DE19736321A1 - Abdichtung für relativ zueinander hin- und hergehende Maschinenteile - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abdichtung für relativ zueinander hin- und hergehende Maschinenteile, insbesondere Ventilschaftabdichtung, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Durch die EP-0 392 893 A1 ist eine Ventilschaftabdichtung bekannt, die aus einem Dichtring besteht, der über ein hülsenförmiges Halteteil an der Ventilschaftführung befestigt ist. Das hülsenförmige Halteteil weist an dem dem Dichtring ab gewandten Ende einen doppelt gefalzten Flansch zur Abstützung der Ventilfeder auf, wobei eine Vielzahl von Laschen am radial inneren freien Ende des untersten Flanschteiles in eine Ringnut eingreifen. Dieses bekannte Halteteil hat einen komplizierten Aufbau und ist deshalb auch schwierig zu fertigen. Außerdem sind die Laschen am Ende des Halteteiles vorgesehen, so daß bei relativ kurzen Sitzflächen das Halteteil sich leicht schiefstellen kann.

Die vorliegende Erfindung hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, eine Abdichtung mit einem einfachen und billigen Halteteil zu schaffen, der eine sichere und einwandfreie Befestigung und Zentrierung gewährleistet.

Dies wird nach der vorliegenden Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 enthaltenen Merkmale erreicht.

Durch den schräg nach innen gerichteten Vorsprung, der in eine Ausnehmung in der Mantelfläche des zweiten Maschinenteils eingreift, erfolgt eine sichere formschlüssige Befestigung des Halteteils und damit der Dichtung selbst am Maschinenteil. Auch ist eine einwandfreie Zentrierung der Abdichtung gegenüber dem Maschinenteil gewährleistet.

Der Vorsprung zur axialen Fixierung der Abdichtung ist dabei nach einem weiteren Merkmal der Erfindung im Mittelbereich des axial überstehenden Abschnitts des Halteelementes vorgesehen, so daß sich auch eine über eine größere Ringfläche geführte Abstützung ergibt, wodurch Schiefstellungen vermieden werden.

Der Vorsprung kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung in einfacher Weise durch Ausklinken aus dem zylindrischen Abschnitt des Halteteils erzeugt werden.

Die entsprechende Ausnehmung im zweiten Maschinenteil wird zweckmäßigerweise als Ringnut ausgebildet. Auf diese Weise ist ein Ausrichten in Umfangsrichtung nicht erforderlich.

Für eine weichere Einstellung der Radialkraftkennlinie der Dichtlippe kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der Halteteil im die Dichtlippe tragenden Abschnitt mit mindestens einem in Axialrichtung verlaufenden Schlitz versehen sein. Ein solcher Schlitz kann auch im überstehenden Hülsenabschnitt des Halteteils vorgesehen sein, um einerseits das Aufschieben des Halteteils auf das Maschinenteil zu erleichtern und andererseits eine Anpressung des Halteteils zu erreichen.

Zur Erleichterung des Aufschiebens kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der Halteteil am Ende des überstehenden Hülsenabschnittes trompetenförmig nach außen aufgeweitet sein.

Der Halteteil kann aus Stahlblech oder auch aus einem anderen Material, wie z. B. einem zähharten Kunststoff hergestellt und die Vorsprünge außer durch Ausklinken auch durch Ausprägen oder Angießen bzw. -spritzen angeformt sein. Eine Fertigung des Halteteils aus Kunststoff hat den Vorteil, daß er in einer 2-Komponenten Spritzgießmaschine zusammen mit der Dichtlippe vollständig gefertigt werden kann.

Die Erfindung läßt sich in vorteilhafter Weise insbesondere für Ventilschaftabdichtungen verwenden. Es sind jedoch auch andere Anwendungsfälle denkbar.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll nachstehend anhand der in der beigefügten Zeichnung im Längsschnitt dargestellten Ventilschaftabdichtung näher beschrieben werden.

Die Ventilschaftabdichtung besteht aus einer Dichtlippe 1, die unter radialer Vorspannung abdichtend an der Mantelfläche 2 eines gegenüber der Ventilschaftführung 3 hin- und herbewegbaren Ventilschaftes 4 anliegt. Die Dichtlippe 1 ist an einem hülsenförmigen Halteteil 5 durch Anspritzen, Angießen, Anvulkanisieren oder dgl. befestigt. Die aus Dichtlippe 1 und Halteteil 5 bestehende Einheit ist mit einem axial überstehenden Hülsenabschnitt 6 auf die Mantelfläche 7 der Ventilschaftführung 3 aufgeschoben und wird durch mindestens einen, radial nach innen aus dem Mittelbereich des Hülsenabschnittes 6 des Halteteiles 5 ausgeklinkten Vorsprung 8, der in eine entsprechende Ringnut 9 in der Mantelfläche 7 der Ventilschaftführung 3 eingreift, in axialer Richtung fixiert.

Die radiale Vorspannung der Dichtlippe 1 wird durch den radial nach innen eingezogenen Abschnitt 10 des Halteteiles 5 ausgeübt. Es ist jedoch auch möglich, wie bekannt, eine Ringfeder zur Ausübung einer Vorspannkraft vorzusehen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, im die Dichtlippe tragenden Abschnitt 10 eine oder mehrere in Axialrichtung verlaufende (nicht dargestellte) Schlitze vorzusehen. Die Dichtlippe 1 ist an dem der Stirnseite 11 der Ventilschaftführung 3 zugewandten Ende mit einer axial vorstehenden, ringförmigen Dichtlippe 12 versehen, die unter Vorspannung an der Stirnseite 11 anliegt und so eine statische Dichtung bildet.

Auch der überstehende Hülsenabschnitt 6 des Halteteiles 5 kann mit einem oder mehreren axial verlaufenden Schlitzen (nicht dargestellt) versehen sein.

Schließlich ist es möglich, das freie Ende des Hülsenabschnittes 6 trompetenförmig zu erweitern (siehe strichpunktierte Linien), um das axiale Aufschieben des Halteteiles auf die Ventilführung 3 zu erleichtern, ohne daß diese mit einer Einführschräge versehen sein muß.

Claims (9)

1. Abdichtung für relativ zueinander hin- und hergehende Maschinenteile, insbesondere Ventilschaftabdichtung, bestehend aus einer unter radialer Federvorspannung an dem einen Maschinenteil anliegenden Dichtlippe aus Elastomer und einem die Dichtlippe tragenden hülsenförmigen Halteteil, der axial über die Dichtlippe übersteht und gleichzeitig zur Befestigung der Abdichtung an dem zweiten Maschinenteil dient, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (5) im überstehenden Abschnitt (6) mit mindestens einem im wesentlichen schräg nach innen gerichteten Vorsprung (8), der in eine Ausnehmung (9) in der Mantelfläche (7) des zweiten Maschinenteils (3) eingreift, versehen ist.

2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nach innen gerichtete Vorsprung (8) im Mittelbereich zwischen der Dichtlippe (1) und dem der Dichtlippe (1) abgewandten Ende des Halteteils (5) vorgesehen ist.

3. Abdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung der Mantelfläche (7) des zweiten Maschinenteils (3) als eine Ringnut (9) ausgebildet ist.

4. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (8) im Halteteil (5) durch einen aus dem überstehenden Abschnitt ausgeklinkten Materialabschnitt gebildet ist.

5. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (5) im Bereich des die Dichtlippe (1) tragenden Abschnitts (10) mit mindestens einem in Axialrichtung verlaufenden Schlitz versehen ist.

6. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (5) im überstehenden Hülsenabschnitt (6) mit mindestens einem in Axialrichtung verlaufenden Schlitz versehen ist.

7. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (5) am Ende des überstehenden Hülsenabschnittes (6) trompetenförmig nach außen aufgeweitet ist.

8. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (5) aus einem Kunststoff gefertigt ist.

9. Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 für die Verwendung als Ventilschaftabdichtung, wobei das erste Maschinenteil als Ventilschaft (4) und das zweite Maschinenteil als Ventilschaftführung (3) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (9) zur Aufnahme des Vorsprungs (8) des Halteteils (5) in der Ventilschaftführung (3) angeordnet ist.