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Die Erfindung betrifft ein Elektro-Installationsgerät mit einem
als Taster oder Tastschalter ausgebildeten Gerätesockel mit einem Kontaktgehäuse und
darin angeordneten Kontaktelementen sowie mindestens einer an dem
Kontaktgehäuse
schwenkbar gelagerten und zum Betätigen der Kontaktelemente durch
Beaufschlagung mit einer Druckkraft gegen eine Rückstell-Federkraft in Richtung
des Kontaktgehäuses
verschwenkbaren Schaltwippe, mit einem auf die Schaltwippe wirkenden,
mit einem Zugelement verbindbaren Hebelelement, welches eine über das
Zugelement angreifende Zugkraft in die die Schaltwippe beaufschlagende
Druckkraft umsetzt.
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Ein ähnliches Elektro-Installationsgerät, das jedoch
kein Hebelelement mit den angebebenen Eigenschaften aufweist, ist
aus der
DE 42 09 623
C1 bekannt. Bei einem Taster erfolgt eine Kontaktbetätigung (Schließen und/oder Öffnen) nur
für die
Zeit der Druckbetätigung,
bis nach Beendigung der Druckkraft-Beaufschlagung die Schaltwippe
bedingt durch die Rückstell-Federkraft
wieder in ihre Ausgangslage zurückkehrt.
Bei einem Tastschalter ist die Schaltwippe mit einer speziellen
Mechanik ausgestattet, wodurch die Kontak te bei einem ersten Drücken dauerhaft
geschaltet und beim zweiten Drücken
wieder zurückgeschaltet
werden. Der bekannte Taster bzw. Tastschalter hat sich in der Praxis
bereits gut bewährt,
weil nach Art eines Baukastensystems bestimmte Bestandteile, insbesondere
ein Gehäuseunterteil
mit in Aufnahmekammern untergebrachten Kontaktelementen, einheitlich
ausgebildet und wahlweise mit einem Wippschalter-Oberteil oder mit
einem Taster- oder einem Tastschalter-Oberteil verbunden werden
können.
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In der deutschen Patentschrift
DE 35 13 564 C2 ist
ein elektrischer Kippschalter oder -taster der eingangs genannten
Art beschrieben, der eine Schaltwippe aufweist, an der Mittel zur
Befestigung einer Zugschnur vorgesehen und so ausgebildet sind,
daß die
Zugschnur bei Bedarf an der Schaltwippe befestigt oder von dieser
gelöst
werden kann. Bei Betätigung
zieht die Zugschnur die Schaltwippe in eine nicht stabile Lage,
aus der sie unter der Wirkung einer Rückholfeder in eine dem Ruhezustand
entsprechende stabile Lage zurückkehrt.
Dabei ist vorgesehen, daß an
der Schaltwippe eine über
einen Schlitz geöffnete Öse ausgebildet
ist, hinter der das mit einem Knoten versehene Ende der Zugschnur Halt
findet, wobei die Breite des Schlitzes der Dicke der Zugschnur so
angepaßt
ist, daß diese über den Schlitz
in die vorzugsweise breitere Öse
gleitet und ausgehend von dieser Öse die Zugschnur durch eine Öffnung geführt ist,
die sich mittig in einer auf der Schaltwippe aufgesteckten Betätigungswippe
befindet. Beim Gegenstand dieser Druckschrift greift somit das Zugelement
unmittelbar an der Wippe in einer Öse an. Das Hebelelement ist
ein einarmiger Hebel, der entweder durch einen Wippenabstand oder
in einer anderen Ausführung
durch eine angeformte Lichtkuppel gebildet ist. Ein Nachteil dieses
bekannten elek trischen Schalters besteht dabei darin, daß die Schaltwippe
eines Drucktasters bzw. -tastschalters zum Umrüsten auf Zugbetätigung verändert werden
muß.
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Auch die
FR-PS 12 47 248 beschreibt
einen Zugschalter der gattungsgemäßen Art, bei dem zur Umsetzung
der Zugkraft des Zugelementes in eine die Schaltwippe beaufschlagende
Druckkraft eine relativ komplizierte mehrteilige – und daher
kostenaufwendige – Hebelmechanik
mit Federbelastung vorgesehen ist. Eine wahlweise Benutzung des
bekannten Schalters entweder mit Druckbetätigung oder mit Zugbetätigung erscheint – zumindest
ohne einen aufwendigen Umbau des Schalters – nicht möglich.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, ein in der gattungsgemäßen Art als Taster oder Tastschalter
ausgebildetes Installationsgerät
in einfacher und preiswerter Weise – alternativ zu den bekannten
technischen Lösungen – so weiterzubilden,
daß es
auch als Zugtaster oder Zugtastschalter eingesetzt werden und auch
herkömmliche
Drucktaster und -tastschalter auf schnelle und einfache Weise umgerüstet werden
können.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Hebelelement
zwischen dem Kontaktgehäuse
und der Schaltwippe eweglich angelenkt ist und als zweiarmiger Hebel
mit einem mit dem Zugelement verbindbaren Zughebelarm und einem
auf die Schaltwippe wirkenden Druckhebelarm sowie mit einem an dem
Kontaktgehäuse
abgestützten
Widerlagerelement ausgebildet ist.
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Durch die Erfindung kann ein gattungs gemäßer, eigentlich
zur Druckbetätigung
vorgesehener Taster oder Tastschalter wahlweise auch als Zugtaster
oder Zugtastschalter eingesetzt werden. Hierzu braucht lediglich
das Hebelelement mit dem Gerätesockel
und der Schaltwippe verbunden zu werden. Somit kann ein herkömmlicher
Druck-Taster/Tastschalter
auch nachträglich
auf einfache und schnelle Weise zu einem Zugtaster/-Tastschalter
umgerüstet werden.
Das Hebelelement wird mit einem flexiblen Zugelement, z. B. einer
Schnur, verbunden, und anstatt einer Betätigungswippe wird eine Abdeckplatte montiert,
die eine Durchführöffnung für das Zugelement
aufweist.
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Der erfindungsgemäß mit dem neuartigen Hebelelement
versehene Zugtaster/-Tastschalter kann vorteilhafterweise auch jederzeit
nachher wieder mit Druckbetätigung
eingesetzt werden; es braucht lediglich – evtl. nach Entfernen des
Hebelelementes – die
Abdeckplatte gegen eine Betätigungswippe
ersetzt zu werden.
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Zugtaster und Zugtastschalter sind
zwar natürlich
an sich bekannt, jedoch handelte es sich hierbei um speziell für diesen
Einsatz konstruierte Installationsgeräte, was bezüglich der Herstellung und der Lagerhaltung
im Vergleich zur vorliegenden Erfindung sehr viel aufwendiger war.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale
der Erfindung sind in den Unteransprüchen sowie der folgenden Beschreibung
enthalten.
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Anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten,
bevorzugten Ausführungsbeispiels
soll die Erfindung nun näher
erläutert
werden. Dabei zeigen:
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1 eine
Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Gerätesockels, hier beispielhaft
in Aufputz (AP)-Ausführung,
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2 eine
Perspektivansicht eines zugehörigen
Gerätegehäuses, beispielhaft
ebenfalls in AP-Ausführung,
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3 eine
Perspektivansicht einer zugehörigen
Abdeckplatte,
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4 eine
vergrößerte Darstellung
des Gerätesockels
gemäß 1, wobei ein Bereich weggebrochen
dargestellt ist, um einen Einblick auf das erfindungsgemäße Hebelelement
und dessen Anordnung zu ermöglichen,
und
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5 eine
gesonderte, stark vergrößerte Perspektivansicht
des erfindungsgemäßen Hebelelementes.
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Gemäß 1 und 4 weist
ein erfindungsgemäßes Elektro-Installationsgerät einen
als Taster oder Tastschalter ausgebildeten Gerätesockel 2 auf. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt es sich um eine AP-Ausführung
(Aufputz), jedoch ist hierauf die Erfindung keineswegs beschränkt, sondern
der Gerätesockel 2 kann
auch in einer UP-Ausführung (Unterputz)
ausgebildet sein. Der Gerätesokkel 2 weist
ein Kontaktgehäuse 4 auf,
in dem nicht erkennbare Kontaktelemente untergebracht sind. An dem Kontaktgehäuse 4 ist
mindestens eine Schaltwippe 6 schwenkbar gelagert. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel
weist der Gerätesockel 2 jedoch
zwei entsprechende Schaltwippen 6 auf. Jede Schaltwippe 6 ist
zum Betätigen
der Kontaktelemente durch Beaufschlagung mit einer Druckkraft FD gegen eine Rückstell-Federkraft in Richtung
des Kontaktgehäuses 4, d.
h. in Pfeilrichtung 8, verschwenkbar.
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Erfindungsgemäß ist der Gerätesockel 2 mit einem
neuartigen Hebelelement 10 ausgestattet, welches am besten
in 4 und 5 erkennbar ist. Dieses Hebelelement 10 ist
mit einem flexiblen, z. B. schnurartigen Zugelement 12 verbindbar
und derart zwischen dem Kontaktgehäuse 4 und der Schaltwippe 6 beweglich angelenkt, daß eine über das
Zugelement 12 angreifende Zugkraft FZ in
die die Schaltwippe 6 beaufschla gende Druckkraft FD umgesetzt wird. Gemäß 4 erfolgt dies über eine Schwenkbewegung des
Hebelelementes 10 entsprechend dem eingezeichneten Pfeil 14 (vgl.
auch 5).
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Zweckmäßigerweise ist das Hebelelement 10 lösbar – insbesondere über eine
Rastverbindung 16 – mit
der Schaltwippe 6 und/oder dem Kontaktgehäuse 4 verbunden.
Das Hebelelement 10 ist als zweiarmiger Hebel mit einem
mit dem Zugelement 12 verbindbaren Zughebelarm 18 und
einem auf die Schaltwippe 6 wirkenden Druckhebelarm 20 sowie mit
einem an dem Kontaktgehäuse 4 abgestützten Widerlagerelement 22 ausgebildet.
Hierbei kann der Druckhebelarm 20 mit Vorteil eine auf
einen Zapfenansatz 24 der Schaltwippe 6 aufgerastete
Rastöffnung 26 aufweisen.
Der Zapfenansatz 24 erstreckt sich seitlich in einer zur
Wirkrichtung der Druckkraft FD im wesentlichen
senkrechten Richtung. Die Rastöffnung 26 und
der Zapfenansatz 24 bilden hierbei auch ein Drehlager,
durch das eine relative Verdrehung der Teile beim Verschwenken möglich ist.
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Wie sich ferner vor allem aus 5 ergibt, ist das Widerlagerelement 22 derart ösen- oder
bügelförmig ("steigbügelartig") ausgebildet und
hierbei auf einen Hakenansatz 28 des Kontaktgehäuses 4 aufgehängt, daß hierdurch
eine senkrecht zur Wirkrichtung der Druckkraft FD verlaufende
Schwenkachse 30 (siehe 5)
des Hebelelementes 10 definiert
ist.
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Bevorzugt sind der Zughebelarm 18 und
der Druckhebelarm 20 als flaches
Formteil ausgebildet, welches mit seiner Flächenerstreckung zweckmäßigerweise
in einer zwischen den beiden Schaltwippen 6 definierten
Teilungsebene liegt. Das Widerlagerelement 22 ist etwa
im mittleren Bereich zwischen dem Zughebelarm 18 und dem
Druckhebelarm 20 angeformt, und zwar wie dargestellt bevorzugt
als etwa rechteckiger Bügel,
der eine Ebene definiert, die etwa senkrecht zur Ebene der Hebelarme 18, 20 angeordnet
ist. Das Hebelelement 10 greift mit seinem Druckhebelarm 20 in
einen zwischen den Schaltwippen 6 gebildeten Spalt 32 ein
und wirkt hierbei vorzugsweise auf beide Schaltwippen 6.
Hierzu ist der Druckhebelarm 20 mit jeder Schaltwippe 6 direkt
oder indirekt verbunden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist nur eine
der beiden Schaltwippen 6 den Zapfenansatz 24 auf,
wobei die beiden Schaltwippen 6 über einen Wippenverbinder 34 verbunden
sind, der nur in 4 zu
erkennen ist.
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Gemäß 4 und 5 weist
der Zughebelarm 18 eine insbesondere schlitzförmige Aufnahmeöffnung 36 zum
lösbaren
Einhängen
des Zugelementes 12 auf. Diese Aufnahmeöffnung 36 erstreckt
sich ausgehend von der dem Kontaktgehäuse 4 zugekehrten
Seite in die abgekehrte Richtung und endet bevorzugt in einer geringfügigen Erweiterung 38,
wodurch das Zugelement 12 praktisch eingerastet werden
kann. Hierzu ist das Zugelement 12 bevorzugt doppelschnurartig
ausgebildet, wodurch praktisch eine Aufhängeöse gebildet ist. An seinem
gegenüberliegenden,
nur in 3 dargestellten
Ende gehen die beiden Einzelzugelemente zweckmäßigerweise in eine Einhängeöse 40 über, in
die ein beliebiges weiteres Zugelement, beispielsweise eine Zugschnur (nicht
dargestellt), eingehängt
werden kann.
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In Verbindung mit dem Gerätesockel
nach 1 und 4 ist eine in 3 dargestellte Abdeckplatte 42 vorgesehen,
die eine Durchführöffnung 44 für das flexible
Zugelement 12 aufweist. Zweckmäßigerweise
ist diese Durchführöffnung 44 relativ zu der Anordnung und Ausgestaltung
des Hebelelementes 10 derart angeordnet, daß das Zugelement 12 – vorzugsweise
im wesentlichen unabhängig
von der jeweiligen Zugrichtung seines freien, durch die Durchführöffnung 44 der
Abdeckplatte 42 nach außen geführten Endes (Einhängeöse 40) – den Zughebelarm 18 stets
im wesentlichen in der gleichen Wirkrichtung mit der Zugkraft FZ beaufschlagt. Diese Wirkrichtung entspricht
dabei etwa der Schwenkbewegungsrichtung des Zughebelarms 18.
Wie dargestellt ist die Durchführöffnung 44 vorzugsweise
etwa mittig auf dem Flächenbereich
der Abdeckplatte 42 angeordnet, und das Hebelelement 10 liegt
in einem Bereich, der in der Trennebene zwischen den beiden Schaltwippen 6 entgegen
der Wirkrichtung der Zugkraft FZ versetzt
ist. Der Öffnungsrand
der Durchführöffnung 44 bildet
hierdurch eine Umlenkkante für
das Zugelement 12, wobei zweckmäßigerweise die Umlenkkante
zur Reibungsverminderung abgerundet oder abgefast ist.
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Vorzugsweise ist die Abdeckplatte 42 lösbar, und
zwar insbesondere über
Rastverbindungen 46, mit einem in 2 dargestellten Gerätegehäuse 47 verbunden bzw.
verbindbar. Entsprechend dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich
auch bei dem Gerätegehäuse 47 um
eine AP-Ausführung. In
einer ebenfalls im Bereich der Erfindung liegenden UP-Ausführung kann
die Abdeckplatte 42 auch unmittelbar mit dem Gerätesockel
verbunden sein.
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Im dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel
nach 2 und 3 bestehen die Rastverbindungen 46 einerseits
aus Rastzungen 48 der Abdeckplatte 42 und andererseits
aus Rastansätzen 50 des
Gerätegehäuses 47.
Bei einer Verwendung des Gerätegehäuses 47 für einen üblichen
Wippschalter dienen diese Rastansätze 50 zur Lagerung
einer Betätigungswippe.
Anders ausgedrückt
kann für
die im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehene Abdeckplatte 42 vorteilhafterweise
ein solches Gerätegehäuse 47 verwendet
werden, welches eigentlich für
einen üblichen
Druck- bzw. Wippschalter vorgesehen ist und hierzu die Ansätze 50 aufweist.
Auch das Gerätegehäuse 47 ist
vorzugsweise auf den Gerätesockel 2 auf
rastbar. Außer
den als bevorzugt beschriebenen Rastverbindungen können jedoch
auch beliebige andere Verbindungsarten, beispielsweise Schraubverbindungen,
verwendet werden, um einerseits die Abdeckplatte 42 und
andererseits das Gerätegehäuse 47 zu
montieren.
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Im übrigen ist die Erfindung ohnehin
nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
umfaßt
auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.