DE19740065A1 - Leichtmetallkolben für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Leichtmetallkolben für BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Leichtmetallkolben für
Brennkraftmaschinen mit einem dachförmigen Kolbenboden mit
einer insbesondere asymmetrisch ausgebildeten
Brennraummulde.
Ein derartiger Kolben ist bekannt. Der Kolbenboden weist
zwei gegeneinander geneigte ebene Kolbenbodenflächen auf,
die über eine gemeinsame Firstlinie, die parallel zur
Kolbenbolzenachse verläuft, ineinander übergehen und
hierdurch die Dachform bilden, so daß sich in
Kolbenbolzenrichtung betrachtet eine Giebelform ergibt.
Bei dachförmigen Kolben mit einer im Hinblick auf das
spezielle Verbrennungsverfahren optimierten
Brennraummuldenform wirkt sich die Kopflastigkeit aufgrund
der Materialanhäufung im Kopfbereich infolge der Dachform
als nachteilig aus, insbesondere bereitet die
Kolbengeräuschbildung im Betrieb Probleme, und es muß eine
verhältnismäßig lange Schaftlänge verwendet werden, um den
Kolben im Zylinder zu führen und die infolge der
Kopflastigkeit auftretenden Kräfte gleichmäßig aufnehmen
und ableiten zu können.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Kolben der eingangs beschriebenen Art dahingehend zu
verbessern, daß die erwähnten Probleme nicht auftreten.
Diese Aufgabe wird bei einem Kolben der genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Naben in
Bolzenachsenrichtung derart zurückgesetzt sind, daß der
äußere Nabenabstand 60 bis 65% des Kolbendurchmessers oder
weniger beträgt, und daß oberhalb der Außenflächen der
zurückgesetzten Naben ein in Umfangsrichtung einen Winkel α
zwischen 45 und 60° einschließender offener Hohlraum
vorgesehen ist, der sich in Richtung auf den Kolbenboden in
den Bereich hinter dem Ringfeld hineinerstreckt, und daß
die Nabeninnenflächen trapezförmig oder stufenförmig
abgesetzt ausgebildet sind, und die Schaftlänge 35 bis 40%
des Kolbendurchmessers beträgt.
Mit den vorstehend genannten Merkmalen wird erfindungsgemäß
die Kopflastigkeit des Kolben reduziert. Durch die
Zurücksetzung der Naben wird radial außerhalb der
Außenfläche der Naben Raum für die Ausbildung der
gewichtsreduzierenden Hohlräume oberhalb der Naben
geschaffen. Es hat sich gezeigt, daß durch eine
trapezförmige oder stufenförmige Ausbildung der
Nabeninnenflächen die infolge der Nabenzurücksetzung
verschlechterte Kraftübertragung auf den Kolbenbolzen
wieder ausgeglichen werden kann, indem zumindest im oberen
Bereich der Nabe eine hinreichende Tragfläche zwischen Nabe
und Bolzen zur Verfügung steht.
Es hat sich gezeigt, daß sich ein erfindungsgemäßer Kolben
besonders für den Einsatz mit direkter Kraftstoff
einspritzung bei einem Otto-Motor eignet.
Bei einer trapezförmigen Ausgestaltung der
Nabeninnenflächen hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn diese unter einem Winkel von 10 bis 15° zur
Kolbenlängsachse geneigt verlaufen.
Die in den Bereich hinter dem Ringfeld erstreckten
Hohlräume erstrecken sich vorzugsweise wenigstens bis über
die Ebene der die obere Ringnut begrenzenden Nutoberflanke.
Sofern es die Ausbildung der Brennraummulde zuläßt, kann
sich der Hohlraum auch tiefer in den Kolbenboden
hineinerstrecken, um die vorteilhafte Gewichtsreduzierung
noch effektiver zu bewirken. Es hat sich gezeigt, daß bei
einer Erstreckung des Hohlraums in Umfangsrichtung von
weniger als 60°, vorzugsweise von 50-55°, eine Schwächung
bzw. eine Verwindung des Kolbenbodens und des Ringfelds
infolge auftretender Zug- und Druckspannungen auch dann
nicht in nachteiliger Weise bemerkbar macht, wenn sich der
Hohlraum bis zu der genannten Ebene der die obere Ringnut
begrenzenden Nutflanke erstreckt.
Als ganz besonders vorteilhaft hat sich eine der Dachform
entsprechend optimierte Ausgestaltung des Hohlraums
erwiesen, wonach die Tiefe des Hohlraums ausgehend von der
durch Kolbenbolzenachse und Kolbenlängsachse gebildeten
Ebene in Umfangsrichtung nach beiden Richtungen hin
abnimmt, d. h. daß die Tiefe des Hohlraums analog der
Dachform verläuft und, vorzugsweise der Neigung der
Dachform entsprechend, zu den Seiten hin abnimmt.
Bei einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung gehen die Außenflächen der Naben bündig in den
Hohlraum begrenzende Wandflächen über. Hierdurch wird ein
hoher Kühlmittelaustausch im Betrieb des Kolbens begünstigt
und die Herstellung des Kolbens im Gießprozeß wird
vereinfacht. In ganz besonders vorteilhafter Weise gehen
die Außenflächen der Naben in Richtung auf den Kolbenboden
hinterschneidungsfrei in den Hohlraum begrenzende
Wandflächen über, wodurch die Herstellung im
Kokillengießverfahren unter Verwendung eines
hinterschneidungsfreien Kokillengießwerkzeugs möglich ist.
Durch eine die tribologischen Eigenschaften verbessernde
Beschichtung von Gleitflächen bildenden Abschnitten des
Kolbenschafts kann das Einbauspiel des Kolbens im Zylinder
klein gehalten werden. Die Beschichtung in Form eines
Gleitlacks vermindert die durch Kippbewegungen des Kolbens
an die Zylinderwand übertragenen Aufschlagimpulse. Dadurch
wird das im Betrieb auftretende Geräusch reduziert und es
wird eine Verminderung der Freßgefahr durch herabgesetzte
Reibkräfte an den Gleitflächen auch unter ungünstigen
Lastzuständen im motorischen Betrieb bewirkt.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und der
zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kolbens.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die von
Kolbenlängsachse und Kolbenbolzenachse gebildete
Ebene; und
Fig. 2 zeigt eine Ansicht auf die Ebene II-II in Fig.
1; und
Fig. 3 eine Seitenansicht des Kolbens in Richtung der
Kolbenbolzenachse.
Die Figuren zeigen einen Leichtmetallkolben mit einem
dachförmigen Kolbenboden 2 mit einer Brennraummulde 4. An
den Kolbenboden 2 schließt sich ein das Ringfeld 6
bildender Umfangsabschnitt 8 an. Der einteilige Kolben
umfaßt zwei Gleitflächen 10 bildende Schaftwandabschnitte
12, die sich an den das Ringfeld 6 bildenden Abschnitt 8
anschließen und über Bolzennaben 14 bildende insgesamt mit
dem Bezugszeichen 16 versehene Verbindungswandabschnitte in
Umfangsrichtung ineinander übergehen.
Die Naben 14 sind derart zurückgesetzt, daß der Abstand
der Nabenaußenflächen 18 voneinander 65% des
Kolbendurchmessers Dk aufweist. Wie aus der Fig. 1
ersichtlich verlaufen die Nabeninnenflächen 20
trapezförmig, so daß sich die Naben in Richtung auf das
freie Schaftende verjüngen. Durch die Zurücksetzung der
Naben 14 bzw. der Nabenaußenflächen 18 entstehen in
Umfangsrichtung auf Breite der Naben und senkrecht zur
Kolbenbolzenachse x Freiräume für die Ausbildung eines im
Wesentlichen senkrecht zur Kolbenbolzenachse x in Richtung
auf den Kolbenboden 2 erstreckten Hohlraums 22. Die
Hohlräume 22 überspannen in Umfangsrichtung ein
Kreisbogensegment von 55°. Sie sind zur
Kolbenbolzenlängsachse x symmetrisch ausgebildet. Die
Nabenaußenflächen 18 gehen hinterschneidungsfrei und bündig
in die Hohlräume 22 begrenzende Wandflächen 24 über. Die
Höhe bzw. Tiefe der Hohlräume 22 in Kolbenlängsrichtung
gemessen ist derart, daß sie sich bis zu der mit dem
Bezugszeichen 26 in der Fig. 1 angedeuteten Ebene
erstrecken, welche durch die die obere Ringnut begrenzende
Nutflanke 28 definiert ist.
Die Schaftlänge Ls beträgt 42% des Kolbendurchmessers Dk.
Der Kolben ist aus einer Leichtmetallegierung,
vorzugsweise einer hochwarmfesten Aluminiumlegierung mit
insbesondere 11-13 Gew.-% Si, 3,3-4,2 Gew.-% Cu,
1,8-2,5 Gew.-% Ni hergestellt. Durch die vorstehend beschriebene
Formgebung läßt sich die Kopflastigkeit des Kolbens durch
Vorsehen der Hohlräume 22 reduzieren, so daß eine
verhältnismäßig kurze Schaftlänge gewählt werden kann, ohne
daß störende Laufgeräusche auftreten oder infolge
verstärkter Kippbewegungen die Seitenkräfte auf die
Zylinderwand und damit der Verschleiß erhöht wird. Auf die
Gleitflächen 10 bildenden Schaftwandabschnitte 12 ist
zusätzlich eine die tribologischen Eigenschaften
verbessernde Beschichtung 30 aufgebracht.
Claims (10)
1. Leichtmetallkolben für Brennkraftmaschinen mit einem
dachförmigen Kolbenboden (2) mit einer Brennraummulde
(4), dadurch gekennzeichnet, daß die Naben (14) in
Bolzenachsenrichtung (x) derart zurückgesetzt sind,
daß der äußere Nabenabstand 60-65% des
Kolbendurchmessers (Dk) oder weniger beträgt, und daß
oberhalb der Außenflächen (18) der zurückgesetzten
Naben (14) ein in Umfangsrichtung einen Winkel (α)
zwischen 45 und 60° einschließender offener Hohlraum
(22) vorgesehen ist, der sich in Richtung auf den
Kolbenboden (2) in den Bereich hinter dem Ringfeld (6)
hineinerstreckt, und daß die Nabeninnenflächen (20)
trapezförmig oder stufenförmig abgesetzt ausgebildet
sind, und die Schaftlänge (Ls) 40-45% des
Kolbendurchmessers (Dk) beträgt.
2. Leichtmetallkolben nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Innenflächen (20) der Naben
(14) unter einem Winkel von 10-15° zur
Kolbenlängsachse geneigt verlaufen.
3. Leichtmetallkolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Hohlräume (22) bis über
die Ebene (26) der die obere Ringnut begrenzenden
Nutoberflanke (28) erstrecken.
4. Leichtmetallkolben nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tiefe der Hohlräume (22)
ausgehend von der durch Kolbenbolzenachse und
Kolbenlängsachse gebildeten Ebene in Umfangsrichtung
nach beiden Richtungen hin abnimmt.
5. Leichtmetallkolben nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tiefe der Hohlräume (22)
entsprechend der Neigung der Dachform des Kolbenbodens
(2) abnimmt.
6. Leichtmetallkolben nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenflächen (18) der Naben bündig in den Hohlraum
(22) begrenzende Wandflächen (24) übergehen.
7. Leichtmetallkolben nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenflächen (18) der Naben (14) in Richtung auf den
Kolbenboden (2) hinterschneidungsfrei in den Hohlraum
(22) begrenzende Wandflächen (24) übergehen.
8. Leichtmetallkolben nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Gleitflächen
(10) bildende Abschnitte (12) des Kolbenschafts eine
die tribologischen Eigenschaften verbessernde
Beschichtung (30) aufweisen
9. Leichtmetallkolben nach einem der vorstehenden
Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer
Aluminiumlegierung mit 11-13 Gew.-% Si, 3,3-4,2
Gew.-% Cu und 1,8-2,5 Gew.-% Ni gegossen ist.
10. Leichtmetallkolben nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß er im Kokillengießverfahren
hergestellt ist.
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