DE19716390C1 - Fahrzeugschiebedach mit Kunststoffdeckel - Google Patents
Fahrzeugschiebedach mit KunststoffdeckelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeugschiebedach mit einem Deckel aus Kunststoff,
der in seiner eine Dachöffnung verschließenden Stellung über eine umlaufende Dichtung
gegenüber der Dachhaut abgedichtet ist.
Ein Fahrzeugschiebedach der eingangs genannten Art ist aus der DE 195 12 260 A1
bekannt. Der Deckel dieses Fahrzeugschiebedachs besteht aus einer Kunststoffscheibe an
deren Rand eine Verstärkung aus hartem Kunststoff angespritzt ist und mit der Dichtung
zusammenwirkt, die bei diesem Fahrzeugschiebedach am Rand der Dachöffnung, die
Dachhaut umgreifend gebildet ist. Nachteilig ist, daß aufgrund der wesentlich größeren
Wärmedehnung des Kunststoffdeckels im Vergleich zu der aus Blech bestehenden
Dachhaut des Fahrzeugschiebedachs zumindest bei extrem hohen Temperaturen eine
Verklemmung des Deckels nicht auszuschließen ist.
Aus der US-A-4 113 303 ist ein Fahrzeugschiebedach mit einem Kunststoffdeckel bekannt,
der mit einem nach unten offenen im Querschnitt U-förmigen Profilrand gebildet ist, der
mit einem komplementär dazu gebildeten Profilrand der Dachöffnung zusammenwirkt,
wenn sich der Deckel in seiner Schließstellung befindet, und nach oben aus dem Dach
herausgenommen werden kann.
Aus der EP 0 472 788 B1 ist ein Kunstharzfenster für Kraftfahrzeuge bekannt, das aus
einer transparenten oder halbtransparenten Kunstharzscheibe besteht, die einstückig mit
einem umlaufenden Rahmen gebildet ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugschiebedach der
eingangs genannten Art zu schaffen, das bei einfacher Herstellbarkeit eine verklemmfreie
Funktion und eine einwandfreie Abdichtung gewährleistet.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß ist der Deckel für das Fahrzeugschiebedach als die Dachhaut im
geschlossenen Zustand von unten untergreifend gebildet, was erfindungsgemäß dadurch
erreicht wird, daß am Rand des Deckels ein umlaufender Dichtungsträger einstückig mit
dem Deckel gebildet ist, der bei geschlossenem Deckel die Dachöffnung untergreift. Diese
einstückige Ausbildung von Dichtungsträger und Deckel führt zu einer kostengünstigen
Herstellbarkeit des Deckels.
Da ferner erfindungsgemäß zwischen der Dachhaut und dem auf Höhe der Dachhaut
liegenden Deckelrandbereich bei geschlossenem Deckel ein Spalt zum Ausgleich der
Wärmeausdehnung des Deckelkunststoffs belassen ist, wird die im Vergleich zur Dachhaut
erhebliche Ausdehnung des Deckels auch bei extremen Temperaturen aufgefangen, ohne
daß es zur Verklemmung des Deckels in der Dachöffnung kommt.
Ein Vorteil, der sich durch die dachuntergreifende Ausbildung des Deckels ergibt, besteht
darin, daß dieser optimal ohne die Gefahr eines Herausziehens bei
Hochgeschwindigkeitsfahrt aufgrund des dabei entstehenden Luftsogs abdichtet. Ein
weiterer Vorteil der Abdichtung von unten besteht darin, daß die Materialstärke des
Deckels im Vergleich zu bisherigen Deckeln, die von oben abdichten, dünner gewählt
werden kann, was zu einer entsprechenden Material- und Gewichtseinsparung und damit
auch zu einer Kostenreduzierung führt.
Das Konzept einer einstückigen Ausbildung des Deckels mitsamt Dichtungsträger wird
vorteilhafterweise auf weitere Funktionen des Deckels erweitert; so kann beispielsweise
eine Wasserrinne einstückig am Deckel ebenso angeformt sein wie Sichtblenden innerhalb
und außerhalb des Deckels.
Vorteilhafterweise ist der Dichtungsträger als stufenartig tiefergelegter Teil des
Deckelrandbereichs gebildet, der parallel zum Deckel verläuft. Ein derartiger Stufenteil
eignet sich besonders gut zur Halterung einer Dichtung, wie nachfolgend angeführt.
Um die Steifigkeit des erfindungsgemäß ausgebildeten Kunststoffdeckels zu erhöhen, ist
der Deckelrand bevorzugt im Bereich der Anbindung des Dichtungsträgers durch eine
umlaufende Hohlkammerstruktur verstärkt.
Im Zusammenhang mit der Integration einer Wasserrinne, die durch eine geeignete
Formung des Dichtungsträgers gebildet sein kann, ist wenigstens eine Ecke des stufenartig
tiefergelegten Teils des Deckelrandbereichs als Wasserablauf gebildet.
Als Dichtung eignet sich vorliegend eine umlaufende Dichtung mit U-förmigem
Querschnitt, die aufgrund dieser Form problemlos auf den Dichtungsträger aufgesteckt
werden kann. Vorteilhafterweise hat der Dichtungsträger eine aufwärts vorspringende
Rippe zur Halterung der auf ihn aufgesteckten Dichtung, die eine Nut zum Eingriff der
Rippe besitzt.
Um die Dichtwirkung der Dichtung zu optimieren, ist diese mit einer obenliegenden
Hohlkammer zur Anlage gegen die Dachhaut von unten versehen.
Um die genannte Wasserrinnenfunktion zu erfüllen, erstreckt sich die Dichtung bevorzugt
nicht bis an den Randbereich des Deckels, sondern beläßt einen Spalt zu diesem.
Im Bereich ihres U-förmigen Teils enthält die Dichtung eine stabilisierende Einlage,
bevorzugt in Gestalt einer Stahleinlage.
Zusätzlich zu dem vorstehend genannten ersten Stufenteil kann der Dichtungsträger mit
einem zweiten Stufenteil versehen sein, von welchem eine Rippe aufwärts vorspringt, die
in eine Nut der Dichtung eingreift, um diese zu haltern, wobei die Dichtung wenigstens
eine Hohlkammer zur Anlage an die Dachhaut von unten aufweist und wenigstens
teilweise auf dem ersten Stufenteil abgestützt ist.
Dieser zweistufige Dichtungsträger ist bevorzugt mit einer aufwärts gebogenen
außenliegenden Kante für das zweite Stufenteil gebildet, um eine Steckaufnahme für eine
weitere umlaufende Dichtung zu bilden, die von unten zur Anlage gegen die Dachhaut
bestimmt ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert; es
zeigen:
Fig. 1 einen perspektivischen Teilschnitt durch ein Fahrzeugdach mit einer ersten
Ausführungsform des Deckels und der Deckeldichtung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Eckbereichs des Deckels von Fig. 1 bei
abgenommener Dichtung,
Fig. 3 eine Fig. 2 entsprechende Darstellung mit auf den Deckelrand aufgesteckter
Dichtung, und
Fig. 4 eine alternative Ausführungsform des Deckels und der Dichtungsstruktur.
In Fig. 1 ist ein Fahrzeugdach im Bereich einer Dachöffnung gezeigt, die mit einem Deckel
3 verschlossen ist. Die Dachhaut 1 ist im Bereich der Dachöffnung umlaufend einwärts
umgeschlagen, und in die umgeschlagene Blechhaut greift zur Verstärkung des
Dachöffnungsbereichs ein Verstärkungsrahmen 2 ein. Der Deckel 3 besteht aus einem
Kunststoffspritzteil und ist randseitig umlaufend einstückig mit einem Dichtungsträger 4
ausgebildet. Der Dichtungsträger 4 ist bei der Ausführungsform von Fig. 1 bis 3 als
tiefergelegter Stufenteil des Deckels 3 gebildet, und der Boden dieses Stufenteils verläuft
in etwa parallel zum Deckel 3. Im Bereich der Außenkante des stufenförmigen Trägers 4
steht von diesem aufwärts eine Rippe 5 vor, die wie nachfolgend erläutert, zur Halterung
einer Deckeldichtung 7 dient.
Im Übergangsbereich zwischen dem Dichtungsträger 4 und dem Deckel 3 ist in dessen
Randbereich eine Hohlkammerstruktur mit im wesentlichen quadratischen Querschnitt
gebildet. Die beispielsweise im Gasinnendruckverfahren an einem aus Kunststoff
bestehenden Deckel 3 erzeugte Hohlkammer 6 trägt entscheidend zur Steifigkeit des
Deckels 3 bei, der deshalb im übrigen Bereich dünnwandig ausgebildet sein kann.
Auf den Träger 4 ist von seitlich außen die Deckeldichtung 7 aufgesteckt, die allgemein U-
förmig ausgebildet ist und mit ihren beiden nach innen gerichteten Schenkeln den
stufenförmigen Dichtungsträger 4 beidseits umgreift. Zur Stabilisierung der U-Form der
Deckeldichtung 7 ist in diese eine U-förmige Stahleinlage 8 eingebettet. Auf der Unterseite
des obenliegenden Schenkels der Dichtung 7 ist eine Nut eingeformt, die komplementär
zur Rippe 5 ausgebildet ist. Oben auf diesem Schenkel ist eine Hohlkammer 9 gebildet,
deren obenliegende Wandung von unten gegen die umgeschlagene Dachhaut anliegt, wenn
sich der Deckel 3 in seiner Schließstellung befindet.
Wie ferner aus Fig. 1 hervorgeht, ist zwischen dem vertikal verlaufenden Randbereich 10
des Deckels 3 und der gegenüberliegenden Wandung der Dichtung 7 ein Spalt 19 belassen,
durch den eine Wasserrinne festgelegt ist. Außerdem hat der vertikale Randbereich 10
einen ausreichenden Abstand zu der gegenüberliegenden Kante der Dachhaut 1, so daß sich
der aus Kunststoff bestehende Deckel 3 bei Wärmeeinwirkung ausdehnen kann, ohne in
klemmende Anlage gegen die Dachhaut 1 zu gelangen.
Aus Fig. 2 und 3 geht der stufenartige Aufbau des Deckelrands in perspektivischer Ansicht
hervor, wobei in diesen Figuren ein Eckenbereich des Deckels 3 gezeigt ist, an dem ein
Wasserablauf 11 ausgebildet ist, der von einer abwärts geneigten Rampe gebildet ist, die in
den stufenartigen Träger 4 eingeformt ist.
Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des Deckels 3 von Fig. 1 im Bereich
seines Rands bzw. seines Deckelträgers 4. Demnach besteht der Deckelträger 4 nicht nur
aus einer am Deckelrand gebildeten einzigen Stufe, sondern umfaßt neben einer ersten
Stufe 12A eine weitere zweite Stufe 12B mit horizontal größerer Erstreckung als die erste
Stufe 12A. Im Bereich der zweiten Stufe 12B ist eine aufwärts vorstehende Rippe 5A
gebildet, die funktionsmäßig der Rippe 5 von Fig. 1 entspricht, die dort an der ersten Stufe
gebildet ist, während vorliegend die erste Stufe 12A glatt, d. h. ohne vorspringende Rippe
gebildet ist. Die Rippe 5A dient zur Halterung einer umlaufenden Deckeldichtung 13, die
zwei parallel zueinander verlaufende unterschiedlich große Hohlkammern 14 und 15 und
eine zwischen diesen vorspringende Dichtlippe 16 aufweist. Im Bereich der Unterseite der
Hohlkammer 15 ist die Deckeldichtung 13 U-förmig gebildet bzw. weist eine umlaufende
Nut auf, mit der sie auf die Rippe 5A aufsteckbar ist. Im aufgesteckten Zustand liegt die
Deckeldichtung 13 mit ihrer die Hohlkammern 14 und 15 begrenzenden Unterseite auf
Höhe der ersten Stufen 12A des Trägers 4.
Die außenliegende Kante des Stufenbereichs 12B ist aufwärts gebogen und trägt eine
weitere Dichtung 17 mit einer aufwärts vorspringenden Dichtlippe 18 zur Anlage an die
Dachhaut 1 von unten. Zwischen beiden Dichtungen 17 bzw. 13 übernimmt ein Spalt 20
eine Wasserrinnenfunktion zur Ableitung von Wasser in die Eckbereiche (analog zum
ersten Ausführungsbeispiel, von wo das Wasser über dachfest angeordnete Rinnen im
Schiebedachrahmen und an diese angeschlossene Ablaufschläuche in bekannter Weise
weitergeleitet wird.)
Claims (9)
1. Fahrzeugschiebedach mit einem Deckel (3) aus Kunststoff, der in seiner eine
Dachöffnung verschließenden Stellung über eine umlaufende Deckeldichtung (7
bzw. 13) gegenüber der Dachhaut (1) abgedichtet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß am Deckelrand ein umlaufender Dichtungsträger (4) für die Deckeldichtung
(7 bzw. 13) einstückig angeformt ist, der bei sich in Schließstellung befindlichem
Deckel (3) die Dachhaut (1) untergreift, und daß bei sich in Schließstellung
befindlichem Deckel (3) zwischen der Dachhaut (1) und dem auf Höhe der
Dachhaut (1) liegenden Deckelrandbereich ein Spalt (19 bzw. 20) zum Ausgleich
der Wärmeausdehnung des Kunststoffs belassen ist.
2. Fahrzeugschiebedach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dichtungsträger (4) ein stufenartig tiefergelegter Teil (Stufe 12A) des
Deckelrandbereichs ist, der parallel zum Deckel (3) verläuft.
3. Fahrzeugschiebedach nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Deckelrand durch eine umlaufende Hohlkammerstruktur (6) verstärkt ist.
4. Fahrzeugschiebedach nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spalt (19 bzw. 20) eine Wasserrinnenfunktion aufweist und wenigstens ein
Eckenbereich des stufenartig tiefergelegten Teils des Deckelrandbereichs als
Wasserablauf (11) ausgebildet ist.
5. Fahrzeugschiebedach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deckeldichtung (7 bzw. 13) einen in etwa U-förmigen
Querschnitt hat und auf den Dichtungsträger (4) aufgesteckt ist.
6. Fahrzeugschiebedach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dichtungsträger (4) eine aufwärts vorspringende Rippe
(5 bzw. 5A) zur Halterung der Deckeldichtung (7) aufweist, die zu diesem Zweck
eine Nut zum Eingriff der Rippe (5 bzw. 5A) besitzt.
7. Fahrzeugschiebedach nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Deckeldichtung (7 bzw. 13) eine obenliegende Hohlkammer (9 bzw. 15) zur
Anlage gegen die Dachhaut (1) aufweist.
8. Fahrzeugschiebedach nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Deckeldichtung (7 bzw. 13) eine ihre U-Form stabilisierende Einlage (8),
insbesondere aus Stahl, enthält.
9. Fahrzeugschiebedach nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dichtungsträger (4) einen zweiten, gegenüber dem
ersten Stufenteil (Stufe 12A) nochmals tiefergelegten zweiten Stufenteil (Stufe 12B)
aufweist, dessen außenliegende Kante aufwärts gebogen ist und zur
Steckaufnahme einer weiteren umlaufenden Dichtung (17) dient, die von unten
zur Anlage gegen die Dachhaut (1) bestimmt ist.
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