DE19722972C1 - Verfahren zum Ermitteln der Rohdichte von Steinrohlingen und Greifvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln der Roh­ dichte von Steinrohlingen mittels einer Steinwiegeeinrich­ tung, wonach mehrere in einem Block antransportierte Stein­ rohlinge von einer Greifvorrichtung en bloc aufgenommen werden. Sie betrifft auch eine Greifvorrichtung zum Durch­ führen des Verfahrens.

In der Baustein-Industrie bereitet die Rohdichteermittlung von Steinrohlingen ein ständiges Problem, wenn diese Stein­ rohlinge, die in einer Formpresse aus einer geeigneten Preßmasse erzeugt werden, auf dem Wege von der Formpresse zu einer Härteanlage im Zweierblock oder Viererblock einer Steinwiegeeinrichtung zugeführt werden, um die Rohdichte der einzelnen Steinrohlinge zu ermitteln. Denn diese Roh­ dichte, die in Abhängigkeit von den Mischkomponenten, der Füllhöhe in der Preßform und dem Preßdruck durchaus unter­ schiedlich sein kann, wird für einen Qualitätsnachweis be­ nötigt und muß daher in einem vorgegebenen Toleranzbereich eingehalten werden. Um das zu erreichen, muß das Einzelge­ wicht jedes Steinrohlinges ermittelt werden, um dann mit Hilfe der bekannten Steinabmessungen die Rohdichte zu er­ rechnen. Das Erfassen der Einzelgewichte der en bloc an­ transportierten Steinrohlinge, die im übrigen nach dem Wie­ gevorgang auch en bloc der Härteanlage zugeführt werden sollen, bereitet jedoch Schwierigkeiten. - Hier setzt die Erfindung ein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren an­ zugeben, wonach sich die Rohdichte von Steinrohlingen selbst dann einwandfrei ermitteln läßt, wenn diese en bloc von der Formpresse antransportiert und mittels der Greif­ vorrichtung an die Steinwiegeeinrichtung abgegeben werden. Außerdem soll eine insoweit geeignete Greifvorrichtung ge­ schaffen werden.

Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch, daß die en bloc aufgenommenen Steinroh­ linge von der Greifvorrichtung einzeln und nacheinander auf die Steinwiegeeinrichtung abgesetzt werden, daß das Gewicht des ersten zunächst abgesetzten Steinrohlings ermittelt, dann das Gewicht des zweiten danach abgesetzten Steinroh­ lings aus dem Gesamtgewicht der beiden abgesetzten Stein­ rohlinge abzüglich des Gewichtes des ersten Steinrohlings ermittelt, dann im Falle eines dritten Steinrohlings das Gewicht des dritten danach abgesetzten Steinrohlings aus dem Gesamtgewicht der drei abgesetzten Steinrohlinge abzüg­ lich des Gewichtes der beiden ersten Steinrohlinge ermit­ telt wird, und so fort, und daß in an sich bekannter Weise aus den ermittelten Einzelgewichten der Steinrohlinge und den bekannten Abmessungen dieser Steinrohlinge deren Roh­ dichte errechnet wird. - Die Erfindung geht von der Er­ kenntnis aus, daß sich das Einzelgewicht der Steinrohlinge im Zuge der Rohdichtenermittlung selbst dann erfassen läßt, wenn die en bloc antransportierten Steinrohlinge einzeln und nacheinander auf die Steinwaage abgesetzt werden und folglich unter Beibehaltung des jeweiligen Blocks nach dem Wiegevorgang von der Steinwaage der Härteanlage zugeführt werden können. Dabei meint Block im Rahmen der Erfindung die Position von zwei oder vier nach ihren Abmessungen identischen Steinrohlingen nach den Verlassen der Form­ presse, wobei vorgegebene Abstände zwischen den jeweils zwei oder vier Steinrohlingen bis in die Härteanlage einge­ halten werden. Für den Fall, daß die ermittelte Rohdichte den vorgegebenen Toleranzbereich verlassen hat, kann ein Nachregeln wahlweise der Mischkomponenten, der Füllhöhe in der Preßform und/oder des Preßdruckes erfolgen. - Im Rahmen der Erfindung besteht die Möglichkeit, daß die Steinroh­ linge nach dem Wiegevorgang mittels der Greifvorrichtung en bloc von der Steinwiegeeinrichtung abgenommen und auf ein zu der Härteanlage führendes Transportband abgesetzt wer­ den. Es ist aber auch denkbar, daß die Steinrohlinge mit­ tels eines die Steinwiegeeinrichtung überlaufenden Trans­ portbandes en bloc abtransportiert werden. In diesem Fall werden die antransportierten Steinrohlinge von der Greif­ vorrichtung einzeln und nacheinander im Bereich der Stein­ wiegeeinrichtung auf das diese überlaufende Transportband abgesetzt.

Gegenstand der Erfindung ist auch eine Greifvorrichtung zur Durchführung des beanspruchten Verfahrens, die zum Greifen von quaderförmigen Steinrohlingen geeignet ist und die mit Greiferwangen, die gegebenenfalls gegeneinander verfahrbar sind, ausgestattet ist. Die Greiferwangen sind mit Greifzy­ lindern und auf den Wangeninnenseiten vorfahrbaren Kolben ausgestattet. Diese Greifvorrichtung ist dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Greiferwangen in einem vorgegebenen Raster angeordnete Einzelgreifer aufweisen, wobei jedem Einzelgreifer mindestens ein Greifzylinder zugeordnet ist, und daß die jedem Einzelgreifer zugeordneten Greifzylinder durch eine Einzelgreifersteuerung wahlweise aktivierbar und deaktivierbar sind, wodurch en bloc aufgenommene Steinroh­ linge einzeln auf eine Steinwiegeeinrichtung absetzbar sind. Es besteht auch die Möglichkeit, daß jeder Ein­ zelgreifer mit lediglich einem Greifzylinder und deren Kol­ ben mit lediglich einem hinreichend großen Greifteller aus­ gerüstet ist.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläu­ tert; es zeigen:

Fig. 1 in schematischer Seitenansicht ein Transportband mit einer Steinwiegeeinrichtung und Steinrohlingen in Blockanordnung vor und hinter der Steinwiegeein­ richtung,

Fig. 2 eine schematische Stirnansicht auf den Gegenstand nach Fig. 1,

Fig. 3 eine erfindungsgemäße Greifvorrichtung in Stirnan­ sicht,

Fig. 4 den Gegenstand in Seitenansicht auf eine Greifer­ wange und

Fig. 5 schematisch eine pneumatische Einzelgreifersteue­ rung.

Nach den Figuren lassen sich im Zuge der Ermittlung der Rohdichte von Steinrohlingen 1 mehrere in einem Block an­ transportierte Steinrohlinge - beispielsweise zwei Stein­ rohlinge 1 oder vier Steinrohlinge 1 von einer Greifvor­ richtung 2 en bloc aufnehmen und einzeln und nacheinander auf eine Steinwiegeeinrichtung 3 bzw. auf ein die Stein­ wiegeeinrichtung 3 überlaufendes Transportband 4 absetzen. Nach dem Wiegevorgang lassen sich die Steinrohlinge mittels der Greifvorrichtung 2 en bloc von der Steinwiegeeinrichtung 3 aufnehmen und entweder auf ein anderes zu einer Härteanlage führendes Transportband absetzen oder können en bloc mit dem die Steinwiegeeinrichtung 3 überlaufenden Transportband 4 abtransportiert werden. Die Greifeinrichtung 2 ist zum Greifen von quaderförmigen Steinrohlingen 1 eingerichtet. Diese Steinrohlinge können z. B. Abmessungen bis zu 900 mm Länge, 600 mm Höhe und 300 mm Breite haben. Selbstverständlich sind auch beliebige andere Abmessungen denkbar. Jedenfalls werden im Zuge einer Charge stets Steinrohlinge 1 mit identischen Abmessungen erzeugt, aus denen sich dann - nach Ermittlung des Einzelgewichtes - die jeweilige Rohdichte errechnen läßt. Die Greifvorrichtung 2 weist gegebenenfalls gegeneinander verfahrbare Greiferwangen 5 mit Greifzylindern 6 und auf den Wangeninnenseiten vorfahrbaren Kolben auf. Die Greiferwangen 5 sind unter Einhaltung eines vorgegebenen Rasters in Einzelgreifer 7 unterteilt und die Greifzylinder 6 der Einzelgreifer 7 wiederum sind wahlweise aktivierbar und deaktivierbar, so daß auf diese Weise tatsächlich das einzelne Absetzen und Aufnehmen der Steinrohlinge 1 gelingt.- Die pneumatische Einzelgreifersteuerung deutet an, in welcher Weise das wahlweise Aktivieren und Deaktivieren der pneumatisch betätigten Greifzylinder 6 von Einzelgreifern möglich ist.

Claims (4)

1. Verfahren zum Ermitteln der Rohdichte von Steinrohlingen mittels einer Steinwiegeeinrichtung, wonach mehrere in einem Block antransportierte Steinrohlinge von einer Greif­ vorrichtung en bloc aufgenommen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die en bloc aufgenommenen Steinrohlinge von der Greifvorrichtung einzeln und nachein­ ander auf die Steinwiegeeinrichtung abgesetzt werden, daß das Gewicht des ersten abgesetzten Steinrohlings ermittelt, dann das Gewicht des zweiten abgesetzten Steinrohlings aus dem Gesamtgewicht der beiden abgesetzten Steinrohlinge ab­ züglich des Gewichtes des ersten Steinrohlings ermittelt, dann im Falle eines dritten Steinrohlings das Gewicht des dritten abgesetzten Steinrohlings aus dem Gesamtgewicht der drei abgesetzten Steinrohlinge abzüglich des Gewichtes der beiden ersten Steinrohlinge ermittelt wird und so fort, und daß in an sich bekannter Weise aus den ermittelten Einzel­ gewichten der Steinrohlinge und den bekannten Abmessungen dieser Steinrohlinge deren Rohdichte errechnet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steinrohlinge nach dem Wiegevorgang mittels der Greif­ vorrichtung en bloc von der Steinwiegeeinrichtung abgenom­ men und auf ein Transportband abgesetzt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steinrohlinge mittels eines die Steinwiegeeinrichtung überlaufenden Transportbandes en bloc abtransportiert werden.

4. Greifvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit Greiferwangen (5), die ge­ gebenenfalls gegeneinander verfahrbar sind, wobei die Greiferwangen (5) mit Greifzylindern (6) und auf den Wangeninnenseiten vorfahrbaren Kolben ausgestattet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferwangen (5) in einem vorgegebenen Raster angeordnete Einzelgreifer (7) aufwei­ sen, wobei jedem Einzelgreifer mindestens ein Greifzylinder zugeordnet ist, und daß die jedem Einzelgreifer (7) zuge­ ordneten Greifzylinder durch eine Einzelgreifersteuerung (6) wahlweise aktivierbar und deaktivierbar sind, wodurch en bloc aufgenommene Steinrohlinge einzeln auf eine Stein­ wiegeeinrichtung (3) absetzbar sind.