DE19720135B4 - Nichtnachverstreckte Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung und daraus hergestellte textile Flächengebilde - Google Patents
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Abstract
Nichtnachverstreckte
Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung
mit Kapillartitern von 1 bis 10 dtex und Zugdehnungen über 130%
bei Zugfestigkeiten von mindestens 15 cN/tex dadurch gekennzeichnet,
daß die
nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarne
entweder aus Polypropylenmischungen bestehen,
die einerseits aus
A) 0, 05 bis 10 Masse% modifizierten nichtlinearen Propylenpolymeren mit Schmelzindices von 0,1 bis 30 g/10 min bei 230°C/2,16 kg und einem Quotienten aus der Grenzviscosität des nichtlinearen modifizierten Polypropylens und der Grenzviscosität des linearen Polypropylens mit weitgehend gleichem Molmassen-Gewichtsmittel von 0,20 bis 0,99,
und andererseits aus
B) 99,95 bis 90 Masse%, vorzugsweise 99,8 bis 97 Masse%, nichtmodifizierten Propylenpolymeren, wobei die nichtmodifizierten Propylenpolymere aus
B1) üblichen Propylenpolymeren, bevorzugt unter Anwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren oder Metallocenkatalysatoren hergestellten Propylenhomopolymeren und/oder Copolymeren aus Propylen, Ethylen und/oder α-Olefinen mit 4 bis 18 C-Atomen mit einem Propylengehalt von 80,0 bis 99,9 Masse% in Form von statistischen Copolymeren, Blockcopolymeren und/oder statistischen...
entweder aus Polypropylenmischungen bestehen,
die einerseits aus
A) 0, 05 bis 10 Masse% modifizierten nichtlinearen Propylenpolymeren mit Schmelzindices von 0,1 bis 30 g/10 min bei 230°C/2,16 kg und einem Quotienten aus der Grenzviscosität des nichtlinearen modifizierten Polypropylens und der Grenzviscosität des linearen Polypropylens mit weitgehend gleichem Molmassen-Gewichtsmittel von 0,20 bis 0,99,
und andererseits aus
B) 99,95 bis 90 Masse%, vorzugsweise 99,8 bis 97 Masse%, nichtmodifizierten Propylenpolymeren, wobei die nichtmodifizierten Propylenpolymere aus
B1) üblichen Propylenpolymeren, bevorzugt unter Anwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren oder Metallocenkatalysatoren hergestellten Propylenhomopolymeren und/oder Copolymeren aus Propylen, Ethylen und/oder α-Olefinen mit 4 bis 18 C-Atomen mit einem Propylengehalt von 80,0 bis 99,9 Masse% in Form von statistischen Copolymeren, Blockcopolymeren und/oder statistischen...
Description
- Die Erfindung betrifft nichtnachverstreckte Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung auf Basis von Polyolefinmischungen und daraus hergestellte textile Flächengebilde.
- Fasern, Garne und textile Flächengebilde aus Polypropylen sind bekannt (
US 3 092 891 ; „Folien, Gewebe und Vliesstoffe aus Polypropylen", S.175–189, VDI-Verlag Düsseldorf 1979; Moore, P., „Polypropylene-Handbook" S. 350–358, Carl-Hanser-Verlag München 1996). - Die Herstellungsverfahren für Fasern und Garne auf Basis von Polypropylen unterscheiden sich durch Spinngeschwindigkeit und Nachbehandlung der Spinnfäden.
- Bekannte Herstellungsverfahren für Polypropylen-Stapelfasern durch Schmelzspinnen sind das Schnellspinnverfahren und das Kurzspinnverfahren.
- Bei der Herstellung von Stapelfasern auf Basis von Polypropylen nach dem Schnellspinnverfahren, bereits bekannt als Schnellspinnprozeß für das Ausspinnen von Polyester- oder Polyamidfäden, werden die Filamente mit hoher Geschwindigkeit (500 bis 2000 m/min.) von der Spinndüse abgezogen. Da bei diesem Verfahren keine vollständige Orientierung der Polypropylen-Makromoleküle erfolgt, müssen die hergestellten Filamente in einem weiteren Arbeitsgang verstreckt werden. Dies erfolgt zumeist in Kombination mit anderen Nachverarbeitungsschritten.
- Bei der Herstellung von Stapelfasern auf Basis von Polypropylen nach dem Kurzspinnverfahren wird bei sehr niedrigen Spinngeschwindigkeiten (30 bis 150 m/min) gearbeitet, dadurch können die Kühlzonen der Spinnanlagen sehr kurz dimensioniert werden [Schweitzer, A., Chemiefasern/Textilindustrie 88(1986), 671–674].
- Die niedrigen Spinngeschwindigkeiten ermöglichen ein direktes kontinuierliches Zuführen der zu Spinnkabeln zusammengeführten Filamente auf die Streck- und Nachfolgeeinrichtungen.
- Nach der Technologie des Schnellspinnverfahrens erfolgt ebenfalls das „Vororientierte-Garn-Spinnen" [„Pre-Oreinted-Yarn (POY)-Spinning]", bei dem die aus der Spinndüse austretenden Fäden nach dem Durchlaufen des Blasschachtes von schnellaufenden Galetten bzw. direkt vom Wickler mit 1000 bis 5000 m/min abgezogen und auf Kreuzspulen gewickelt werden. Die Fasereigenschaften werden dabei maßgeblich durch die eingebrachte Orientierung aus dem schmelzförmigen Zustand bestimmt [Wulfhorst, B., Chemiefasern/Textilindustrie 92(1990), 971–976]. Dieser Oreintierungseffekt resultiert aus der Differenz zwischen Extrusionsgeschwindigkeit und der Abzugs- bzw. Aufwickelgeschwindigkeit.
- Vergleichbare Verhältnisse zur Beeinflussung der Fasergrundeigenschaften gelten auch für das Spinnvliesverfahren. Beim Spinnvliesverfahren werden die Filamente durch die Kühlzone entweder durch beschleunige Fallrohrluft oder preßluftbetriebene Düsen abgezogen [Fourne', F., Chemiefaser-Textilindustrie 95(1993), 811–822]. Die hergestellten unverstreckten Filamente werden in flächiger, ungeordneter Form auf einem siebförmigen Transportband abgelegt und in einem Nachverarbeitungsschritt durch Applikation von Thermobondier- (mittels Kalanderverfestigung) oder Vernadelungsprozessen zum Spinnvlies weiterverarbeitet.
- Eine spezielle Variante der Vliesherstellung stellt die Blasfaser-(Melt-Blow)-Spinntechnologie dar, bei der die Fadenbildung unter Applikation eines hocherhitzten Luftstromes um die Kapillardüsenöffnungen erfolgt (Fourne', F. Chemiefasern/Textilindustrie 81(1979), 445–449]. Der Luftstrom zerteilt den schmelzeflüssigen Polymerfaden in viele kleine Einzelfäserchen mit sehr geringem Durchmesser und bewirkt gleichzeitig eine Verstreckung der Einzelfäden. Die Weiterverarbeitung der auf dem Siebtransportband abgelegten Fasern oder Filamente erfolgt entsprechend der Spinnvliestechnologie.
- Bei der Herstellung hochfester Filamentgarne [Fully Drawn Yarn (FDY)] werden die Filamente mit Hilfe von Galetten aus der Spinndüse abgezogen und in Nachfolgeeinrichtungen aus Reckeinrichtung und Wickler weiterverarbeitet. Die Herstellung hochfester Filamentgarne kann sowohl nach dem Kurzspinnverfahren als auch nach dem Schnellspinnverfahren erfolgen. Zusätzlich zur Verstreckung erfolgt beim „Bulked-Continuous-Filament"-Verfahren eine dreidimensionale Kräuselung durch Texturiervorrichtungen [Bussmann, M., Chemiefasern/Textilindustrie 35(1986) 87, 668–672].
- Die Eigenschaften der Fasern und Garne werden durch das Herstellungsverfahren und die eingesetzten Polypropylene bestimmt.
- Der Zusatz von Nukleierungsmitteln führt zu einem Absinken der Festigkeit der Fasern (Richeson, G., ANTEC'96, 2305–2311). Rezepturen mit Füllstoffen wie Calciumcarbonat [Nago, S., J. Appl. Polymer Sci. 62(1996), 81–86] oder Poly(methylsesquioxan) [Nago, S., J. Appl. Polymer Sci. 61(1996), 2355–2359] ergeben nach Verspinnen und Verstreckung mikroporöse Fasern. Fasern erhöhter Wärmeformbeständigkeit lassen sich durch Verspinnen von Polypropylen-Blends mit Polyethylenterephthalat [Qin, Y., J. Appl. Polymer Sci. 61(1966), 1287–1292] oder mit flüssigkristallinen Polymeren [Qin, Y., Polymer 34(1993), 3597] herstellen.
- Fasern und Garne aus Polypropylenen besitzen den Nachteil einer relativ niedrigen Zugdehnung. Ein Zusatz von Elastomeren wie Ethylen-Propylen-Kautschuk oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk führt zu einer Erhöhung der Dehnung, aber gleichzeitig zu einem starken Abfall der Festigkeit der Polypropylenfasern bzw. Garne.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand in der Entwicklung von Polyolefinfasern und Polyolefingarnen hoher Festigkeit und Dehnung und daraus hergestellter textiler Flächengebilde, die nach einer einfachen Spinntechnologie herstellbar sind.
- Die erfindungsgemäße Aufgabe wurde durch nichtnachverstreckte Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung mit Kapillartitern von 1 bis 10 dtex und Zugdehnungen über 130% bei Zugfestigkeiten von mindestens 15 cN/tex und daraus hergestellten textilen Flächengebilden dadurch gelöst, dass die nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarne und daraus hergestellte textile Flächengebilde
entweder aus Polypropylenmischungen bestehen,
die einerseits aus - A) 0,05 bis 10 Masse% modifzierten nichtlinearen Propylenpolymeren mit Schmelziindices von 0,1 bis 30 g/10 min bei 230°C/2,16 kg und einem Quotienten aus der Grenzviscosität des nichtlinearen modifizierten Polypropylens und der Grenzviscosität des linearen Polypropylens mit weitgehend gleichem Molmassen-Gewichtsmittel von 0,20 bis 0,99,
- B) 99,95 bis 90 Masse%, vorzugsweise 99,8 bis 97 Masse%, nichtmodifizierten Propylenpolymeren, wobei die nichtmodifizierten Propylenpolymere aus
- B1) üblichen Propylenpolymeren, bevorzugt unter Anwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren oder Metallocenkatalysatoren hergestellten Propylenhomopolymeren und/oder Copolymeren aus Propylen, Ethylen und/oder α-Olefinen mit 4 bis 18 C-Atomen mit einem Propylengehalt von 80,0 bis 99,9 Masse% in Form von statistischen Copolymeren, Blockcopolymeren und/oder statistischen Blockcopolymeren, mit Schmelzindices von 0,1 bis 300 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, bevorzugt 1 bis 100 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, die in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen und daraus hergestellten textilen Flächengebilden bis 99 Masse%, bevorzugt 50 bis 99 Masse%, enthalten sein können, und/oder
- B2) einer Polyolefinmischung mit einem Mw/Mn-Verhältnis von 2 bis 6 und einem Schmelzindex von 1 bis 40 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, die aus
- B2.1) 60 bis 98 Masse% eines kristallinen Copolymeren aus 85 bis 99,5 Masse% Propylen und 15 bis 0,5 Masse% Ethylen und/oder einem α-Olefin der allgemeinen Formel CH2=CHR, wobei R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist,
- B2.2) 2 bis 40 Masse% eines elastischen Copolymers aus 20 bis 70 Masse% Ethylen und 80 bis 30 Masse% Propylen und/oder einem α-Olefin der allgemeinen Formel CH2=CHR, wobei R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, besteht,
- B3) weitgehend amorphen Polypropylenen oder Propylen-Copolymeren mit einem Anteil an kristallinem Polypropylen bzw. kristallinem Propylen-Copolymer unter 10 Masse%, einer Schmelzenthalpie unter 40 J/g und einem Schmelzindex von 0,1 bis 100 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, wobei das weitgehend amorphe Polypropylen ein Homopolymer des Propylens und/oder ein Copolymer des Propylens aus mindestens 80 Mol% Propylen und höchstens 20 Mol% eines oder mehrerer α-Olefine der allgemeinen Formel CH2=CHR ist, wobei R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, die in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen und daraus hergestellten textilen Flächengebilden bis 50 Masse% enthalten sein können, und/oder
- B4) nichtisotaktischen Propylen-Homopolymeren mit einem Schmelzpunkt von 145 bis 165°C, einer Schmelzviscosität über 200000 cps bei 190°C, einer Kristallisationswärme von 4 bis 10 cal/g und einem löslichen Anteil in Diethylether von 35 Masse% bis 55 Masse%, die in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefin garnen und daraus hergestellten textilen Flächengebilden bis 50 Masse% enthalten sein können,
- Die in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen hoher Festigkeit und Dehnung und daraus hergestellten textilen Flächengebilden enthaltenen linearen Propylenpolymere sind Polypropylene, die unter Anwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren oder Metallocenkatalysatoren hergestellt wurden. Bevorzugt werden durch Metallocenkatalysatoren hergestellte Polypropylene.
- Mit besonderem Vorteil werden als lineare Propylenpolymere Propylen-Homopolymere eingesetzt, besonders bevorzugt Propylen-Homopolymere mit enger Molmassenverteilung, die durch ein Mw/Mn-Verhältnis von 2 bis 4,5 charakterisiert ist.
- Die in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen hoher Festigkeit und Dehnung und daraus hergestellten textilen Flächengebilden gegebenenfalls enthaltenen nichtlinearen modifizierten Propylenpolymere sind Propylenpolymere, die durch radikalische Kopplungsreaktionen oder polymeranaloge Umsetzungen funktionalisierter Polypropylene hergestellt wurden.
- Die Ausgangsprodukte für diese nichtlinearen modifizierten Propylenpolymere sind bevorzugt Propylen-Homopolymere als auch aus Copolymere aus Propylen und α-Olefinen mit 2 bis 18 C-Atomen sowie Mischungen der genannten Polypropylene. Besonders bevorzugte Ausgangsprodukte für diese nichtlinearen modifizierten Propylenpolymere sind Polypropylen-Homopolymere, statistische Propylen-Copolymere, Propylen-Blockcopolymere und/oder statistische Propylen-Blockcopolymere.
- Die durch radikalische Kopplungsreaktionen erzeugten nichtlinearen modifizierten Propylenpolymere werden durch Behandlung von Propylenpolymeren mit mehrfunktionell ethylenisch ungesättigten Monomeren und/oder ionisierender Strahlung bzw. thermisch zerfallenden Radikalbildnern hergestellt.
- Beispiele für diese durch radikalische Kopplungsreaktionen erzeugten nichtlinearen modifizierten Propylenpolymere sind
- – modifizierte Polypropylene
durch Umsetzung von Polypropylenen mit Bismaleimidoverbindungen
in der Schmelze (
EP 574 801 EP 574804 - – modifizierte
Polypropylene durch Behandlung von Polypropylenen mit ionisierender
Strahlung in fester Phase (
EP 190889 EP 634454 - – modifizierte
Polypropylene durch Behandlung von Polypropylenen mit Peroxiden
in fester Phase (
EP 384431 DE 4340194 ) bzw. in der Schmelze (EP 142 724 - – modifizierte
Polypropylene durch Behandlung von Polypropylenen mit mehrfunktionell
ethylenisch ungesättigten
Monomeren unter Einwirkung ionisierender Strahlung (
EP 678527 - – modifizierte
Polypropylene durch Behandlung von Polypropylenen mit mehrfunktionell
ethylenisch ungesättigten
Monomeren in Gegenwart von Peroxiden in der Schmelze (
EP 688817 EP 450342 - Die durch polymeranaloge Umsetzungen erzeugten nichtlinearen modifzierten Propylenpolymere lassen sich durch Umsetzung funktionalisierter Polypropylene mit mehrfunktionellen Verbindungen entgegengesetzter Reaktivität herstellen.
- Beispiele für durch polymeranaloge Umsetzungen erzeugte nichtlineare modifizierte Propylenpolymere sind
- – modifizierte
Polypropylene durch Umsetzung von Maleinsäureanhydridgepfropftem Polypropylen
mit Diaminen oder Polyglycolen (
EP 177401 JP 08 176 365 - – modifizierte
Polypropylene durch Umsetzung von Säure- oder Säureanhydridgruppen enthaltenden
Polypropylenen mit Epoxy-, Hydroxy- oder Aminogruppen enthaltenden
Polymeren (
EP 307684 EP 299486 - Die nichtlinearen modifizierten Propylenpolymere können ebenfalls durch hydrolytische Kondensation von Polypropylenen, die hydrolysierbare Silangruppen enthalten, hergestellt werden. Beispiele bilden die in
DE 4107635 oderUS 4 714 716 beschriebenen Produkte. - Die als Komponente B2) in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen hoher Festigkeit und Dehnung und daraus hergestellten textilen Flächengebilden gegebenenfalls als Polyolefinmischung aus kristallinen Copolymeren und elastischen Copolymeren enthaltenen Produkte sind beispielsweise die in
EP 400333 EP 472946 - Die als Komponente B3) in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen hoher Festigkeit und Dehnung und daraus hergestellten textilen Flächengebilden gegebenenfalls enthaltenen amorphen Polypropylene sind insbesondere Stereoblock-Polypropylene, die beispielsweise unter Anwendung hochaktiver, Metalloxid-fixierter Ziegler-Natta-Katalysatoren [Colette, J., Macromolecules 22 (1989), 3851–3858;
DE 2830160 ] oder löslicher Ziegler-Natta-Katalysatoren [de Candia, F., Makromol. Chem. 189 (1988), 815–821], gegebenenfalls unter nachfolgender Reaktivmodifizierung (EP 636863 EP 640 850 - Die als Komponente B4) in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen hoher Festigkeit und Dehnung und daraus hergestellten textilen Flächengebilden gegebenenfalls enthaltenen nichtisotaktischen Propylen-Homopolymere sind insbesondere elastomere hochmolekulare Propylenhomopolymere, beispielsweise die in
EP 475 307 EP 475 308 - Besonders bevorzugt sind nichtnachverstreckte Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung und daraus hergestellte textile Flächengebilde, die neben dem linearen Propylenpolymeren B1) gleichzeitig mehrere der Polyolefin-Komponenten A) und B2) bis B4) enthalten.
- Die in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen hoher Festigkeit und Dehnung und daraus hergestellten textilen Flächengebilden enthaltenen Hilfsstoffe sind bevorzugt 0,01 bis 1 Masse% Nukleierungsmittel, 0,01 bis 2,5 Masse% Stabilisatoren, 0,1 bis 1 Masse% Antistatika, 0,2 bis 3 Masse% Pigmente, 1 bis 4,5 Masse% Flammschutzmittel und/oder 0,01 bis 1 Masse% Verarbeitungshilfsmittel. Diese Hilfsstoffe sind in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen hoher Festigkeit und Dehnung und daraus hergestellten textilen Flächengebilden in Anteilen von 0,01 bis 5 Masse%, bezogen auf die Summe der Polyolefine a bis e, enthalten.
- Als Stabilisatoren werden bevorzugt Mischungen aus 0,1 bis 0,6 Masse% phenolische Antioxidantien, 0,01 bis 0,6 Masse% Verarbeitungsstabilisatoren auf Basis von Phosphiten, 0,01 bis 0,6 Masse% Hochtemperaturstabilisatoren auf Basis von Disulfiden und Thioäthern und/oder 0,01 bis 0,8 Masse% sterisch gehinderten Aminen (HALS) eingesetzt.
- Geeignete phenolische Antioxidantien sind 2-tert.Butyl-4,6-dimethylphenol, 2,6-Ditert.butyl-4-methylphenol, 2,6-Di-tert.butyl-4-isoamylphenol, 2,6-Di-tert.butyl-4-ethylphenol, 2-tert.Butyl-4,6-diisopropylphenol, 2,6-Dicyclopentyl-4-methylphenol, 2,6-Di-tert.-butyl-4-methoxymethylphenol, 2-tert.Butyl-4,6-dioctadecylphenol, 2,5-Ditert.butylhydrochinon, 2,6-Di-tert.butyl-4,4-hexadecyloxyphenol, 2,2'-Methylen-bis(6-tert.butyl-4-methylphenol), 4,4'-Thio-bis-(6-tert.butyl-2-methylphenol), 3(3,5-Ditert.butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäureoctadecylester, 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris(3',5'di-tert.butyl-4-hydroxybenzyl)benzen und/oder Pentaerythritol-tetrakis[3-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)]propionat.
- Als HALS-Verbindungen sind Bis-2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidylsebazat und/oder Poly-([1,1,3,3,-tetramethylbutyl)-imino]-1,3,5.triazin-2,4,diyl)[2,2,6,6,-tetramethylpipendyl)-amino]-heexamethylen-4-(2,2,6,6-tetra-methyl)piperidyl)-imino] besonders geeignet.
- Als Verarbeitungshilfsmittel können Calciumstearat, Magnesiumstearat und/oder Wachse eingesetzt werden.
- Die Herstellung der nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung mit Kapillartitern von 1 bis 10 dtex und Zugdehnungen über 130% bei Zugfestigkeiten von mindestens 15 cN/tex und daraus hergestellten textilen Flächengebilden erfolgt erfindungsgemäß nach einem Verfahren, bei dem
entweder Polypropylenmischungen,
die einerseits aus - A) 0,05 bis 10 Masse% modifizierten nichtlinearen Propylenpolymeren mit Schmelzindices von 0,1 bis 30 g/10 min bei 230°C/2,16 kg und einem Quotienten aus der Grenzviscosität des nichtlinearen modifizierten Polypropylens und der Grenzviscosität des linearen Polypropylens mit weitgehend gleichem Molmassen-Gewichtsmittel von 0,20 bis 0,99,
- B) 99,95 bis 90 Masse%, vorzugsweise 99,8 bis 97 Masse%, nichtmodifizierten Propylenpolymeren, wobei die nichtmodifizierten Propylenpolymere aus
- B1) üblichen Propylenpolymeren, bevorzugt unter Anwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren oder Metallocenkatalysatoren hergestellten Propylenhomopolymeren und/oder Copolymeren aus Propylen, Ethylen und/oder α-Olefinen mit 4 bis 18 C-Atomen mit einem Propylengehalt von 80,0 bis 99,9 Masse% in Form von statistischen Copolymeren, Blockcopolymeren und/oder statistischen Blockcopolymeren, mit Schmelzindices von 0,1 bis 300 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, bevorzugt 1 bis 100 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, die in den Polypropylenmischungen bis 99 Masse%, bevorzugt 50 bis 99 Masse%, enthalten sein können, und/oder
- B2) einer Polyolefinmischung mit einem Mw/Mn-Verhältnis von 2 bis 6 und einem Schmelzindex von 1 bis 40 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, die aus
- B2.1) 60 bis 98 Masse% eines kristallinen Copolymeren aus 85 bis 99,5 Masse% Propylen und 15 bis 0,5 Masse% Ethylen und/oder einem α-Olefin der allgemeinen Formel CH2=CHR, wobei R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist,
- B2.2) 2 bis 40 Masse% eines elastischen Copolymers aus 20 bis 70 Masse% Ethylen und 80 bis 30 Masse% Propylen und/oder einem α-Olefin der allgemeinen Formel CH2=CHR, wobei R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, besteht,
- B3) weitgehend amorphen Polypropylenen oder Propylen-Copolymeren mit einem Anteil an kristallinem Polypropylen bzw. kristallinem Propylen-Copolymer unter 10 Masse%, einer Schmelzenthalpie unter 40 J/g und einem Schmelzindex von 0,1 bis 100 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, wobei das weitgehend amorphe Polypropylen ein Homopolymer des Propylens und/oder ein Copolymer des Propylens aus mindestens 80 Mol% Propylen und höchstens 20 Mol% eines oder mehrerer α-Olefine der allgemeinen Formel CH2=CHR ist, wobei R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, die in den Polypropylenmischungen bis 50 Masse% enthalten sein können, und/oder
- B4) nichtisotaktischen Propylen-Homopolymeren mit einem Schmelzpunkt von 145 bis 165°C, einer Schmelzviscosität über 200000 cps bei 190°C, einer Kristallisationswärme von 4 bis 10 cal/g und einem löslichen Anteil in Diethylether von 35 Masse% bis 55 Masse%, die in den Polypropylenmischungen bis 50 Masse% enthalten sein können,
- A) durch schnelllaufende Galetten und/oder Wickler und Aufspulen der Filamente bzw. Garne und gegebenenfalls Weiterverarbeitung zu textilen Flächengebilden, oder
- B) durch Luftstrahl oder Vacuum und Weiterverarbeitung zu textilen Flächengebilden, verarbeitet werden.
- Eine spezielle Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens bildet die Herstellung textiler Flächengebilde, bei der der Abzug der extrudierten Filamente für die Herstellung von Spinnvliesen durch einen Luftstrahl und für die Herstellung von Schmelzblas-Vliesen durch einen Luftstrahl unter gleichzeitigem Blasen eines hocherhitzten Luftstroms um die Spinndüsenöffnungen gegen die schmelzflüssigen extrudierten Filamente erfolgt. Die Weiterverarbeitung der abgelegten Filamente bzw. Fasern zu Spinnvliesen bzw. zu Schmelzblas-Vliesen erfolgt in Nachfolgeeinrichtungen aus Transportband, Kalander bzw. Vernadelungseinrichtung und Wickler durch Thermobondier- oder Vernadelungsprozesse.
- Das erfindungsgemäße Verfahren wird beispielhaft durch ein Verfahrensschema entsprechend Zeichnung 1 zur Herstellung von nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen erläutert. Die Bezugszeichen haben dabei folgende Bedeutung:
-
- 1
- Extruder
- 2
- Spinnpumpe
- 3
- Spinndüse
- 4
- Blasschacht
- 5
- Abzugseinrihtung
- 6
- Wickler
- Als Extruder (
1 ) zum Aufschmelzen der Polyolefinmischungen werden bevorzugt Einschneckenextruder mit hoher Homogenisierwirkung mit Schneckenlängen von 28 bis 36 D, bevorzugt mit angeflanschten statischen oder dynamischen Mischern, eingesetzt. - Bevorzugte Dimensionierungen der Spinndüsen (
3 ) sind Spinndüsen mit Innendurchmessern von 0,35 bis 1,5 mm. - In der Abzugseinrichtung (
5 ) kann der Abzug direkt über den Wickler (6 ) oder unter Zwischenschaltung schnelllaufender Galetten erfolgen. Bevorzugte Abzugsgeschwindigkeiten für Kapillartiter von 2,5 bis 5 dtex sind 2500 bis 3500 m/min. - Bevorzugte Verwendungen der erfindungsgemäßen nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung mit Kapillartitern von 1 bis 10 dtex und Zugdehnungen über 130% bei Zugfestigkeiten von mindestens 15 cN/tex und daraus hergestellten textilen Flächengebilde sind:
- – mehrschichtige Textilien, bevorzugt in Kombination mit Naturfasern, mit hohem Tragekomfort und Wärmerückhaltevermögen, insbesondere für Trikotagen, Sport- und Freizeitbekleidung,
- – Strickwaren mit hohem Wärmerückhaltevermögen,
- – hochfeste technische Textilien hoher Scheuerfestigkeit und Dimensionsstabilität im Naßzustand, bevorzugt in Form von Tauwerken, Gurten und Filtergeweben,
- – Heimtextilien wie Teppichböden hoher Pflegeleichtigkeit und geringer elektrostatischer Aufladbarkeit sowie Möbelbezugsstoffe, insbesondere für Gartenmöbel,
- – Viesstoffe im Medizin- und Hygienebereich wie OP-Kittel, Tücher und Laken,
- – Geotextilvliese für Straßen- und Eisenbahnbau und zur Baustellenbefestigung,
- – Vliesbänder zur Beseitigung von Ölhavarien
- – elastische Hygieneartikel wie Windelhüllen.
- Die Erfindung wird durch nachfolgende Beispiele erläutert
- Beispiel 1
- In einer Spinnanlage nach Zeichnung 1 wird eine Polyolefinmischung, die aus 99 Masse% eines linearen Polypropylen-Homopolymers (Schmelzindex 18,2 g/10 min bei 230°C/2,16 kg), 1 Masse% eines nichtlinearen modifizierten Polypropylens (Schmelzindex 5,5 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, Quotient aus der Grenzviscosität (in Decalin bei 135°C) des nichtlinearen modifizierten Polypropylens und der Grenzviscosität des linearen Polypropylens mit weitgehend gleichem Molmassen-Gewichtsmittel 0,74), 0,25 Masse% 2-tert.Butyl-4,6-diisopropylphenol, 0,2 Masse% Bis-2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidylsebazat und 0,2 Masse% Calciumstearat (Hilfsstoffe jeweils bezogen auf die Summe der Propylenpolymeren) bei einer Massetemperatur von 275°C im Extruder aufgeschmolzen. Die Schmelze wird mit der Spinnpumpe zu den Spinndüsen überführt und bei einer Temperatur der Spinndüsen von 292°C durch den Blasschacht, der mit komprimierter Luft einer Temperatur von 20°C gekühlt wird, mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 3000 m/min durch schnellaufende Galetten abgezogen und aufgewickelt.
- Das resultierende nichtverstreckte Polypropylengarn besitzt einen Gesamttiter von 252 dTex, eine Zugfestigkeit von 19,5 cN/tex und eine Zugdehnung von 202%.
- Beispiel 2
- In einer Spinnanlage nach Zeichnung 1 wird eine Polyolefinmischung, die aus 89 Masse% eines linearen Polypropylen-Homopolymers (Schmelzindex 18,2 g/10 min bei 230°C/2,16 kg), 10 Masse% eines heterophasischen statistischen Propylen-Ethylen-Blockcopolymers (Ethylengehalt 33 Mol%, Schmelzindex 8 g/10 min bei 230°C/2,16 kg), 1 Masse% eines nichtlinearen modifizierten Polypropylens (Schmelzindices 5,5 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, Quotient aus der Grenzviscosität (in Decalin bei 135°C) des nichtlinearen modifizierten Polypropylens und der Grenzviscosität des linearen Polypropylens mit weitgehend gleichem Molmassen-Gewichtsmittel 0,74), 0,25 Masse% 2-tert.Butyl-4,6-diisopropylphenol, 0,25 Masse% Bis-2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidylsebazat und 0,1 Masse% Magnesiumstearat (Hilfsstoffe jeweils bezogen auf die Summe der Propylenpolymeren) bei einer Massetemperatur von 275°C im Extruder aufgeschmolzen. Die Schmelze wird mit der Spinnpumpe zu den Spinndüsen überführt und bei einer Temperatur der Spinndüsen von 275°C durch den Blasschacht, der mit komprimierter Luft einer Temperatur von 20°C gekühlt wird, mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 3000 m/min durch schnellaufende Galetten abgezogen und aufgewickelt.
- Das resultierende nichtverstreckte Polypropylengarn besitzt einen Gesamttiter von 253 dTex, eine Zugfestigkeit von 18,5 cN/tex und eine Zugdehnung von 195%.
- Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
- In einer Spinnanlage nach Zeichnung 1 wird ein Polypropylencompound, das aus 100 Masse% eines linearen Polypropylen-Homopolymers (Schmelzindex 18,2 g/10 min bei 230°C/2,16 kg), 0,2 Masse% Pentaerythritol-tetrakis[3-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)]propionat, 0,2 Masse% Bis-2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidylsebazat und 0,2 Masse% Magnesiumstearat (Hilfssstoffe jeweils bezogen auf das Polypropylen-Homopolymer) bei einer Massetemperatur von 280°C im Extruder aufgeschmolzen. Die Schmelze wird mit der Spinnpumpe zu den Spinndüsen überführt und bei einer Temperatur der Spinndüsen von 290°C durch den Blasschacht, der mit komprimierter Luft einer Temperatur von 20°C gekühlt wird, mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 3000 m/min durch schnellaufende Galetten abgezogen und aufgewickelt.
- Das resultierende nichtverstreckte Polypropylengarn besitzt einen Gesamttiter von 254 dtex, eine Zugfestigkeit von 23,7 cN/tex und eine Zugdehnung von 124%.
- Beispiel 4
- In einer Spinnanlage nach Zeichnung 1 wird eine Polyolefinmischung, die aus 85 Masse% eines linearen Polypropylen-Homopolymers (Schmelzindex 18,2 g/10 min bei 230°C/2,16 kg), 14 Masse% eines amorphen Polypropylens (Anteil an kristallinem Polypropylen 8,5 Masse%, Schmelzenthalpie 37 J/g, Schmelzindex 6,5 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, 1 Masse% eines nichtlinearen modifizierten Polypropylens (Schmelzindices 5,5 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, Quotient aus der Grenzviscosität (in Decalin bei 135°C) des nichtlinearen modifizierten Polypropylens und der Grenzviscosität des linearen Polypropylens mit weitgehend gleichem Molmassen-Gewichtsmittel 0,74), 0,25 Masse% 2-tert.Butyl-4,6-diisopropylphenol, 0,25 Masse% Bis-2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidylsebazat und 0,15 Masse% Calciumstearat (Hilfsstoffe jeweils bezogen auf die Summe der Propylenpolymeren) bei einer Massetemperatur von 270°C im Extruder aufgeschmolzen. Die Schmelze wird mit der Spinnpumpe zu den Spinndüsen überführt und bei einer Temperatur der Spinndüsen von 270°C durch den Blasschacht, der mit komprimierter Luft einer Temperatur von 20°C gekühlt wird, mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 2800 m/min durch schnellaufende Galetten abgezogen und aufgewickelt.
- Das resultierende nichtverstreckte Polypropylengarn besitzt einen Gesamttiter von 250 dTex, eine Zugfestigkeit von 17,5 cN/tex und eine Zugdehnung von 215%.
oder nur aus nichtmodifizierten Propylenpolymeren B) bestehen, wobei die Komponenten B3) und/oder B4) in Anteilen von 5 bis 50 Masse% und die verbleibenden Komponenten im Gemisch von 95 bis 50 Masse% enthalten sind,
wobei weiterhin in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen und daraus hergestellten textilen Flächengebilden 0,01 bis 5 Masse% Hilfsstoffe, bezogen auf die Summe der Polyolefine, enthalten sein können,
und wobei die Polyolefinfasern und Polyolefingarne nach dem Abzug keiner Nachverstreckung unterzogen worden sind.
oder Polypropylenmischungen, die nur aus nichtmodifizierten Propylenpolymeren B) bestehen, wobei die Komponenten B3) und/oder B4) in Anteilen von 5 bis 50 Masse% und die verbleibenden Komponenten im Gemisch von 95 bis 50 Masse% enthalten sind,
und wobei in den Polypropylenmischungen weiterhin in den 0,01 bis 5 Masse% Hilfsstoffe, bezogen auf die Summe der Polyolefine, enthalten sein können,
durch Aufschmelzen im Extruder bei Massetemperaturen von 185 bis 310°C, Überführung der Schmelze durch Spinnpumpen zu den Spinndüsen und Abzug der extrudierten Filamente bei Abzugsgeschwindigkeiten von 1000 bis 5000 m/min
Claims (10)
- Nichtnachverstreckte Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung mit Kapillartitern von 1 bis 10 dtex und Zugdehnungen über 130% bei Zugfestigkeiten von mindestens 15 cN/tex dadurch gekennzeichnet, daß die nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarne entweder aus Polypropylenmischungen bestehen, die einerseits aus A) 0, 05 bis 10 Masse% modifizierten nichtlinearen Propylenpolymeren mit Schmelzindices von 0,1 bis 30 g/10 min bei 230°C/2,16 kg und einem Quotienten aus der Grenzviscosität des nichtlinearen modifizierten Polypropylens und der Grenzviscosität des linearen Polypropylens mit weitgehend gleichem Molmassen-Gewichtsmittel von 0,20 bis 0,99, und andererseits aus B) 99,95 bis 90 Masse%, vorzugsweise 99,8 bis 97 Masse%, nichtmodifizierten Propylenpolymeren, wobei die nichtmodifizierten Propylenpolymere aus B1) üblichen Propylenpolymeren, bevorzugt unter Anwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren oder Metallocenkatalysatoren hergestellten Propylenhomopolymeren und/oder Copolymeren aus Propylen, Ethylen und/oder α-Olefinen mit 4 bis 18 C-Atomen mit einem Propylengehalt von 80,0 bis 99,9 Masse% in Form von statistischen Copolymeren, Blockcopolymeren und/oder statistischen Blockcopolymeren, mit Schmelzindices von 0,1 bis 300 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, bevorzugt 1 bis 100 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, die in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen bis 99 Masse%, bevorzugt 50 bis 99 Masse%, enthalten sein können, und/oder B2) einer Polyolefinmischung mit einem Mw/Mw-Verhältnis von 2 bis 6 und einem Schmelzindex von 1 bis 40 g/10 min bei 230°C/2,16 kp, die aus B.1) 60 bis 98 Masse% eines kristallinen Copolymeren aus 85 bis 99,5 Masse% Propylen und 15 bis 0,5 Masse% Ethylen und/oder einem α-Olefin der allgemeinen Formel CH2=CHR, wobei R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, B.2) 2 bis 40 Masse% eines elastischen Copolymers aus 20 bis 70 Masse% Ethylen und 80 bis 30 Masse% Propylen und/oder einem α-Olefin der allgemeinen Formel CH2=CHR, wobei R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, besteht, wobei die Polyolefinmischung in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen bis 50 Masse% enthalten sein kann, und/oder B3) weitgehend amorphen Polypropylenen oder Propylen-Copolymeren mit einem Anteil an kristallinem Polypropylen bzw. kristallinem Propylen-Copolymer unter 10 Masse%, einer Schmelzenthalpie unter 40 J/g und einem Schmelzindex von 0,1 bis 100 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, wobei das weitgehend amorphe Polypropylen ein Homopolymer des Propylens und/oder ein Copolymer des Propylens aus mindestens 80 Mol% Propylen und höchstens 20 Mol% eines oder mehrerer α-Olefine der allgemeinen Formel CH2=CHR ist, wobei R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, die in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen bis 50 Masse% enthalten sein können, und/oder B4) nichtisotaktischen Propylen-Homopolymeren mit einem Schmelzpunkt von 145 bis 165°C, einer Schmelzviscosität über 200000 cps bei 190°C, einer Kristallisations wärme von 4 bis 10 cal/g und einem löslichen Anteil in Diethylether von 35 Masse% bis 55 Masse%, die in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen bis 50 Masse% enthalten sein können, bestehen, oder nur aus nichtmodifizierten Propylenpolymeren B) bestehen, wobei die Komponenten B3) und/oder B4) in Anteilen von 5 bis 50 Masse% und die verbleibenden Komponenten im Gemisch von 95 bis 50 Masse% enthalten sind, wobei weiterhin in den nichtnachverstreckten Polyolefinfasern und Polyolefingarnen 0,01 bis 5 Masse% Hilfsstoffe, bezogen auf die Summe der Polyolefine, enthalten sein können, und wobei die Polyolefinfasern und Polyolefingarne nach dem Abzug keiner Nachverstreckung unterzogen worden sind.
- Nichtnachverstreckte Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtmodifizierten üblichen Propylenpolymere Propylen-Homopolymere, bevorzugt Propylen-Homopolymere mit einem Mw/Mn-Verhältnis von 2 bis 4, 5, sind.
- Nichtnachverstreckte Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die modifizierten nichtlinearen Propylenpolymere modifizierte Polypropylene sind, die durch Behandlung von Propylen-Homopolymeren und/oder Copolymeren aus Propylen mit α-Olefinen mit 2 bis 18 C- Atomen sowie von Mischungen der genannten Polypropylene mit mehrfunktionell ethylenisch ungesättigten Monomeren und/oder ionisierender Strahlung bzw. thermisch zerfallenden Radikalbildnern hergestellt wurden.
- Nichtnachverstreckte Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die modifizierten nichtlinearen Propylenpolymere modifizierte Polypropylene sind, die durch Umsetzung von funktionalisierten Polypropylenen, bevorzugt von Säure- und/oder Säureanhydridgruppen enthaltenden Polypropylenen, mit mehrfunktionellen Verbindungen entgegengesetzter Reaktivität, bevorzugt mit C2 bis C16-Diaminen und/oder C2 bis C16-Diolen, hergestellt wurden.
- Nichtnachverstreckte Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die modifizierten nichtlinearen Propylenpolymere modifizierte Polypropylene sind, die durch hydrolytische Kondensation von Polypropylenen, die hydrolysierbare Silangruppen enthalten, hergestellt wurden.
- Nichtnachverstreckte Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die enthaltenen Hilfsstoffe 0,01 bis 1 Masse% Nukleierungsmittel, 0,01 bis 2,5 Masse% Stabilisatoren, 0,1 bis 1 Masse% Antistatika, 0,2 bis 3 Masse% Pigmente, 1 bis 4,5 Masse% Flammschutzmittel und/oder 0,01 bis 1 Masse% Verarbeitungshilfsmittel, jeweils bezogen auf die Summe der Polyolefine, sind.
- Verfahren zur Herstellung nichtnachverstreckter Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung mit Kapillartitern von 1 bis 10 dtex und Zugdehnungen über 130% bei Zugfestigkeiten von mindestens 15 cN/tex auf Basis von Polypropylenmischungen, dadurch gekennzeichnet, daß entweder Polypropylenmischungen, die einerseits aus A) 0,05 bis 10 Masse% modifizierten nichtlinearen Propylenpolymeren mit Schmelzindices von 0,1 bis 30 g/10 min bei 230°C/2,16 kg und einem Quotienten aus der Grenzviscosität des nichtlinearen modifizierten Polypropylens und der Grenzviscosität des linearen Polypropylens mit weitgehend gleichem Molmassen-Gewichtsmittel von 0,20 bis 0,99, und andererseits aus B) 99,95 bis 90 Masse%, vorzugsweise 99,8 bis 97 Masse%, nichtmodifizierten Propylenpolymeren, wobei die nichtmodifizierten Propylenpolymere aus B1) üblichen Propylenpolymeren, bevorzugt unter Anwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren oder Metallocenkatalysatoren hergestellten Propylenhomopolymeren und/oder Copolymeren aus Propylen, Ethylen und/oder α-Olefinen mit 4 bis 18 C-Atomen mit einem Propylengehalt von 80,0 bis 99,9 Masse% in Form von statistischen Copolymeren, Blockcopolymeren und/oder statistischen Blockcopolymeren, mit Schmelzindices von 0,1 bis 300 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, bevorzugt 1 bis 100 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, die in den Polypropylenmischungen bis 99 Masse%, bevorzugt 50 bis 99 Masse%, enthalten sein können, und/oder B2) einer Polyolefinmischung mit einem Mw/Mn-Verhältnis von 2 bis 6 und einem Schmelzindex von 1 bis 40 g/10 min bei 230°C/2,16 kp, die aus B.1) 60 bis 98 Masse% eines kristallinen Copolymeren aus 85 bis 99,5 Masse% Propylen und 15 bis 0,5 Masse% Ethylen und/oder einem α-Olefin der allgemeinen Formel CH2=CHR, wobei R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, B.2) 2 bis 40 Masse% eines elastischen Copolymers aus 20 bis 70 Masse% Ethylen und 80 bis 30 Masse% Propylen und/oder einem α-Olefin der allgemeinen Formel CH2=CHR, wobei R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, besteht, wobei die Polyolefinmischung in den Polypropylenmischungen bis 50 Masse% enthalten sein kann, und/oder B3) weitgehend amorphen Polypropylenen oder Propylen-Copolymeren mit einem Anteil an kristallinem Polypropylen bzw. kristallinem Propylen-Copolymer unter 10 Masse%, einer Schmelzenthalpie unter 40 J/g und einem Schmelzindex von 0,1 bis 100 g/10 min bei 230°C/2,16 kg, wobei das weitgehend amorphe Polypropylen ein Homopolymer des Propylens und/oder ein Copolymer des Propylens aus mindestens 80 Mol% Propylen und höchstens 20 Mol% eines oder mehrerer α-Olefine der allgemeinen Formel CH2=CHR ist, wobei R ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, die in den Polypropylenmischungen bis 50 Masse% enthalten sein können, und/oder B4) nichtisotaktischen Propylen-Homopolymeren mit einem Schmelzpunkt von 145 bis 165°C, einer Schmelzviscosität über 200000 cps bei 190°C, einer Kristallisationswärme von 4 bis 10 cal/g und einem löslichen Anteil in Diethylether von 35 Masse% bis 55 Masse%, die in den Polypropylenmischungen bis 50 Masse% enthalten sein können, bestehen, oder Polypropylenmischungen, die nur aus nichtmodifizierten Propylenpolymeren B) bestehen, wobei die Komponenten B3) und/oder B4) in Anteilen von 5 bis 50 Masse% und die verbleibenden Komponenten im Gemisch von 95 bis 50 Masse% enthalten sind, und wobei in den Polypropylenmischungen weiterhin in den 0,01 bis 5 Masse% Hilfsstoffe, bezogen auf die Summe der Polyolefine, enthalten sein können, durch Aufschmelzen im Extruder bei Massetemperaturen von 185 bis 310°C, Überführung der Schmelze durch Spinnpumpen zu den Spinndüsen und Abzug der extrudierten Filamente bei Abzugsgeschwindigkeiten von 1000 bis 5000 m/min A) durch schnellaufende Galetten und/oder Wickler und Aufspulen der Filamente bzw. Garne oder B) durch Luftstrahl oder Vacuum verarbeitet werden.
- Verfahren zur Herstellung nichtnachverstreckter Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzug der extrudierten Filamente durch Luftstrahl, gegebenenfalls unter Blasen eines hocherhitzten Luftstroms um die Spinndüsenöffnungen gegen die schmelzflüssigen extrudierten Filamente, erfolgt.
- Verwendung nichtnachverstreckter Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung und daraus hergestellter textiler Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 zur Erzeugung von mehrschichtigen Textilien, bevorzugt in Kombination mit Naturfasern, technischen Textilien, bevorzugt in Form von Tauwerken, hochfesten Gurten und Filtergeweben, Heimtextilien, bevorzugt von Teppichböden und Möbelbezugsstoffen, Vliesstoffen im Medizin- und Hygienebereich und von Geotextilvliesen.
- Verwendung nichtnachverstreckter Polyolefinfasern und Polyolefingarne hoher Festigkeit und Dehnung und daraus hergestellter textiler Flächengebilde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 zur Erzeugung von elastischen Hygieneartikeln.
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