DE19734854A1 - Polarisationsweiche für zwei unterschiedliche Frequenzbänder - Google Patents
Polarisationsweiche für zwei unterschiedliche FrequenzbänderInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Polarisationsweiche für zwei unterschiedliche
Frequenzbänder zur Ausleuchtung einer Antenne mit parabolischem Reflektor, bestehend aus
einem Hohlleiterabschnitt, in welchem pro Frequenzband zwei senkrecht aufeinander
stehende, linear polarisierte Wellen führbar sind, bei welcher pro Frequenzband zwei
Hohlleiter mit rechteckigem Querschnitt getrennt voneinander und in Achsrichtung des
Hohlleiterabschnitts gegeneinander versetzt an denselben angeschlossen sind, bei welcher für
das niedrigere Frequenzband für jede Polarisationsrichtung jeweils ein Hohlleiter direkt an den
Hohlleiterabschnitt angeschlossen ist, bei welcher für das höhere Frequenzband jeder der
beiden Hohlleiter ab einer Anschlußstelle in zwei Arme mit gleichem, rechteckigem Querschnitt
aufgeteilt ist, die an zwei einander diametral gegenüberliegenden Stellen in den
Hohlleiterabschnitt einmünden und bei welcher die Stellen, an denen die Arme für die beiden
unterschiedlichen Polarisationsrichtungen in den Hohlleiterabschnitt einmünden, um 90° in
Umfangsrichtung gegeneinander versetzt sind (EP 0 096 461 B1).
Polarisationsweichen werden beispielsweise für die Ausleuchtung von Antennen mit
parabolischem Reflektor für Richtfunk, Satellitenfunk oder Funkortung verwendet. Sie können
dabei zur Ausleuchtung des Reflektors über einen Subreflektor (beispielsweise
Cassegrainprinzip) oder auch zur direkten Ausleuchtung desselben eingesetzt werden.
"Ausleuchtung" soll dabei beide Übertragungsrichtungen der elektromagnetischen Wellen
umfassen, also sowohl abzustrahlende als auch zu empfangende Wellen. In solchen
Polarisationsweichen werden zwei linear polarisierte, elektromagnetische Wellen des gleichen
Frequenzbandes so geführt, daß ihre Polarisationsrichtungen orthogonal zueinander
verlaufen. Die beiden Wellen stören sich dann nicht. Es sind Polarisationsweichen für ein
Frequenzband und für zwei unterschiedliche Frequenzbänder bekannt.
Die GB 2.117, 980 A1 beschreibt eine Polarisationsweiche für zwei unterschiedliche
Frequenzbänder. Sie besteht aus zwei in axialer Richtung direkt hintereinander angeordneten
Abschnitten mit kreisrundem Querschnitt und unterschiedlichen Innendurchmessern. Je zwei
Hohlleiter sind an je einen dieser Abschnitte angeschlossen. Der Abschnitt mit dem größeren
Innendurchmesser hat in sich außerdem auch noch zwei unterschiedliche Innendurchmesser,
wobei die beiden Hohlleiter dieses Abschnitts in Bereiche mit unterschiedlichen
Innendurchmessern einmünden. Diese Polarisationsweiche ist nur mit großem Aufwand
herstellbar, weil die beiden unterschiedlich bemessenen Abschnitte einzeln und unter
Einhaltung engster Toleranzen zusammengefügt werden müssen.
Bei der bekannten Polarisationsweiche nach der eingangs erwähnten EP 0 096 461 B1 sind
die Hohlleiter für das höhere Frequenzband ab einer Anschlußstelle in zwei Arme aufgeteilt,
die an einander diametral gegenüber liegenden Stellen in den Hohlleiterabschnitt einmünden.
Die Anschlußstelle ist als T-förmiger Hybridkoppler ausgebildet und mit zwei Anschlüssen
versehen. Im Normalbetrieb wird an den einen, über ein Hohlleiterstück mit dem Hybridkoppler
verbundenen Anschluß der jeweilige Hohlleiter in Phase liegend angekoppelt. Der andere,
nicht in Phase liegende Anschluß ist durch eine Kurzschlußplatte abgedeckt. Durch die beiden
Hybridkoppler mit angeschlossenem Hohlleiterstück und die beiden zusätzlichen,
beispielsweise durch Kurzschlußplatten abzudeckenden Anschlüsse, wird der Aufbau dieser
Polarisationsweiche besonders in dem das höhere Frequenzband betreffenden Teil sehr
aufwendig. Diese Teile stellen außerdem zusätzliche Gewichte dar, so daß die Montage der
Polarisationsweiche am Reflektor einer Antenne erschwert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Polarisationsweiche in
ihrem Aufbau zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- - daß an jeder der beiden Anschlußstellen die beiden Arme mit ihren breiteren Flachseiten derart direkt aneinander liegen, daß ihre stirnseitigen Enden zum Anschluß des jeweiligen Hohlleiters miteinander fluchten und
- - daß jeweils einer der Arme der beiden unterschiedlichen Polarisationsrichtungen in seinem Verlauf um einen Winkel von 180° tordiert ist.
Diese Polarisationsweiche ist nicht nur im Bereich des niedrigeren Frequenzbandes, sondern
auch in ihrem das höhere Frequenzband betreffenden Teil einfach aufgebaut. Es ist pro
Polarisationsrichtung nur ein Anschluß für den jeweiligen Hohlleiter vorhanden, welcher
gleichzeitig Anschlußstelle ist. An diese Anschlußstelle, die auch die Funktion eines
Leistungsteilers hat, sind die beiden Arme direkt angeschlossen. Jeweils einer der Arme ist in
seinem Verlauf um 180° tordiert. Es ist dadurch ohne zusätzlichen Materialaufwand auf
einfache Weise sichergestellt, daß die an der Anschlußstelle geteilten Wellen phasengleich in
Hohlleiterabschnitt eingespeist werden, so daß sie sich störungsfrei addieren. Das
Gewicht dieser Polarisationsweiche ist entsprechend gering.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Antenne mit Subreflektor und Polarisationsweiche.
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Polarisationsweiche nach der Erfindung in
vergrößerter Darstellung.
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Anschlußstelle der Polarisationsweiche nach Fig. 2 in weiter
vergrößerter Darstellung.
Im folgenden wird der Einfachheit halber statt des Wortes "Polarisationsweiche" das kürzere
Wort "Weiche" verwendet. Die Weiche kann sowohl für von einer Antenne abzustrahlende als
auch für zu empfangende Wellen verwendet werden. Sie ist beispielweise zur getrennten
Führung von Wellen des Frequenzbandes 3,6 bis 4,2 GHz einerseits und des
Frequenzbandes 6,425 bis 7,125 GHz andererseits geeignet. Von den beiden
unterschiedlichen Frequenzbändern wird im folgenden das mit den niedrigeren Frequenzen als
"Unterband" und das mit den höheren Frequenzen als "Oberband" bezeichnet. In Fig. 1 ist eine
Antenne mit Subreflektor dargestellt. Die Weiche W kann aber auch zur direkten Ausleuchtung
einer Antenne eingesetzt werden.
Mit 1 ist der parabolische Reflektor einer Antenne bezeichnet, an dem über Haltelemente 2 ein
Subreflektor 3 befestigt ist. Zentral im Reflektor 1 ist eine Weiche W angebracht, die als
Hohlleiterabschnitt ausgebildet ist. Auf der dem Reflektor 1 zugewandten Seite ist an dem
Hohlleiterabschnitt ein Speisehorn 4 angebracht. An den Hohlleiterabschnitt sind vier
Hohlleiter 5, 6, 7 und 8 angeschlossen. Montage und Anordnung der Einzelteile der Antenne
sind bekannter Stand der Technik. Es wird daher nicht genauer darauf eingegangen.
Die Hohlleiter 5 und 6 sind für das Unterband vorgesehen, während in den Hohlleitern 7 und 8
die Wellen des Oberbandes geführt werden. Die vier Hohlleiter 5 bis 8 haben einen
rechteckigen Querschnitt. Sie sind in Fig. 2 der Einfachheit halber nicht dargestellt. Die
Weiche W ist mit vier Flanschen 9, 10, 11 und 12 ausgerüstet, an welche jeweils einer der
Hohlleiter 5 bis 8 angeschlossen wird. Am Flansch 13 kann das Speisehorn 4 angebracht
werden.
Die Weiche W besteht aus einem Bereich 14 für das Unterband und einem Bereich 15 für das
Oberband. Der Bereich 14 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Rundhohlleiter
ausgeführt. Der Hohlleiter 5 ist über den Flansch 9 stirnseitig an die Weiche W
angeschlossen, während der Hohlleiter 6 über den Flansch 10 radial in deren Bereich 14
einmündet. Durch Kreise 16 sind Kurzschluß- und Abstimmelemente angedeutet, die zur
störungsfreien Ausbreitung der orthogonal polarisierten Wellen in der Weiche W erforderlich
sind.
Der Bereich 15 der Weiche W kann ebenfalls als Rundhohlleiter ausgeführt sein. Die Weiche
W könnte dann einteilig durch einen kreisrunden Hohlleiter gebildet sein. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel hat der Bereich 15 einen quadratischen Querschnitt. Zwischen den
Bereichen 14 und 15 der Weiche W ist ein reflexionsarmer Übergang 17 angebracht. An den
Bereich 15 sind der Hohlleiter 7 über den Flansch 11 und der Hohlleiter 8 über den Flansch 12
angeschlossen.
Da auch im Bereich 15 der Weiche W die Wellen des Unterbandes geführt werden müssen,
hat derselbe entsprechend große lichte Abmessungen. Für die Wellen des Oberbandes ist
daher ein symmetrischer Anschluß erforderlich, damit keine höheren Moden angeregt werden.
Von der durch den Flansch 11 gebildeten Anschlußstelle für den Hohlleiter 7 gehen dafür zwei
Arme 18 und 19 aus, die an zwei einander diametral gegenüber liegenden Stellen in den
Bereich 15 der Weiche W einmünden. Die Arme 18 und 19 sind als rechteckige Hohlleiter
ausgeführt. Sie haben gleiche Abmessungen, also den gleichen Querschnitt. Der Arm 19 ist in
seinem Verlauf um einen Winkel von 180° tordiert.
An ihren freien Enden liegen die Arme 18 und 19 mit ihren großen Flachseiten direkt
aneinander. Sie fluchten mit ihren stirnseitigen Enden, die in den Flansch 11 hinein ragen. Der
Hohlleiter 7 wird damit direkt an die Arme 18 und 19 angeschlossen. Innerhalb des Flansches
11 findet eine Leistungsaufteilung der über den Hohlleiter 7 zugeführten Wellen in zwei
gleichstarke Teilwellen statt. Sie werden mit gleicher Leistung in den Armen 18 und 19
weitergeführt und wegen der Torsion des Armes 19 um 180° phasengleich in den Bereich 15
der Weiche W eingespeist. Dort findet eine Addition der beiden Teilwellen statt. Diese
Wirkungsweise der beiden Arme 18 und 19 gilt analog auch für die andere
Übertragungsrichtung.
Die Arme 18 und 19 sind als Flachhohlleiter ausgeführt. Sie haben in bevorzugter
Ausführungsform die gleiche Breite wie der am Flansch 11 anzuschließende Hohlleiter 7, aber
nur die halbe Höhe desselben. Beide Arme 18 und 19 liegen an ihrem Ende mit fluchtenden
Stirnseiten flach aufeinander. Es ergibt sich bei einem Blick auf den Flansch 11 das in Fig. 3
dargestellte Bild. Dieses Bild sieht dann anders aus, wenn die Arme 18 und 19 andere
Abmessungen haben, insbesondere größere. Für die Arme 18 und 19 können dann auch
Flachhohlleiter mit den Abmessungen des Hohlleiters 7 eingesetzt werden. In diesen Fällen ist
der Übergangsbereich zwischen Hohlleiter 7 und Armen 18 und 19 so anzupassen, daß keine
Reflexionen entstehen. Im Bereich des Flansches 11 können in allen Ausführungsformen der
Arme 18 und 19 übliche kapazitive und induktive Abstimmelemente angebracht werden.
Vom Flansch 12, an den der Hohlleiter 8 angeschlossen wird, gehen die beiden Arme 20 und
21 aus. Der Arm 21 ist in seinem Verlauf um 180° tordiert. Die Arme 20 und 21 münden an
zwei einander diametral gegenüber liegenden Stellen in den Bereich 15 der Weiche W. Diese
Stellen sind gegenüber den Stellen, an denen die Arme 18 und 19 in den Bereich 15
einmünden, in Achsrichtung der Weiche W und um 90° in Umfangsrichtung versetzt. Die
Wirkungsweise der Arme 20 und 21 und ihre Anordnung im Flansch 12 sind die gleichen wie
für die Arme 18 und 19 beschrieben.
Durch die Kreise 22 und 23 sind wieder der störungsfreien Ausbreitung der Wellen dienende
Abstimmelemente angedeutet.
Claims (3)
1. Polarisationsweiche für zwei unterschiedliche Frequenzbänder zur Ausleuchtung einer
Antenne mit parabolischem Reflektor, bestehend aus einem Hohlleiterabschnitt, in
welchem pro Frequenzband zwei senkrecht aufeinander stehende, linear polarisierte
Wellen führbar sind, bei welcher pro Frequenzband zwei Hohlleiter mit rechteckigem
Querschnitt getrennt voneinander und in Achsrichtung des Hohlleiterabschnitts
gegeneinander versetzt an denselben angeschlossen sind, bei welcher für das niedrigere
Frequenzband für jede Polarisationsrichtung jeweils ein Hohlleiter direkt an den
Hohlleiterabschnitt angeschlossen ist, bei welcher für das höhere Frequenzband jeder der
beiden Hohlleiter ab einer Anschlußstelle in zwei Arme mit gleichem, rechteckigem
Querschnitt aufgeteilt ist, die an zwei einander diametral gegenüber liegenden Stellen in
den Hohlleiterabschnitt einmünden und bei welcher die Stellen, an denen die Arme für die
beiden unterschiedlichen Polarisationsrichtungen in den Hohlleiterabschnitt einmünden,
um 90° in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt sind, dadurch gekennzeichnet,
- - daß an jeder der beiden Anschlußstellen (11, 12) die beiden Arme (18, 19, 20, 21) mit ihren breiteren Flachseiten derart direkt aneinander liegen, daß ihre stirnseitigen Enden zum Anschluß des jeweiligen Hohlleiters (7, 8) miteinander fluchten und
- - daß jeweils einer der Arme (19, 21) der beiden unterschiedlichen Polarisationsrichtungen in seinem Verlauf um einen Winkel von 180° tordiert ist.
2. Polarisationsweiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlleiterabschnitt durchgehend einen kreisrunden Querschnitt hat.
3. Polarisationsweiche nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlleiterabschnitt im Bereich des niedrigeren Frequenzbandes einen kreisrunden und im
Bereich des höheren Frequenzbandes einen quadratischen Querschnitt hat, mit einem
reflexionsarmen Übergang (17) zwischen den beiden unterschiedlichen
Querschnittsformen.
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