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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von
feinem pulverförmigen
Material auf die Oberfläche
von Produkten. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung
zum Durchführen des
Verfahrens.
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Bei
Kabeln, Schläuchen,
Profilen oder Bändern
ist es häufig
erforderlich, zur Erhöhung
der Lebensdauer oder zum Verbessern der Elastizität die Oberfläche mit
einem Pulver zu behandeln. So ist es beispielsweise bei Autoscheiben-Wischgummiprofilen
erforderlich, diese mit einem pulverförmigen Gleitlackmaterial, insbesondere
Graphit, zu behandeln. Auch bei Produkten aus dem Lebensmittelbereich,
wie beispielsweise Plätzchen,
Konditorwaren oder dergleichen ist es bei bestimmten Produkten üblich, diese
mit einem feinen pulverförmigen
Süßstoffmaterial,
insbesondere Puderzucker, zu bepudern.
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Das
feine pulverförmige
Material ist jedoch, insbesondere bei industriellen Fertigungsprozessen, schwer
handhabbar. Es neigt dazu, daß sich
Verbackungen bilden, die den Bepuderungsprozeß stören und daher einen erhöhten Wartungsaufwand
mit sich bringen. Darüber
hinaus kommt es bei der Verarbeitung zu relativ starker Staubentwicklung,
was im Laufe der Zeit zu einer starken Verschmutzung der Anlageelemente
führt,
sofern nicht aufwendige Dichtmaßnahmen
getroffen werden. Insgesamt gesehen bereitet das Verarbeiten von
derartig feinen pulverförmigen
Materialien im Rahmen industrieller Fertigungsprozesse Probleme.
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STAND DER TECHNIK
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In
der
DE 1 713 505 U ist
eine Maschine zum flächengleichen
Auftrag von Puder beschrieben. Dabei wird aus einem Vorratsgefäß mit angeschlossenem
Vibrator Puder über
ein Sieb in eine Förderrinne gebracht,
wobei diese Förderrinne,
die durch einen Vibrator erregt wird, das Puder weiterbefördert in
ein trichterförmiges
Sieb. Dieses Sieb wird wiederum durch einen Vibrator bewegt, wobei
die Pudermassen nach unten kontinuierlich ausgestoßen werden, wo
sie auf eine Fläche
treffen, die unter diesem Sieb vorbeigeführt wird.
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In
der
US 4 243 696 A ist
eine Vorrichtung zum Aufbringen eines Überzuges auf eine Platte beschrieben,
bei der zunächst
pulverförmiger
Klebstoff und pulverförmige
Partikel gemischt werden, die zunächst flächig auf eine Zwischenplatte
aufgebracht werden und von dieser auf die zu beschichtende Platte
flächig übergeben
werden. Anschließend
wird die Platte mit dem aufgebrachtem Pulver erhitzt, so dass sich
eine ständige
Schutzschicht ausbildet.
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In
der
DE 15 77 653 A ist
eine Einrichtung zum Aufbringen von Überzügen auf Unterlagen durch Aufbringen
von Pulvermaterial beschrieben. Dabei wird über einem bewegten Band eine
drehbare Messwalze mit Nuten eingesetzt, die von einem über der
Messwalze angeordneten Behälter
Pulver aufnehmen. Dabei wird eine Einrichtung eingesetzt, die das
Pulver in die Nuten hineindrückt.
Ca. bei 180° in Umfangsrichtung
versetzt ist eine weitere Einrichtung vorhanden, die das in die
Nuten eingedrückte
Pulver wiederum entfernt und mittels einer weiteren Einrichtung
zerteilt, wodurch es gleichförmig
auf den darunter befindlichen bewegten Streifen fällt.
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Zum
Aufbringen von Gleitlackmaterial auf Wischgummiprofile ist es bekannt,
eine sogenannte Graphitschlämme,
bestehend aus Lösungsmittel
und zugegebenem Graphit, aufzusprühen. Dieses Verfahren ist hinsichtlich
der Umweltverträglichkeit
durch den Einsatz des Lösungsmittels
nicht optimal.
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Weiterhin
ist bekannt, Graphitpellets in abschließbaren Trommeln anzuordnen,
in die paketweise einzelne abgeschnittene Wischgummiprofile eingelegt
werden. Durch Drehen der Trommel über eine vorgegebene Zeitdauer
wird Graphit infolge der Kontaktierung der Profile mit den Pellets
während
der Drehbewegungen auf die Oberfläche der Profile aufgetragen.
Dieses Verfahren bringt einen relativ hohen Handhabungsaufwand mit
sich, da die Wischgummiprofile praktisch einzeln aus der Trommel nach
dem Aufbringen des Graphits entnommen werden müssen, um einem nachfolgenden
Verpackungsvorgang zugeführt
werden zu können.
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Es
ist weiterhin eine Maschine zur automatischen und staubfreien Bepuderung
von Profilen bekannt, bei der aus einem Pudersilo mittels einer
Dosierschnecke Puder in eine Druckluftleitung gefördert wird.
In der Druckluftleitung wird ein leicht erwärmtes Puder-Luft-Gemisch erzeugt,
das mit hoher Geschwindigkeit auf das zu bepudernde Gut geblasen wird.
Die Brückenbildung
im Pudersilo wird durch Vibration und durch ein Rührwerk vermieden.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend
von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
das technische Problem beziehungsweise die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Aufbringen von feinem pulverförmigen Material auf die Oberfläche von
Produkten anzugeben, das wirtschaftlich einsetzbar ist, ein zuverlässiges Aufbringen
in einem automatischen Fertigungsprozeß dauerhaft gewährleistet,
in konstruktiver Art und Weise einfach und damit wirtschaftlich umsetzbar
ist, das eine einstellbare Dosierung ermöglicht und insbesondere geeignet
ist, Endlosprodukte wie Kabel, Schläuche, Profile oder Bänder im Rahmen
eines industriellen Fertigungsprozesses wirtschaftlich mit pulverförmigem Material
zu beschichten.
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Der
Erfindung liegt weiterhin das technische Problem beziehungsweise
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum wirtschaftlichen Durchführen des
Verfahrens anzugeben, die einen einfachen und robusten Aufbau aufweist,
eine dauerhaft zuverlässige
Beschichtung auch im Rahmen eines kontinuierlichen Fertigungsprozesses
gewährleistet
und die Staubbildung auf ein Minimum reduziert, so daß die Verschmutzung
von Anlagenteilen weitestgehend verhindert werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist durch die Merkmale des unabhängigen
Anspruchs 1 gegeben. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch die Merkmale
des unabhängigen
Anspruchs 9 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sowohl
des Verfahrens als auch der Vorrichtung sind in den weiteren abhängigen Ansprüche angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich durch folgende Verfahrensschritte aus:
Ausbringen
des pulverförmigen
Materials aus einem Behältnis über eine
Schieberebene eines Kanals hinaus durch eine Ausbringeinrichtung,
Verschieben des aus dem Behältnis
ausgebrachten Materials mittels einer Schiebereinrichtung bis zu
einem Abwurfschacht und Abwerfen des Materials durch die Schiebereinrichtung
in den Abwurfschacht auf eine den Boden des Abwurfschachts bildende
Siebeinrichtung und Aufstreuen des Materials auf das unterhalb der Siebeinrichtung
zugeführte
Material durch Hin- und Herbewegen der Siebeinrichtung mittels eines
Aggregats.
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Im
Rahmen eines automatischen Behandlungsprozesses hat es sich als
besonders vorteilhaft hinsichtlich einer dauerhaft zuverlässigen Aufbringung
des Materials mit einer definierten Materialdichte erwiesen, das
Verfahren so auszugestalten, daß die
auf der Siebeinrichtung vorhandene Materialmenge gemessen wird und
abhängig
von dem Meßsignal die
Ausbringeinrichtung und die Schiebereinrichtung angesteuert wird.
Gleichzeitig kann gemäß einer
besonders vorteilhaften Weiterbildung, die die Zuverlässigkeit
im automatischen Behandlungsprozeß weiter erhöht, das
Verfahren so ausgestaltet sein, daß die auf dem Produkt vorhandene
Materialmenge gemessen wird und abhängig von dem Meßsignal
die Ausbringeinrichtung und Schiebereinrichtung und/oder das Aggregat
angesteuert wird.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeichnet sich dadurch aus, daß nach
dem Aufstreuen des Materials durch die Siebeinrichtung nachgeordnet
das überschüssige Material
auf der Profileinheit durch eine Abstreifereinrichtung abgestreift
und/oder durch eine Aufreibeinrichtung aufgerieben wird und die
vor der Abstreifereinrichtung und/oder Aufreibeinrichtung anfallende
Materialmenge gemessen wird und abhängig vom Meßwert die Ausbringeinrichtung
und die Schiebereinrichtung und/oder das Rüttel aggregat angesteuert wird.
Dieses Verfahren arbeitet besonders kostengünstig, wenn das Produkt als
eine kontinuierlich in Transportrichtung zugeführte Profileinheit ausgebildet
ist. Durch die Abstreifereinrichtung und die Aufriebeinrichtung
kann ein klar definierter Bepuderungszustand erzielt werden.
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Ein
sehr guter Aufbringungszustand läßt sich erfindungsgemäß dadurch
erzielen, daß nach
der Abstreifereinrichtung eine als Bürsteneinrichtung ausgebildete
Aufreibeinrichtung eingesetzt wird.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal wird in Transportrichtung gesehen nach der Aufreibeinrichtung
oder Abstreifereinrichtung eine Absaugeinrichtung zum Absaugen des überschüssigen Materials eingesetzt,
wobei das abgesaugte Material über
Filtereinheiten gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt wird.
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Ein
besonders wirtschaftlich einsetzbares Verfahren zeichnet sich dadurch
aus, daß in
einem ersten Verfahrensschritt auf eine Oberflächenseite des zugeführten Produkts
und in einem anschließenden
Verfahrensschritt auf die gegenüberliegende Oberflächenseite
des zugeführten
Produkts Material aufgebracht wird.
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Im
Rahmen eines dauerhaft zuverlässig
arbeitenden Verfahrens hat es sich als günstig herausgestellt, als Meßverfahren
zum Messen der auf der Siebeinrichtung und/oder vor der Abstreifereinrichtung
oder Aufreibeinrichtung vorhandenen Materialmenge das sogenannte
Tiefenmeßverfahren
einzusetzen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Durchführen
des oben genannten Verfahrens ist gekennzeichnet durch ein Gehäuse, eine
Steuereinrichtung, eine Transporteinrichtung zum Zufüh ren des Produkts
in Transportrichtung, zumindest ein Behältnis mit einer Ausbringeinrichtung,
die das Material in vorgebbarer Menge in eine geschlossene Kanaleinheit
bringt, eine innerhalb der Kanaleinheit angeordnete Schiebereinrichtung,
die das Material bis zu einem Abwurfschacht verschiebt und in den
Abwurfschacht abwirft, und eine Siebeinrichtung, die zumindest bereichsweise
den Boden des Abwurfschachts bildet, wobei das Produkt unterhalb
der Siebeinrichtung zugeführt
wird und die Siebeinrichtung mittels eines Rüttelaggregats hin und her verschiebbar
ist.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus,
daß eine
erste Meßeinrichtung
vorhanden ist, die die Menge oder das Volumen oder die Dicke des
auf der Siebeinrichtung vorhandenen Materials mißt, die Meßsignale an die Steuereinrichtung
abgibt, woraufhin die Steuereinrichtung die Ausbringeinrichtung
und die Schiebereinrichtung zum weiteren Materialtransport ansteuert,
wobei eine Weiterbildung vorteilhaft so ausgestaltet sein kann,
daß in
Transportrichtung nach dem Aufstreuen des Materials auf das Produkt
eine Abstreifereinheit vorhanden ist.
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Um
einen gleichmäßigen Auftrag
zu erhalten, ist es besonders vorteilhaft, die Vorrichtung so auszugestalten,
daß die
Abstreifereinheit zumindest bereichsweise der oberseitigen Querschnittskontur des
Produkts angepaßt
ist, wobei gleichzeitig die Abstreifereinheit höhenverstellbar ausgebildet
ist, so dass die Abstreifereinheit mit einem vorgebbaren Abstand
zur Produktoberfläche
einstellbar ist.
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Ein
besonders guter Verbund des aufgebrachten Materials mit der Oberfläche des
Produkts läßt sich
gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung dadurch erzielen, daß in Transportrich tung nach
dem Aufstreuen des Materials auf das Produkt eine Aufreibeinrichtung
vorhanden ist, die das Material in die Außenfläche des Produkts einarbeitet.
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Erfindungsgemäß werden überschüssig aufgetragene
Materialmengen gemäß einer
Weiterbildung durch eine Absaugeinrichtung abgesaugt.
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Im
Rahmen eines automatischen Aufbringungsprozesses wird in einer erfindungsgemäß besonders
vorteilhaften Ausgestaltung eine Vorrichtung eingesetzt, die sich
dadurch auszeichnet, daß eine zweite
Meßeinheit
vorhanden ist, die die auf das Produkt aufgestreute Menge oder das
Volumen oder die Dicke des Materials, insbesondere im Bereich vor
der Abstreifereinrichtung mißt,
die Meßsignale
an die Steuereinrichtung abgibt, die die Ausbringeinrichtung und
die Schiebereinrichtung und/oder das Rüttelaggregat ansteuert.
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Hinsichtlich
der Meßeinheiten
hat es sich als günstig
herausgestellt, diese als Tiefenmeßeinheiten auszubilden, wodurch
eine zuverlässige
Erfassung der Materialmengen gewährleistet
werden kann.
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Im
folgenden werden die Vorteile eine Vorrichtung am Beispiel einer
kontinuierlichen Beschichtung von extrudiertem Wischgummiprofil
mittels pulverförmigen
Gleitlackmaterialien dargestellt. Die Erfindung ist jedoch nicht
auf die Aufbringung von Gleitlackmaterialien auf Wischgummiprofile
beschränkt. Vielmehr
können
jedwede pulverförmige
Materialien auf die jeweiligen Produkte mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aufgebracht werden.
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Das
Gleitlackmaterial befindet sich zunächst in einem Behältnis, das
als Kartuschensystem ausgebildet ist. Die Kartusche besteht bevorzugt
aus einem Zylinder mit beweglichem Boden. Ein von unten eintauchender
Stempel drückt
den Zylinderboden nach oben und fördert das Gleitlackmaterial
an den oberen Zylinderrand über
die Schieberebene hinaus. Das über
diesen Rand überstehende
Gleitlackmaterial wird mit der Schiebereinrichtung abgestrichen und
fällt in
einen Abwurfschacht. Der Boden des Schachts ist als Siebeinrichtung
ausgebildet. Mittels horizontaler Bewegung der Siebeinrichtung wird
das Gleitlackmaterial definiert auf das unterhalb der Siebeinrichtung
kontinuierlich zugeführte
Wischprofilgummi aufgestreut. Nach der Zudosierung ist die Abstreifereinrichtung
positioniert, deren Form an das Wischgummiprofil angepaßt ist.
Die Funktion der Abstreifereinrichtung ist, das aufgestreute Gleitlackmaterial
gleichmäßig auf
dem Wischgummiprofil zu verteilen und einen konstanten Auftrag an
der nachfolgenden Aufreibeinrichtung zu gewährleisten. Durch Veränderung
des Spaltes zwischen Wischgummiprofil und Abstreifereinrichtung
wird die Auftragsmenge geregelt.
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Mittels
der konturgerechten Aufreibeinrichtung in Form von Bürsten, Schaumstoffen
oder Textilbändern
wird der aufgebrachte Gleitlack haftend auf die Gummioberfläche eingerieben.
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Um
einen gleichmäßigen Auftrag
zu erreichen, wird der vor der Abstreifereinrichtung sich aufbauende
Gleitlack mittels der zweiten Meßeinheit abgefragt, die nach
dem optischen Tiefenmeßverfahren arbeitet.
Bei Unterschreitung eines Mindestwertes wird die Siebeinrichtung
aktiviert, welche dann daraufhin, angesteuert von der Steuereinrichtung,
neuen Gleitlack aufstreut. Die Siebeinrichtung wird mittels der
gleichen Methode durch die erste Meßeinrichtung überprüft. Bei
Unterschreiten eines Mindestvorrats an Material auf der Siebeinrichtung
wird Gleitlack aus der Kartusche mittels der Ausbringeinrichtung
und Schiebereinrichtung nachgefördert.
Zusätzlich
ist eine Füllstandskontrolle
der Kartusche vorhanden, wobei diese im leeren Zustand automatisch ausgetauscht
wird.
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Alle überschüssig aufgetragenen
Gleitlackmengen werden mittels einer fest installierten Saugeinrichtung
abgesaugt. Die Einrichtung beinhaltet eine automatische Filterung
des Gleitlacks, so daß dieser
dem Prozeß wieder
zugeführt
werden kann.
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Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
es möglich,
beispielsweise endlos gefertige Wischgummiprofile wirtschaftlich
mit pulverförmigen Gleitlackmaterialien
zu beschichten. Die Art der Zudosierung einschließlich der
integrierten optischen Kontrolleinrichtungen (Meßeinheiten) ermöglicht es, eine
gleichmäßige Beschichtung
der Wischgummiprofile mit Gleitlack zu erreichen. Die fünfstufige
Zudosierung (Kartusche, Abschieben auf die Siebeinrichtung, Aufsieben,
Abstreifen und Einbürsten)
ermöglicht
es, auch nicht rieselfähige
Gleitlackmaterialen aufzutragen. Durch die spezielle Förderung
des Gleitlackmaterials an den oberen Zylinderrand des Behältnisses
wird ein Anbacken des Gleitlackmaterials an der Behälterwand
vermieden. Gleichzeitig ist eine Füllstandskontrolle mittels Abfragung
der Stempelstellung im Zylinderboden möglich, so daß ein automatischer
Austausch der leeren Kartusche erfolgen kann.
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Weitere
Ausführungsformen
und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner
aufgeführten
Merkmale sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele.
Die Merkmale der Ansprüche
können
in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie
sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die
Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
derselben werden im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten
Beispiele näher
beschrieben und erläutert.
Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale
können
einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
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1 schematische
Darstellung der Zuführung
eines extrudierten Scheibenwischergummis zu einer Trockengraphitiervorrichtung
mit schematisch dargestellter Bandführung,
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2.1 schematischer Querschnitt durch einen Scheibenwischergummi,
bestehend aus zwei Einheiten, die nach Behandlung getrennt werden,
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2 schematische
Detailperspektive einer Vorrichtung zum Aufbringen von feinem pulverförmigen Material
auf ein Gummiprofil,
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3, 4, 5 schematischer
Detail-Teilschnitt durch die Vorrichtung gemäß 2 mit verschiedenen
Positionen der Schiebereinrichtung und
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6 schematische Übersichtsdarstellung in
auseinandergezogener Art der Vorrichtung gemäß 2 mit zwei
integriert vorhandenen Aufbringsystemen zum Aufbringen von pulverförmigem Material auf
die Ober- und Unterseite
eines Gummiprofils.
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WEGE ZUM AUSFÜHREN DER
ERFINDUNG
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Bei
der schematischen Darstellung gemäß 1 wird ein
aus einem Extruder 40 endlos ankommendes Gummiprofil einer
Vorrichtung 50 mit einem Gehäuse 15 zum Aufbringen
von Material 10 (zum Beispiel Graphit) auf die Ober- und
Unterseite des Gummis zugeführt.
Vorher durchläuft
das Gummiprofil noch eine Bromiereinheit 41, eine Meßeinheit 42 zur
Messung der Eindringtiefe des Broms und eine Laser-Einheit 43.
Das Transportband ist in 1 schematisch durch die strichpunktierte
Linie dargestellt, die Transportrichtung ist durch den Pfeil T dargestellt.
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Zunächst wird
das Funktionsprinzip der Vorrichtung 50 anhand der Schemazeichnung
gemäß 6 beschrieben.
Das Produkt 11, das im dargestellten Beispielsfall als
Wischerprofilgummi ausgebildet ist, wird im oberen Bereich der Vorrichtung 50 auf
seiner Oberseite und im unteren Bereich auf seiner Unterseite mit
Material 10 (hier: Graphit) beaufschlagt. Dies geschieht
im Rahmen eines automatischen Aufbringungsprozesses. Die Steuerung
des Prozesses übernimmt
die schematisch dargestellte Steuereinrichtung 30. Das
Material 10 befindet sich in einem als Kartusche ausgebildeten
Behältnis 12,
wobei die Kartusche als Zylinder ausgebildet ist. Der Boden 13 des
Behältnisses 12 ist
beweglich ausgebildet und an eine Ausbringeinheit 16 angeschlossen,
die eine Hubspindel 52 aufweist, die wiederum über ein Aggregat 54 in
Längsrichtung
verschiebbar ist, so daß der
Boden 13 des Behältnisses 12 zum
Aufbringen des Materials 10 verschiebbar ist. Das obere Ende
des Behältnisses 12 mündet in
einen in 6 nicht näher dargestellten staubdichten
Kanal, innerhalb dessen eine Schiebereinrichtung 18 vorhanden ist.
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Die
Lage des Bodens 13 und damit der Füllzustand des Behältnisses 12 wird über nicht
dargestellte Sensoren detektiert und ein entsprechendes Meßsignal
an die Steuereinrichtung abgegeben. Ist das Behältnis 12 leer, veranlaßt die Steuereinrichtung 30,
daß ein
parallel zum leeren Behältnis 12 vorhandenes
zweites Behältnis 12 mittels
eines Kolben-Zylinder-Aggregats 56 an die entsprechende Stelle
des leeren Behältnisses 12 geschoben
wird, d.h. ein Behältnistausch
erfolgt nach Leerung des ersten Behältnisses 12 automatisch.
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Die
Schiebereinrichtung 18 steht mit einem Kolben-Zylinder-Aggregat 58 in
Verbindung, das von der Steuereinrichtung 30 beaufschlagt
wird.
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Bei
Aktivierung des Aggregats 54 bewegt sich der Boden 13 des
Behältnisses 12 aufgrund
der Drehung der Hubspindel 52 um ein vorgebbares Maß nach oben
und verbringt damit eine definierte Menge Graphit (Material 10)
in den Bereich der Schiebereinrichtung 18. Der Graphit
wird nun weitergefördert,
indem durch die Steuereinrichtung das Kolben-Zylinder-Aggregat 58 beaufschlagt
wird, wodurch der Graphit innerhalb des Kanals nach vorne verschoben und
in einen in 6 nicht dargestellten Abwurfschacht
(siehe Bezugszeichen 32, 3) abgeworfen
wird, dessen Boden als Siebeinrichtung 20 ausgebildet ist.
Die Weiterförderung
des Materials 10 durch die Siebeinrichtung 20 wird
weiter unten beschrieben. Die Siebeinrichtung 20 steht
mit einem Rüttelaggregat 22 in
Verbindung, das wiederum von der Steuereinrichtung 30 beaufschlagt
wird. Das Rüttelaggregat 22 veranlaßt eine
Hin- und Herbewegung H der Siebeinrichtung 20.
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Das
Produkt 11 wird kontinuierlich unterhalb der Siebeinrichtung 20 zugeführt. Durch
die Hin- und Herbewegung H wird gleichmäßig Material 10 auf
die Oberseite des Produkts 11 aufgestreut. Nach dem Aufstreuen
ist in Transportrichtung T gesehen eine in 6 schematisch
dargestellte Abstreifereinrichtung 24 vorhanden, die der
Oberflächenkontur
des Produkts 11 angepaßt
ist. Diese Abstreifereinrichtung 24 ist höhenverstellbar,
so daß die
Menge des letztendlich auf dem Produkt 11 verbleibenden
Materials einstellbar ist.
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Nach
der Abstreifereinrichtung 24 ist in Transportrichtung T
gesehen weiterhin eine Aufreibeinrichtung 26 vorhanden,
die als Bürsteneinrichtung ausgebildet
ist und dafür
sorgt, daß das
aufgebrachte Material 10 haftend auf der Gummioberfläche des Profils
eingerieben wird. Die Bürsteneinrichtung
ist im wesentlichen der Oberseite des Produkts 11 außenkonturmäßig angepaßt beziehungsweise
anpaßbar.
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Weiterhin
ist in Transportrichtung T gesehen nach der Bürsteneinrichtung eine Absaugeinrichtung 28 vorhanden,
die alle überschüssig aufgetragenen Materialmengen 10 absaugt
und denn Prozeß wieder zuführt (nicht
dargestellt).
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Schließlich ist
noch eine schematisch dargestellte erste Meßeinheit 34 vorhanden,
die die auf der Siebeinrichtung 20 vorhandene Materialmenge
mißt beziehungsweise
ein der Materialmenge entsprechendes Signal erzeugt und an die Steuereinrichtung 30 abgibt.
Eine in 6 schematisch dargestellte zweite
Meßeinheit 36 erfaßt die Menge
des vor der Abstreifereinrichtung 24 anfallenden Materials 10 ebenfalls
als Meßsignal,
das wiederum an die Steuereinrichtung 30 abgegeben wird.
Beide Meßeinheiten 34, 36 arbeiten
nach dem sogenannten optischen Tiefenmeßverfahren.
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Der
Prozeßablauf
sieht nun wie folgt aus. Das sich vor der Abstreifereinrichtung 24 aufbauende Material 10 wird
mittels der zweiten Meßeinheit 36 abgefragt.
Bei Unterschreitung eines Mindestwertes wird, veranlaßt durch
die Steuereinrich tung 30, die Siebeinrichtung 20 über das
Rüttelaggregat 22 aktiviert,
welche daraufhin neues Material 10 auf das Produkt 11 aufstreut.
Die Siebeinrichtung 20 wird mittels der ersten Meßeinheit 24 überprüft. Bei
Unterschreitung eines Mindestvorrats im Siebbehälter (Abwurfschacht) wird,
wiederum veranlaßt
durch die Steuereinrichtung 30, weiterers Material 10 aus
dem Behältnis 12 gefördert und
durch die Schiebereinrichtung 18 dem Abwurfschacht 32 und
damit der Siebeinrichtung 20 zugeführt.
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Die
Füllstandskontrolle
des Behältnisses 12 sorgt
für einen
automatischen Austausch des Behältnisses 12,
indem die Steuereinrichtung 30 das Kolben-Zylinder-Aggregat 56 beaufschlagt
und damit das leere Behältnis 12 gegen
das volle Behältnis 12 durch
einfaches Verschieben ausgetauscht wird (siehe Pfeil V in 2).
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Nachdem
die Oberseite des Produkts 11 mit Graphit beaufschlagt
ist wird das Produkt 11 über Umlenkrollen 60 derart
umgelenkt, daß nunmehr
die bisherige Unterseite zur Oberseite wird. Dann wird diese Seite
ebenfalls mit Graphit beaufschlagt, wobei Bautenelemente der selben
Art und Weise eingesetzt werden, wie sie bereits beschrieben worden
sind. Dies ist in 6 im unteren Bereich dargestellt.
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Die
Arbeitsweise der Schiebereinrichtung 18 ist in den 3 bis 5 schematisch
dargestellt. Auf ein Signal der Steuereinrichtung 30 wird
der Boden 13 des Behältnisses 12 nach
oben verschoben, wodurch Material über die Schieberebene 14 hinaus in
das Innere des darüber
angeordneten Kanals 17 gelangt. Die Schiebereinrichtung 18 besteht
aus insgesamt drei beabstandet zueinander drehbar und über eine
Koppelungsstange 19 miteinander gekoppelten Schiebereinheiten 62,
deren untere Endkante in Höhe
der Schieberebene 14 angeordnet sind. Sobald die Einbringung
des Materials 10 in den Kanal 17 entsprechend
dem vorgebbaren Verschiebeweg des Bodens 13 erfolgt ist,
beaufschlagt die Steuereinrichtung 30 das Kolben-Zylinder-Aggregat 58,
wodurch dessen Kolbenstange 59, einwirkend auf die Schiebereinrichtung 18,
eine Verschiebung der drei Schiebereinheiten 62 gemäß den 3, 4, 5 nach
rechts veranlaßt.
Dadurch wird das herausgeförderte
Material 10 nach rechts verschoben.
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Im
laufenden Fertigungsprozeß befindet
sich vor den beiden rechten Schiebereinheiten 62 ein Gleitlackberg,
der bei dieser Bewegung mit verschoben wird. Die mittlere Schiebereinheit 62 besitzt
eine in einem Führungsschlitz 68 verlaufende,
nach oben ragende Vorsprungseinheit 64. Kurz vor Erreichen des
maximalen Ausfahrhubs des Aggregats 58 stößt diese
Vorsprungseinheit 64 an den rechten Anschlag 66 des
Führungsschlitzes 68 an,
wodurch sich infolge der geringen Weiterbewegung der Kolbenstange 59 eine
Drehung der gekoppelten Schiebereinheiten in 1 nach rechts
um ihren Drehpunkt D um wenige Grad ergibt. Dadurch wird bei der
rechten Schiebereinheit 62 ein zuverlässiger Abwurf des Materials 10 in
den Abwurfschacht 32 auf die Siebeinrichtung 20 gewährleistet.
Sobald die Abwurfbewegung ausgeführt
ist, fährt
das Kolben-Zylinder-Aggregat 58 seine Kolbenstange 59 wieder
ein so weit, bis die Vorsprungseinheit 64 der mittleren
Schiebereinheit 62 an den gegenüberliegenden Anschlag 69 des
Führungsschlitzes 68 gelangt,
wodurch die untere Kante der Schiebereinheiten 62 wieder
in Höhe
der Schieberebene 14 gedrückt wird. Bei erneuter Materialanforderung
wird oben beschriebener Bewegungsablauf wiederholt.