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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Katheterventil mit einem Schließmechanismus gemäß dem Wortlaut nach Anspruch 1.
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Katheterventile zum Verschließen von Katheterschläuchen sind bekannt. In diesem Zusammenhang verwiesen sei auf das
Schweizer Patent Nr. 663 829 , in welchem Schweizer Patent ein Katheterventil beschrieben ist, welches ein einfaches Verschließen und Wiederöffnen eines Katheters ermöglicht. Eines der Probleme von Patienten mit einem Blasen-Dauerkatheter besteht im häufigen Wasserlösen in der Nacht. Der Gang zur Toilette ist für den Patienten und gegebenenfalls für Mitbewohner sehr störend. Um diesen nächtlichen Störungen Abhilfe zu schaffen, schließen viele Patienten über die Nacht einen Urinbeutel an den Katheter an, damit der Urin kontinuierlich abfließen kann.
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Es ist aus der
CH 684165 A5 ein selbstschließendes Katheterventil bekannt mit einem Gehäuse, welches einen Schlauchaufsteckstutzen aufweist und von einem Ventilschlauchstück durchdrungen ist. In der Kontur des Gehäuses ist ein Betätigungsorgan angeordnet, mit welchem sich ein Federelement derart verformen lässt, dass das Ventilschlauchstück in eine offene Position verformt wird. Das Federelement kann dazu als ein elastisches, biegbares Rohr einstückig mit dem Schlauchaufsteckstutzen ausgeführt sein. In dem Gehäuse ist zudem eine Kammer angeordnet, wobei das Ventilschlauchstück vom Federelement gegen eine Kammerwand gedrückt wird und damit geschlossen wird. An dem, dem Schlauchaufsteckstutzen gegenüberliegenden Teil des Gehäuses, ist ein Steckerteil für einen bajonettartigen Verschluss vorgesehen.
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Aus der Druckschrift
DE 33 24 699 C1 ist ein weiteres Katheterventil bekannt, welches mittels Knickung eines inneren Schlauches die Ventilfunktion realisiert. Im Gegensatz zur vorherigen Lösungen wird hierbei in Varianten vorgeschlagen, dass mittels Federkraft ein Öffnen des Ventils bewirkt wird, wobei die Geschlossenstellung über eine Verrastung erfolgt. Weiterhin wird anstelle eines Schlauchaufsteckstutzens zum Anschluss einer weiteren Leitung nunmehr eine konische Hülse zur Verbindung vorgeschlagen.
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Beim Anschließen des Urinbeutels musste bisher der konische Verschlussstopfen oder das Katheterventil vom Katheter entfernt werden, was wiederum eine größere Infektionsgefahr mit sich brachte.
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Entsprechend besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Möglichkeit zu schaffen, dass beispielsweise ein Urinbeutel an einen Katheter angeschlossen werden kann, ohne die obenerwähnten Komplikationen.
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Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe mittels eines Katheterventils gemäß dem Wortlaut insbesondere nach Anspruch 1 gelöst.
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Vorgeschlagen wird, dass am Katheterventil eine Anschlusspartie vorgesehen ist, welche, entgegengesetzt zum Anschlussende an den Katheter, am Ventil angeordnet ist und an welcher Anschlusspartie, beispielsweise mittels einer Kupplungsvorrichtung, eine Schlauchverbindung zu einem Urinbeutel angeschlossen werden kann.
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Weitere bevorzugte Ausführungsvarianten des Katheterventils sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 7 charakterisiert.
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Die Erfindung wird nun beispielsweise unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch dargestellt und auseinandergezogen, ein erfindungsgemäßes Katheterventil und ein dazugehöriges Kupplungsstück in Längsansicht;
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2 das Katheterventil und das Kupplungsstück aus 1 in zusammengesetztem Zustand;
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3 die vorliegende Erfindung, angewendet auf ein Katheterventil gemäß dem erwähnten
Schweizer Patent Nr. 663 829 , im Längsschnitt und im gekoppelten Zustand und
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4 das Katheterventil von 3 im entkoppelten und verschlossenen Zustand im Längsschnitt.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Katheterventil und das dazugehörige Kupplungsstück, zwischengeschaltet zwischen einen Urinkatheter und einen am Kupplungsstück angeschlossenen Urinbeutel.
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Das Katheterventil 1 umfasst einen Nippelanschluss 7 für das Einführen in einen Katheteranschluss 5. Am Nippel 7 angeordnet ist ein Dichtungs- oder O-Ring 8, vorgesehen, um ein dichtes Anschließen des Ventils am Katheter zu gewährleisten. Weiter umfasst das Ventil 1 eine Schiebehülse 9, welche zum Verschließen und Öffnen des Ventils 1 dient und auf deren Funktionsweise nachfolgend unter Bezug auf die 3 und 4 näher eingegangen wird. Rückseitig an dieser Schiebehülse 9 ist eine ringförmige Schulter 10 angeordnet für das Halten des Kupplungsstückes 3. Am rückseitigen Ende des Ventils ist ein Auslassnippel 13 vorgesehen.
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Das Kupplungsstück 3 weist frontseitig ein klammer- oder zangenartiges Element 15 auf, aufweisend in der Darstellung gemäß 1 vier voneinander getrennte Klauen 17. Wenigstens zwei dieser Klauen 17 sind rückseitig verlängert und bilden Betätigungslappen 19. Rückseitig am Kupplungsstück 3 ist erneut ein Schlauchansatznippel 21 vorgesehen für das Anschließen eines Schlauchelementes 23 bzw. eines weiteren Anschlussnippels 25, welcher über einen Schlauch 27 und eine Verbindung 31 mit einem Urinbeutel 33 verbunden ist. Der Urinbeutel 33 kann beispielsweise mittels einer Betthängevorrichtung versehen sein.
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In 2 sind nun Ventil- und Kupplungsstück miteinander verbunden dargestellt, wobei die ringförmige Schulter 10 durch die Elemente der frontseitigen Klaue oder Zange 15 hintergriffen ist. Mittels einer Klinke oder eines Betätigungshebels 11 kann das Katheterventil geöffnet werden, indem die Schiebehülse 9 gegen das Kupplungsstück hin verschoben wird. Damit ist der Katheter frei mit dem Urinbeutel verbunden.
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Unter Bezug auf die
3 und
4 wird kurz die Funktionsweise des verwendeten Ventils beschrieben, welches an sich bereits aus der
Schweizer Patentschrift Nr. 663 829 bekannt ist. Dabei zeigt
3 im Längsschnitt das analog
2 an einen Katheter
5 angeschlossene erfindungsgemäße Ventil, wobei für entsprechende Teile dieselben Bezugszeichen angeführt sind. Im Gegensatz zu
2 ist in
3 das Innenleben des erfindungsgemäßen Ventils dargestellt, wobei der Katheterdurchgang
12 in offener Stellung dargestellt ist. Dies ist möglich, indem ein Knickschlauch
37, wie er aus der
CH-PS-663 829 bekannt ist, in axial gestreckter Position angeordnet ist. Dies wird dadurch erreicht, indem die Schiebehülse
9 vom Anschlussnippel
7 wegbewegt wird und beispielsweise mittels einer Verdrehung der Schiebehülse arretiert wird. Die Arretierung kann auch mittels der Klinke
11 erfolgen, welche in Schräglage angeordnet ist. Durch das Bewegen der Schiebehülse
9 wird eine Federanordnung
36 im Innern des Ventils zusammengepresst, wobei es sich bei dieser Federanordnung beispielsweise um eine Schraubenfeder handeln kann. Damit ist nun das Ventil geöffnet und wird vorzugsweise über die Nacht in dieser Stellung angeordnet, damit der Urin ständig abfließen kann.
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Durch das rückseitige Anpressen des beispielsweise gummielastisch ausgebildeten Anschlussnippels 13 an eine entsprechende Auskragung im Kupplungsstück 3 ist ein dichtes Verbinden zwischen dem Ventil und dem Kupplungsstück und damit mit der Verbindung zum Urinbeutel gewährleistet.
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Während des Tages wird der Urinbeutel 33 durch Zusammendrücken der beiden Lappen 19 abgekuppelt, indem die frontseitig an den Klammerlappen angeordneten Vorsprünge 16 von der ringförmigen Schulter 10 abgehoben werden. Dadurch kann das Kupplungsstück vom Ventil weggezogen werden, und nun kann das Ventil als normales Ventil für Einhandbedienung und automatische Schließvorrichtung benutzt werden.
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Dabei zeigt 4 das nun freie erfindungsgemäße Ventil in verschlossenem Zustand, in dem die Schiebehülse 9 gegen den Anschlussnippel 7 hin angeordnet ist, welche Bewegung der Schiebehülse 9 durch Entspannen der Federanordnung 36 bewirkt wird. Dadurch wird der Knickschlauch 37 mehrfach geknickt, wodurch das Ventil verschlossen ist.
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Anstelle des in den 3 und 4 dargestellten Ventils kann selbstverständlich auch ein Ventil mit Bajonettverschluss oder eine andere, geeignete Schließvorrichtung verwendet werden. Allerdings hat das in den 3 und 4 dargestellte Ventil den Vorteil, dass es selbstschließend ist.
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Das An- und Abkuppeln eines Urinsackes erfolgt vorzugsweise immer bei geschlossenem Ventil.
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Selbstverständlich kann auch das Kupplungsstück andersartig ausgebildet werden, und auch das Ankuppeln bzw. Entkuppeln muss nicht zwingend mit den in den 1 bis 4 dargestellten verlängerten Lappenteilen 19 erfolgen.
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Vorzugsweise ist das Kupplungsstück selbstzentrierend ausgebildet, so dass der Nippelanschluss vom Urinschlauch immer in das Schlauchende bzw. den Anschlussnippel 13 des Knickschlauches 37 des Katheterventils eingeführt wird und gleichzeitig abdichtet.
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Bei den in den 1 bis 4 dargestellten Katheterventilen bzw. Kupplungsstücken handelt es sich um Beispiele, welche geeignet sind, die vorliegende Erfindung näher zu erläutern. Selbstverständlich ist es möglich, die Anschlusspartien am Ventil und die Kupplungsstücke andersartig auszubilden; wesentlich ist, dass am Katheterventil das wieder lösbare Ankuppeln bzw. Anstecken eines Verbindungsstückes möglich ist, mittels welchem beispielsweise ein Urinbeutel wieder lösbar mit dem Katheterventil verbunden werden kann. Auch die für das Herstellen des Katheterventils bzw. des damit zu verbindenden Kupplungsstückes zu verwendenden Materialien sind nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, da sich im Prinzip sämtliche Urinresistenten Kunststoffe bzw. Polymermaterialien dafür eignen.