DE19734020A1 - Vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil - Google Patents
Vorgesteuertes DruckbegrenzungsventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein vorgesteuertes Druckbegren
zungsventil.
Vorgesteuerte Druckbegrenzungsventile werden beispiels
weise zur Absicherung von hydraulischen Schaltungen für
Fahr- und Drehwerksantriebe verwendet, die wahlweise als
geschlossener und offener Hydraulikkreislauf ausgeführt
sein können.
In Fig. 1, auf die bereits jetzt Bezug genommen sei,
ist in stark vereinfachter Weise ein bekannter Schaltplan
für einen Dreh- und Fahrwerksantrieb dargestellt. Demgemäß
hat der geschlossene Kreislauf eine Hydro-Pumpe 1, die als
Verstellpumpe ausgeführt ist und über die ein Hydromotor 2
des Fahr- bzw. Drehantriebs angetrieben ist. Die Absiche
rung des Fahr-/Drehwerkantriebes erfolgt über Druckbegren
zungsventile 4, 4', die bei Überschreiten eines vorgegebe
nen Systemdrucks in der Hochdruckseite HD zur Niederdruck
seite ND hin öffnen. Dabei wird das Hydraulikfluid am Hy
dromotor 2 vorbei vom Hochdruckzweig in den Niederdruck
zweig geführt, so daß Druckspitzen im Hochdruckkreis
vermieden werden können. Bei Umkehrung der Förderrichtung
der Hydropumpe 1 werden der HD- und der ND-Zweig ver
tauscht, so daß zur Absicherung dieses Zustandes das paral
lel geschaltete Druckbegrenzungsventil 4' Wirkung entfal
tet.
Einer derartigen Schaltung zur Absicherung des Fahr-/Dreh
werkantriebes kann noch ein Bremsventil zugeordnet
werden, über das die Rückströmung im ND-Zweig beeinflußbar
ist.
Vorstehend beschriebene Schaltungen werden beispiels
weise bei Baumaschinen, wie Mobilbagger etc. verwendet,
wobei über den Fahrantrieb die Raupen des Baggers angetrie
ben werden, während der Drehantrieb für die Oberwagendre
hung des Baggers zuständig ist.
Beim Anschwenken des Oberwagens oder beim Beschleunigen
des Baggers wird der Hydromotor mit einem vergleichsweise
hohen Hydraulikdruck beaufschlagt, so daß diese Bewegungen
vergleichsweise schnell eingeleitet werden und die Aufbau
ten einer erheblichen Beschleunigung mit entsprechend hohen
Massenträgheitskräften ausgesetzt sind. Diese schlagartigen
Belastungen können zu einer Beschädigung der Aufbauten oder
der Hydraulikkomponenten führen.
Man ist daher bestrebt, Geschwindigkeitsänderungen
derart durchzuführen, daß weiche Übergänge zwischen den
Fahr-/Drehzuständen hergestellt werden. Dabei wird beim
Auftreten eines Hydraulikfluidmengensprunges der momentan
arbeitende Verbraucher, beispielsweise das Drehwerk oder
das Fahrwerk, gedämpft beschleunigt oder verzögert.
In der DE 195 24 900 A1 wird vorgeschlagen, für die Ab
sicherung des jeweiligen Hochdruckzweiges vorgesteuerte
Druckbegrenzungsventile zu verwenden, die in der Fig. 1
entnehmbaren Weise über Kreuz geschaltet werden. Mit derar
tigen Druckbegrenzungsventilen ist allerdings eine Dämpfung
des Druckaufbaus beim Beschleunigen oder Verzögern nicht
möglich.
In der EP 0 564 654 A1 wird ein direkt gesteuertes
Druckbegrenzungsventil gezeigt, bei dem zur Beschleuni
gungsdämpfung einem abgestuften Ventilkegel ein Speicher
ring zugeordnet ist, der durch den Druck im Federraum des
Ventilkegels axial verschiebbar ist. Durch die Axialver
schiebung des Speicherringes wird das Volumen des Feder
raumes praktisch vergrößert, so daß hier ein Druckabfall
stattfindet, der ein Öffnen des Hauptkegels gegen die Kraft
der Ventilfeder ermöglicht, so daß der Druckaufbau am
Druckbegrenzungsventil so lange verzögert wird, bis die
Axialverschiebung des Speicherringes und damit der Druck
abfall im Federraum abgeschlossen sind. Dieses Öffnen auf
grund der Verschiebung des Speicherringes erfolgt bei einem
vergleichsweise niedrigen Druck, der unterhalb des Ein
stellpunktes des Hauptventils liegt.
Bei diesem direkt gesteuerten Druckbegrenzungsventil
wird die Dämpfung im wesentlichen durch die Zuführung des
Hydraulikfluids zum Speicherring und durch die Federrate
der Ventilfeder bestimmt. Letztere muß jedoch vergleichs
weise hoch ausgeführt werden, da der Einstellpunkt derarti
ger Druckbegrenzungsventile bei mehreren 100 bar, bei
spielsweise 400 bar liegen kann.
Bei einem Einsatz derartiger Druckbegrenzungsventile in
Antriebsschaltungen für Fahr-/Drehwerksantriebe zeigte es
sich, daß trotz der Absicherung des Sekundärkreises bei be
stimmten Beschleunigungszuständen noch Druckspitzen oder
übermäßige Beschleunigungen auftreten können, die im
Hinblick auf die Betriebssicherheit des Gerätes nicht ak
zeptabel sind.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Druckbegrenzungsventil zu schaffen, das bei minimalem
vorrichtungstechnischen Aufwand ein verbessertes Ansprech
verhalten zeigt.
Diese Aufgabe wird durch ein vorgesteuertes Druckbe
grenzungsventil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ge
löst.
Durch die Maßnahme, das Druckbegrenzungsventil als vor
gesteuertes Ventil auszuführen und dem Hauptventilglied
dieses vorgesteuerten Druckbegrenzungsventils ein Dämp
fungsglied zuzuordnen, kann die Ventilfeder des Hauptven
tilgliedes mit einer erheblich geringeren Federrate ausge
führt werden, so daß auftretende Beschleunigungen durch ein
frühzeitiges Öffnen des Hauptventilgliedes weit unterhalb
seines Öffnungspunktes zuverlässig gedämpft werden, so daß
eine Beschädigung der Komponenten der Schaltung oder des
Aufbaus des betriebenen Mobilgerätes durch übermäßige Be
schleunigungen ausgeschlossen ist. Die Axialbewegung des
Dämpfungsgliedes und damit die Dämpfungswirkung wird im we
sentlichen durch eine Drosselstelle bestimmt, die an einer
Verbindungsleitung zwischen dem Federraum und einem Aufnah
meraum des Dämpfungsgliedes angeordnet ist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird das Dämpfungsglied zwischen zwei in Reihe geschalteten
Drosseln angeordnet, so daß eine Drosselstelle in der Ve
bindungsleitung zwischen dem Federraum und dem Aufnahmeraum
und eine weitere Dämpfungsdrossel zwischen dem Federraum
und dem Ausgangsanschluß des Druckbegrenzungsventils ange
ordnet ist. Die beiden hintereinander geschalteten Drossel
stellen dämpfen die Axialbewegung des Dämpfungsgliedes in
beiden Richtungen, so daß eine Beschleunigung und eine Ver
zögerung des Antriebs reversibel beeinflußbar ist. Die er
findungsgemäße Anordnung des Dämpfungsglieds erlaubt ein
weiches Anfahren oder Verzögern beim Einleiten einer Ände
rung des Fahr-/Drehzustands und ein schnelles Schließen des
Druckbegrenzungsventils.
Einen besonders kompakten Aufbau erhält man, wenn das
Dämpfungsglied als Speicherring koaxial zum Hauptventil
glied des Druckbegrenzungsventiles ausgeführt ist.
Der vorrichtungstechnische Aufbau läßt sich auf ein Mi
nimum reduzieren, wenn der Speicherring zumindest ab
schnittsweise auf dem Außenumfang des Hauptventilgliedes
geführt ist.
Der Einstellpunkt des vorgestellten Druckbegrenzungs
ventiles läßt sich auf besonders einfache Weise variieren,
indem ein Vorsteuerkegel des Vorsteuerventils mit einem
Vorsteuerdruck beaufschlagt wird, der vorzugsweise über
eine Bohrung eines Ventilgehäuses zum Vorsteuerventilsitz
geführt wird.
Der Aufnahmeraum zur Führung des Dämpfungsgliedes wird
bei einem besonders einfach ausgeführten Ausführungsbei
spiel einerseits durch das Ventilgehäuse und andererseits
durch das Hauptventilglied und eine Ventilbuchse begrenzt,
die an ihrem Außenumfang eine Axialkerbe hat, über die der
Aufnahmeraum mit dem Federraum verbunden ist und die als
Drosselstelle wirkt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird es bevorzugt, wenn
der Ventilsitz des Vorsteuerkegels ebenfalls an der Ventil
buchse ausgebildet wird.
Der fertigungstechnische Aufwand läßt sich weiter ver
ringern, indem die weitere Dämpfungsdrossel als Radialboh
rung(en) im Ventilgehäuse ausgebildet ist (sind). Das
Hauptventilglied wird vorzugsweise mit einem Flächenver
hältnis von 1 : 1 ausgeführt und kann gegen einen Ventilsitz
vorgespannt oder aber als Ventilschieber ausgeführt werden.
Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen stark vereinfachten Schaltplan eines Dreh-/Fahr
werkantriebes mit Sekundärabsicherung nach dem
Stand der Technik;
Fig. 2 einen entsprechenden Schaltplan mit einem erfin
dungsgemäßen vorgesteuerten Druckbegrenzungsventil;
Fig. 3 einen Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Druckbegrenzungsventiles;
Fig. 4 einen Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbei
spiel eines erfindungsgemäßen Druckbegrenzungsven
tiles; und
Fig. 5 eine Kennlinie eines Druckbegrenzungsventils gemäß
Fig. 3 oder 4.
In Fig. 2 ist ein stark vereinfachter Schaltplan für
Dreh- und Fahrwerksantriebe eines Mobilgerätes dargestellt.
Der jeweilige Antrieb erfolgt über den Hydromotor 2, der
über Zu- und Ablaufleitungen 6 bzw. 8 mit zwei Anschlüssen
A, B der Schaltung verbunden ist. Die Anschlüsse A, B sind
wahlweise an den Druckanschluß einer nicht gezeigten Ver
stellpumpe anschließbar, wobei die Gesamtschaltung als of
fener oder geschlossener Hydraulikkreislauf ausgeführt sein
kann.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Anschluß A an den Druckanschluß der Verstellpumpe ange
schlossen, so daß das druckbeaufschlagte Hydraulikfluid
über die Zulaufleitung 6 zum Hydromotor 2 geführt wird.
Durch Umsteuerung der Verstellpumpe kann der Hydromotor 2
selbstverständlich in umgekehrter Richtung betrieben wer
den, so daß die Leitung 6 zur Ablaufleitung und die Leitung
8 zur Zulaufleitung wird. Zwischen den beiden Leitungen 6,
8 sind zwei entgegengesetzt öffnende Druckbegrenzungsven
tile 10, 10' angeordnet, die bei einem übermäßigen Druck
aufbau in der Zulaufleitung 6 bzw. in der Ablaufleitung 8
eine Verbindung zur jeweils anderen Leitung aufsteuern.
Bei den erfindungsgemäßen Druckbegrenzungsventilen 10,
10' handelt es sich um vorgesteuerte Ausführungen, bei de
nen der Einstellpunkt, d. h. derjenige Maximaldruck, bei dem
das Druckbegrenzungsventil die Verbindung zwischen den bei
den Leitungen 6, 8 öffnet, über einen Vorsteuerdruck vari
ierbar ist. In Reihe zum eigentlichen Druckbegrenzungsven
til 10, 10' ist ein Dämpfungsglied 12 geschaltet, das zwi
schen zwei Düsen 14, 16 in einer Leitung 18 angeordnet ist.
Diese Leitung mündet einerseits im Federraum und anderer
seits am Ausgang des Druckbegrenzungsventils 10 (10'). Hin
sichtlich weiterer konstruktiver Details des Druckbegren
zungsventils sei auf die folgenden Ausführungen verwiesen.
Das Dämpfungsglied 12 mit den beiden in Reihe geschalteten
Düsen 14, 16 ermöglicht ein zeitlich begrenztes Öffnen des
Druckbegrenzungsventils unterhalb des Einstellpunkts, so
daß der Druckaufbau in der Leitung A gedämpft werden kann
und somit eine Stoßbelastung der Aufbauten des Mobilgerätes
verhinderbar ist.
Wie bereits eingangs erwähnt, kann der aus Fig. 2 er
sichtlichen Schaltung in bekannter Weise noch ein Bremsven
til hinzugefügt werden, das die Rückströmung in der Ablauf
leitung 8 beeinflußt.
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch ein Druckbegren
zungsventil 10, wie es in einer Schaltung gemäß Fig. 2 ver
wendbar ist. Das dargestellte vorgesteuerte Druckbegren
zungsventil 10 ist in Patronenbauweise ausgeführt und hat
ein Ventilgehäuse 20, in dem ein axialer Eingangsanschluß
P, ein als Radial-Bohrungsstern ausgebildeter Ausgangsan
schluß T und ein Steuerölanschluß Y ausgebildet sind. Das
patronenförmige Gehäuse 20 ist mit einem Außengewinde ver
sehen, so daß der in Fig. 3 linke Teil des Druckbegren
zungsventils in einen Ventilblock einschraubbar ist, wobei
die Einschraubtiefe durch Anlage einer Radialschulter mit
O-Ring-Dichtung begrenzt ist.
Das Ventilgehäuse 20 hat eine Axialbohrung 22, in der
ein Ventilschieber 24 axial verschiebbar geführt ist. Durch
die Axialbewegung des Ventilschiebers 24 kann die Verbin
dung vom Eingangsanschluß P zum Ausgangsanschluß T aufge
steuert werden. In der Grundposition liegt der Ventilschie
ber 24 an einer Anlageschulter 26 der Axialbohrung 22 an.
Der Ventilschieber 24 ist tassenförmig ausgebildet, wobei
an der inneren Stirnfläche eine Druckfeder 28 angreift, die
den Ventilschieber 24 gegen die Anlageschulter 26 vor
spannt. Die Druckfeder 28 ist an einer Buchse 30 abge
stützt, die in einen radial erweiterten Teil 32 der Axial
bohrung 22 eingeschraubt ist.
In einem Boden des tassenförmigen Ventilschiebers 24
ist eine Axial-Drosselbohrung 34 ausgebildet, die einer
seits im Eingangsanschluß P und andererseits im Federraum
36 mündet. Der Ventilschieber 24 ist mit einem Flächenver
hältnis von 1 : 1 ausgeführt, d. h. daß die federraumseitige
Stirnfläche die gleiche Größe wie die eingangsanschlußsei
tige Stirnfläche hat.
Die Axialbohrung 22 ist im Anschluß an die Schiebesitz
fläche radial erweitert, so daß der Ringmantel des Ventil
schiebers 24 in diesen radial erweiterten Raum vorsteht.
Dieser bildet einen ringförmigen Aufnahmeraum 38 für einen
hülsenförmigen Speicherring, der entlang der Umfangswandung
des Aufnahmeraums 38 axial verschiebbar geführt ist. Die
lichte Weite des Speicherrings 40 ist an den Außen
durchmesser des Ventilschiebers 24 angepaßt, so daß dessen
Ringmantelabschnitt gleitend in die Innenbohrung des
Speicherrings 40 eintauchen kann. Die Innenumfangswandung
des Speicherringes ist desweiteren auf einem nabenförmigen
Vorsprung 42 der Buchse 30 geführt, der vom Befestigungsab
schnitt der Buchse 30 in den Federraum 36 auskragt. Der na
benförmige Vorsprung 42 hat an seinem Außenumfang eine
Axialkerbe 44, die einerseits im Federraum 36 und anderer
seits in einer radial zurückgesetzten Ringnut 46 mündet, so
daß der Druck im Federraum 36 über die Axialkerbe 44 und
die Ringnut 46 zur in Fig. 3 rechten Stirnseite des
Speicherrings 40 führbar ist. Dieser ist über einen O-Ring
48 dichtend am Gehäuse 20 geführt.
Der Aufnahmeraum 38 hat an seinem in Fig. 3 linken End
abschnitt eine Anlageschulter 50, durch die die Axialbewe
gung des Speicherringes 40 zum Ventilschieber 24 hin be
schränkt ist. In der anderen Richtung ist die Axialbewegung
des Speicherrings 40 durch die Ringstirnfläche der Buchse
30 begrenzt.
Im Bereich der Radialschulter 50 mündet eine oder meh
rere radial verlaufende Drosselbohrung(en) 53, die einer
seits im Aufnahmeraum 38 und andererseits im Bereich des
Ausgangsanschlusses T münden, so daß der in Fig. 3 linke
Teil der Aufnahmebohrung 38 mit dem Ausgangsanschluß
(Niederdruck-Zweig) T verbunden ist.
Ein mittlerer Abschnitt des nabenförmigen Vorsprungs 42
ist als Axialvorsprung ausgebildet und hat der einen Ra
dialbohrungsstern 54, der einerseits im Federraum 36 und
andererseits in einer Axial-Sacklochbohrung 56 der Buchse
30 mündet. Die Sacklochbohrung 56 ist am in Fig. 3 rechten
Endabschnitt der Buchse 30 erweitert, so daß ein Ventilsitz
58 für einen Vorsteuerventilkörper 60 ausgebildet wird.
Letzterer ist mittels einer Vorsteuerfeder 62 gegen den
Ventilsitz 58 vorgespannt. Beim gezeigten Ausführungsbei
spiel ist der Vorsteuerventilkörper 60 als Kugel ausgebil
det, wobei die Vorsteuerfeder 62 über einen Federteller 64
an den kugelförmigen Vorsteuerventilkörper 60 angreift. Das
andere Ende der Vorsteuerfeder 62 ist an einer Stell
schraube 66 abgestützt, die in den erweiterten Teil 32 der
Axialbohrung einschraubbar ist. Durch die Einschraubtiefe
der Stellschraube 66 läßt sich die Vorspannung der Vorsteu
erfeder 62 variieren.
In dem radial erweiterten Teil der Axial-Sacklochboh
rung 56 der Buchse 30 münden Radial-Steuerbohrungen 68, die
eine Fluidverbindung zum Steueranschluß y herstellen. Bei
dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das vor
steuerventilseitige Ende des Ventilgehäuses 20 über die
Stellschraube 66 und einem daran angeordneten O-Ring 70 ab
gedichtet. Die Relativposition der Stellschraube 66 mit Be
zug zum Ventilgehäuse 20 und damit die Vorspannung der Vor
steuerfeder 62 kann über eine Kontermutter 72 festgelegt
werden, die auf das Außengewinde der Stellschraube 66 auf
schraubbar ist.
Der Auslösepunkt des Vorsteuerventils läßt sich somit
durch die Spannung der Vorsteuerfeder 62 und durch den
Steuerdruck am Steueranschluß Y einstellen.
Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel wird
derart in die Schaltung gemäß Fig. 2 verschaltet, daß der
Eingangsanschluß P mit der Zulaufleitung 6 und der Aus
gangsanschluß T mit der Niederdruckseite, d. h. der Ablauf
leitung 8 verbunden ist, in der auch die Drosselbohrung 52
mündet.
In der Grundposition befindet sich der Speicherring 40
in der in Fig. 3 dargestellten Position, in der er an der
Ringstirnfläche der Buchse 30 anliegt. Wird nunmehr die Zu
laufleitung 6 zum Einleiten einer Fahr-/Drehzustandsänderung
mit einem Hydraulikdruck beauf
schlagt, so liegt dieser auch am Eingangsanschluß P an.
Über die Drosselbohrung 34 wird dieser Druck in den Feder
raum 36 geführt und wirkt über die Axialkerbe 44 auch auf
die rechte Stirnseite des Speicherrings 40. Dieser Druck
ist höher als derjenige in der Drosselbohrung 52 und dem
sich daran anschließenden Teil des Aufnahmeraums 38, so daß
der Speicherring in der Darstellung nach Fig. 3 nach links
verschoben wird. Diese Axialverschiebung erfolgt gegen den
Staudruck im Aufnahmeraum 38, der durch die Drosselbohrung 52
aufgebaut wird. Durch die Axialverschiebung des Spei
cherrings 40 wird praktisch der Federraum 36 vergrößert, so
daß hierin ein Druckabfall erfolgt, so daß im Federraum 36
ein geringerer Druck als am Ausgangsanschluß P herrscht.
Sobald die aus dieser Druckdifferenz resultierende Druck
kraft, die den Ventilschieber 24 in Öffnungsrichtung beauf
schlagt, größer als die Kraft der Druckfeder 28 ist, wird
der Ventilschieber 24 von der Anlageschulter 26 abgehoben
und der Ausgangsanschluß T aufgesteuert. In diesem Zustand
ist das Vorsteuerventil noch verschlossen. Das Öffnen des
Ventilschiebers 24 wird im wesentlichen durch die Federrate
der Druckfeder 28 bestimmt, die beispielsweise derart aus
gelegt werden kann, daß sie bei einem Druck pmin von etwa 4
bar auslöst, während der vom Druckbegrenzungsventil vorge
gebene Maximaldruck bei beispielsweise 400 bar liegen kann.
D.h., der Minimaldruck pmin ist wesentlich geringer als der
zu begrenzende Maximaldruck pmax in der Zulaufleitung 6.
Der Ventilschieber 24 bleibt so lange geöffnet, bis der
Aufnahmeraum 38 auf ein Minimum verkleinert ist und der
Speicherring an der Anlageschulter 50 anliegt. Die Axialbe
wegung des Speicherringes ist dabei im wesentlichen durch
die hintereinander geschalteten Drosseln bestimmt, die
durch die Axialkerbe 44 bzw. die Drosselbohrung 52 gebildet
sind.
Sobald sich der Speicherring 40 in Anlage an der Anla
geschulter 50 befindet, steigt der Druck 36 im Federraum
an, bis er wieder dem Druck am Eingangsanschluß P ent
spricht. Aufgrund des Flächenverhältnisses von 1 : 1 des Ven
tilschiebers 24 und der Kraft der Druckfeder 28 wird der
Ventilschieber 24 wieder in seine Schließposition zurückbe
wegt und die Verbindung zwischen dem Eingangsanschluß P und
dem Ausgangsanschluß T geschlossen.
Der Druck am Eingangsanschluß P und damit auch im Fe
derraum 36 steigt in der Folge weiter an, bis der am Vor
steuerventil voreingestellte Maximaldruck pmax erreicht
ist, so daß der Vorsteuerventilkörper 60 von seinem Ventil
sitz 58 abgehoben wird und das Hydraulikfluid im Federraum
36 durch die Radialbohrungen 54, die Axialbohrung 56, die
Steuerbohrungen 68 und den Steueranschluß Y beispielsweise
zum Tank abgeführt wird. Durch den daraus resultierenden
Druckabfall im Federraum 36 wird dann der Ventilschieber 24
gegen die Kraft der Druckfeder 28 in der Darstellung nach
Fig. 3 nach rechts bewegt, so daß die Verbindung zwischen
dem Eingangsanschluß P und dem Ausgangsanschluß T aufge
steuert wird. Der Maximaldruck pmax liegt jedoch - wie be
reits vorstehend erwähnt - erheblich über dem pmin, bei dem
die erstmalige Öffnung des Ventils aufgrund der Axialver
schiebung des Speicherrings 40 erfolgt.
Die entsprechende zeitabhängige Kennlinie eines derar
tigen Ventils ist in Fig. 5 dargestellt. Demgemäß steigt
der Druck am Eingangsanschluß P zunächst näherungsweise li
near an, bis er den Dämpfungsdruck pmin erreicht hat, der
beispielsweise etwa 4 bar betragen kann. Durch das Ver
schieben des Speicherrings 40 wird dann der Ventilschieber
24 abgehoben, so daß der Druck am Eingangsanschluß P und
damit im Federraum 36 etwa ein konstantes Niveau beibehält,
bis der Speicherring 40 in seine Anlageposition gelangt
ist. Anschließend schließt der Ventilschieber 24 wiederum
den Ausgangsanschluß T, so daß der Druck am Eingangsan
schluß P auf seinen am Vorsteuerventil eingestellten Maxi
malwert pmax ansteigt und dann durch die Wirkung des Ven
tilschiebers 24 auf einem konstanten Niveau gehalten wird.
Durch die Verschiebung des Speicherrings 40 erfolgt somit
eine zeitliche Verzögerung des Druckaufbaus, so daß die Be
wegung des Fahr-/Drehantriebes gedämpft und somit Beschädi
gungen verhindert sind. Die Gesamtansprechzeit bis zum Er
reichen des Maximaldrucks beträgt etwa 0,3 bis 0,5 sek.,
während sie bei Ventilen ohne Dämpfung etwa 0,04 bis 0,1 ms
beträgt.
Die Bewegung des Speicherringes 40 ist selbstverständ
lich reversibel, so daß entsprechende Vorgänge mit entspre
chender Dämpfungswirkung auch bei einem Druckaufbau am Aus
gangsanschluß T und die daraus resultierende Rückbewegung
des Speicherrings 40 bewirkt werden.
Wie bereits vorstehend erwähnt, kann der Einstellpunkt
durch Wahl des Steuerdrucks am Steueranschluß Y und durch
die Vorspannung der Vorsteuerfeder 62 eingestellt werden,
d. h. eine Druckerhöhung am Steueranschluß Y hebt den Ein
stelldruck entsprechend an.
Durch die Ausgestaltung des Steueranschlusses Y kann
das Vorsteueröl drucklos und beruhigt zum Tank zurückflie
ßen, was ein sehr gutes Δp-Q-Verhalten zur Folge hat. Ein
weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß bei einer Reihen
schaltung mehrerer Hydromotoren keine Drucksummierung
stattfindet. Die Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Druckbegrenzungsventils lassen sich auch für eine Notfunk
tion in schwerem Gelände nutzen.
In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des vor
gesteuerten Druckbegrenzungsventils 10 gezeigt, das sich
von dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ledig
lich darin unterscheidet, daß anstelle eines Ventilschie
bers ein Kolben 78 verwendet wird, der gegen einen Ventil
sitz 80 in der Axialbohrung 22 vorgespannt ist. Die sonsti
gen Bauelemente und die Funktion dieses Ausführungsbei
spiels entsprechen denjenigen des Schiebesitzventils aus
Fig. 3, so daß auf weitere Erläuterungen verzichtet werden
kann.
Offenbart ist ein vorgesteuertes Druckbegrenzungsven
til, bei dem einem Hauptventil ein Dämpfungsglied zugeord
net ist, daß durch den Druck im Federraum verschiebbar ist.
Das Dämpfungsglied ist zwischen zwei in Reihe geschalteten
Drosseln angeordnet, so daß durch dessen Bewegung der Druck
im Federraum absenkbar und ein Hauptventilglied zur Dämp
fung eines Druckaufbaus am Eingangsanschluß des Druckbe
grenzungsventils aufsteuerbar ist.
Claims (12)
1. Vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil mit einem
Hauptventilglied (24, 78), über das eine Verbindung
zwischen einem Eingangsanschluß (P) und einem Aus
gangsanschluß (T) aufsteuerbar ist und das eine Dros
selbohrung (34) hat, über die der Eingangsanschluß
(P) mit einem Federraum (36) verbunden ist, wobei ein
Vorsteuerventil zwischen dem Federraum (36) und einem
Steueranschluß (Y) angeordnet ist und in einem
Aufnahmeraum (38) ein Dämpfungsglied (40)
verschiebbar geführt ist, dessen eine Stirnseite über
eine eine Drosselstelle (44) bildende
Verbindungsleitung mit einem dem Druck im Federraum
(36) entsprechenden Dämpfungsdruck und dessen andere
Stirnseite über eine Ablaufleitung (52) mit einem dem
Druck am Ausgangsanschluß (T) entsprechenden
Dämpfungsdruck beaufschlagt sind.
2. Vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil nach Patentan
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dämpfungs
drossel (52) in Reihe zur Drosselstelle (44) geschal
tet ist und vorzugsweise das Dämpfungsglied (40) zwi
schen Dämpfungsdrossel (52) und Drosselstelle (44)
angeordnet ist.
3. Vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil nach Patentan
spruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dämpfungsglied ein Speicherring (40) ist, der koaxial
zum Hauptventilglied (24, 78) angeordnet ist.
4. Vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil nach Patentan
spruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher
ring (40) zumindest abschnittsweise auf dem Außenum
fang des Hauptventilglieds (24, 78) geführt ist.
5. Vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil nach einem der
vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Vorsteuerventil einen Vorsteuerventil
körper (60) hat, der gegen einen im Federraum (36)
mündenden Ventilsitz (58) vorgespannt ist und der zu
sätzlich mit einem Vorsteuerdruck beaufschlagbar ist.
6. Vorsteuerventil nach einem der vorhergehenden Patent
ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahme
raum (38) einerseits durch ein Ventilgehäuse (20) und
andererseits durch das Hauptventilglied (24, 78) und
eine Ventilbuchse (30) begrenzt ist, die an ihrem Au
ßenumfang eine die Drosselstelle bildende Axialkerbe
(44) hat, über die der Aufnahmeraum (38) mit dem Fe
derraum (36) verbunden ist.
7. Vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil nach Patentan
spruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ven
tilsitz (58) des Vorsteuerventilkörpers (60) an der
Ventilbuchse (30) ausgebildet ist.
8. Vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil nach einem der
Patentanspruch 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dämpfungsdrossel durch eine oder mehrere Drossel
bohrungen (52) im Ventilgehäuse (20) gebildet ist.
9. Vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil nach einem der
vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Hauptventilglied (24, 78) mit einem Flä
chenverhältnis von 1 : 1 ausgeführt ist.
10. Vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil nach einem der
vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Hauptventilglied als Kolben (78) ausge
führt und gegen einen Ventilsitz (80) vorgespannt
ist.
11. Vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil nach einem der
Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ventilglied als Ventilschieber 24 ausgeführt ist.
12. Vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil nach einem der
vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Ventilgehäuse (20) in Patronenbauweise
ausgeführt ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BOSCH REXROTH AG, 70184 STUTTGART, DE Owner name: BOSCH REXROTH AG, 70184 STUTTGART, DE |
|
8141 | Disposal/no request for examination |