch
Radialklemmmittel spielfrei gehalten. Mithin wird auch in radialer Richtung
zur Drehbewegung eine Spielfreiheit durch die ge nannte Maßnahme erreicht,
um ein ruhiges und präzises
Laufverhalten zu erzeugen.
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Die
Radialklemmmittel sind bevorzugt von einer Radialklemmhülse gebildet.
Diese Klemmhülse fluchtet
koaxial zur Drehachse der Drehlager. Sie ist bevorzugt radial elastisch
verformbar, um auf diese Art und Weise die Spielfreiheit zu erzeugen.
Die Verformbarkeit wird insbesondere mittels einem Druckmedium erzeugt,
d.h., wird das Druckmedium mit entsprechend hohem Druck eingebracht,
so verformt sich das Radialklemmmittel aufgrund seiner Elastizität in radialer
Richtung und beseitigt eventuell vorhandenes Spiel, d.h., das entsprechende
Drehlager ist in radialer Richtung spielfrei mit dem Maschinengestell
der Lackier- oder Druckmaschine verbunden. Als Druckmedium kann
insbesondere ein Druckgas oder eine Druckflüssigkeit eingesetzt werden.
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Bevorzugt
handelt es sich bei dem erwähnten
Zylinder um einen Lackierzylinder einer Lackiermaschine.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
und zwar zeigt:
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1 eine Schnittansicht durch
eine Lager- und Kupplungseinrichtung einer Lackiermaschine mit eingesetztem
Lackierzylinder,
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2 die einem Ende des Lackierzylinders zugeordnete
Lager- und Kupplungseinrichtung in Arbeitsposition des Lackierzylinders,
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3 eine der 2 entsprechende Darstellung, jedoch in
beginnender Entkupplungsstellung des Lackierzylinders,
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4 eine der 3 entsprechende Darstellung, jedoch bei
entkuppeltem Lackierzylinder,
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5 eine perspektivische Ansicht
auf die Einrichtung gemäß 2 und
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6 eine der 5 entsprechende Ansicht, jedoch aus einem
anderen Blickwinkel.
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Die 1 zeigt zwei Seitenwände 1 und 2 einer
nicht näher
dargestellten Lackiermaschine 3. Der Seitenwand 1 ist
ein Drehlager 4 und der Seitenwand 2 ein Drehlager 5 für einen
auswechselbaren Zylinder 6 der Lackiermaschine 3 zugeordnet.
Der Zylinder 6 ist als Lackierzylinder 7 ausgebildet
und in 1 nur verkürzt dargestellt
(Bruchlinien 8). Er besitzt eine Drehachse 9 und
an seinen beiden Endbereichen 10, 11 Wellenenden 12 und 13,
die durchmesserkleiner als der übrige
Körper
des Zylinders 6 ausgebildet sind. Die Wellenenden 12 und 13 sind
jeweils mit einer Stirnverzahnung 14, 15 versehen,
die jeweils koaxial zur Drehachse 9 ausgestaltet ist.
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Das
Drehlager 5 ist als vorzugsweise von sich aus axial vorgespanntes
Schräg-Rollenlager
mit zwei Lagerringen 16 und 17 derart ausgestaltet,
dass ein Wellenstummel 18 um eine Drehachse 19 dreh bar
gelagert ist. In axialer Richtung (x beziehungsweise –x) ist
das Drehlager 5 fest ausgebildet, d.h., der drehbare Wellenstummel 18 ist
in axialer Richtung (x-Richtung) nicht verlagerbar. Der Wellenstummel 18 ist
mit einer Stirnverzahnung 20 ausgestattet, die mit der
Stirnverzahnung 15 des Lackierzylinders 7 korrespondiert.
In Arbeitsstellung des Lackierzylinders 7 fluchten Drehachse 9 und
Drehachse 19 zueinander, d.h., bei der in 1 gezeichneten Kupplungsstellung von
Stirnverzahnung 15 und Stirnverzahnung 20 ist
der Lackierzylinder 7 drehbar und axial im Wesentlichen
unverschieblich (ohne Berücksichtigung
einer später
noch erläuterten
Lagervorspannung) mittels des Drehlagers 5 an der Seitenwand 2 der
Lackiermaschine 3 gelagert.
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Das
Drehlager 4 ist als doppelreihiges Zylinderrollenlager 21 ausgebildet,
das einen Wellenstummel 22 um eine Drehachse 23 an
der ersten Seitenwand 1 der Lackiermaschine 3 lagert.
Das Zylinderrollenlager 21 ist in einer Halteeinrichtung 24 aufgenommen,
die als Schraub-Halteeinrichtung 25 ausgeführt ist.
Dies bedeutet, dass ein Verdrehen der Schraub-Halteeinrichtung 25 um
die Drehachse 23 zu einer Verlagerung in x-Richtung führt, d.h.,
die Schraub-Halteeinrichtung 25 ist
drehbeweglich um eine Drehachse 26 an der Seitenwand 1 gelagert, wobei
die Drehachse 26 mit der Drehachse 23 zusammenfällt. Je
nach Drehbewegung der Schraub-Halteeinrichtung 25 erfolgt
eine Axialverlagerung in x-Richtung beziehungsweise –x-Richtung.
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Die
Schraub-Halteeinrichtung 25 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
der 1 bis 6 als Schraub-Haltehülse 27 ausgestaltet,
wobei die Hülse endseitig
einen Deckel 28 besitzt. Insgesamt ist daher eine Topf-Form
realisiert. Erfolgt aufgrund einer Drehbewegung der Schraub-Haltehülse 27 eine
entsprechende Axialverlagerung, so wird das Zylinderrollenlager 21 und
damit auch der Wellenstummel 22 axial mitgenommen werden.
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Die
Schraub-Haltehülse 27 lagert
in einem Radialklemmmittel 29, das hülsenartig gestaltet ist und
sich in einem Rohrflansch 30 befindet, der an der Seitenwand 1 befestigt
ist. Zwischen aus elastischem Material bestehendem Radialklemmmittel 29 und Rohrflansch 30 ist
ein abgedichteter Ringhohlraum 31 ausgebildet, der mit
einem Druckmedium über
einen Anschluss 32 beaufschlagbar ist. Erfolgt diese Beaufschlagung,
so wird das elastische Radialklemmmittel 29 in seinem mittleren
Bereich in Richtung auf die Schraub-Haltehülse 27 aufgeweitet,
wobei sich die Endzonen des Radialklemmmittels 29 an dem
Rohrflansch 30 abstützen.
Auf diese Art und Weise wird die Halteeinrichtung 24 spielfrei
an der Seitenwand 1 der Lackiermaschine 3 gehalten.
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Vom
Rohrflansch 30 gehen drei, um 120° zueinander winkelversetzt liegende
Haltearme 33 aus, die an ihren freien Enden radial einwärts gerichtete Rollen 34 tragen.
Die Drehachsen der Rollen 34 stehen orthogonal auf der
Drehachse 26, d.h., sie verlaufen radial zu dieser Drehachse 26.
Die Haltearme 33 sind fest mit dem Rohrflansch 30 verbunden.
Die Rollen 34 greifen in Schlitze 35 der Schraub-Haltehülse 27 ein.
Jeder einer jeden Rolle 34 zugeordnete Schlitz 35 ist –wie insbesondere
den 5 und 6 zu entnehmen ist– mit einer
Steigung versehen, so dass insgesamt eine Kurvenführung 36 gebildet
wird, d.h., durch eine Verdrehung der Schraub-Haltehülse 27 um
die Drehachse 26 wird aufgrund der Kurvenführung 36 eine
Axialverlagerung der Schraub-Haltehülse 27 initiiert.
Jeder Schlitz 35 kann mindestens ein Schlitzende 37 aufweisen,
das steigungsfrei ausgestaltet ist, d.h., es verläuft orthogonal
zur Drehachse 26. Der Deckel 28 ist einstückig mit
einem Hebelfortsatz 37 versehen, an dem drehbeweglich eine
Stellstange 38 angreift, die zu einem nicht dargestellten Stellantrieb
führt.
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Der
Wellenstummel 22 ist mit einer Stirnverzahnung 39 versehen,
die in Arbeitsstellung des Lackierzylinders 7 mit der Stirnverzahnung 14 des
Wellenendes 12 kämmt.
In dieser Stellung fluchtet die Drehachse 9 des Zylinders 6 mit
der Drehachse 23 des Wellenstummels 22.
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Der
Wellenstummel 22 weist einen durchmesserkleineren Abschnitt 41 und
einen sich daran anschließenden
weiteren, im Durchmesser noch weiter verkleinerten Abschnitt 42 auf,
der den Deckel 28 drehbar durchsetzt. Eine Stirnringfläche 43 eines
Abschnitts 44 des Wellenstummels 22 ist mit einem
Lager 45 versehen, an dem sich ein Ring 46 axial
abstützt.
Auf der dem Lager 45 gegenüberliegenden Seite des Ringes 45 greift
eine Schraubendruckfeder 47 mit einem Ende an, die sich
mit ihrem anderen Ende an der Innenseite des Deckels 28 abstützt. Die Schraubendruckfeder 47 umwendelt
den Abschnitt 41 des Wellenstummels 22. Der Wellenstummel 22 ist
um seine Drehachse 23 drehbar, ohne dass der Ring 46 mitgenommen
wird. Im Bereich der Außenseite 48 des
Deckels 28 befindet sich am Abschnitt 42 des Wellenstummels 22 eine
Axialsicherung 49, gegen die mittels einer Schraubendruckfeder 50 (2) ein Topf 51 gedrängt wird.
Die Schraubendruckfeder 50 umwendelt den Abschnitt 42 des
Wellenstummels 22. Der Topf 51 ist derart orientiert,
dass seine Bodenwand 52 vom Abschnitt 42 des Wellenstummels 22 durchgriffen
wird und gegen die Axialsicherung 49 anliegt. Die Topfwand 53 verläuft koaxial zur
Drehachse 23 und hält
einen radialen Abstand zum Abschnitt 42 ein, wobei in dem
so gebildeten Zwischenraum die Schraubendruckfeder 50 einliegt, die
sich mit einem Ende an der Innenseite der Bodenwand 52 und
mit dem anderen Ende an einem Ringflansch 54 abstützt, der
mittels eines Lagers 55 gegenüber dem Deckel 28 um
die Drehachse 23 verdrehbar ist. Die Stirnfläche 56 der
Topfwand 53 des Topfes 51 weist in der aus der 1 beziehungsweise 2 hervorgehenden
Stellung der Gesamteinrichtung einen Abstand gegenüber dem
Ringflansch 54 auf. Dies entspricht der Arbeitsposition
des Lackierzylinders 7.
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Es
ergibt sich folgende Funktion:
Gemäß 1 befindet sich der Lackierzylinder 7 in Arbeitsstellung,
d.h., er befindet sich in eingekuppelter Position in der Lackiermaschine 3,
wobei er axial unverschieblich, jedoch drehbar um die Drehachse 9 lagert.
Die axiale Unverschieblichkeit ergibt sich daraus, dass –wie erwähnt– das Drehlager 5 in
x-Richtung axial unverschieblich ausgebildet ist. Der Wellenstummel 22 wird
in x-Richtung mittels der Schraubendruckfeder 47 gedrängt, wobei
das Zylinderrollenlager 21 eine Axialbewegung des Wellenstummels 22 zulässt. Mittels
der Schraubendruckfeder 47 wird somit der Lackierzylinder 7 –unter Eliminierung des
Lagerspiels der Drehlager 4 und 5– zwischen den
Stirnseiten der Wellenstummel 18 und 22 eingeklemmt,
wodurch die Stirnverzahnungen 15 und 20 sowie 14 und 39 in
Eingriff stehen. Die Längenverhältnisse
sind derart getroffen, dass in dieser Position –wie vorstehend bereits erwähnt– die Stirnfläche 56 des
Topfes 51 einen Abstand zum Ringflansch 54 hält. An der
Drehbewegung des Lackierzylinders 7 nimmt die Schraubendruckfeder 47 nebst
Ring 46 nicht teil. Dies gilt ebenfalls für die Schraub-Haltehülse 27,
das Radialklemmmittel 29 und den Rohrflansch 30.
Axialsicherung 49, Topf 51, Schraubendruckfeder 50 und
Ringflansch 54 hingegen nehmen an der Drehbewegung des
Wellenstummels 22 und damit des Lackierzylinders 7 teil.
Eine Entkopplung erfolgt durch das Lager 55 von der fest
stehenden Halteeinrichtung 24.
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Das
in Arbeitsstellung des Lackierzylinders 7 radial vorgespannte
Radialklemmmittel 29 sorgt dafür, dass die Halteeinrichtung 24 spielfrei
am Maschinengestell der Lackiermaschine 3 gehalten ist.
Das Radialklemmmittel 29 kann sicherstellen, dass nicht nur
das notwendige Spiel zwischen Schraub-Haltehülse 27 und Lageraufnahme
(Rohrflansch 30) kompensiert wird (das erwähnte Spiel
ist wegen der Axialverlagerung notwendig), sondern darüber hinaus auch
noch Lagerspiel im Zylinderrollenlager 21 eliminiert, indem
der Außenring
des Zylinderrollenlagers 21 durch die von dem Radialklemmmittel 29 beaufschlagte
Schraub-Haltehülse 27 zusammengedrückt wird.
Das Zylinderrollenlager 21 ist nicht von sich aus vorgespannt,
so dass auf die vorstehend beschriebene Art und Weise ein mögliches
Spiel beseitigt wird. Zusätzlich
oder alternativ ist es jedoch auch möglich, das Zylinderrollenlager 21 in
spielfreier Ausführung auszubilden,
das heißt,
es ist von sich aus vorgespannt. Soll nun eine Entnahme des Lackierzylinders 7 erfolgen,
so wird das Druckmedium abgestellt, d.h., der Ringhohlraum 31 wird
nicht mehr mit Druckmedium beaufschlagt, wodurch das Radialklemmmittel 29 radial
nach außen
zurückweicht
und die Schraub-Haltehülse 27 derart
freigibt, dass diese axial sowie um die Drehachse 32 bewegt
werden kann. Mittels des nicht dargestellten Stellantriebs wird
die Stellstange 38 unter Mitnahme des Hebelfortsatzes 37 bewegt,
derart, dass sich die Schraub-Haltehülse 27 um die Drehachse 26 um
einen gewissen Winkel, der kleiner als 120° ist, dreht. Dies hat aufgrund
der kurvenförmigen
Schlitze 35 zur Folge, dass sich die Schraub-Haltehülse 27 axial
in -x-Richtung verlagert, mit der Folge, dass die Stirnverzahnungen 15 und 20 sowie 14 und 39 außer Eingriff
gelangen, da durch die Axialbewegung der Schraub-Halteeinrichtung 25 der
Wellenstummel 22 entsprechend mitbewegt wird. Da nunmehr
der Wellenstummel 22 nicht mehr von dem Lackierzylinder 7 axial
beaufschlagt wird, führt die
Kraft der Schraubendruckfeder 47 dazu, dass sich die Stirnfläche 56 des
Topfes 51 auf den Ringflansch 54 absenkt und hierdurch
eine axialfeste, begrenzte Stellung des Wellenstummels 22 relativ
zur Halteeinrichtung 24 erzielt wird. Aus der 4 ist die Endkupplungsstellung
erkennbar, d.h., das Drehlager 4 ist zusammen mit dem Wellenstummel 22 und den
weiteren zugehörigen
Einrichtungen derart weit axial vom Lackierzylinder 7 weg
verlagert worden, so dass dieser der Lackiermaschine 3 radial
entnommen werden kann.
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Soll
ein neuer Lackierzylinder in die Lackiermaschine 3 eingesetzt
werden, so wird in umgekehrter Weise vorgegangen, d.h., dieser wird
zwischen die Wellenstummel 18 und 22 eingebracht,
so dass die Drehachsen 19, 9, 23 und 32 miteinander
fluchten. Anschließend
wird dann über
den Stellantrieb 38 die Schraub-Halteeinrichtung 25 derart
um einen Winkel verschwenkt, dass eine Axialverlagerung des Drehlagers 4 und
des Wellenstummels 22 erfolgt, so dass es zum Kuppeln der
Stirnverzahnungen 15 und 20 sowie 14 und 39 kommt.
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Durch
die erfindungsgemäß durchzuführende Schraubbewegung
bei der Schraub-Halteeinrichtung 25 wird zu der axialen
Zustellbewegung des Wellenstummels 22 zum Einkuppeln des
Lackierzylinders 7 eine Drehbewegung überlagert. Dadurch ist sichergestellt,
dass sich die gegenüberliegenden Verzahnungen
der Stirnverzahnungen 15, 20 sowie 14, 39 (Hirth-Verzahnungen)
der Wellenstummel 18, 22 und der Wellenenden 12, 13 finden.
Dadurch ist ausgeschlossen, dass die Zahnspitzen der Verzahnungen
exakt aufeinandertreffen und in dieser Position bleiben und dadurch
nicht richtig einkuppeln. Korrekt ist es, wenn jeweils eine Zahnspitze
auf der einen Seite auf einen Zahngrund auf der anderen Seite trifft.
Durch die erwähnte
Drehbewegung finden daher die Verzahnungen besser zusammen und erlauben
(in dem vorstehend beschriebenen, sehr seltenen Fall des Aufeinandertreffens
von Zahnspitzen) ein Ineinanderrutschen. Ferner ist es so, dass
beim Einkuppeln (Axialverlagerung des Lagers 4) zunächst der
Wellenstummel 22 verlagert wird, bis die Stirnverzahnung 39 auf
die Stirnverzahnung 14 des Wellenendes 12 trifft.
Anschließend
wird der komplette Lackierzylinder 7 mitgenommen, das heißt, axial verschoben,
bis das gegenüberliegende
Wellenende 13 auf den stehenden Wellenstummel 18 des
Lagers 5 trifft. Nun bleibt der Wellenstummel 22 und
der Lackierzylinder 7 axial stehen, während sich die Schraub-Halteeinrichtung 25 noch
weiter dreht und dabei axial verlagert. Hieraus ergibt sich ab diesem Moment
ein „Überhub" und eine Relativbewegung
innerhalb des doppelreihigen Zylinderrollenlagers 21, indem
der Außenring
dieses Zylinderrollenlagers 21 weiter die Schraubbewegung
ausführt,
während
der Innenring sich nicht dreht. Die Zylinderwälzkörper führen nun gleichzeitig eine
Rotationsbewegung (ausgelöst
durch die Rotationsbewegung des Außenrings) und eine Verschiebebewegung
in axialer Richtung durch. Nur eine solche Verschiebebewegung ohne
gleichzeitige, durch die Erfindung bewirkte Rotation, würde auf
Dauer die Laufflächen
von Außen- und
Innenring beschädigen.
Erst aufgrund des erfindungsgemäßen Vorgehens
durch die gleichzeitige Rotationsbewegung ist eine solche Verschiebebewegung
ohne Lagerbeschädigungen
möglich.
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Die
vorstehend beschriebene Verschiebebewegung innerhalb des Zylinderrollenlagers 21 ist noch
aus nachstehenden Gründen
vorteilhaft. Der Toleranzbereich der Lackierzylinderbreite und der Lagerungen
muss durch den genannten „Überhub" abgedeckt werden.
Ansonsten wäre
nicht in allen möglichen
Maßfällen eine
sichere Verbindung zwischen den Wellenstummeln 18, 22 und
den Wellenenden 12, 13 gegeben. Für eine sichere
Kupplungsverbindung wird über
den reinen Formschluss der Verzahnungen hinaus ein Kraftschluss
aufgebaut, um auftretende Stöße, insbesondere
in radialer Richtung, aufnehmen zu können. Dies erreicht man durch die
axiale Vorspannung gegen den Lackierzylinder 7. Der Lackierzylinder 7 wird
-wie beschrieben- zwischen den Lagerungen eingespannt. Dies wird
durch den erwähnten „Überhub" erreicht, der dann
beginnt, sobald die Schraubendruckfeder 47 axiale Kraft
auf den Lackierzylinder 7 ausübt. Während sich die Schraub-Halteeinrichtung 25 noch
weiter axial bewegt, wird der Wellenstummel 22 gegen die
vorgespannte Schraubendruckfeder 47 gedrückt. Durch die
Spannkraft der Schraubendruckfeder 47 und die zusätzliche
Kraft aufgrund der Federkompression wird eine axiale Spannkraft
auf das System Wellenstummel-Lackierzylinder aufgebracht. Die Stirnfläche 56 des
Topfes 51 hebt mit Beginn des Überhubs vom Ringflansch 54 ab,
so dass der in 2 dargestellte Spalt
entsteht.