DE19726810C1 - Klimasitz - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Klimasitz mit einer zwischen einem
feuchtigkeitsdurchlässigen Überzug und einer Polsterung angeordneten feuch
tigkeitsabsorbierenden Schicht und einer elektrischen Heizeinrichtung mit
Steuereinrichtung zum Trocknen der feuchtigkeitsabsorbierenden Schicht.
Ein derartiger Klimasitz in Form eines Fahrzeugsitzes ist in der DE 40 01 207 A1
als bekannt ausgewiesen. Bei diesem bekannten Fahrzeugsitz ist zwischen
einem Sitzüberzug und einer Polsterung eine feuchtigkeitsabsorbierende Schicht
angeordnet, um die Feuchtigkeit von den angrenzenden Körperpartien eines
Benutzers zu absorbieren und das Empfinden eines trockenen Sitzes zu ver
mitteln. Zur Unterstützung der Trockung sind in der Polsterung durchgehende
Schlitze freigelassen in die die feuchtigkeitsabsorbierende Schicht eingefaltet
ist, um die Feuchtigkeit auf die von dem Benutzer abgekehrte Außenseite des
Sitzes zu transportieren. Die Trocknung wird mit Heizelementen und/oder einer
Gebläseeinrichtung unterstützt, die auf dieser von dem Benutzer abgekehrten
Außenseite des Fahrzeugsitzes angeordnet ist. Dadurch wird nur ein Teil der
feuchtigkeitsabsorbierenden Schicht von der Trocknungseinrichtung erreicht,
und insbesondere bei starker Feuchtigkeitsabsorption durch die feuchtigkeits
absorbierende Schicht kann es zu einem Feuchtigkeitsstau in den zwischen den
Schlitzen der Polsterung befindlichen Bereichen kommen, an denen die Körper
partien des Benutzers anliegen, womit auch eine Kälteempfindung verbunden
sein kann.
In der DE 92 03 028 U1 ist für einen Sitz ebenfalls angegeben, als Überzug eine
feuchtigkeitsdurchlässige Schicht in Form eines Gewebes und darunter eine
feuchtigkeitsabsorbierende Schicht vorzusehen. Beim Aussteigen des Benutzers
aus dem Fahrzeug trocknet diese feuchtigkeitsabsorbierende Schicht durch die
Poren bzw. Webmaschen des Überzugs. Ergänzend kann eine dritte Schicht
unter der feuchtigkeitsabsorbierenden Schicht vorgesehen sein. Bei einem derar
tigen Aufbau kann die Trocknung der feuchtigkeitsabsorbierenden Schicht ins
besondere bei großer Feuchtigkeit-Aufnahmekapazität relativ lange dauern, so
daß die vorstehend genannten Nachteile ebenfalls auftreten können.
Ein weiterer Fahrzeugsitz mit einer feuchtigkeitsabsorbierenden Schicht ist in
der DE 40 34 920 A1 vorgeschlagen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Klimasitz der eingangs genann
ten Art bereitzustellen, bei dem die Sitzklimatisierung verbessert und der
Sitzkomfort begünstigt wird.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Hiernach ist
also vorgesehen, daß die Heizeinrichtung als zwischen dem Überzug und der
Polsterung angeordnete Sitzheizung ausgebildet ist. Mit dieser Maßnahme ist
die Heizeinrichtung im wesentlichen über die gesamte Fläche der absorbieren
den Schicht wirksam und erzeugt gleichzeitig eine Aufwärmung, so daß der Sitz
während Phasen der Nichtbenutzung großflächig und damit relativ schnell die
Feuchtigkeit abgibt und zudem eine Anwärmung erreicht wird, so daß dem Be
nutzer anschließend ein warmes trockenes Gefühl bei Berühren des Überzugs
vermittelt wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß einer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß in der feuchtigkeitsabsorbierenden Schicht oder im Überzug
mindestens ein Sensorelement einer Sensoreinrichtung angeordnet ist, die
Feuchtigkeits- und/oder Temperatur-Signale an die Steuereinrichtung abgibt. So
wird eine genaue Steuerung der Heizeinrichtung ermöglicht, so daß die Trock
nung und die Aufwärmung des Sitzes auf einen optimalen Sitzkomfort abstimm
bar sind.
Mit den Maßnahmen, daß die Sitzheizung in Abhängigkeit von Signalen der Sen
soreinrichtung bei Überschreitung eines vorgegebenen oder vorgebbaren Feuch
tigkeitsgrads mittels der Steuereinrichtung automatisch ein- und ausschaltbar
ist, wird beispielsweise im unbenutzten Zustand des Sitzes eine schnelle
Trocknung erzielt, wobei die Einschaltdauer der Sitzheizung durch die Trock
nungszeit bestimmt ist.
Die Trocknung wird dadurch unterstützt, daß eine Belüftungseinrichtung in der
Nähe der dem Benutzer zugekehrten Sitzoberfläche vorgesehen ist, und daß die
Belüftungseinrichtung in Abhängigkeit von Signalen der Sensoreinrichtung bei
Überschreitung eines vorgegebenen oder vorgebbaren Feuchtewerts ein- und
ausschaltbar ist. Mit dieser Maßnahme, die z. B. auch passiv wirkende
Lüftungskanäle beinhaltet, wird die sich an der dem Benutzer zugekehrten
Oberfläche des Fahrzeugsitzes, in dem Bereich über der Sitzfläche und nahe der
Außenseite der Rückenlehne bildende Feuchtluft stets ersetzt, so daß die
Feuchtigkeit ungehindert aus dem Sitz entweichen kann. Zum Abführen der
feuchtigkeitsbeladenen Luft genügen zur Energieeinsparung bereits kleine Lüfter,
die z. B. mittels Strom aus Solarzellen betrieben werden können.
Für eine Energieoptimierung ist weiterhin die Maßnahme günstig, daß die Sitz
heizung zum Trocknen der feuchtigkeitsabsorbierenden Schicht in einem unbe
nutzten Zustand mit verringerter Leistung ansteuerbar ist.
Eine Abstimmung auf örtlich unterschiedliche Feuchtigkeitsmengen und zur Ver
besserung der Energieausnutzung sind weiterhin die Maßnahmen vorteilhaft,
daß die Sitzheizung mindestens zwei Heizkreise aufweist und daß die Heizkreise
in Abhängigkeit von dem Feuchtigkeitsgrad der feuchtigkeitsabsorbierenden
Schicht und/oder Wärmebedarf einzelner Körperpartien eines Benutzers mit lokal
unterschiedlicher Leistung ansteuerbar sind. Gleichzeitig kann mit diesen Maß
nahmen auch eine unterschiedliche Anpassung an den Wärmebedarf unter
schiedlicher Körperbereiche vorgenommen werden.
Ein günstiger Aufbau des Sitzes für die Klimatisierung wird dadurch erhalten,
daß der Überzug aus atmungsaktivem Leder, Textil oder aus Mikrofaser besteht
und daß die feuchtigkeitsabsorbierende Schicht faserförmiges und/oder pulver
förmiges Absorptionsmaterial enthält.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Be
zugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Fahrzeugsitz in geschnittener, perspektivischer Darstellung
und
Fig. 2 den in Fig. 1 gezeigten Fahrzeugsitz und eine daran angeschlos
sene Steuereinrichtung.
Ein in Fig. 1 in perspektivischer geschnittener Darstellung gezeigter Klimasitz in
Form eines Fahrzeugsitzes 1 ist geschichtet aufgebaut; und zwar ausgehend
von der dem Benutzer zugekehrten Oberseite aus einem Überzug 2, einer feuch
tigkeitsabsorbierenden Schicht 3, einer Sitzheizung 4 und einer Polsterung 5,
die beispielsweise aus Kunststoff-Schaumstoff besteht.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist die feuchtigkeitsabsorbierende Schicht 3 mit einer
Sensoreinrichtung 7 versehen, die über einen Anschluß 7.1 mit einer Steuerein
richtung 6 verbunden ist. Die Sensoreinrichtung 7 hat beispielsweise über die
Fläche der gesamten feuchtigkeitsabsorbierenden Schicht 3 verteilte Sensorele
mente, so daß auch die Möglichkeit besteht, örtliche Feuchtigkeitsunterschiede
zu erfassen und in der Steuereinrichtung für eine möglichst gut abgestimmte
Steuerung auszuwerten. Mit der Steuereinrichtung ist ferner die Sitzheizung 4
über einen Anschluß 4.1 verbunden sowie eine Belüftungseinrichtung 8, die ins
besondere im Bereich der dem Benutzer zugekehrten Oberseite des Fahrzeug
sitzes 1 wirksam ist. Die Belüftungseinrichtung 8 kann mit einem nicht gezeig
ten Kanalsystem in Verbindung stehen, das in einem Behälter untergebrachte
Trocknungsmittel enthält.
Die Sitzheizung 4 ist vorzugsweise als Mehrkreissitzheizung ausgebildet, so daß
unterschiedliche Körperpartien je nach Wärmebedarf unterschiedlich erwärmbar
sind. Auch in Abhängigkeit von der Stärke der Transpiration und des damit zu
sammenhängenden Kälte- bzw. Wärmeempfindens kann die Sitzheizung 4 dann
optimal betrieben werden.
Die feuchtigkeitsabsorbierende Schicht 3 ist in ihrer Speicherkapazität so
ausgelegt, daß sie durch den gut feuchtigkeitsdurchlässigen, atmungsaktiven
Überzug 2 die Feuchtigkeit vom Körper abzieht und über eine Benutzungszeit
von mehreren Stunden speichern kann. Als feuchtigkeitsabsorbierendes Material
kommen Fasern, faserförmige aber auch pulverförmige Bestandteile in Betracht,
die in die Schicht 3 eingebettet oder eingearbeitet sind. Ferner können auch im
angrenzenden Bereich der Polsterung 5 derartige feuchtigkeitsabsorbierenden
Materialien eingebettet sein.
Verläßt der Benutzer den Sitz, so wird, unterstützt durch die Sitzheizung 4, die
in der Schicht 3 gespeicherte Feuchtigkeit durch den Überzug 2 abgegeben. Da
bei können die am stärksten mit Feuchtigkeit beladenen Bereiche, die durch die
Sensoreinrichtung 7 erkannt werden, mit mehr Wärmeenergie beaufschlagt
werden, während weniger feuchtigkeitsbeladene Abschnitte mit weniger Wär
meenergie beaufschlagt werden. Für ein gutes Trocknungsergebnis bei mög
lichst wenig Energieverbrauch kann eine herabgesetzte Energiezufuhr aus
reichen, so daß bei abgestelltem Fahrzeug die Batterie möglichst wenig belastet
wird. Da die größte Wärmeentwicklung und stärkste Transpiration bei Sonnen
schein auftritt, können vorteilhafterweise Solarzellen zur Bereitstellung der Ener
gie eingesetzt werden.
Unterstützend für die Trocknung wirkt die Belüftungseinrichtung 8, die bereits
mittels kleiner, energiesparender Lüftermotoren die im Bereich der Sitzober
fläche sich bildende Feuchtluft abführen können, so daß der Feuchtigkeits
transport aus dem Sitz nach außen unterstützt wird. Durch Belüftungskanäle
des Fahrzeugs kann die feuchtigkeitsbeladene Luft nach außen geführt und
durch von außen eingeleitete trockene Luft ersetzt werden.
Um die eventuell abgekühlte Oberfläche des Fahrzeugsitzes 1 vor der Wiederbe
nutzung etwas anzuwärmen, kann die Sitzheizung 4 vor dem Einstieg kurzzeitig,
z. B. ein bis zwei Minuten, mit erhöhter Energie angesteuert werden.
Als Materialien für den Überzug 2 können atmungsaktives Leder, gut feuchtig
keitsdurchlässige Textilien, ein Überzug aus Mikrofaser, z. B. Alkantara, vor
teilhaft eingesetzt werden.
Ist die Steuereinrichtung mit einer Batterieüberwachungseinrichtung ausge
richtet, so kann die entnommene Energie zur Trocknung des Sitzes mittels
Heizung und/oder Lüftung in Abhängigkeit vom Ladezustand der Batterie ge
steuert werden.
Andere mögliche Anwendungsbereiche sind Bürostühle, Behindertenstühle,
Stühle oder Polstermöbel im häuslichen Bereich.
Claims (9)
1. Klimasitz mit einer zwischen einem feuchtigkeitsdurchlässigen Überzug
(2) und einer Polsterung (5) angeordneten feuchtigkeitsabsorbierenden
Schicht (3) und einer elektrischen Heizeinrichtung mit Steuereinrichtung (6)
zum Trocknen der feuchtigkeitsabsorbierenden Schicht (3)
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtung als zwischen dem Überzug (2) und der Polsterung
(5) angeordnete Sitzheizung (4) ausgebildet ist.
2. Klimasitz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der feuchtigkeitsabsorbierenden Schicht (3) oder im Überzug (2)
mindestens ein Sensorelement einer Sensoreinrichtung (7) angeordnet ist,
die Feuchtigkeits- und/oder Temperatur-Signale an die Steuereinrichtung
(6) abgibt.
3. Klimasitz nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sitzheizung (4) in Abhängigkeit von Signalen der Sensoreinrich
tung (7) bei Überschreitung eines vorgegebenen oder vorgebbaren Feuch
tigkeitsgrads mittels der Steuereinrichtung (6) automatisch ein- und aus
schaltbar ist.
4. Klimasitz nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Belüftungseinrichtung (8) in der Nähe der dem Benutzer zuge
kehrten Sitzoberfläche vorgesehen ist, und
daß die Belüftungseinrichtung (8) in Abhängigkeit von Signalen der Sen
soreinrichtung (7) bei Überschreitung eines weiteren vorgegebenen oder
vorgebbaren Feuchtewerts ein- und ausschaltbar ist.
5. Klimasitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sitzheizung (4) zum Trocknen der feuchtigkeitsabsorbierenden
Schicht (3) in einem unbenutzten Zustand mit verringerter Leistung an
steuerbar ist.
6. Klimasitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sitzheizung (4) mindestens zwei Heizkreise aufweist und
daß die Heizkreise in Abhängigkeit von dem Feuchtigkeitsgrad der feuch
tigkeitsabsorbierenden Schicht (3) und/oder Wärmebedarf einzelner Kör
perpartien eines Benutzers mit lokal unterschiedlicher Leistung ansteuer
bar sind.
7. Klimasitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überzug aus atmungsaktivem Leder, Textil oder aus Mikrofaser
besteht und daß die feuchtigkeitsabsorbierende Schicht (3) faserförmiges
und/oder pulverförmiges Absorptionsmaterial enthält.
8. Klimasitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überzug (2) an Stellen erhöhten Feuchtigkeitsanfalls eine gegen
über anderen Stellen erhöhte Feuchtigkeitsdurchlässigkeit besitzt.
9. Klimasitz nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung des Sitzes (1) als Fahrersitz die Sitzheizung (4) und die Belüftungseinrichtung (8) an die Batterie des Fahrzeugs angeschlossen ist,
daß die Steuereinrichtung (6) eine Batterieüberwachungseinrichtung auf weist und
daß nur bei einem genügenden Ladezustand der Batterie, der den Betrieb des Fahrzeugs sicherstellt, die Sitzheizung (4) und die Belüftungseinrich tung (8) von dieser versorgt wird.
daß bei Verwendung des Sitzes (1) als Fahrersitz die Sitzheizung (4) und die Belüftungseinrichtung (8) an die Batterie des Fahrzeugs angeschlossen ist,
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee | ||
8370 | Indication of lapse of patent is to be deleted | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DOERR, ELISABETH, 74235 ERLENBACH, DE |
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8381 | Inventor (new situation) |
Free format text: DOERR, KLAUS, 74235 ERLENBACH, VERSTORBEN, DE |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20120103 |