DE19723159C2 - Höchsttemperatur-Wärmetauscher auf Siamantbasis - Google Patents
Höchsttemperatur-Wärmetauscher auf SiamantbasisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen keramischen rekuperativen Hochtempertur-
Wärmetauscher nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein keramischer Werkstoff aus einem Gemisch von SiC und MoSi2, der im
Markt unter der Marke Siamant angeboten wird, ist aus der DE 44 35 866 A1
bekannt, in der ein Verfahren zur Herstellung von SiC/MoSi2
beschrieben wird. Auch in der DE 43 31 307 A1 werden Verfahren
beschrieben, mit denen Verbundwerkstoffe auf SiC/MoSi2-Basis
hergestellt werden, die mit Kohlenstoffasern verstärkt sind.
Der thermische Wirkungsgrad praktisch aller energetischen Prozesse
hängt von der Höhe des Temperaturniveaus ab, auf dem sie ablaufen.
Daher war es schon immer das Ziel, die thermischen Apparate zumindest
in den Teilen aus hochtemperaturfesten Materialien herzustellen, in denen
sie mit den heißen Medien in Berührung kommen. Aufgrund der
Festigkeitseigenschaften war man hierfür fast ausschließlich auf
metallische Werkstoffe beschränkt. Da diese bei höheren Temperaturen
zunehmend ihre Festigkeitseigenschaften verlieren, sind immer wieder
Vorschläge zur Auskleidung oder Ummantelung mit
höhertemperaturfesten keramischen Werkstoffen oder zur Wasserkühlung
gemacht worden, die aber alle zum einen sehr aufwendig sind und zum
anderen keine Anhebung auf höchste Verfahrenstemperaturen von
beispielsweise 1600 Grad Celsius für längere Anwendungszeiten
erlaubten.
Eine ganz neue Entwicklung wurde durch die Erfindung
höchsttemperaturfester Werkstoffe auf SiC/MoSi2 Basis eingeleitet, die
beispielsweise in den oben genannten Druckschriften offenbart sind.
Diese Werkstoffe sind nicht nur höchsttemperaturbeständig, sie weisen
daneben auch Festigkeiten auf, die ihre Verwendung zur Herstellung von
Konstruktionsteilen für höchsttemperaturbeanspruchte thermische
Apparate ermöglichen. Hinzu kommt, daß diese Materialien auch auf
einem Temperaturniveau von etwa 1650 Grad Celsius resistent
gegenüber Schlacken und Aschen in geschmolzener Form sind. Damit
sind Bauteile aus diesen keramischen Materialien in spezieller Weise
geeignet, in den Bereichen eingesetzt zu werden, in denen sie
beispielsweise mit asche- oder schlackehaltigen Rauchgasen in
Berührung kommen.
In der DE 195 12 939 A1 werden Anlagenkonzepte und Verfahren zu
deren Betrieb beschrieben, bei denen Systeme aus Trägheitsabscheidern
und Wärmetauschern aus SiC/MoSi2 nicht nur zum Wärmetausch auf
höchstem Temperaturniveau, sondern auch zur Heißgasreinigung
eingesetzt werden, so daß nicht nur Sekundärgasströme, sondern auch
die gereinigten Primärgasströme mit hohem Wirkungsgrad energetisch
weitergenutzt werden können. Speziell beschrieben werden
Anwendungsbeispiele in der Druckkohlenstaubfeuerung, sowie bei
verschiedenen Vergasungsverfahren, beispielsweise in der
Flugstromvergasung, der Wirbeschichtvergasung oder einer besonderen
Form einer Hochtemperaturmüllvergasung.
Speziell wird in der DE 195 12 939 A1 ein keramischer Hochtermperatur-
Wärmetauscher beschrieben, der im Bereich der wärmeübertragenden
Bauteile ausschließlich aus Bauteilen auf SiC/MoSi2-Basis hergestellt ist
und bei dem damit keine keramischen Bauteile mit metallischen Bauteilen
verbunden werden müssen. Beschrieben wird ein Höchsttemperatur-
Wärmetauscher nach dem Konstruktionsprinzip eines Rohrbündel-
Wärmetauschers, bei dem der Primärgasstrom aus Rauchgasen mit
flüssigen Asche- und Schlackebestandteilen rekuperartiv im Kreuzstrom
dem Sekundärgasstrom entgegengeführt wird, der durch SiC/MoSi2-Rohre
strömt.
Nachteilig an dieser Wärmetauscherkonstruktion ist die durch die
Baugröße der Lochplatte begrenzte Wärmetauschergröße. Das
Bauteilsystem Lochplatte/Rohr verlangt außerdem eine sehr aufwendige
Konstruktion mit exakten Führungen und Passungen, was besonders im
Hinblick auf die Höchsttemperaturverhältnisse sehr schwierig ist. Einen
weiteren Nachteil dieser Konstruktion stellt aufgrund der mechanischen
Belastungen der Transport des Wärmetauschers dar. Um dieses Problem
auszuschalten, sind spezielle Transportvorrichtungen vorzusehen bzw. zu
entwickeln.
Aus DE-GM 73 42 844 ist ein Wärmetauscher bekannt, bei dem Platten
übereinander gestapelt sind und zwischen den Platten im Randbereich
und in der Plattenfläche Abstandselemente aus elastischem Material
angeordnet sind. Dadurch werden zwischen den Platten horizontale
Strömungsbereiche gebildet. Nochmal dazu verlaufende
Strömungskanäle sind nicht beschrieben.
Aus der DE 36 43 749 A1 ist ein Wärmetauschermodul aus gebranntem,
keramischem Material bekannt, der aus einem Stapel gestanzter und
laminierter grüner, keramischer Platten hergestellt ist und aus mindestens
zwei Platten besteht. Die Platten weisen Ausnehmungen auf, die bei
gestapelten Platten so übereinander angeordnet werden, daß sie
rohrförmige Strömungskanäle bilden. Zwischen den Platten sind Ringe
derart angeordnet, daß sie mit den Ausnehmungen der Platten fluchten
und Teil der rohrförmigen Kanäle sind. Platten und Ringe werden
laminatartig miteinander verklebt, so daß ein partieller Austausch von
schadhaften Teilen nicht möglich ist.
Aus der US 3 360 038 ist ein Wärmetauscher bekannt, der aus übereinander
gestapelten Metall-Platten mit topfartigen, konischen Vertiefungen besteht.
Beim Stapeln werden jeweils die Vertiefungen der oberen Platte in die
Vertiefungsöffnungen der darunterliegenden Platte eingesteckt und gasdicht
durch Schweißung miteinander verbunden. Dadurch werden horizontal
verlaufende Strömungsbereiche zwischen den Platten und vertikale
Strömungskanäle durch die ineinander gesteckten topfartigen Vertiefungen
gebildet. Das Strömungsprinzip sieht vor, daß übereinander liegende
Strömungsbereiche alternierend in zwei diagonal im Eckbereich der Platten
angeordnete Strömungskanäle und der nächste Strömungsbereich in zwei in
den anderen Eckbereichen der Platten angeordnete andere Strömungskanäle
umgelenkt werden. Auf diese Weise liegen sehr komplizierte
Strömungsverhältnisse vor. Auch der Aufbau des Wärmetauschers durch
Stapeln der Platten und die Herstellung der während des Aufbaus zu legenden
Umfangsschweißnähte ist sehr kompliziert.
Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht darin, den
gattungsgemäßen keramischen rekuperativen Hochtemperatur-Wärmetauscher
so zu konzipieren, daß seine Konstruktion in geeigneter Weise auf die
verwendeten Materialien zugeschnitten und für das für den Betrieb
vorgesehene höchste Temperturniveau geeignet ist, und dessen Bauteile in
einfacher Weise in der erforderlichen Exaktheit und Maßhaltigkeit herstellbar
und zum Aufbau zu einem Wärmetauscher zusammenzufügen sind. Dabei
sollen die Möglichkeit eines partiellen Austauschs schadhafter Teile und klare,
nachvollziehbare und kontrollierbare Strömungsverhältnisse gewährleistet sein.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch einen Hochtemperatur-
Wärmetauscher mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Ein solcher Wärmetauscher hat den Vorteil, daß er aus sehr einfachen, in ihrer
konstruktiven Ausgestaltung unproblematische Bauteilen herstellbar
ist, die in sehr vorteilhafter Weise auf die Möglichkeiten der eingesetzten
höchsttemperaturbeständigen Materialien zugeschnitten sind. Durch das
Übereinanderstapeln der erfindungsgemäßen Platten werden die beiden,
nach dem rekuperativen System gegeneinander abzugrenzenden Teilsysteme
für die wärmeabgebenden Primär- und die wärmeaufnehmenden
Sekundärmedien durch ein einziges Bauteil gebildet. Wegen seiner
einfachen und robusten Form läßt sich mit diesem Konstruktionsprinzip die
materialimmanente Höchsttemperaturbeständigkeit in günstiger Weise
ausnutzen, so daß durchaus Temperaturen um 1650 Grad Celsius für das
Primärmedium beim Eintritt in das System dauerhaft beherrschbar sind.
Das mit diesem Wärmetauschersystem mögliche Temperarturniveau ist
auch dadurch von besonderer Bedeutung, da der Wärmetausch nicht nur auf
Leitung und Konvektion, sondern mit steigender Temperatur zunehmend
auch auf Strahlungsübertragung beruht. Der Strahlungsanteil bei der
Wärmeübertragung steigt mit der vierten Potenz der Temperatur. Die
überproportionale Wirksamkeit des Strahlungsanteils bei der
Wärmeübertragung beginnt im wesentlichen bei Temperaturen über der
Glühtemperatur.
Durch entsprechende Ausgestaltung der kegelstumpfartigen Vertiefungen in
den Platten wird erreicht, daß die Höhe des Strömungsbereichs geringer ist
als die Höhe, um die die Vertiefungen unter dem horizontalen Plattenteil
nach unten überstehen. Dies wird dadurch erreicht, daß das rohrförmige
untere Ende des Mantels der Vertiefungen auf dem bereits gegenüber der
horizontalen Umgebung abgesenkten Einlauf in die Vertiefungsöffnung
aufsteht. Das führt dazu, daß die rohrförmigen Vertiefungen säulenartig den
Strömungsbereich durchsetzen und an ihrem Fußpunkt von einer
ringförmigen Absenkung umgeben sind. Das dadurch bedingte
Querschnittsprofil des Strömungsbereichs führt zu einer intensiven
Durchwirbelung des strömenden Mediums und zu einer vorteilhaften
Beeinflussung der Wärmeübertragung.
Die so gebildeten Strömungsbereiche weisen nur an gegenüberliegenden
Seiten Einström- und Ausströmöffnungen auf, da sie an den
dazwischenliegenden Seiten einfach verschlossen sind. Von der
Ausströmöffnung wird der Medienstrom durch eine Umlenkvorrichtung in
die Einströmöffnung des Strömungsbereichs geführt, in dem die Strömung
entgegengesetzt verläuft. Werden mindestens zwei Strömungsbereiche zur
parallelen Durchströmung zusammengefaßt, ergibt sich in den
Umlenkräumen eine zusätzliche Durchwirbelung der Gasströme, wobei die
Turbolenz der Strömung den Wirkungsgrad der Wärmeübertragung erhöht.
Eine besonders günstige Form der Ausgestaltung der Umlenkeinrichtung ist
die Verlängerung der Platte, die auf der Einströmseite den in
Strömungsrichtung hinteren Strömungsbereich unten begrenzt. Sie bildet
damit die Umlenkplatte. Wegen des übereinstimmenden Rasters der
kegelstumpfartigen Vertiefungen läßt sich auf diese Art und Weise der
gesamte Wärmetauscher mit zwei Plattenformaten darstellen, für den Fall
jeweils nur eines Strömungsbereichs in einer Strömungsrichtung sogar nur
mit einem Plattenformat, falls die verlängerte Seite jeweils abwechselnd
gegenüberliegend verlegt wird.
Eine Ausführungsform, bei der jeweils mindestens zwei
aufeinanderliegende Platten ein Plattenpaket bilden und die Pakete
voneinander jeweils durch einen Raum getrennt werden, in den die
Strömungskanäle münden und aus dem sie austreten, hat den besonderen
Vorteil, daß die obere und untere Abgrenzung des Raums zu den darunter
und darüber befindlichen Strömungsbereichen eine zusätzlich
Wärmeübergangsfläche darstellen. Auf diese Art ist es möglich, den
Wärmetauschvorgang zu intensivieren und zu beschleunigen. Die schon
mehrfach erwähnte vorteilhafte Beeinflussung des Wärmeübergangs durch
Strömungsturbulenz kann auch dadurch erreicht werden, daß der
Außenmantel der Vertiefungen eine Form aufweist, die zu einer
Durchwirbelung der strömenden Medien führt.
Ganz besonders vorteilhaft ist ein Ausführungsform, in der die
Strömungskanäle für die Führung des Primärgasstroms von unten nach oben
ausgebildet sind. Diese Ausführungsform, die im völligen Gegensatz zu der
in der DE 195 12 939 A1 beschriebenen Form des Rohrbündel-
Wärmetauschers steht, hat den großen Vorteil, daß die mit flüssigen
Schlacken behafteten Primärgasströme über vertikale Kanäle von unten
nach oben geführt werden, so daß die sich an den Kanalwandungen
absetzenden Schlacken nach unten abtropfen können.
Die Ausbildung der Innenoberfläche der Strömungkanäle wird durch das
Profil des unteren Vertiefungsabschlusses bestimmt. Es wird bei der
Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele noch
im einzelnen aufgezeigt, wie dieses Profil aussehen kann. In jedem Fall ist
davon auszugehen, daß die innere Kanalwandung keine glatte Oberfläche
aufweist, die dem Inneren eines Rohres vergleichbar wäre. Dadurch ist auch
hier eine Beeinflussung im Sinne einer turbulenten Strömung zu erwarten.
Durch den MoSi2-Anteil ist der verwendete Werkstoff elektrisch leitend.
Dadurch ergibt sich die günstige Möglichkeit, die Platten besonders in den
Bereichen, die im Ausströmbereich des Primär- beziehungsweise im
Einströmbereich des Sekundärgasstroms liegen und daher nicht auf
höchstem Temperaturniveau sind, mit elektrischem Strom zu beaufschlagen
und durch Widerstandsbeheizung auf solche Temperaturen zu erwärmen,
daß gegebenenfalls zäher werdende oder gar sich verfestigende Schlacken
wieder dünnflüssig aufgeschmolzen werden, um nach unten abtropfen zu
können. Auf diese Art ist es möglich, den Wärmetauscher auch während
intermittierender Reinigungsphasen weiterzubetreiben. Dies hat Vorteile
gegenüber der Überhitzung durch Verbrennen zusätzlicher Brennstoffe oder
des zeitweisen Reduzierens des Sekundärgasstroms. Diese Art der
Abschmelzung anhaftender Schlacken zur Reinigung des Wärmetauschers
ist natürlich von besonderem Vorteil bei der Anordnung, bei der die
schlacke- bzw. aschebehafteten Primärgasströme durch die vertikalen
Kanäle geführt werden. Bei dieser Anordnung läßt sich auch in besonders
günstiger Form die Abführung der aus den Kanälen abfließender flüssiger
Schlacken bewerkstelligen, so daß keine Beeinträchtigung der
Kanalanströmung zu befürchten ist.
Eine Ausführungsform, bei der dem Wärmetauscher für den
schlackebehafteten Primärgasstrom ein Trägheitsabscheider aus SiC/MoSi2
vorgeschaltet ist, bietet besondere Vorteile bei hohen Schlackeanteilen im
Gasstrom. Trägheitsabscheider aus den höchsttemperaturbeständigen
Materialien lassen sich in besonders günstiger Form als Kugelhaufen-,
Prallplatten- oder Zyklonabscheider darstellen. Durch das neuartige
Material lassen sich im Mantel der Trägheitsabscheider Kanäle ausbilden,
in denen der im Wärmetauscher vorgewärmte Sekundärgasstrom dem
Primärgasstrom noch weiter entgegengeführt werden kann, was zu einer
nochmaligen Erhöhung des Temperaturniveaus führt. Eine besonders
günstige Ausbildungsform hierfür ist gegeben, wenn die Kanäle im Mantel
des Trägheitsabscheiders spiralförmig verlaufen.
Für die Anwendungsfälle, in denen der Primärgasstrom Verwendungen auf
möglichst hohem Temperaturniveau zugeführt werden soll, für die das
Primärgas weitestgehend auch von feinsten Schlackebestandteilen frei sein
muß, läßt sich bei dem vorgeschlagenen Wärmetauscher in vorteilhafter
Weise zwischen Trägheitsabscheider und Wärmetauscher ein Feinfilter
anordnen, das in besonders vorteilhafter Weise ebenfalls auf der Basis von
SiC/MoSi2 hergestellt und damit höchsttemperaturbeständig ist.
Der Wärmetauscher kann nicht nur als bloßer Wärmetauscher eingesetzt
werden, sondern wegen des durch Einsatz der höchsttemperaturbeständigen
Werkstoffe und des erfindungsgemäßen Konstruktionsprinzips möglichen
sehr hohen Temperaturniveaus auch in besonders günstiger Form als
Reformer. Dabei werden im Sekundärsystem gasförmige
Kohlenwasserstoffe eingesetzt, die thermisch gespalten werden.
Eine besonders günstige Möglichkeit für den Energieverbund mit dem
Höchsttemperatur-Wärmetauscher bietet der Einsatz eines Stirling-Motors.
In dieser Variante erwärmt das Rauchgas auf der Sekundärseite Luft. Die
Temperatur der Luft, die den Wärmetauscher verläßt, variiert je nach
Brenngut zwischen 1.200 und 1.400 Grad Celsius.
Die Luft wird vor dem Eintritt in den Wärmetauscher durch ein Gebläse auf
eine Geschwindigkeit von etwa 10 bis etwa 50 m/s beschleunigt. Die
Geschwindigkeit der Luft ist abhängig von der Baugröße des
Wärmetauschers, das heißt vom Massendurchsatz. Sie geht aus
wärmetechnischen Gründen direkt in die Berechnung des konvektiven
Wärmeübergangs ein. Für den jeweiligen Wärmetauscher muß aus Gründen
der Anlagenoptimierung die entsprechende Luftgeschwindigkeit eingestellt
werden. Vor dem Eintritt in den Wärmetauscher kann die Luft vorgereinigt
und getrocknet werden. Um eine Mischung der Sekundärluft mit dem
Rauchgas zu verhindern, wird die Sekundärseite mit einem leichten
Überdruck betrieben.
Die erhitzte Luft wird nach Verlassen des Höchsttemperatur-
Wärmetauschers auf einen Stirling-Motor weitergeleitet. Der Stirling-Motor
ist eine Wärme-Kraft-Maschine, bei der die Antriebsenergie von außen über
den Erhitzer-Wärmetauscher zugeführt wird. Ebenfalls von außen wird über
den Kühler-Wärmetauscher eine zweite, niedrigere Temperatur eingestellt.
Aus der Differenz zwischen hohem und niedrigen Temperaturniveau wird,
unter Berücksichtigung des thermodynamischen Wirkungsgrades,
mechanische Arbeit geleistet. Im Gegensatz zum Otto- oder Dieselmotor
gibt es bei diesem System keine innere Verbrennung und keinen
Ladungswechsel; vielmehr werden zwei konstante Temperaturen von außen
eingestellt. Im Stirling-Motor wird ein entsprechender Generator
nachgeschaltet, der die mechanische Arbeit in elektrische Energie
umwandelt. Die den Stirling-Motor verlassende Luft hat eine Temperatur
von 400 Grad bis 700 Grad Celsius. Diese heiße Luft läßt sich energetisch
in verschiedener Weise weiter nutzen, wovon hier einige Möglichkeiten
kurz skizziert werden.
Beispielsweise kann sie zur Vorwärmung der Verbrennungsluft genutzt
werden. Hierzu wird die 400 bis 700 Grad heiße Luft mit Außenluft
gemischt und als Verbrennungsluft in der Feuerung eingesetzt. Durch diese
Maßnahme läßt sich der Wirkungsgrad der Feuerung wesentlich erhöhen.
Möglich ist auch die Verwendung als Primär-/Sekundärluft in der Feuerung.
Bei dieser Verfahrensvariante ist vorgesehen, die heiße Luft als
Sekundärluft in den Feuerraum, beispielsweise in die Nachbrennzone
einzugeben. Dadurch lassen sich wesentlich höhere Rauchgastemperaturen
erzeugen. Diese Maßnahme hat zur Folge, daß die Rauchgase nach
Verlassen der Nachbrennzone eine wesentlich höhere Temperatur erreichen
und so die Luft auf der Sekundärseite des Wärmetauschers ebenfalls einen
höheren Wärmeinhalt aufweist. Die angeschlossene Kraftwärmemaschine
arbeitet ebenfalls auf einem höheren Energieniveau, was sich positiv auf
ihren Wirkungsgrad auswirkt. Bei schwer entzündbaren Brennmaterialien
kann die Entflammbarkeit durch die Zuführung von Heißluft erhöht werden,
was sich positiv auf die Abbrandvorgänge und damit auf den
Feuerungswirkungsgrad auswirkt.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit besteht in der Trocknung des
Brenngutes. Der Verbrennungsstufe kann für die thermische Nutzung von
feuchtem Brenngut, beispielsweise feuchtem Holz oder Schlamm, eine
Trocknungsstufe vorgeschaltet werden. Die heiße Luft kann zu diesem
Zweck über das zu trocknende Gut geleitet werden. Nach Verlassen des
Trocknungsraums wird die feuchte Luft in einem Kondensator entwässert
und je nach Trocknungsgut gereinigt. Die Luft kann dann in die Atmosphäre
abgegeben oder als Verbrennungsluft in die Feuerung geleitet werden. Je
nach Bauart der verwendeten Trockner, beispielsweise
Wirbelschichttrockner usw., sind auch andere Verfahrensvariationen
realisierbar.
Sehr wirkungsvoll kann auch die Nutzung zur Pyrolyse des Brenngutes sein.
Zur Homogenisierung der Brennstoffeigenschaften läßt sich der
eigentlichen Verbrennung eine Pyrolyse vorschalten. Der Brennstoff wird
unter Luftausschluß durch die heiße Luft erhitzt und so in eine feste,
flüssige und gasförmige Fraktion unterteilt. Sind im Brenngut metallische
Verunreinigungen enthalten, kann der Pyrolyse eine Magnetabscheidung
folgen, durch die metallische Fremdstoffe abgeschieden werden. Die drei
Fraktionen können dann als feste, flüssige und gasförmige Brennstoffe der
Feuerung zugeführt werden.
Nach dem Verlassen des Stirling-Motors kann die heiße Luft auch für einen
sonstigen nachgeschalteten Trocknungsprozeß genutzt werden. Durch die
saubere, heiße Luft können beispielsweise größere Mengen Holz beim
Einsatz in Sägewerken oder Lebensmittel wie Obst und Teigwaren
getrocknet werden. Zur Realisierung dieser Verfahrensvariante wird die
heiße Luft direkt in den Trockenraum geleitet. Um eine konstante
Trocknungstemperatur zu erreichen oder eine gestufte Trocknung
durchzuführen, kann der heißen Luft kalte in entsprechender Dosierung zu
gemischt werden. Die den Trockenraum verlassende Luft kann je nach Grad
der Abkühlung entweder in die Atmosphäre oder nach Zumischung zu dem
Rauchgasstrom aus dem Wärmetauscher in einen Warmwasseraufbereiter
gegeben werden. Bei dieser Variante ist es ebenfalls denkbar, eine Teil der
Heißluft der Ansaugluft für den Wärmetauscher beizumischen und so eine
Vorwärmung und dadurch einen höheren Wärmeaustauschwirkungsgrad zu
erzielen.
In einem Blockheizkraftwerk bringt die Trennung des Rauchgas- und
Luftstromes wesentliche Vorteile für den Betrieb des Stirling-Motors mit
sich. Die Schwierigkeiten für die Einbindung eines Stirling-Motors in eine
Feststoffeuerung und der direkten Beaufschlagung des Stirling-
Wärmetauschers mit Rauchgasen setzt ein möglichst staubfreies Rauchgas
voraus, was bisher nicht möglich war. Der Reststaub im Rauchgas
verschmutzt den Wärmetauscher, verkürzt aufgrund chemischer Reaktionen
einiger Bestandteile des Rauchgases mit den metallischen Komponenten des
Wärmetauschers die Lebensdauer. Dadurch wird die
Wärmeübertragungscharakteristik dieses kalorischen Apparates derart
beeinträchtigt, daß sich der Wirkungsgrad des Stirling-Motors bei längerem
Betrieb wesentlich verschlechtert, so daß eine Reinigung erforderlich ist.
Dieses Problem läßt sich bei konventionellen Anlagen nur verhindern, wenn
man staubfreie Brennstoffe, wie beispielsweise Erdgas verbrennt. Der
Einsatz eines keramischen Wärmetauschers macht den Betrieb des Stirling-
Motors vom eingesetzten Brennstoff unabhängig, da man immer eine
Trennung von Heiß- und Arbeitsmedium, das heißt von Rauchgas und Luft
hat. Durch den Wärmetauscher kann der Stirling-Motor als Wärme-Kraft-
Maschine universell eingesetzt werden.
Durch den Einsatz des keramischen Wärmetauschers läßt sich elektrische
Energie unabhängig vom eingesetzten Brennstoff auch mittels Gasturbinen
erzeugen. Bei dieser Verfahrensvariante wird die Luft vor dem Eintritt in
den Wärmetauscher verdichtet, im Wärmetauscher auf eine Temperatur von
1200 Grad Celsius erhitzt und anschließend in einer entsprechend
dimensionierten Gasturbinen entspannt. Die Gasturbine treibt zur
Erzeugung der elektrischen Energie einen Generator an. Die entspannte
Heißluft kann im weiteren Verlauf des Prozesses in einem nachgeschalteten
Wärmetauscher weiter energetisch genutzt werden, beispielsweise in
Trocknung, Brennstoff oder Warmwasseraufbereitung. Bei größeren
Anlagen kann ein Dampfkraftprozeß nachgeschaltet werden.
Bei der Verwendung metallischer Gasturbinen kann die Eintrittstemperatur
aufgrund werkstoffspezifischer Eigenschaften der Metalle nicht beliebig
erhöht werden. Da der Gesamtwirkungsgrad der Anlage von der Höhe der
Turbineneintrittstemperatur abhängt, läßt sich der verfahrensimmanente
Wirkungsgrad, das heißt der Carnot'sche Wirkungsgrad, nur durch die
Erhöhung der Eintrittstemperaur steigern. Setzt man anstelle der Luft als
Arbeitsgas ein sauerstofffreies Gas, beispielsweise Edelgase oder Stickstoff
ein, so können alternative Turbinenwerkstoffe eingesetzt werden. Denkbar
für diesen Fall ist der Einsatz von kohlenstoffaserverstärtem Kohlenstoff
(CFC). Dieser Werkstoff kann bis auf Temperaturen von etwa 2000°C in
nicht oxidierenden Atmosphären eingesetzt werden. Durch den Einsatz
dieses Werkstoffs ist man unabhängig von der Turbineneintrittstemperatur,
die bei der Verbrennung von kohlenstoffreichen Brennmaterialien auf bis zu
1600 Grad Celsius gesteigert werden kann. Entsprechend hohe
Temperaturen lassen sich aber auch durch Einsatz entsprechend
vorgewärmter oder sauerstoffangereicherter Luft erreichen.
Bei diesem Verfahren ist es sinnvoll, die Inertgase in einem geschlossenen
Kreislauf zirkulieren zu lassen. Das Inertgas wird vor dem Eintritt in den
Wärmetauscher verdichtet, im Wärmetauscher erhitzt und in der CFC-
Turbine entspannt. Das die Turbine verlassende Heißgas wird auf
Raumtemperatur abgekühlt, um die Verdichterleistung zu minimieren, und
wieder verdichtet. Die Abkühlung des Rauchgases kann durch einen
nachgeschalteten Dampfkraftprozeß erfolgen. Bei kleineren Einheiten läßt
sich der Abkühlprozeß mehrstufig durchführen. Die bei diesem Vorgang
abgezweigten Wärmeströme lassen sich weiter energetisch nutzen.
Mögliche weitere Anwendungen sind Vorwärmung der Verbrennungsluft
oder eines Inertgasstromes oder Trocknung von Brenngut oder von
Fremdmaterialien.
Es ist auch möglich, anstelle der Turbine einen Heißgaslader zur
Entspannung des Heißluft- bzw. Inertgasstromes zu verwenden. Dieser
Heißgaslader, der normalerweise als Verdichter eingesetzt wird, wie im
beschriebenen Fall aber auch als Entspannungsmaschine betrieben werden
kann, muß bei Temperaturen über 1000 Grad Celsius auch aus keramischen
Materialien hergestellt werden. Die Einbindung in die Anlage entspricht der
der Turbine und wurde bereits vorstehend erläutert.
Die beschriebenen Vorteile und darüber hinaus weitere Vorteile werden
deutlich bei der Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in
beigefügter Zeichnung dargestellt sind. Darin zeigt
Fig. 1 einen Apparat in geschnittener Seitenansicht, in dem
übereinander ein Wärmetauscher und ein Trägheitsabscheider
angeordnet sind;
Fig. 2 eine Platte, aus der der Wärmetauscher aufgebaut wird, in
geschnittener Seitenansicht und in Draufsicht;
Fig. 3 in stilisierter Darstellung ein Wärmetauschersegment aus vier
übereinandergestapelten Platten;
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Strömungsbereich gemäß der
Draufsicht IV-IV in Fig. 3;
Fig. 5 eine Ausführungsform mit Plattenpaketen und zwischen den
Paketen angeordneten Durchhöhlungsräumen in schematischer
Darstellung und
Fig. 6 eine sehr vereinfachte Systemskizze für Anlagenkonzepte mit
integrativer Einbindung des Höchsttemperaturwärmetauschers.
In Fig. 1 ist in prinzipieller Darstellung ein Apparat gezeigt, bei dem der
Wärmetauscher 1 über einem Zyklon 2 als Trägheitsabscheider angeordnet
ist und bei dem - gestrichelt - die Konturen für die mögliche Einbaustelle
eines Feinfilters 3 angedeutet sind. Der gesamte Apparat ist von einem
hochtemperaturbeständigen, wärmedämmenden Mantel umgeben, in dem
die Zu- und Abführungen der Primärmedien P, der Sekundärmedien S und
des Ascheabflusses A ausgebildet sind. Im Ausführungsbeispiel wird der
schlackenbelastete Primärgasstrom etwa in der Mitte der linken Seite
zunächst in den Zyklon 2 geleitet, in dem die gröberen flüssigen
Schlackenpartikel abgeschieden und nach unten in flüssiger Form
ausgetragen werden. Der vorgereinigte Primärgasstrom P wild dann nach
oben geführt und, gegebenenfalls nach Durchlauf eines Feinfilters 3, in die
vertikalen Strömungskanäle des Wärmetauschers 1 geleitet.
Der Sekundärgasstrom S wild auf der oberen rechten Seite in den Apparat
eingeführt und durch jeweils vier parallel geschaltete Strömungsbereiche im
Kreuzstrom dem nach oben gerichteten Primärgasstrom P entgegengeführt.
Dabei werden die Sekundärgasströme S in Umlenkräumen 9 erfaßt und in
die darunterliegenden Strömungsbereiche in entgegengesetzter Richtung
eingeführt. Im Ausführungsbeispiel ist angedeutet, daß der
Sekundärgasstrom S alternativ nach Durchlauf des Wärmetauschers 1 als
Sekundärgasstrom S' abgeführt oder zur weiteren Überhitzung dem
Trägheitsabscheider 2 über entsprechende Kanäle 12 im Mantel des hier als
Zyklon 3 ausgebildeten Trägheitsabscheiders entgegengeführt werden. In
diesem Fall wird der Sekundärgasstrom S am unteren Ende des Apparats
nach rechts abgeführt.
In Fig. 2 ist eine Platte 6 dargestellt, in die ein regelmäßiges Raster an
kegelstumpfartigen Vertiefungen 7 eingeformt ist. Im oberen Teil der
Darstellung wird die Platte 6 in geschnittener Seitenansicht und im unteren
Teil der Darstellung in Draufsicht gezeigt. Werden diese Platten 6 derart
übereinandergestapelt, daß das rohrförmige untere Ende des Mantels der
Vertiefungen 7 in der oberen Platte auf dem Kegelmantel der Vertiefungen
7 der darunter angeordneten Platte aufliegt, ergibt sich ein Wärmetauscher
1, wie er in Fig. 3 dargestellt ist. Die Platten 6 bilden in horizontaler
Orientierung die Strömungsbereiche 5 und in vertikaler Orientierung die
Strömungskanäle 4.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel strömt das Primärmedium P,
beispielsweise Rauchgas, von unten nach oben und ist, wie das von links
nach rechts durch die Strömungsbereiche 5 strömende Sekundärmedium S
durch entsprechende Pfeile angedeutet. In dieser Darstellung sind die
Strömungskanäle 4 deutlich erkennbar. Da die Innenwand der
Strömungskanäle 4 durch das untere Ende der Vertiefungen 7 gebildet wird,
ist ihre Form und Struktur von der Ausbildung des unteren
Mantelabschlusses der Vertiefungen 7 abhängig. Im linken Teil der Fig. 3
sind drei Beispiele für einen solchen Abschluß angedeutet, wobei der obere
und untere einen zur Plattenoberfläche parallelen Abschluß und die beiden
darunter liegenden Platten eine nach innen abgeschrägte Form aufweisen,
die sich der Manteloberfläche der darunter liegenden Platte 6 zunehmend
anpaßt. In dieser angepaßten Form ist eine höhere Dichte der Abgrenzung
von Strömungskanal 4 zu Strömungsbereich 5 zu erwarten. Geringe
Undichtigkeiten in dieser Abgrenzung werden erwartungsgemäß durch
anhaftende Schlackenbestandteile abgedichtet. Da derartige Wärmetauscher
1 normalerweise mit einem Überdruck im Bereich des Sekundärmediums S
gefahren werden, so daß sich zwar möglicherweise geringe Leckagen vom
Sekundärmedium S in das Primärmedium P ergeben können, aber nicht
umgekehrt, ist diesem Punkt keine zu große Bedeutung beizumessen.
Andererseits fördert die nicht glatte Ausbildung der Innenoberfläche der
Strömungskanäle 4 die Durchwirbelung des aufströmenden Primärmediums
P, wie im zweiten Strömungskanal 4 auf der linken Seite angedeutet. Es
wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, daß die Turbulenz der
Strömung den Wirkungsgrad des Wärmeaustauschs erhöht.
Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf den unteren Abschluß eines
Strömungsbereichs 5 entsprechend der in Fig. 3 angedeuteten Blickrichtung
IV. Auch hier ist der Sekundärgasstrom S durch Pfeile angedeutet, während
der Primärgasstrom P durch die Öffnungen der Vertiefungen 7 quasi dem
Betrachter entgegenströmt. Es ist deutlich zu erkennen, daß die säulenartig
in den Strömungsbereich 5 ragenden Vertiefungsmäntel sich dem
Sekundärgasstrom S entgegenstellen und zu dessen Durchwirbelung führen.
In Fig. 5 ist ganz schematisch ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem
Platten 6 zu Plattenpaketen 10 zusammengefaßt und diese derart
beabstandet voneinander angeordnet werden, daß sich zwischen den
Paketen 10 Räume 11 ergeben. In diese Räume 11 münden die
Strömungskanäle 4 ein, um auf der anderen Seite wieder in die
Strömungskanäle 4 des darüberliegenden Pakets 10 einzuströmen. Bis auf
diese Ein- und Ausströmöffnungen sind die Räume 11 allseits verschlossen.
In den Räumen 11 ergibt sich eine Durchwirbelung der Teilströme P, die
mit den jeweils äußeren Platten den unteren und oberen Abschluß des
Raums 11 berühren. Damit sind mit diesen Flächen große Anteile
zusätzlicher Wärmeübertragungsflächen gegeben, was zu einer
Intensivierung und Beschleunigung des Wärmeübergangs führt. Es ist
angedeutet, daß der Sekundärgasstrom S durch jeweils drei
Strömungsbereiche 5 im Kreuzstrom entgegen und um die Räume 11 durch
Umlenkräume 9 herumgeführt wird.
In Fig. 6 sind verschiedene Integrationsmöglichkeiten für den
Wärmetauscher 1, beziehungsweise die Kombination von Wärmetauscher 1
und Vorabscheider 2 schematisch angedeutet. Der Primärgasstrom P tritt
aus einer Druckfeuerung in den kombinierten Apparat ein und durchläuft,
wie besonders im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben, den als Zyklon
ausgebildeten Trägheitsabscheider 2 und den Wärmetauscher 1, um oben
auszutreten. Das gereinigte Rauchgas P kann zu den beschriebenen
Anwendungen geführt werden, von denen hier ein Brauchwassertauscher
und ein Luft-/Gastauscher für die Trocknung angedeutet sind.
Es sind zwei Sekundärgasströme S angedeutet. Beispiele für
Sekundärmedien S1 sind Luft oder Inertgase wie Stickstoff, die nach
entsprechender Hochwärmung beispielsweise einem Stirlingmotor, einer
CFC-Turbine oder einem Heißgaslader zugeführt werden. Als zweiter
Sekundärgasstrom S2 ist die Hochwärmung von Kohlenwasserstoffen und
deren Spaltung bei entsprechend hohem Temperaturniveau angedeutet. Die
Spaltungsprodukte können einer Brennstoffzelle zugeführt werden und dort
Elektrizität erzeugen und einer weiteren Nutzwärmenutzung zugeführt
werden. Zur Unterscheidung ist der Sekundärgasstrom 1 mit
durchgezogener Linie und der Sekundärgasstrom 2 durch strichlierte Linien
angedeutet. Der Einsatz des modifizierten Wärmetauschers 1 als Reformer
macht es möglich, bei den herrschenden hohen Temperaturen Synthesegase
aus Biomassen, Öl oder Gas herzustellen. Er dient quasi als Spaltofen, in
dem die Kohlenwasserstoffe gecrackt werden. Die weitere Aufbereitung des
Synthesegases erfolgt nach konventionellen, in der Technik erprobten
Methoden. Der Vorteil gegenüber dem Stand der Technik ist, daß man
nicht, wie bei dem bisher erreichbaren Temperaturniveau von etwa 900 Grad
Celsius, mit Katalysatoren arbeiten muß. Vielmehr erreicht man hier
ein Temperaturniveau von bis zu 1300 Grad Celsius und damit bessere
Wirkungsgrade ohne den Einsatz aufwendiger und empfindlicher
Katalysatorsysteme.
Claims (14)
1. Keramischer rekuperativer Hochtemperatur-Wärmetauscher, bei
dem alle mit den Primär (P)- und/oder Sekundärmedien (S) in
Berührung kommenden Bauteile aus hochtemperaturfestem Material
hergestellt sind, das aus einem Gemisch von SiC und MoSi2 besteht,
bei dem gegeneinander abgegrenzte Strömungskanäle (4) und
Strömungsbereiche (5) durch beabstandete, übereinander
gestapelte und mit Ausnehmungen versehene Platten gebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
in die Platten (6) ein übereinstimmendes Raster kegelstumpfartiger
Vertiefungen (7) mit offenem Boden eingeformt ist, wobei die Platten
(6) derart übereinander gestapelt sind, daß das rohrförmige untere
Ende des Mantels der Vertiefungen (7) der oberen Platte (6) auf dem
Kegelmantel der Vertiefungen der darunter angeordneten Platte (6)
derart aufliegt, daß durch die im wesentlichen miteinander
fluchtenden Vertiefungen (7) Strömungskanäle (4) gebildet werden
und jeweils mindestens zwei aufeinanderliegende Platten (6) ein
Plattenpaket (10) bilden und die Pakete voneinander derart
beabstandet angeordnet sind, daß zwischen den Paketen jeweils ein
Raum (11) gebildet wird, in den die Strömungskanäle (4) münden
bzw. aus dem sie austreten, wobei der Raum (11) im übrigen allseits
geschlossen ist und eine Umlenkung (8, 9) in den nächsten
Strömungsbereich (5) eines Plattenpakets (10) an dem Raum (11)
jeweils vorbeigeführt ist.
2. Wärmetauscher gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der zwischen den Platten (6) gebildete Strömungsbereich (5)
niedriger ist als die Höhe der Vertiefungen (7) und von den Mänteln
der Vertiefungen (7) säulenartig durchsetzt ist, wobei die
Strömungsbereiche (5) nur Einström- und Ausströmöffnungen
aufweisen und zwischen den Öffnungen Umlenkeinrichtungen (8)
vorgesehen sind.
3. Wärmetauscher gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führung der Medien derart gestaltet ist, daß jeweils auch
mehrere Strömungsbereiche (5) für die Durchströmung in Art eines
Kreuz-Gegenstromverfahrens zusammenfaßbar sind.
4. Wärmetauscher gemäß Anspruch 1, 2 oder 3 dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils auf der Einströmseite die Platte (6), die
den in Umströmrichtung hinteren Strömungsbereich (5) unten
begrenzt, derart verlängert ist, daß sie in Art einer Umlenkplatte (8)
den Umlenkraum (9) begrenzt.
5. Wärmetauscher gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die säulenartigen Kanäle (4) im
Strömungsbereich (5) derart ausgebildet sind, daß sie eine
turbulente Strömung fördern.
6. Wärmetauscher gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anorndung der Zu- und Abführkanäle und
der Strömungskanäle (5) für die Führung des Primärgasstroms (P)
von unten nach oben ausgebildet sind.
7. Wärmetauscher gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platten (6) zumindest teilweise elektrische
Anschlüsse für eine Widerstandsbeheizung aufweisen.
8. Wärmetauscher gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß unterhalb des Wärmetauschers (1) an den
Kanälen (4) Vorrichtungen für das Abführen flüssiger Schlacken
vorgesehen sind.
9. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ihm für den Primärgasstrom (P) ein
Trägheitsabscheider (2) auf SiC/MoSi2 Basis vorgeschaltet ist.
10. Wärmetauscher gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
im Mantel des Trägheitsabscheiders (2) Kanäle (12) ausgebildet
sind, in denen der im Wärmetauscher (1) vorgewärmte
Sekundärgasstrom (5) dem Primärgasstrom (P) entgegenführbar ist.
11. Wärmetauscher gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kanäle (12) im Mantel spiralförmig verlaufen.
12. Wärmetauscher gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Trägheitsabscheider (2) und
Wärmetauscher (1) ein Feinfilter (3) für den Primärgasstrom (P)
angeordnet ist.
13. Wärmetauscher gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
das Feinfilter (3) aus SiC, SiC/MoSi2 oder porösem faserverstärktem
Verbundwerkstoff auf der Basis von SiC oder SiC/MoSi2 hergestellt
ist.
14. Wärmetauscher gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß er im Wärmetauscherteil (1) als Reformer zur
thermischen Spaltung von Kohlenwasserstoffen verwendet wird, die
dem System im Sekundärgasstrom zugeführt werden.
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