DE19721755A1 - Rückwirkungsanordnung an einer Servoventilanordnung - Google Patents
Rückwirkungsanordnung an einer ServoventilanordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rückwirkungsanordnung an einer
nach Art einer Drehschieberanordnung ausgebildeten hydrauli
schen Servoventilanordnung, welche einen Drehschieber sowie
eine diesen koaxial umfassende, relativ zum Drehschieber
drehbare Steuerbuchse aufweist und insbesondere für Servolen
kungen von Kraftfahrzeugen vorgesehen ist.
Hydraulische Servolenkungen sind in den meisten Kraftfahrzeu
gen serienmäßig eingebaut. Dabei ist es grundsätzlich be
kannt, die am Lenkhandrad spürbare bzw. bei Lenkmanövern auf
zubringende Handkraft parameterabhängig zu verändern, um bei
spielsweise die Lenkung bei hoher Geschwindigkeit etwas
schwergängiger und bei geringer Geschwindigkeit, insbesondere
in einem für Rangiermanöver typischen Geschwindigkeitsbe
reich, besonders leichtgängig zu machen. Zu diesem Zweck wer
den sogenannte Rückwirkungsanordnungen eingesetzt, durch die
sich die für eine Verstellung der Servoventilanordnung not
wendige Handkraft verändern läßt.
Im Falle einer nach Art einer Drehschieberanordnung ausgebil
deten Servoventilanordnung ist dies gleichbedeutend damit,
daß sich die für eine Verdrehung von Drehschieber und Steuer
buchse relativ zueinander notwendige Kraft steuerbar variie
ren läßt.
In diesem Zusammenhang wurde schon vorgeschlagen, an einem
mit dem Drehschieber drehfest verbundenen drehschieberseiti
gen Wellenteil Axialnuten mit sich nach radial außen V-förmig
spreizenden Flanken anzuordnen und an einem mit der Steuer
buchse drehfest verbundenen Buchsenabschnitt, welcher das
vorgenannte Wellenteil koaxial umfaßt, Radialführungen für in
die Axialnuten hydraulisch eindrückbare Rückwirkungskörper
anzuordnen, wobei dann die Rückwirkungskörper mit parameter
abhängig steuerbarem Hydraulikdruck beaufschlagt werden kön
nen, mit der Folge, daß sie sich mit steuerbarer Kraft in die
Axialnuten einzusenken suchen und damit einer Relativdrehung
zwischen Wellenteil und Buchsenabschnitt einen steuerbaren
Widerstand entgegensetzen, welcher auch von der Form der
Rückwirkungskörper, z. B. Kugeln, sowie der Steilheit der
Flanken der Axialnuten abhängig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine vorteilhafte Rückwir
kungsanordnung der eingangs angegebenen Art zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an ei
nem relativ zur Steuerbuchse drehfesten Buchsenteil innensei
tig axiale Nuten mit nach radial innen V-förmig gespreizten
Flanken ausgebildet und an einem relativ zum Drehschieber
drehfesten Wellenteil Radialbohrungen zur Radialführung von
Rückwirkungskörpern angeordnet sind, welche mit steuerbarem
Hydraulikdruck in die Nuten eindrückbar sind.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die mit
den Rückwirkungskörpern zusammenwirkenden axialen V-Nuten mit
möglichst großem radialen Abstand von der Drehschieberachse
anzuordnen, um bei begrenzten hydraulischen Drücken ver
gleichsweise große Rückwirkungskräfte erzeugen zu können.
Die Flanken der V-Nuten können gegebenenfalls konkav oder
konvex gewölbt sein, so daß die jeweilige Rückwirkungskraft
auch vom Verdrehwinkel zwischen Steuerschieber und Steuer
buchse abhängig ist.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfin
dung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung der
Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung beschrieben wird.
Dabei zeigt
Fig. 1 einen schematisierten Axialschnitt der Drehschieber- sowie
der Rückwirkungsanordnung,
Fig. 2 ein Schnittbild entsprechend der Schnittlinie II-II
in Fig. 1,
Fig. 3 ein der Fig. 2 entsprechendes Schnittbild einer
abgewandelten Ausführungsform,
Fig. 4 ein der Fig. 2 entsprechendes Schnittbild einer
weiteren abgewandelten Ausführungsform und
Fig. 5 ein Diagramm, welches die den Servomotor beauf
schlagende Druckdifferenz in Abhängigkeit von
dem am Lenkhandrad aufzubringenden Handmoment
darstellt.
Gemäß Fig. 1 wird ein Drehschieber 1 von einer dazu koaxialen
Steuerbuchse 2 umfaßt, die innerhalb eines nur schematisch
angedeuteten Gehäuses 3 drehbar angeordnet ist. Der Dreh
schieber 1 und die Steuerbuchse 2 lassen sich relativ zuein
ander begrenzt verdrehen, wodurch miteinander zusammenwirken
de, am Drehschieber 1 bzw. an der Steuerbuchse 2 angeordnete
axiale Steuerkanten 4 relativ zueinander in Umfangsrichtung
des Drehschiebers 1 sowie der Steuerbuchse 2 verstellt wer
den. Damit wird zwischen zwei Motoranschlüssen 5, die mit den
beiden Seiten eines beispielsweise als doppeltwirkendes Kol
ben-Zylinder-Aggregat ausgebildeten Servomotors 6 verbunden
sind und hydraulisch zwischen einem Anschluß für die Druck
seite einer Hydraulikpumpe 7 und einem Anschluß für ein mit
der Saugseite der Pumpe 7 verbundenes Hydraulikreservoir 8
angeschlossen sind, eine steuerbare Druckdifferenz in der ei
nen oder anderen Richtung aufgebaut, so daß der Servomotor 6
eine entsprechende Servokraft in der einen oder anderen Rich
tung erzeugt.
Im Falle einer Servolenkung eines Kraftfahrzeuges sind der
Drehschieber oder die Steuerbuchse 2 mechanisch mit einem
nicht dargestellten Lenkhandrad und die Steuerbuchse 2 oder
der Drehschieber 1 mechanisch mit den lenkbaren Fahrzeugrä
dern verbunden. Der Drehschieber 1 und die Steuerbuchse 2
sind miteinander in weiter unten dargestellter Weise so ge
koppelt, daß sie eine begrenzte Relativdrehung relativ zuein
ander ausführen können, deren Maß von dem zwischen dem Lenk
handrad und den lenkbaren Fahrzeugrädern übertragenen Drehmo
ment abhängt. Im Ergebnis erzeugt somit der Servomotor 6 eine
von dem genannten Drehmoment abhängige Servokraft, durch die
die am Lenkhandrad aufzubringende Handkraft vermindert wird.
Dies ist grundsätzlich bekannt.
An der Steuerbuchse 2 ist ein von den Steuerkanten 4 axial
beabstandeter Buchsenabschnitt 9 angeordnet, welcher im Ver
gleich zur Steuerbuchse einen vergrößerten Innendurchmesser
aufweisen kann und auf seinem Innenumfang mit gleichförmig
verteilten V-Nuten 10 versehen ist, die jeweils in ihrem
axial mittleren Abschnitt eine maximale Tiefe erreichen, d. h.
die V-Nuten 10 sind nach radial einwärts geöffnet.
An den Drehschieber 1 schließt sich ein zum Buchsenabschnitt
9 konzentrisches Wellenteil 11 an, welches eine der Anzahl
der V-Nuten 10 entsprechende Anzahl von Radialbohrungen 12
aufweist. Das Wellenteil 11 ist so mit dem Drehschieber 1
drehfest verbunden, daß die Mittelachsen der Radialbohrungen
12 jeweils in einer die Längsmittellinie einer V-Nut 10 ent
haltenden Axialebene des Drehschiebers 1 enthalten sind, wenn
Drehschieber 1 und Steuerbuchse 2 ihre Mittellage relativ zu
einander einnehmen, in der die Motoranschlüsse 5 gleiche hy
draulische Drücke aufweisen.
Der Buchsenabschnitt 9 und die Steuerbuchse 2 können dadurch
in einer entsprechenden Relativlage miteinander verbunden
sein, daß der Buchsenabschnitt 9 mit einem an ihm angeordne
ten Innenkonus 13 auf einem an der Steuerbuchse 2 vorhandenen
Außenkonus 14 verpreßt ist. Durch diese Verbindung wird eine
exakte Justage des Buchsenabschnittes 9 relativ zur Steuer
buchse 2 ermöglicht. Grundsätzlich ist es auch möglich, den
Innenkonus 13 an der Steuerbuchse 2 und den Außenkonus 14 am
Buchsenabschnitt 9 vorzusehen; auch in diesem Falle lassen
der Buchsenabschnitt 9 und die Steuerbuchse 2 in der vorge
nannten Weise miteinander verbinden.
In den Radialbohrungen 12 sind Kugeln 15 verschiebbar aufge
nommen, welche sich in weiter unten dargestellter Weise durch
hydraulische Druckbeaufschlagung mit mehr oder weniger großer
Kraft in die V-Nuten 10 eindrücken lassen.
Innerhalb des Wellenteiles 11 ist eine Axialbohrung 16 ausge
bildet, welche mit den Radialbohrungen 12 kommuniziert.
Die Axialbohrung 16 kann mit einem parameterabhängig steuer
baren hydraulischen Druck beaufschlagt werden. Die V-Nuten 10
kommunizieren über einen im Gehäuse 3 ausgebildeten Ringraum
18 in nur schematisch dargestellter Weise mit dem relativ
drucklosen Hydraulikreservoir 8, so daß sich die Kugeln 15
durch den vorgenannten hydraulischen Druck in die V-Nuten 10
drängen lassen.
Wenn nun Drehschieber 1 und Steuerbuchse 2 der Servoven
tilanordnung relativ zueinander verdreht werden, verdreht
sich auch das Wellenteil 11 relativ zu den V-Nuten 10 im
Buchsenabschnitt 9, mit der Folge, daß die Kugeln 15 entweder
nur an den rechten oder den linken Flanken der V-Nuten 10 an
liegen und entsprechend den Druckkräften, die die Kugeln 15
nach radial auswärts drängen, ein Drehmoment erzeugen, wel
ches einer Drehverstellung von Drehschieber 1 und Steuerbuch
se 2 aus deren relativer Mittellage entgegenwirkt.
Fig. 5 zeigt nun für unterschiedliche hydraulische Drücke in
der Axialbohrung 16 den Betrag der jeweils zwischen den Mo
toranschlüssen 5 wirksamen Druckdifferenz Δp in Abhängigkeit
von dem zwischen Drehschieber 1 und Steuerbuchse 2 übertrage
nen Drehmoment M. Dabei zeigt die Kurve K1 in schematisierter
Form die Verhältnisse bei geringem Hydraulikdruck in der
Axialbohrung 16, wobei davon ausgegangen wird, daß Drehschie
ber 1 und Steuerbuchse 2 miteinander über eine nicht darge
stellte Feder drehelastisch gekoppelt sind. Wenn zwischen
Drehschieber 1 und Steuerbuchse 2 ein zunehmendes Drehmoment
in der einen oder anderen Richtung wirksam ist, werden Dreh
schieber 1 und Steuerbuchse 2 relativ zueinander zunehmend
verdreht, mit der Folge, daß zwischen den Motoranschlüssen 5
eine progressiv zunehmende Druckdifferenz Δp auftritt.
Die Kurve K2 zeigt nun die Verhältnisse bei einem größeren hy
draulischen Druck in der Axialbohrung 16. Da nunmehr die Ku
geln 15 mit erhöhter Kraft in die V-Nuten 10 gedrängt werden,
muß im Ergebnis zwischen Steuerschieber 1 und Steuerbuchse 2
ein erhöhtes Drehmoment M wirksam sein, um eine nennenswerte
Relativdrehung zwischen Steuerschieber und Steuerbuchse 2 zu
bewirken.
Um Reibungsverluste und dementsprechend Hysterese-Effekte ge
ring zu halten, ist es erwünscht, wenn die Kugeln 15 bei Re
lativdrehung zwischen Steuerschieber 1 und Steuerbuchse 2 auf
den Flanken der V-Nuten 10 abrollen. Dazu ist vorteilhaft,
wenn die Flanken nur eine begrenzte Steilheit in Umfangsrich
tung des Buchsenabschnittes 9 aufweisen. Außerdem sollten die
Durchmesser der Radialbohrungen 12 geringfügig größer als die
Durchmesser der Kugeln 15 sein, so daß die Kugeln 15 in den
Radialbohrungen 12 "schwimmen", d. h. durch strömendes Hydrau
likmedium von den Wandungen der Radialbohrungen 12 ferngehal
ten werden. Allerdings soll die Durchmesserdifferenz gering
sein, so daß der Querschnitt des zwischen dem Innenumfang der
Radialbohrungen und den Kugeln 15 gebildeten Ringspaltes ein
kleines Maß hat und der Strömung des Hydraulikmediums ein ho
her Drosselwiderstand entgegengesetzt wird.
Im Beispiel der Fig. 2 ist vorgesehen, daß die V-Nuten 10 je
weils ebene Flanken besitzen.
Jedoch ist es auch möglich, die Flanken der V-Nuten 10 gemäß
den Fig. 3 und 4 konvex oder konkav gewölbt auszubilden, um
zu erreichen, daß die durch das Zusammenwirken der Kugeln 15
mit den V-Nuten 10 verursachten Rückstellkräfte auch vom Win
kel der Relativdrehung zwischen Drehschieber 1 und Steuer
buchse 2 abhängig werden. Im Falle konkaver Flanken steigt
die Rückwirkungskraft (bei gleichbleibenden, die Kugeln 15
beaufschlagenden hydraulischen Kräften) mit zunehmenden Dreh
winkel an, während im Falle konvexer Flanken die Rückstell
kraft mit zunehmenden Drehwinkel abnimmt.
Der Drehschieber 1 und das Wellenteil 11 können gemäß Fig. 1
ein einstückiges Bauteil bilden. Statt dessen ist es auch
möglich, eine zweiteilige Bauweise vorzusehen, wobei Dreh
schieber 1 und Wellenteil 11 beispielsweise durch Bördeln
oder Schweißen oder mittels Schrauben miteinander verbunden
sein können.
Im übrigen können auch die Steuerbuchse 2 und der Buchsenab
schnitt 9 abweichend von der Darstellung der Fig. 1 durch
Bördeln oder Schweißen oder Verschraubung miteinander verbun
den sein. Außerdem ist grundsätzlich auch eine einteilig ein
stückige Bauweise möglich.
Des weiteren können die Radialbohrungen 12 jeweils mehrfach
in Achsrichtung des Wellenteiles 11 nebeneinander angeordnet
sein, so daß jeweils mehrere Kugeln 15 mit einer V-Nut 10 zu
sammenwirken.
Die V-Nuten 10 können in ihrem tiefen Mittelbereich ein
U-artiges gerundetes Profil aufweisen.
Claims (5)
1. Rückwirkungsanordnung an einer nach Art einer Drehschie
beranordnung ausgebildeten hydraulischen Servoventilanord
nung, welche einen Drehschieber sowie eine diesen koaxial um
fassende, relativ zum Drehschieber drehbare Steuerbuchse auf
weist und insbesondere für Servolenkungen von Kraftfahrzeugen
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem relativ zur Steuerbuchse (2) drehfesten Buchsen
abschnitt (9) innenseitig axiale Nuten (10) mit nach radial
innen V-förmig gespreizten Flanken ausgebildet und an einem
relativ zum Drehschieber (1) drehfesten Wellenteil (11) Ra
dialbohrungen (12) zur Radialführung von Rückwirkungskörpern
(15) angeordnet sind, welche mit steuerbarem Hydraulikdruck
in die Nuten (10) eindrückbar sind.
2. Rückwirkungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückwirkungskörper als Kugeln (15) ausgebildet sind.
3. Rückwirkungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückwirkungskörper bzw. Kugeln (15) zusätzlich durch
Federn in die V-Nuten (10) gedrängt werden.
4. Rückwirkungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die V-Nuten (10) konvexe Flanken aufweisen.
5. Rückwirkungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die V-Nuten (10) konkave Flanken aufweisen.
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