DE19728130A1

DE19728130A1 - Airbag für Motorradfahrer

Info

Publication number: DE19728130A1
Application number: DE19728130A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Knapp; Andreas Czech; Hans-Joachim Ahrens; Elvira Ahrens
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1997-07-02
Filing date: 1997-07-02
Publication date: 1999-01-07

Description

Die Erfindung betrifft einen Airbag für Motorradfahrer zur Verminderung der Verletzungen im Falle eines Unfalles.

Im Falle einer Kollision des Motorrades behält der Fahrer, wenn er nicht sofort aufschlägt, seine Geschwindigkeit nahezu unvermindert bei. Er hebt vom Motorrad ab. Bei Aufprall auf LKW, PKW, Bäume oder Gebäude umgibt ihn keine Knautschzone in einer formstabilen Fahrgastzelle sondern er trifft mit voller Wucht auf das Hindernis.

Es gibt Überlegungen, im Bereich des Tankes einen Airbag anzubringen. Diese Stelle dürfte wohl selten die genaue Auftreffstelle des Fahrers sein.

Es ist nun Aufgabe der Erfindung, im Falle eines Unfalles für den Motorradfahrer eine Art Knautschzone zu schaffen, die ihn in fast allen Situationen schützt.

Die gestellte Aufgabe wird entsprechend des ersten Anspruches und der Verknüpfungen zu den Unteransprüchen gelöst. Dabei soll der Motorradfahrer an oder in seiner Bekleidung, an einem Gürtel, in einem Rucksack einen Airbag besitzen, der sich im Falle einer Kollision oder des Abhebens des Fahrers explosionsartig aufbläst.

Der Auslösemechanismus des Airbag ist entweder mit einem Aufprallsensor, mit einem Entfernungsmesser oder mit einer abreißbaren Steckverbindung verbunden. Ein Aufprallsensor ist hinreichend aus dem PKW-Bereich bekannt. Der Entfernungssensor soll bei ca. 1,5 m Abstand bei laufender Maschine reagieren. Eine auslösendende Steckverbindung ist wie eine Sicherheitsgurtverbindung gedacht. Durch die Wucht des weiterfliegenden Körpers wird diese Verbindung an einer definierten Stelle auseinandergerissen, womit der Zündmechanismus in Aktion tritt.

Dabei kann man über Sensoren Fehlalarme vermeiden, indem beispielsweise erst beide Hände vom Lenker gelöst sein müssen.

Wichtig erscheint uns auch ein spezieller Schutz des Bereiches zwischen Helm und Schulter, der oft zu Genickbrüchen neigt. Aus diesem Grunde weist dieser Airbag eine Verdickung in diesem Bereich aus. Ein ringförmiges Kissenteil füllt sozusagen diesen kritischen Raum in Millisekunden aus.

Der Airbag selbst soll direkt am Körper befestigt sein, das heißt an der Bekleidung mit einer Sollreißstelle. So ist die Anbringung im Futter eines Lederanzuges denkbar.

Aber auch ein vorder- und/oder rückseitiger Rucksack ist vorgesehen.

Am aussichtsreichsten erscheint uns eine Art Sicherheitsgurt, mit dem beim Verlassen des Motorrades ein ansteckbares und abreißbares Kabel verbunden ist.

Eine sich federnd aufrollbare Verlängerung des Gurtes und/oder der Kabel erhöht den Tragekomfort dieser Technik.

Beim Absteigen vom Motorrad bemerkt der Fahrer in jedem Falle an einem Zugwiderstand, daß er den Airbaggurt noch lösen muß, bevor es zum Auslösen kommt.

Weitere Erläuterungen zur vorliegenden Erfindung sind bitte der nachfolgenden Figur und dem Beispiel zu entnehmen.

Es zeigt:

Fig. 1 Einen Motorradfahrer mit aufgeblasenem Airbag.

Ein Motorrad 11 ist auf ein Hindernis 20 mit hoher Geschwindigkeit geprallt. Das Motorrad 11 hat schlagartig die Geschwindigkeit Null, der Fahrer 7 löst sich mit ca. 100 km/h von dem Motorrad 11 und fliegt über den Lenker hinaus. Nach mehr als 1,5 m Entfernung vom Motorrad 11 löst sich die Steckverbindung 21 eines Gurtschlosses 22, wodurch der Auslösemechanismus 13 am Gürtel 3 aktiviert wird. Innerhalb vom 20 ms explodiert die gasbildende Chemikalie, die zum Aufblasen des Airbags 4 führt.

Besonderes Augenmerk wurde auf eine Manschette 15 als oberes Teil 14 des Airbags 4 gelegt, die den Fahrer 7 vor einem Genickbruch bewahren soll. Sie klemmt sich zwischen Helm 16 und Schulter des Motorradfahrers 7.

Der zusammengefaltete Airbag 4 war hier in einem kleinen Rucksack 3' auf der Brustseite 5 und auf der Rückenseite 6 abnehmbar angebracht und mit dem Auslösemechanismus 13 verbunden.

Claims

1. Airbag für Motorradfahrer zum Schutz von Motorradfahrern (7) bei Unfällen, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines Anzuges (1), innerhalb einer Jacke (2), an einem Gürtel (3) oder in einem vorder- und/oder rückseitigen Rucksack (3') ein ein- oder mehrteiliger Airbag (4) wenigstens auf der Brustseite (5) und auf der Rückenseite (6) angeordnet ist, der sich im Falle einer Kollision des Motorrades (8) oder eines Abhebens des Körpers (9) und der Hände (10) des Motorradfahrers (7) vom Motorrad (11) explosionsartig aufbläst.

2. Airbag für Motorradfahrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Airbag (4) des Motorradfahrers (7) ein Entfernungssensor (12) befestigt ist, der ab einer bestimmten Entfernung des Motorradfahrers (7) vom eigenen Fahrzeug (11) den Auslösemechanismus (13) des Airbag (4) auslöst.

3. Airbag für Motorradfahrer nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslösemechanismus (13) des Airbags (4) nach dem Lösen der Hände (10) und des Körpers (9) vom Motorrad (11) anspricht.

4. Airbag für Motorradfahrer nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil (14) des Airbags (4) nach dem Entfalten sich als Manschette (15) an den Schutzhelm (16) anschmiegt.

5. Airbag für Motorradfahrer nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anzug (1) oder die Jacke (2) auf der Brustseite (5) und auf der Rückenseite (6) je eine Sollreißstelle (17) besitzen.

6. Airbag für Motorradfahrer nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslösemechanismus (13) über ein ansteckbares und abreißbares Kabel (18) mit einer Verlängerungsschlaufe (19) mit dem Motorrad (11) selbst verbunden werden kann.