DE19726899A1 - Verfahren zur Feldentwässerung von Hafenschlick - Google Patents
Verfahren zur Feldentwässerung von HafenschlickInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Feldentwässerung von Hafenschlick sowie die Anwendung des mit
diesem Verfahren gewonnenen Materials.
Durch großen Flächenbedarf sowie wegen der ökologisch
ungünstigen Eigenschaften ist die konventionelle Endlagerung
von mehr oder weniger kontaminiertem Hafenschlick in
Spülfeldern seit längerer Zeit nicht mehr möglich. Mit einer
Vielzahl von Verfahren wird daher versucht, den Hafenschlick
in einer Weise aufzubereiten, die eine ökologisch und
ökonomisch gleichermaßen vertretbare Entsorgung erlaubt.
Naturgemäß sind dabei solche Verfahren von besonderer
Wirtschaftlichkeit, bei denen das Material einer neuen
Nutzung, z. B. als Baumaterial oder als Füllstoff zugeführt
werden kann.
Die Auswahl einer geeigneten Methode zur Behandlung von
Hafenschlick ist daher von einer Vielzahl unterschiedlicher
Randbedingungen in technischen, wirtschaftlichen, ökologischen
und politischen Feldern abhängig. Entsprechend vielfältig sind
aber auch die Lösungen, die an verschiedenen Orten eingesetzt
wurden.
Bei allen z.Z. diskutierten Verfahren besteht die erste Phase
der Schlickbehandlung in der Trennung der Schlick- und
Sandfraktion sowie der nachfolgenden Entwässerung des
Schlicks. Für das mit dieser Methode gewonnene Produkt können
in einer zweiten Phase Methoden der Weiterverwendung
eingesetzt werden, die den Rahmenbedingungen des jeweiligen
Raumes optimal angepaßt sind. Für beide Phasen gibt es bereits
Konzepte, die im Zeitraum der letzten Jahre mit Hilfe von
Feldversuchen und Funktionstests zur Anwendungsreife
entwickelt wurden.
Bei der schnellen Feldentwässerung wird der Hafenschlick in
Entwässerungsfelder gepumpt und danach durch sukzessiven Abzug
des reinen, feststofffreien Oberflächenwassers und
nachfolgender mechanischer Umlagerung einem natürlichen
Trocknungsprozeß ausgesetzt. Die Einbringung des Schlicks
erfolgt durch ein Verfahren, bei dem das für die hydraulische
Förderung erforderliche Transportwasser in geschlossenem
Kreislauf gefahren wird. Die Zahl und die Größe der einzelnen
Entwässerungsfelder kann also so gewählt werden, daß im
Umlaufverfahren mit einer ca. einjährigen Trocknungsphase das
jeweils anfallende Volumen des Schlicks aufgenommen werden
kann.
Das Ziel des Verfahrens gem. der Erfindung ist, ein möglichst
gleichmäßiges Material herzustellen. Erreicht wird dies nicht
nur durch die Seitenverschiebung der Schüttreihe, sondern
dadurch, daß die Schüttreihen so umgeschichtet werden, daß
von der einen Schüttreihe das obere zuunterst und bei der
anderen das untere zuoberst geschichtet wird.
Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf die einzelnen
Phasen der Feldentwässerung gem. der Zeichnung, die die
einzelnen Arbeitsschritte gemäß der Erfindung
veranschaulicht.
In der ersten Phase unmittelbar nach Abschluß der Einspülung
erfolgt durch Absetzung die Trennung in Oberflächenwasser und
Schlick.
Nach dem durch die Schaffung von Furchen beschleunigtem Abzug
des Rest-Oberflächenwassers erfolgt in der zweiten Phase die
natürliche Trocknung des Schlicks so lange, bis eine für eine
Umlagerung erforderliche halbfeste Konsistenz erreicht ist. In
dieser Phase wird auch der (nicht komtaminierte) Sand durch
die im Spülfeld stattfindende natürliche Klassifikation
gewonnen.
Aus Versuchsfeldern ist bekannt, daß der natürliche
Trocknungsvorgang von der Ober- und Unterseite des Schlick
feldes beginnend die mittleren Schichten zuletzt erfaßt und
somit Inhomogenitäten des mechanischen Verhaltens des Schlicks
bewirkt. Zur Vermeidung dieses Vorganges wird der Schlick
nachfolgend mit mechanischen Mitteln umgelagert und mit
fortschreitender Trocknung homogenisiert. Die mit der
Umlagerung verbundene Durchlüftung führt dabei zu einer
deutlichen Beschleunigung des Trocknungsvorganges.
Die Umlagerung beginnt in der dritten Phase mit einer
Umschichtung der Oberfläche. Es kommen Baugeräte zum Einsatz,
die z. B. mit breiter Kette den noch weichen Schlickboden
befahren können.
Mit der vierten Phase beginnt die Aufhäufung des Schlicks zu
Schüttreihen.
Mit den Phasen 5 und 6 werden dann diese Schüttreihen mit dem
Baugeräten seitwärts verlagert, wobei die oberen Teile der
jeweils vorhergehenden Reihe den Untergrund der folgenden
Reihe bilden. Auf diese Weise nimmt jedes Element in dem
Schlickfeld mehrfach an der Umlagerung teil.
In der letzten Phase wird die Anordnung der Schüttreihen an
den Verlauf der Fahrwege angepaßt. Das getrocknete Material
kann dann mit entsprechenden Baugeräten aus dem Feld ausgebaut
werden.
Die Phasen 5 und 6 können mehrfach wiederholt werden, um den
gewünschten Homogenisierungsgrad des getrockneten Materials zu
erreichen.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch den mit der schnellen
Feldtrocknung vorbehandelten Schlick zum Einbau in die untere
Ebene von aufzufüllenden Hafenbecken.
Es geht im wesentlichen um zwei Arbeitsschritte, eine
mechanische Verdichtung und Formung des Materials zu Blöcken
und deren nachfolgenden Einbau in die Gewässersohle.
Im ersten Schritt wird das nach dem Ausbau aus den Feldern in
loser Schüttung vorliegende getrocknete Schlickmaterial in
Behälter jedweder geometrischer Form gebracht und dort mit
Druck und/oder Vibrationen zu einem festen Block umgeformt.
Das Ziel dieses Vorganges ist eine möglichst hohe Verdichtung
des Materials, die durch Reduktion des Luftporenanteils zu
erreichen ist. Das gebundene sowie das freie Porenwasser läßt
sich in dieser Phase nicht beeinflussen, so daß im Prinzip der
Endwassergehalt der Feldtrocknung auch der Wassergehalt des
Blockes ist.
Als Option kann eine vorgeschaltete Homogenisierung des
geschütteten Materials mit geeigneter Aufbereitungstechnik
den Prozeß der Verdichtung begünstigen.
Mit schwimmenden Geräten, in Verbindung mit einer sehr exakten
Positionierungsanlage, erfolgt danach der Einbau der Blöcke in
die Gewässersohle. Für diesen Arbeitsschritt sind mehrere
Ausführungsformen denkbar; optimal ist ein Verfahren, bei dem
die Verdichtung vor Ort, z. B. auf dem schwimmenden Gerät
durchgeführt mit dem Einbau gekoppelt wird.
Die Standfestigkeit der Blöcke erlaubt aber auch eine
Fertigung an Land und den nachfolgenden Einbau mit
Schwimmgreifern. Letzteres Verfahren hätten den Vorteil, daß
eine zentrale Verdichtungsanlage mehrere Einbaustellen
gleichzeitig bedienen kann.
Für die zuvor beschriebenen Einsatzfälle wurden drei Arten der
Schlickverdichtung untersucht:
- 1. Statisch, durch Druckverdichtung,
- 2. Dynamisch, durch Vibrationsverdichtung,
- 3. Statisch und dynamisch, durch Druck und Vibration.
Für die Verdichtung wurde in allen drei Fällen der gleiche
Unterbau bestehend aus einer Grundplatte und einem mit Bolzen
darauf befestigtem Formkasten benutzt.
Die Versuche zur Verdichtung von Schlickmaterial aus der
schnellen Feldentwässerung ergeben, daß in dieser Weise eine
Nutzung des Schlicks für die in den Ansprüche aufgeführten
Verfahren möglich ist.
Im einzelnen hat sich gezeigt, daß mit geringem mechanischen
Aufwand das in loser Schüttung vorliegende Material zu Blöcken
mit für die Weiterverarbeitung hinreichenden Werten für Dichte
und Strukturfestigkeit umgeformt werden kann. Die Verlagerung
der Blöcke sowie das sichere Absetzen und Aneinanderreihen
wurde nachgewiesen. Auch haben die Versuche neben dem Nachweis
der Funktion auch Werte für die mögliche Einbaudichte und eine
erreichbare relative Verdichtung ergeben.
Für eine Wiederverwendung des nach dem zuvor beschriebenen
Verfahrens der schnellen Feldentwässerung gewonnenen
Hafenschlicks wird das Ausbaumaterial unter Zugabe von
Additiven, z. B. einem organischen Adsorptionsmittel und/oder
bodenartigen Schlämmen und/oder Kompost mit spezieller
Aufbereitungstechnik ausschließlich in einem rein
physikalischen Vorgang konditioniert.
Bei diesem Verfahren wird bei kontaminiertem Eingangsstoff der
Kontaminationsgrad so vermindert, daß das Endprodukt
unbedenklich als Wirtschaftsgut - z. B. für die landwirt
schaftliche Nutzung - wiederverwendet werden kann.
Claims (4)
1. Verfahren zur Feldentwässerung von Hafenschlick, bei
welchem der Hafenschlick in Entwässerungsfelder gepumpt und
danach durch Abzug des Oberflächenwassers und nachfolgender
mechanischer Umlagerung einem Trocknungsprozeß ausgesetzt
wird, gemäß welchem in der ersten Phase nach Abschluß der
Einspülung durch Absetzung die Trennung in Oberflächenwasser
und Schlick erfolgt, in der zweiten Phase die natürliche
Trocknung des Schlicks bis zu einer für eine Umlagerung
erforderlichen halbfesten Konsistenz erfolgt, der Schlick mit
Hilfe mechanischer Mittel umgelagert wird, wobei eine
schichtenweise Trennung einzelner nebeneinander angeordneter
Schüttreihen durchgeführt wird und schließlich die
Schüttreihen seitwärts verlagert und Wege für Abbaufahrzeuge
zwischen den einzelnen Schüttreihen gebildet werden.
2. Anwendung des nach dem Verfahren nach Anspruch 1
hergestellten Materials zum Einbau in die untere Ebene von
aufzufüllenden Hafenbecken.
3. Anwendung des nach dem Verfahren nach Anspruch 1
hergestellten Materials zum Einbau in die untere Ebene von
aufzufüllenden Hafenbecken zum Einbau an Land als Füllmaterial
für Dämme etc.
4. Anwendung des nach dem Verfahren nach Anspruch 1
hergestellten Materials zum Einbau in die untere Ebene von
aufzufüllenden Hafenbecken als Wirtschaftsgut (z. B. als
Mutterboden/Mutterbodenersatz) nach mechanischer Behandlung
unter Verwendung von Additiven aufbereitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19726899A DE19726899C2 (de) | 1996-07-09 | 1997-06-25 | Verfahren zur Feldentwässerung von Hafenschlick |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19726899C2 DE19726899C2 (de) | 1999-07-08 |
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ID=7799262
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19726899C2 (de) |
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1997
- 1997-06-25 DE DE19726899A patent/DE19726899C2/de not_active Expired - Lifetime
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WO2012104033A1 (en) | 2011-01-31 | 2012-08-09 | Ashland Licensing And Intellectual Property Llc. | Method for dewatering sludge |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19726899C2 (de) | 1999-07-08 |
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