DE19733574A1 - Supraleitender Hybrid-Resonator für den Empfang für NMR-Signalen - Google Patents
Supraleitender Hybrid-Resonator für den Empfang für NMR-SignalenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Hochfreguenz(HF)-Resonator zum
resonanten Aussenden und/oder Empfangen von HF-Signalen auf
einer gewünschten Resonanzfrequenz in eine bzw. aus einer
Meßprobe in einem Untersuchungsvolumen im homogenen Ma
gnetfeld B0 einer Kernspinresonanz(NMR)-Apparatur, wobei der
HF-Resonator supraleitende Komponenten umfaßt.
Ein solcher Hochfrequenz-Resonator ist an sich bekannt aus
der US 5,585,723.
Eine der wichtigsten Forderungen in der NMR-Spektroskopie
ist die Erreichung einer hohen Signalempfindlichkeit, d. h.
eines hohen Signal-zu-Rausch-Verhältnisses (=S/N-Verhältnis)
des NMR-Signals.
Die Größe S des Signals ist hauptsächlich vom geometrischen
Aufbau des Resonators abhängig und davon, wie eng dieser die
Meßprobe umgibt. Die Temperatur des Resonators spielt dabei
eine untergeordnete Rolle.
Die Rauschspannung des Resonators hingegen ist stark von der
Temperatur abhängig. Der Resonator ist aus induktiven und
kapazitiven Anteilen zusammengesetzt, die auf der gewünsch
ten Frequenz in Resonanz sind. Die Rauschspannung N wird im
HF-Verlustwiderstand RV des Resonators erzeugt und setzt
sich aus dem Rauschen im kapazitiven Anteil des Resonators,
das allerdings sehr klein ist und praktisch vernachlässigt
werden kann, und aus dem dominierenden Rauschen im indukti
ven Anteil, zusammen. Es ist somit dieser letztere Rauschan
teil, der für das Rauschen des Resonators maßgebend ist,
und dieser Anteil ist sowohl von der Temperatur T wie auch
vom temperaturabhängigen HF-Verlustwiderstand RV (T) abhän
gig:
Die Temperaturabhängigkeit des S/N-Verhältnisses zeigt sich
in folgender Gleichung:
Durch eine Erniedrigung der Temperatur T des Resonators wird
eine Erhöhung des S/N-Verhältnisses erreicht, und zwar dank
zweier Effekte: erstens wegen der tieferen Temperatur T im
Nenner des obigen Ausdrucks, und zweitens durch den Verlust
widerstand RV(T), der bei tieferen Temperaturen ebenfalls
kleiner wird.
Es ist deshalb vorteilhaft, den Resonator auf sehr tiefe
Temperaturen abzukühlen, z. B. auf Temperaturen im Bereich
von 4K bis 20K. Wählt man für den Aufbau des induktiven An
teils des Resonators supraleitendes Material, so erreicht
man besonders gute Resultate, denn bei einem Supraleiter ist
der HF-Verlustwiderstand RV(T) wesentlich niedriger als bei
einem normal leitenden Metall wie Kupfer. Dadurch kann das
S/N-Verhältnis gemäß obiger Gleichung sehr hohe Werte er
reichen.
Die NMR-Spektroskopie benützt heute Meßmethoden, die fast
ausschließlich HF-Impulse zur Anregung des magnetischen
Spinsystems und eine anschließende Fourier-Transformation
verwenden. Die Anregung erfolgt normalerweise über den glei
chen Resonator, mit dem das NMR-Signal anschließend detek
tiert wird. Es ist deshalb wichtig, daß nach erfolgtem HF-Impuls
der Resonator möglichst schnell wieder stromfrei ist,
um das NMR-Signal optimal empfangen zu können.
Nun ist es aber so, daß Resonatoren mit sehr geringen Ver
lusten sehr schmale Resonanzlinien und damit auch sehr lange
Abklingzeiten des Anregungsimpulses besitzen. Damit der Re
sonanzstrom z. B. auf 1% seines Anfangswertes abgeklungen
ist, muß eine bestimmte Zeit t1% abgewartet werden:
t1% ≈ 9,21.L/R(T)
wobei L die Induktivität des Resonantors ist.
Diese Gleichung zeigt deutlich, daß je kleiner der Verlust
widerstand R(T) des Resonators ist, desto länger werden die
Abklingzeiten.
Um die modernen Meßmethoden anwenden zu können, werden heu
te sehr kurze HF-Anregungsimpulse (=harte Impulse) benötigt,
die in der Größenordnung von 10 µs und darunter liegen kön
nen. Beachtet man zudem, daß das Produkt von Pulsdauer des
Anregungsimpulses mal Feldamplitude am Ort der Meßprobe ei
nen definierten optimalen Wert besitzen muß, so führt dies
bei solch kurzen Anregungsimpulsen zu sehr hohen Feldampli
tuden und deshalb sehr hohen elektrischen HF-Strömen im Re
sonator. Diese müssen zuerst genügend stark abgeklungen
sein, bevor auf Empfang geschaltet werden kann. Der verzö
gerte Empfang hat aber leider zur Folge, daß krumme Basis
linien und verzerrte Spektrallinien im NMR-Spektrum entste
hen. Bei supraleitenden Resonatoren kann es deshalb vorteil
haft sein, wenn zusätzliche Verlustwiderstände vorhanden
sind, welche die Abklingzeit des Anregungsimpulses reduzie
ren. Diese Verlustwiderstände dürfen jedoch nicht zu groß
sein, da sonst das S/N-Verhältnis zu stark verschlechtert
wird. Deshalb kommt diese Methode nur dann in Frage, wenn
das S/N-Verhältnis bereits auf sehr hohe Werte getrimmt wur
de, z. B. durch Verwendung einer geeigneten Geometrie des Re
sonators, die einen besonders hohen Füllfaktor liefert.
Da der Bau von supraleitenden NMR-Resonatoren eine neue Ent
wicklungsrichtung in der NMR ist, liegen nicht viele Veröf
fentlichungen vor. Die eingangs zitierte US 5,585,723 stellt
den gegenwärtigen Stand der Technik dar. Der supraleitende
Resonator (siehe Fig. 16a und b) wird als vollständiges Re
sonanzsystem, d. h. sowohl mit seinen induktiven wie auch ka
pazitiven Anteilen, auf einem ebenen Kristallplättchen 18a
angebracht, das auf einer Seite mit einem supraleitenden Ma
terial 19a beschichtet und nahe an der Meßprobe 5 befestigt
ist.
Die Abmessungen des Resonators müssen in diesem Fall groß
im Vergleich zum Durchmesser der Meßprobe sein, damit das
erzeugte HF-Feld genügend homogen im Bereich der Meßprobe
ist. Eine Verbesserung in dieser Hinsicht erreicht man durch
die Kombination von zwei identischen Resonatoren 19a und
19b, die als Helmholtz-Resonatorpaar links und rechts der
Meßprobe 5 angeordnet sind. Dadurch erreicht man nicht nur
ein homogeneres HF-Feld, sondern auch eine stärkere Ankopp
lung an die Meßprobe, d. h. einen besseren Füllfaktor.
Eine solche Helmholtz-Resonatoranordnung stellt ein schwing
fähiges Gebilde dar, das zwei ausgeprägte Eigenresonanzen
besitzt, nämlich eine obere, bei der die Ströme in den bei
den Resonatoren entgegengesetzt gerichtet sind, und eine un
tere, bei der die Ströme gleich gerichtet sind. Für NMR-An
wendungen muß die untere Eigenresonanz verwendet werden,
denn nur diese erzeugt das gewünschte homogene HF-Feld am
Ort der Meßprobe. Die Resonatoren werden normalerweise in
duktiv angekoppelt, um das NMR-Signal in das Empfangssystem
des NMR-Spektrometers weiterzuleiten.
Als supraleitendes Material werden heute Hochtemperatursu
praleiter (HT-Supraleiter) verwendet wie z. B. YBCO, denn ih
re elektrischen Eigenschaften zeigen eine sehr geringe Ab
hängigkeit vom statischen Magnetfeld B0. Diese HT-Supralei
ter werden im allgemeinen als dünne Schichten auf einem Kri
stallplättchen aufgetragen, damit die Kristallkörner, aus
denen diese Supraleiter bestehen, alle gleich orientiert
sind. Nur so erreicht der HT-Supraleiter die besten elektri
schen Eigenschaften. Die Oberfläche des Kristallplättchens
hat die Funktion einer Vorlage, auf der die kristalline, su
praleitende Schicht angebracht und gezwungen wird, die Ori
entierung des Kristallplättchens zu übernehmen. Es ist des
halb günstig, wenn nicht irgend ein Kristallplättchen ver
wendet wird, sondern nur eines, dessen Kristallstruktur der
des Supraleiters möglichst nahe kommt. Wenn diese Plättchen
als Dielektrikum für die kapazitiven Anteile des Resonators
benützt werden, sollten sie auch gute dielektrische HF-Ei
genschaften besitzen. Alle diese Anforderungen werden z. B.
durch die beiden Kristalle LaAlO3 und Saphir erfüllt. Es
kann auch vorteilhaft sein, wenn diese Plättchen thermisch
gut leiten, um eine bessere Kühlung der supraleitenden Be
schichtung zu gewährleisten. Saphir erfüllt auch diese Be
dingung.
Die Verwendung von HT-Supraleitern hat noch einen weiteren
Vorteil. Wegen ihrer hohen kritischen Temperaturen, die in
der Gegend von 100 K liegen, steht ein großer Temperaturbe
reich zur Verfügung, in welchem die guten supraleitenden HF-Eigenschaften
des Resonators noch wirksam sind. Dies erlaubt
eine höhere Flexibilität bei der Einstellung der Betriebs
temperatur.
Die Kristallplättchen stehen heute nur in Form von ebenen
Plättchen zur Verfügung, und deshalb wird der Resonator
ebenfalls als ebene Struktur ausgelegt. Mit einem gekühlten
Heliumgasstrom, dessen Temperatur unterhalb 20 K liegt, wird
das Plättchen auf kryogene Temperaturen gekühlt.
Die geometrische Anordnung der Resonatoren gemäß dem heuti
gen Stand der Technik haben mehrere schwerwiegende Nachtei
le, die nachfolgend erläutert werden sollen:
Die Resonatoranordnungen setzen sich aus einem oder zwei einzelnen Resonatoren zusammen, die auf einem oder zwei Kri stallplättchen aufgebaut sind, wobei jeder einzelne Resona tor ein vollständiges Resonanzsystem darstellt. Nehmen wir die optimalere Anordnung an, nämlich ein Helmholtz-Resona torpaar (siehe Fig. 17a/b), dann wird man dieses Helmholtz paar so eng wie möglich um die Meßprobe anordnen, damit ein möglichst hoher Füllfaktor erreicht wird. Da jedoch das Helmholtzpaar aus zwei ebenen Strukturen besteht, die schlecht an die Zylindergeometrie der Meßprobe angepaßt sind, erreicht man trotzdem keinen großen Füllfaktor. Man erkennt dies an den Eckbereichen der beiden Resonatoren, die relativ weit von der Probe entfernt sind. Einzig die hori zontalen Querverbindungen 20 kommen nahe an der Probe vorbei und sind stärker an die Meßprobe gekoppelt.
Die Resonatoranordnungen setzen sich aus einem oder zwei einzelnen Resonatoren zusammen, die auf einem oder zwei Kri stallplättchen aufgebaut sind, wobei jeder einzelne Resona tor ein vollständiges Resonanzsystem darstellt. Nehmen wir die optimalere Anordnung an, nämlich ein Helmholtz-Resona torpaar (siehe Fig. 17a/b), dann wird man dieses Helmholtz paar so eng wie möglich um die Meßprobe anordnen, damit ein möglichst hoher Füllfaktor erreicht wird. Da jedoch das Helmholtzpaar aus zwei ebenen Strukturen besteht, die schlecht an die Zylindergeometrie der Meßprobe angepaßt sind, erreicht man trotzdem keinen großen Füllfaktor. Man erkennt dies an den Eckbereichen der beiden Resonatoren, die relativ weit von der Probe entfernt sind. Einzig die hori zontalen Querverbindungen 20 kommen nahe an der Probe vorbei und sind stärker an die Meßprobe gekoppelt.
Die horizontalen Querverbindungen 20 haben einen weiteren,
sehr gravierenden Nachteil. Sie liegen nämlich nicht paral
lel zum B0-Feld sondern senkrecht zu diesem, und das sollte
wenn immer möglich vermieden werden, weil dadurch die Homo
genität des B0-Feldes verschlechtert wird. Um diese Ver
schlechterung in Grenzen zu halten, muß der Supraleiter
sehr schmal, d. h. mit möglichst wenig Material realisiert
werden. Dadurch sinkt aber der maximal erlaubte HF-Strom,
unterhalb dem noch ein linearer Zusammenhang zwischen HF-Strom
und HF-Feld besteht, und damit auch das maximal er
laubte HF-Feld. Um einen bestimmten NMR-Flipwinkel zu reali
sieren, müssen deshalb längere Pulszeiten in Kauf genommen
werden, was bei vielen NMR-Experimenten zu unschönen Spek
tren führt.
Ein weiterer Nachteil rührt von den vertikalen Längsverbin
dungen 21 des Resonators her, die aus Platzgründen sehr nahe
an einer HF-Abschirmung 6 liegen. Diese erzeugen dort Wir
belströme und damit HF-Verluste, die sich zurück in den Re
sonator transformieren. Dadurch werden zwar die Abklingzei
ten des Anregungsimpulses verkleinert, was vorteilhaft ist,
zugleich aber auch das S/N-Verhältnis verschlechtert. Da je
doch der Füllfaktor einer solchen Helmholtzanordnung bereits
schlecht ist, macht sich hier der negative Einfluß der HF-Verluste
auf das S/N-Verhältnis besonders stark bemerkbar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, ei
nen HF-Resonator mit den eingangs beschriebenen Merkmalen
für NMR-Anwendungen vorzustellen, der trotz der Verwendung
von supraleitenden Materialien einen erheblich höheren Füll
faktor ermöglicht, bei dem die Homogenität des B0-Feldes
nicht verschlechtert wird und das erreichbare S/N-Verhältnis
besonders hoch ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der
HF-Resonator mindestens zwei, räumlich voneinander getrennte
supraleitende Komponenten aufweist, die weder einzeln für
sich genommen noch zusammen ein geschlossenes Resonanzsystem
bilden, das auf der gewünschten Resonanzfrequenz resonant
schwingen kann, und daß normal-leitende Verbindungselemente
vorgesehen sind, die die supraleitenden Komponenten galva
nisch und/oder kapazitiv derart miteinander verbinden, daß
die supraleitenden Komponenten zusammen mit den normal-lei
tenden Verbindungselementen ein oder mehrere geschlossene,
auf der gewünschten Resonanzfrequenz resonant schwingungsfä
hige Resonanzsysteme bilden.
Bei den erfindungsgemäßen Resonatoren handelt es sich
durchwegs um solche, die mit normal-leitendem und supralei
tendem Material aufgebaut sind. Als Supraleiter wird vorwie
gend ein Hochtemperatursupraleiter wie z. B. YBCO verwendet.
Die erfindungsgemäße Lehre basiert auf folgenden Grundgedan
ken:
1.) Der HF-Resonator ist aus mindestens zwei supraleitenden
Komponenten zusammengesetzt, die im Bereich der gewünschten
Frequenz und einzeln betrachtet keine strommäßig geschlos
senen Resonanzsysteme darstellen, über normal leitende Ver
bindungselemente galvanisch oder kapazitiv miteinander ver
bunden sind und erst dadurch ein in sich geschlossenes Reso
nanzsystem darstellen, das auf der gewünschten Frequenz in
Resonanz ist.
Vorzugsweise wird aus den supraleitenden Komponenten und den
normal-leitenden Verbindungselementen ein einziges Resonanz
system gebildet. Es können aber auch mehrere geschlossene
Resonanzsysteme gebildet werden, die dann allerdings im Be
triebszustand miteinander koppeln. In diesem Fall müßten die
einzelnen Resonanzsysteme so abgestimmt sein, daß sie nur
ungefähr auf der gewünschten Frequenz in Resonanz sind und
sich aus der Kopplung und sich daraus ergebenden Schwebungs
frequenzen die eigentliche gewünschte Resonanzfrequenz
ergibt.
2.) Die supraleitenden Komponenten bestehen aus länglichen,
schmalen Plättchen, die alle parallel zum B0-Feld orientiert
und auf der Oberfläche eines fiktiven Zylinders verteilt
sind, dessen Achse parallel zum B0-Feld liegt und mit der
Achse der Meßprobe übereinstimmt.
Dadurch ergibt sich eine kompakte und eng um die Meßprobe
liegende geometrische Anordnung des Resonators. Man erreicht
einen größeren Füllfaktor (und damit eine höhere Empfind
lichkeit) und mehr freien Raum, um z. B. Gradientenspulen für
spezielle NMR-Experimente einzubauen. Zudem liegen alle su
praleitenden Beschichtungen parallel zum B0-Feld, und des
halb darf die Breite der Beschichtung viel größer gewählt
werden, ohne daß dadurch die Homogenität des B0-Feldes zu
stark verschlechtert wird. Mit breiteren Beschichtungen las
sen sich aber größere HF-Ströme, damit größere HF-Felder
und mithin kürzere HF-Pulse erreichen.
3.) Die normal-leitenden Verbindungselemente bestehen aus
zwei zylindrischen Ringen hoher elektrischer Leitfähigkeit
und sind am oberen und unteren Ende der supraleitenden Kom
ponenten angebracht.
Durch die Einführung von normal-leitenden Elementen werden
HF-Verluste eingeführt, und das hat kürzere Abklingzeiten
zur Folge. Der damit verbundene Verlust an Empfindlichkeit
wird durch den hohen Füllfaktor wieder wettgemacht, und
zwar ohne daß dies mit einer schlechten B0-Homogenität er
kauft wird.
4.) Die supraleitenden Komponenten und die mit ihnen galva
nisch oder kapazitiv verbundenen Verbindungselemente bilden
einen sogenannten "Bird-Cage"-Resonator.
Der "Bird-Cage"-Resonator ist zwar als geometrische Anord
nung an sich bekannt, wird hier aber zum ersten Mal unter
Benützung von normal- und supraleitenden Teilen realisiert.
Bis heute fehlte das Know-How, um "Bird-Cage"-Resonatoren
mit supraleitenden Elementen aufzubauen. Erst die erfin
dungsgemäßen Ideen zeigen, wie diese zu realisieren sind.
"Bird-Cage"-Resonatoren bringen große Vorteile. Sie erzeu
gen ein sehr homogenes HF-Feld und können zudem als Quadra
turdetektoren geschaltet werden, d. h. als Detektoren, die
auf den Empfang von Drehfeldern optimiert sind. Für NMR-Mes
sungen ist diese Detektionsmethode besonders vorteilhaft,
weil das von den Atomkernen gesendete NMR-Signal ebenfalls
ein Drehfeld ist. Ein Quadraturdetektor ist deshalb besser
an das zu empfangende NMR-Signal angepaßt und liefert daher
ein S/N-Verhältnis, das im Idealfall um den Faktor √2 größ
er sein kann, als bei einer konventionellen Detektion. Wei
tere Erklärungen über den Drehfeld-Detektor werden unten
folgen.
Zusammenfassend gilt:
Der erfindungsgemäße Resonator ist vorzugsweise ein "Bird-Cage"-Resonator in Hybrid-Technologie (d. h. er besteht aus normal-leitenden und supraleitenden Elementen), der zwar empfindlichkeitsmäßig dem Stand der Technik entspricht, hinsichtlich guter B0-Homogenität, kurzen Abklingzeiten und kurzen HF-Pulsen jedoch dem Stand der Technik weit überlegen ist.
Der erfindungsgemäße Resonator ist vorzugsweise ein "Bird-Cage"-Resonator in Hybrid-Technologie (d. h. er besteht aus normal-leitenden und supraleitenden Elementen), der zwar empfindlichkeitsmäßig dem Stand der Technik entspricht, hinsichtlich guter B0-Homogenität, kurzen Abklingzeiten und kurzen HF-Pulsen jedoch dem Stand der Technik weit überlegen ist.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend
genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale er
findungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in
beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten
und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als ab
schließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr
beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a eine räumliche Darstellung einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen HF-Generators mit
aufgeschnittener Abschirmung;
Fig. 1b eine Draufsicht auf die Ausführungsform nach
Fig. 1a von oben;
Fig. 2 eine Vergrößerung des gestrichelten Bereichs aus
Fig. 1b;
Fig. 3 eine Vergrößerung des gestrichelten Bereichs aus
Fig. 2;
Fig. 4a eine supraleitende Beschichtung einer
supraleitenden Komponente, die parallel zum
Magnetfeld B0 ausgerichtet ist;
Fig. 4b einen Schnitt durch die in Fig. 4a gestrichelt
gezeichnete Ebene;
Fig. 5a eine supraleitende Beschichtung, die senkrecht
zum Magnetfeld B0 orientiert ist;
Fig. 5b einen Schnitt durch die Beschichtung aus Fig. 5a
in der dort gestrichelt gezeichneten Ebene;
Fig. 6 einen schematischen Querschnitt durch eine supra
leitende Komponente, die mittels Lot mit den
Verbindungsringen verbunden ist.
Fig. 7 eine supraleitende Komponente, die über ein
elektrisch isolierendes Blättchen kapazitiv mit
den Verbindungsringen gekoppelt ist;
Fig. 8a einen Querschnitt durch eine supraleitende
Komponente mit durchgehender supraleitender
Beschichtung parallel zum Magnetfeld B0;
Fig. 8b wie Fig. 8a, aber mit in parallele Streifen auf
getrennter supraleitender Beschichtung;
Fig. 9a eine Ausführungsform des HF-Resonators mit
schematisch dargestellter kapazitiver
Signalauskopplung;
Fig. 9b die Ausführungsform nach Fig. 9a von oben;
Fig. 10 eine Ausführungsform mit galvanischer Auskopplung
schematisch von oben;
Fig. 11a eine Ausführungsform mit induktiver Auskopplung;
Fig. 11b die Ausführungsform nach Fig. 11a schematisch von
oben;
Fig. 12 einen HF-Resonator mit zwei gegenüberliegenden
supraleitenden Komponenten schematisch in
Richtung der Längsachse (parallel zum Magnetfeld
B0);
Fig. 13 wie Fig. 12, aber mit vier supraleitenden
Komponenten in punktsymmetrischer Verteilung;
Fig. 13a wie Fig. 13, aber in axialsymmetrischer
Verteilung;
Fig. 14 wie Fig. 12, aber mit sechs supraleitenden
Komponenten in punktsymmetrischer Verteilung;
Fig. 14a wie Fig. 14, aber in axialsymmetrischer
Verteilung der sechs supraleitenden Komponenten;
Fig. 15 wie Fig. 12, aber mit acht supraleitenden
Komponenten in punktsymmetrischer Verteilung;
Fig. 16a einen HF-Resonator nach dem Stand der Technik;
Fig. 16b den HF-Resonator nach Fig. 16a schematisch von
oben;
Fig. 17a einen HF-Resonator nach dem Stand der Technik
gemäß US 5, 585, 723;
Fig. 17b den HF-Resonator nach Fig. 17a schematisch von
oben;
Fig. 18 eine elektrische Verschaltung zur Auskopplung
von Signalen in Quadratur aus einem erfindungs
gemäßen HF-Resonator in "Bird-Cage"-Ausführung;
Fig. 19 ein elektrisches Schaltbild eines Differential
übertragers nach dem Stand der Technik
(Meinke/Gundlach);
Fig. 20a zwei galvanisch voneinander getrennte kapazitiv
gekoppelte supraleitende Beschichtungen;
Fig. 20b wie Fig. 20a, aber mit in feine Streifen
aufgeteilter supraleitender Beschichtung.
Fig. 1a und 1b zeigen eine Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Resonators. Die notwendigen thermischen Isolationen
außen um den Resonator herum und innen zwischen einer Meß
probe 5 und einem Trägergläschen 3 sind nicht explizit ein
gezeichnet. Sie können beispielsweise aus koaxialen Glas
röhrchen bestehen, deren Zwischenräume abgeschlossen und
evakuiert sind.
Die nachfolgend aufgeführten Werte für die Abmessungen des
Resonators beziehen sich auf einen Resonator, der für eine
zylindrische Meßprobe mit einem Durchmesser von 5 mm gebaut
ist. Für andere Meßproben würden sich entsprechend andere
Werte ergeben. Die supraleitenden Komponenten 1, 1a, 1b bis
1f stellen die parallel zum H0-Feld liegenden Hauptanteile
des Resonators dar. Diese setzen sich aus den in Fig. 3 im
Querschnitt dargestellten langen, schmalen Kristallplättchen
9 zusammen (z. B. ca. 4 mm breit, ca. 45 mm lang und ca. 0.5
mm dick), auf deren Außenseite die supraleitende Beschich
tung 8 (ca. 0.5 µm Dicke) aufgetragen ist. Dargestellt ist
in Fig. 2 eine Sechseranordnung, es können aber auch mehr
oder auch weniger Plättchen verwendet werden, die auf einer
zylinderförmigen, koaxial zur Meßprobe liegenden Oberfläche
angeordnet sind (siehe Fig. 12, Fig. 13 und Fig. 15).
Die supraleitenden Komponenten 1, 1a bis 1e liegen auf den
zwei Verbindungsringen 2a und 2b (z. B. 10 mm Durchmesser und
15 mm Breite), die aus einem metallischen, elektrisch gut
leitenden Material hergestellt sind (z. B. 20 µm dicke Folien
aus Kupfer, Aluminium oder Silber), und um das Trägergläs
chen 3 gelegt werden. Die supraleitenden Komponenten werden
mit den beiden Anpressvorrichtungen 4a und 4b auf die beiden
ringförmigen Verbindungselemente 2a und 2b gepreßt, wodurch
auch die beiden Verbindungsringe einen mechanischen Halt be
kommen. Die Anpressvorrichtungen 4a, 4b sind beispielsweise
Teflonbänder, die satt um die supraleitenden Komponenten 1
bis 1e gewickelt werden. Benachbarte Flächen zwischen den
supraleitenden Schichten und den beiden Verbindungsringen
stellen kapazitive Anteile des Resonators dar. Ihre Kapazi
tätswerte werden durch die Dielektrizitätskonstante der Kri
stallplättchen vorteilhaft erhöht.
Um den gewünschten Schwingungs-Mode im Resonator zu unter
stützen, sind die beiden Verbindungsringe an zwei zueinander
diametral liegenden Stellen parallel zur Achse unterbrochen
(Unterbrechungskanäle 7a und 7b). Dadurch wird ein vordefi
nierter Verlauf des HF-Stromflusses erzwungen, der in Fig. 2
mit Pfeilen dargestellt ist, und das hat zur Folge, daß die
Vorrichtung zum Auskoppeln des NMR-Signals aus dem Resonator
an einer wohldefinierten Stelle angebracht werden kann. Wenn
die Anzahl der supraleitenden Komponenten gleich 2m ist,
dann liegen die beiden Unterbrechungskanäle 7a und 7b bei
einem geraden Wert von m unterhalb der Mitte einer supra
leitenden Komponente (siehe Fig. 14), bei einem geraden Wert
von m in der Mitte zwischen zwei supraleitenden Komponenten
(siehe Fig. 15). Die Unterbrechungskanäle 7a und 7b haben
einen weiteren Vorteil. Sie verkleinern die Wirbelströme in
den Verbindungsringen 2a und 2b, die beim Schalten der
z-Gradiente entstehen können.
Um die beschriebene Anordnung herum ist eine HF-Abschirmung
6 angebracht, die normalerweise zylinderförmig ist und elek
trisch gut leitend sein muß, damit nicht zu große HF-Ver
luste in den Resonator transformiert werden. Sie kann aus
einem normal leitenden Material, z. B. ein versilbertes Kup
ferrohr, oder noch besser aus einem Supraleiter bestehen.
Die Verbindung der supraleitenden Komponenten 1, 1a bis 1e
mit den Verbindungsringen 2a und 2b kann auch mit Hilfe ei
nes suszeptibilitätsarmen Lots erfolgen, wie dies in Fig. 6
dargestellt ist. Dazu wird die Unterseite der supraleitenden
Komponenten, und zwar nur an den Stellen, wo diese mit den
Verbindungsringen in Berührung kommt, mit einem Metall (z. B.
Kupfer) beschichtet (Metallschicht 12), und anschließend
die supraleitenden Komponenten an die Verbindungsringe gelö
tet.
Eine weitere Möglichkeit der Befestigung der supralei
tenden Komponenten ist in Fig. 7 dargestellt. Die supralei
tenden Komponenten werden umgekehrt montiert, d. h. mit der
supraleitenden Schicht 8 nach innen, und zwischen den supra
leitenden Komponenten und den Verbindungsringen werden dün
ne, elektrisch isolierende Plättchen 13 gelegt, die als Di
elektrikum für die kapazitiven Anteile des Resonators die
nen. Eine solche Scheibe darf nur sehr geringe dielektrische
Verluste im HF-Bereich besitzen und kann aus einem Kunst
stoff (z. B. einem Teflon-Kompound) bestehen, oder noch bes
ser aus einer dünnen keramischen Scheibe (z. B. Al2O3) mit
einer geeignet hohen Dielektrizitätskonstanten (z. B. 9.8).
Zur Befestigung dieser Teile werden wiederum die Anpressvor
richtungen 4a und 4b verwendet.
Die in den Fig. 12, 13, 14 und 15 dargestellten Anordnun
gen der supraleitenden Komponenten 1, 1a, 1b, . . . 1m besit
zen eine Punktsymmetrie. Diese Anordnungen erzeugen nur dann
ein optimal homogenes HF-Feld innerhalb des umschlossenen
Volumens, wenn genügend viele supraleitende Komponenten ver
wendet werden. Ist die Zahl dieser Komponenten jedoch nied
rig, z. B. nur 4 oder 6, dann läßt sich die Homogenität des
HF-Feldes innerhalb des umschlossenen Volumens durch symme
trisches Verschieben der einzelnen Komponenten verbessern.
Aus der ursprünglichen Punktsymmetrie entsteht dadurch eine
Axialsymmetrie, wie sie in Fig. 13a und 14a dargestellt ist.
Einleuchtend ist diese Aussage, wenn die Zahl der Komponen
ten vier ist. In diesem Fall ist die Helmholtz-Anordnung,
wie sie in Fig. 13a dargestellt ist, die optimalste, und
nicht die punktsymmetrische Anordnung von Fig. 13. Fig. 14a
zeigt die optimale Anordnung für den Fall von sechs supra
leitenden Komponenten.
Bemerkenswert ist zudem, daß in diesen optimierten Anord
nungen die Unterbrechungskanäle 7a und 7b nicht mehr notwen
dig sind, um eine bestimmte Stromverteilung zu erreichen.
Die gewünschte Stromverteilung, die auch Schwingungs-Mode
genannt wird, ergibt sich zwangsläufig durch die Axialsymme
trie (siehe Fig. 13a und 14a).
Die Fig. 9a, 9b, 10, 11a und 11b zeigen verschiedene Mög
lichkeiten, das NMR-Signal aus dem Resonator zu koppeln.
Grundsätzlich gibt es deren drei, nämlich kapazitive, galva
nische und induktive Auskopplungen.
Die kapazitive Auskopplung ist in Fig. 9a und Fig. 9b darge
stellt. Mit den beiden Unterbrechungskanälen 7a und 7b ist
die Richtung des HF-Feldes BHF des Resonators festgelegt,
nämlich senkrecht zur Ebene, die durch die beiden Unterbre
chungskanäle verläuft. Zwei metallische Folien 14a und 14b
(z. B. aus Kupfer, Aluminium oder Silber) werden elektrisch
isolierend über der Anpressvorrichtung 4b und den beiden Un
terbrechungskanälen befestigt. Sie stellen zwei Koppelkapa
zitäten dar, die zwischen den Folien und den supraleitenden
Komponenten wirken. Da der Resonator eine elektrisch symme
trische Anordnung darstellt, wird ein kapazitives Ankopp
lungsnetzwerk 15a, 15b und 15c ebenfalls symmetrisch aufge
baut. Die Weiterleitung des NMR-Signals erfolgt über eine
niederohmige Koaxialleitung 16 von beispielsweise 50 Ohm.
Damit die Symmetriebedingung des Ankopplungsnetzwerkes er
füllt ist, muß die Kapazität 15b ungefähr gleich der Summe
der beiden Kapazitäten 15a und 15c sein. Mit dem Verhältnis
der beiden Kapazitäten 15a und 15c läßt sich der Grad der
Ankopplung an die Koaxialleitung 16 einstellen.
Fig. 10 stellt eine galvanische Auskopplung dar. Die Kontak
tierungen befinden sich direkt auf den beiden supraleitenden
Komponenten 1b und 1c, die symmetrisch zur Richtung des BHF-Feldes
liegen. Ein Auskopplungsnetzwerk 17a, 17b und 17c
kann hier gleich wie bei der kapazitiven Auskopplung gewählt
werden.
Fig. 11a und Fig. 11b zeigen eine induktive Auskopplung. Ei
ne induktive Schleife 18 ist seitlich am Resonator ange
bracht, und zwar so, daß die Fläche der Schleife senkrecht
zur Richtung des BHF-Feldes steht. Durch Verschieben und
Drehen der Schlaufe läßt sich die Ankopplung an den Resona
tor verändern. Die Resonanzfrequenz des Resonators muß mit
zusätzlichen Mitteln, die hier nicht gezeigt sind, einge
stellt werden. Das kann z. B. ein zylindrischer, metallischer
Ring sein, der im Bereich der Verbindungsringe 2a und 2b
über der Anpressvorrichtung 4a liegt und axial verschoben
werden kann. Dadurch wird eine veränderliche kapazitive Be
lastung des Resonators erzeugt, mit der die Resonanzfrequenz
eingestellt werden kann.
Wie schon weiter vorne erwähnt, kann der "Bird-Cage"-Resona
tor auch als Quadraturdetektor für den Empfang von Drehfel
dern benützt werden. Diese Möglichkeit ergibt sich dank sei
nes symmetrischen Aufbaus, mit dem zwei zueinander senkrecht
stehende, identische Auskopplungen 14c und 14d sowie 14e und
14f möglich sind (siehe Fig. 18), die elektrisch und magne
tisch voneinander entkoppelt sind. Das NMR-Drehfeld dreht in
der xy-Ebene und erzeugt an den beiden kapazitiven Auskopp
lungen zwei NMR-Signale, die zeitlich um 90° zueinander ver
schoben sind. Diese beiden NMR-Signale werden mit Hilfe der
Kapazitäten 19a, 19b und 19c sowie 20a, 20b, und 20c auf 50
Ohm impedanzmässig hinunter transformiert und anschließend
an die HF-Buchsen 16a und 16b eines Power-Splitter/-Combi
ners 22 geführt, wo die beiden NMR-Signale addiert und an
die Ausgangsbuchse 16 geleitet werden. Die Ausgangsbuchse
ist ihrerseits mit dem Vorverstärker (nicht dargestellt)
verbunden.
Wie bereits erwähnt, sind die beiden NMR-Signale um 90° zu
einander phasenverschoben. Um bei der Addition die volle
Leistung der beiden NMR-Signale zu nützen, müssen sie in
Phase addiert werden, d. h. eines dieser Signale muß noch
eine zusätzliche Phasenverschiebung von 90° erfahren, was
mit Hilfe der λ/4-Leitung 21 erreicht wird. Im weiteren ist
zu beachten, daß die beiden NMR-Signale an den HF-Buchsen
16a und 16b je nach Drehrichtung des NMR-Drehfeldes entweder
in Phase oder in Gegenphase sein können. Im Fall der Gegen
phase würden sich die beiden Signale total kompensieren, was
natürlich verhindert werden muß. Tritt dieser Fall ein,
dann muß die Kapazität 20c mit dem Punkt B und nicht mehr
mit dem Punkt A verbunden werden.
Mit dieser Quadraturdetektion kann die doppelte Signallei
stung aus dem Resonator gekoppelt werden, was ein um den
Faktor √2 höheres S/N-Verhältnis bedeutet!
Der Power-Splitter/-Combiner 22 setzt sich aus den beiden
idealen Transformatoren 23a und 23b zusammen und stellt im
wesentlichen eine symmetrische Brückenschaltung dar, die er
stens das Sendesignal an der Eingangsbuchse 16c vom NMR-Si
gnal an der Ausgangsbuchse 16 vollständig entkoppelt, zwei
tens die Leistungen der beiden NMR-Signale an den Buchsen
16a und 16b verlustlos addiert und an den Ausgang 16 führt,
und drittens die zur Verfügung stehende Sendeleistung an der
Buchse 16c verlustlos und gleichmäßig auf die beiden Buch
sen 16a und 16b, die über das kapazitive Netzwerk mit dem
Resonator verbunden sind, verteilt. Die idealen Transforma
toren müssen durch praktisch realisierbare Schaltungen er
setzt werden. Im HF-Gebiet eignen sich dazu am besten Schal
tungen, die mit HF-Leitungen aufgebaut sind, z. B. ringförmig
angeordnete HF-Leitungen, sogenannte Ringleitungen. Im Stan
dardwerk "Taschenbuch der Hochfrequenztechnik" von Meinke/
Gundlach, Kapitel "Parallelgeschaltete Leitungen und Ring
leitungen", Abb. 14.7, ist ein solcher Differential
übertrager mit einer Ringleitung beschrieben. Dieser ist
auch in Fig. 19 nochmals dargestellt, und zwar so, daß ein
direkter Vergleich mit der idealisierten Schaltung in Fig.
18 möglich ist. Die Ringleitung besteht aus drei λ/4-Leitun
gen 24a, 24b, 24c und einer 3λ/4-Leitung 24d, wobei alle
vier Leitungen einen gemeinsamen Wellenwiderstand besitzen,
der um den Faktor √2 größer ist (z. B. 71 Ohm) als der Wel
lenwiderstand der λ/4-Leitung 21 und der beiden Leitungen,
die an die Buchsen 16 und 16c angeschlossen werden (z. B. 50
Ohm).
Bis jetzt wurden nur supraleitende Komponenten 1, 1a, 1b,
. . . beschrieben, die einzeln betrachtet galvanisch zusammen
hängend und in feine Streifen 8a, 8b, 8c, . . . eingeteilt wa
ren. Der kapazitive Anteil des Resonators entstand an den
Enden dieser supraleitenden Komponenten, dort wo diese mit
den Verbindungsringen 2a und 2b in Berührung kamen. Das
braucht aber nicht zwingend so zu sein, denn kapazitive An
teile können auch in die supraleitende Beschichtung 8 der
supraleitenden Komponenten integriert werden, wie dies in
den Fig. 20a und 20b dargestellt ist. Dadurch erübrigen
sich die Kapazitäten zwischen den supraleitenden Komponenten
und den Verbindungsringen und beide Teile können galvanisch
miteinander verbunden werden. Die supraleitende Beschichtung
kann z. B. aus zwei galvanisch voneinander getrennten Teilen
8' und 8'' bestehen, die beide fingerförmig ineinander grei
fen und dadurch eine kapazitive Verbindung erzeugen. Fig.
20a zeigt eine mögliche Anordnung. Elektrisch gesehen stel
len die beiden Teile 8' und 8'' zwei Induktivitäten dar, die
über eine Kapazität miteinander verbunden sind. Die Enden
der beiden Teile 8' und 8'' sind galvanisch mit den Verbin
dungsringen 2a und 2b verbunden. An Stelle der galvanischen
Verbindung ist auch eine kapazitive Verbindung möglich, wo
bei vorzugsweise die Kapazität dieser Verbindung größer bis
sehr viel größer als die fingerförmige Kapazität sein soll
te.
Fig. 20b zeigt eine mögliche Anordnung, wie auch in diesem
Fall die beiden supraleitenden Beschichtungen 8' und 8'' in
feine Streifen 8a, 8b, 8c, . . . aufgeteilt werden können, um
die Magnetisierung des Supraleiters gering zu halten.
Es ist auch möglich, mehrere fingerförmige Kapazitäten auf
der supraleitenden Beschichtung anzubringen, die alle elek
trisch in Serie geschaltet sind.
Zum Schluß soll noch auf die störenden Einflüsse von supra
leitenden Materialen eingegangen werden. Betrachtet man die
supraleitende Beschichtung 8, dann fließen in dieser nicht
nur die gewünschten HF-Ströme, sondern auch Gleichströme,
die infolge der Magnetisierung des Supraleiters durch das
statische B0-Feld auftreten. Die supraleitende Schicht kann
dadurch, abhängig von ihrer Masse und ihrer geometrischen
Form und Orientierung, die Homogenität des Magnetfeldes
stark verschlechtern. Es müssen deshalb bestimmte Regeln be
achtet werden, die in den nachfolgenden 5 Punkten zusammen
gestellt sind. Wenn dort von Strömen die Rede ist, dann sind
damit Gleichströme gemeint, die infolge der Magnetisierung
des Supraleiters entstehen.
- 1) Die supraleitende Beschichtung sollte möglichst dünn sein, da ihr Einfluß auf die Homogenität des B0-Feldes mit zunehmender Masse zunimmt. Die Beschichtung sollte aber doch noch so dick sein, daß die auftretenden HF-Ströme ungehin dert fließen können. Im allgemeinen genügt aber bereits ei ne Dicke von ca. 0.5 µm.
- 2) Die supraleitende Beschichtung 8 sollte möglichst paral lel zum Feld B0 des NMR-Magneten liegen, denn so hat sie den kleinsten Einfluß auf die Homogenität des B0-Feldes am Ort der Meßprobe 5. Dies ist in den Fig. 4a und 4b sowie in den Fig. 5a und 5b illustriert. In Fig. 4b ist eine supra leitende Beschichtung 8 dargestellt, die parallel zum H0-Feld orientiert ist und praktisch keine Feldinhomogenitäten erzeugt. Liegt hingegen die supraleitende Beschichtung quer zum H0-Feld, wie dies in Fig. 5b illustriert ist, dann wer den starke Feldinhomogenitäten erzeugt.
- 3) Ist Punkt 2 erfüllt, dann sind es die in der Längsrich tung liegenden Enden 10, 11 der supraleitenden Beschichtung 8, welche noch Feldinhomogenitäten des H0-Feldes erzeugen, und deshalb sollten diese möglichst weit entfernt vom akti ven Volumenbereich der Meßprobe 5 liegen. Fig. 4b zeigt solche Inhomogenitäten an den Endteilen oben und unten, die aber nur sehr schwach in Erscheinung treten. In Fig. 1a läßt sich der aktive Volumenbereich der Meßprobe 5 ab schätzen. Er liegt zwischen den Verbindungsringen 2a und 2b des Resonators. Die Volumenbereiche der Meßprobe 5, die im Innern der beiden Verbindungsringe 2a und 2b liegen, gehören nicht mehr dazu, denn die beiden Ringe haben einen abschir menden Effekt auf die Meßprobe 5 und verhindern, daß die Meßprobe dort HF-mäßig angeregt wird. In Fig. 1a erkennt man deutlich, daß die Enden der supraleitenden Komponenten 1b, 1c, 1d weit entfernt vom aktiven Volumenbereich der Meßprobe 5 gelegt wurden.
- 4) Die Forderung unter Punkt 2 kann in der Praxis nie exakt erfüllt werden. Es muß immer mit einer gewissen kleinen Schrägstellung der supraleitenden Beschichtung 8 gegenüber dem H0-Feld gerechnet werden. Dadurch entstehen großflächi ge Kreisströme entlang den vier Seiten der Beschichtung, die unerwünschte Feldinhomogenitäten am Ort der Meßprobe erzeu gen können.
Um diesen Effekt abzuschwächen, wird die supraleitende Be
schichtung 8 in möglichst viele einzelne, voneinander ge
trennte Streifen 8a, 8b, . . . , 8z parallel zum Feld H0 auf
geteilt (siehe Fig. 8a und 8b). Die Kreisströme werden da
durch gezwungen, sich innerhalb der schmalen Streifen kurz
zuschließen und haben deshalb einen viel geringeren Ein
fluß auf die Homogenität des H0-Feldes.
- 5) Da die supraleitende Beschichtung 8 nicht aus einem ideal homogenen Material besteht, sind darin Bereiche mit unter schiedlichen kritischen Strömen vorhanden. Diese führen zu einer inhomogenen Verteilung der Stromfäden auf dem Supra leiter, und diese wiederum erzeugen Feldgradienten am Ort der Meßprobe und verschlechtern dort die Homogenität des H0-Feldes. Auch dieser Störeffekt kann durch eine Aufteilung in viele einzelne Streifen, wie dies unter Punkt 4 bereits beschrieben wurde, stark unterdrückt werden.
- 6) In der hochauflösenden NMR-Spektroskopie werden sogenann te Shim-Spulen verwendet, die aus unterschiedlichen Spulen anordnungen aufgebaut und mit Strömen durchflossen sind, die einzeln eingestellt werden können. Diese Shim-Spulen erzeu gen zusätzliche Magnetfelder, mit denen eine Homogenisierung des H0-Feldes erreicht wird. Die zusätzlichen Magnetfelder müssen nicht parallel zur supraleitenden Beschichtung 8 gerichtet sein, sondern können auch senkrecht zu ihr liegen. Dadurch erzeugen sie auf dieser Schicht relativ großflächi ge Kreisströme, die starke Inhomogenitäten am Ort der Meß probe verursachen. Durch die Unterteilung des Supraleiters in viele feine Streifen, wie dies unter Punkt 3 bereits be schrieben wurde, kann auch in diesem Fall das Problem stark entschärft werden, denn auf diese Weise können nur kleinflä chige Kreisströme mit reduzierten Stromstärken entstehen. Diese haben aber einen wesentlich kleineren Einfluß auf die Homogenität des H0-Feldes.
Claims (13)
1. Hochfreguenz(HF)-Resonator zum resonanten Aussenden und/
oder Empfangen von HF-Signalen auf einer gewünschten Re
sonanzfrequenz in eine bzw. aus einer Meßprobe (5) in
einem Untersuchungsvolumen im homogenen Magnetfeld B0
einer Kernspinresonanz (NMR)-Apparatur, wobei der HF-Re
sonator supraleitende Komponenten umfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der HF-Resonator mindestens zwei, räumlich voneinan
der getrennte supraleitende Komponenten (1, 1a, 1b. . .1m)
aufweist, die weder einzeln für sich genommen noch zusam
men ein geschlossenes Resonanzsystem bilden, das auf der
gewünschten Resonanzfrequenz resonant schwingen kann,
und daß normal-leitende Verbindungselemente (2a, 2b)
vorgesehen sind, die die supraleitenden Komponenten (1,
1a. . .1m) galvanisch und/oder kapazitiv derart miteinan
der verbinden, daß die supraleitenden Komponenten (1,
1a. . .1m) zusammen mit den normal-leitenden Verbindungs
elementen (2a, 2b) ein oder mehrere geschlossene, auf
der gewünschten Resonanzfrequenz resonant schwingungsfä
hige Resonanzsysteme bilden.
2. HF-Resonator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die supraleitenden Komponenten (1, 1a, . . . 1m) aus
länglichen, schmalen und mit einer supraleitenden Be
schichtung (8) versehenen Plättchen (9) bestehen, die
jeweils parallel zum Magnetfeld B0 orientiert und auf
einem Zylindermantel, dessen Achse parallel zum Magnet
feld B0 liegt und mit der Achse der Meßprobe (5) über
einstimmt verteilt angeordnet sind.
3. HF-Resonator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die supraleitende Beschichtung (8) in möglichst
viele feine Streifen (8a, 8b, 8c, . . .) aufgeteilt ist,
die alle parallel zum Magnetfeld B0 orientiert sind.
4. HF-Resonator nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die supraleitende Beschichtung (8) in
mindestens zwei Bereiche (8' und 8'') unterteilt
ist, die miteinander kapazitiv verbunden sind.
5. HF-Resonator nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die supraleitende Beschichtung (8)
aus einem Hochtemperatur-Supraleiter, z. B. YBCO besteht.
6. HF-Resonator nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Plättchen (9) aus einem Kri
stall mit geeigneter kristalliner Struktur, z. B. LaAlO3
oder Saphir bestehen.
7. HF-Resonator nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die supraleitenden Komponenten (1,
1a, . . . 1m) an ihren beiden axialen Enden kapazitiv oder
galvanisch mit normal-leitenden, metallischen, vorzugs
weise ringförmigen Verbindungselementen (2a, 2b) mit ho
her elektrischer Leitfähigkeit, verbunden sind.
8. HF-Resonator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente (2a, 2b) an zwei diametral
zueinander liegenden Stellen Unterbrechungskanäle (7a,
7b) aufweisen, die parallel zur Achse des Zylinderman
tels verlaufen, so daß eine vordefinierte Stromvertei
lung im Resonator entsteht.
9. HF-Resonator nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Anordnung mit 2.m supraleitenden Kompo
nenten (1, 1a. . .1m) die Unterbrechungskanäle (7a, 7b)
für m=ungerade in der Mitte unterhalb einer supraleiten
den Komponente, und für m=gerade in der Mitte zwischen
zwei benachbarten supraleitenden Komponenten liegen.
10. HF-Resonator nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die supraleitenden Kompo
nenten (1, 1a. . .1m) und die mit ihnen galvanisch und/
oder kapazitiv verbundenen Verbindungselemente (2a, 2b)
einen sogenannten "Bird-Cage"-Resonator bilden.
11. HF-Resonator nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskopplung eines NMR-Signals aus dem "Bird-Ca
ge"-Resonator über eine kapazitive Ankopplung (14a) er
folgt.
12. HF-Resonator nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auskopplung eines NMR-Signals aus dem "Bird-Cage"-Resonator
über eine galvanische Ankopplung, vor
zugsweise über direkte Kontaktierungen der supralei
tenden Beschichtungen (8) erfolgt.
13. HF-Resonator nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der "Bird-Cage"-Resonator zwei or
thogonal zueinander liegende Auskopplungen (14c, 14d und
14e, 14f) aufweist, mit denen eine Quadraturdetektion
ermöglicht wird.
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