DE19734575C2 - Dichtelement für Sensoren - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Dichtung für ein Sen
sorelement eines Gassensors nach der Gattung des Hauptan
spruches. Eine derartige Dichtung ist beispielsweise aus der
DE 195 32 090 bekannt, bei der das Sensorelement in eine
Längsbohrung eines Gehäuses mittels mindestens zweier
Dichtkörper und einer zwischen den Dichtkörpern angeord
neten verformbaren Zusatzdichtung angebracht ist. Die bei
den Dichtkörper bestehen aus Magnesiumaluminiumsilikat
(Steatit) und der zwischen diesen Dichtkörpern angebrachte
Dichtkörper aus dem hexagonalen Allotropen des Bornitri
des.
Die erfindungsgemäße Dichtung mit den kennzeichnen
den Merkmalen des Hauptanspruches hat den Vorteil, daß
sie sowohl gasdicht, als auch für Flüssigkeiten, insbeson
dere für Kraftstoffe, undurchlässig ist und darüberhinaus
eine sehr hohe Temperaturbeständigkeit aufweist. Dies wird
erreicht durch eine Mischung aus wenigstens einer kerami
schen Verbindung und wenigstens einer Fluoridverbindung.
Darüberhinaus weist die Verwendung dieser Mischung an
stelle eines Dichtungsaufbaus aus Dichtelementen verschie
dener chemischer Zusammensetzungen eine vereinfachte
Handhabung und Montage auf.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnah
men sind vorteilhafte Ausbildungen und Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Dichtung möglich.
In besonders vorteilhafter Weise wird als keramische Ver
bindung Steatit, das heißt, das Brennprodukt des Speck
steins mit der ungefähren chemischen Formel 3MgO . 4
SiO2 . H2O in einer Mischung mit einer Fluoridverbindung
verwendet. Damit wird eine besonders hohe Temperatursta
bilität gewährleistet.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird als kera
mische Verbindung Bornitrid eingesetzt, wobei das hexago
nale Allotrope von BN bevorzugt ist. Das hexagonale Allo
trope von Bornitrid ist sehr feinkörnig und ähnlich seinem
Isosteren Graphit, eine sehr gut verformbare Verbindung, so
daß die Dichtigkeit und die Flexibilität des Dichtelementes
entscheidend verbessert wird.
In vorteilhafter Weise wird als Fluoridverbindung ein me
tallisches Fluorid, inbesondere ein zwei- oder dreiwertiges
metallisches Fluorid verwendet. Der Zusatz eines derartigen
Metallfluorides ermöglicht eine Erhöhung des Wärmeaus
dehnungskoeffizienten (WAK) des Pulverpaketes in Tempe
raturbereichen von 500° bis 1000°C. Damit wird der Wär
meausdehnungskoeffizient des Dichtelementes an denjeni
gen von beispielsweise Chromstahl oder von mit Yttrium
stabilisiertem Zirkoniumdioxid (YSZ) angepaßt.
In einer bevorzugten Ausführung beträgt der Mengenan
teil der Fluoridverbindung 15-70 Gew.-%, insbesondere 20
bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Dichtung.
Durch die Verwendung einer Fluoridverbindung als Pulver
mit einem mittleren Teilchendurchmesser α50 von 0,5 bis
10 µm, insbesondere von 1 bis 5 µm, wird der Wärmeaus
dehnungskoeffizient in besonders guter Weise demjenigen
von YSZ angepaßt. Beispielsweise beträgt der WAK des
Pulverpaketes, welches als Dichtungselement eingesetzt
wird, durch den Zusatz des Metallfluorides 10 bis 18 × 10-6
Kelvin-1 im Temperaturbereich von 500° bis 1000°C. Der
Wärmeausdehnungskoeffizient von YSZ beträgt demgegen
über 10 × 10-6 Kelvin-1, so daß durch geeignete Variation
des Metallfluorides die Wärmeausdehnungskoeffizienten so
angepaßt werden können, daß keine thermisch induzierten
Spannungen zwischen Dichtung und dem Festelektrolytkör
per des Gassensors entstehen. Damit ist insbesondere eine
bleibende und stabile Dichtfunktion des Pulverpaketes der
Dichtung auch in heißen Gasen und im Dauerbetrieb ermög
licht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung nä
her erläutert. Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Gas
sensor mit einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung.
Die einzige Figur zeigt einen Gassensor 10, beispiels
weise einen elektrochemischen Sauerstoffsensor, der ein
metallisches Gehäuse 12 besitzt, das ein Gewinde 13 als Be
festigungsmittel für den Einbau in ein nicht dargestelltes
Meßgasrohr aufweist. Das Gehäuse 12 hat eine Längsboh
rung 15, mit einer schulterförmigen Ringfläche 16. Auf der
schulterförmigen Ringfläche 16 befindet sich beispielsweise
ein metallischer Dichtring 18, auf dem ein meßgasseitiges
Keramikformteil 21 aufliegt. Das meßgasseitige Keramik
formteil 21 hat in Richtung der Längsbohrung 15 verlau
fend, einen durchgehenden meßgasseitigen Durchbruch 22.
Beabstandet vom meßgasseitigen Keramikformteil 21 ist in
der Längsbohrung 15 ferner ein anschlußseitiges Keramik
formteil 23 angeordnet. Das anschlußseitige Keramikform
teil 23 hat ebenfalls in Richtung der Längsbohrung 15 ver
laufend, einen zentral angeordneten und durchgehenden an
schlußseitigen Durchbruch 24. Der meßgasseitige Durch
bruch 22 des meßgasseitigen Keramikformteils 21 und der
anschlußseitige Durchbruch 24 des anschlußseitigen Kera
mikformteiles 23 verlaufen fluchtend zueinander. In den
Durchbrüchen 22, 24 befindet sich ein plättchenförmiges
Sensorelement 27 mit einem meßgasseitigen Endabschnitt
28 und einem anschlußseitigen Endabschnitt 29.
Der meßgasseitige Endabschnitt 28 des Sensorelementes
27 ragt aus dem Gehäuse 11 heraus und ist von einem
Schutzrohr 31 umgehen, das am Gehäuse 11 festgelegt ist.
Das Schutzrohr weist Ein- und Austrittsöffnungen 32 für das
zu messende Gas auf. Der anschlußseitige Endabschnitt 29
besitzt Anschlußkontakte 34, die ebenfalls aus dem Gehäuse
11 herausragen. Die Anschlußkontakte 34 werden mit einem
nicht dargestellten, mit Anschlußkabeln versehenen Kon
taktstecker kontaktiert. Der aus dem Gehäuse 11 herausra
gende anschlußseitige Endabschnitt 29 ist von einer nicht
dargestellten Umkapselung umgeben, die den Endabschnitt
29 vor Umgebungseinflüssen schützt.
Zwischen dem meßgasseitigen Keramikformteil 21 und
dem anschlußseitigen Keramikformteil 23 befindet sich eine
Dichtung 37, bestehend aus einer Mischung, bestehend aus
einer keramischen Verbindung und einer Fluoridverbin
dung, beispielsweise Bornitrid oder Steatit als keramische
Verbindung und Calciumfluorid, Magnesiumfluorid oder
auch Strontiumfluorid, Aluminiumfluorid oder Yttriumfluo
rid oder ein anderes Fluorid der seltenen Erden als Fluorid
verbindung. Falls Bornitrid verwendet wird, liegt dieses in
Form seines hexagonalen Allotropen vor. Der Anteil der
Fluoridverbindung beträgt 15 bis 70 Gew.-%, insbesondere
20 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Dich
tung. Auf dieses Dichtelement 37 drückt das anschlußseitige
Keramikformteil 23. Die Anpreßkraft des anschlußseitigen
Keramikformteils 23 wird von einer Metallhülse 40 aufge
bracht. Die Metallhülse 40 hat beispielsweise gleichmäßig
verteilt, mehrere, nach hinten weisende Krallen 41, die in
die am Gehäuse 12 eingeformten Einkerbungen 42 eingrei
fen. Es ist aber auch denkbar, die Metallhülse 40 mit dem
Gehäuse 12 zu verschweißen. Das aus der Keramik-Fluorid
mischung bestehende Dichtelement 37 wird vor dem Einbau
in die Längsbohrung 15 des Gehäuses 12 durch Sintern bei
einer niedrigen Temperatur von beispielsweise 500°C zu ei
nem Ring vorgeformt. Das so gebildete ringförmige Dicht
element 37 wird entsprechend dem Ausführungsbeispiel in
die das Sensorelement 27 bereits enthaltene Längsbohrung
15 eingesetzt. über der Dichtung 37 wird dann das an
schlußseitige Keramikformteil 23 angeordnet. Danach wird
auf das anschlußseitige Keramikformteil die Metallhülse 40
aufgesetzt. Anschließend wird mittels eines Stempels eine
Kraft auf die Metallhülse 40 ausgeübt, die über das an
schlußseitige Keramikformteil 23 auf das Dichtelement 37
einwirkt. Dabei wird der vorgefertigte Ring des Dichtele
mentes 37 derart verformt, daß sich das Material des Dicht
elementes 37 an das Sensorelement 27 und das Gehäuse 12
anpreßt.
Es hat sich gezeigt, daß die Dichtwirkung im wesentli
chen von der Art und dem Anteil der metallischen Fluorid
verbindung bestimmt wird.
Wesentlich für die Erzielung einer Gas- und Kraftstoff
dichtheit über einen weiten Temperaturbereich ist die Tatsa
che, daß auf das Dichtungselement 37 ständig eine von der
Metallhülse 40 ausgehende Kraft einwirkt. Aufgrund des
durch das metallische Fluorid modifizierten thermischen
Ausdehnungskoeffizienten WAK wird durch eine entspre
chende Mischung der keramischen Komponente mit der ent
sprechenden fluoridischen Komponente erreicht, daß auch
bei höheren Temperaturen die von der Metallhülse 40 ausge
hende Anpreßkraft auf das Dichtelement 37 einwirkt.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Dichtelementes
37 ist nicht auf die Abdichtung von planaren Sensorelemen
ten in metallischen Gehäusen beschränkt. Es ist durchaus
denkbar, ein derartiges Dichtelement 37 auch zum Abdich
ten von sogenannten Fingersonden einzusetzen. Bei diesem
Anwendungsfall muß dann lediglich die Ausführung des
vorgefertigten Ringes für das Dichtelement 37 der Geome
trie der Längsbohrung und der Auflagefläche zwischen Ge
häuse und fingerförmigem Sensorelement angepaßt werden.
Claims (12)
1. Dichtung mit mindestens einem Dichtelement für ein Sensorelement eines Gassensors, insbe
sondere zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Abgasen von
Verbrennungsmotoren, welche das Sensorelement in einer
Längsbohrung eines metallischen Gehäuses abdichtet, dadurch
gekennzeichnet,
daß das Material des Dichtelementes
(37) eine Mischung aus wenigstens einer keramischen Verbin
dung und wenigstens einer Fluoridverbindung enthält.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die keramische Verbindung im wesentlichen
Steatit ist.
3. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die keramische Verbindung im wesentlichen
Bornitrid ist.
4. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die keramische Verbindung im wesentlichen
eine Mischung aus Steatit und Bornitrid ist.
5. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Fluoridverbindung ein metallisches Fluo
rid ist.
6. Dichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß das metallische Fluorid ein zwei- und/oder
dreiwertiges metallisches Fluorid ist.
7. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Mengenanteil der Fluoridverbindung 15
bis 70 Gew.-%, insbesondere 20 bis 30 Gew.-% bezo
gen auf die Gesamtmasse der Dichtung beträgt.
8. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Fluoridverbindung als Pulver mit einem
mittleren Teilchendurchmesser d50 von 0,5 bis 10 µm,
insbesondere von 1 bis 5 µm vorliegt.
9. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Dichtelement (37) als verformbarer Kör
per eingesetzt und in die Längsbohrung des Gehäuses
(22) eingepreßt ist, wobei sich beim Verpressen der
Körper derart verformt, daß sich das Material des
Dichtelementes an das Sensorelement (27) und das Ge
häuse (12) anpreßt.
10. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß in der Längsbohrung des Gehäuses (12) beab
standet voneinander ein meßgasseitiges Keramikform
teil (22) und ein anschlußseitiges Keramikformteil (23)
angeordnet sind und daß zwischen den beiden Kera
mikteilen das Dichtelement (37) angeordnet ist.
11. Dichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnete daß ein mit dem Gehäuse verbundenes
Druckelement (40) vorgesehen ist, welches auf das an
schlußseitige Keramikformteil (23) drückt.
12. Verfahren zur Herstellung einer Dichtung nach ei
nem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnete daß die Mischung des Dichtelementes (37)
aus der keramischen Verbindung und der Fluoridver
bindung zu einem Formteil gepreßt und anschließend
wärmebehandelt oder gesintert wird, derart, daß das
Formteil unter Einwirkung einer Preßkraft bei der
Montage des Gassensors in seinen Pulverbestandteilen
verformt wird.
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