DE19723695C2 - Wurzelkanalinstrument - Google Patents
WurzelkanalinstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wurzelkanalinstrument nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Wurzelkanalinstrumente eines ersten Typs sind aus
der Praxis als "Reamer" oder "Feilen" bekannt. Der Arbeitsteil
gattungsgemäßer Wurzelkanalinstrumente ist beispielsweise
aus einem gleichmäßig verdrillten Stab mit dreieckigem oder
viereckigem Querschnitt gebildet, so daß ein durch den Arbeits
teil gelegter Querschnitt jeweils drei oder vier um den Instrumen
tenumfang verteilte Schneidkanten aufweist, wobei sich die
Schneidkanten bis zur Spitze des Instrumentes erstrecken.
Diese gattungsgemäßen Instrumente werden dazu benutzt, infi
zierte Wurzelkanäle zu reinigen und dabei möglichst gleichmä
ßig zirkumferent im Wurzelkanal einen Materialabrieb von der
Kanalwand in der Zahnwurzel zu erzeugen. Da diese dem Wur
zelkanal benachbarten Bereiche der Zahnwurzel infiziert sein
können, ist wünschenswert, daß möglichst überall um den ur
sprünglichen freien Querschnitt des Wurzelkanales herum
Zahnmaterial abgetragen wird.
Diese gattungsgemäßen Wurzelkanalinstrumente bewirken auf
grund ihrer Eigensteifigkeit nicht nur den größeren Materialab
trag an der Außenseite der Biegung des Wurzelkanales, son
dern weisen den Nachteil auf, daß sie in diesem Bereich aus
schließlich den Außenbereich bearbeiten, während am Kur
veninneren dieses gekrümmten Wurzelkanalbereiches kein Ab
rieb erfolgt, so daß hier Infektionsherde verbleiben können.
Diese gattungsgemäßen Wurzelkanalinstrumente weisen
Schneidkantenwinkel von weniger als 45° auf, d. h. die Ver
drillung der mehreckigen Querschnitte ist derart erfolgt, daß der
Winkel der Schneidkante zur Längsachse des Wurzelkanalin
strumentes geringer als 45° liegt. Daraus resultiert eine Arbeits
weise, bei der die Instrumente, um einen Materialabtrag zu er
zielen, drehend eingesetzt werden.
Gattungsgemäße Wurzelkanalinstrumente eines zweiten Typs
sind als sogenannte "Hedströmfeilen" bekannt. Bei ihnen weist
der Arbeitsteil eine einzige gewendelte Schneidkante auf, so
daß an jedem durch den Arbeitsteil gelegten Querschnitt ledig
lich eine einzige Schneidkante ersichtlich ist. Der Schneidkan
tenwinkel beträgt hier mehr als 45° und liegt zwischen 45° und
90°. Demzufolge ist mit diesem Instrument eine feilende Ar
beitsweise verbunden, bei der das Instrument in seiner Längs
richtung vor- und zurückbewegt wird, wie dies bei der Handha
bung von Feilen im holz- oder metallbearbeitenden Bereich be
kannt ist.
Diese Wurzelkanalinstrumente des zweiten Typs erzeugen bei
einer derartigen Arbeitsweise ebenfalls keinen Abrieb an der
Kurveninnenseite des gebogenen Bereiches des Wurzelkanales
und weisen zudem den Nachteil auf, daß gegenüber der äuße
ren Querschnittskontur des Arbeitsbereichs der innere Kern ei
nen sehr viel geringeren Querschnitt aufweist, so daß diese In
strumente bruchempfindlich sind, wenn sie ähnlich wie der erst
genannte Instrumententyp drehend betätigt werden.
Aus der DE 295 21 098 U1 ist ein gattungsgemäßes Wurzelkanal
instrument bekannt, bei dem eine besonders hohe Bruchsicher
heit des Arbeitsteils erzielt wird, wenn der Kerndurchmesser
dieses Arbeitsteils nicht zirkulär schraubenförmig geschwächt
ist, sondern eingeschliffene Schneiden aufweist, die lediglich ein
Teilsegment der Mantelfläche bedecken.
Dabei ist jedoch nachteilig, daß der vergleichsweise große voll
flächige Umfang des Arbeitsteils zu erheblichen Reibungen im
Wurzelkanal führt, so daß die Gefahr besteht, daß gerade ent
gegen der Intention, die mit diesem Instrument verfolgt wird, der
erhöhte Eindringwiderstand des Arbeitsteils zu dem durch die
ses Instrument zu vermeidenden Bruch des Werkzeugs führen
kann. Zudem ist nachteilig, daß die Kurvengängigkeit eines der
artigen Wurzelkanalinstruments mit einer massiven und relativ
großflächigen Querschnittsfläche des Arbeitsteils dazu führt,
daß dieses Werkzeug schlecht um die Biegung des Wurzelka
nals geführt werden kann. Die Tendenz ist vielmehr, daß das
Werkzeug geradlinig weitergeführt wird, da es aufgrund seiner
Steifigkeit dem Kurvenverlauf der Biegung nicht gut folgt, so daß
die eingangs für die "Reamer" oder "Feilen" genannten Nachtei
le auch auf dieses Instrument zutreffen.
Aus der DE 38 05 580 A1 ist weiterhin ein gattungsgemäßes
Wurzelkanalinstrument bekannt, bei dem sich die eine oder
mehreren Schneiden bis an die Spitze des Arbeitsteils erstrec
ken, wobei diese Spitze verrundet ausgestaltet ist, um auch in
den gekrümmten Bereichen des Zahnwurzelverlaufs ein Ausar
beiten des Zahnwurzelkanals ohne Beschädigung der Kanal
wand zu ermöglichen. Da die Schneide bzw. die Schneiden bis
unmittelbar an diese verrundete Spitze in ihrem üblichen Verlauf
geführt sind, ergeben sich die eingangs geschilderten Nachteile
dennoch bei der Bearbeitung von Biegungen des Wurzelkanals,
da aufgrund der Eigensteifigkeit des Wurzelkanalinstruments in
seinem Arbeitsteil der Anlagedruck der im Außenbereich der
Biegung anliegenden Schneide erheblich größer ist und demzu
folge dort ein größerer Materialabtrag erzielt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Wurzelkanalinstrument dahingehend zu verbessern, daß mit
diesem eine Bearbeitung des Wurzelkanales mit einem Mate
rialabtrag auf der kurveninneren Seite des gebogenen Berei
ches des Wurzelkanales ermöglicht wird.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch ein
Wurzelkanalinstrument mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, durch die beson
dere Ausgestaltung eines der Spitze benachbarten Führungsab
schnittes den Materialabtrag dort zu steuern, wo das Instrument
der Biegung des Wurzelkanales folgen soll. Zu diesem Zweck
ist die materialabtragende Wirkung in diesem Führungsabschnitt
nur auf maximal die Hälfte des Instrumentenumfangs be
schränkt. Der Materialabtrag kann im Bereich dieses Führungs
abschnitts durch Schneidkanten erfolgen, die parallel zur
Längsachse des Instruments verlaufen oder quer dazu oder in
einem beliebigen Winkel dazwischen. Andere spanabhebende
Gestaltungen des Führungsabschnitts in Form von Stacheln,
Schuppen o. dgl. sind ebenfalls möglich, wobei die anzuwen
dende Arbeitsweise des Instruments durch diese Ausgestaltung
beeinflußt wird. Im folgenden werden daher lediglich rein bei
spielhaft Schneidkanten erwähnt.
Anschließend an den Führungsabschnitt können die erfin
dungsgemäßen Instrumente grundsätzlich gattungsgemäß wie
die Wurzelkanalinstrumente des ersten Typs aufgrund deren
Bruchsicherheit und guten Abtragungsleistung ausgebildet sein,
jedoch können sie auch ähnlich wie der zweite Typ ausgestaltet
sein oder Mischformen unterschiedlicher Schneidkantenanord
nungen im an den Führungsabschnitt anschließenden Teil des
Arbeitsteils aufweisen. Es sind Instrumente mit sogenanntem
"verkürzten Arbeitsteil" bekannt, die so kurz sind, daß bei erfin
dungsgemäßer Ausgestaltung der gesamte derart verkürzte Ar
beitsteil ausschließlich als Führungsabschnitt ausgestaltet sein
kann.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß bei
gleichmäßig um den gesamten Umfang verteilt angeordneten
Schneidkanten eine Drehbewegung des Instrumentes um seine
Längsachse grundsätzlich einen gleichmäßigen Abtrag zirkum
ferent um das Instrument bewirkt. Wird das Instrument in einen
gebogen verlaufenden Kanal eingeführt, wie dies beim Wur
zelkanal eines Zahnes der Fall ist, so ergibt die Eigensteifigkeit
des Instruments einen höheren Anpreßdruckes des Instrumen
tes an der kurvenäußeren Wandung des Kanales und dieser
höhere Anpreßdruck resultiert in einem verstärkten Materialab
trag an dieser kurvenäußeren Wandung.
Dadurch, daß erfindungsgemäß im Bereich des Führungsab
schnitts maximal die Hälfte des Instrumentenumfangs material
abtragend ausgestaltet ist, z. B. mit einer Schneidkante oder mit
mehreren Schneidkanten versehen ist, wird ein Materialabtrag
an der kurveninneren Innenwandung des gebogenen Kanales
erzwungen, sobald die Schneidkante an dieser Innenwandung
anliegt. Da nicht gleichzeitig auch im kurvenäußeren Bereich
des Kanales eine Schneidkante an dessen Innenwandung an
liegt, kann dort kein Materialabtrag erfolgen, sondern hier ergibt
die materialschonende, z. B. schneidenlose Ausgestaltung des
Führungsabschnitts einen Abstützungs-Effekt, der den gegen
überliegenden Materialabtrag durch den Führungsabschnitt
unterstützt.
Da die Wurzelkanalinstrumente in der Regel einen sich konti
nuierlich von der Spitze aus vergrößernden Durchmesser auf
weisen, bewirkt ein weiterer Vorschub des Instrumentes auch im
Anschluß an die Bearbeitung durch den Führungsabschnitt
einen Materialabtrag an der kurveninneren Seite des Wurzelka
nales. Da im Vergleich zu herkömmlichen Wurzelkanalinstru
menten die Abweichung von dem originären Verlauf des Wur
zelkanales geringer ist, wird auch beim weiteren Vorschub des
Instrumentes im Wurzelkanal eine Schneidkante an dessen
kurveninnerer Wandung anliegen, denn aufgrund der Funktion
des Führungsabschnittes wurde keine "Aussackung" in dem
bislang üblichen Maße bei der Erweiterung des Wurzelkanales
hergestellt. Die Konizität des Instruments ist daher vorteilhaft,
wobei die erfindungsgemäßen Instrumente normgerecht oder
von einer Normierung abweichend ausgestaltet werden können
und z. B. eine stärkere Konizität aufweisen können.
Vorteilhaft sind nicht 180° des Umfanges des Führungsabschnit
tes vollständig mit Schneidkanten versehen oder anderweitig
materialabhebend ausgestaltet. Es kann im Gegenteil sogar be
sonders vorteilhaft sein, wenn lediglich eine einzige Schneid
kante vorgesehen ist, so daß eine ganz gezielte Bearbeitung
des Wurzelkanales im Bereich des Führungsabschnittes erfol
gen kann. Insbesondere kann bei handbetätigten Instrumenten
einseitig, z. B. am Handgriff des Instrumentes, eine Markierung
dort am Umfang vorgesehen sein, wo am Umfang des Instru
mentes auch die Schneidkante des Führungsabschnittes vorge
sehen ist, so daß der Arzt ganz gezielt die Schneidwirkung die
ser einen Schneidkante steuern kann.
Je nach Ausgestaltung und insbesondere Verlauf der Schneid
kante bzw. Schneidkanten kann eine Drehbetätigung des In
struments vorgesehen sein. In diesem Fall kann gleichmäßig
drehend gearbeitet werden, z. B. auch maschinell, oder es kann
unter Beachtung der Markierung ein bestimmter Bereich des
Wurzelkanals verstärkt bearbeitet werden. Insbesondere bei
einer materialabtragenden Gestaltung des Führungsabschnitts,
der keine drehende, sondern eine oszillierende Arbeitsweise
begünstigt, kann eine derartige Markierung hilfreich sein und
durch Form- oder Farbgebung des Schaftes oder des Griffs be
wirkt werden.
Der Führungsabschnitt kann sich vorteilhaft zwischen den stan
dardisierten Meßpunkten D1 und D3 des Arbeitsteiles befinden,
also in dem der Spitze benachbarten Bereich von 3 mm des Ar
beitsteiles, der üblicherweise insgesamt eine Länge von 16 mm
aufweist. Auf diese Weise wird eine zuverlässige Funktion und
eine hohe Schneidleistung dieses Führungsabschnitts sicher
gestellt.
Vorteilhaft kann die "Spitze" als gerundete Kuppe ausgestaltet
sein. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß das Instrument
dem Kurvenverlauf des Wurzelkanales problemlos folgt, ohne
sich abweichend von dem originären Kurvenverlauf in die Wan
dung des Wurzelkanales in einer unerwünschten Richtung ein
zuarbeiten. Als "Spitze" ist dabei nicht lediglich das äußerste
Ende des Instruments bezeichnet, sondern die "Spitze" kann ei
ne gewisse Ausdehnung in Instrumentenlängsrichtung aufwei
sen. Die Schneidkante des Führungsabschnitts, die an die
Spitze anschließt, verläuft also nicht notwendigerweise bis zum
äußersten Ende des Instruments, sondern kann kurz vor diesem
Ende beginnen bzw. enden.
Vorteilhaft kann das Instrument möglichst flexibel ausgestaltet
sein, beispielsweise als flexibles Edelstahlinstrument. Durch die
Flexibilität des Materials wird die Eigensteifigkeit des Instrumen
tes verringert und seine Neigung unterstützt, dem originären
Verlauf des Wurzelkanales zu folgen, so daß Abweichungen
davon und damit das Schaffen von "Aussackungen" verringert
wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich
nungen im folgenden näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 die Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen
Wurzelkanalinstrumentes,
Fig. 2 in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab den
spitzennahen Bereich des Instrumentes, wobei
sich das Instrument innerhalb eines Wurzelkanales
befindet,
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Arbeitsabschnitt des
Instrumentes von Fig. 1 und 2 und
Fig. 4 ein herkömmliches, in einem Wurzelkanal befind
liches Wurzelkanalinstrument.
In Fig. 1 ist mit 1 insgesamt ein Wurzelkanalinstrument bezeich
net, welches einen Griff 2 aufweist, da es sich um ein handbe
tätigtes Instrument handelt. Aus dem Griff 2 ragt ein operatives
Ende 3, welches in einen ohne Schneidkanten ausgebildeten
Schaft 4 und einen Arbeitsteil 5 untergliedert ist, wobei der Ar
beitsteil 5 mehrere Schneidkanten 6 aufweist, da der Arbeitsteil
5 beispielsweise aus einem verdrillten Stab mit drei- oder vier
eckigem Querschnitt erzeugt wurde.
Das operative Ende 3 weist dem Griff 2 gegenüberliegend sein
freies Ende auf, welches als Spitze 7 bezeichnet ist. Dieses freie
Ende ist jedoch nicht tatsächlich spitz, sondern verrundet als
Kuppe ausgestaltet.
Der Spitze 7 benachbart weist das operative Ende 3 einen Füh
rungsabschnitt 8 mit einer Länge von 3 mm auf. Im Bereich die
ses Führungsabschnitts 8 weist der Arbeitsteil 5 nicht um seinen
gesamten Umfang verteilt angeordnete Schneidkanten 6 auf,
sondern lediglich eine einzige Schneidkante 6.
Aus Fig. 2 ist eine Bearbeitungsstellung des Instrumentes 1
innerhalb einer Zahnwurzel 9 ersichtlich. Die Zahnwurzel 9 weist
einen Wurzelkanal 10 auf, in den das Instrument 1 eingeführt
wurde, wobei der Wurzelkanal 10 rein schematisch überwiegend
geradlinig dargestellt ist und lediglich zum Ende der Zahnwurzel
9 hin gebogen dargestellt ist.
Gegenüber der in Fig. 2 dargestellten Stellung bewirkt ein weite
rer Vorschub des Instruments 1 dessen Verformung, wobei das
Instrument dem Verlauf des Wurzelkanales 10 folgen soll. Um
einen verstärkten Materialabtrag im kurvenäußeren Bereich des
Wurzelkanales 10 zu vermeiden, befindet sich die Schneide 6
des Führungsabschnittes 8 der kurveninneren Wandung des
Wurzelkanales 10 anliegend.
Aufgrund der elastisch verformbaren Ausgestaltung des opera
tiven Endes 3 bewirkt ein weiterer Vorschub des Instrumentes 1
daher, daß sich die Spitze 7 und der Führungsabschnitt 8 mit
ihren schneidkantenlosen Flächen an die kurvenäußere Wan
dung des Wurzelkanales 10 anlegen und sich dem Kurvenver
lauf folgend verformen, wobei währenddessen eine Rotation des
operativen Endes 3 um seine Längsachse aufgrund der
Schneidwirkung der Schneidkante 6 des Führungsabschnittes 8
einen Materialabtrag der Zahnwurzel 9 im kurveninneren Be
reich des Wurzelkanales 10 bewirkt.
Die Arbeitsweise kann bewußt so gewählt sein, daß das Instru
ment nicht kontinuierlich drehend bewegt wird sondern vor- und
zurückgedreht wird, so daß ausschließlich die kurveninnere
Seite des Wurzelkanales 10 bearbeitet wird. Aber auch bei einer
kontinuierlich drehenden Bewegung des Instrumentes 1 erfolgt
ein Materialabtrag auf der kurveninneren Wandung des Wur
zelkanales 10, da immer dann, wenn die Schneidkante 6 des
Führungsabschnittes 8 dieser kurveninneren Wandung anliegt,
im Bereich der kurvenäußeren Wandung kein Abrieb erzeugt
wird.
Auch wenn aufgrund der Eigensteifigkeit des operativen Endes
3 der Anlagedruck an der kurvenäußeren Wandung des Wur
zelkanales 10 größer ist als an der kurveninneren Wandung und
daher der Führungsabschnitt 8 im kurvenäußeren Bereich einen
größeren Materialabtrag bewirkt als am kurveninneren Bereich
dieser Wandung erfolgt ein Materialabtrag an diesem kurven
inneren Bereich. So ist mit Hilfe des dargestellten Instrumentes
1 ein Materialabtrag an der kurveninneren Seite des Wurzelka
nales 10 sichergestellt, der mit bekannten Instrumenten nicht
erzielbar ist.
Aus Fig. 3 ist rein beispielhaft und rein schematisch ein Quer
schnitt durch den Führungsabschnitt 8 ersichtlich. Dabei ist er
kennbar, daß der Führungsabschnitt 8 einen im wesentlichen
kreisförmigen Querschnitt aufweist und die Schneidkante 6 ge
ringfügig über diesen Kreisumfang hinausragt. Eine keilförmig
und gebogen verlaufende Ausnehmung 11 ist innerhalb des
kreisförmigen Querschnitts als Spanraum vorgesehen, um ab
geschabtes Material aufnehmen und transportieren zu können.
Das in Fig. 3 dargestellte Beispiel für eine Querschnittsgestal
tung des Führungsabschnittes 8 ist rein beispielhaft. Es können
mehrere als die eine dargestellte Schneidkante 6 vorgesehen
sein, und die Querschnittsgestaltung kann stärker von einem
Kreisquerschnitt abweichen, und die Schneidkante bzw. mehre
re Schneidkanten 6 können weiter über den Kreisquerschnitt
nach außen ragen als in Fig. 3 dargestellt oder aber den
Durchmesser des Kreises nicht überschreiten.
Anhand von Fig. 4 wird rein beispielhaft eine Formgebung eines
mit herkömmlichen Instrumenten bearbeiteten Wurzelkanals 10
dargestellt. Bei dem Instrument, dessen Arbeitsteil 5 teilweise
dargestellt ist, handelt es sich um eine sogenannte "K-Feile".
Aufgrund der Eigensteifigkeit des Instrumentes und der von der
Spitze an zirkumferent verteilt angeordneten Schneidkanten
wird eine vom originären Verlauf des Wurzelkanales 10 erheb
lich abweichende Aussackung 12 im kurvenäußeren Bereich
des gebogenen Abschnittes des Wurzelkanales 10 geschaffen.
In diesem Bereich wird die kurveninnere Wandung des Wur
zelkanales 10 durch das dargestellte Instrument nicht bearbei
tet.
Claims (7)
1. Zahnärztliches Wurzelkanalinstrument mit einem mit Schneidkan
ten versehenen Arbeitsteil, wobei um den Umfang des Arbeitstei
les verteilt der Arbeitsteil eine oder mehrere Schneidkanten in
seinem Querschnitt aufweist, und mit einem als Spitze bezeichne
ten freien Ende des Arbeitsteiles, dadurch gekennzeichnet, daß
der an die Spitze (7) anschließende Bereich des Arbeitsteiles (5)
über eine als Führungsabschnitt (8) bezeichnete Länge von we
nigstens 1 mm ausschließlich in einem Bereich von höchstens
180° seines Umfanges materialabtragend ausgestaltet ist.
2. Wurzelkanalinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Führungsabschnitt (8) eine Länge von wenigstens
3 mm aufweist.
3. Wurzelkanalinstrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Führungsabschnitt (8) eine oder mehrere
Schneidkanten (6) aufweist.
4. Wurzelkanalinstrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Führungsabschnitt (8) lediglich eine einzige
Schneidkante (6) aufweist.
5. Wurzelkanalinstrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Schneidkantenwinkel zur Längsachse des Instrumen
tes kleiner als 45° ist.
6. Wurzelkanalinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze (7) als gerundete
Kuppe ausgestaltet ist.
7. Wurzelkanalinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Metall besteht und um
seine Längsachse möglichst flexibel ausgestaltet ist.
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DE19723695A DE19723695C2 (de) | 1997-06-05 | 1997-06-05 | Wurzelkanalinstrument |
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Family Applications (1)
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1997
- 1997-06-05 DE DE19723695A patent/DE19723695C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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Legal Events
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