DE19931089C1 - Dichtungselement, insbesondere für Gassensoren - Google Patents
Dichtungselement, insbesondere für GassensorenInfo
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Abstract
Es wird eine Dichtung für ein Sensorelement eines Gassensors vorgeschlagen. Die Dichtung umfaßt ein Material, ausgewählt aus der Gruppe der Fullerene und/oder deren Derivate M¶x¶C¶y¶, wobei M für ein Element der ersten oder zweiten Hauptgruppe steht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtung, insbesondere für ein Sen
sorelement eines Gassensors nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
Von entscheidender Bedeutung für die Funktionstüchtigkeit eines
Gassensors, der beispielsweise zur Bestimmung des Sauerstoffge
haltes in Abgasen von Verbrennungsmotoren dient, ist, daß der
Luftraum im Gehäuse der Sonde gas- und feuchtigkeitsdicht gegen
über der Meßgasatmosphäre abgeschlossen ist. Besondere Probleme
bereitet dabei, daß das Sensorelement Kontakt mit beiden Gasräu
men benötigt und somit eine Dichtmasse um das Sensorelement her
um angebracht werden muß, die beide Gasräume zuverlässig vonein
ander trennt. Die Auswahl des entsprechenden Dichtmaterials muß
sehr sorgfältig erfolgen, da es extremen Temperaturschwankungen
und der korrosiven Meßgasatmosphäre ausgesetzt ist.
Eine derartige Dichtung ist beispielsweise aus der Anmeldung DE
197 34 575 A1 bekannt, bei der das Sensorelement in einer Längs
bohrung eines Gehäuses mittels eines verformbaren Dichtungsele
ments fixiert ist, das zwischen zwei Keramikformteilen angeord
net und verpresst ist. Das Dichtungselement besteht aus einer
Mischung von fluoridhaltigen Komponenten mit Steatit und/oder
einer hexagonalen Modifikation des Bornitrides.
Die erfindungsgemäße Dichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruches hat den Vorteil, daß sie sowohl gasdicht als
auch für Flüssigkeiten, insbesondere Kraftstoffe, undurchlässig
ist und darüber hinaus eine sehr hohe Temperaturbeständigkeit
aufweist. Die Dichtwirkung wird erreicht, indem als Material für
die Dichtung sogenannte Fullerene oder deren Derivate verwendet
werden. Diese sind gekennzeichnet durch eine weitgehende chemi
sche Reaktionsträgheit gegenüber den in Abgasen üblicherweise
vorkommenden Substanzen, wie beispielsweise Stickoxiden.
Da bei der Herstellung eines Gassensors die Ausbildung des Dich
tungselements über Verpressen erfolgt, stellt die hohe, dem Gra
phit ähnliche Verformbarkeit des dem erfindungsgemäßen Dich
tungselement zugrundeliegenden Materials einen weiteren Vorteil
dar. Ferner ist zur Erzielung einer hinreichenden Dichtwirkung
die Verwendung eines einschichtigen Dichtungselements möglich
anstelle eines Dichtungsaufbaus, der aus mehreren Schichten von
Dichtungselementen verschiedener chemischer Zusammensetzung be
steht, wodurch die Handhabung und Montage vereinfacht wird.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Dichtung mög
lich.
So sind als Material der Dichtung auch Mischungen von Fullerenen
mit Steatit denkbar. Dies führt zu einer weiteren Verbesserung
der Flexibilität und damit der Dichtheit der Dichtung. Auch der
Einsatz von Mischungen der Fullerene mit Bornitrid ist möglich,
was eine Steigerung der Temperaturbeständigkeit der Dichtung be
wirkt.
Das erfindungsgemäße Dichtungselement soll in der nachfolgenden
Beschreibung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Gassen
sors näher erläutert werden. Die einzige Figur zeigt einen Quer
schnitt durch einen Gassensor mit einem erfindungsgemäßen Dich
tungselement.
Die Figur zeigt einen Gassensor 10, beispielsweise einen elek
trochemischen Sauerstoffsensor, der ein metallisches Gehäuse 12
besitzt, das ein Gewinde 13 als Befestigungsmittel für den Ein
bau in ein nicht dargestelltes Meßgasrohr aufweist. Das Gehäuse
hat eine Längsbohrung 15 mit einer schulterförmigen Ringfläche
16. Ruf der schulterförmigen Ringfläche 16 befindet sich bei
spielsweise ein metallischer Dichtring 18, auf dem ein meß
gasseitiges Keramikformteil 21 aufliegt. Das meßgasförmige Kera
mikformteil 21 weist einen in Richtung der Längsbohrung 15 ver
laufenden, durchgehenden meßgasseitigen Durchbruch 22 auf. In
Richtung der Anschlußseite befindet sich in der Längsbohrung 15
ein weiteres, anschlußseitiges Keramikformteil 23. Das anschluß
seitige Keramikformteil 23 ist ebenfalls mit einem in Richtung
der Längsbohrung 15 verlaufenden zentral angeordneten und durch
gehenden anschlußseitigen Durchbruch 24 versehen. In den Durch
brüchen 22, 24 befindet sich ein plättchenförmiges Sensorelement
27 mit einem meßgasseitigen Endabschnitt 28 und einem anschluß
seitigen Endabschnitt 29.
Der meßgasseitige Endabschnitt 28 des Sensorelements 27 ragt aus
dem Gehäuse 12 heraus und ist von einem Schutzrohr 31 umgeben,
das am Gehäuse 12 befestigt ist. Das Schutzrohr 31 weist Ein-
und Austrittsöffnungen 32 für das zu messende Gas auf. Der an
schlußseitige Endabschnitt 29 ragt ebenfalls aus dem Gehäuse 12
heraus und besitzt Anschlußkontakte 34. Die Anschlußkontakte 34
werden mit einem nicht dargestellten, mit Anschlußkabeln verse
henen Kontaktstecker kontaktiert. Der anschlußseitige Endab
schnitt 29 ist von einer nicht dargestellten Umkapselung umge
ben, die den Endabschnitt 29 vor Umgebungseinflüssen schützt.
Zwischen dem meßgasseitigen Keramikformteil 21 und dem anschluß
seitigen Keramikformteil 23 befindet sich ein Dichtungselement
37, das zumindest als Hauptbestandteil mindestens eine Verbin
dung ausgewählt aus der Gruppe der sogenannten Fullerene ent
hält. Auf dieses Dichtungselement 37 drückt das anschlußseitige
Keramikformteil 23, dessen Anpreßkraft von einer Metallhülse 40
aufgebracht wird. Die Metallhülse 40 weist zu diesem Zweck meh
rere, auf ihrer Oberfläche verteilte nach hinten weisende Kral
len 41 auf, die in die am Gehäuse 12 angebrachten Einkerbungen
42 angreifen. Es ist aber auch denkbar, die Metallhülse 40 mit
dem Gehäuse zu verschweißen.
Das Dichtungselement 37 wird erzeugt, indem das entsprechende
Material beispielsweise in pulverförmiger Form in die das Senso
relement 27 bereits enthaltende Längsbohrung 15 auf das meß
gasseitige Keramikformteil 21 aufgebracht wird. Daraufhin wird
über dem Dichtmaterial das anschlußseitige Keramikformteil 23
angeordnet und die Metallhülse 40 aufgesetzt. Anschließend wird
mittels eines Stempels eine Kraft auf die Metallhülse 40 ausge
übt, die über das anschlußseitige Keramikformteil 23 auf das
Dichtungselement 37 einwirkt. Dabei wird das Material des Dich
tungselements 37 derart verformt, daß sich das Material des
Dichtungselements 37 an das Sensorelement 27 und das Gehäuse 12
anpreßt.
Wesentlich für die Erzielung einer Gas- und Kraftstoffdichtheit
über einen weiten Temperaturbereich ist die Tatsache, daß auf
das Dichtungselement 37 ständig eine von der Metallhülse (40)
ausgehende Kraft einwirkt.
Die für das Dichtungselement 37 verwendeten Fullerene, die auch
als Buckminsterfullerene bezeichnet werden, stellen kugelförmige
Makromoleküle dar, die aus 32 bis 960 Kohlenstoffatomen beste
hen. Besonders leicht zugänglich sind Fullerene mit 60 Kohlen
stoffatomen C60, deren Verwendung sich aus Kostengründen emp
fiehlt. Die Eigenschaften der Fullerene sind vergleichbar denen
des Graphits, was sich auch aus den strukturellen Gemeinsamkei
ten beider Moleküle ergibt. Während der Graphit aus einer in der
Fläche angeordneten Vielzahl von in Sechsecken gebundenen sp2-
hybridisierten Kohlenstoffatomen besteht, sind diese im Fall der
Fullerene in Sechs- und Fünfringen angeordnet und ergeben so die
kugelförmige Gestalt (T. M. Gür, Adv. Mater. 1996, 8 (11), 883-894.
Fullerene zeichnen sich vor allem durch die in diesem Fall für
den Einsatz als Dichtungselement benötigten Eigenschaften, wie
Temperaturbeständigkeit, Oxidationsunempfindlichkeit und Ver
formbarkeit aus. Diese hängen nicht von der Zahl der im Molekül
gebundenen Kohlenstoffatome ab. Insofern spielt es für die Ver
wendung als Dichtmaterial keine Rolle, ob als Material für das
Dichtungselement speziell eine Sorte an Fullerenen herangezogen
wird (beispielsweise C60) oder eine Mischung verschiedener Ful
lerene.
Eine andere Ausführungsform zur Ausbildung des Dichtungselements
37 besteht darin, anstatt oder zusätzlich zu den eigentlichen
Fullerenen deren elektrisch isolierende Derivate, beispielsweise
sogenannte Fulleride, zu verwenden. Dies führt dazu, daß über
die oben genannten Eigenschaften hinaus zusätzlich das elek
trisch isolierende Verhalten des Dichtungselements 37 verstärkt
wird. Fulleride entstehen aus Fullerenen durch Reaktion bei
spielsweise mit Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen und wirken
je nach Zusammensetzung als elektrische Leiter, wie zum Beispiel
M3C60, oder als Isolatoren, wie beispielsweise M6C60, wobei M hier
für ein Alkalimetall steht.
Eine weitere Ausführungsform besteht darin, als Material für das
Dichtungselement Mischungen von Fullerenen und/oder Fulleriden
mit anderen Verbindungen, wie beispielsweise Steatit zu verwen
den. Steatit ist eine Verbindung der ungefähren Zusammensetzung
3MgO . 4SiO2 . H2O, die sehr gut verformbar ist. Dies verbessert
die Flexibilität und damit die Dichtheit des Dichtungselements
37 um ein weiteres.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird als keramische
Komponente, die den Fullerenen und/oder Fulleriden zugesetzt
wird, Bornitrid, bevorzugt in der hexagonalen Modifikation, ver
wendet. Es zeichnet sich durch eine extreme Temperaturbeständig
keit aus (Schmelzpunkt 3270°C) und erhöht so im Gemisch mit Ful
lerenen und/oder Fulleriden die Temperaturstabilität des Dich
tungselements 37.
Es ist aber auch denkbar, eine Mischung von Steatit, Bornitrid,
Fullerenen und/oder Fulleriden als Material des Dichtungsele
ments 37 zu verwenden.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Dichtungselements 37 ist
nicht auf die Abdichtung planarer Sensorelemente in metallischen
Gehäusen beschränkt. Es ist durchaus denkbar, ein derartiges
Dichtungselement 37 auch zum Abdichten von sogenannten Finger
sonden einzusetzen. Bei diesem Anwendungsfall muß dann lediglich
die Ausführung eines vorgefertigten Ringes für das Dichtungsele
ment 37 der Geometrie der Längsbohrung und der Auflagefläche
zwischen Gehäuse und fingerförmigem Sensorelement angepaßt wer
den. Es sind aber auch weitere, hier nicht näher beschriebene
Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Dichtungselements
denkbar.
Claims (10)
1. Dichtung, insbesondere für ein Sensorelement eines
Gassensors, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung ein
Material umfaßt, ausgewählt aus der Gruppe der Fullerene
und/oder deren Derivate MxCy und/oder Mischungen derselben mit
anderen Verbindungen, wobei M für ein Element der ersten oder
zweiten Hauptgruppe steht und x und y ganze Zahlen sind.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fullerene 32 bis 960 Kohlenstoffatome umfassen.
3. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Material Steatit umfaßt.
4. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Material die hexagonale Modifikation des Bornitrids umfaßt.
5. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Material Steatit und die hexagonale Modifikation des Bornitrids
umfaßt.
6. Dichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtung als Dichtungselement (37) in
eine Längsbohrung (15) eines metallischen Gehäuses (12) eines
Gassensors eingesetzt ist und ein in der Längsbohrung (15) ange
ordnetes Sensorelement (27) abdichtet.
7. Dichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dichtungselement (37) als verformbarer Körper einsetzbar und in
die Längsbohrung (15) des Gehäuses (12) eingepresst ist, wobei
sich beim Verpressen der Körper derart verformt, daß sich das
Material als Pulver an das Sensorelement (27) und an das Gehäuse
(12) anpresst.
8. Dichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dichtungselement (37) in der Längsbohrung (15) des Gehäuses
(12) zwischen einem meßgasseitigen Keramikformteil (21) und ei
nem anschlußseitigen Keramikformteil (23) angeordnet ist.
9. Dichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein
mit dem Gehäuse verbundenes Druckelement (40) vorgesehen ist,
welches auf das anschlußseitige Keramikformteil (23) drückt, so
daß das Dichtelement (37) verpresst zwischen Keramikformteilen
(21, 23) gehalten wird.
10. Verwendung von Fullerenen und/oder deren Derivaten und/oder
Mischungen derselben mit anderen Verbindungen als
Dichtungsmaterialien für ein Dichtungselement zur Abdichtung
eines Sensorelements in einem Gehäuse eines Gassensors.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999131089 DE19931089C1 (de) | 1999-07-06 | 1999-07-06 | Dichtungselement, insbesondere für Gassensoren |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1999131089 DE19931089C1 (de) | 1999-07-06 | 1999-07-06 | Dichtungselement, insbesondere für Gassensoren |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19931089C1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19734575A1 (de) * | 1997-08-09 | 1999-02-25 | Bosch Gmbh Robert | Dichtelement für Sensoren |
-
1999
- 1999-07-06 DE DE1999131089 patent/DE19931089C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19734575A1 (de) * | 1997-08-09 | 1999-02-25 | Bosch Gmbh Robert | Dichtelement für Sensoren |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Adv. Mater. 1996,8, Nr. 11, S. 883-894 * |
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