DE19729285A1 - Dosiereinrichtung für in Behältnisse abzufüllende Schüttgüter - Google Patents
Dosiereinrichtung für in Behältnisse abzufüllende SchüttgüterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dosiereinrichtung für in Behältnisse abzufüllende Schütt
güter insbesondere für eine nach dem Schwerkraftprinzip arbeitenden Füllmaschine
für Säcke mit einem trichterartigen Einlaufbehälter in dessen unteren Bereich ein Do
sierkegel angeordnet ist, der zur Unterbrechung und zur Umschaltung des Füll
gutstromes von einem Grobstrom in einen Feinstrom mittels eines steuerbaren Stell
triebes in vertikaler Richtung verfahrbar ist.
Bei einer nach dem Schwerkraftprinzip arbeitenden Füllmaschine für Säcke fließt das
Füllgut im freien Fall durch die einzelnen Stationen der Füllmaschine ohne Verwen
dung von mechanischen Förderelementen oder ähnlichen Bauteilen. Es werden die
verschiedensten Füllgüter abgefüllt. Die Anforderungen hinsichtlich der Leistung und
der Gewichtsgenauigkeit der gefüllten Säcke sind heute besonders hoch. Die Füll
maschinen arbeiten aus diesem Grunde nach dem Grob- und Feinstromverfahren,
das heißt bis zu einem Gewicht, welches kurz unterhalb des Endgewichtes liegt, er
folgt der Füllvorgang im Grobstrom und wird dann auf einen Feinstrom umgeschaltet.
Die Menge des in einer Zeiteinheit einströmenden Füllgutes im Grobstrom ist dabei
deutlich höher als im Feinstrom. Durch den Feinstrom soll erreicht werden, daß das
tatsächliche Gewicht möglichst innerhalb ganz enger Toleranzen zum Sollgewicht
liegt. Das Füllgut strömt aus einem Silo in den Einlaufbehälter ein. Der Stelltrieb des
Dosierkegels wird vorzugsweise von einer Waage gesteuert. Nach dem Umschalten
vom Grob- in den Feinstrom wird der Widerstand im Ringspalt erhöht. Zum Erreichen
des Sollgewichtes wird der Dosierkegel geschlossen. Dazu ist der untere Bereich des
Einlaufbehälters kegelstumpfförmig derart gestaltet, daß zwischen der Mantelfläche
des Dosierkegels und dem kegelstumpfförmigen Bereich ein Ringspalt entsteht, des
sen Größe sich nach der jeweiligen Stellung des Dosierkegels richtet.
Bei der zuvor beschriebenen Dosiereinrichtung erfolgt der Wägevorgang demzufolge
diskontinuierlich, wodurch jedoch eine optimale Gewichtsgenauigkeit erreicht wird.
Jedoch sind die mittels der Dosiereinrichtung abzufüllenden Füllgüter beschränkt, da
die Fließeigenschaft des Füllgutes das Abfüllen mit einer solchen Dosiereinrichtung
ermöglichen muß. Die unterschiedlichen Füllgüter zeigen stark voneinander abwei
chende Dosierverhalten, selbst wenn die chemische Zusammensetzung gleich oder
gleichartig ist. Das Fließverhalten eines Füllgutes ist besonders von den
Materialeigenschaften und dem Ablagerungszustand abhängig. So neigen vor allem
Füllgüter mit einem hohen inneren Reibwert, kohäsive oder feuchte Füllgüter dazu
daß sich stabile Gutbrücken über den von dem Dosierkegel begrenzten Ringspalt bil
den. Derartige Brücken behindern nicht nur den Fluß des Füllgutes, sondern bringen
ihn unter Umständen vollständig zum Erliegen. Für eine optimale Füllzeit und eine
hohe Gewichtsgenauigkeit ist jedoch ein kontinuierlicher Fluß des Füllgutes eine we
sentliche Voraussetzung.
Feinkörnige und pulverförmige Füllgüter haben die Eigenschaft, daß sie sich bereits
bei einer relativ kurzen Lagerung verfestigen. Diesen Vorgang nennt man in der
Branche die sogenannte Zeitverfestigung. Dadurch ist ebenfalls ein gleichmäßiger
Fluß nicht mehr gewährleistet.
Um den kontinuierlichen Fluß des Füllgutes sicherzustellen, wurde bei Füllgütern mit
relativ guten Fließeigenschaften ein sogenannter Klappeneinlauf entwickelt, welcher
eine Feinströmöffnung aufweist, die annähernd quadratisch ist und somit weniger auf
unterschiedliche Fließeigenschaften reagiert. Mit diesem Klappeneinlauf wird zwar
die Gewichtsgenauigkeit gegenüber dem Dosierkegel verbessert, nachteilig ist je
doch der wesentlich höhere Aufwand und die schwierigere Reinigung. Die Reinigung
ist ein bedeutender Effekt, da üblicherweise mittels einer Dosiereinrichtung
unterschiedliche Füllgüter dosiert werden.
Um die einzelnen, schlecht fließenden Füllgüter überhaupt abfüllen zu können, sind
viele Dosiersysteme bekannt, wie z. B. Schneckendosierer, Vibrationsdosierer,
pneumatische Förderrinnen, Banddosierer, Zellenradschleusen, Kammerdosierer,
Drehtellerdosierer, Dosierschieber, Kolbendosierer und dergleichen. Nachteilig ist je
doch, daß die Abfülleistung bei gleichem Aufwand gegenüber dem Dosierkegel ge
ringer ist, und daß die Reinigung unter erschwerten Bedingungen vorgenommen
werden muß.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dosiereinrichtung der
eingangs näher beschriebenen Art so weiter zu entwickeln, daß sie auch für Füllgüter
verwendet werden kann, die bislang mit anderen Systemen dosiert werden mußten.
Dabei soll der konstruktive Aufwand jedoch gering und die gute Reinigungsmöglich
keit erhalten bleiben.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst, indem dem Stelltrieb ein Drehantrieb zum Antrieb
des Dosierkegels um seine Symmetrieachse zugeordnet ist.
Da nunmehr der Dosierkegel rotierend antreibbar ist, wird jede entstehende Brücken
bildung des Füllgutes im Bereich des Dosierkegels verhindert, so daß der Füllgut
strom kontinuierlich fließen kann, wodurch er äußerst genau dosiert werden kann. Da
die Brückenbildung nunmehr bei vielen Füllgütern ausgeschlossen werden kann, läßt
sich das Einsatzgebiet einer Dosiereinrichtung mit einem Dosierkegel wesentlich er
höhen oder in der Umkehrung können mit der gleichen Dosiereinrichtung weitaus
mehr Füllgüter abgefüllt werden als bislang der Fall war. Der Vorteil der optimalen
Reinigung bleibt dabei voll erhalten. Der konstruktive Aufwand für einen Drehantrieb
bleibt ebenfalls gering.
Während in der Vergangenheit mit der in Rede stehenden Dosiereinrichtung beson
ders körnige Produkte abgefüllt wurden, können nunmehr auch pulverförmige Pro
dukte abgefüllt werden, so daß mit einem System eine breitere Produktpalette abge
füllt werden kann, und zwar mit höherer Leistung und höherer Gewichtsgenauigkeit.
Eine konstruktiv einfache Lösung wird erreicht, indem der Drehantrieb aus einem zu
sätzlichen Getriebemotor und einem die Antriebsverbindung zwischen dem Abtriebs
zapfen des Getriebemotors und der Welle des Dosierkegels herstellenden Antriebs
elementes, vorzugsweise einer Räderkette besteht. Derartige Bauteile werden von
einschlägigen Herstellern preisgünstig angeboten.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Stelltrieb als Servomotor oder
Schritt-Schalt-Antrieb ausgebildet ist. Bei den bisher bekannten Dosiereinrichtungen
mit einem verstellbaren Dosierkegel war der Stelltrieb eine Kolbenzylindereinheit, so
daß nur drei Positionen, nämlich Grobstrom, Feinstrom und Geschlossen angefahren
werden konnten. Die Verstellgeschwindigkeit konnte nur am Ende des Verfahrweges
geändert werden, wenn die Kolbenzylindereinheit mit einer Endlagendämpfung aus
gestattet war. Nunmehr wird eine hohe und gleichmäßige Verfahrgeschwindigkeit
sowie eine exakte und flexible Positionierung erreicht. Innerhalb des Verstellweges
des Dosierkegels kann nunmehr eine Vielzahl von Positionen angefahren werden.
Dieser Servo- oder Schritt-Schalt-Antrieb arbeitet äußerst genau, wodurch die Ge
wichtsgenauigkeit erhöht wird. Außerdem können für unterschiedliche Füllgüter auch
unterschiedliche Positionen angefahren werden, wobei jede Position frei wählbar und
automatisch angefahren wird.
Ferner ist es möglich, über die Auswertung des Füllgutstromes diese Dosierstellun
gen selbsttätig den Fließeigenschaften anzupassen, um gleichbleibende Leistungen
bei hohen Gewichtsgenauigkeiten auch bei unterschiedlichsten Füllgütern sicherzu
stellen.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Stelltrieb das Stellglied eines Re
gelkreises ist. Der Servoantrieb beinhaltet in vorteilhafter Weise eine Antriebsscheibe
an die eine Kurbel angelenkt ist, die mit dem anderen Ende an einem Verstellhebel
angelenkt ist, der mit der Welle des Dosierkegels gekoppelt ist.
Um eine Brückenbildung im Zulaufbereich noch weiterhin zu unterbinden ist vorgese
hen, daß der Dosierkegel mit Rührflügeln bestückt ist.
Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den Bereich des Einlaufbehälters einer erfindungsgemäßen Dosier
einrichtung in einer Frontansicht und
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht.
Die dargestellte Dosiereinrichtung ist für eine im ganzen nicht dargestellte Füllma
schine ausgelegt die nach dem Schwerkraftprinzip arbeitet. Sie ist mit einem Ein
laufbehälter 10 ausgerüstet, der im unteren Bereich kegelförmig gestaltet ist, wobei
sich der Querschnitt nach unten hin verkleinert. Diesem kegelförmigen Bereich des
Einlaufbehälters 10 ist ein Dosierkegel 11 zugeordnet, dessen Querschnitt sich nach
oben, das heißt zum Einlaufbehälter 10 hin verkleinert. Der Dosierkegel 11 ist auf ei
ner Welle 12 fest angeordnet. Mittels eines Drehantriebes wird die Welle 12 und so
mit auch der Dosierkegel 11 rotierend angetrieben. Dieser Drehantrieb besteht im
wesentlichen aus einem Getriebemotor 13 und zwei Stirnrädern 14, 15, wobei das
Stirnrad 14 auf den Abtriebszapfen des Getriebemotors 13 drehfest und das Stirnrad
15 drehfest auf die Welle 12 aufgesetzt ist.
In der Fig. 1 ist die Offenstellung des Dosierkegels 11 gezeichnet, das heißt der
Ringspalt zum unteren Rand des kegelförmigen Teils des Einlaufbehälters 10 ist am
größten. In dieser Stellung erfolgt der Füllvorgang im Grobstromverfahren. Unterhalb
des Einlaufbehälters 10 ist in nicht dargestellter Weise der Wägebehälter einer Net
towaage angeordnet. Diese Nettowaage ist unterhalb des Flansches 16 angeordnet.
Mittels eines noch näher erläuterten Stelltriebes läßt sich der Dosierkegel 11 in relativ
kleinen Schritten oder stufenlos nach oben verfahren, so daß der Ringspalt zum
kegelförmigen Bereich des Einlaufbehälters 10 entsprechend kleiner wird. Nach einer
bestimmten Menge im Wägebehälter erfolgt die Umstellung auf den Feinstrom. In
dieser Stellung des Dosierkegels 11 ist der Ringspalt wesentlich kleiner. Nachdem
das Sollgewicht erreicht wurde, wird der Dosierkegel 11 in die Schließstellung verfah
ren, so daß der Füllgutstrom abgeschaltet ist. In dieser Stellung fährt der Dosierkegel
11 im dargestellten Ausführungsbeispiel gegen eine Dichtung 17. Der Stelltrieb 18
besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Servomotor 19, auf dessen
Abtriebszapfen eine Scheibe 20 drehfest aufgesetzt ist. Die Scheibe ist mittels eines
Gestänges mit der Welle 12 antriebstechnisch gekoppelt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist an die Scheibe 20 eine Koppel 21 angelenkt,
die mit dem anderen Ende mit einem Schwinghebel 22 gelenkig verbunden ist. Die
ser Schwinghebel 22 ist im mittleren Bereich schwenkbar gelagert. Das der Koppel
21 abgewandte Ende ist mittels einer Gabel 23 mit dem oberen Ende der Welle 12
gekoppelt.
Es ergibt sich aus der Fig. 2, daß durch die Stellung der Scheibe 20 sich der Dosier
kegel 11 in der untersten Stellung befindet, so daß der Ringspalt zum kegelförmigen
Bereich des Einlaufbehälters 10 am größten ist. Wenn sich die Scheibe 20 um einen
Winkel von 180 Grad verdreht, befindet sich der Dosierkegel 11 in der Schließstel
lung. Zwischen der Offen- und der Schließstellung kann er entweder stufenlos oder in
relativ kleinen Sprüngen jede Stellung einnehmen.
Der Servomotor 19 kann das Stellglied eines Regelkreises sein. Dadurch kann der
Dosierkegel 11 bei den verschiedenartigen Füllgütern in die jeweils optimalen Posi
tionen gefahren werden.
Das Füllgut gelangt von einem nicht dargestellten Silo zunächst in den Einlaufbehäl
ter 10 und von dort aus in den Wägebehälter der Nettowaage. Der Nettowaage ist
beispielsweise ein Fallrohr oder ein Fülltrichter nachgeschaltet, an den der zu fül
lende Sack angehängt wird.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Wesent
lich ist der Antrieb des Dosierkegels um seine Symmetrieachse.
Claims (6)
1. Dosiereinrichtung für in Behältnisse abzufüllende Schüttgüter, insbesondere
für eine nach dem Schwerkraftprinzip arbeitenden Füllmaschine für Säcke mit
einem trichterartigen Einlaufbehälter in dessen unteren Bereich ein Dosierke
gel angeordnet ist, der zur Unterbrechung und zur Umschaltung des
Füllgutstromes von einem Grobstrom in einen Feinstrom mittels eines steuer
baren Stelltriebes in vertikaler Richtung verfahrbar ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Stelltrieb (19 bis 23) ein Drehantrieb (13 bis 15) zum An
trieb des Dosierkegels (11) um seine Symmetrieachse zugeordnet ist.
2. Dosiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dreh
antrieb aus einem zusätzlichen Getriebemotor (13) und einem die Antriebs
verbindung zwischen dem Abtriebszapfen des Getriebemotors (13) und der
Welle (12) des Dosierkegels (11) herstellenden Antriebselementes vorzugs
weise einer Räderkette (14,15) besteht.
3. Dosiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stell
trieb als Servomotor (19) oder Schritt-Schalt-Antrieb ausgebildet ist.
4. Dosiereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf den
Abtriebszapfen des Servomotors (19) eine Scheibe (20) drehfest aufgekoppelt
ist, an die eine Koppel (21) angelenkt ist, deren gegenüberliegendes Ende an
einen Schwinghebel (22) angelenkt ist, der mittels einer Gabel (23) mit der
Welle (12) des Dosierkegels (11) verbunden ist.
5. Dosiereinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stelltrieb (18) das Stellglied eines
Regelkreises ist.
6. Dosiereinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Dosierkegel (11) mit Rührflügeln
bestückt ist.
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