DE19732306A1

DE19732306A1 - Individuelle Kraftfahrzeugkennzeichnung

Info

Publication number: DE19732306A1
Application number: DE1997132306
Authority: DE
Inventors: Andreas Fehst
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1997-07-26
Filing date: 1997-07-26
Publication date: 1999-01-28
Anticipated expiration: 2017-07-27
Also published as: DE19732306B4

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kennzeichnen eines Kraftfahrzeuges gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Jedes individuelle Kraftfahrzeug erhält eine individuelle Kennzeichnung, die Angaben wie beispielsweise eine Fahrgestell-Nummer enthält. Über eine solche individuelle Kenn zeichnung soll ein Kraftfahrzeug beispielsweise einem Eigentümer zugeordnet werden können. Ferner kann die Information auch Eigenarten des Kraftfahrzeuges beinhalten, wie beispielsweise die Kraftstoffart, die Kraftstoffqualität, den Reifenfülldruck, die Farbe der Karosserie, etc. Solche individuellen Kennzeichnungen werden häufig in Art von Schildern durch Nieten oder Kleben am Kraftfahrzeug, z. B. an der Karosserie oder der Schalttafel, befestigt bzw. in die Karosserie eingeschlagen.

Eine weitere bekannte individuelle Kennzeichnung dient der schnellen optischen Zuord nung eines Kraftfahrzeugs (insbesondere zu seinem Eigentümer) und wird dadurch er reicht, daß äußerlich sichtbar an dem Kraftfahrzeug nur schwer entfernbar ein individuel les Kennzeichen in die Scheiben des Kraftfahrzeuges eingeätzt wird.

Je nach Verfahren ist ein erheblicher Aufwand notwendig. So sind beispielsweise Auf kleber oder Schilder vorrätig zu halten oder ein aufwendiges Ätzverfahren ist durchzu führen. Sofern der Informationsträger manuell an dem Kraftfahrzeug befestigt wird, be steht die Möglichkeit, daß der Informationsträger verwechselt und das entsprechende Kraftfahrzeug mit einer individuellen Information versehen wird, die nicht zu dem Kraft fahrzeug paßt. Daher ist es wünschenswert, daß solche Fehlbeschriftungen möglichst vermieden werden.

Aus DE 196 52 727 und 196 52 729 A sind Verfahren bekannt, bei denen mittels eines Lasers eine Kennzeichnung der Armaturentafel, insbesondere durch die eingebaute Frontscheibe hindurch, bzw. der Tankklappe vorgenommen wird. Diese Art der Kenn zeichnung kann vollautomatisiert erfolgen, so daß die Fehlerquote sehr gering gehalten werden kann. Nachteilig bei diesem Verfahren ist jedoch, daß durch den Laser ein Ab brand entsteht, der wegen seiner gesundheitsschädlichen Wirkung abgesaugt werden muß.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein kraftfahrzeugindividuelles Kennzeichnungs verfahren, das vollautomatisiert außen am Kraftfahrzeug erfolgt, wobei nahezu keine schädlichen Gase auftreten.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst mit den Maßnahmen des Anspruchs 1.

Die Unteransprüche beschreiben besonders vorteilhafte Ausführungen des erfindungs gemäßen Verfahrens.

Erfindungsgemäß wird eine Scheibe des Kraftfahrzeugs markiert, wobei die Scheibe vorteilhaft bereits eingebaut, zumindest jedoch unmittelbar dem Fahrzeug zugeordnet ist, so daß eine Verwechselung praktisch nicht mehr erfolgen kann. Eine solche unmittelbare Zuordnung besteht beispielsweise bei einer Bandmontage, wenn die Scheibe zum Einbau am Band bereitgestellt wird. Hierbei wird beispielsweise die jeweilige Scheibe in einem Automaten mit einer Kleberaupe versehen, wobei die Zuordnung zu den vom Mon tageband geführten Kraftfahrzeugen eindeutig ist.

Erfindungsgemäß werden vorteilhaft mehrere Scheiben an einem Kraftfahrzeug beschrif tet, da mit der vielfachen Beschriftung an unterschiedlichen Scheiben ein Austausch der individuellen Information aufwendiger wird.

Grundsätzlich lassen sich alle Scheiben am Kraftfahrzeug beschriften, wie beispielsweise Frontscheibe, Seitenscheiben, Heckscheibe, Glasdach, Scheinwerferscheiben und Rücklichtscheiben.

Die Kennzeichnung der Scheibe kann ein spezieller Code sein, aber auch die Fahrgestell- Nummer oder auch weitere Kennzeichnungen umfassen, wie sie eingangs beschrieben sind.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorteilhaft die Kennzeichnung in das Innere der Scheibe hineingesetzt, gegebenenfalls ist auch eine Kennzeichnung der nach innen gerichteten Seite der Scheibe geeignet. Eine äußere Beschriftung der Scheiben ist auch möglich, hierbei ist jedoch zu beachten, daß dann die den Außeneinflüssen ausgesetzte Seite der Scheibe durch die Beschriftung verändert ist. Das Innere der Scheibe kann zum einen beschriftet werden, indem der Laser stark fokussiert wird und der Brennpunkt des Lasers in das Scheibeninnere gelegt wird. Dies ist bei Scheiben ab einer Dicke von ca. 1 mm, insbesondere ab einer Dicke von mindestens 2,5 mm möglich. Zum anderen läßt sich das Scheibeninnere bei Verbundscheiben auch dadurch beschriften, daß eine Laserwellenlänge gewählt wird, die vom Glas der Verbundscheibe nur wenig, hingegen von der Verbundfolie, beispielsweise einer Polyvinylbutyralfolie (PVB), verhältnismäßig stark absorbiert wird. Hierdurch wird erreicht, daß nur die Verbundfolie die Markierung erhält, nicht jedoch das Glas. Mit diesem Verfahren kann auch die Laserstärke verringert werden, da die Verbundfolie sich mit einer geringeren Laserenergie optisch verändern läßt. Die Fokussierung ins Scheiben innere ist auch bei der Beschriftung der Verbundfolie möglich. Eine Fokussierung ins Scheibeninnere ist auch bei vorgespannten (abgeschreckten) Scheiben, wie sie beim Kraftfahrzeug an den Seiten oder am Heckfenster zum Einsatz kommen, vorteilhaft, da hierbei nicht die vorgespannte Schicht aufgeschmolzen wird. Außerdem ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Beschichtung reiner Kunststoffscheiben möglich, wie sie beispielsweise bei den Signal leuchten (z. B. Scheibe der Rückleuchten, Blinker) und neuerdings auch bei Scheinwer fern und Seitenscheiben sowie Heckscheiben zum Einsatz kommen. Je nach Scheiben material kann der Laser die Markierung einbrennen (in Kunststoff), wobei die Kunststoff schicht im Inneren zerstört wird. Bei einer Glasschicht schmilzt der Laser vorteilhaft das Glas an, wodurch eine andere Lichtbrechung entsteht, so daß auch hier die Beschriftung visuell erkennbar ist.

Sofern eine Folie oder Kunststoffschicht (es können auch Glaskunststoffscheiben (sog. Bilayerscheiben) beschriftet werden) gekennzeichnet werden soll, kann vorteilhaft durch das Glas hindurch beschriftet werden. Hierbei kann bereits allein durch die unterschiedlichen Materialien erreicht werden, daß die Beschriftung im Kunststoff erfolgt. Begünstigt wird dies durch die niedrigere Energie, die zur Beschriftung von Kunststoff notwendig ist sowie durch die Stärke der Fokussierung und die Wahl der Wellenlänge des Lasers. Bei der Wahl der Wellenlänge des Lasers wird vorteilhaft eine Wellenlänge gewählt, bei der die Absorption des Kunststoffes mindestens doppelt so hoch ist wie die des Glases, bei verhältnismäßig dicken Glasschichten sollte der Faktor noch höher sein. Für das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere ein CO₂-Laser geeignet, da der zum einen leistungsstark und zum anderen in der Wellenlänge abstimmbar ist. Außerdem wird erfindungsgemäß der Laser gepulst, um eine Zerstörung der Scheibe zu verhindern.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.

Es zeigen

Fig. 1 eine Gesamtansicht des Verfahrens;

Fig. 2 eine Detaildarstellung der Beschriftung und

Fig. 3 einen Schnitt durch eine Frontscheibe bei der Beschichtung.

Ein auf einem Montageband 1 befindliches Kraftfahrzeug 2 wird in Fig. 1 zu einer Be schriftungsstation 3 zur Kennzeichnung bzw. Codierung des Kraftfahrzeuges 2 gefahren. Die Beschriftungsstation 3 beinhaltet einen Laser 4, der geeignet ist, einen fokussierten Laserstrahl 5 zu senden. Der Fokus 6 des Laserstrahls 5 liegt in einer Frontscheibe 7 des Kraftfahrzeugs 2. Der Fokus 6 ist außerdem verschiebbar, so daß über die Laserenergie grafische Darstellungen mittels der Verschiebung des Fokus möglich sind.

Eine solche Grafik, die mittels des Fokus 6 erstellt wurde, ist in Fig. 2 dargestellt. Hierbei handelt es sich um eine Fahrzeug-Ident.-Nr., die in die Frontscheibe 7 des Kraftfahr zeuges 2 eingebrannt wurde.

Wie in Fig. 3 dargestellt, liegt hierbei der Brennpunkt 6 des Lasers 5 in der PVB-Folie 8 der Frontscheibe 7, d. h. zwischen einer ersten 9 und einer zweiten 10 Glasscheibe. Die PVB-Folie 8 wird durch den Fokus 6 farblich verändert 11. Hierdurch wird die Beschrif tung 12 sichtbar.

Claims

1. Verfahren zur Kennzeichnung eines Kraftfahrzeugs mit einer kraftfahrzeugindividuel len Information durch Aufbringen der kraftfahrzeugindividuellen Information an min destens einer Scheibe des Kraftfahrzeuges, insbesondere bei oder nach deren Ein bau in das Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnung mittels eines Lasers erfolgt, der die Informationen in eine Scheibe des Kraftfahrzeugs thermisch einbringt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das thermische Einbrin gen ein Einbrennen und/oder Einschmelzen ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Laser die In formationen im wesentlichen ins Scheibeninnere oder an eine Scheibeninnenseite setzt.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Laser fokussiert wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Verbundscheibe der Laser die Kennzeichnung in eine Verbundfolie einbringt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenlänge des Lasers derart abgestimmt ist, daß die Verbundfolie eine höhere Absorption für den Laser hat als das Glas, insbesondere um den Faktor 2, und/oder daß die Folie min destens 50 Prozent des Lasers absorbiert.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnung mittels eines CO₂-Lasers erfolgt.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Laser während der Kennzeichnung gepulst wird.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationen ein kraftfahrzeugindividueller Code, insbesondere eine Fahr gestell-Nummer bzw. Fahrzeug-Ident-Nummer ist.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnung während einer Bandmontage erfolgt.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnung in mindestens eine der folgenden Scheiben erfolgt: Front scheibe, Seitenscheiben, Rückscheiben, Scheinwerferabdeckung, Signalleuchten.