DE19736334A1 - Pipettieren von Flüssigkeiten - Google Patents
Pipettieren von FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum insbesondere
automatischen Pipettieren kleiner Abgabeflüssigkeits
volumina mittels einer Pipette in eine Aufnahmeflüssig
keit. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum ins
besondere automatischen Beladen einer Pipette zur Abgabe
von Flüssigkeitsvolumina gemäß dem zuvorgenannten Ver
fahren. Schließlich betrifft die Erfindung auch die Abgabe
zweier unterschiedlicher Abgabeflüssigkeitsvolumina
mittels zweier Pipetten nach dem anfangs genannten Ver
fahren.
Zum maschinellen bzw. automatischen Pipettieren von
Abgabeflüssigkeiten in Aufnahmegefäße werden Pipettier
automaten eingesetzt, bei denen jede Pipette über einen
Schlauch mit einem Reservoir an Systemflüssigkeit ver
bunden ist. Die Pipette und der Schlauch sind dabei mit
der Systemflüssigkeit gefüllt. Über eine Pumpe kann durch
Erzeugen eines Unterdrucks über die Pipettenöffnung eine
Abgabeflüssigkeit angesaugt werden, die sich dann im
pipettenöffnungsnahen Bereich befindet. Wird die Pumpe als
Druckpumpe betrieben, so wird das abzugebende Volumen an
Abgabeflüssigkeit aus der Pipettenöffnung herausgelassen.
Die Abgabe kleiner Volumina im Bereich zwischen 1
bis 10 µl und insbesondere im sub-µl-Bereich bereitet mit
unter Probleme, da sich bei diesen geringen Flüssigkeits
mengen lediglich Tropfen an der Pipettenöffnung bilden,
die sich nur kaum reproduzierbar von der Pipette ablösen
bzw. sich gar nicht von der Pipette ablösen lassen. Man
könnte diese Schwierigkeiten dadurch überwinden, daß die
Pipette mit an ihrer Öffnung hängendem Abgabetropfen in
Richtung auf die Aufnahmeflüssigkeitsoberfläche bewegt
wird, bis der Abgabetropfen die Aufnahmeflüssigkeits
oberfläche kontaktiert. Hierbei besteht jedoch die Gefahr,
daß sich der Abgabetropfen beim Bewegen der Pipette selb
ständig löst, was insbesondere von der Beschaffenheit der
Abgabeflüssigkeit abhängt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Abgeben kleinster Abgabeflüssigkeitsvolumina mittels
einer Pipette anzugeben, mit dem sich das Abgabeflüssig
keitsvolumen exakt dosieren und die Flüssigkeitsabgabe
selbst exakt steuern läßt. Dabei soll im Falle des auto
matischen Pipettierens der Pipettierautomat einen extrem
einfachen Aufbau aufweisen, wie er oben skizziert ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Ver
fahren vorgeschlagen, bei dem
- - die Pipettenöffnung in unmittelbare Nähe zur Aufnahme flüssigkeitsoberfläche oder in Kontakt mit dieser gebracht wird und
- - anschließend das abzugebende Flüssigkeitsvolumen aus der Pipettenöffnung heraustritt und direkt in den oberflächennahen Aufnahmeflüssigkeitsbereich hinein pipettiert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich ohne zusätzlichen
Hardware-Aufwand in Pipettierautomaten der oben
beschriebenen Art implementieren. Diese Pipettierautomaten
verfügen über Flüssigkeitsspiegeldetektoren, mittels deren
sich die Pipetten bis auf die bzw. bis unmittelbar ober
halb der Oberfläche der Flüssigkeit absenken lassen, in
die hinein pipettiert werden soll. Für die Implementierung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es lediglich
erforderlich, daß sich die Pumpe entsprechend fein dosiert
ansteuern läßt, um nämlich durch Druckausübung auf die
Systemflüssigkeitssäule im Schlauch und in der Pipette auf
die Abgabeflüssigkeitssäule, die sich im öffnungsnahen
Bereich der Pipette befindet, den zum Herausdrücken des
Abgabeflüssigkeitstropfens erforderlichen Druck auszuüben.
Nach der Erfindung wird die Pipettenöffnung vor Abgabe des
Flüssigkeitsvolumens in unmittelbarer Nähe zur Aufnahme
flüssigkeitsoberfläche und insbesondere in Kontakt mit
dieser gebracht, um erst dann das abzugebende Flüssig
keitsvolumen aus der Pipettenöffnung heraustreten zu
lassen. Auf diese Weise wird das Abgabeflüssigkeitsvolumen
direkt in den oberflächennahen Bereich der Aufnahme
flüssigkeit hineinpipettiert, ohne daß die Pipettenöffnung
dabei noch in Richtung auf die Aufnahmeflüssigkeits
oberfläche bzw. in diese hinein bewegt werden. Infolge der
erfindungsgemäß vorgesehenen Kontaktierung des aus der
Pipettenöffnung heraustretenden Abgabeflüssigkeitstropfens
in den oberflächennahen Bereich der Aufnahmeflüssigkeit
wird deren Oberflächenspannung "aufgebrochen", so daß die
gesamte Tropfenmenge in die Aufnahmeflüssigkeit ein
gebracht werden kann.
Bei den nach der Erfindung abgebbaren kleinsten Flüssig
keitsvolumina handelt es sich um Mengen, die kleiner
als 10 µl und insbesondere 1 bis 3 µl sein können. Aber
auch Flüssigkeitsvolumina im sub-µl-Bereich lassen sich
auf die erfindungsgemäße Art und Weise genauso dosiert
abgeben.
Je nach Größe der Flüssigkeitsoberfläche kann der Fall
eintreten, daß der Flüssigkeitsspiegel infolge der Abgabe
des Flüssigkeitsvolumens merklich ansteigt. Dann ist es
zweckmäßig, die Pipettenöffnung dem ansteigenden Flüssig
keitsspiegel entsprechend nachzuführen, so daß sich die
Pipettenöffnung stets im wesentlichen in Höhe der jeweils
aktuellen Aufnahmeflüssigkeitsoberfläche befindet.
Zum Pipettieren ein und derselben Abgabeflüssigkeit in
eine Vielzahl von Aufnahmegefäße/Aufnahmeflüssigkeiten hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, im öffnungsnahen Bereich
der Pipette eine für das Mehrfachpipettieren ausreichende
Menge an Abgabeflüssigkeit zu bevorraten. Diese "Vorrats
flüssigkeit" wird vor dem ersten Pipettierschritt in die
Pipette angesaugt. Wie oben erläutert, ist die Pipette und
der an dieser angeschlossene Schlauch mit Systemflüssig
keit ausgefüllt. Wird nun durch Erzeugen eines Unterdrucks
im Schlauch und in der Pipette Abgabeflüssigkeit in die
Pipette hineingesaugt, so kommt es im Randbereich der
angesaugten Abgabeflüssigkeitssäule zu einer Vermischung
mit Systemflüssigkeit, die beim Hochwandern der System
flüssigkeitssäule als Film noch auf der Innenoberfläche
der Pipette zurückbleibt. Der Grad an Vermischung der
Abgabeflüssigkeit mit Systemflüssigkeit innerhalb der
Pipette ist mit zunehmendem Abstand von der Pipetten
öffnung um so höher. Daher wird beim Mehrfachpipettieren
nicht die gesamte angesaugte Abgabeflüssigkeit pipettiert,
sondern vielmehr lediglich ein vergleichsweise geringer
Anteil, nämlich derjenige Bereich der Abgabeflüssigkeits
säule im pipettenöffnungsnahen Bereich. Es wird also ein
relativ großer Anteil an Abgabeflüssigkeit für den
Pipettiervorgang nicht verwendet, sondern vielmehr ver
worfen, was je nach Beschaffenheit der Abgabeflüssigkeit
einen beträchtlichen Kostenfaktor darstellt.
Zur Reduktion des "Abfall" -Anteils an Abgabeflüssigkeit
beim Mehrfachpipettieren ist es zweckmäßig, wenn die
Beladung der Pipette mit Abgabeflüssigkeit derart erfolgt,
daß durch die Pipettenöffnung abwechselnd Abgabeflüssig
keitsvolumina und Gasvolumina angesaugt werden. Dabei
stellt dann das zuletzt angesaugte Abgabeflüssigkeits
volumen, das sich zwischen einem oberhalb angeordneten
Gasvolumen und der Pipettenöffnung befindet, das für die
Mehrfachpipettierung zur Verfügung stehende Abgabeflüssig
keitsvolumen dar. Dieses unterste Abgabeflüssigkeits
volumen sollte zweckmäßigerweise größer sein als die
anderen untereinander durch Gasvolumina getrennten Abgabe
flüssigkeitsvolumina der Pipette.
Durch das gemäß obenstehendem erfindungsgemäßem Vorschlag
wechselweise Ansaugen von Abgabeflüssigkeit und Gas weist
die oberhalb der eigentlich für die Abgabe zur Verfügung
stehenden Abgabeflüssigkeit angeordnete "Abfall" -Abgabe
flüssigkeitssäule einen geringeren Anteil an Abgabe
flüssigkeit auf, da diese Säule auch von Gasvolumina
gebildet wird. Die Gasvolumina sind derart klein, daß sich
beim Herausdrücken von Abgabeflüssigkeit aus der Pipetten
öffnung ein nennenswerter Federeffekt nicht einstellt. Aus
dem obigen Grund ist also die Menge an nicht verwertbarer
Abgabeflüssigkeit beim Mehrfachpipettieren gegenüber den
bekannten Verfahren herabgesetzt.
Über diesen verringerten Anteil an nicht verwendbarer
Abgabeflüssigkeit der Pipette läßt sich eine weitere Ver
ringerung des "Abfall"-Volumens an Abgabeflüssigkeit nach
dem hier vorgestellten erfindungsgemäßen Verfahren dadurch
realisieren, daß infolge des Ansaugens von Gas der Ver
mischungsgrad in der untersten Abgabeflüssigkeitssäule mit
Systemflüssigkeit herabgesetzt ist, mit anderen Worten,
dieses unterste Abgabeflüssigkeitsvolumen der angesaugten
Flüssigkeitssäule nahezu vollständig für das Mehrfach
pipettieren zur Verfügung steht. Durch das Ansaugen der
Gasvolumina entsteht nämlich in gewisser Weise ein Scher
effekt, durch den der Systemflüssigkeitsfilm, der an der
Innenseite der Pipette beim Hochwandern der Systemflüssig
keitssäule verbleibt, durch das Gas "abgeschabt" wird. Die
Pipetteninnenseite ist also beim Ansaugen des letzten
Abgabeflüssigkeitsvolumens nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren wesentlich weniger stark mit Systemflüssigkeit
"verunreinigt", als es der Fall ist, wenn ohne Gasvolumina
angesaugt würde. Auf diese Weise kann also der Anteil im
untersten Abgabeflüssigkeitsvolumen der Pipette, der nicht
zum Pipettieren zur Verfügung steht, herabgesetzt werden,
was zusammen mit dem obigen Effekt zu einer weiteren
Reduktion an nicht für das Mehrfachpipettieren zur Ver
fügung stehender Abgabeflüssigkeitsmenge führt.
Beim Pipettieren von hochkonzentrierten Abgabeflüssig
keiten ist es oftmals erforderlich, diese definiert mit
einer Verdünnungsflüssigkeit (Verdünnungspuffer) zu ver
dünnen. Normalerweise wird hierbei derart verfahren, daß
zunächst der Verdünnungspuffer in das Aufnahmegefäß
pipettiert wird und anschließend dann die hoch
konzentrierte Abgabeflüssigkeit hinzupipettiert wird.
Hierbei kann es je nach dem Mengenverhältnis beider
Flüssigkeiten nicht zu einer exakt homogenen Vermischung
kommen.
Gemäß dem im folgenden vorgestellten erfindungsgemäßen
Vorschlag wird eine homogene Vermischung der beiden
Flüssigkeiten durch ein Zwei-Phasen-Pipettierverfahren
erzielt, bei dem zunächst mittels einer ersten Pipette ein
Teil, bevorzugt etwa das halbe Volumen an erster Abgabe
flüssigkeit ausgegeben wird, anschließend mittels einer
zweiten Pipette das gesamte zweite Abgabeflüssigkeits
volumen, das insbesondere um 1 bis 3 Zehnerpotenzen
kleiner ist als das erste Abgabeflüssigkeitsvolumen, in
das bereits abgegebene etwa halbe Volumen der ersten
Abgabeflüssigkeit abgegeben wird und danach das Rest
volumen an erster Abgabeflüssigkeit in das Mischvolumen
aus der halben ersten und der (vollständigen) zweiten
Abgabeflüssigkeit abgegeben wird. Bei der Abgabe der
beiden Portionen der ersten Flüssigkeit und der zweiten
Flüssigkeit wird insbesondere wie oben beschrieben ver
fahren. Die einzelnen Flüssigkeiten werden also vorzugs
weise in flüssigkeitsoberflächennahe Bereiche hinein
pipettiert. Diese Vorgehensweise ist auch vorteilhaft zur
Mischung von Flüssigkeitsvolumina in anderen Proportionen
geeignet.
Nachfolgend werden anhand der Figuren vorteilhafte Aus
gestaltungen der Erfindung näher erläutert. Im einzelnen
zeigen:
Fig. 1 bis 4 bildliche Darstellungen der einzelnen Verfahrens
schritte zur Abgabe kleinster Flüssigkeitsmengen
in die Oberfläche eines Aufnahmeflüssigkeits
spiegels hinein,
Fig. 5 bis 9 eine bildliche Darstellung der einzelnen Ver
fahrensschritte zum wechselweisen Ansaugen von
Abgabeflüssigkeit und Gas für die anschließende
Mehrfachpipettierung und
Fig. 10 bis 12 die einzelnen Verfahrensschritte zum Zwei-Phasen-Pipettieren
zweier Flüssigkeiten unterschiedlicher
Volumen mittels zweier getrennter Pipetten.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein Durchfluß
röhrchen 10 mit einem sorptiven Material 12 und einer
darüber angeordneten Aufnahmeflüssigkeitssäule 14 mit
Flüssigkeitsoberfläche 16. In das Durchflußröhrchen 10 ist
eine Pipette 18 eingetaucht, die von einer Systemflüssig
keitssäule 20 und, im Bereich der Pipettenöffnung 22, an
diese angrenzend mit Abgabeflüssigkeit 24 ausgefüllt ist.
Die Pipettenöffnung 22 befindet sich in der Situation
gemäß Fig. 1 in vergleichsweise großem Abstand zur Ober
fläche 16 der Aufnahmeflüssigkeit 14.
Wie in Fig. 2 dargestellt ist, wird die Pipette 18 so weit
abgesenkt, bis sich ihre Öffnung 22 in Höhe der Ober
fläche 16 der Aufnahmeflüssigkeit 14 befindet und in diese
eingetaucht ist. Nun erfolgt die Abgabe der gewünschten
kleinen Menge an Abgabeflüssigkeit 24, die direkt in die
Oberfläche 16 der Aufnahmeflüssigkeit 14 hineinpipettiert
wird. Die abgegebene Menge an Abgabeflüssigkeit 24 ist in
Fig. 3 bei 26 angedeutet. Anschließend wird die Pipette 18
von der Oberfläche 16 der Aufnahmeflüssigkeit 14
angerückt, um aus dem Durchflußröhrchen 10 herausbewegt zu
werden.
Auf die hier beschriebene Art und Weise lassen sich
reproduzierbar Abgabeflüssigkeitsvolumina 26 in der
Größenordnung von 1 bis 3 µl, in jedem Falle aber von
kleiner als 10 µl und insbesondere auch von kleiner
als 1 µl abgeben, ohne daß es konstruktiven Aufwands auf
Seiten der Pipettenausgestaltung bedarf. Vielmehr ist die
Pipette 18 als einfache Hohlnadel bzw. Röhrchen aus
gebildet.
In den Fig. 5 bis 9 sind die einzelnen Verfahrensschritte
zum wechselweisen Ansaugen von Abgabeflüssigkeit und Gas
zwecks Beladung einer Pipette für die Mehrfachpipettierung
bei kleinstmöglichem Abgabeflüssigkeits-Abfallvolumen dar
gestellt. In der Ausgangsposition gemäß Fig. 5 zu Beginn
des Beladungsvorganges befindet sich in der Pipette 30
eine Systemflüssigkeitssäule 32, die bis zur Pipetten
öffnung 34 reicht. Die Pipette 30 befindet sich oberhalb
der Abgabeflüssigkeit 36 eines Gefäßes 38. Durch Anlegen
eines Unterdrucks wird nun die Systemflüssigkeitssäule 32
nach oben bewegt, so daß ein erstes Gasvolumen 40′
angesaugt wird (siehe Fig. 6). Anschließend wird die
Pipette 30 gemäß Fig. 7 in die Abgabeflüssigkeit 36
abgesenkt, bis die Pipettenöffnung 34 in der Flüssig
keit 36 eingetaucht ist. Durch Ausüben eines Unterdrucks
auf die Systemflüssigkeitssäule 32 wird nun ein erstes
Abgabeflüssigkeitsvolumen 42′ angesaugt, daß gegenüber der
Systemflüssigkeit 32 durch das erste Gasvolumen 40′
getrennt ist. Durch anschließendes Herausbewegen der
Pipette 30 aus der Abgabeflüssigkeit 36 (siehe Fig. 8) und
Erzeugen eines Unterdrucks in der Systemflüssigkeit 32
wird ein zweites Gasvolumen 40′′ angesaugt, so daß das
erste Abgabeflüssigkeitsvolumen 42′ der Pipette 30 beid
seitig von zwei Gasvolumina 40′ und 40′′ begrenzt ist.
Anschließend werden die in den Fig. 7 und 8 dargestellten
Schritte mehrfach wiederholt, bis schließlich mehrere Gas
volumina 40′, 40′′, 40′′′, 40′′′′ und mehrere Abgabeflüssigkeits
volumina 42′, 42′′, 42′′′ im unteren Teil der Pipette 30
befinden. Angrenzend an die Pipettenöffnung 34 befindet
sich das unterste Abgabeflüssigkeitsvolumen 44, das
mengenmäßig größer ist als die anderen Abgabeflüssigkeits
volumina. Dieses unterste Abgabeflüssigkeitsvolumen 44
wird bis auf seinen obersten zum untersten Gasvolumen 40′′′′
angrenzenden Schicht 44′ für das Mehrfachpipettieren
benutzt werden. Der Vermischungsgrad zwischen Abgabe
flüssigkeit und Systemflüssigkeit im untersten Volumen 44
ist extrem gering, da durch das alternierende Ansaugen von
Gas an der Innenseite der Pipette 30 haftende System
flüssigkeit abgeschert wird. Die Abgabeflüssigkeits
volumina 42′ bis 42′′′ werden zum Pipettieren nicht ver
wendet und nach dem Mehrfachpipettieren in ein "Abfall"-Gefäß
hineinpipettiert.
Anhand der Fig. 10 bis 12 soll nachfolgend kurz auf ein
Zwei-Phasen-Pipettierverfahren eingegangen werden, bei dem
zwei Abgabeflüssigkeiten pipettiert werden. Die Besonder
heit besteht darin, daß die Menge der einen Abgabeflüssig
keit vorzugsweise um mehrere Größenordnungen
(1 bis 3 Zehnerpotenzen) größer ist als die Menge der
anderen Abgabeflüssigkeit. Ferner dient die eine Abgabe
flüssigkeit vorzugsweise zur Verdünnung der anderen.
Zunächst wird eine erste Pipette 50 in ein Durchfluß
röhrchen 52 mit einem sorptiven Material 54 eingetaucht,
das hier als ein Beispiel für ein Aufnahmegefäß dient.
Über diese erste Pipette wird etwa die halbe Menge an
erster Abgabeflüssigkeit 56, bei der es sich um einen
Verdünnungspuffer handelt, pipettiert. Anschließend wird
die erste Pipette 50 aus dem Durchflußröhrchen 52 heraus
bewegt und eine zweite Pipette 58 in das Durchfluß
röhrchen 52 eingebracht, um zwar soweit, bis ihre
Pipettenöffnung 60 die Oberfläche 62 des Verdünnungs
puffers 56 berührt. In die Oberfläche 62 wird nun die
kleine Menge an zweiter Abgabeflüssigkeit 64 (beispiels
weise eine Reagenzflüssigkeit) abgegeben. Das Austreten
der Reagenzflüssigkeit aus der Pipette erfolgt in jedem
Fall innerhalb eines Aufnahmegefäßes oder über einem
Aufnahmegefäß, hier innerhalb eines Durchflußröhrchens. Es
kann nach oder vor der Absenkung der Pipettenspitze auf
die Flüssigkeitsoberfläche erfolgen. Danach wird die
zweite Pipette 58 aus dem Durchflußröhrchen 52 heraus
bewegt und die erste Pipette 50 in das Durchfluß
röhrchen 52 eingetaucht. Nun erfolgt die Abgabe der
zweiten Hälfte an Verdünnungspuffermenge, mit dem Ergeb
nis, daß die geringe Menge an Reagenzflüssigkeit 64 nun
homogen in dem Verdünnungspuffer verteilt ist. Die Abgabe
der zweiten Hälfte des Verdünnungspuffers 56 erfolgt, wie
in Fig. 11 für die Abgabe der Reagenzflüssigkeit 64 dar
gestellt, in die Oberfläche der in dem Durchfluß
röhrchen 52 befindlichen Flüssigkeit, wobei mit
zunehmender Abgabe von Verdünnungspuffer die erste
Pipette 50 nach oben nachgeführt wird, damit ihre
Pipettenöffnung 66 stets in Höhe des aktuellen Flüssig
keitsspiegels angeordnet ist.
Claims (10)
1. Verfahren zum insbesondere automatischen Abgeben
kleiner Abgabeflüssigkeitsvolumina mittels einer
Pipette in eine Aufnahmeflüssigkeit, bei dem
- - die Pipettenöffnung (22) in unmittelbare Nähe zur Aufnahmeflüssigkeitsoberfläche (16) oder in Kontakt mit dieser gebracht wird und
- - anschließend das abzugebende Flüssigkeits volumen (26) aus der Pipettenöffnung (22) heraus tritt und direkt in den oberflächennahen Aufnahme flüssigkeitsbereich hineinpipettiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abgabeflüssigkeitsvolumen (26) kleiner als 10 µl
ist, vorzugsweise 1 bis 3 µl beträgt und insbesondere
kleiner als 1 µl ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pipettenöffnung (22) während der
Abgabe des Flüssigkeitsvolumens (26) dem ansteigenden
Aufnahmeflüssigkeitsspiegel (16) entsprechend nach
geführt wird, so daß sich die Pipettenöffnung (22)
stets im wesentlichen in Höhe der Aufnahme
flüssigkeitsoberfläche befindet.
4. Verfahren zum Beladen einer Pipette für die ins
besondere automatische sequentielle Abgabe von
vorzugsweise kleinen Abgabeflüssigkeitsvolumina, ins
besondere nach Anspruch 1, bei dem
- - durch die Pipettenöffnung (34) abwechselnd Abgabe flüssigkeitsvolumina (42′ bis 42′′′, 44) und Gas volumina (40′ bis 40′′′′) angesaugt werden, und zwar der Gestalt, daß sich angrenzend an die Pipetten öffnung (34) in der Pipette (30) ein Abgabe flüssigkeitsvolumen (44) zum sequentiellen Abgeben mehrerer kleiner Abgabeflüssigkeitsvolumina befindet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das an die Pipettenöffnung (34) angrenzende Abgabe
flüssigkeitsvolumen (44) größer ist als die anderen in
die Pipette (30) angesaugten Abgabeflüssigkeits
volumina (42′ bis 42′′′).
6. Verfahren zum insbesondere automatischen Abgeben eines
ersten Abgabeflüssigkeitsvolumens in ein demgegenüber
geringeres, vorzugsweise wesentlich geringeres,
mittels des ersten Abgabeflüssigkeitsvolumens zu ver
dünnenden zweiten Abgabeflüssigkeitsvolumens mit Hilfe
zweier Pipetten, insbesondere nach Anspruch 1, bei dem
- - zunächst mittels der ersten Pipette (50) ein Teil, insbesondere etwa das halbe Volumen an erster Abgabeflüssigkeit (56) abgegeben wird,
- - anschließend mittels der zweiten Pipette (58) das gesamte zweite Abgabeflüssigkeitsvolumen (64) in das bereits abgegebene halbe Volumen an erster Abgabeflüssigkeit (56) abgegeben wird und
- - danach das Restvolumen an erster Abgabeflüssig keit (56) mittels der ersten Pipette (50) in das Mischvolumen aus bereits abgegebener erster und zweiter Abgabeflüssigkeit (56, 64) angegeben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Abgabe des zweiten Abgabeflüssigkeitsvolumens (64)
gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 ver
fahren wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Abgabe des Restvolumens an erster
Abgabeflüssigkeit (56) insbesondere gemäß einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 3 verfahren wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Abgabe etwa des halben Volumen
an erster Abgabeflüssigkeit (56) in eine Aufnahme
flüssigkeit gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3 verfahren wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Pipette (18; 30; 50; 58) an
ihrem der Pipettenöffnung (22; 34; 60; 66) abgewandten
Ende an einem Schlauch angeschlossen ist, der unter
Zwischenschaltung einer wahlweise als Saug- und Druck
pumpe betreibbaren Pumpvorrichtung zu einem System
flüssigkeitsreservoir führt, und daß der Schlauch und
die Pipette (18; 30; 50; 58) bis zum pipettenöffnungs
nahen Bereich mit Systemflüssigkeit (20; 32) gefüllt
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19736334A DE19736334A1 (de) | 1996-08-22 | 1997-08-21 | Pipettieren von Flüssigkeiten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19633902 | 1996-08-22 | ||
DE19736334A DE19736334A1 (de) | 1996-08-22 | 1997-08-21 | Pipettieren von Flüssigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19736334A1 true DE19736334A1 (de) | 1998-02-26 |
Family
ID=7803372
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19736334A Withdrawn DE19736334A1 (de) | 1996-08-22 | 1997-08-21 | Pipettieren von Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19736334A1 (de) |
-
1997
- 1997-08-21 DE DE19736334A patent/DE19736334A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |