DE19838686C2 - Vorrichtung und Verfahren zur gleichmäßigen Dampferzeugung auf hohem Niveau in Kokstrockenkühlanlagen - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur gleichmäßigen Dampferzeugung auf hohem Niveau in Kokstrockenkühlanlagen

Info

Publication number
DE19838686C2
DE19838686C2 DE1998138686 DE19838686A DE19838686C2 DE 19838686 C2 DE19838686 C2 DE 19838686C2 DE 1998138686 DE1998138686 DE 1998138686 DE 19838686 A DE19838686 A DE 19838686A DE 19838686 C2 DE19838686 C2 DE 19838686C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas
cooling
coke
burners
ring channel
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1998138686
Other languages
English (en)
Other versions
DE19838686A1 (de
Inventor
Klaus-Dieter Kemper
Harald Stoppa
Heinz Opdenwinkel
Joachim Strunk
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
RAG AG
Original Assignee
RAG AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by RAG AG filed Critical RAG AG
Priority to DE1998138686 priority Critical patent/DE19838686C2/de
Publication of DE19838686A1 publication Critical patent/DE19838686A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19838686C2 publication Critical patent/DE19838686C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B39/00Cooling or quenching coke
    • C10B39/02Dry cooling outside the oven

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coke Industry (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft eine Kokstrockenkühlanlage (KTK-Anlage) mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 8.
Kokstrockenkühlanlagen werden eingesetzt, um in einer Kokerei frisch erzeugten glühenden Koks ohne Verwendung von Wasser soweit abzukühlen, daß keine weitere Verbrennung an sauerstoffhaltiger Atmosphäre stattfindet. Als Kühlmedium dienen dabei möglichst sauerstofffreie Kühlgase. Häufig wird gasförmiger Stickstoff oder Abgas aus Verbrennungsprozessen als Kühlgas verwendet.
Eine bewährte Konstruktion für eine Kokstrockenkühlanlage sieht einen Kokskühlschacht vor, im dem der Koks von etwa 1100 Grad Celsius auf unter 200 Grad Celsius abgekühlt wird. Der Kokskühlschacht ist in eine unterhalb der Befüllöffnung im Dom des Schachtes angeordnete Vorkammer und eine darunter angeordnete eigentliche Kühlkammer aufgeteilt. Der glühende Koks wird von oben durch eine verschließbare Öffnung in die Vorkammer geschüttet, wobei der Schacht erst dann geöffnet wird, wenn oberhalb der Öffnung der rundum abgedichtete Kübel mit dem glühenden Koks aufgesetzt ist. Dadurch wird verhindert, daß der glühende Koks mit der sauerstoffhaltigen Atmosphäre in Berührung kommt und Emissionen entweichen.
Der eingefüllte Koks sinkt in der Vorkammer nach unten, ohne aktiv gekühlt zu werden. Erst wenn er in den Bereich der eigentlichen Kühlkammer gelangt, beginnt die Kühlung durch das dem Koks entgegenströmende Kühlgas. Die Kühlung wird im Gegenstrom so gesteuert, daß der Koks bei Erreichen des im Boden des Schachts angeordneten Koksaustragssystems die gewünschte Temperatur erreicht, beispielsweise 200 Grad Celsius oder niedriger. Das Kühlgas tritt über ein im Bodenbereich des Schachts angeordnetes Gasverteilungssystem von unten in den Kühlschacht ein, strömt im Gegenstrom bzw. Kreuzstrom durch den Koks und verläßt die Kühlkammer im oberen Bereich der Kühlzone durch Öffnungen im Schachtmauerwerk, die die Grenze zwischen Kühl- und Vorkammer bilden. Diese Öffnungen oder Gasabzugsschlitze sind horizontal nebeneinander und mit geringem Abstand voneinander in der Peripherie der Kühlschachtwand angeordnet. Von den Gasabzugsschlitzen führen Gasabzugskanäle zu einem rings um den Kühlschacht in Höhe der Vorkammer angeordneten Gassammel- oder Ringkanal, durch den die Kühlgase abgeführt und einem Abhitzekessel zugeleitet werden. Nach Abkühlung in den Abhitzekesseln und Reinigung werden die im Kreislauf geführten Kühlgase wieder im Kokstrockenkühlschacht eingesetzt.
Die Beaufschlagung der Abhitzekessel durch den durch Wärmetausch im Gegenstrom aufgeheizten Kühlgasstrom ist sehr unterschiedlich. Die Wärmekapazität des Kühlgasstroms hängt einmal von dessen Menge und zum anderen von dessen Temperatur ab. Die Menge kann beeinflußt werden durch schwankende Durchsätze des zu kühlenden Kokses, unterschiedliche Nachentgasung und Teilverbrennung von Koks und damit von der Menge des Überschußgases und von der Größe des Kühlgas-Teilstromes, der ohne Kontakt mit dem Koks direkt in den Gasring- oder Querkanal geleitet wird, dem sogenannten kalten Bypass. Die Temperatur des Kühlgasstroms wird ebenfalls durch eine ganze Reihe von Einflußfaktoren bestimmt, zu denen neben der Kühlgasmenge unter anderem die Temperatur des zu kühlenden Kokses gehört. Damit der Abhitzekessel nicht zum Engpaß in der Anlagenperipherie der Kokstrockenkühlanlage wird, sollte seine Kapazität auf die maximale Beaufschlagungsmöglichkeit ausgelegt sein. Dies führt dann aber zu dem Problem, daß für alle Fälle geringerer Wärmekapazität des Kühlgasstromes der Abhitzekessel nur teilbeaufschlagt ist. Dies wiederum beinhaltet verschiedene Problemstellungen. Zum einen sind die spezifischen Installationskosten für Abhitzekessel und vor allen Dingen für die Anlagen zur wirtschaftlichen Verwendung des im Abhitzekessel erzeugten Dampfes sehr hoch, so daß ihr wirtschaftlicher Betrieb in starkem Maße von einem Betrieb im oder nahe dem Auslegungspunkt bestimmt wird. Zum anderen kommt das Problem hinzu, daß der Wirkungsgrad eines Abhitzekessels sehr stark von den Strömungsverhältnissen bestimmt wird und diese sich in Abhängigkeit von den Durchsatzmengen ändern. Das Ableiten von Teilgasströmen vor dem Abhitzekessel ist höchst problematisch, da die sehr heißen Gase noch staubbeladen sind und umweltbelastende Bestandteile beinhalten, eine weitere Reinigung aber wegen der hohen Temperaturen kaum sinnvoll darstellbar ist.
Ein weiteres Problem in diesem Zusammenhang ist die Vorkammerwand der Kokstrockenkühlanlage, die von innen mit dem frisch eingefüllten, sehr heißen Koks mit Temperaturen bis zu etwa 1150 Grad Celsius belastet wird, während ihre Außenseite in dem Bereich, in dem sie vom Gasringkanal umgeben ist, mit Kühlgas beaufschlagt ist, das nur etwa 750 Grad Celsius bis 850 Grad Celsius warm ist. Diese Beaufschlagung mit unterschiedlichen Betriebstemperaturen an der Innen- und Außenseite der Vorkammerwand führt zu erheblichen statischen Belastungen.
Aus der DE 36 12 922 A1 und EP 0 215 314 A2 sind Kokstrockenkühlanlagen bekannt, bei denen im Ringraum, über den die Kühlgase nach Durchströmen der zu kühlenden Koksschüttung aufgefangen und dem Querkanal zur Überleitung des Kreislaufgases zum nachgeschalteten Dampfkessel- Wärmetauschersystem (Abhitzekessel) zugeführt werden, durch Zufuhr von Luft die brennbaren Bestandteile des Kreislaufgases oxydiert werden, wobei sich die Temperatur des Kreislaufgasstroms entsprechend erhöht. Dadurch wird das Kreislaufgas mit entsprechend höherem Wärmeinhalt, jedoch weiterhin mit dem Schwankungsrhythmus der laufenden Koksproduktion an den Abhitzekessel geliefert.
Aus der DE 30 07 040 A1 ist eine eingangs beschriebene Kokstrockenkühlanlage bekannt, bei der eine kontinuierliche Dampferzeugung, die auch bei den verfahrenstypischen Schwankungen oder gar Störfällen sichergestellt ist, erfolgt. Dies wird durch die Einschaltung einer Brennkammer in die Kreislaufgasleitung zwischen Kühlschacht und Dampfkessel- Wärmetauschersystem ermöglicht. In die Brennkammer ist ein Brenngas und Sauerstoff enthaltendes Gas einführbar. Die Leistung der Brennkammer ist hinsichtlich der sich einem Sollwert gegenüber verändernden Temperatur des Kreislaufgases regelbar, wodurch eine konstante Dampferzeugung erzielbar ist. Nachteilig ist dabei, dass die Innen- und Außenseite der Wand zwischen Vorkammer und Ringkanal des Kühlschachtes temperaturmäßig sehr unterschiedlich beaufschlagt werden.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, Vorrichtungen und Verfahren zu entwickeln, mit denen das Problem sowohl der unterschiedlichen Beaufschlagung des Abhitzekessels als auch der unterschiedlichen Temperaturbeaufschlagung von Innen- und Außenseite der Vorkammerwand beseitigt werden kann.
Die Lösung dieses Problems wird bezüglich der Vorrichtung durch eine Kokstrockenkühlanlage mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 und bezüglich des Verfahrens durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 8 gelöst.
Die vorgeschlagene Kokstrockenkühlanlage hat den Vorteil, daß der Abhitzekessel durch gleichmäßige Beaufschlagung mit optimalem Wirkungsgrad betrieben werden kann und auch die nachgeschalteten Anlagen zur Verarbeitung des erzeugten Abhitzedampfes, beispielsweise Dampfturbinen zur Stromerzeugung, auf hohem Auslastungsniveau gleichmäßig eingesetzt werden können. Dies ist sowohl im Hinblick auf den technischen Zuschnitt dieser Anlagen als auch im Hinblick auf die wirtschaftliche Auslastung dieser spezifisch sehr teuren Investitionen von großem Vorteil.
In einer besonderen Ausführungsform sind die Vorrichtungen zur Verbrennung von Gas im Gasringkanal derart angeordnet, daß die Vorkammerwand, das heißt die Trennwand zwischen Gasringkanal und Vorkammer, mit den heißen Rauchgasen beaufschlagt werden kann. Dadurch ist es möglich, die Vorkammerwand auch außen so zu erhitzen, daß sie auf einem ähnlichen Temperaturniveau ist wie innen aufgrund der Berührungen mit dem frisch eingefüllten heißen Koks von bis 1150 Grad Celsius. Eine solche Minimierung des Temperaturunterschieds hat einen sehr vorteilhaften Einfluß auf die Statik und die Standzeit der Vorkammerwand. Bei der Ausgestaltung der Verbrennugsvorrichtungen in der Decke des Gasringkanals als Brenner für Niederdruckkoksgas ist zum einen der Einbau bei geringster Beeinträchtigung der Strömungsverhältnisse im Gasringkanal möglich und zum andern der wirtschaftlich vorteilhafte Einsatz von auf der Kokerei verfügbarem und teilgereinigtem, also weniger aufwendig aufbereitetem Niederdruck-Koksgas möglich. Die Ausrichtung des Brennermundes in Strömungsrichtung des Kühlgasstroms sowohl bei einem entsprechend gebogenen Brennermund als auch bei Verwendung eines T-förmigen Mündungsrohres gewährleistet vorteilhaft störungsfreie Strömungsverhältnisse und eine gute Regelbarkeit der Brenner.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Verbrennungsvorrichtungen im Mantel des Querkanals zwischen dem Abzweig des Gasringkanals in den Querkanal und einem Grobstaubabscheider angeordnet. Dabei schützt das Anbringen von Hitzeschutzwänden zwischen Brennermund und der Ausmauerung des Kanals vor thermischer Überlastung der Ausmauerung. Es hängt von den örtlichen Gegebenheiten der jeweiligen Anlage ab, ob ein Anordnen der Brenner im Bereich der Decke oder an den Seitenwänden des Querkanals oder in entsprechender Verteilung in beiden Bereichen vorteilhafter ist. In jedem Fall wirkt es sich vorteilhaft auf die Strömungsverhältnisse aus, wenn die Brennermündungen in Strömungsrichtung des Kühlgasstroms ausgerichtet sind.
Das Verfahren zur Kokstrockenkühlung, bei dem im Bereich des Gasringkanals und/oder des Querkanals jeweils soviel Gas verbrannt wird, daß die installierte Kapazität des Abhitzekessels mit der gesamten Wärmekapazität der Verbrennungsrauchgase und des Kreislaufkühlgasstroms beaufschlagt ist, führt zu einer sehr günstigen kontinuierlichen Auslastung des Abhitzekessels im Auslegungspunkt und zu sehr günstigen Wirkungsgraden bei der Abwärmenutzung. Dabei sind besonders vorteilhafte Betriebsweisen möglich, wenn die Kesselaustrittstemperatur als Führungsgröße für die Regelung der komplementären Gasverbrennung gewählt wird. Diese Regelung läßt sich vorteilhaft in das Meß- und Regelsystem der Kokstrockenkühlanlage integrieren. Als Schutz vor örtlicher Überhitzung im Abhitzekessel bietet sich der Einsatz von nicht aufgewärmten Kühlgasteilströmen an, die im Bypass am Kühlschacht vorbei direkt in den Bereich des Gasringkanals oder des Querkanals geführt werden. Bei diesen Kühlgasteilströmen spricht man vom kalten Bypass.
Besonders vorteilhaft ist eine Verfahrensvariante, bei der die Vorkammerwand in dem Bereich, in dem außen um den Kühlschacht herum der Gasringkanal geführt ist, durch im Gasringkanal installierte Brenner derart beaufschlagt wird, daß die Temperaturdifferenz zwischen den beiden Wandseiten minimiert wird. Dabei handelt es sich im wesentlichen um die Vorkammerbereiche, in denen die Schüttung aus frisch chargiertem heißen Koks aufgehäuft ist, bevor er langsam in den Bereich des eigentlichen Kühlschachtes absinkt. Hier ist die Wärmebelastung der inneren Vorkammerwand besonders hoch, zumal auf der Außenseite der Vorkammerwand im Gasringkanal sehr viel niedrigere Temperaturen, beispielsweise bis zu 750 Grad Celsius in den aufgeheizten Kühlgasen vorliegen. Wenn also wie vorgeschlagen durch die heißen Rauchgase der im Gasringkanal installierten zusätzlichen Brenner die Außentemperatur möglichst an die der Innenwand angeglichen wird, wirkt sich dies sehr vorteilhaft auf die Standfestigkeit und die Statik der Vorkammerwand aus.
Im Bereich einer Kokstrockenkühlanlage ist es wegen der erforderlichen Abschottung des Trockenkühlprozesses gegen die Außenatmosphäre erforderlich, Schleusen mit Sperrgas zu beaufschlagen. Hierfür wird herkömmlich häufig Stickstoff eingesetzt. Es wird vorgeschlagen, hierfür einen Teilstrom des Überschußgases zu verwenden, nachdem dieser vorzugsweise zusätzlich weiter gereinigt und/oder abgekühlt ist. Dadurch läßt sich in vorteilhafter Weise der sehr teure Bezug von sonstigen Inertgasen, beispielsweise Stickstoff reduzieren.
Die erwähnten und weitere Vorteile werden bei der Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in beigefügter Zeichnung dargestellt sind, in anschaulicher Weise verdeutlicht. Darin zeigt
Fig. 1 eine vereinfachte Gesamtdarstellung eines Kokstrockenkühlschachtes mit Anlagenperipherie;
Fig. 2 den oberen Teil des Ringkanals mit in der Decke angeordnetem Gasbrenner gemäß Ausschnitt II in Fig. 1;
Fig. 2a ein Beispiel für einen Brenner mit T-förmigem Vorsatz am Brennermund;
Fig. 2b ein Ausführungsbeispiel für einen Brenner mit abgebogenem Brennermund;
Fig. 3 die vergrößerte Darstellung des Ausschnittes III in Fig. 1 und
Fig. 3a die Draufsicht auf den Querkanal im Bereich der Brennereinbauten in geschnittener und stark vereinfachter Darstellung.
In Fig. 1 ist ein stark vereinfachtes und schematisiertes Übersichtsschaubild einer Kokstrockenkühlanlage mit Nebenanlagen dargestellt. Der Trockenkühlschacht 1, dessen unterer Bereich die Kühlkammer 3 und dessen oberer Bereich die Vorkammer 2 bildet, wird oben durch die Befüllöffnung 4 und unten durch einen Koksaustrag 9 mit Zellenradschleuse abgeschlossen. Direkt oberhalb des Koksaustrags 9 ist im Bodenbereich der Kühlkammer 3 eine Austritts- und Verteileinrichtung 8 für die Kühlgase installiert. Die Kühlgase steigen in der Kühlkammer 3 auf, durchströmen das Lückenvolumen des im Gegenstrom absinkenden Kokses und werden am oberen Ende der Kühlkammer in Gasabzugsschlitze 5 geleitet. Durch die Gasabzugsschlitze 5 gelangen die aufgewärmten Kühlgase in den außerhalb des Kokstrockenkühlschachtes 1 im Bereich der Vorkammer 2 außen ringsum angeordneten Gasringkanal 6. Links neben dem und oberhalb des Kokstrockenkühlschacht(es) 1 ist der Antransport und das Einfüllen des frischen, glühenden Kokses dargestellt. Die direkte Peripherie des Kokstrockenkühlschachtes 1 ist durch zu- und abgeführte Gas- und Materialströme in Form nicht näher bezeichneter Balkendarstellungen angedeutet.
Ein Abzweig des Gasringkanals 6 führt über den Querkanal 7 in den Grobstaubabscheider 14 und über diesen in den Abhitzekessel 10. Im Grobstaubabscheider 14 ist die Prallwand 19 angedeutet, unterhalb derer der abgeschiedene Grobstaub gesammelt und ausgetragen wird. Nach der Abkühlung des Kühlgasstroms im Abhitzekessel 10 wird er zur weiteren Abreinigung in einen Zyklonabscheider 11 geführt und von dort über ein Verdichtungsgebläse 12 und einen zusätzlichen Wärmetauscher oder Schlußkühler 13 zurück zum Kühlschacht 1 geführt. Nach der Schlußkühlung im Wärmetauscher 13 wird aus dem Kühlgasstrom das Überschußgas an einer Abzweigung 15 abgeleitet. Beim Überschußgas handelt es sich um die Gasmengen, die durch Nachentgasung und Teilverbrennung des Kokses entstehen und die bei einer großen Anlage durchaus Mengen bis zu 15.000 Nm3/h erreichen können. Der Rest des Kühlgasstroms wird in den Kühlschacht 1 eingeblasen und über die Verteileinrichtung 8 im unteren Bereich der Kühlkammer 3 verteilt.
Am Abhitzekessel 10 ist die Zuführung von Speisewasser und die Abführung von Abhitzedampf angedeutet. Der Abhitzedampf kann unterschiedlichen Verwendungen zugeführt werden, beispielsweise einer entsprechend ausgelegten Dampfturbine zur Stromerzeugung. Unterhalb des Abhitzekessels 10 ist ein Staubabzug vorgesehen, der ebenso wie der Staubabzug der Feinentstaubung 11 der Staubabzugsleitung zugeführt wird, über die auch der Grobstaubabscheider 14 entsorgt wird. Weitere Absaugungen/Entstaubungseinrichtungen sind beispielsweise an der Koksbefüllöffnung 4 und an der Koksaustragsschleuse 9 vorgesehen.
Der Ausschnitt II aus Fig. 1 ist mit dem oberen Bereich des Gasringkanals 6 und dem angrenzenden Außenbereich der Vorkammer 2 in Fig. 2 dargestellt. Dabei ist deutlich zu erkennen, daß in der Decke des Gasringkanals 6 ein Brenner 16 installiert ist. Schematisch angedeutet sind Gas- und Brennluftzuführung sowie seitlich ein Preßluftanschluß, mit dessen Hilfe der Brenner von Koksstaubablagerungen freigehalten wird. Gasbrenner 16 können in dieser oder ähnlicher Weise in der erforderlichen Anzahl über den Umfang des Gasringkanals 6 angeordnet werden.
In Fig. 2a und in Fig. 2b sind zwei alternative Ausführungsbeispiele für die Gasbrenner 16 dargestellt. Deutlich zu erkennen ist der Staubbläser 20, über den die Preßluft zur Freihaltung der Brenner von Koksstaubablagerungen zugeführt wird. Die Pralleinbauten 21 sorgen für die erforderliche Durchmischung von Brenngas und Brennluft. In Fig. 2a ist der Brenner mit einem T-Rohr versehen, wobei der Brennermund in Richtung des Kühlgasstroms ausgerichtet ist. In Fig. 2b ist der Brennermund in Richtung des Kühlgasstroms abgebogen. Beide Varianten der Ausrichtung des Rauchgasstroms in Richtung des Kühlgasstromes ermöglichen eine vorteilhafte Beeinflussung der Gasströmungsverhältnisse.
Fig. 3 zeigt in entsprechender Vergrößerung den Ausschnitt III aus Fig. 1. Darin ist im linken oberen Teilbild der Querkanal 7 dargestellt, der die Verbindung vom Abzweig des Gasringskanals 6 zum Grobstaubabscheider 14 darstellt. Im Querkanal 7 sind Gasbrenner 17 installiert, deren Brennermund durch Schutzwände 18 aus feuerfestem Material umbaut ist. Dadurch ist es möglich, die Ausmauerung des Querkanals 7 und des Grobstaubabscheiders 14 vor Zerstörung durch die Rauchgase der Gasbrenner 17 zu schützen. Der gesamte Gasstrom, das heißt also das Gemisch aus Kühlgasstrom und Rauchgasen aus der Gasverbrennung strömt in den Grobstaubabscheider 14, ist gegen die Prallwand 19 gerichtet und wird durch die Querschnittsverengung zwischen Prallwand 19 und der schrägen Außenwand der Staubabzugsschlitze hindurchgeleitet. Auf der rechten Bildseite ist der Eintritt in den Abhitzekessel 10 zu erkennen.
Unterhalb des Mundes des Gasbrenners 17 ist durch zwei Ovale die Anordnung weiterer Gasbrenner über den Umfang des Querkanals 7 angedeutet, was auch in Fig. 3a in ähnlicher Weise dargestellt ist. Dabei handelt es sich um die schematisch vereinfachte Sicht von oben auf den Schnitt des Bereichs, der in Fig. 3 dargestellt ist. Zu erkennen ist hier der entsprechende Ausschnitt des Querkanals 7 und die beidseitig schräg eingeführten Gasbrenner 17 sowie die um den Brennermund herum angeordneten Schutzwände 18. Der Gasstrom, der durch einen großen Pfeil angedeutet ist, ist auf die Prallwand 19 gerichtet, vor der er, wie vorher beschrieben, nach unten abgleitet wird.
Bezugszeichenliste
1
Kokstrockenkühlschacht
2
Vorkammer
3
Kühlkammer
4
Befüllöffnung
5
Gasabzugsschlitze
6
Gasringkanal
7
Querkanal
8
Kühlgasverteileinrichtung
9
Koksabzugseinrichtung mit Zellenradschleuse
10
Abhitzekessel
11
Feinentstauber
12
Gebläse, Verdichtungseinrichtung
13
Schlußkühler, Wärmetauscher
14
Grobstaubabscheider
15
Abzweig der Überschußgase
16
Vorrichtung zur Verbrennung von Gas, Gasbrenner im Gasringkanal
17
Vorrichtung zur Verbrennung von Gas, Gasbrenner im Querkanal
18
Hitzeschutzwände
19
Prallwand
20
Staubbläser für Preßluft
21
Pralleinbauten

Claims (12)

1. Kokstrockenkühlanlage mit einem Kokstrockenkühlschacht (1), in dem oben eingefüllter heißer Koks absinkt sowie unten eingeführte Kühlgase im Gegenstrom aufsteigen, die Lücken zwischen den Koksstücken durchströmen und unter Abkühlung des Kokses erwärmt werden, wobei unterhalb der Befüllöffnung (4) im Bereich der Kokssäule peripher Gasabzugsschlitze (5) angeordnet sind, durch die das Kühlgas über dahinter angeordnete Gasabzugskanäle in einen außerhalb des Schachts (1) in Höhe der Vorkammer (2) angeordneten Gasringkanal (6) und von diesem über einen Querkanal (7) zu einer Gasbehandlung mit Abhitzekessel (10), Entstaubungs-, Kühl- und Verdichtungseinrichtungen (10, 11, 12, 13, 14) geleitet wird, wobei Mittel derart vorgesehen sind, dass ein Teilstrom des Kühlgases ohne Kontakt mit dem Koks direkt in den Gasring - oder Querkanal (6, 7) leitbar ist, und Mittel zur Verbrennung von brenn- und sauerstoffhaltigem Gas vor dem der Kokstrockenkühlanlage nachgeschalteten Abhitzekessel- /Wärmtauschersystem vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß in der Decke des Gasringkanals (6) und im Querkanal (7) Brenner (16) für Niederdruckkoksgas eingebaut sind.
2. Kokstrockenkühlanlage gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brenner im Gasringkanal (6) derart angeordnet sind, daß die Trennwand zwischen Gasringkanal (6) und der zwischen Befüllöffnung (4) und Gasabzugsschlitzen (5) des Kokstrockenkühlschachtes angeordneten Vorkammer (2) mit den heißen Rauchgasen der Verbrennungsvorrichtung (16) beaufschlagbar ist.
3. Kokstrockenkühlanlage gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennermund in Strömungsrichtung des Kühlgasstroms angeordnet oder umgebogen ist.
4. Kokstrockenkühlanlage gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Brenner der Verbrennungseinrichtung (16) mit T-förmigen Mündungsrohren versehen sind, wobei die Mündungsrohre in Strömungsrichtung des Kühlgasstroms ausgerichtet sind.
5. Kokstrockenkühlanlage gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Brennermund und Kanalausmauerung Hitzeschutzwände (18) vorgesehen sind.
6. Kokstrockenkühlanlage gemäß Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasbrenner (17) in der Decke angeordnet sind, wobei der Brennermund in Strömungsrichtung des Kühlgasstromes ausgerichtet sind.
7. Kokstrockenkühlanlage gemäß Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Brenner (17) in den Seiten des Querkanals (7) angeordnet sind, wobei der Brennermund (17) in Strömungsrichtung des Kühlgasstroms ausgerichtet ist.
8. Verfahren zur Kokstrockenkühlung in Kühlschächten im Gegenstromprinzip, bei dem im Bereich des Gasringkanals (6) und des Querkanals (7) jeweils soviel extern zugeführtes Niederdruckkoksgas verbrannt wird, daß die Wärmekapazität des dadurch gebildeten Rauchgases zusammen mit der Wärmekapazität des im Wärmetausch mit dem zu kühlenden Koks aufgewärmten Kreislaufkühlgases gerade der installierten Kapazität des Abhitzekessels (10) entspricht und dieser unabhängig vom Durchsatz zu kühlenden Kokses gleichmäßig im Auslegungspunkt betrieben wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Brenner (16, 17) in das Meß- und Regelsystem der Kokstrockenkühlanlage integriert und gefahren werden, vorzugsweise mit der Kesselaustrittstemperatur als Führungsgröße.
10. Verfahren gemäß Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum Schutz des Abhitzekessels (11) vor Überhitzung nicht aufgewärmte, im kalten Bypass geführte Kühlgasteilströme eingesetzt werden.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Verbrennung im Gasringkanal (6) die Schachtwand zwischen Gasringkanal (6) und Vorkammer (2) so beaufschlagt wird, daß die Temperaturdifferenz zwischen beiden Wandseiten minimiert wird.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Kreislaufgasstrom nach Abkühlung und Reinigung ein Teilgasstrom entnommen und weiter gereinigt und abgekühlt wird und zur Beaufschlagung von Schleusen zur Abdichtung gegen die Atmosphäre eingesetzt wird.
DE1998138686 1998-08-26 1998-08-26 Vorrichtung und Verfahren zur gleichmäßigen Dampferzeugung auf hohem Niveau in Kokstrockenkühlanlagen Expired - Fee Related DE19838686C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1998138686 DE19838686C2 (de) 1998-08-26 1998-08-26 Vorrichtung und Verfahren zur gleichmäßigen Dampferzeugung auf hohem Niveau in Kokstrockenkühlanlagen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1998138686 DE19838686C2 (de) 1998-08-26 1998-08-26 Vorrichtung und Verfahren zur gleichmäßigen Dampferzeugung auf hohem Niveau in Kokstrockenkühlanlagen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19838686A1 DE19838686A1 (de) 2000-03-02
DE19838686C2 true DE19838686C2 (de) 2003-07-31

Family

ID=7878705

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1998138686 Expired - Fee Related DE19838686C2 (de) 1998-08-26 1998-08-26 Vorrichtung und Verfahren zur gleichmäßigen Dampferzeugung auf hohem Niveau in Kokstrockenkühlanlagen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19838686C2 (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN108106444B (zh) * 2018-01-26 2024-03-08 中冶北方(大连)工程技术有限公司 环冷机受料点取热与除尘装置

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3007040A1 (de) * 1980-02-26 1981-09-03 Didier Engineering Gmbh, 4300 Essen Verfahren bzw. vorrichtung zur ausnutzung der fuehlbaren kokswaerme bei der trockenen kokskuehlung
EP0215314A2 (de) * 1985-09-17 1987-03-25 Thyssen Industrie Ag Kokstrockenkühleinrichtung
DE3612922A1 (de) * 1986-04-17 1987-10-22 Thyssen Industrie Kokstrockenkuehleinrichtung

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3007040A1 (de) * 1980-02-26 1981-09-03 Didier Engineering Gmbh, 4300 Essen Verfahren bzw. vorrichtung zur ausnutzung der fuehlbaren kokswaerme bei der trockenen kokskuehlung
EP0215314A2 (de) * 1985-09-17 1987-03-25 Thyssen Industrie Ag Kokstrockenkühleinrichtung
DE3612922A1 (de) * 1986-04-17 1987-10-22 Thyssen Industrie Kokstrockenkuehleinrichtung

Also Published As

Publication number Publication date
DE19838686A1 (de) 2000-03-02

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0064617B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer Kokereianlage
DE2952065C2 (de) Verfahren zur Trockenkühlung von Koks und Kokskühleinrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE3123141C2 (de)
DE2836531A1 (de) Fliessbett-verbrennungsvorrichtung
DE2929056A1 (de) Verbrennungsverfahren und dafuer geeignetes fliessbett
DE2532026A1 (de) Verfahren zum kuehlen von zementklinker mit rueckgewinnung von ueberschuessigen kalorien und anlage zur durchfuehrung des verfahrens
DE2643406B2 (de) Tunnelofen mit Direktbefeuerung
EP0071804B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Kühlung von heissem Schüttgut
DE1063579B (de) Wirbelschichtanlage mit kontinuierlichem Durchfluss der Feststoffe
EP0241688B1 (de) Kokstrockenkühleinrichtung
EP0030396B1 (de) Verfahren zur thermischen Behandlung von Pellets
DE511792C (de) Verfahren und Einrichtung zur Waermebehandlung von zerkleinerter Kohle
DE19838686C2 (de) Vorrichtung und Verfahren zur gleichmäßigen Dampferzeugung auf hohem Niveau in Kokstrockenkühlanlagen
DE3525642A1 (de) Integrierte kohletrocknungseinrichtung fuer dampfkessel oder wirbelschichtfeuerungen
WO2022229119A1 (de) Ofen und verfahren zum brennen von karbonatgestein
DE102007017859A1 (de) Vergaser
EP0080549B1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Pyrolysegas aus brennbaren Materialien und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE2224601A1 (de) Dreh-herdofen
EP0008667B1 (de) Ofen zur Wärmebehandlung von stückigem bis feinkörnigem Gut
DE2818419C2 (de) Vorrichtung zur Herstellung von abriebfesten Koksformlingen aus Stein- oder Braunkohlenbriketts, Holzkohle bzw. Torf
EP0352473A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Elektroden aus Kohlenstoff
DE2364063C2 (de) Schmelzanlage
DE19755100C2 (de) Verbesserter Kokstrockenkühlschacht und dessen Verwendung zur Verbesserung des Strömungsverhaltens in Kokstrockenkühlanlagen
DE19723159A1 (de) Höchsttemperatur-Wärmetauscher auf Siamantbasis
EP0215314A2 (de) Kokstrockenkühleinrichtung

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
8125 Change of the main classification

Ipc: C10B 39/02

8304 Grant after examination procedure
8364 No opposition during term of opposition
8320 Willingness to grant licenses declared (paragraph 23)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee