DE19738301C2 - Sicherheitsverschluß für Behälter - Google Patents
Sicherheitsverschluß für BehälterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsverschluß für Behälter, insbesondere
Flaschen, für flüssige oder fließfähige Zubereitungen, deren Inhalt bei
unsachgemäßer Behandlung unerwünschten, mit einer Gasbildung verbundenen
mikrobiologischen Prozessen unterliegen kann oder deren Inhalt unter Druck
steht.
Es ist bekannt, daß bei gärfähigen Flüssigkeiten wie frucht- und
gemüsehaltigen Getränken im Behälter ein unerwünschter Gärungsprozeß
einsetzen kann, wenn z. B. durch mechanische Beanspruchung bei Transport
und Lagerung Undichtigkeiten am Verschluß auftreten oder wenn die Behälter
nach Öffnen und Wiederverschließen bis zum endgültigen Verbrauch
unsachgemäß gelagert werden. Es ist auch bekannt, daß Behälter mit unter
Druck stehendem Inhalt, z. B. kohlensäurehaltigen Getränken, bersten können,
wenn sich z. B. der Inhalt bei unsachgemäßem Transport und Lagerung
unzulässig hoch erwärmt, wobei die Gefahr des Berstens sich z. B. durch
Schütteln des Behälters noch erhöhen kann.
Die DE 86 27 663 U1 beschreibt einen Sicherheitsverschluß, der ein Bersten
der Flasche verhindert. Der bekannte Sicherheitsverschluß weist eine
Verschlußkappe mit einem den Mündungsbereich der Flasche abschließenden
Verschlußspiegel und einem Mantel auf. In die Verschlußkappe ist eine
kreisscheibenförmige Dichtung eingelegt, die in ihrem Randbereich mit
mehreren umfangsmäßig verteilt angeordneten Einschnitten versehen ist. Der
sich nach dem Abkühlen des heiß abgefüllten Fruchtsaftes in der Flasche
aufbauende Unterdruck zieht den Verschlußspiegel nach innen und preßt die
Dichtung fest auf den oberen Rand der Flasche. Wenn sich in der Flasche
aufgrund eines Gärungsprozesses ein Überdruck aufbauen sollte, wölbt sich der
Verschlußspiegel nach außen, so daß die Gase durch die Einschnitte in der
Dichtung entweichen können.
Ein abblasender Verschluß für Flaschen, die zum Gären neigende Flüssigkeiten
enthalten, ist auch aus der EP 0 619 242 A1 bekannt. Auf die Innenseite des
Verschlußspiegels ist eine Dichtung aufgebracht, die aus einem elastischen
Material besteht und die Verschlußkappe gegen den oberen Rand des
Flaschenhalses abdichtet. Der Verschlußspiegel des bekannten
Sicherheitsverschlusses weist an seiner Innenseite eine Schwächungsrille auf, die
einen geschlossenen oder unterbrochenen Kreis bildet und im Bereich des äußeren
Randes des Verschlußspiegels verläuft. Wölbt sich der Verschlußspiegel infolge
eines bei Gärung entstehenden Überdrucks nach außen, verliert die Dichtung
ihren festen Kontakt zum Flaschenhals. Die Gase können durch den entstehenden
Spalt zwischen dem oberen Rand des Flaschenhalses und der sich infolge der
Verformung davon abhebenden Dichtung entweichen. Steigt der Überdruck weiter
an, reißt der Verschlußspiegel entlang der Schwächungsrille auf, so daß der
Überdruck sofort abgebaut wird.
Die DE-OS 22 45 121 beschreibt einen Verschluß für Behälter mit einem unter
Druck stehenden Inhalt, insbesondere Flaschen mit kohlensäurehaltigen
Getränken, von dem der Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ausgeht. In die
Verschlußkappe ist eine kreisscheibenförmige Dichtung aus einem elastisch
verformbaren Material eingelegt, die sich dichtend gegen den oberen Rand des
Flaschenhalses anlegt. Auf der Innenseite des Verschlußspiegels ist eine Kerblinie
angeordnet, die an ihren Enden in je eine querverlaufende kurze Schwächungsrille
mündet. Beim Auftreten eines unzulässig hohen Druckes in der Flasche wölbt sich
der Verschlußspiegel nach außen, wodurch die Kerblinie aufgebrochen und ein
Teil der sich elastisch verformenden Einlage durch die entstehende Öffnung in der
Verschlußkappe
nach außen gedrückt wird. Dabei wird die Einlage in ihrem Randbereich, wo
sie auf dem oberen Rand des Flaschenhalses aufliegt, gedehnt, so daß die unter
Druck stehenden Gase aus dem Behälter entweichen können.
Bei den Sicherheitsverschlüssen der oben genannten Art erfolgt der Abbau des
Überdrucks über den oberen Rand des Flaschenhalses. Dies setzt voraus, daß
die Verschlußkappe im Bereich der Schulter, an der der Verschlußspiegel in
den Mantel übergeht, verformbar ist oder der äußere Randbereich der
Dichtung dehnbar ist, so daß die Abdichtung gegenüber dem oberen Rand des
Flaschenhalses beim Aufbau eines Überdrucks verloren geht. Dies ist insofern
nachteilig, als die Dichtung ihren festen Kontakt zu dem oberen Rand des
Flaschenhalses leicht verlieren kann, wenn die Kappe durch Stöße oder Schläge
beschädigt wird.
Die EP 0 619 242 A1 beschreibt auch eine Verschlußkappe, die für Flaschen
mit kohlensäurehaltigen Getränken bestimmt ist. Die Schulter der bekannten
Verschlußkappe, an der die Seitenwand in den Verschlußspiegel übergeht, ist
nach dem Aufstecken der Kappe auf den Flaschenhals seitlich eingedrückt, so
daß die Dichtung gegen den oberen Rad des Flaschenhalses gepreßt wird,
d. h. die Verschlußkappe ist tiefgezogen. Der Verschlußspiegel weist ebenfalls
eine kreisringförmige Schwächungsrille auf, so daß der Verschlußspiegel bei
Überschreiten eines bestimmten Überdrucks in der Flasche aufreißt. Da der
Sicherheitsverschluß für Flaschen mit kohlensäurehaltigen Getränken bestimmt
ist, liegt der Auslösedruck nicht unter 6 bar.
Es hat sich gezeigt, daß bei tiefgezogenen Verschlußkappen, deren
Verschlußspiegel mit kreisringförmigen Schwächungsrillen versehen sind, ein
genau reproduzierbarer Auslösedruck nur schwer erzielt werden kann.
Die DE 38 13 275 A1 beschreibt einen Kronenkorkenverschluß für Flaschen mit
unter Druck stehendem Inhalt. Der Verschluß besteht aus einem Deckelteil mit
einer an der Innenseite angebrachten, gegen den oberen Öffnungsrand des
Flaschenkopfes andrückbaren Dichtung und Verankerungszähnen, die zum
Festklemmen des Verschlusses am Flaschenkopf in eine am Flaschenkopf
umlaufende Verankerungsrille eindrückbar sind. Zwischen den
Verankerungszähnen verlaufen eingearbeitete offene Rillen. Das
Dichtungsmaterial und der Druck mit dem die Dichtung auf den Öffnungsrand
gedrückt wird, sind so beschaffen, daß bei normalem Druck im
Flascheninneren ein gasdichter Verschluß erreicht wird. Wenn der Gasdruck
über einen kritischen Punkt ansteigt, wird das Dichtungsteil nach außen
verformt, so daß zwischen dem im Bereich der Rille geschaffenen
Gasdurchströmkanal und dem Flascheninnern eine Verbindung entsteht und
Gas nach außen strömen kann. Wenn der Druck im Flascheninnern wieder
seine normale Höhe erreicht hat, kehrt das elastische Dichtungsteil in seine
Ausgangslage zurück und der gasdichte Verschluß ist wieder hergestellt.
Die DE 43 20 091 A1 beschreibt eine als Kronenkorken ausgebildete
Verschlußkappe für Flaschen mit gashaltigen Flüssigkeiten. Die
Verschlußkappe ist mit einem Rückschlagventil versehen, dessen
Öffnungsdruck deutlich kleiner ist als der Berstdruck des Behälters. Das
Rückschlagventil ist durch einen kreisscheibenförmigen, elastischen
Dichtkörper gebildet, der mit seinem peripheren Randbereich in dichtender
Anlage mit der Innenseite des Flaschenhalses gehalten ist und in seinem
zentralen Bereich dicht mit dem Metallteil der Verschlußkappe verbunden ist,
sowie durch Entlüftungsöffnungen, die radial zwischen dem zentralen Bereich
des Metallteils der Kappe und deren radial äußeren Anlagefläche der
Außendichtung am Flaschenhals angeordnet sind.
Es hat sich gezeigt, daß die beschriebenen Kronenkorken z. B. zum
Verschließen von Behältern mit gärfähigen Produkten wenig geeignet sind, da
sie den Nachteil haben, daß unter Umständen eine unerwünschte und zum
völligen Produktverderb führende Gärung nicht erkannt wird, weil z. B. bei
einer langsam verlaufenden Gärung der sich bildende Überdruck gegebenenfalls
kontinuierlich abgebaut werden kann, ohne daß dies äußerlich am Verschluß zu
erkennen ist.
Aus der US 5,544,779 A ist ein Druckbehälter mit einem Verschlußdeckel
bekannt, der über ein Einsatzteil verfügt, das mit zwei Schwächungsrillen
versehen ist, die sich bis in den Bereich der größten Biege/Zugspannung des
Verschlußdeckels unter Bildung eines schmalen Stegs zwischen deren Enden
erstrecken. Bei Überschreiten eines bestimmten Überdrucks soll das Einsatzteil in
dem Verschlußdeckel aufreißen, so daß der Überdruck abgebaut wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sicherheitsverschluß zu
schaffen, der gleichermaßen Behälter mit stillen, schwach carbonisierten oder
unter Druck stehenden flüssigen bzw. fließfähigen, gegebenenfalls gärfähigen
Zubereitungen dicht verschließt, gegen mechanische Beanspruchungen
unempfindlich ist und dessen Auslösedruck möglichst genau reproduzierbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen.
Schwach carbonisierte flüssige. bzw. fließfähige Zubereitungen weisen z. B. einen.
Kohlendioxidgehalt von weniger als 2 vol, vorzugsweise weniger als 1,5 vol und
insbesondere weniger als 1 vol auf.
Es hat sich gezeigt, daß der Verschlußspiegel dann bei einem definierten
Überdruck aufreißt, wenn mindestens zwei Schwächungsrillen vorgesehen sind,
die sich bis in den Bereich der größten Biege/Zugspannung des Verschlußspiegels
unter Bildung eines schmalen Stegs zwischen deren Enden im Bereich der größten
Biege/Zugspannung erstrecken. Wenn sich der Verschlußspiegel infolge eines
Überdrucks nach außen wölbt, reißt dieser an den Enden der Schwächungsrillen
im Bereich der größten Biege/Zugspannung des Verschlußspiegels auf, wobei die
einzelnen Segmente des Verschlußspiegels sich nach außen abspreizen und im
Bereich der größten Biege/Zugspannung des Verschlußspiegels eine Öffnung
entsteht, so daß die Gase durch den Verschlußspiegel entweichen können. Das
Aufreißen des Verschlußspiegels ist darauf zurückzuführen, daß die
Schwächungsrillen auf den Bereich der Verschlußkappe zulaufen, an dem
aufgrund der Verformung die größten Spannungen auftreten.
Es hat sich gezeigt, daß der Verschlußspiegel bei einem definierten Überdruck
selbst dann schlagartig aufreißt, wenn sich die Schwächungsrillen nicht in dem
Punkt der größten Biege/Zugspannung schneiden oder berühren, sondern
zwischen den Enden der Schwächungsrillen ein schmaler Steg verbleibt. Ohne
das Aufreißverhalten wesentlich zu beeinflussen, führt der zwischen den Enden
der Schwächungsrillen verbleibende Steg zu einer erhöhten Stabilität des
unversehrten Sicherheitsverschlusses. Mechanische Beanspruchungen des
Sicherheitsverschlusses, insbesondere Stöße auf die Oberseite des
Verschlußspiegels, führen bei einem derartigen Verlauf der Schwächungsrillen
nicht dazu, daß der Verschlußspiegel schon vor Erreichen des definierten
Überdrucks aufreißt. Da die Schwächungsrillen nicht entlang des äußeren
Randbereichs des Verschlußspiegels verlaufen, ist der Auslösedruck nur relativ
geringen Schwankungen unterworfen. Die Breite des zwischen den Enden der
Schwächungsrillen verbleibenden Steges ist derart bemessen, daß der
Verschlußspiegel bei dem definierten Überdruck schlagartig aufreißt. Die
Breite des Steges ist kleiner als 10 mm, vorzugsweise kleiner als 4 mm und
insbesondere vorzugsweise kleiner als 3 mm.
Die Schwächungsrillen können einen unterschiedlichen Verlauf haben.
Entscheidend ist, daß sich die Schwächungsrillen nicht entlang des äußeren
Randbereichs des Verschlußspiegels erstrecken, sondern aus dem Randbereich
des Verschlußspiegels herauslaufen, um sich bis in den Bereich der größten
Biege/Zugspannung des Verschlußspiegels zu erstrecken. Die
Schwächungsrillen können einen geradlinigen oder gekrümmten Verlauf haben.
So können z. B. auch Schwächungsrillen mit U-förmigem Verlauf vorgesehen
sein, deren Scheitelpunkte im Bereich der größten Biege/Zugspannung nahe
nebeneinanderliegen.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Verschlußspiegel zwei
geradlinige Schwächungsrillen auf, deren Verlängerungen sich im Zentrum des
Verschlußspiegels in einem im wesentlichen rechten Winkel schneiden, so daß
sich beim Aufreißen der Verschlußkappe infolge eines Überdrucks vier
symmetrische Segmente nach außen abspreizen. Der durch die Materialstärke des
Verschlußteils sowie die Breite und Tiefe der Schwächungsrillen vorgegebene
Auslösedruck liegt unterhalb des maximalen Fülldrucks des Behälters, z. B.
zwischen 0,1 und 15 bar, vorzugsweise zwischen 1 und 6 bar und insbesondere
zwischen 1 und 4 bar. Die Verschlußkappe kann z. B. als Schraub-,
Kronenkorken-, Vakuum-Nocken oder Andrück- bzw. Anrollverschluß ausgebildet
sein. Vorzugsweise ist sie als Andrück- bzw. Anrollverschluß ausgebildet.
Die Schwächungsrillen erstrecken sich vorzugsweise bis dicht an den Bereich des
Verschlußspiegels, der über dem oberen Rand des Behälters liegt. Sie sollten aber
nicht über diesen Bereich hinauslaufen, so daß sich die Verschlußkappe im
Mündungsbereich des Behälters nicht verformen kann, was zu Undichtigkeiten
führen könnte. Abhängig vom vorgegebenen Auslösedruck, dem jeweiligen
Verschlußtyp und der Verschließeinrichtung ist die Form und Tiefe der
Schwächungsrillen unterschiedlich, vorzugsweise weisen sie einen V-förmigen
Querschnitt auf. Die Schwächungsrillen können eine Tiefe von 1 bis 99%,
vorzugsweise von 40 bis 95%, insbesondere von 60 bis 90% der Materialstärke
aufweisen.
Die Verschlußkappen können aus verschiedenen Materialien, z. B. Metallen wie
Aluminium oder Aluminiumlegierungen, Chromblech, verzinntem Weißblech oder
Kunststoff gefertigt sein. Abhängig von der Beschaffenheit des Füllgutes, der
Dichtigkeit des verwendeten Materials und der Ausformung der Verschlußkappe
kann gegebenenfalls auf der Innenseite des Verschlußspiegels eine Dichtung
aufgebracht werden. Die Dichtung kann z. B. aus einem eingeschleuderten,
eingespritzten oder eingeprägten Dichtungsmaterial bestehen
und als Dichtungsring oder Dichtungsscheibe ausgebildet sein. Gegebenenfalls
kann die Dichtung eine Ritzung aufweisen, die den auf dem Verschlußspiegel
angebrachten Schwächungsrillen entspricht.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Schwächungsrillen auf
der Innenseite des Verschlußspiegels angeordnet. Dies hat den Vorteil, daß die
Außenseite des Verschlußspiegels eine glatte Oberfläche aufweist und für
Werbezwecke genutzt werden kann. Es ist aber prinzipiell auch möglich, die
Schwächungsrillen an der Außenseite des Verschlußspiegels anzubringen.
Im folgenden werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Anrollsicherheitsverschluß für eine
Flasche, die ein heiß abgefülltes Fruchtsaftgetränk enthält, nach dem
Abkühlen der Flasche,
Fig. 2 der infolge eines Überdrucks in der Flasche aufgeplatzte
Sicherheitsverschluß in geschnittener Darstellung,
Fig. 3 den Sicherheitsverschluß mit aufgerissenem Verschlußspiegel in
perspektivischer Darstellung und
Fig. 4 einen Längsschnitt durch einen Kronenkorkensicherheitsverschluß für
eine Flasche mit einer unter Druck stehenden Flüssigkeit,
Fig. 5 den infolge eines Überdrucks in der Flasche aufgeplatzte
Sicherheitsverschluß in geschnittener Darstellung,
Fig. 6 den Kronenkorkensicherheitsverschluß mit aufgerissenem
Verschlußspiegel in perspektivischer Darstellung,
Fig. 7 die kreuzförmigen Schwächungsrillen an der Innenseite des
Verschlußspiegels und
Fig.
8-12 weitere bevorzugte Ausführungsformen der Schwächungsrillen.
In Fig. 1 ist der Hals 1 einer Flasche für Fruchtsäfte dargestellt, auf dem die
Verschlußkappe 2 des Sicherheitsverschlusses sitzt. Die z. B. aus einer
Aluminiumlegierung nach DIN 59 606 bestehende Verschlußkappe ist mit einer
gleitfähigen Schutzlack-Außenlackierung und einer korrosionsschützenden
Schutz-Haftlack-Innenlackierung versehen. Sie weist einen im wesentlichen
zylindrischen Mantel 3 und einen kreisscheibenförmigen Verschlußspiegel 4
mit einer Schichtdicke von z. B. 0,23 mm und einem Durchmesser von ca. 28
mm auf, der den oberen Rand 5 der Flasche umschließt. In dem Mantel ist
nach dem Aufsetzen der Verschlußkappe 2 ein Gewinde 6 eingerollt, das sich
an dem Außengewinde 7 des Flaschenhalses 1 anlegt. Mit dem unteren Rand
des Mantels 3 ist über mehrere umfangsmäßig verteilt angeordnete Stege ein
Sicherungsring 8 verbunden, der einen Wulst 9 am Flaschenhals 1 untergreift.
Beim Abschrauben der Verschlußkappe 2 reißen die Stege und der
Sicherungsring 8 wird von dem Mantel 3 der Verschlußkappe getrennt.
Auf der Innenseite des Verschlußspiegels 4 ist eine Dichtung 10 aufgebracht,
die z. B. aus einem Compound auf Plastisol-Basis besteht und für Warm- und
Heißfüllungen geeignet ist.
Um eine sichere Abdichtung zu gewährleisten, ist die Schulter 11, an der der
Verschlußspiegel 4 in den Mantel 3 der Verschlußkappe 2 übergeht, seitlich
eingedrückt. Dadurch wird erreicht, daß die Dichtung 10 fest gegen den
oberen Rand 5 der Flasche gepreßt wird. Das seitliche Einziehen der Schulter
11, das auch als Tiefziehen bezeichnet wird, erfolgt nach dem Aufstecken der
Kappe auf den Flaschenhals, während das Gewinde eingerollt wird, wodurch
die Mündung des Behälters gegen mechanische Belastung geschützt wird. Die
Ziehtiefe kann 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise 1,5 bis 4 mm und insbesondere 2
bis 3 mm betragen. Unterhalb der eingezogenen Schulter 11 und oberhalb des
Dichtungsrings 9 ist die Verschlußkappe 2 mit einer Riffelung 12, 13 versehen
(Fig. 3). Die Riffelung 12, 13 verbessert die Griffigkeit der Verschlußkappe.
An seiner Innenseite weist der Verschlußspiegel 4 zwei geradlinige
Schwächungsrillen 14, 14' auf, die sich von dem Bereich des
Verschlußspiegels, der über dem oberen Rand 5 des Flaschenhalses liegt, bis
in den Bereich der größten Biege/Zugspannung des Verschlußspiegels unter
Bildung eines schmalen Stegs S im Bereich der größten Biege/Zugspannung
erstrecken. Die Verlängerungen der Schwächungsrillen 14, 14' schneiden sich
im Zentrum des Verschlußspiegels, d. h. dem Punkt der größten
Biege/Zugspannung, im rechten Winkel. Der schmale Steg zwischen den
inneren Enden der Schwächungsrillen hat eine Breite von ca. 1 mm. Die
Schwächungsrillen 14, 14' sind in Fig. 7 dargestellt, die den Verschlußspiegel
vor Aufbringen der Dichtung zeigt. Sie haben einen V-förmigen Querschnitt
und eine Tiefe von etwa 80% der Materialstärke des Verschlußspiegels. Die
Dichtung 10 des Verschlußspiegels 4 weist ebenfalls zwei geradlinige
Ritzungen auf, die den Schwächungsrillen 14, 14' des Verschlußspiegels
entsprechen. Diese können an der Innen- oder Außenseite der Dichtung
angeordnet sein.
Nach dem Abkühlen des heiß abgefüllten Fruchtsafts wölbt sich der
Verschlußspiegel aufgrund des in der Flasche herrschenden Unterdrucks nach
innen (Fig. 1). Wenn sich jedoch in der Flasche aufgrund von
Gärungsprozessen ein Überdruck aufbaut, wird der Verschlußspiegel 4 nach
außen gewölbt. Steigt der Überdruck bis zum Auslösedruck weiter an, reißt
der Verschlußspiegel entlang der Schwächungsrillen 14, 14' schlagartig auf, so
daß sich vier viertelkreisförmige Segmente 15 leicht nach außen abspreizen.
Dabei reißt die Dichtung 10 ebenfalls auf, so daß die Gase durch die Öffnung
16 im Verschlußspiegel 4 entweichen können. Der Auslösedruck, bei dem der
Verschlußspiegel 4 aufreißt, liegt bei 2 bis 3 bar. Es hat sich gezeigt, daß mit
den kreuzförmig angeordneten Schwächungsrillen ein überraschend genau
reproduzierbarer Auslösedruck erzielt wird.
Da ein eventuell in der Flasche sich bildender Überdruck beim vorgegebenen
Auslösedruck ausschließlich über die am Verschlußspiegel befindlichen
Schwächungsrillen abgeblasen wird, sind die Abblasdrücke bei
wiederverschließbaren Verschlußkappen nach erstmaligem Verschließen und
nach wiederholtem Öffnen und Verschließen gleich hoch und unabhängig vom
Kraftaufwand, der beim jeweiligen Verschließen angewendet wurde. Die
beschriebene Anbringung der Schwächungsrillen hat daher nicht nur den
Vorteil, daß der Auslösedruck genau vorgegeben werden kann, vielmehr wird
durch das seitliche Einziehen der Schulter eine sichere Abdichtung des
Verschlusses bei gleichzeitigem Schutz der Behältermündung gegen
mechanische Belastungen erreicht. Ein Behälter, der z. B. mit einer gärfähigen
Flüssigkeit befüllt ist, ist auch dann sicher vor dem Bersten geschützt, wenn er
bis zum endgültigen Verbrauch der Flüssigkeit mehrmals mit unterschiedlich
hohem Kraftaufwand wiederverschlossen wird und durch das wiederholte
Öffnen und Schließen des Behälters das Risiko einer mikrobiologischen
Infektion erhöht wird.
In Fig. 4 ist der Hals 1 einer mit einer unter Druck stehenden Flüssigkeit
gefüllten Flasche dargestellt, auf dem die Verschlußkappe 17 des als
Kronenkorken ausgebildeten Sicherheitsverschlusses sitzt. Die z. B. aus
Chromblech bestehende Verschlußkappe 17 weist einen Kronenrand 18 mit
einem kreisscheibenförmigen Verschlußspiegel 19 auf, der den oberen Rand 5
der Flasche umschließt. Auf der Innenseite des Verschlußspiegels 19 ist eine
Dichtung 20 aufgebracht, die fest mit der Verschlußkappe 17 verbunden ist.
Die Dichtung kann z. B. aus PVC-freiem Mischpolymerisat bestehen. An seiner
Innenseite weist der Verschlußspiegel 2 geradlinige Schwächungsrillen 21, 21'
auf, die sich bis nahe an das Zentrum des Verschlußspiegels 19, d. h. dem
Punkt der größten Biege/Zugspannung erstrecken, wobei zwischen deren
Enden ein schmaler Steg S verbleibt. Die Verlängerungen der
Schwächungsrillen 21, 21' schneiden sich im Zentrum des Verschlußspiegels
19 unter einem rechten Winkel. Wenn sich in der Flasche z. B. durch starke
Erwärmung ein Überdruck aufbaut, der bis zum Auslösedruck ansteigt, reißt
der Verschlußspiegel 19 entlang der Schwächungsrillen 21, 21' schlagartig auf,
so daß sich vier viertelkreisförmige Segmente 22 leicht nach außen abspreizen.
Dabei reißt die Dichtung 20 ebenfalls auf, so daß die Gase durch die Öffnung
23 im Verschlußspiegel entweichen können (Fig. 5 und 6).
Fig. 7 zeigt die beiden Schwächungsrillen 14 (21) und 14' (21') der
Verschlußspiegel 4 (19) der unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 6
beschriebenen Sicherheitsverschlüsse.
Fig. 8 zeigt einen Verschlußspiegel 4 mit zwei im wesentlichen V-förmigen
Schwächungsrillen 24, 24', deren Spitzen 25, 25' in dem Bereich des
Zentrums des Verschlußspiegels 4 von einem schmalen Steg S getrennt sind.
Fig. 9 zeigt einen Verschlußspiegel 4 mit zwei halbkreisförmigen
Schwächungsrillen 28, 28', deren Scheitelpunkte P, P' im Bereich des
Zentrums des Verschlußspiegels 4 liegen und von einem schmalen Steg S von
einander getrennt sind.
Fig. 10 zeigt einen Verschlußspiegel mit drei geradlinigen Schwächungsrillen
29, 29', 29", die sich von dem Randbereich des Verschlußspiegels 4 bis in
den Bereich der größten Biege/Zugspannung des Verschlußspiegels 4 unter
Bildung eines schmalen Stegs S zwischen deren Enden im Zentrum des
Verschlußspiegels erstrecken. Die Verlängerungen der Schwächungsrillen
schneiden sich in einem gemeinsamen Punkt 30 im Zentrum des
Verschlußspiegels unter einem Winkel von 60°.
Fig. 11 zeigt einen Verschlußspiegel mit zwei nach Art eines umgekehrten S
ausgebildeten Schwächungsrillen 31, 31', die auf das Zentrum des
Verschlußspiegels 4 zulaufen und im Bereich der größten Biege/Zugspannung
enden. Im Zentrum des Verschlußspiegels 4 verbleibt zwischen den inneren
Enden der Schwächungsrillen 31, 31' ein schmaler Steg.
Die unterbrochene, vorzugsweise Kreuz-Spiegelritzung hat den Vorteil, daß
die Verschlußkappe bei genau definierbarem Auslösedruck eine erhöhte
Stabilität gegen einen von außen auf den Verschlußspiegel einwirkenden Druck
aufweist.
Claims (6)
1. Sicherheitsverschluß für Flaschen, die flüssige bzw. fließfähige Zubereitungen
enthalten, mit einer mit einer Dichtung versehenen Verschlußkappe (2, 17), die einen
Mündungsbereich des Behälters abschließenden Verschlußspiegel (4, 19) aufweist, der
derart ausgebildet ist, daß dieser bei einem vorbestimmten Überdruck aufreißt, wobei
die Schulter (11) der Verschlußkappe (2, 17) seitlich eingezogen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verschlußspiegel (4, 19) mit mindestens zwei
Schwächungsrillen (14, 14'; 21, 21'; 24, 24'; 28, 28'; 29, 29', 29"; 31, 31') versehen
ist, die sich bis in den Bereich der größten Biege/Zugspannung des Verschlußspiegels
unter Bildung eines schmalen Stegs (S) zwischen deren Enden im Bereich der größten
Biege/Zugspannung erstrecken, wobei die Dichtung (10) derart beschaffen ist, daß diese
beim Aufreißen des Verschlußspiegels (4, 19) ebenfalls reißt.
2. Sicherheitsverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung
Schwächungsrillen aufweist, die den auf dem Verschlußspiegel (4, 19) angebrachten
Schwächungsrillen (14, 14'; 21, 21'; 24, 24'; 28, 28'; 29, 29', 29"; 31, 31')
entsprechen.
3. Sicherheitsverschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bereich der größten Biege/Zugspannung im Zentrum des Verschlußspiegels (4, 19)
liegt.
4. Sicherheitsverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verschlußspiegel (4, 19) zwei geradlinige Schwächungsrillen (14, 14'; 21, 21')
aufweist, deren Verlängerungen sich im Bereich des Zentrums des Verschlußspiegels in
einem wesentlichen rechten Winkel schneiden.
5. Sicherheitsverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Schwächungsrillen (14, 14'; 21, 21'; 24, 24'; 28, 28'; 29, 29', 29"; 31, 31') bis
dicht an den Bereich des Verschlußspiegels (4, 19) erstrecken, der über dem oberen
Rand des Behälters liegt.
6. Sicherheitsverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwächungsrillen (14, 14'; 21, 21'; 24, 24'; 28, 28'; 29, 29', 29"; 31, 31') einen
V-förmigen Querschnitt aufweisen.
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DE19738301A1 (de) | 1999-03-11 |
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