DE19723587C2 - Feste Fahrbahn für den schienengebundenen Verkehr, die von einem in Beton- oder Betonverbund-Bauweise herstellten Kunstbauwerk getragen wird - Google Patents
Feste Fahrbahn für den schienengebundenen Verkehr, die von einem in Beton- oder Betonverbund-Bauweise herstellten Kunstbauwerk getragen wirdInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine feste Fahrbahn für schienengebundenen Verkehr, wie sie
gattungsmäßig im Oberbegriff der Ansprüche 1 und 2 beschrieben sind.
Bei Kunstbauwerken - besonders bei weitgespannten Brücken - sind das Eigengewicht und die
ständigen Gebrauchslasten entscheidend für die Wirtschaftlichkeit. Die Wirtschaftlichkeit des
Bauwerks kann daher erheblich verbessert werden, wenn die Lasten aus der Festen Fahrbahn
für den Schienenverkehrsweg niedrig gehalten werden.
Bei Brücken, die eine Feste Fahrbahn für schienengebundenen Verkehr tragen, und bei denen
mindestens die Tragplatte ein Betonbauteil ist, sind diese Lasten am geringsten, wenn die
Tragkonstruktion des Gleises zugleich Tragkonstruktion der Brücke ist, wie beispielsweise bei
einer ausgeführten Eisenbahnbrücke in Porto (Portugal). Der Gleisträger ist dort eine
einstückig mit dem Brückenträger verbundene Betonlängsrippe. Eine solche einfache Lösung
ist bei Brücken der Deutschen Bahn (DB) nicht zugelassen. Nach deutschen Vorschriften muß
unter der Fahrbahnkonstruktion eine Dichtung über der Tragwerkskonstruktion der Brücke
durchlaufen. Eine solche über dem Brückentragwerk auf einer durchlaufenden Dichtung
angeordnete Feste Fahrbahn-Konstruktion ist aus einer Zeichnung 19.2207/43100-02 der
Deutschen Bahn AG (System Rheda) bekannt. Auf der zwingend verlangten Dichtung ist eine
Tragplatte angeordnet. Auf der Tragplatte werden zwei Sockelstreifen (Höcker) aufbetoniert
und auf diesen die systemüblichen trogförmigen Oberbauplatten mit dübelartigen "Stoppern"
verlegt. In den Trögen werden die Betonschwellen des Gleisrostes einjustiert und mit Beton
vergossen. Diese Konstruktion ist schwer und arbeitsaufwendig und damit teuer.
Weiterhin sind aus der DE OS 25 43 243 Konstruktionen Fester Fahrbahnen bekannt, die ohne
Verbund mit der Tragenden Unterkonstruktion gleitend auf der Tragplatte einer Brücke verlegt
sind. Die Tragplatte der Festen Fahrbahn kann und soll sich unabhängig von der Tragplatte des
Brückenbauwerks bewegen. Die Längskräfte aus der Festen Fahrbahn werden außerhalb der
Brückenwiderlager durch besondere Verankerungsbauwerke aufgenommen.
Bei allen vorgenannten Konstruktionen für Feste Fahrbahnen auf Brücken wird als nachteilig
empfunden, daß die Tragplatte sich auf der ihren tragenden Untergrund abdeckenden
Dichtungslage bewegt. Bei den großen Relativbewegungen zwischen Fahrbahnplatte und
Brückenplatte - besonders infolge Brems- und/oder Temperatureinwirkung - ist eine schnelle
Zerstörung der dazwischenliegenden Dichtungslage zu erwarten. Die erheblichen im
Gleisverkehr auftretenden Horizontalkräfte senkrecht zur Gleisachse können nur durch
Reibung in der Dichtungsschicht übertragen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Feste-Fahrbahn-Konstruktion für den Einbau in
Kunstbauwerken - vornehmlich auf Brücken - zu entwickeln, die die entstehenden horizontalen
Kräfte unmittelbar im Entstehungsbereich direkt aus der Fahrbahnplatte in die Tragplatte des
Kunstbauwerkes einleitet.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Feste Fahrbahn, wie sie in den kennzeichnenden
Merkmalen der Ansprüche 1 und 2 beschrieben sind.
Die beiden beschriebenen Konstruktionen sind gleichwertige selbständige Lösungen der
gestellten Aufgabe. Sie benutzen die ohnehin erforderliche Schutzplatte über der Dichtung als
konstruktive Tragplatte, in der die Schienenträger stabil verankerbar und die vertikalen
Gleislasten direkt und die horizontalen Gleiskräfte durch Nutzung der Scheibenwirkung der
Platte in die Brückentragkonstruktion einleitbar sind, ohne daß aufwendige Dübelelemente in
der Ebene der Dichtung benötigt werden. Die Tragplatte wird zu diesem Zweck auf eine für
konstruktive Elemente erforderliche Dicke verstärkt.
Bei der Konstruktion nach Anspruch 1 werden auf der Tragplatte kraftschlüssig die
Längsrippen bzw. die in Schienenlängsachse angeordneten Höcker betoniert, auf denen die
Schienen unmittelbar befestigt sind.
Bei der Lösung nach Anspruch 2 werden in der Tragplatte Ausnehmungen vorgesehen, in die
Dübelsteine eingreifen, die die Schwellen des aufgelegten Gleisrostes auf der Platte mindestens
in Schwellenlängsachse unverschieblich, jedoch vertikal beweglich, halten.
Zwischen Schwellensohle und Tragplatte sind druckverteilende Zwischenlagen erforderlich, die
die dynamischen Gleiskräfte schadlos für Schwelle und Tragplatte aus der Schwelle in die
Tragplatte einleiten.
Die Erfindung wird anhand der Fig. 1-3 erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt senkrecht zur Gleisachse durch eine Feste Fahrbahn nach
Anspruch 1
Fig. 2 einen Schnitt in Gleisachse durch eine Feste Fahrbahn nach Anspruch 1
mit Auflagerung der Schienen auf Höckern (8)
Fig. 3 einen Schnitt senkrecht zur Gleisachse durch eine Feste Fahrbahn nach
Anspruch 2.
Fig. 1 zeigt eine Feste Fahrbahn nach Anspruch 1. Die Feste Fahrbahn liegt - getrennt durch
eine Abdichtung (2) - auf der Tragkonstruktion (1). Im dargestellten Beispiel ist das
Kunstbauwerk eine Brücke. Die Konstruktion der Festen Fahrbahn besteht aus der Tragplatte
(3), den Tragrippen (5), den Schienen (6) mit Schienenbefestigung (7).
Die Tragplatte (3) wird zwischen seitlichen Widerlagern (4) der tragenden Bauwerksplatte (1)
- bei Brückenbauwerken den Gesimskappen - auf der Abdichtung (2) in Betonkonstruktion
hergestellt. Auf die Tragplatte (3) sind die Tragrippen (5) kraftschlüssig aufbetoniert. Auf den
Tragrippen (5) sind die Schienen mit einer Schienenbefestigungskonstruktion (7) befestigt. Die
Tragplatte (3) verteilt die vertikalen Gleislasten aus dem Gleis (6) und der Tragrippe (5) auf
die Tragplatte (1) des Kunstbauwerks. Die horizontalen Lasten werden über das
Plattenwiderlager (4) - im dargestellten Beispiel über die Gesimskappen der Brücke - in die
Tragkonstruktion des Kunstbauwerks eingeleitet.
In Fig. 2 ist eine Feste Fahrbahn dargestellt, bei der anstelle von durchgehenden Tragrippen in
Reihe unter den Schienen (6) jeweils einer Schienenbefestigung (7) zugeordnet Höcker (8) zur
Einleitung der Gleislasten kraftschlüssig auf die Tragplatte (3) aufbetoniert sind.
Eine Feste Fahrbahn nach Anspruch 2 zeigt Fig. 3. Auf der Tragplatte (3) der Festen Fahrbahn,
die wie bei den vorgenannten Lösungen auf einer Dichtung (2) über der Tragplatte (1) des
Kunstbauwerks liegt, ist ein Gleisrost aus Schienen (6) und Schwellen (11) verlegt. Der
Gleisrost gibt seine Vertikallasten unmittelbar aus den Schwellen (11) an die Tragplatte (3) ab.
Die Horizontalkräfte aus dem Gleis werden aus den Schwellen (11) durch Dübel (10) - im
Beispiel Dübelsteine nach System GETRAC - in die Tragplatte (3) übertragen. Die Dübel (10)
sind mit ihrem unteren Teil in Ausnehmungen (9) der Tragplatte (3) kraftschlüssig vergossen,
mit ihrem oberen Teil binden sie vertikal bewegbar und horizontal kraftschlüssig in eine
entsprechende Ausnehmung der Schwelle (11) ein. Der Dübel (10) fixiert so den Gleisrost
horizontal sowohl in Gleisachse wie senkrecht zur Gleisachse unverschieblich auf der
Tragplatte (3).
Claims (2)
1. Feste Fahrbahn für schienengebundenen Verkehr, die von einem in Beton- oder in
Betonverbundbauweise hergestellten Kunstbauwerk - z. B. einer Brücke - getragen
wird, das mindestens eine die Feste Fahrbahn tragende Betonplatte (1) mit einer auf
ihrer Oberseite aufgebrachten, den Eintritt von Feuchtigkeit verhindernden
Abdichtung (2) und einer darüber angeordneten, mindestens dünnen, die
Abdichtung vor Beschädigung schützenden Betonplatte aufweist, auf der die Feste
Fahrbahn auflegbar ist, dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß auf der Dichtung (2) eine Tragplatte (3) der Festen Fahrbahn von gleichbleibender Dicke über die volle Breite des Bauwerks (1) zwischen den seitlichen Widerlagern (4) in Beton angeordnet ist,
- 2. daß die Tragplatte (3) horizontale Gleiskräfte ausschließlich über die Widerlager (4) in die Tragplatte (1) des Kunstbauwerkes einleitet und
- 3. daß auf der Tragplatte (3) der Festen Fahrbahn unter den Schienen (6) des Gleises verlaufende Tragrippen (5) oder einzelne Höcker (8) in Reihe kraftschlüssig aufbetoniert sind, auf denen die Schienen mit den bekannten Schienenbefestigungsmitteln (7) direkt befestigt sind.
2. Feste Fahrbahn für schienengebundenen Verkehr, die von einem in Beton- oder in
Betonverbundbauweise hergestellten Kunstbauwerk - z. B. einer Brücke - getragen
wird, das mindestens eine die Feste Fahrbahn tragende Betonplatte (1) mit einer auf
ihrer Oberseite aufgebrachten, den Eintritt von Feuchtigkeit verhindernden
Abdichtung (2) und einer darüber angeordneten, mindestens dünnen, die Abdichtung
vor Beschädigung schützenden Betonplatte aufweist, auf der die Feste Fahrbahn
auflegbar ist dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß auf der Dichtung (2) eine Tragplatte (3) der Festen Fahrbahn von gleichbleibender Dicke über die volle Breite der Bauwerke (1) zwischen den seitlichen Widerlagern (4) in Beton angeordnet ist
- 2. daß in der Tragplatte (3) der Festen Fahrbahn Ausnehmungen (9) angeordnet sind, in die Dübel (10) einer Festen Fahrbahn, die die Schwellen (11) des Gleises gegen horizontale Verschiebungen auf der Tragplatte (3) halten, lagegenau eingesetzt und kraftschlüssig vergossen sind,
- 3. daß die Tragplatte (3) horizontale Gleiskräfte ausschließlich über die Widerlager (4) in die Tragplatte (1) des Kunstbauwerkes einleitet und
- 4. daß zwischen der Oberfläche der Tragplatte der Festen Fahrbahn und der Sohle der Schwellen eine auf die Sprödigkeit des Betons abgestimmte druckverteilende Zwischenlage (15) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997123587 DE19723587C2 (de) | 1997-06-05 | 1997-06-05 | Feste Fahrbahn für den schienengebundenen Verkehr, die von einem in Beton- oder Betonverbund-Bauweise herstellten Kunstbauwerk getragen wird |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1997123587 DE19723587C2 (de) | 1997-06-05 | 1997-06-05 | Feste Fahrbahn für den schienengebundenen Verkehr, die von einem in Beton- oder Betonverbund-Bauweise herstellten Kunstbauwerk getragen wird |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19723587A1 DE19723587A1 (de) | 1998-12-17 |
DE19723587C2 true DE19723587C2 (de) | 1999-11-25 |
Family
ID=7831487
Family Applications (1)
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DE1997123587 Expired - Lifetime DE19723587C2 (de) | 1997-06-05 | 1997-06-05 | Feste Fahrbahn für den schienengebundenen Verkehr, die von einem in Beton- oder Betonverbund-Bauweise herstellten Kunstbauwerk getragen wird |
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DE (1) | DE19723587C2 (de) |
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- 1997-06-05 DE DE1997123587 patent/DE19723587C2/de not_active Expired - Lifetime
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DE19723587A1 (de) | 1998-12-17 |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: PFLEIDERER INFRASTRUKTURTECHNIK GMBH & CO. KG, 923 |
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