DE19737260A1 - Verfahren zum Einsetzen von Haltestiften in eine Frontplatte einer Kathodenstrahlröhre - Google Patents
Verfahren zum Einsetzen von Haltestiften in eine Frontplatte einer KathodenstrahlröhreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum
Einsetzen von Haltestiften in eine Frontplatte einer Kathodenstrahlröhre
gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 10.
Kathodenstrahlröhren für Farbfernseher oder Computermonitore
umfassen eine Frontplatte 10, einen Trichter 12 und einen Hals 14, wie
in Fig. 10 dargestellt ist. Die Frontplatte 10 umfaßt einen Frontab
schnitt 16, der als Bildschirm dient, und einen Mantelabschnitt oder
Flansch 18 zur Ankopplung an den Trichter 12. Auf der Innenseite der
Frontplatte 10 wird eine Schicht aus fluoreszierendem Material aufge
bracht, um durch Elektronenstrahlen, die durch einen Kathodenstrahler
zeuger 20 auf den Bildschirm geworfen werden, Bilder zu erzeugen. Eine
Lochmaske 22 mit einer Vielzahl kleiner Poren für den Durchgang des
Elektronenstrahls wird von dem Mantelabschnitt 18 getragen und ist in
einem genau vorbestimmten Abstand von der Innenfläche des Frontab
schnitts 16 beabstandet.
An der Innenseite des Mantelabschnitts 18 der Frontplatte 10
sind drei oder vier metallische Haltestifte 24 angeordnet, die die Loch
maske tragen. Um der Kathodenstrahlröhre eine verbesserte Bildqualität
zu verleihen, ist es erforderlich, die Lochmaske 22 und damit die Hal
testifte 24 sehr genau zu positionieren, abgesehen davon, daß der Front
abschnitt 16 der Frontplatte 10 frei von optischen Defekten sein und
eine genaue Krümmung besitzen soll. Ein ungenaues Positionieren der
Haltestifte 24 macht es unmöglich, einen gleichmäßigen Abstand zwischen
dem Frontabschnitt 16 der Frontplatte 10 und der Lochmaske 22 zu erhal
ten, wodurch die Bildqualität entsprechend beeinträchtigt wird.
Im allgemeinen wird eine Frontplatte 10 durch Schmelzen von
Glas in einem Ofen bei einer Temperatur von etwa 1500°C und Preßformen
des geschmolzenen Glases in eine gewünschte Form hergestellt. Die ge
formte Frontplatte 10 läßt man an Luft abkühlen und wird dann in eine
Stiftanbringungsstation überführt, wo auf eine Arbeitstemperatur vorge
heizte metallische Haltestifte in die Frontplatte 10 eingesetzt werden.
Nach dem Einsetzen wird die Frontplatte durch einen Kühlofen geführt,
bevor sie eine Schleifstation erreicht, wo die Außenfläche der Front
platte zu einer glatten Oberfläche geschliffen wird. Die Innenfläche des
Frontabschnitts wird durch eine plungerbetätigte Oberform in der Preß
formstation geformt.
Die Krümmung der Innenfläche des Frontabschnitts sollte inner
halb eines tolerierbaren Fehlerbereichs unabhängig von der Formabnutzung
und der Änderung in der Kühleffizienz fallen. Aus diesem Grunde ist es
allgemeine Praxis, daß die Frontplatte periodisch an einer Stelle zwi
schen der Stiftanschweißstation und der Schleifstation bezüglich ihrer
Krümmung untersucht wird. Gemäß Fig. 2 kann der Krümmungswert CC der
Innenfläche des Frontabschnitts 16 durch Messen der Höhe des Mittel
punktes und zweier diagonal gegenüberliegender Eckpunkte gemäß folgender
Gleichung berechnet werden:
CC = H0-(HA+HB)/2
wobei HA die Höhe des ersten Eckpunkts A, HB die Höhe des zweiten Eck
punkts B und H0 die Höhe des Mittelpunkts C gemessen von der Ebene, in
denen die Haltestifte 24 liegen, sind. Der Krümmungswert CC zeigt den
Schrumpfungsgrad der Frontplatte im Kühlvorgang der Presse an und sollte
nahe benachbart zu einem vorbestimmten Referenzwert sein, um die Abwei
chungen der Frontplattenabmessungen minimal zu halten. Dementsprechend
haben Arbeiter die Kühltemperatur der Unterform der Presse von Zeit zu
Zeit basierend auf den repräsentativen Krümmungswerten CC, die gemessen
wurden, zu regulieren.
Das Verfahren zum Einsetzen der metallischen Haltestifte 24 in
den Mantelabschnitt 18 der Frontplatte 10 wird durch Stifteinsetzmaschi
nen vorgenommen, wobei die Frontplatte 10 auf eine geeignete Temperatur
heruntergekühlt ist. Die Verwendung von Stifteinsetzmaschinen in ent
sprechender Vielzahl dient dazu, die Stifteinsetzgeschwindigkeit an die
Preßformgeschwindigkeit der Frontplatte anzupassen. Die Stifteinsetz
maschinen verwenden einen Hochfrequenzstrom, um Wärme in den Haltestif
ten 24 zu erzeugen, die dann in die Innenfläche des Mantelabschnitts
eingedrückt werden.
Die in den Fig. 12 bis 14 dargestellte Stifteinsetzmaschine
umfaßt einen feststehenden Träger 26 und einen beweglichen Träger 28,
die beide zusammenarbeiten, um die Innenfläche des Frontabschnitts 16
der Frontplatte 10 zu tragen. Wie aus Fig. 13 ersichtlich, umfaßt der
feste Träger 26 eine stationäre Basis 30, von der sich Stifte 32, 34
aufwärts erstrecken, um zwei Eckpunkte an der Innenfläche des Frontab
schnitts 16, die auf einer Diagonalen liegen, zu tragen. Dagegen umfaßt
der bewegliche Träger 28 gemäß Fig. 14 eine stationäre Basis 36, ein
horizontales Joch 40, dessen Mitte mit der Basis 36 über eine Feder 38
zur schwimmenden Abstützung in bezug auf die Basis 36 verbunden ist, und
zwei Stifte 42, 44, die sich von gegenüberliegenden Enden des horizon
talen Jochs 40 aufwärts erstrecken, um zwei auf der anderen Diagonalen
angeordnete Eckpunkte der Innenfläche des Frontabschnitts 16 zu tragen.
Die Stifteinsetzmaschine umfaßt ferner eine Vielzahl von Stiftüberträ
gern 48, die auf einem Tisch 46 montiert sind, um die Haltestifte 24
vorzuheizen und nachfolgend in die Innenfläche des Mantelabschnitts 18
zu drücken. Ein Paar von Führungsstiften 50, die in einer Y-Richtung
angeordnet sind, und ein Paar von ebenfalls in Y-Richtung wirkenden
Drückeinrichtungen 52 sind gegenüberliegend angeordnet, um die Front
platte 10 zwischen sich einzuspannen, während in X-Richtung ein Füh
rungsstift 54 und eine Drückeinrichtung 56 zum gleichen Zweck vorgesehen
ist, vgl. auch US 3,497,339.
Zwecks genauer Positionierung wird die Frontplatte auf die
freien Enden der Stifte 32, 34, 42, 44 aufgelegt und durch die Einspann
einrichtungen 52 und 56 gesichert, bevor die Haltestifte 24 eingesetzt
werden. In bezug auf X-Y-Koordinaten, deren Ursprung der Mittelpunkt der
Frontplatte 10 bildet, sind die Positionen der entsprechenden Stifte 32,
34, 42, 44 wie nachstehend aufgeführt symmetrisch:
A(-xp, yp) C(xp, yp)
D(-xp, -yp) B(xp, -yp)
D(-xp, -yp) B(xp, -yp)
wobei A und B die Kontaktstellen der Frontplatte mit den festen Stiften
32, 34 und C und D die Kontaktstellen der Frontplatte mit den bewegli
chen Stiften 42, 44 ist.
Eine Ebene wird durch drei Punkte festgelegt, d. h. daß die
Stiftebene, in der die Kontaktpunkte A, B, C und D liegen, durch Berech
nung der Höhe der Punkte A und B und der Neigung zwischen den Punkten C
und D aufgefunden werden kann. Wenn die Höhe der Kontaktpunkte A, B, C
und D durch HA, HB, HC und HD dargestellt wird, ergibt sich für die
Stiftebene folgende Gleichung:
Drei oder vier Haltestifte für die Lochmaske werden in den Mantelab
schnitt 18 in vorbestimmtem Abstand unterhalb der so erhaltenen Stift
ebene eingesetzt. Während des Einsetzens der Haltestifte 24 ist es er
forderlich, daß die einzelnen Stifte 32, 34, 42 und 44 weiterhin mit der
Innenfläche des Frontabschnitts 16 während eines Zeitraums von etwa 20
bis 30 sec in Kontakt bleiben. Da die Innenfläche des Frontabschnitts 16
als Bildschirm verwendet wird, sollten keinerlei Marken oder Beschädi
gungen an den Kontaktstellen der Stifte erzeugt werden. Eine Möglichkeit
hierfür besteht jedoch insofern, als an den Kontaktstellen infolge zu
hoher Frontplattentemperatur bei der Überführung von der Preßstation zur
Stifteinsetzstation Marken hervorgerufen werden können. Andererseits
können aufgrund des thermischen Schocks beim Einsetzen der Haltestifte
aufgrund von zu niedriger Temperatur der Frontplatte Risse entstehen.
Um dieses Problem zu beseitigen, ist es bekannt, einen Förde
rer zwischen der Preß- und der Stifteinsetzstation anzuordnen, um ein
Abkühlen der Frontplatte auf eine geeignete Temperatur sicherzustellen.
Ferner kann in dem entsprechenden Trägerstift eine Heizung vorgesehen
sein, damit dessen Temperatur im wesentlichen gleich derjenigen der
Frontplatte ist, wodurch ein thermischer Schock vermieden wird. Dement
sprechend sind die einzelnen Trägerstifte aus einem wärmeresistenten und
abriebresistenten Material hergestellt.
Es kann jedoch bei einer derartigen Stifteinsetzmaschine der
Fall eintreten, daß Marken und Risse auf der Frontplatte hauptsächlich
deswegen erzeugt werden, daß die Verfahrensbedingungen über die Zeit
hinweg nicht eingehalten werden. Weiterhin weitet die Verwendung von
übermäßig großen Mengen an Kühlungsluft zur Herabsetzung der Temperatur
der Form und der Frontplatte auf einen akzeptablen Wert die Größendif
ferenz zwischen aufeinanderfolgend produzierten Frontplatten auf. Außer
dem wird ein großer Lärmpegel erzeugt. Aufgrund des langen Förderers zum
Transportieren der Frontplatten wird die Gesamtanlage aufwendig und es
erfordert eine relativ lange Zeit, um die Haltestifte an einer einzelnen
Frontplatte anzubringen, so daß eine Vielzahl von Stifteinsetzmaschinen
parallel einzusetzen ist, um mit der Frontplattenherstellungsgeschwin
digkeit Schritt zu halten.
Die Verwendung von Trägerstiften für die Frontplatte kompli
ziert den Gesamtaufbau der Stifteinsetzmaschine, wobei die Trägerstifte
außerdem aufwendig gestaltet sind, da diese auf konstanter Temperatur
während des Stifteinsetzvorgangs zu halten sind. Außerdem ist ein be
weglicher Träger für einen Teil der Haltestifte und eine Niederhalte
einrichtung zum Herunterdrücken der Frontplatte in positivem Kontakt mit
den Trägerstiften aufwendig.
Schließlich müssen hierbei Frontplatten aus der Produktions
linie entnommen werden, um deren Krümmung zu messen, um die Temperatur
der Unterform der Presse und damit die Frontplattenkrümmung zu steuern.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrich
tung nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 10 zu schaffen, die
eine genaue Positionierung der Frontplatte ohne Frontplattenträgerstifte
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird entsprechend den kennzeichnenden Teilen der
Ansprüche 1 bzw. 10 gelöst.
Weiterhin wird es hierdurch ermöglicht, die Frontplatten di
rekt zu einer Stifteinsetzstation zu überführen, ohne daß eine weitere
zwischengeschaltete Kühlstufe, etwa ein Kühlförderer, vorgesehen sind.
Ein Einsetzzeit für die Haltestifte wird beträchtlich verkürzt, wobei
außerdem die Möglichkeit eines Brechens der Frontplatte in einem Kühl
ofen vermindert und die Anzahl von notwendigen Stifteinsetzeinrichtungen
in der Stifteinsetzstation reduziert wird. Außerdem läßt sich vorteil
hafterweise die Krümmung jeder Frontplatte feststellen und in bezug auf
die Temperatur der Presse rückkoppeln, wodurch die Krümmung der Front
platten innerhalb von zulässigen Toleranzen gehalten werden kann.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten
Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Einrichtung zum Ein
setzen von Haltestiften gemäß einer ersten Ausführungsform.
Fig. 2 bis 4 sind Schnitte längs der Linien VII-VII, VIII-VIII
und IX-IX von Fig. 1.
Fig. 5 ist eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform
einer Einrichtung zum Einsetzen von Haltestiften.
Fig. 6 ist ein Schnitt längs der Linie XI-XI von Fig. 5.
Fig. 7 ist eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform
einer Einrichtung zum Einsetzen von Haltestiften.
Fig. 8 ist ein Schnitt längs der Linie XIII-XIII von Fig. 7.
Fig. 9 ist ein Flußdiagramm für ein Verfahren zum Positionie
ren einer Frontplatte und Einsetzen von Metallstiften in diese.
Fig. 10 zeigt teilweise aufgeschnitten perspektivisch eine
Kathodenstrahlröhre mit einer Lochmaske.
Fig. 11 zeigt vergrößert im Schnitt in die Frontplatte der
Kathodenstrahlröhre eingesetzte Haltestifte.
Fig. 12 zeigt schematisch in Draufsicht eine bekannte Stift
einsetzmaschine.
Fig. 13 und 14 zeigen Schnitte längs der Linien IV-IV und V-V
von Fig. 12.
Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Einrichtung umfaßt einen
allgemein horizontalen Tisch 100, der eine Frontplatte 102 einer Katho
denstrahlröhre aufnehmen kann, die von einer Preßformstation stammt. Die
Frontplatte 102 umfaßt einen konvexen oder flachen Frontabschnitt 104
und einen sich hiervon abwärts erstreckenden Mantelabschnitt 106.
Fest an den Tisch 100 sind drei Stiftüberträger 108, 110, 112
montiert, die jeweils einen Haltestift 114 für eine Lochmaske von einer
nicht dargestellten Stiftzuführeinrichtung aufnehmen und in den Mantel
abschnitt 106 der Frontplatte 102 einsetzen, nachdem die Haltestifte 114
auf eine gewünschte Temperatur beispielsweise durch Verwendung eines
Hochfrequenzstroms erhitzt wurden. Anstelle der drei Stiftüberträger 108
bis 112 können auch vier oder mehr Stiftüberträger verwendet werden.
Am Tisch 100 ist ein Paar von sich in einer Y-Richtung er
streckenden Führungsstäben 116 gegenüber von einem Paar von sich in
Y-Richtung erstreckenden Klemmeinrichtungen 118 angeordnet, während ein
Führungsstab 120 in X-Richtung an dem Tisch 100 gegenüber von einer
Klemmeinrichtung 122 in X-Richtung befestigt ist. Die Klemmeinrichtungen
118 dienen dazu, die Frontplatte 102 gegen die Führungsstäbe 116 zu
drücken und diese hierdurch in Y-Richtung zu sichern. Ähnlich dient die
Klemmeinrichtung 122 dazu, die Frontplatte 102 gegen den Führungsstab
120 zu drücken, um die Frontplatte 102 in X-Richtung zu sichern. Bei den
Klemmeinrichtungen 118, 122 kann es sich um Hubmagnete, pneumatische
Zylinder oder ähnliche Betätigungsmittel handeln. Alternativ kann das
Klemmen durch Verwendung von Rollenklemmeinrichtungen bewirkt werden,
die an dem Tisch 100 zur Bewegung auf die Innenfläche des Mantelab
schnitts 106 zu und von diesem weg montiert sind. Dies würde es ermög
lichen, die vertikale Position der Frontplatte 102 einzustellen, nachdem
diese in X- und Y-Richtung gesichert worden ist.
Zwei unabhängig voneinander einstellbare Auflagen 124, 126 und
zwei verriegelbar einstellbare Auflagen 128, 130, die jeweils eine Bo
denkante des Mantelabschnitts 106 an den vier Ecken hiervon tragen, sind
höhenverstellbar an dem Tisch 100 montiert. Hierbei sind die beiden un
abhängig voneinander einstellbaren Auflagen 124, 126 längs einer Diago
nalen der Frontplatte 102 angeordnet und mittels Federn 132, 134 in
Abwärtsrichtung vorgespannt.
Zwei Antriebseinheiten 136, 138 werden verwendet, um ein An
heben der Auflagen 124, 126 zu bewirken. Die Antriebseinheit 136 umfaßt
einen Schrittmotor 140 mit einer Abtriebswelle 142 und einem Nocken 144
am Ende der Abtriebswelle 142. Der Nocken 144 verbleibt in Kontakt mit
der Bodenfläche der höheneinstellbaren Auflage 124 und kann diese ent
sprechend der Drehung des Schrittmotors 140 auf- und abbewegen. Entspre
chend umfaßt die zweite Antriebseinheit 138 einen Schrittmotor 146 mit
einer Abtriebswelle 148 und einem an deren Ende befestigten Nocken 150,
um entsprechend der Drehung des Schrittmotors 140 die Auflage 126 in
ihrer Höhe einzustellen.
Wie in Fig. 3 dargestellt, sind die miteinander verbundenen
einstellbaren Auflagen 128, 130 über ein schwenkbares Joch 152 mitein
ander verbunden, das sich längs der anderen Diagonalen der Frontplatte
102 erstreckt. Das schwenkbare Joch 152 wird in seinem mittleren Teil
schwimmend auf dem Tisch 100 über eine Abstütztfeder 154 abgestützt. Die
Auflagen 128, 130 sind durch Federn 129, 131 abwärts vorgespannt. Daher
wird eine Bewegung der Auflage 128 in Aufwärtsrichtung eine Abwärtsbe
wegung der Auflage 130 bewirken und umgekehrt. Unter der Auflage 128 ist
eine Antriebseinheit 156 mit einem Schrittmotor 158 und einer Abtriebs
welle 160 vorgesehen, die einen Nocken 162 trägt, der mit der Boden
fläche der Auflage 128 in Eingriff steht, um diese entsprechend der
Drehung des Schrittmotors 158 auf- und abbewegen zu können, wobei in
Ansprache hierauf die Auflage 130 in entgegengesetzter Richtung bewegt
wird.
Die Schrittmotoren 140, 146, 148 werden durch eine elektroni
sche Steuerung 164 gesteuert, die eine Bezugsebene speichert, auf der
die Frontplatte 102 liegen soll. Anstelle der dargestellten Antriebsein
heiten 136, 138, 156 können auch andere Antriebsmittel wie pneumatische
oder hydraulische Zylinder oder eine Kombination eines Schrittmotors mit
einer Kugelrollspindel verwendet werden.
Abstandssensoren 166, 168, 170, 172 sind auf dem Tisch 100
fest montiert, um die Höhe der vier Eckpunkte der Innenfläche des Front
abschnitts 104 der Frontplatte 102 zu messen. Nach Messen der Höhe der
vier Eckpunkte liefern die Abstandssensoren 166, 168, 170, 172 die ge
messenen Daten an die Steuerung 164, die ihrerseits bestimmt, ob die
Eckpunkte auf einer vorbestimmten Bezugsebene liegen. Im Falle, daß
einer oder mehrere der Eckpunkte außerhalb der Bezugsebene liegen, wird
die Steuerung 164 die Schrittmotoren 140, 146, 158 derart in Gang set
zen, daß die Höhe der Auflagen 124, 126, 128, 130 so reguliert wird, daß
alle vier Eckpunkte in die Bezugsebene gebracht werden. Ein nichtkon
taktierender Photosensor wird vorzugsweise als Abstandssensor 166, 168,
170, 172 verwendet, wobei aber auch ein Kontaktsensor unter der Bedin
gung verwendet werden kann, daß er auf der Oberfläche der Frontplatte
102 keine Marken hinterläßt. Jedenfalls sollten die Abstandssensoren
166, 168, 170, 172 aus einem hitzebeständigen Material bestehen und
gegebenenfalls durch eine entsprechende Kühleinrichtung gekühlt werden.
Gemäß Fig. 9 wird eine Frontplatte 102 in einem ersten Schritt
S1 der Einrichtung zugeführt und auf den Auflagen 124, 126, 128, 130
plaziert. In einem zweiten Schritt S2 messen die Abstandssensoren 166,
168, 170, 172 die Höhe der vier Eckpunkte der Innenfläche des Frontab
schnitts 104 der Frontplatte 102, wobei die Meßdaten an die Steuerung
164 gegeben werden.
In einem dritten Schritt S3 bestimmt die Steuerung 164, in der
eine vorbestimmte Bezugsebene gespeichert ist, ob die vier Eckpunkte in
der Bezugsebene liegen. Wenn bestätigt wird, daß alle Eckpunkte in der
Bezugsebene liegen, erfolgt der Übergang zum Schritt S5. Wenn wenigstens
ein Eckpunkt außerhalb der Bezugsebene liegt, werden in einem Schritt S4
die Schrittmotoren 140, 146, 158 derart betätigt, daß die Höhe der Auf
lagen 124, 126, 128, 130 solange verstellt wird, bis alle Eckpunkte der
Frontplatte 102 in der Bezugsebene liegen. Die vertikale Verstellung der
entsprechenden Auflagen 124, 126, 128, 130 kann in nachstehender Weise
entschieden werden. In bezug auf X-Y-Koordinaten, deren Ursprung mit dem
Mittelpunkt der Frontplatte 102 zusammenfällt, sind die horizontalen
Positionen a, b, c, d der entsprechenden Auflagen 124, 126, 128, 130
definiert durch:
a(-xs, ys) c(xs, ys)
d(-xs, -ys) b(xs, -ys)
d(-xs, -ys) b(xs, -ys)
Wenn die Höhe der Auflagen 124, 126, 128, 130 an den oben definierten
horizontalen Positionen mit Ha, Hb, Hc und Hd bezeichnet wird, ist die
Gleichung für die Ebene z der Auflagen 124, 126, 128, 130 durch folgende
Gleichung gegeben:
Unter Verwendung dieser Gleichung ist es möglich, die Höhen
z(A), z(B) entsprechend den Eckpunkten der Frontplatte 102 an den Auf
lagen 124, 126 und die Höhendifferenz z(C)-z(D) entsprechend den Eck
punkten an den Auflagen 128, 130 zu berechnen. Die Auflagen 124, 126,
128, 130 sind entsprechend auf- und abzubewegen, wenn die Höhen HA, HB
und die Höhendifferenz (HC-HD) nicht mit den durch die Bezugsebene defi
nierten Werten HA0, HB0, (HC-HD)0 übereinstimmen. Nimmt man an, daß die
Höhe der Auflagen 124, 126 um ΔHa und ΔHb mit einer Höhendifferenz
zwischen den Auflagen 128, 130 von Δ(Hc-Hd) geändert ist, kann die
Höhenänderung Δz(A), Δz(B), Δz(C-D) der Eckpunkte unter Verwendung
der obigen Ebenengleichung berechnet werden. Dementsprechend wird die
vertikale Verschiebung der entsprechenden Auflagen 124, 126, 128, 130
gleich HA0-HA, HB0-HB und (HC-HD)0-(HC-HD). Ein Auf- bzw. Abbewegen der
Auflagen 124, 126, 128, 130 um diese Werte bringt die vier Eckpunkte der
Frontplatte 102 in die Bezugsebene.
Wenn entschieden ist, daß die vertikale Position der Front
platte 102 sich in Übereinstimmung mit der Bezugsebene befindet, erfolgt
das Klemmen in Y- und X-Richtung durch die Klemmeinrichtungen 118 und
122, die entsprechend Schritt S5 aktiviert werden, um die Frontplatte
102 in X- und Y-Richtung zu sichern. Gemäß Schritt S6 werden die Stift
überträger 108, 110, 112 betätigt, um den jeweiligen Haltestift 114 auf
eine Temperatur von beispielsweise 1200°C zu erhitzen und nachfolgend in
den Mantelabschnitt 106 der Frontplatte 102 der Kathodenstrahlröhre
einzudrücken. Wenn das Einsetzen der Haltestifte 114 beendet ist, läßt
man die Frontplatte 102 abkühlen, indem sie durch einen Kühlofen geführt
wird. Bei der in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsform werden
drei unabhängig voneinander einstellbare Auflagen 202, 204, 206 mit
entsprechenden Antriebseinheiten 208, 210, 212 verwendet, die durch die
Steuerung 164 in Abhängigkeit von den Ausgangssignalen der Abstands
sensoren 166, 168, 170, 172 gesteuert werden. Die Antriebseinheiten 208,
210, 212 umfassen jeweils einen Schrittmotor 214, 222, 224 jeweils mit
einer Abtriebswelle 216 und einem Nocken 218, wobei die Auflagen 202,
204, 206 in Abwärtsrichtung durch eine Feder 220 gegen den jeweiligen
Nocken 218 vorgespannt sind.
Da hier nur drei Auflagen 202, 204, 206 verwendet werden,
unterscheidet sich die Höheneinstellung von derjenigen der vorherge
henden Ausführungsform, d. h. Schritt S4 von Fig. 9 wird hierbei unter
schiedlich durchgeführt, während die übrigen Schritte unverändert blei
ben.
Nimmt man an, daß die horizontalen Positionen a, b, c der
Auflagen 202, 204, 206 durch (xa, ya), (xb, yb) und (xc, yc) in X-Y-
Koordinaten mit Höhen hiervon von Ha, Hb und Hc dargestellt werden, ist
die Gleichung für die Ebene z gegeben durch:
In dem Fall, daß die Höhe der Auflagen 202, 204, 206 um den Betrag ΔHa,
ΔHb und ΔHc zu ändern ist, kann die Änderung der Auflagenebene Δz(A),
Δz(B) und Δz(D) ohne weiteres als eine Funktion von ΔHa, ΔHb und
ΔHc unter Verwendung der obigen Ebenengleichung berechnet werden.
Wenn die Höhe der Eckpunkte HA, HB und (HC-HD) oder HCD abwei
chend von den Referenzwerten HA0, HB0 und HCD0, die die Bezugsebene de
finieren, abweicht, sind folgende Gleichungen zu erfüllen, um die Eck
punkte in die Bezugsebene zu bringen:
Δz(A)=HA0-HA
Δz(B)=HB0-HB
Δ[z(C)-Δz(D)] =HCD0-HD0
Δz(B)=HB0-HB
Δ[z(C)-Δz(D)] =HCD0-HD0
Die obigen Gleichungen können folgendermaßen umgeformt werden:
wobei a1, a2, a3, b1, b2, b3, c1, c2, c3, ΔA, ΔB, ΔCD und N die
nichtvariablen Zahlen in diesem Berechnungsvorgang darstellen. Die ver
tikale Verschiebung der Auflagen 202, 204, 206, ΔHa, ΔHb und ΔHc kön
nen durch Lösen der gleichzeitigen Gleichung gefunden werden. Unmittel
bar nach Bestimmung der vertikalen Verschiebung der Auflagen 202, 204,
206 bewirkt die Steuerung 164, daß die Schrittmotoren 214, 222, 224 die
Auflagen 202, 204, 206 in die gewünschte Höhe bringen, so daß die Front
platte 102 genau in der Bezugsebene angeordnet ist.
Gemäß den Fig. 7 und 8 ist ein weiterer Abstandssensor 302 in
der Mitte des Tisches 100 zum Messen der Höhe des Mittelpunktes der
Frontplatte 102 und eine mit der Steuerung 164 elektrisch gekoppelte
Anzeigeeinrichtung 304 vorgesehen. Der zusätzliche Abstandssensor 302
arbeitet mit den Abstandssensoren 160, 168 oder 170, 172 zusammen, um
die Höhe der beiden diagonal gegenüberliegenden Eckpunkte und des Mit
telpunktes der Innenfläche des Frontabschnitts 104 zu bestimmen. Basie
rend auf der gemessenen Höhe kann die Steuerung 164 den entsprechenden
Krümmungswert des Frontabschnitts 104 berechnen, der durch die Gleichung
CC=H0-(HA+HB)/2
definiert ist, wobei HA, HB und H0 die Höhe der beiden diagonal gegen
überliegenden Eckpunkte und des Mittelpunktes des Frontabschnitts 104
der Frontplatte 102 bedeuten.
Der entsprechende, auf diese Weise berechnete Krümmungswert
wird auf der Anzeigeeinrichtung 304 angezeigt, um einem Operator den
Schrumpfungsgrad der Frontplatte 102 mitzuteilen. Zwischenzeitlich wird
der entsprechende Krümmungswert zu einer Pressenkühlungseinrichtung
(nicht dargestellt) rückgekoppelt, um deren Betrieb zu steuern. Die
Pressenkühlungseinrichtung wird in der Weise gesteuert, daß sie die
Pressentemperatur anheben kann, wenn der entsprechende Krümmungswert
höher als ein Bezugswert ist, jedoch die Temperatur der Presse ernie
drigen kann, wenn der entsprechende Krümmungswert geringer als der Be
zugswert ist. Dies stellt sicher, daß die Krümmung von aufeinanderfol
gend produzierten Frontplatten 102 von Kathodenstrahlröhren im wesent
lichen gleichmäßig bleibt. Die Berechnung der entsprechenden Krümmungs
werte geschieht automatisch für alle oder einen Teil von Frontplatten
102, die von der Presse überführt werden.
Claims (14)
1. Verfahren zum Einsetzen von Haltestiften (114) in eine ei
nen Frontabschnitt (104) und einen Mantelabschnitt (106) aufweisende
Frontplatte (102) einer Kathodenstrahlröhre, wobei der Mantelabschnitt
(106) auf einer Vielzahl von Auflagepunkten (124, 126, 128, 130; 202,
204, 206) gelagert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Höhe von Eckpunkten an der Innenfläche des Frontabschnitts (104) gemes
sen und bestimmt wird, ob der entsprechende Eckpunkt in einer vorbe
stimmten Bezugsebene liegt, sowie die Höhe der Auflagepunkte (124, 126,
128, 130) geändert wird, so daß die Eckpunkte in die Bezugsebene ge
bracht werden, wenn wenigstens ein Eckpunkt als außerhalb der Bezugsebe
ne liegend bestimmt wurde, wonach die Haltestifte (114) in den Mantelab
schnitt (106) eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mantelabschnitt (106) auf drei Auflagepunkte (202, 204, 206) gelagert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mantelabschnitt (106) auf vier Auflagepunkten (124, 126, 128, 130) gela
gert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Messen der Höhe der Eckpunkte mittels vier Abstands
sensoren (166, 168, 170, 172), die den entsprechenden Eckpunkten zuge
ordnet sind, vorgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe der drei Auflagepunkte (202, 204, 206) unabhängig voneinan
der eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die vier Auflagepunkte (124, 126, 128, 130) in einer Anordnung ver
wendet werden, bei der zwei unabhängig voneinander einstellbare Auflage
punkte (124, 126), die längs einer der Diagonallinien einander diagonal
gegenüberliegend angeordnet sind, und zwei gekoppelt einstellbare Aufla
gepunkte (128, 130), die längs der anderen Diagonallinie einander diago
nal gegenüberliegend angeordnet sind, vorgesehen sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Höhe des Mittelpunktes der Innenseite des Frontab
schnitts (104) gemessen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein
repräsentativer Kurvenwert CC entsprechend der Gleichung
CC=H0-(HA+HB)/2berechnet wird, wobei HA und HB die Höhe von zwei Eckpunkten auf einer
Diagonallinie der Frontplatte (102) und H0 die Höhe des Mittelpunktes
ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Frontplatte (102) in X- und Y-Richtungen vor dem Ein
setzen der Haltestifte (114) in den Mantelabschnitt (106) gesichert
wird.
10. Einrichtung zum Einsetzen von wenigstens einem Haltestift
(114) in eine einen Frontabschnitt (104) und einen Mantelabschnitt (106)
aufweisende Frontplatte (102) einer Kathodenstrahlröhre, mit einem hori
zontalen Tisch (100), einer Vielzahl von Auflagen (124, 126, 128, 130;
202, 204, 206) für die Frontplatte (102) und Mitteln (108, 110, 112) zum
Einsetzen von Haltestiften (114), dadurch gekennzeichnet, daß die Aufla
gen (124, 126, 128, 130; 202, 204, 206) über Antriebseinheiten (136,
138, 156; 214, 222, 224) höhenverstellbar auf dem Tisch (100) montiert
sind, wobei Abstandssensoren (166, 168, 170, 172) auf dem Tisch (100)
zum Feststellen des Abstandes der Innenseite des Frontabschnitts (104)
an dessen vier Eckpunkten und eine Steuerung (164) zum Bestimmen, ob die
vier Eckpunkte in einer vorbestimmten Bezugsebene liegen, und zum Betä
tigen der Antriebseinheiten (136, 138, 156; 214, 222, 224) zum Bringen
der Eckpunkte in die Bezugsebene, vorgesehen sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auflagen (124, 126, 128, 130) zwei unabhängig voneinander einstell
bare Auflagen auf einer Diagonalen der Frontplatte (102) und zwei mit
einander gekoppelte, einstellbare Auflagen auf der anderen Diagonalen
der Frontplatte (102) aufweist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die miteinander gekoppelten Auflagen (128, 130) über ein schwenkbares
Joch (152) miteinander gekoppelt sind, das seinerseits in seinem Mittel
bereich über eine Feder (154) schwimmend auf dem Tisch (100) angeordnet
ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auflagen (202, 204, 206) unabhängig voneinander verstellbar sind.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß auf dem Tisch (100) ein zusätzlicher Abstandssensor
(302) für die Höhe des Mittelpunktes der Innenfläche des Frontabschnitts
(104) vorgesehen ist.
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