DE19732982A1 - Vorrichtung zum Verschließen des Endes eines Darmes - Google Patents
Vorrichtung zum Verschließen des Endes eines DarmesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ver
schließen des Endes eines Darms, mit einem Über-
und/oder in ein Darmende legbaren beziehungsweise
einlegbaren Abdichtkörper, der einen Verschließme
chanismus aufweist.
Allgemein ergibt sich bei Darmverschluß-Vorrichtun
gen das Problem, daß mittels einer Abschnürung be
ziehungsweise Abklemmung des Darmendes an der
Darmaußen- oder -innenwand ein großer Druck auf das
Darmende ausgeübt wird und damit zu einer verrin
gerten Durchblutung, Schädigung der Darmwand oder
auch zu einer Degeneration des Darmgewebes führen
kann. Es sind Versuche bekannt, bei denen mit sta
tionären Magnetventilen ein kontinuierlicher Druck
auf das Darmende ausgeübt wird, die jedoch auch den
oben genannten Nachteil besitzen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin,
eine Vorrichtung zu finden, die beim Verschließen
des Darmendes nicht zu Durchblutungsproblemen
führt.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den
Merkmalen der Ansprüche 1 bis 15 gelöst. Nach An
spruch 1 erstreckt sich der Verschließmechanismus
über einen axialen Bereich des Abdichtkörpers und
weist mehrere, mindestens zwei, in axialer Richtung
verteilt angeordnete Abdichtelemente auf. Diese Ab
dichtelemente werden von einer Steuereinrichtung
zeitlich nacheinander aktiviert beziehungsweise
deaktiviert. Die erfindungsgemäße Vorrichtung bie
tet den Vorteil, daß die Abdichtstelle verlagerbar
ist, so daß das Darmgewebe während der Deaktivie
rung eines Abdichtelements wieder besser durchblu
tet werden kann.
Nach den Ansprüchen 3, 4 und 5 ist vorgesehen, daß
mit einem, ganz oder teilweise aus elastischem Ma
terial bestehenden Abdichtkörper eine peristalti
sche Bewegung in der Art ausgeführt wird, so daß
sich eine Abdichtstelle ständig in axialer Richtung
des Darmendes verlagert. Vorzugsweise ist der Ab
dichtkörper so beschaffen, daß die darmseitig an
liegende Fläche aus einem stark dehnbaren, und die
restliche Fläche aus einem weniger stark dehnbaren
Material besteht oder dieses aufweist.
Um der natürlichen Entleerungsrichtung des Darmes
entgegenzuwirken ist nach Anspruch 6 die peristal
tische Axialbewegung darmeinwärts gerichtet. Damit
das Darmende über einen längeren Zeitraum geschlos
sen bleiben kann ist nach Anspruch 7 vorgesehen,
daß die peristaltische Axialbewegung periodisch
ausgeführt wird.
Nach Anspruch 8 sind die Abdichtelemente mediumge
füllt, das heißt, sie sind entweder mit einem gas
förmigen oder mit einem flüssigen Stoff gefüllt.
Vorzugsweise werden die Abdichtelemente, zur ein
facheren Herstellung und auch zur einfacheren Hand
habung, von aufblasbaren Luftkammern gebildet.
Im Zuge dieser Anmeldung wird im folgenden als Ab
dichtelement der Begriff der Luftkammer verwendet,
dieser ist jedoch auch durch jegliche andere medi
umgefüllte Kammer ersetzbar. Die Luftkammern müssen
so ausgebildet sein, daß sie den Darm ringförmig
umgreifen oder falls die Vorrichtung innenliegend
angebracht ist, müssen die Luftkammern an der
Darminnenwand bündig anliegen.
Nach den Ansprüchen 10 und 11 ist nach einer Wei
terbildung der Erfindung vorgesehen, daß der Ab
dichtkörper eine oder mehrere Blutgefäßaufnahmever
tiefungen aufweist. Diese Blutgefäßaufnahmevertie
fungen haben den Zweck, eine ungehinderte Ver- be
ziehungsweise Entsorgung des Darms mit Blut zu ge
währleisten. Zur einfacheren Handhabung, ist die
Blutgefäßaufnahmevertiefung als ein durchgängiger
in axialer Richtung gesehener Schlitz ausgeführt.
Damit können die Blutadern des Darms direkt durch
den Abdichtkörper nach außen geführt werden, ohne
daß diese in axialer Richtung am Darm entlang ge
führt werden müssen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung beziehungsweise
dessen Abdichtkörper kann als eine Manschette über
den Darm gelegt werden oder auch als ein Stopfen
ausgebildet sein und kann damit in den Darm einge
legt werden.
Es wird im folgenden die peristaltische Bewegung
näher erläutert: Durch Aufblasen einer einzelnen
Luftkammer weitet sich diese derart aus, daß der
Darm abgedichtet wird. Die Steuerung erfolgt fol
gendermaßen: Nachdem eine erste Luftkammer aufge
blasen worden ist, wird, bevor deren Luft wieder
abgelassen wird, die der ersten Luftkammer benach
barte zweite Luftkammer, aufgeblasen. Ist dies er
folgt, so kann nun die Luft aus der ersten Luftkam
mer wieder abgelassen werden. Durch diesen Vorgang
ist sichergestellt, daß während dieser "Druckverla
gerung" zu keinem Zeitpunkt der Darm geöffnet ist.
Durch periodische Wiederholung dieses Vorgangs der
entsprechenden benachbarten Luftkammern vom Anfang
des Abdichtkörpers bis zu dessen Ende, wobei der
Anfang sich am Darmausgang befindet, wird somit
eine in axialer Richtung des Darms, eine transver
sale peristaltische Wellenbewegung erzeugt.
Die Wellenbewegung vom Anfang bis zum Ende des Ab
dichtkörpers wird nun an sich auch periodisch wie
derholt; wobei die Bewegungsrichtung beibehalten
wird, also immer in das Darmende hinein abgedichtet
wird. Dabei muß aber weiterhin sichergestellt wer
den, daß zu keinem Zeitpunkt das Darmende geöffnet
wird, das heißt die letzte Luftkammer am Ende des
Abdichtkörpers darf erst dann wieder abgelassen
werden, nachdem die erste Luftkammer am Anfang des
Abdichtkörpers aufgeblasen wurde.
Je nach Anwendungsfall bestehen mit der erfindungs
gemäßen Vorrichtung mehrere Kombinationsmöglichkei
ten in der Art ihrer Anwendung. In der ersten Va
riationsmöglichkeit wird die Manschette angelegt,
die eine peristaltische Bewegung durchführt. Reicht
der Druck jedoch nicht aus, um den Darm vollständig
zu verschließen, so kann in einer zweiten Variante
die erfindungsgemäße Vorrichtung als unterstützen
der innenliegender Stopfen in den Darm eingeführt
werden, so daß ein unterstützender Gegendruck zum
Verschließen des Darms beiträgt. Der innenliegende
Stopfen kann synchron zur außenliegenden Manschette
betrieben werden. Es ist jedoch auch denkbar, daß
der Stopfen keine peristaltische Bewegung ausführt
und nur als passiver Gegendruck dient. Eine weitere
mögliche Anordnung ist die, daß der innenliegende
Stopfen eine peristaltische Bewegung ausführt und
die außenliegende Manschette, ohne eine peristalti
sche Bewegung auszuführen, zur Erzeugung eines pas
siven Gegendrucks dient.
Nach den Ansprüchen 2 und 14 ist zur Effizienzver
besserung an vorzugsweise jedem der Abdichtelemente
vorzugsweise als Leiterbahn ausgebildetes Kon
taktteil angebracht. Das Kontaktteil stellt eine
elektrische Verbindung, im Falle der außenliegenden
Manschette, zur Darmaußenwand, und im Falle des in
nenliegenden Stopfens, zur Darminnenwand, her. Mit
tels der elektrischen Erregung eines oder mehrerer
Kontaktteile kann damit die Darmmuskulatur ange
regt, und die Abdichtfunktion unterstützt werden.
Vorzugsweise ist die elektrische Erregung synchron
der Kontraktion der Abdichtelemente durchzufüh
ren, so daß eine synchrone, elektrisch stimulierte,
periodische peristaltische Bewegung ausgeführt
wird.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbei
spiels mit Bezug auf die Zeichnungen näher be
schrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Erfin
dung als außenliegende Manschette mit ei
nem innenliegenden Darmende, und
Fig. 2 eine schematische Teilansicht der Erfin
dung, mit in Längsrichtung herausge
schnittenem Kreissegment, und
Fig. 3 eine Vorderansicht der Erfindung, und
Fig. 4 eine schematische Ansicht der Erfindung
als innenliegender Stopfen, und
Fig. 5 ein schematischer Längsschnitt durch ein
Darmende mit außenliegender Manschette
und innenliegendem Stopfen.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 1, 2 und 3
zeigt eine Manschette 12, die zu medizinischen
Zwecken eingesetzt wird, um den Patienten der an
Abdichtproblemen des Darmendes 1 leidet, zur voll
ständigen Abdichtung seines Darmendes 1 unterstützt
oder verhilft.
Im wesentlichen weist die Manschette 12 einen im
Querschnitt kreisringförmigen Abdichtkörper 2 auf,
der in axialer Richtung aus mehreren Abdichtelemen
ten 6 in Form von unabhängig voneinander aufblasba
ren Luftkammern 13 zusammengesetzt ist.
In Fig. 1 ist das Darmende 1 als kreisringförmiges
Rohr dargestellt. Weiterhin sind in Fig. 1 die den
Darm ver- beziehungsweise -entsorgenden Blutge
fäße 3 ersichtlich. Im folgenden wird nun näher auf
die konstruktiven Merkmale eingegangen. Über dem
Darmende 1 ist der Abdichtkörper 2 "übergezogen",
wobei der Außendurchmesser des Darmendes 1 und der
Innendurchmesser des Abdichtkörpers 2 annähernd
gleich sind. In Längsrichtung des Abdichtkörpers 2
befindet sich ein durchgängiger Schlitz 4, der
durch mehrere Stege 5, senkrecht zum Schlitz 4,
überbrückt wird und dadurch den Abdichtkörper 2 als
kreisringförmige Manschette 12 zusammenhalten. Die
Stege 5 können geöffnet beziehungsweise entfernt
werden, so daß der Abdichtkörper 2, ohne die Konti
nuität des Darms zu unterbrechen, gegebenenfalls
gewechselt werden kann.
Der Abdichtkörper 2 in Fig. 2 weist mehrere paral
lele und äquidistante zueinander angebrachte Ab
dichtelemente 6 auf, die der Übersicht halber in
Fig. 1 nicht dargestellt sind. In einer Schnitt
fläche A sind Trennflächen 7 dargestellt, die die
einzelnen Abdichtelemente 6 räumlich voneinander
abgrenzen. In Fig. 3 sind die Stege 5, die Ab
dichtelemente 6 und deren Trennflächen 7 deutlich
erkennen und zeigen, daß die Stege 5 und die
Trennflächen 7 parallel zueinander verlaufen, und
daß die Stege 5 mittig im Bereich der Abdichtele
mente 6 fixiert sind.
Im Gegensatz zu den Fig. 1, 3 und 4, weist, aus
Gründen der Übersicht, Fig. 2 zusätzlich innenlie
gende, Leiterbahnen 11 auf. Diese Leiterbahnen 11
sind in der Mitte der Abdichtelemente 6 ringförmig
angebracht. Zwischen den Leiterbahnen 11 der ein
zelnen Abdichtelemente 6 besteht keine elektrische
Verbindung, damit, durch eine nicht dargestellte
Steuereinheit, jede Leiterbahn 11 unabhängig von
einander angesteuert werden kann. Notwendige elek
trische Zuführleitungen sowie deren Kontaktierung
an die Leiterbahnen 11 sind ebenso nicht darge
stellt.
Fig. 4 zeigt, im Gegenzug zu den Fig. 1 bis 3,
einen Abdichtkörper 2 als erfindungsgemäßen innen
liegenden Stopfen 8. Der Stopfen 8 ist ebenso als
kreisringförmiges Rohr ausgebildet, wobei der
Außendurchmesser des Stopfens 8 annähernd gleich
dem Innendurchmesser des Darmendes 1 ist, so daß
der Stopfen 8 innenliegend an einer Darm-Innen
wand 9 anliegt (die Darm-Innenwand 9 ist in Fig. 1
zu erkennen). Wie in Fig. 4 ersichtlich, weist der
Stopfen 8 keine Blutgefäßaufnahmevertiefungen, ins
besondere auch keinen zu diesem Zwecke angebrachten
Schlitz 4, auf, da an der Darm-Innenwand 9 keine
ver- beziehungsweise entsorgenden Blutgefäße ab
zweigen und somit auch nicht durch eine Ausnehmung
aufgenommen werden müssen. Der Stopfen 8 ist sonst
entsprechend gleichartig, wie der Abdichtkörper in
Fig. 1 bis 3 aufgebaut. Zusätzlich ist je
doch eine flache kreisringförmige Anschlag
scheibe 10 zentrisch an einem Ende des Stopfens 8
angebracht. Der Außendurchmesser des Stopfens 8
entspricht dem Innendurchmesser der Anschlagscheibe
10. Der Außendurchmesser der Anschlagscheibe 10 ist
größer als der Außendurchmesser des Abdichtkörpers
2, so daß der Stopfen 8 nur bis zu der Anschlag
scheibe 10 in das Darmende 1 eingeführt werden
kann.
Die Querschnittszeichnung in Fig. 5 zeigt eine An
wendungsvariante der am Darmende 1 außenliegenden
Manschette 12 und des innenliegenden Stopfens 8.
Bei dieser Anwendungsvariante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist vorgesehen, daß durch diese ge
meinsame Anwendung der Manschette 12 und des
Stopfens 8 eine synergistische peristaltische Bewe
gung beider Abdichtkörper 2 durchgeführt wird. Die
synergistische peristaltische Bewegung ist vor
allem dann besonders hilfreich das Darmende 1 zu
verschließen, wenn durch einen angestauten Darm
inhalt die Gefahr besteht, daß der Stopfen 8 aus
dem Darmende 1 herausgetrieben wird.
Fig. 5 zeigt in einem Abdichtelemente-Bereich 14
und 14' der Manschette 12 die Aktivierung mehrerer
Abdichtelemente 6 und zusätzlich in einem Abdicht
elemente-Bereich 15 des Stopfens 8 weitere akti
vierte Abdichtelemente 6. Die Abdichtelemente 6
drücken im Abdichtelemente-Bereich 14 das Darmende
1 zusammen. In axialer Richtung des Darmendes 1 und
dem Abdichtelemente-Bereich 14 benachbart, drücken
die Abdichtelemente 6 im Abdichtelemente-Bereich 15
das Darmende 1 auseinander. Dem Abdichtelemente-Bereich
15 folgt dann, in axialer Richtung, der Ab
dichtelemente-Bereich 14' um das Darmende 1 durch
Zusammendrücken abzudichten.
Die Synergie, und damit das gemeinsame Zusammen
wirken beider Abdichtkörper 2 (Manschette 12 und
Stopfen 8) erfolgt so, daß der Abdichtelemente-Bereich
15, der durch das Aufblasen mehrerer
Abdichtelemente 6 des Stopfens 8 erfolgt, in
axialer Richtung beidseitig durch das Aktivieren
der Abdichtelemente 6 der Manschette 12 quasi ein
geschlossen wird. Es ist jedoch genauso denkbar,
daß der mittige Abdichtelemente-Bereich 15 durch
ein einzelnes Abdichtelement 6 der Manschette 12
gebildet wird und jeweils nur ein einziges
Abdichtelement 6 des Stopfens 8 dieses seitlich be
grenzt.
In einer spiegelbildlichen Umkehrung der akti
vierten Abdichtelemente 6 ist es ebenso möglich,
daß der mittige Abdichtelemente-Bereich 15 durch
die Aktivierung der Abdichtelemente 6 der Manschet
te 12 gebildet wird. Durch die beidseitige Akti
vierung der Abdichtelemente 6 des Stopfens 8 wird
der Abdichtelemente-Bereich 15 in axialer Richtung
begrenzt. Weiterhin ist es auch möglich, daß der
Abdichtelemente-Bereich 15 nur von einer Seite
durch den Abdichtelemente-Bereich 14 oder 14'
begrenzt wird.
Aus Gründen der Übersicht ist eine Steuervorrich
tung zur Ansteuerung der Abdichtelemente 6, und da
mit zur Erzeugung der peristaltischen Bewegung, in
den Fig. 1 bis 5 nicht dargestellt; ebenso sind
Befestigungselemente zur Fixierung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung in der Bauchhöhle an der Bauch
decke nicht dargestellt.
Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Um das Darmende 1 zu verschließen, muß mittels der
nicht dargestellten Steuervorrichtung, das am
Darmende 1 äußerst angeordnete erste Abdichtelement
6a derart aufgeblasen werden, so daß das Darmende 1
an dieser Stelle verschlossen wird. Bei der außen
liegenden Manschette 12, nach den Fig. 1 bis 3
erfolgt dies durch eine Zusammenquetschung des
Darms. Bei dem innenliegenden Stopfen 8 erfolgt
dies durch die Erweiterung des kreisringförmigen
Abdichtelements 6 bis dieses einen kreisförmigen
Querschnitt aufweist. Ist das äußerste erste Ab
dichtelement 6a aufgeblasen, so wird nun auch das
unmittelbar benachbarte zweite Abdichtelement akti
viert beziehungsweise aufgeblasen. In dieser Situa
tion sind nun zwei Abdichtelemente 6 aktiviert. Um
die peristaltische Bewegung zu erzeugen, wird die
Luft aus dem äußersten ersten Abdichtelement 6a
wieder abgelassen, so daß das Darmende 1 an dieser
Stelle wieder geöffnet ist. Gleichzeitig oder auch
kurz danach wird das neben dem zweiten Abdichtele
ment 6 angeordnete dritte Abdichtelement 6 aufge
blasen beziehungsweise aktiviert, so daß in dieser
Phase wieder zwei Abdichtelemente 6 aktiviert sind.
Dieser Wechsel zwischen Auf- und Ablassen der
darmeinwärts benachbarten Abdichtelemente 6 wird so
lange fortgesetzt, bis das innerst angeordnete
letzte Abdichtelement 6z aktiviert ist. Diese,
durch die Steuervorrichtung beeinflußte, peristal
tische Bewegung muß so lange vom Darmausgang nach
innen gerichtet wiederholt werden, so lange der
Darm verschlossen bleiben soll. Es muß durch die
Steuervorrichtung auch hier sichergestellt sein,
daß vom Aktivierungswechsel des innersten letzten
Abdichtelements 6z zurück auf das äußerste erste Ab
dichtelement 6a jeweils eines dieser beiden Abdich
telemente aktiviert ist, so daß zu keiner Zeit das
Darmende 1 geöffnet ist. Mit dieser peristaltischen
Bewegung wird nun erreicht, daß die Druckausübung
auf das Darmende 1 kontinuierlich sich zeitlich und
räumlich ändert.
In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vor
richtung ist es ebenso denkbar, daß nicht nur zwei
benachbarte Abdichtelemente 6, sondern auch drei
oder mehr Abdichtelemente 6 gleichzeitig aktiviert
sein können.
Zur unterstützenden Wirkung wird durch die Steuer
vorrichtung vorzugsweise gleichzeitig oder kurz da
vor beziehungsweise danach, beim Aufblasen eines
Abdichtelements 6 ein elektrischer Impuls auf die
Leiterbahnen 11 geleitet.
In Bezug auf Fig. 5 ändert sich an der peri
staltischen Bewegung nichts. Es muß jedoch durch
die Steuervorrichtung sichergestellt sein, daß die
Abdichtelemente-Bereiche 14, 14' und 15 auch
während der peristaltischen Bewegung längs des
Darmendes 1 so zusammenwirken, daß das Darmende 1
immer eine wellenförmige Außen- beziehungsweise
Innenkontur aufweist.
Claims (15)
1. Vorrichtung zum Verschließen des Endes eines
Darms, mit einem über und/oder in das Darmende leg
baren beziehungsweise einlegbaren Abdichtkörper,
der einen Verschließmechanismus aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß sich der Verschließmechanismus
über einen axialen Bereich des Abdichtkörpers (2)
erstreckt und mehrere, mindestens zwei, in axialer
Richtung verteilt angeordnete Abdichtelemente (6)
aufweist, die zeitlich nacheinander von einer
Steuereinrichtung für die Abdichtfunktion aktiviert
beziehungsweise deaktiviert werden.
2. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ei
nes der Abdichtelemente (6) ein, das Darmende (1)
berührendes Kontaktteil, vorzugsweise Kontaktring,
aufweist, das vorzugsweise synchron zur Abdicht
funktion des Abdichtelements (6) durch die Steuer
einrichtung elektrisch zur Stimulierung der Darm
muskulatur angeregt wird.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdicht
körper (2) aus einem elastischen Material besteht
oder dieses aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer
einrichtung benachbarte Abdichtelemente (6)
und/oder deren Kontaktringe zeitlich versetzt akti
viert beziehungsweise deaktiviert.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichte
lemente (6) zur Durchführung einer peristaltischen
Axialbewegung aktiviert werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die peristaltische Axialbewegung eine
darmeinwärts gerichtete Bewegung ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die peristaltische Axialbewegung
einer periodische Bewegung ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichte
lemente (6) von mediumgefüllten, vorzugsweise von
aufblasbaren Luftkammern (13), gebildet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Luftkammern (13) einen etwa Ring
querschnitt oder einen etwas kreisförmigen Quer
schnitt aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdicht
körper (2) eine oder mehrere Blutgefäßaufnahmever
tiefungen aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Blutge
fäßaufnahmevertiefungen eine in axialer Richtung
verlaufende Ausnehmung, vorzugsweise in Form eines
in axialer Richtung durchgängigen Schlitzes (4),
ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdicht
körper (2) eine Manschette (12) ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz
(4) als die Manschette (12) durchsetzender Durch
bruch ausgeführt ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontakt
ring eine elektrisch leitfähige Struktur, vorzugs
weise eine Leiterbahn (11), aufweist.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9 und 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abdichtkörper (2)
Stopfen (8) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997132982 DE19732982A1 (de) | 1997-07-31 | 1997-07-31 | Vorrichtung zum Verschließen des Endes eines Darmes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997132982 DE19732982A1 (de) | 1997-07-31 | 1997-07-31 | Vorrichtung zum Verschließen des Endes eines Darmes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19732982A1 true DE19732982A1 (de) | 1999-02-18 |
Family
ID=7837477
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997132982 Withdrawn DE19732982A1 (de) | 1997-07-31 | 1997-07-31 | Vorrichtung zum Verschließen des Endes eines Darmes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19732982A1 (de) |
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