DE19716562A1 - Führungsrolle für eine Stahl-Stranggießanlage - Google Patents
Führungsrolle für eine Stahl-StranggießanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Führungsrolle für eine Stahl-Strang
gießanlage mit zwischen mehreren Lagerstellen koaxial
benachbart, unabhängig voneinander gelagerten massiven Roll
körpern.
Neben durchgehenden Führungsrollen sind aus dem Stand der
Technik mehrfach gelagerte Führungsrollen bekannt, die ein
Abgießen von Strängen größerer Breite auch bei höheren Gieß
geschwindigkeiten ermöglichen.
Die Rollen von Stranggießanlagen sind bei jeder Umdrehung
durch den auf die Strangkruste wirkenden ferrostatischen
Druck einer hohen mechanischen Wechselbeanspruchung ausge
setzt, welche bei Brammenanlagen über hundert Tonnen pro
Rolle betragen kann.
Eine zusätzliche Beanspruchung der Rollen resultiert aus der
schockartigen Temperaturerhöhung der Rollenoberfläche bei je
dem Kontakt mit dem heißen Strang.
Insbesondere infolge der thermischen Belastung der Führungs
rolle verbiegen sich deren Rollkörper. Die sich unrund dre
henden Rollkörper hinterlassen auf der Strangoberfläche Mar
kierungen und führen zu einer ungleichmäßigen Strangdicke.
Bei den bisher geforderten Endblechdicken in der Stranggieß
technik waren diese Ungleichmäßigkeiten unproblematisch. Zu
nehmend werden jedoch auch Endblechdicken im Bereich von nur
einem Millimeter gefordert, bei denen diese Ungleichmäßigkei
ten nicht mehr akzeptabel sind.
Schließlich verschleißen die Rollkörper während des Betriebs.
Sie müssen daher in regelmäßigen Abständen nachgearbeitet
werden. Die Nachbearbeitung hat eine Abnahme des Rollendurch
messers zur Folge, zieht ab einem gewissen Maß eine erneute
Justage der Rollenführungen nach sich und ist auch nur bis zu
einem bestimmten Mindestdurchmesser der Rollen möglich.
Aufgrund des teilweise unterschiedlichen Verschleißes der
Rollkörper ist eine lineare Anstellung der Führungsrollen
nach der Nacharbeit kaum möglich. Deshalb werden die Rollkör
per häufig gewechselt, was hohen Kosten verursacht.
Aus der JAS 47-29695 geht bereits eine durchgehende Führungs
rolle für eine Stahl-Stranggießanlage hervor, bei der zum
Schutz des Rollkörpers gegen Hitze und Bruch ein röhrenförmi
ges Teil, das die Oberfläche der Führungsrolle bildet, in
axialer Richtung auf den Rollkörper geschoben wird. Der
zwischen dem röhrenförmigen Teil und dem Rollkörper gebildete
Ringraum ist von Kühlmittel durchströmt, das über einen zen
tralen Kanal in der Rollenachse und über sternförmig, sich
radial nach außen erstreckende Leitungen dem Ringraum zuge
führt wird.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, die nachteiligen Wirkungen der thermi
schen Belastung durch den Strang auf die Rollkörper einer
Führungsrolle der eingangs erwähnten Art zu verringern und
die Qualität der unter Verwendung der Führungsrollen herge
stellten Bleche, insbesondere mit geringer Dicke zu ver
bessern.
Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die ver
schleißbedingten Betriebsunterbrechungen und die damit ver
bundenen Kosten zu verringern.
Diese Aufgabe wird bei einer Führungsrolle der eingangs er
wähnten Art dadurch gelöst, daß jeder Rollkörper von mehreren
hohlzylindrischen Hülsen ummantelt ist, die lösbar mit dem
Rollkörper verbunden sind.
Die lösbaren, d. h. zerstörungsfrei von dem Rollkörper trenn
baren Hülsen sind in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfin
dung in Achsrichtung auf den Rollkörper aufschiebbar.
Die Hülsen dienen als Verschleiß- und Wärmeschutz für die
Rollkörper und können je nach Verschleißzustand einzeln ge
wechselt werden. Werden sämtliche Hülsen einer Führungsrolle
gewechselt, entfällt die Justage der Rollenführung und die
Auslastung der gesamten Stranggießanlage wird verbessert. Da
die Hülsen als Verschleißteile konzipiert sind, ist deren
Nacharbeit nicht vorgesehen.
Um den Wärmeübergang auf den Rollkörper weiter zu vermindern,
kann die Hülse in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Er
findung an ihrer, dem Rollkörpern zugewandten Innenfläche
Distanzstücke besitzen, die auf dem Rollkörper aufliegen. Le
diglich die Distanz stücke sind dann Wärmebrücken zwischen
Rollkörper und Hülse.
Konstruktiv einfach lassen sich die Distanzstücke in Form ra
dial umlaufender Stege realisieren, die im Bereich der äuße
ren Ränder der Hülsen angeordnet sind.
Um thermisch bedingte Längenänderungen der Hülsen, insbeson
dere auch Relativbewegungen der Hülsen gegenüber dem Rollkör
per auszugleichen, sind die Hülsen in Achsrichtung mit Hilfe
elastischer Mittel vorgespannt, die eine axiale Bewegung der
Hülsen gegenüber dem Rollkörper im Rahmen der elastischen
Verformbarkeit des Mittels zulassen.
Als elastische Mittel sind insbesondere Federn geeignet, die
zumindest auf einer Seite jedes Rollkörpers an der jeweils
äußeren Hülse angreifen. In Frage kommen beispielsweise
Tellerfedern, Schraubendruckfedern oder Ringfedern.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen
Führungsrolle und
Fig. 2 einen weiteren Querschnitt durch ein Führungs
rolle mit unterschiedlichen Vorspannmitteln für
die Hülsen.
Die insgesamt mit 1 bezeichnete Führungsrolle besitzt zwei
koaxial benachbarte, unabhängig voneinander gelagerte massive
Rollkörper 2.
Jeder Rollkörper 2 stützt sich gegenüber einer durchgehenden
Tragachse 3 über je zwei Lager 4, 5 bzw. 6, 7 ab. Die axiale
Position der Lager 4-7 auf der Tragachse 3 wird durch La
gerstellen 8, 9, 11 sowie daran angeordnete Flansche 13-16
bestimmt.
Jeder Rollkörper 2 ist von vier hohlzylindrischen Hülsen
17-21 ummantelt.
Die Hülsen 17-21 besitzen an ihrer dem Rollkörper 2 zuge
wandten Innenfläche 22 radial umlaufende Stege 23, 24, die
ringförmig auf dem Rollkörper 2 aufliegen. Der Nachteil der
infolge der geringen Auflagefläche erhöhten Flächenpressung
wird für den entscheidenden Vorteil des erheblich reduzierten
Wärmeübergangs auf die Tragrolle 2 in Kauf genommen.
Die äußere Hülse 17 stützt sich mit dem seitlichen Rand ihres
Steges 23 an einer Schulter 25 ab, die integraler Bestandteil
des Rollkörpers 2 ist.
Eine etwaige axiale Bewegung der Hülsen 17-21 gegenüber dem
Rollkörper 2 nimmt eine Tellerfeder 26 auf, die sich auf der
einen Seite über einen Ring 27 an der Seitenwand des Steges
24 der Hülse 21 und auf der anderen Seite gegen eine Flansch
platte 28 abstützt. Die ringförmige Flanschplatte 28 ist
mittels Schrauben 29 mit dem Rollkörper 2 verschraubt.
Dehnen sich nun die Hülsen 17-21 infolge der Erwärmung aus,
schiebt sich eine die Tellerfeder 27 überdeckende Zunge 31,
die Bestandteil der Hülse 21 ist, über den äußeren Rand der
Flanschplatte 28 in Richtung der Achse 32 der Führungsrolle
1. Die Zunge 31 schützt die Feder vor Verschmutzung und me
chanischer Beschädigung.
Die Führungsrolle nach Fig. 2 unterscheidet sich lediglich
in den auf die jeweils äußeren Hülsen 21 wirkenden Federn.
In der rechten Bildhälfte ist anstelle der Tellerfeder 27 ei
ne Schraubendruckfeder 33 und in der linken Bildhälfte eine
Ringfeder 34 dargestellt.
Mit Ausnahme der geringen konstruktiven Anpassung der äußeren
Hülse 21 an die in axialer Richtung größere Ausdehnung der
Schraubendruckfeder 33 stimmen die Ausführungsbeispiele nach
den Fig. 1 und 2 überein.
Zum Wechseln der einzelnen Hülsen 17-21 müssen nach Ausbau
der Führungsrolle 1 aus den Lagerstellen 8, 9, 11 lediglich
die die Flanschplatten 28 haltenden Schrauben 29 gelöst wer
den, um sodann nach Entfernen der Federn 27, 33, 34 die Hül
sen 17, 18, 19, 21 von dem Rollkörper 2 abzuziehen.
Sodann lassen sich mit kurzen Betriebsunterbrechungszeiten
die neuen Hülsen auf den von thermischen Spannungen und Ver
schleiß unbeeinflußten Rollkörper 2 aufschieben und der Be
trieb kann ohne Justage der Lagerstellen 8, 9, 11 fortgesetzt
werden.
1
Führungsrolle
2
Rollkörper
3
Tragachse
4
Lager
5
Lager
6
Lager
7
Lager
8
Lagerstelle
9
Lagerstelle
10
---
11
Lagerstelle
15
Flansche
16
Flansche
17
Hülsen
18
Hülsen
19
Hülsen
20
---
21
Hülsen
22
Innenfläche
23
Stege
24
Stege
25
Schulter
26
Tellerfeder
27
Ring
28
Flanschplatte
29
Schrauben
32
Achse
33
Schraubendruckfeder
34
Ringfeder
Claims (6)
1. Führungsrolle für eine Stahl-Stranggießanlage mit
zwischen mehreren Lagerstellen koaxial benachbart, un
abhängig voneinander gelagerten massiven Rollkörpern,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Rollkörper (2) von mehreren hohlzylindrischen
Hülsen (17, 18, 19, 21) ummantelt ist, die lösbar mit dem
Rollkörper (2) verbunden sind.
2. Führungsrolle für eine Stahl-Stranggießanlage nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Hülse (17, 18, 19, 21) in Achsrichtung (32) au
den Rollkörper (2) aufschiebbar ist.
3. Führungsrolle für eine Stahl-Stranggießanlage nach An
spruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Hülse (17, 18, 19, 21) an ihrer dem Rollkörper
(2) zugewandten Innenfläche (22) Distanzstücke besitzt,
die auf dem Rollkörper (2) aufliegen.
4. Führungsrolle für eine Stahl-Stranggießanlage nach An
spruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Distanzstücke die Form radial umlaufender Stege
(23, 24) aufweisen, die im Bereich der äußeren Ränder der
Hülsen (17, 18, 19, 21) angeordnet sind.
5. Führungsrolle für eine Stahl-Stranggießanlage nach einem
der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülsen (17, 18, 19, 21) in Achsrichtung (32) mit
Hilfe elastischer Mittel vorgespannt sind, die eine axia
le Bewegung der Hülsen gegenüber dem Rollkörper (2) im
Rahmen der elastischen Verformbarkeit des Mittels zu
lassen.
6. Führungsrolle für eine Stahl-Stranggießanlage nach An
spruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest auf einer Seite jedes Rollkörpers an der
jeweils äußeren Hülse (21) mindestens eine in Achsrich
tung (32) wirkende Feder (27, 33, 34) angreift.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997116562 DE19716562A1 (de) | 1997-04-19 | 1997-04-19 | Führungsrolle für eine Stahl-Stranggießanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997116562 DE19716562A1 (de) | 1997-04-19 | 1997-04-19 | Führungsrolle für eine Stahl-Stranggießanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19716562A1 true DE19716562A1 (de) | 1998-10-22 |
Family
ID=7827120
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997116562 Withdrawn DE19716562A1 (de) | 1997-04-19 | 1997-04-19 | Führungsrolle für eine Stahl-Stranggießanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19716562A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN109014099A (zh) * | 2018-09-11 | 2018-12-18 | 东北大学 | 一种连铸凝固末端重压下用扇形段连铸辊辊套 |
-
1997
- 1997-04-19 DE DE1997116562 patent/DE19716562A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN109014099A (zh) * | 2018-09-11 | 2018-12-18 | 东北大学 | 一种连铸凝固末端重压下用扇形段连铸辊辊套 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SMS DEMAG AG, 40237 DUESSELDORF, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |