DE19729640A1 - Verfahren zur Herstellung von Nitrobenzamiden oder Aminobenzamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Nitrobenzamiden oder AminobenzamidenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von
Nitrobenzamiden oder Aminobenzamiden, insbesondere ein neues Verfah
ren zur Herstellung von 4-Nitro- oder 4-Amino-N-alkylbenzamiden.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren zur Herstellung von N-Alkylamiden
von Nitrobenzoesäure oder von Aminobenzoesäure bekannt.
Beispielsweise wird in J.A.C.S., 60, 1938, Seite 1081, ein Verfahren zur
Herstellung von N-Alkylamiden von p-Aminobenzoesäure durch die Um
setzung von p-Nitrobenzoylchlorid mit verschiedenen Aminen, und daran
anschließender Reduktion der so erhaltenen N-Alkylamide von p-Nitro
benzoesäure zur Erzielung der erwünschten N-Alkylamide von p-Amino
benzoesäure beschrieben. Die Umsetzung von p-Nitrobenzoylchlorid mit
Aminen wird in einem wäßrigen Medium im Gegenwart von Natriumcarbo
nat durchgeführt. Die Ausbeuten der so erhaltenen N-Alkylamide von p-
Nitrobenzoesäure sind gering, wahrscheinlich aufgrund einer Hydrolyse
des p-Nitrobenzoylchlorid-Reaktanten zu p-Nitrobenzoesäure.
Weiterhin ist ebenfalls bekannt, N-Alkylamide von p-Nitrobenzoesäure
durch Umsetzen von p-Nitrobenzoylchlorid mit verschiedenen Aminen in
einem vollständig organischen Reaktionsmedium herzustellen. Es sind je
doch wiederum die Ausbeuten der so erhaltenen N-Alkylamide von p-Ni
trobenzoesäure gering. Weiterhin ist die Verwendung eines organischen
Lösungsmittels bei diesen bekannten Verfahren im Hinblick auf die Si
cherheit, toxikologischen und ökologischen Gesichtspunkte nachteilig.
Überraschenderweise hat sich nun gezeigt, daß durch die Umsetzung von
Nitrobenzoylchloriden mit einer wäßrigen Lösung eines Amins in einem
Reaktionsmedium, das ein spezielles organisches Lösungsmittel enthält,
sehr hohe Ausbeuten der erwünschten N-Alkylamide von p-Nitrobenzoe
säure erhalten werden, ohne die Nachteile hinsichtlich Sicherheit, Toxiko
logie und Ökologie, welche mit den bekannten Verfahren verbunden sind.
Es hat sich gezeigt, daß die Zugabe eines Nitrobenzoylchlorids zu einer
wäßrigen Lösung eines Amins unsignifikante Mengen an Nitrobenzoesäu
ren erzeugt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren vorgesehen zur
Herstellung von Nitrobenzamiden oder Aminobenzamiden der Formel:
worin n 1 oder 2 ist, X eine Amino- oder Nitrogruppe ist und R Wasserstoff,
unsubstituiertes Alkyl oder Alkyl ist, welches durch Halogen, C₁-C₄-Alko
xy, Phenyl, Carboxyl, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl, eine mono- oder di-C₁-C₄-
alkylierte Aminogruppe oder durch -SO₃M, worin M Wasserstoff, ein Alka
limetallatom, Ammonium oder ein aus einem Amin gebildetes Kation ist,
substituiert ist,
welches Verfahren das Umsetzen eines Nitrobenzoylchlorids der Formel
welches Verfahren das Umsetzen eines Nitrobenzoylchlorids der Formel
worin n die obige Bedeutung hat, mit einer wäßrigen Lösung eines Amins
der Formel NH₂-R, worin R die obige Bedeutung hat, in Gegenwart eines
inerten organischen Lösungsmittels, um eine Verbindung der Formel
zu erzeugen,
worin n und R die obigen Bedeutungen haben; und schließlich das wahl weise Reduzieren der Nitrogruppe(n) zu Aminogruppe(n) umfaßt.
worin n und R die obigen Bedeutungen haben; und schließlich das wahl weise Reduzieren der Nitrogruppe(n) zu Aminogruppe(n) umfaßt.
Vorzugsweise ist M Wasserstoff, Na, K, Ca, Mg, Ammonium, Mono-, Di-,
Tri- oder Tetra-C₁-C₄-alkylammonium, Mono-, Di- oder Tri-C₁-C₄-hydro
xyalkylammonium oder Ammonium, das di- oder trisubstituiert ist mit ei
ner Mischung aus C₁-C₄-Alkyl- und C₁-C₄-Hydroxyalkylgruppen.
Bevorzugte unsubstituierte Alkylgruppen R sind C₁-C₁₂-, insbesondere
C₁-C₄-Alkylgruppen. Die Alkylgruppen können verzweigt oder unver
zweigt sein. Substituierte Alkylgruppen R können substituiert sein durch
Halogen, wie Fluor, Chlor oder Brom, durch C₁-C₄-Alkoxy, wie Methoxy
oder Ethoxy, durch Phenyl oder Carboxyl, durch C₁-C₄-Alkoxycarbonyl,
wie Acetyl, durch eine mono- oder di-C₁-C₄-alkylierte Aminogruppe oder
durch -SO₃M, worin M die vorangehende Bedeutung hat. Vorzugsweise ist
R eine C₁ -C₄-Alkylgruppe, insbesondere Methyl.
Vorzugsweise ist der Reaktant der Formel (2) 4-Nitrobenzoylchlorid und
der Aminreaktant der Formel NH₂-R Methylamin.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete organische Lö
sungsmittel kann irgendein organisches Lösungsmittel sein, das gegen
über den Nitrobenzoylchlorid- und Aminreaktanten inert ist und das kei
nerlei Probleme verursacht in Verbindung mit Sicherheit, toxikologischen
und ökologischen Faktoren. Bevorzugte Lösungsmittel sind aliphatische
C₁-C₄-Ketone, wie Aceton, Methylethylketon, Diethylketon, Dipropylke
ton und Dibutylketon, da diese inert, toxikologisch annehmbar sind und
sicher und leicht wiedergewonnen, beispielsweise durch Destillations
techniken, und wiederverwertet werden können.
Die Umsetzung eines Nitrobenzoylchlorids der Formel (2) mit der wäßrigen
Lösung eines Amins NH₂-R gemäß der vorliegenden Erfindung wird vor
zugsweise durchgeführt, indem zuerst das Nitrobenzoylchlorid in dem or
ganischen Lösungsmittel, vorzugsweise wasserfreiem Methylethylketon,
bei einer Temperatur im Bereich von 0 bis 60°C, insbesondere 30 bis 50°C,
gelöst wird. Die Konzentration des Nitrobenzoylchlorids in der so erhalte
nen Lösung liegt geeigneterweise innerhalb eines Bereichs von 40 bis 60
Gew.-%, bezogen auf die gesamte Lösung. Die so erhaltene Lösung wird
dann vorzugsweise während eines Zeltraums von mehr als 5 Minuten, wei
ter vorzugsweise während eines Zeltraums im Bereich von 30 bis 60 Minu
ten, zu einer wäßrigen Lösung des Amins NH₂-R und eines Säureakzep
tors, vorzugsweise wäßrigem Natriumhydroxid, gegeben. Während dieser
Zugabe wird die Reaktionstemperaturvorzugsweise im Bereich von 10 bis
60°C, insbesondere 20 bis 40°C gehalten. Alternativ kann die Temperatur
adiabatisch ansteigen gelassen werden, ausgehend von einer Temperatur
im Bereich von 10 bis 40°C und einer Beendigung bei einer Temperatur im
Bereich von 36 bis 66°C.
Nachdem die Zugabe vollständig ist, wird die Reaktionsmischung vorzugs
weise mit Wasser verdünnt, und das organische Lösungsmittel entfernt,
beispielsweise indem es aus der Reaktionsmischung abdestilliert wird.
Die Reduktion der Nitroverbindung der Formel (3) zu der korrespondieren
den Aminoverbindung der Formel (1) kann durch irgendeine Standard
technik durchgeführt werden, beispielsweise durch Hydrierung oder
durch Umsetzung mit Zinn(II)-chlorid und Chlorwasserstoffsäure, wie be
schrieben in J.A.C.S., 60, 1938, Seite 1081.
Vorzugsweise wird jedoch die Nitroverbindung der Formel (3) ohne vorher
gehende Isolation unter Verwendung von Eisen und Essigsäure gemäß der
Bechamps-Reduktionstechnik reduziert.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Verbindungen
der Formel (1) sind nützlich als Zwischenverbindungen zur Herstellung ei
nes weiten Bereichs von wertvollen Endprodukten. Lediglich beispielhaft
können die Aminoverbindungen der Formel (1) mit 4,4′-Chlortriazinylami
no-2,2′-disulfostilbenverbindungen umgesetzt werden, um wertvolle Ul
traviolettabsorber oder Fluoreszenzaufhellungsmittel herzustellen.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die vorliegende Erfindung. Darin
enthaltene Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht, so
fern nichts anderes angegeben ist.
93 g 4-Nitrobenzoylchlorid werden in 120 ml wasserfreiem Methylethylke
ton bei 40°C gelöst. Diese Lösung wird dann während eines Zeltraums von
30 bis 60 Minuten zu einer wäßrigen Lösung, die 16,8 g Methylamin und 22
g Natriumhydroxid in 500 ml Wasser enthält, gegeben. Während dieser Zu
gabe wird die Temperatur der Reaktionsmischung im Bereich von 20 bis
40°C gehalten. Nach vollständiger Zugabe wird die Reaktionsmischung
mit 350 ml Wasser verdünnt und das Methylethylketon-Lösungsmittel aus
der Reaktionsmischung abdestilliert, bis die Innentemperatur der Reak
tionsmischung 100°C erreicht. Der pH der Reaktionsmischung wird unter
Verwendung von Essigsäure auf 4,0 bis 5,0 eingestellt, und die gesamte
Reaktionsmischung in ein Bechamps-Reduktionssystem, das 80 g Eisen
und 5 g Essigsäure enthält, eingeführt. Die Bechamps-Reduktion wird
elektrochemisch durchgeführt, progressiv im Schritt mit der angelegten
Spannung, unter Verwendung eines Gitterpotentials von 100 mV (Kalium
chlorid-Referenzfühler) bei einer Temperatur von 98 bis 100°C, wobei die
Zugabezeit 1 Stunde beträgt. Schließlich wird die Reaktionsmischung
durch Zugabe von wäßrigem Natriumhydroxid alkalisch eingestellt
(gegenüber Phenolphthalein) und der sich bildende Eisenschlamm durch
Filtration bei 90 bis 95°C abgetrennt. Der abgetrennte Eisenschlamm wird
mit Wasser bei 90 bis 95°C gewaschen und das entsprechende Waschwas
ser und das Filtrat werden kombiniert und mit 15%igem Natriumchlorid
ausgesalzen.
Das Produkt, 4-Amino-N-methylbenzamid, wird durch Kühlen der ausge
salzenen Reaktionsmischung auf 10°C isoliert und dann das Feststoffma
terial unter Verwendung eines Bandfilters abfiltriert.
Auf diese Weise werden 70 g 4-Amino-N-methylbenzamid mit einem Fp von
179°C erhalten (99,9% Reinheit gemäß Flüssigchromatographie-Analyse)
Die Flüssigchromatographie-Analyse des Produkts zeigte ebenso das Vor
liegen von 4-Nitro-N-methylbenzamid, 4-Nitrobenzoesäure und 4-Amino
benzoesäure, jeweils in einer Menge von weniger als 0,02 Gew.-%.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von Nitrobenzamiden oder Aminobenza
miden der Formel:
worin n 1 oder 2 ist, X eine Amino- oder Nitrogruppe ist und R Wasserstoff,
unsubstituiertes Alkyl oder Alkyl ist, welches durch Halogen, C₁-C₄-Alko
xy, Phenyl, Carboxyl, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl, eine mono- oder di-C₁-C₄-
alkylierte Aminogruppe oder durch -SO₃M, worin M Wasserstoff, ein Alka
limetallatom, Ammonium oder ein aus einem Amin gebildetes Kation ist,
substituiert ist,
welches Verfahren das Umsetzen eines Nitrobenzoylchlorids der Formel worin n die obige Bedeutung hat, mit einer wäßrigen Lösung eines Amins der Formel NH₂-R, worin R die obige Bedeutung hat, in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels, um eine Verbindung der Formel zu erzeugen,
worin n und R die obigen Bedeutungen haben; und schließlich das wahl weise Reduzieren der Nitrogruppe(n) zu Aminogruppe(n) umfaßt.
welches Verfahren das Umsetzen eines Nitrobenzoylchlorids der Formel worin n die obige Bedeutung hat, mit einer wäßrigen Lösung eines Amins der Formel NH₂-R, worin R die obige Bedeutung hat, in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels, um eine Verbindung der Formel zu erzeugen,
worin n und R die obigen Bedeutungen haben; und schließlich das wahl weise Reduzieren der Nitrogruppe(n) zu Aminogruppe(n) umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei n 1 ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei R eine C₁-C₄-Alkylgruppe
ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei R Methyl ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der Reaktant der Formel (2) 4-Ni
trobenzoylchlorid ist und der Aminreaktant der Formel NH₂-R Methylamin
ist.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das organische Lösungsmittel ein aliphatisches C₁-C₄-Keton ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das Keton Aceton, Methylethylke
ton, Diethylketon, Dipropylketon oder Dibutylketon ist.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei eine Lösung des Nitrobenzoylchlorids der angegebenen Formel in
dem inerten organischen Lösungsmittel während eines Zeitraums von
mehr als 5 Minuten zu einer wäßrigen Lösung des Amins NH₂-R, worin R
wie in Anspruch 1 definiert ist, und eines Säureakzeptors zugegeben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Säureakzeptor wäßriges Na
triumhydroxid ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Reaktionstemperatur
im Bereich von 10 bis 60°C gehalten wird; oder die Temperatur adiabatisch
ansteigen gelassen wird, ausgehend von einer Temperatur im Bereich von
10 bis 40°C und einer Beendigung bei einer Temperatur im Bereich von 36
bis 66°C.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Reaktionstemperatur im Be
reich von 20 bis 40°C gehalten wird.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei,
nachdem die Zugabe vollständig ist, die Reaktionsmischung mit Wasser
verdünnt und das organische Lösungsmittel entfernt wird.
13. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Nitroverbindung der Formel (3) ohne vorherige Isolation unter
Verwendung von Eisen und Essigsäure gemäß der Bechamps-Reduktions
technik reduziert wird.
14. Verbindung der Formel (1), hergestellt durch ein Verfahren nach
mindestens einem der vorangehenden Ansprüche.
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