DE19717240C1 - Vorrichtung zum taktweisen Fördern von Schäumformen in einer automatischen Schäumanlage - Google Patents
Vorrichtung zum taktweisen Fördern von Schäumformen in einer automatischen SchäumanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fördereinrichtung für Schäumformen einer au
tomatischen Schäumanlage, insbesondere auf vertikale oder horizontale Rechtec
kumsetzer-Systeme, bei denen eine Längstransportstrecke als Bedienstrecke und
die andere, gegenläufige Längstransportstrecke als Aushärtestrecke ausgelegt ist.
An den beiden Enden der Längstransportstrecken befinden sich Umsetzer, die
Schäumformen auf die jeweils andere Längstransportstrecke umsetzen.
In der Bedienstrecke werden die Schäumformen zuerst geöffnet und das bereits
ausgeschäumte und ausgehärtete Gehäuse entnommen, danach ein neues Leer
gehäuse eingelegt, die Form geschlossen und anschließend in den Hohlraum zwi
schen Außen- und Innenteilen des Leergehäuses ein hochwertiger Isolationswerk
stoff gegossen, der beim Aufschäumen den gesamten Hohlraum ausfüllt. In der
anschließenden Aushärtestrecke härtet das in die Schäumform eingebrachte
Schaumgemisch unter bestimmten Temperatur- und Zeitbedingungen aus, die Form
gelangt anschließend nach dem Umsetzen wieder in die Bedienstrecke und dort
wird das fertige Gehäuseteil entnommen.
Die Schaumkomponenten benötigen für ein optimales Ausschäumen bestimmte
Formentemperaturen. Auf diese Temperatur müssen alle Formen vorgewärmt wer
den, bevor das Ausschäumen der Formteile beginnt und während des Schäumens
und Aushärtens muß diese Temperatur eingehalten werden, um eine gute
Schaumqualität zu erhalten. Bei allen bekannten Transportsystemen ist deshalb der
Aushärtebereich als Temperiertunnel gestaltet. Die Wärmeverluste der Formen
während eines Umlaufes auf dem Transportsystem werden dort immer wieder aus
geglichen.
Bei größeren Stillständen kühlen die außerhalb des Temperiertunnels stehenden
Formen relativ schnell ab. Deshalb muß das gesamte Transportsystem und die Hei
zung im Temperiertunnel vor Arbeitsbeginn längere Zeit in Betrieb genommen wer
den, damit auch die abgekühlten Formen wieder temperiert sind.
Bei Anlagen, die nicht durchgehend, d. h. nicht im Dreischichtsystem, arbeiten,
kommt es täglich zu längeren Verlustzeiten und zu hohen Energie- und Heizleistun
gen vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn oder zu einer ungenügenden Qualität der
Schaumteile beim Schäumen in ausgekühlten Formen.
Ein weiterer Nachteil der meisten bisherigen Rechteckumsetzer-Systeme besteht
darin, daß der Transport der Schäumformen auf den beiden Längstransportstrec
ken zwar gegenläufig aber jeweils als Gesamtheit im gleichen Abstand, in gleichmäßi
gen Transportzeiten und -geschwindigkeiten erfolgt. Diese gleichmäßigen und
durch die Handhabungstechnik an den Bedienstationen relativ großen Formenab
stände und die einheitlichen Transportgeschwindigkeiten an allen Stationen wirken
sich ungünstig auf den Platzbedarf der Anlage aus und verleihen dem gesamten
Transportsystem eine Starrheit hinsichtlich der Formenanzahl und der Aushärtezei
ten der Formteile.
Sind die Transportsysteme nicht mit der vollen Formenzahl bestückt, bewirken die
leeren Formenplätze in den Bedienstationen Leertakte, wodurch die Produktivität
der Anlage gemindert wird.
Zur Vermeidung dieser Nachteile sind Anlagen bekannt, bei denen die Aushär
testrecke aus einer Vielzahl von einzelnen Teilstrecken zusammengesetzt ist, die
alle mit separaten Antrieben versehen sind.
Das Öffnen und Schließen von Lücken in der Aushärtestrecke erfolgt über eine
elektronische Steuerung. Allen Formenplätzen sind Stoppsensoren zugeordnet, mit
denen durch Zu- bzw. Abschalten der Antriebe der einzelnen Teilstrecken die ge
wünschten Lücken wahlweise geöffnet oder geschlossen werden. Weiterhin können
bei diesen Anlagen zum Arbeitsschluß durch das Schließen der Lücken die Formen
der Bedienstrecke in den Temperiertunnel der Aushärtestrecke geschoben werden.
Beim erneuten Arbeitsbeginn werden die temperierten Formen vom Temperiertun
nel zurück in die Bedienstrecke befördert, womit das aufwendige Vorheizen zum
Arbeitsbeginn entfällt.
Diese Gestaltung der Aushärtestrecke ist aber durch die Vielzahl der Einzelstrec
ken, aus denen sich die Aushärtestrecke zusammensetzt, und die daraus bedingte
Vielzahl von Einzelantrieben sowie durch die aufwendige elektronische Steuerung
an allen Formenplätzen und Einzelstrecken bautechnisch sehr kompliziert und
teuer.
Desweiteren sind Transportsysteme bekannt, bei denen das Mitnehmen von
Gegenständen oder auch Formen durch einfache Mechanismen ermöglicht wird.
In der DE 195 18 458 A1 wird eine Einlaufvorrichtung beschrieben, bei der
unterschiedlich lange Gegenstände ohne Verstellung der Vorschubeinheit
transportiert werden.
Dies geschieht durch eine Vielzahl von Klinken, die außerhalb ihres Schwerpunktes
an der Vorschubeinheit drehbar gelagert und unmittelbar über dem
mitzunehmenden Gegenstand so angeordnet sind, so daß die nach dem
Gegenstand sich befindlichen Mitnehmer immer in den Vorschubweg ragen.
In der DE 31 18 133 C2 wird eine Zuführeinrichtung mit Transportklinke unter
Schutz gestellt, die beim Rückhub durch exzentrische Lagerung aus dem
Transportbereich ausschwenkt und damit die Zufuhr eines neu zu transportierenden
Gegenstandes ermöglicht.
Ein ähnliches Transportsystem wird in der US 43 52 651 erläutert, wobei die
Mitnehmer des Gegenstandes, einer Form, durch eine federbelastete drehbar
gelagerte Klinke erfolgt, die unter die Form fährt, während des Unterfahrens durch
eine Anlaufschräge nach unten gedrückt wird und danach durch die
Federbelastung hinter den unter der Form befindlichen Mitnehmer rastet.
Allen beschriebenen Lösungen ist gleich, daß mit dem Klinkenmechanismus immer
nur ein Gegenstand transportiert wird, oder jeder Klinkenmechanismus einen
separaten Antrieb besitzt.
Aufgabe der Erfindung ist, das Fördersystem einer Schäumanlage so zu gestalten,
daß eine hohe Produktivität der Anlage durch Flexibilität bezüglich der Formenan
zahl und der Aushärtezeiten gewährleistet wird, das Fördersystem kosten-, zeit-,
energie- und platzsparend ist und mit diesem unnötige Verlustzeiten für das Vor
wärmen von ausgekühlten Formen vermieden werden.
Zur Realisierung dieser Aufgabe in einem Rechteckumsetzer-System mit temperier
ter Aushärtestrecke soll die Transportvorrichtung so gestaltet werden, daß mit ein
fachen mechanischen Mitteln das Transportieren und gleichzeitig das Öffnen und
Schließen von Formenlücken in der Aushärtestrecke möglich wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Im einzelnen besteht diese Transportvorrichtung aus einem über den Formen
der Aushärtestrecke angebrachten, durchgängigen und taktweise im Vor- und
Rückhub bewegbaren Schubbalken, an dem im Abstand der Formenteilung t eine
oder mehrere Klinken angebracht sind.
Die Klinken sind außerhalb ihres Schwerpunktes drehbar gelagert, so daß sie allein
durch ihr Eigengewicht auf die Formen fallen. Die Gestaltung der Klinken und die
obere Kontur der Schäumform sind so aufeinander abgestimmt, daß die Klinken
einmal die Funktion als Mitnehmer und zum anderen die Funktion als Abtaster für
freie bzw. für belegte Formenplätze erfüllen.
Die Kontur an der unteren Seite der Klinke besitzt deshalb ein oberes Mitnehmer
element, vorzugsweise eine Aussparung für einen Mitnehmer, der sich als unteres
Mitnehmerelement auf der oberen Fläche der Schäumform befindet. Die in Förder
richtung liegenden vorderen Stirnflächen von Mitnehmeraussparung und Mitnehmer
sind schräge Gleitflächen, mit denen sie beim Rückhub aufeinander abgleiten. Die
hinteren Stirnflächen verlaufen senkrecht und sind als Anschlagflächen für den
Vorhub gestaltet. Außerdem sind an jeder Klinke ein oder mehrere Abtastarme, die
in Transportrichtung, d. h. zum vorgeordneten Formenplatz weisen und diesen vor
geordneten Formenplatz abtasten. Jede Schäumform besitzt als Gegenstück zu
jedem Abtastarm eine erhöht angebrachte Abtastfläche, vorzugsweise in Form ei
nes Bügels, der auf der oberen Fläche der Schäumform angebracht ist und unter
dem sich ein Freiraum befindet. Die Abtastfläche ragt soviel über die Form heraus,
daß beim Aufliegen der Abtastarme auf der Abtastfläche der vorgeordneten Form
der Mitnehmer der unter der Klinke liegenden Form und die Mitnehmeraussparung
der Klinke nicht ineinander greifen. Für das Transportieren der Formen stehen Mit
nehmer und Mitnehmeraussparung miteinander in Eingriff und bilden eine form
schlüssige Verbindung. In dieser Position befinden sich die Abtastarme in ihrer un
teren Endstellung und ragen in den Freiraum unterhalb der Abtastfläche der vorge
ordneten Form. Zur Fixierung der unteren Endstellung der Klinke bei freien For
menplätzen besitzt die Klinke einen Anschlag, beispielsweise einen Klotz an der
oberen Klinkenfläche, der in waagrechter Klinkenposition auf dem Schubbalken
aufliegt und damit die untere Endstellung der Klinke bestimmt.
Der Antrieb des Schubbalkens ist so gestaltet, daß der Vor- und Rückhub des
Schubbalkens in zwei verschiedenen Hublängen, einem kurzen Hub und einem
langen Hub, möglich ist. Die Länge des kurzen Vor- und Rückhubs entspricht dem
Abstand der Formenteilung t plus einem kleinen Spiel s zwischen Mitnehmer und
Mitnehmeraussparung. Die Länge des langen Vor- und Rückhubs entspricht dem
Abstand der Formenteilung t plus der Überlappung ü von Abtastarm und Abtastflä
che der vorgeordneten Form.
Das Fördersystem der Schäumanlage ist so aufgebaut, daß während einer Taktein
heit auf der Bedienstrecke, d. h. während der Zeitspanne von der Ankunft in einer
Bedienstation bis zur Ankunft der nächstfolgenden in Bedienstation die Formen in
der Aushärtestrecke zweimal getaktet werden.
Bei einer Form, die nach dem Umsetzen aus der Ebene der Bedienstrecke in die
Ebene der Aushärtestrecke sich noch in der Umsetzstation befindet, ist zunächst
der vorgeordnete Formenplatz leer. Der Schubbalken wird mit seinem langen Rück
hub (t + ü) betätigt, wobei er soweit in die Umsetzstation hineinragt, bis er mit seiner
letzten Klinke über der Form in der Umsetzstation steht. Dabei rutschen auf der
gesamten Aushärtestrecke die Abtastarme der Klinken von den Abtastflächen der
vorgeordneten Formen herunter bzw. die Klinken, deren vorgeordneten Formen
plätze frei sind, nehmen ihre untere Endstellung ein. In dieser Position stehen die
Mitnehmeraussparungen der Klinken mit allen Mitnehmern der darunterliegenden
Formen in Eingriff. Beim nächsten Schritt werden alle Formen der Aushärtestrecke
um eine Formenteilung (t) gefördert. Dabei wird der Schubbalken um einen langen
Vorhub (ü + t) getaktet. Die Klinken überwinden zunächst das "große" Spiel (ü) zwi
schen den senkrechten Anschlagflächen von Mitnehmeraussparung und Mitneh
mer. Liegen die Anschlagflächen aneinander, werden alle Formen um eine Formen
teilung (t) vorwärts geschoben. Die Abtastarme der Klinken, deren vorgeordneter
Formenplatz belegt ist, ragen bei diesem langem Vorhub in die Freiräume unter den
Abtastflächen. Nach dem Fördern aller Formen erfolgt der kurze Rückhub (t + s), bei
dem alle Klinken über die Gleitflächen an den Mitnehmern laufen und dabei die
Klinken anheben. Mit diesem Takt erfolgt eine mechanische Lückenabfrage, indem
die Klinken deren vorgeordneten Formenplätze frei sind, herunterfallen und damit
Mitnehmeraussparung und Mitnehmer ineinandergreifen, während die Klinken, de
ren vorgeordneten Formenplätze belegt sind, mit ihren Abtastarmen auf den Ab
tastflächen der vorgeordneten Form aufliegen, Mitnehmer und Mitnehmerausspa
rung stehen nicht im Eingriff. Beim nächsten Fördertakt, der zum Lückenschließen
dient, wird der Schubbalken mit dem kurzen Vorhub (t + s) betätigt. Alle Formen
deren vorgeordnete Formenplätze leer sind, werden um eine Formenteilung t weiter
gefördert, während die aneinander gereihten Formen ihre Position beibehalten. Die
vorderste der getakteten Formen schließt dabei die erste Lücke in der
Aushärtestrecke.
Mit dem nächsten Takt erfolgt wieder ein langer Rückhub (t + ü) bei dem der Schub
balken mit seiner vordersten Klinke bis in die Umsetzerstation ragt, um bei dem an
schließenden Takten aller Formen die nächste Form aus der Umsetzerstation in die
Aushärtestrecke zu ziehen, während gleichzeitig am hintersten Ende der Aushär
testrecke die letzte Form in die Umsetzerstation geschoben wird zur weiteren Um
setzung in die Bedienstrecke.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, eine beliebige Anzahl von
Formenplätzen in der Aushärtestrecke nicht zu belegen bzw. alle Formenplätze der
Aushärtestrecke im Abstand der Formenteilung t zu belegen. Damit kann mit einer
einfachen mechanischen Lösung die Anzahl der Formen in der Aushärtestrecke
und die Transportzeiten durch die Aushärtestrecke variabel gestaltet werden. Au
ßerdem ist es von Vorteil, bei temperierten Aushärtestrecken während des Produk
tionsbetriebes in der Aushärtestrecke Formenplätze freizulassen und diese zum
Schichtende mit den Formen aus der Bedienstrecke aufzufüllen. Für einen erneuten
Schäumprozeß stehen dann jederzeit temperierte Formen zur Verfügung.
Die Erfindung wird im nachfolgenden Ausführungsbeispiel anhand der nachstehen
den Zeichnungen näher erläuert.
Darin zeigen:
Fig. 1 Schäumanlage
Fig. 2 Transportvorrichtung in der Endstellung nach dem langem Rückhub
Fig. 3 Transportvorrichtung beim langen Vorhub im Fördertakt
"Takten alle"
Fig. 4 Transportvorrichtung in der Endstellung nach dem kurzem Rückhub
Fig. 5 Transportvorrichtung beim kurzen Vorhub im Fördertakt
"Lücke schließen"
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum taktweisen Fördern von Schäumformen 3
in einer automatischen Schäumanlage bezieht sich auf ein Fördersystem, das als
Rechteckumsetzer gestaltet ist. Ein solches Fördersystem ist in Fig. 1 dargestellt
und besteht aus zwei Längstransportstrecken, der Bedienstrecke 6 und der tempe
rierten Aushärtestrecke 7.
Am Ende beider Längstransportstrecken befinden sich die Umsetzstationen 8, die
die Schäumformen 3 von einer Längstransportstrecke in die andere umsetzen. Die
Formen 3 besitzen Transportrollen 3.4, mit denen sie auf Schienen 4 die Aushärte-
und Bedienstrecke 6, 7 durchlaufen.
Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung soll erreichen, daß eine beliebige An
zahl von Formen 3 die temperierte Aushärtestrecke 7 durchläuft, indem mit einfa
chen mechanischen Mitteln je nach Anzahl der Formen automatisch Formenlücken
geöffnet und wieder geschlossen werden.
Das Fördersystem ist deshalb so aufeinander abgestimmt, daß während einer
Takteinheit in der Bedienstrecke 6 und in den Umsetzstationen 8, die Transportvor
richtung der Aushärtestrecke zweimal taktet, d. h. daß einmal im langen Vorhub alle
Formen transportiert werden und zum anderen im kurzen Vorhub nur die Formen,
vor denen eine Lücke ist. Dadurch können immer nur bei jedem zweiten Takt in der
Aushärtestrecke 7 Schäumformen 3 aus der Bedienstrecke 6 übernommen bzw. am
Ende der Aushärtestrecke 7 Schäumformen in die Bedienstrecke übergeben wer
den. Folglich bleibt in der Aushärtestrecke zunächst mindestens jeder zweite For
menplatz leer. Ist die Anzahl der Schäumformen in der Anlage so groß, daß in der
Aushärtestrecke mehr als nur jeder zweite Formenplatz belegt werden muß, dann
erfolgt die Belegung jedes Formenplatzes durch ein Aneinanderreihen der Formen
vom Ende der Aushärtestrecke nach vorn aufbauend.
Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung besteht aus einem Schubbalken 1, der
durchgängig über den Formen 3 der Aushärtestrecke 7 angeordnet ist.
Der Schubbalken 1 wird beispielsweise mittels Motor und Kurbelschleife so ange
trieben, daß er wechselweise einmal in einem langen Rück- und Vorhub und einmal
in einem kurzen Rück- und Vorhub taktet.
Am Schubbalken 1 befinden sich im Abstand der Formenteilung t eine oder meh
rere Klinken 2. Über ein Drehgelenk 2.4 sind die Klinken 2 außerhalb ihres Schwer
punktes am Schubbalken 1 gelagert. Damit fallen die Klinken 2 allein durch ihr Ei
gengewicht auf die Schäumformen 3.
Die Klinken 2 sind so gestaltet, daß in ihrer unteren Seite eine Mitnehmerausspa
rung 2.1 eingearbeitet ist, der ein Mitnehmer 3.1 auf der oberen Fläche der
Schäumform 3 zugeordnet ist.
Die in Förderrichtung liegenden vorderen Stirnflächen von Mitnehmeraussparung
2.1 und Mitnehmer 3.1 sind schräge Gleitflächen 5.1 und 5.2, während die hinteren
Stirnflächen als senkrechte Anschlagflächen 5.3 und 5.4 für den Vorhub gestaltet
sind.
Außerdem besitzt jede Klinke 2 mindestens einen Abtastarm 2.2, der zu dem in
Transportrichtung vorgeordneten Formenplatz 3.a weist und diesen abtastet.
Als Gegenstück besitzt jede Form 3 eine Abtastfläche 3.2, die beispielsweise in
Form eines Bügels gestaltet ist und unter der sich ein Freiraum 3.3 befindet.
Abtastarm 2.2, Abtastfläche 3.2, Mitnehmeraussparung 2.1 und Mitnehmer 3.1 sind
so aufeinander abgestimmt, daß beim Aufliegen des Abtastarmes 2.1 auf der Ab
tastfläche der vorgeordneten Form 3.a die Klinke 2 angehoben ist und damit der
Mitnehmer 3.1, der unter der Klinke liegenden Form mit der Mitnehmeraussparung
2.1 der Klinke nicht in Eingriff steht. Für das Transportieren der Form 3 befindet
sich die Klinke 2 in ihrer unteren Endlage, Mitnehmer 3.1 und Mitnehmerausspa
rung 2.1 der Klinke stehen in Eingriff, während der Abtastarm 2.2 in einen freien
Formenplatz bzw. bei belegten Formenplätzen in den Freiraum 3.3 unter Abtastflä
che 3.2 ragt.
Zur Fixierung der unteren Endstellung der Klinke 2 bei freien vorgeordneten For
menplätzen, den Lücken, befindet sich an der Klinke 2 ein Anschlag 2.3. Dieser
kann beispielsweise an der oberen Fläche der Klinke so angeordnet sein, daß er
bei waagerechter Klinkenstellung auf dem Schubbalken 1 aufliegt und damit die
Position für die untere Endstellung bestimmt.
Der Schubbalken 1 ist abwechselnd in zwei verschiedenen Hublängen jeweils im
Vor- und Rückhub bewegbar.
Die Länge des kurzen Vor- und Rückhubes setzt sich aus der Formenteilung t und
einem kleinen Spiel s zwischen dem oberen und unteren Mitnehmerelement 2.1
und 3.1 und der Länge des langen Vor- und Rückhubes aus der Formenteilung t
plus der Überlappung ü, die sich beim Aufliegen von Abtastarm 2.2 auf der Ab
tastfläche 3.2 ergibt, zusammen.
In Fig. 2 ist die Transportvorrichtung in ihrer Endlage nach einem langen Rückhub
(t + ü) dargestellt. Die Abtastarme 2.2 sind von den Abtastflächen 3.2 zurückgezo
gen und die Klinken 2 sind durch ihr Eigengewicht heruntergefallen.
Bei freien vorgeordneten Formenplätzen 3.a nehmen sie ihre untere Endstellung
ein und bei belegten vorgeordneten Formenplätzen 3.a sind sie soweit nach unten
gekippt, bis die schräge Gleitfläche 5.1 der Mitnehmeraussparung auf der schrägen
Gleitfläche 5.2 des Mitnehmers aufliegt. Nach dem langen Rückhub erfolgt das
Takten aller Formen 3 durch den langen Vorhub (t + ü), wie in Fig. 3 dargestellt. Die
Klinken überwinden zunächst das große Spiel ü. Dabei rutschen die Klinken 2 mit
ihren Mitnehmeraussparungen 2.1 auf die Mitnehmer 3.1. Gleichzeitig ragen die
Abtastarme 2.2, deren vorgeordnete Formenplätze 3.a belegt sind, in den Freiraum
3.3 unter der Abtastfläche 3.2. Beim Aneinanderliegen der Anschlagflächen 5.3 und
5.4 werden alle Formen 3 um die Formenteilung t weitergeschoben.
Anschließend erfolgt der kurze Rückhub t + s des Schubbalkens 1. In Fig. 4 ist die
Transportvorrichtung in ihrer Endlage nach dem kurzen Rückhub t + s dargestellt.
Die Klinken 2, deren vorgeordnete Formenplätze 3.a belegt sind, bleiben mit ihren
Abtastarmen 2.2 auf den Abtastflächen 3.2 der vorgeordneten Form 3.a liegen,
diese Klinken 2 sind angehoben und die Mitnehmer 3.1 und die Mitnehmerausspa
rungen 2.1 stehen nicht miteinander in Verbindung. Die Klinken 2, deren vorgeord
nete Formenplätze 3.a nicht belegt sind, also eine Formenlücke bilden, fallen in ihre
untere Endstellung. Damit stehen Mitnehmeraussparung 2.1 und Mitnehmer 3.1
miteinander im Eingriff.
Der nächste Fördertakt beinhaltet das Lücken schließen, wie in Fig. 5 dargestellt.
Der Schubbalken taktet um den kurzen Vorhub t + s. Nach dem Überwinden des
geringen Spiels S liegen die Anschlagflächen 5.3 und 5.4 der miteinander im Ein
griff stehenden Mitnehmerelemente 2.1 und 3.1 aneinander. Beim weiteren Takten
werden diese Schäumformen 3, die auf Lücke angeordnet sind, um die Formentei
lung t weiterbefördert.
Die in Transportrichtung vorderste dieser getakteten Schäumformen 3 schließt da
bei die erste Lücke in der Aushärtestrecke 7.
Mit dem nächsten Takt erfolgt wieder ein langer Rückhub. Bei jedem langen Rück
hub t + ü ragt der Schubbalken soweit in die Umsetzerstation 8 am Anfang der
Aushärtestrecke 7, daß die letzte Klinke 2 die Schäumform 3 in der Umsetzerstation
8 ergreift. Beim langen Vorhub t + ü wird die Schäumform aus der Umsetzerstation
8 gezogen, während gleichzeitig die vorderste Schäumform 3 der Aushärtestrecke 7
in die Umsetzerstation 8 am Ende der Aushärtestation geschoben wird und von dort
weiter in die Bedienstrecke 6 gelangt.
1
Schubbalken
2
Klinke
2.1
oberes Mitnehmerelement/Mitnehmeraussparung
2.2
Abtastarm
2.3
Anschlag für Endlage
2.4
Drehgelenk
3
Schäumform
3.avorgeordnete Form/vorgeordneter Formenplatz
3.eerster nichtbelegter Formenplatz/erste Lücke
3.avorgeordnete Form/vorgeordneter Formenplatz
3.eerster nichtbelegter Formenplatz/erste Lücke
3.1
unters Mitnehmerelement/Mitnehmer
3.2
Abtastfläche
3.3
Freiraum unter Abtastfläche
3.4
Transportrollen
4
Schiene
5.1
schräge Gleitfläche Mitnehmeraussparung
5.2
schräge Gleitfläche Mitnehmer
5.3
senkrechte Anschlagfläche Mitnehmeraussparung
5.4
senkrechte Anschlagfläche Mitnehmer
6
Bedienstrecke
7
Aushärtestrecke
8
Umsetzerstation
tFormenteilung
üÜberlappung Abtastarm/Abtastfläche großes Spiel
skleines Spiel zwischen Mitnehmer/Mitnehmeraussparung
tFormenteilung
üÜberlappung Abtastarm/Abtastfläche großes Spiel
skleines Spiel zwischen Mitnehmer/Mitnehmeraussparung
Claims (10)
1. Vorrichtung zum taktweisen Fördern von Schäumformen in der Aushärtestrecke
einer automatischen Schäumanlage, die aus zwei Längstransportstrecken und Um
setzerstationen jeweils am Ende jeder Längstransportstrecke besteht, wobei eine
Längstransportstrecke als Bedienstrecke und die zweite Längstransportstrecke als
temperierte Aushärtestrecke gestaltet ist und alle Schäumformen Rollen besitzen,
mit denen sie auf Schienen die Längstransportstrecken durchlaufen, gekennzeich
net dadurch, daß die Transportvorrichtung der Aushärtestrecke aus einem über den
Formen der Aushärtestrecke angeordneten, durchgängigen Schubbalken (1) be
steht, der in verschiedenen Hublängen, einem kurzen Vor- und Rückhub und ei
nem langen Vor- und Rückhub, abwechselnd taktweise bewegbar ist, und an dem
im Abstand der Formenteilung t jeweils eine oder mehrere außerhalb ihres
Schwerpunktes gelagerte Klinken (2) schwenkbar angeordnet sind, die Klinken (2)
Abtastarme (2.2), die bis zum nächsten vorgeordneten Formenplatz ragen und
obere Mitnehmerelemente (2.1), die auf den unter der Klinke (2) liegenden
Formenplatz weisen, besitzen und dazu die entsprechenden Gegenstücke, wie
Abtastflächen (3.2) und untere Mitnehmerelemente (3.1), auf der oberen Fläche der
Form vorzugsweise so angeordnet sind, daß im Wechsel beim langen Vorhub des
Schubbalkens (1) alle Formen (3) formschlüssig mit der Klinke (2) verbunden sind
und beim kurzen Vorhub nur die Formen, deren vorgeordnete Formenplätze frei
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Klinke (2) als oberes
Mitnehmerelement vorzugsweise eine Mitnehmeraussparung (2.1) besitzt, deren in
Förderrichtung weisende vordere Stirnfläche als schräge Gleitfläche (5.2) und deren
hintere Stirnfläche als senkrechte Anschlagfläche (5.3) gestaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß das untere Mit
nehmerelement auf der Schäumform (3) vorzugsweise als Mitnehmer (3.1) gestaltet
ist, dessen in Förderrichtung weisende vordere Stirnfläche als schräge Gleitfläche
(5.2) und dessen hintere Stirnfläche als senkrechte Anschlagfläche (5.4) gestaltet
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Klinke (2) ei
nen Anschlag (2.3) für die Fixierung der unteren Endlage besitzt, der vorzugsweise
so angeordnet ist, daß er sich in angehobener Klinkenposition über dem Schubbal
ken (1) befindet und in waagrechter Klinkenposition auf dem Schubbalken (1) auf
liegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Abtastfläche (3.2)
auf der Schäumform (3) vorzugsweise als Abtastbügel gestaltet ist, unter dem sich
ein Freiraum (3.3) befindet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch, daß die Abtastfläche
(3.2) auf der oberen Fläche der Schäumform (3) so gestaltet und so hoch ange
ordnet ist, daß beim Aufliegen der Abtastarme (2.2) auf der Abtastfläche (3.2) der
vorgeordneten Form (3a) sich eine Überlappung (ü) ergibt und daß in dieser Posi
tion Mitnehmeraussparung (2.1) der Klinke (2) und Mitnehmer (3.1) der darunterlie
genden Schäumform (3) höhenversetzt und von einander getrennt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch, daß der Schubbalken
(1) wechselweise im langen Vor- und Rückhub und im kurzen Vor- und Rückhub
taktet und dazu vorzugsweise mit einer Kurbelschleife gekoppelt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, gekennzeichnet dadurch, daß sich der lange Vor-
und Rückhub aus der Formenteilung (t) plus der Überlappung Abtast
arm/Abtastfläche (ü) zusammensetzt und der kurze Vor- und Rückhub aus der For
menteilung (t) plus einem geringen Spiel (s) zwischen den Mitnehmerelementen
(2.1 und 3.1).
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, gekennzeichnet dadurch, daß nach einem lan
gen Rückhub (t + ü) des Schubbalkens (1) die Abtastarme (2.2) von der Abtastfläche
(3.2) der vorgeordneten Form (3.a) gezogen sind, die Klinke (2) durch ihr Eigenge
wicht die untere Endlage einnimmt und Mitnehmeraussparung (2.1) und Mitnehmer
(3.1) miteinander in Eingriff stehen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, gekennzeichnet dadurch, daß nach einem kur
zen Rückhub (t + s) des Schubbalkens (1) die Abtastarme (2.2) auf der Abtastfläche
(3.2) der vorgeordneten Form (3.a) aufliegen und die Mitnehmerelemente (2.1 und 3.1) nicht miteinander verbunden sind und daß die Klinken (2), deren vorgeordnete
Formenplätze (3.a) frei sind, ihre untere Endlage einnehmen, womit deren Mitneh
merelemente (2.1 und 3.1) miteinander verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997117240 DE19717240C1 (de) | 1997-04-24 | 1997-04-24 | Vorrichtung zum taktweisen Fördern von Schäumformen in einer automatischen Schäumanlage |
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DE1997117240 DE19717240C1 (de) | 1997-04-24 | 1997-04-24 | Vorrichtung zum taktweisen Fördern von Schäumformen in einer automatischen Schäumanlage |
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Family Applications (1)
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DE1997117240 Expired - Fee Related DE19717240C1 (de) | 1997-04-24 | 1997-04-24 | Vorrichtung zum taktweisen Fördern von Schäumformen in einer automatischen Schäumanlage |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1997-04-24 DE DE1997117240 patent/DE19717240C1/de not_active Expired - Fee Related
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