DE19736332C2 - Pulverlackanlage mit einem durch Spülluft reinigbaren Pulverschlauch - Google Patents
Pulverlackanlage mit einem durch Spülluft reinigbaren PulverschlauchInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Pulverlackanlage der im ersten Anspruch
angegebenen Art.
Bei Pulverlackanlagen ist es bekannt, den Pulverschlauch von Zeit zu Zeit zu reini
gen von darinliegendem Pulver. Dies ist notwendig, um über die gesamte Pulver
schlauchlänge den vollen Leitungsquerschnitt und damit auch die gewünschten
Druckverhältnisse und Durchflussquerschnitte für den Pulverlack zu gewährleisten.
Zum Spülen des Pulverschlauches wird normalerweise Spülluft über den Injektor
zusätzlich in den Pulverschlauch eingeblasen.
Ein Nachteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass sich die Spülluft, da das
Pulvertransportsystem ein an sich offenes System ist, sowohl in Richtung des In
jektors als auch in Richtung des Pulverschlauches teilt. Aufgrund der pneumati
schen Widerstandsverhältnisse fließt der größere Teil der Spülluft in Richtung des
Injektors. Dadurch ist die Spülwirkung in dem Pulverschlauch gering, so dass ein
größerer Teil des abgelagerten Pulvers im Pulverschlauch verbleibt.
Aus der DE 29 30 121 A1 ist eine Pulverlackanlage zum Auftragen zweier unter
schiedlicher Lacke bekannt. Sie besteht dementsprechend aus zwei Vorratsbehältern,
die über Pulverschlauchleitungen mit einem Farbwechselverteiler verbunden
sind. An dem Farbwechselverteiler schließt sich wiederum über einen Pulver
schlauch die Sprühpistole an.
In den Pulverschlauchabschnitten zwischen dem Farbwechselverteiler und dem
Vorratsbehälter ist jeweils ein Quetschventil eingebaut.
Zum Reinigen bei einem Farbwechsel ist ein erster Spülluftanschluss auf Höhe des
Vorratsbehälters vorgesehen und zwei weitere Spülluftanschlüsse in dem Farb
wechselverteiler. Dementsprechend wird zum Reinigen des gesamten Pulver
schlauches der erste Spülluftanschluss auf Höhe des Vorratsbehälters aktiviert.
Bei einem Farbwechsel werden nur der Farbwechselverteiler und der sich daran
anschließende Pulverschlauchabschnitt mit der Sprühpistole gereinigt. Hierzu sind
beide Quetschventile geschlossen, so dass die entsprechenden Spülluftanschlüsse
im Farbwechselverteiler aktiviert werden können.
Weiterhin ist es aus der DE 30 30 762 A1 bei einer Pulverlackanlage zum Auftragen
mehrerer Farben bekannt, an einem Farbwechselverteilerkopf einen separaten
Spülluftanschluss über ein Quetschventil vorzusehen, um den Farbwechselverteiler
und den sich daran anschließenden Pulverschlauchabschnitt mitsamt Sprühpistole
zu reinigen. Eine Reinigung des Pulverschlauchabschnittes zwischen dem Vorrats
gefäß und dem Farbwechselverteiler ist nicht vorgesehen.
Aus der DE 26 08 132 A1 ist ebenfalls eine Pulverlackanlage bekannt, mit der ver
schiedene Lacke aufgetragen werden können. Auch hier wird ein Farbwechsel
verteiler verwendet, an dem die einzelnen Vorratsbehälter angeschlossen sind.
Für einen Farbwechsel ist eine Saugeinrichtung vorgesehen, um die Pulver
schlauchleitungen von Farbresten zu reinigen. Diese Anlage ist sehr komplex auf
gebaut.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einer Pulverlackanlage eine einfach
aufgebaute und effizient arbeitende Reinigung des Pulverschlauches zu ermögli
chen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des ersten Anspruchs
gelöst. Aufgrund des Quetschventiles mit zugeordnetem Spülluftanschluss wird nur
eine einzige Spülluftleitung pro Pulverschlauch benötigt, so dass der Aufbau
wesentlich vereinfacht wird. Darüber hinaus kann durch die vorgeschlagene
Schaltung des Quetschventils gezielt ein Schlauchabschnitt des Pulverschlauches
abgesperrt werden, so dass über den einzigen Spülluftanschluss zwangsweise nur
der andere freie Bereich des Pulverschlauches durchgespült werden kann. Damit
wird der Reinigungseffekt erhöht. Weiterhin wird damit sehr gleichmäßig das an den
Schlauchinnenwänden anhaftende Pulver über die Zerstäuberdüse an der
Pulverlackauftragseinrichtung ausgetragen. Sogenannte Spucker können damit
zuverlässig auf den zu beschichtenden Bauteilen verhindert werden.
Das Quetschventil kann auf alle möglichen Arten angesteuert werden. Auch braucht
keine Möglichkeit der Sperrung der Spülluft im Quetschventil vorgesehen zu werden
wenn sichergestellt ist, dass beim Lackauftragsbetrieb keine Pulverlackpartikel in
den Spülluftanschluss (die Spülluftleitung) gelangen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beschreiben die weiteren Un
teransprüche.
Hierbei hat es sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, das Quetschventil im
ersten Zehntel der Pulverschlauchlänge im Bereich des Injektors einzubauen und
auch diesen Abschnitt zwischen Injektor und Quetschventil mit Hilfe der Steuerluft
absperrbar auszulegen.
Durch das getaktete Zuführen der Spülluft nach Anspruch 3 in Verbindung mit der
kurzen Impulsdauer nach Anspruch 4 wird der Vorteil erreicht, dass das auszutra
genden Pulver zum Auftragen auf die zu beschichtenden Bauteile verwendet wer
den kann, ohne dass sogenannte Spucker auftreten.
Sinnvoll ist es hierbei, das Quetschventil durch die Steuerluft anzusteuern, bevor
die Spülluft zugeführt wird, beide Medienzuleitungen aber gemeinsam abzusperren.
Um den Schlauchabschnitt zwischen Injektor und Quetschventil ebenfalls zu spülen,
wird die Spülluft getaktet weiter zugeführt, während die Steuerluft des
Quetschventils abgeschaltet wird. Aufgrund der Druckverhältnisse ist hierbei si
chergestellt, dass der Hauptteil der Spülluft entgegen der Förderrichtung den Pul
verschlauch und den Injektor in Richtung Vorratsbehälter durchströmt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine schematisierte Anordnung einer Pulverlackanlage;
Fig. 2 ein Steuerdiagramm für die Spülluft und die Steuerluft.
In Fig. 1 ist schematisiert eine Pulverlackanlage 1 dargestellt. Sie besteht aus dem
Vorratsbehälter 2, dem Injektor 3, dem Pulverschlauch 4 mit den Schlauchab
schnitten 4a und 4b sowie der Pulverlackauftragseinrichtung 5.
Erfindungsgemäß ist in dem Pulverschlauch 4 ein Schaltventil 6 eingebaut, durch
das der Pulverschlauch in den kürzeren Abschnitt 4a und den längeren Abschnitt 4b
unterteilt wird. Der kürzere Abschnitt 4a verläuft von dem Injektor 3 bis zu dem
Schaltventil 6. Dementsprechend verläuft der längere Abschnitt 4b von dem
Schaltventil 6 bis zu der Pulverauftragseinrichtung 5. Der Pulverschlauchabschnitt
4a ist maximal ein Zehntel des Pulverschlauchabschnittes 4b.
Im vorliegenden Beispiel ist das Schaltventil 6 als Quetschventil 6a ausgestaltet.
Auch wird die Funktion des Schaltventils anhand seines Aufbaues als Quetschventil
nachfolgend beschrieben.
Das Quetschventil 6a weist einen Spülluftanschluss 7 und einen
Steuerluftanschluss 8 auf. Es ist so aufgebaut, dass bei zugeführter Steuerluft über
die Steuerluftleitung 8 der Pulverschlauchabschnitt 4a gesperrt wird.
Dementsprechend kann gleichzeitig mit der Sperrung zugeführte Spülluft über die
Spülluftleitung 7 nur in den Pulverschlauchabschnitt 4b ein- und über die
Pulverauftragseinrichtung 5 austreten.
Wird über die Steuerluftleitung 8 keine Steuerluft zugeführt, aber Spülluft über die
Spülluftleitung 7, dann wird aufgrund der vorhandenen Widerstandsverhältnisse in
den Pulverschlauch 4 die Spülluft über das Quetschventil 6a, den Pulver
schlauchabschnitt 4a und den Injektor 3 in den Vorratsbehälter 2 strömen.
Wird keine Spül- und Steuerluft zugeführt, arbeitet das Quetschventil 6a als
Durchgangsventil für den Pulverschlauch, d. h. die Pulverschlauchabschnitte 4a und
4b sind miteinander verbunden. Es kann in üblicherweise Pulver aus dem Vor
ratsbehälter 2 zur Pulveraustragseinrichtung 5 gefördert werden.
Der Vollständigkeit halber ist an dem Vorratsbehälter 2 noch die Anschlussleitung 9
zur Zufuhr von Luft gezeigt, um in dem Vorratsbehälter 2 das vorhandene Pulver zu
fluidisieren. Dies ist aber allgemein bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung.
In Fig. 2 ist ein Taktdiagramm dargestellt, in dem sowohl die Spül- als auch die
Steuerluft getaktet wird.
In der unteren Hälfte ist die Taktfrequenz für die Steuerluft dargestellt. Die obere
Hälfte zeigt dementsprechend die Taktfrequenz für die Spülluft.
Zum Spülen des Pulverschlauchabschnittes 4b wird im Zeitpunkt t1 die Steuerluft
zufuhr geöffnet. Mit geringfügiger Verzögerung wird im Zeitpunkt t2 bei geöffneter
Steuerluftzufuhr die Spülluft eingeschaltet.
Beide, die Steuerluftzufuhr sowie die Spülluftzufuhr bleiben gleichzeitig geöffnet und
enden beide gleichzeitig im Zeitpunkt t3. Der Abstand zwischen dem Zeitpunkt t2
und t3 beträgt beispielsweise zwei Sekunden.
Für weitere zwei Sekunden bleibt die Spülluftzufuhr unterbrochen. Kurz vor dem
Beginn eines neuen Zufuhrzyklus für die Spülluft bei t5 wird im Zeitpunkt t4 wieder
die Steuerluft geöffnet. Beim Zeitpunkt t6 enden wieder Spül- und Steuerluftzufuhr. Dieser Zyklus setzt sich solange fort, bis der Pulver
schlauchabschnitt 4b gereinigt ist.
Um den Pulverschlauchabschnitt 4a zu reinigen, wird die Zufuhr der Steuerluft un
terbunden, während das getaktete Zuführen der Spülluft weiter fortgesetzt ist.
Aufgrund der Widerstandsverhältnisse wird damit der Hauptteil der Spülluft in den
Pulverschlauchabschnitt 4a eingeleitet und reinigt diesen Schlauchabschnitt in
Richtung auf den Injektor 3 und den Vorratsbehälter 2.
Ist auch dieser Pulverschlauchabschnitt gereinigt, wird die Zufuhr der Spülluft ein
gestellt.
Nach Bedarf oder einem vorgegebenen Zeitabschnitt wird dann ein erneuter Reini
gungszyklus eingeleitet.
Zum Funktionieren der Erfindung ist es nicht zwingend notwendig, auch die Steuer
luft getaktet zuzuführen. In diesem Fall wird die Steuerluft auch im Zeitpunkt t2 be
ginnend solange zugeführt wie der Pulverschlauchabschnitt 4b gespült wird. An
schließend wird die Zufuhr der Steuerluft abgeschaltet und nur die Spülluft getaktet
zugeführt.
Claims (9)
1. Pulverlackanlage, bestehend aus einem Vorratsbehälter (2) für fluidisierten
Pulverlack, einem an dem Vorratsbehälter (2) angeordneten Injektor (3) mit
einem daran angeschlossenen Pulverschlauch (4), der in einer Pulverlack
auftragseinrichtung (5) mündet, einem in den Pulverschlauch (4) eingebauten
Quetschventil (6a) mit einer Steuerluftleitung (8), einer Spülluftleitung (7) zur
Reinigung des Pulverschlauches (4), wobei die Spülluftleitung (7) in einer
ersten Schaltstellung gesperrt und der Pulverschlauch (4) durchgeschaltet ist,
wobei das Quetschventil (6a) einen Anschluß für die Spülluftleitung (7)
aufweist und derart aufgebaut ist, daß in einer weiteren Schaltstellung der
Pulverschlauchabschnitt (4a) gesperrt ist und der Pulverschlauchabschnitt
(4b) zwischen dem Quetschventil (6a) und der Pulverlackauftragseinrichtung
(5) mit dem Spülluftanschluß (7) verbunden ist und daß in einer weiteren
Schaltstellung der Spülluftanschluß (7) mit dem Pulverschlauch (4) verbunden
ist.
2. Pulverlackanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Quetschventil (6a) im ersten Zehntel der
Länge des Pulverschlauches (4) eingebaut ist.
3. Pulverlackanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spülluft getaktet in den Pulverschlauch (4)
eingesteuert wird.
4. Pulverlackanlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Impulsdauer für das Zuführen der Spülluft
ein bis zwei Sekunden beträgt.
5. Pulverlackanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerluft getaktet in das Quetschventil
(6a) eingesteuert wird.
6. Pulverlackanlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Taktfrequenz für die Steuerluft identisch ist
mit der für die Spülluft.
7. Pulverlackanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsdauer für das Zuführen der Steuerluft
geringfügig größer ist als die für die Spülluft.
8. Pulverlackanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsdauer für die Zufuhr der Steuerluft
und die für die Zufuhr der Spülluft gemeinsam enden.
9. Pulverlackanlage nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die getaktete Zufuhr der Spülluft nach dem Be
enden der Zufuhr der Steuerluft fortgesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19736332A DE19736332C2 (de) | 1997-08-21 | 1997-08-21 | Pulverlackanlage mit einem durch Spülluft reinigbaren Pulverschlauch |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19736332A DE19736332C2 (de) | 1997-08-21 | 1997-08-21 | Pulverlackanlage mit einem durch Spülluft reinigbaren Pulverschlauch |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19736332A1 DE19736332A1 (de) | 1999-04-01 |
DE19736332C2 true DE19736332C2 (de) | 2003-02-27 |
Family
ID=7839681
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19736332A Expired - Fee Related DE19736332C2 (de) | 1997-08-21 | 1997-08-21 | Pulverlackanlage mit einem durch Spülluft reinigbaren Pulverschlauch |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19736332C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007007588A1 (de) * | 2007-02-13 | 2008-08-14 | Itw Gema Ag | Pulverfördervorrichtung für Sprühbeschichtungspulver |
DE102011004352B4 (de) * | 2011-02-18 | 2014-05-15 | Gema Switzerland Gmbh | Vorrichtung zum pneumatischen Fördern von Pulver |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2608132A1 (de) * | 1975-03-03 | 1976-09-16 | Champion Spark Plug Co | Verfahren und vorrichtung zur aenderung der pulverfarbe in einem pulverspruehueberzugsvorgang |
DE2930121A1 (de) * | 1979-07-25 | 1981-02-05 | Gema Ag | Spruehverfahren und sprueheinrichtung, insbesondere zum sruehbeschichten von gegenstaenden mit pulver |
DE3030762A1 (de) * | 1979-08-16 | 1981-03-26 | Nordson Corp., Amherst, Ohio | Vorrichtung und verfahren zur elektrostatischen pulverbeschichtung |
-
1997
- 1997-08-21 DE DE19736332A patent/DE19736332C2/de not_active Expired - Fee Related
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