DE19714765A1 - Verwendung von niedermolekularen, oligomeren Estern von alpha-Hydroxysäuren und/oder aromatischen o-Hydroxysäuren in kosmetischen Formulierungen - Google Patents
Verwendung von niedermolekularen, oligomeren Estern von alpha-Hydroxysäuren und/oder aromatischen o-Hydroxysäuren in kosmetischen FormulierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von niedermolekularen, oligomeren
Estern von α-Hydroxysäuren und/oder aromatischen o-Hydroxysäuren in
kosmetischen Formulierungen.
In den letzten Jahren wurden die α-Hydroxysäuren, kurz "AHA" genannt,
in der modernen Kosmetologie verstärkt in ihrer Wirkung untersucht und
als Anti-Aging-Substanz eingesetzt. Im deutschen Sprachgebrauch
werden diese Säuren oft auch als Fruchtsäuren bezeichnet, ein Name, der
auf ihr natürliches Vorkommen hindeutet. Zu den wichtigsten Fruchtsäuren
werden beispielsweise Glykolsäure (aus Zuckerrohr), Milchsäure (aus
Sauermilch), Zitronensäure (aus Zitrusfrüchten), Weinsäure (aus Wein),
Äpfelsäure (aus Äpfeln) oder auch die Brenztraubensäure (aus Papaya
früchten) gezählt. Aber auch die aromatischen o-Hydroxysäuren, wie z. B.
die Salicylsäure, weisen die gleichen Effekte auf.
Die klinische und therapeutische Wirkung dieser AHA wurde erstmalig
während der 80er Jahre untersucht und seit dieser Zeit wurden sie von
Dermatologen in Konzentrationen von mehr als 12% zur Behandlung
extrem trockener Haut und chronischer Ekzeme eingesetzt. Dabei wurde
nun festgestellt, daß diese Säuren weitere Effekte auf die Haut haben. Die
Haut wurde während dieser Behandlung glatter, weicher, Unreinheiten
verschwanden und die Haut machte einen gesünderen Eindruck.
Die AHA wirken wohl in sofern, daß sie die leimartige Substanz, die die
äußeren Epidermisschichten zusammenhält, aufweichen. Dadurch
beschleunigt sich die normale Abschilferung der abgestorbenen
Hautzellen, und feine Oberflächenfältchen werden dadurch geglättet.
Auch die Salicylsäure, die ebenfalls schon lange zur Behandlung von
Akne, Psoriasis, Warzen oder Schuppen eingesetzt wird, hat als
keratolytisch und keratoplastisch wirkende Substanz in der Kosmetik eine
große Bedeutung, da ihre Anwendung ein mildes Peeling der Haut
bewirkt.
So überschwemmen nun eine Vielzahl kosmetischer Produkte den Markt,
die solche AHA oder auch aromatische o-Hydroxysäuren enthalten und
die als Antifaltencreme oder Anti-Aging Produkt oder als Produkt zur
Regenerierung der Haut positioniert sind.
Eine weitere Theorie zur Wirkungsweise der α-Hydroxysäuren und aroma
tischen o-Hydroxysäuren neben dem schon beschriebenen Hautpeeling
besteht jedoch in der Auffassung, daß die AHA nur eine Irritation der Haut
bewirken, was zu einer leichten Anschwellung der Haut führt, und somit
zur Glättung führt. Sollte wirklich dieser Effekt hinter den Anti-Aging Resul
taten stecken, so müssen der Einsatz dieser freien Säuren und deren Vor
teile schwer in Frage gestellt werden, vor allem im Hinblick auf den Lang
zeiteffekt.
Die Einarbeitung der freien Säure in die kosmetischen Träger hat weitere
Nachteile. Einerseits kann der relativ niedrige pH-Wert zu erheblichen
Unverträglichkeitsreaktionen führen, zweitens werden die gut wasser
löslichen Säuren schon kurz nach der Auftragung wieder ausgewaschen.
Wünschenswert wären also Produkte, die Derivate dieser AHA enthalten,
die zunächst keine starke pH-Wert-Absenkung bewirken und aus welchen
die AHA langsam über einen längeren Zeitraum freigesetzt würden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es nun, die in der Kosmetik
gebräuchlichen AHA in eine Form zu bringen, die wasserunlöslich ist,
primär zu keiner massiven Absenkung des pH-Wertes führt und aus der
die wirksamen AHA über längere Zeit freigesetzt werden.
Es wurde nun gefunden, daß α-Hydroxysäuren und/oder aromatische
o-Hydroxysäuren zu wasserunlöslichen, oligomeren Produkten verestert
werden können, die in Gegenwart von Wasser dann hydrolysieren und die
monomeren AHA freisetzen können.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von niedermolekula
ren, oligomeren Estern von α-Hydroxysäuren und/oder aromatischen
o-Hydroxysäuren in kosmetischen Formulierungen, wobei die entspre
chende α-Hydroxysäure und/oder aromatische o-Hydroxysäure während
der Anwendung durch Hydrolyse kontrolliert freigesetzt wird.
Grundsätzlich sind solche Polymere bzw. Oligomere bekannt. Beispiels
weise ist bekannt, daß hochpolymere Ester ausgewählter niederer
Hydroxysäuren, und zwar insbesondere der Milchsäure, hohe Körper
vertäglichkeit besitzen und in der Operationstechnik beispielsweise als
körperverträgliches und körperresorbierbares Fadenmaterial eingesetzt
werden, das im Laufe von Wochen bzw. Monaten abgebaut und aus dem
Körper ausgeschwemmt wird.
Oligomere Ester insbesondere der Milchsäure und/oder der Gykolsäure,
die einen mittleren Oligomerisierungsgrad von bis zu 100 aufweisen, sind
aus der DE 36 20 685 bekannt. Dort wird die Verwendung dieser Ester als
resorbierbarer Träger und/oder Filmbildner in Mitteln zu Abdeckung
menschlicher oder tierischer Haut beschrieben.
Jedoch ist nirgendwo die Verwendung solcher Oligomeren in kosme
tischen Zubereitungen zum Zwecke der Freisetzung der freien Hydroxy
säuren beschrieben.
Die erfindungsgemäßen Oligomeren zeichnen sich durch einen mittleren
Oligomerisierungsgrad der gewählten Säure bis zu etwa 30 und vorzugs
weise bis zu etwa 10 aus.
Polyester-Oligomere aus Hydroxycarbonsäuren können im Prinzip
unmittelbar durch Polykondensation der Hydroxycarbonsäuren bzw.
Hydroxycarbonsäuregemische hergestellt werden, jedoch ist es zur
gezielten Einstellung des Oligomerisierungsgrades sinnvoll, in bekannter
Weise Coreaktanten zur Regulierung des Oligomerisierungsgrades
zuzufügen, wobei hier in erster Linie ein- oder mehrwertige Alkohole oder
organische Säuren in Betracht kommen können. Die beiden Ester
bildenden Gruppen der Monomeren bzw. der Oligomeren, d. h. die
Hydroxylgruppe einerseits und die Carboxylgruppe andererseits, bieten
sich ja allgemein als reaktive Stellen dafür an.
Insbesondere kommen in bevorzugten Ausführungsformen Alkohole mit
bis zu 4, insbesondere mit bis zu 3 Hydroxylgruppen in Betracht, wobei
hier einerseits einwertige Alkohole besondere Bedeutung besitzen
können, andererseits zwei- und insbesondere dreiwertigen Alkoholen eine
Schlüsselstellung zukommen kann. Im zuletzt genannten Fall ist es
insbesondere das Glycerin, welches durch Umsetzung mit den
AHA-Oligomeren zu außerordentlich vielgestaltigen Produkten führt. Beispiele
für weitere geeignete Alkohole sind: Ethylenglycol, Propyenglycol,
1,3-Butylenglycol, Trimethylolpropan, niedermolekulare Polyethylen
gkykole, Polypropylenglykol, 1,5-Pentandiol oder auch höherwertige
Alkohole.
Auf dem Gebiet der Mitverwendung von Carbonsäuren können einerseits
physiologisch verträgliche Carbonsäuren, hier insbesondere Monocarbon
säuren interessant sein, aber auch poylfunktionelle Carbonsäuren,
beispielsweise Di- oder Tricarbonsäuren.
Die Herstellung der oligomeren Hydroxycarbonsäuren bzw. ihrer Derivate
erfolgt in an sich bekannter Weise. Selbstverständlich können in allen
Fällen - d. h. sowohl bei den α-Hydroxcarbonsäuren als auch bei den
Coreaktanten - nicht nur die jeweils freien reaktiven Komponenten der
genannten Art, sondern auch solche Derivate eingesetzt werden, die in an
sich bekannter Weise unter den Bedingungen der Veresterung bzw.
Umesterung die gewünschten Polyester-Oligomeren bilden. Geeignet
sind also beispielsweise die Ester der Hydroxysäuren, ferner wird man
auch die leicht handhabbaren Dimerisationsprodukte z. B. der Milchsäure
und/oder Glykolsäure, d. h. das Lactid und/oder das Glykolid, einsetzen.
Die Polykondensationsreaktion wird dabei üblicherweise durch Erhitzen
der Ausgangsmaterialien auf eine Temperatur oberhalb des Schmelz
punktes, vorzugsweise in Gegenwart eines Katalysators, insbesondere
eines Veresterungskatalystors, unter wasserfreien Bedingungen in einer
Inertgasatmosphäre durchgeführt. Menge und Art des verwendeten
Katalysators bestimmen die Verfahrenstemperatur und die Dauer der
Umsetzung. Da der Umsatz der Reaktionen normalerweise nahezu 100%
beträgt, läßt sich durch die Zugabe der Reaktionsteilnehmer die Zusam
mensetzung der Endprodukte gut steuern. Dem Fachmann sind solche
Polykondensationsreaktionen wohl bekannt. Eine detaillierte Aufzählung
der verschiedensten Reaktionsbedingungen ist daher an dieser Stelle
nicht notwendig.
Gegenstand der Erfindung sind auch niedermolekulare Oligomere ent
haltend α-Hydroxysäuren und/oder aromatische o-Hydroxysäuren,
hergestellt durch Umsetzung der monomeren α-Hydroxysäuren und/oder
aromatischen o-Hydroxysäuren bzw. deren reaktionsfähigen Derivate mit
ein- oder mehrwertigen Alkoholen oder organischen Säuren, zur Verwen
dung in kosmetischen Formulierungen, wobei aus diesen Oligomeren
während der Anwendung die entsprechende α-Hydroxysäure und/oder
aromatische o-Hydroxysäure durch Hydrolyse kontrolliert freigesetzt wird.
Als α-Hydroxysäuren und o-Hydroxysäuren kommen vorzugsweise die im
Folgenden aufgeführten Verbindungen zur Verwendung: Glykolsäure und
Milchsäure, die beide im Stoffwechsel des lebenden Organismus auftreten
und vom Körper verarbeitet bzw. ausgeschieden werden können, wobei
die Milchsäure dabei in Form ihres Racemats oder auch in Form ihrer
optischen Antipoden oder als beliebige Gemische der optischen Antipoden
Verwendung findet; Hydroxylbuttersäure, Hydroxyvaleriansäure, Zitronen
säure, Weinsäure, Äpfelsäure, Trimethylencarbonat, ε-Caprolacton, Sali
cylsäure, m-Hydroxybenzoesäure, p-Hydroxybenzoesäure, Gallussäure,
Traubensäure, Benzilsäure, Mandelsäure oder auch die Brenztrauben
säure.
Ganz besonders bevorzugt werden dabei Glykolsäure und/oder
Milchsäure bzw. ihre Dimerisationsprodukte eingesetzt.
In wichtigen Ausführungsformen dieser Erfindung werden sogenannte
Homooligomere verwendet. Dies bedeutet, daß nur eine einzige
α-Hydroxysäure oder eines ihrer reaktionsfähigen Derivate oder nur eine
einzige o-Hydroxysäure oder eines ihrer reaktionsfähigen Derivate, z. B.
allein die Milchsäure oder allein die Salicylsäure, zur Herstellung der
oligomeren Ester eingesetzt werden.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung werden
sogenannte Heterooligomere verwendet. Dies bedeutet, daß bei der
Polykondensationsreaktion zur Herstellung der oligomeren Produkte zwei
oder mehrere unterschiedliche α-Hydroxysäuren und/oder aromatische
o-Hydroxysäuren eingesetzt werden. Es können daher auch Gemische
von α-Hydroxysäuren und z. B. Salicylsäure als Monomere eingesetzt
werden.
Besonders bevorzugte Oligomere werden beispielsweise aus folgenden
Monomeren synthetisiert: Glycerin, Lactid und Glycolid; Ethylenglycol,
Milchsäure und Glycolsäure; Propylenglycol, Lactid und Glycolid; Glycerin
und Lactid; Glycerin, Glycolsäure und Hydroxylbuttersäure; Ethylenglycol
und Hydroxyvaleriansäure; Glycerin und Milchsäureethylester; Glycerin,
Trimethlyencarbonat und Glycolsäure; Ethylenglycol und Lactid; Ethylen
glycol, Glycolsäure und Milchsäureethylester; Glycerin, Glycolsäure und
ε-Caprolacton.
Dabei sieht das Produkt aus Glycerin, Lactid und Glycolid beispielsweise
folgendermaßen aus:
wobei die Summe k+l+m vorzugsweise kleiner oder gleich 12 ist,
besonders bevorzugt kleiner oder gleich 6 (bezogen auf Lactid).
Die Aufzählung der vorangegangenen Verbindungen stellt nur eine kleine
Auswahl an besonders bevorzugten Produkten dar, sie soll keinesfalls
limitierenden Charakter haben.
Die Heterooligomeren haben allgemein vorteilhafte Eigenschaften, da sie
beispielsweise eine geringere Neigung zur Kristallisation und einer damit
verbundenen Eintrübung zeigen. Ferner können sie über eine höhere
Wasseraufnahme und Hydrolyserate schneller abgebaut werden.
Auf der anderen Seite ist diese schnellere Hydrolyserate dafür verant
wortlich, daß die entsprechenden Oligomerprodukte sehr hydrolyse
empfindlich sind und in den üblichen wasserhaltigen kosmetischen
Zubereitungen nicht stabil sind. Es ist daher notwendig, sie wasserfrei zu
formulieren. Eine vorteilhafte Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, ist die
getrennte Formulierung von wasserfreien AHA-Oligomeren gegebenen
falls mit geeigneten Hilfsstoffen und einer zweiten wasserhaltigen und die
für kosmetische Zubereitungen üblichen Hilfsstoffe enthaltenden Kompo
nente. Beide Komponenten werden erst direkt vor der Anwendung zur
fertigen kosmetischen Zubereitung vermischt. Dies kann vorzugsweise mit
an sich bekannten Mischsystemen aus der (Medizin)-Technik geschehen,
wie z. B. Systemen zur Mischung von Knochenzementen, reaktiven Kleb
stoffen oder Abformmassen. Als Beispiel kann die dem Fachmann
bekannte Doppel-Kammer-Spritze mit aufgesetztem Statikmischer genannt
werden. Bei diesen Mischsystemen läßt sich auch das Mischungsver
hältnis von Oligomerenphase zu wäßriger Phase einfach einstellen und
variieren. So sind beispielsweise Mischungsverhältnisse von 1 : 10 bis 1 : 1
möglich. Geeignet sind beispielsweise auch Mischsysteme der Firma
MIXPAC Systems AG.
Daher ist auch Gegenstand der Erfindung eine kosmetische Zubereitung
bestehend aus einem gebrauchsfertigen Set aus zwei oder mehr
getrennten Komponenten, dessen eine Komponente einewasserfreie
Formulierung von Oligomerprodukten nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 7, gegebenenfalls mit weiteren Hilfsstoffen, und als eine
andere Komponente eine wasserhaltige kosmetische Formulierung,
gegebenenfalls mit weiteren in solchen kosmetischen Zubereitungen
üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen, beinhaltet.
Der Vorteil der Verwendung der beschriebenen oligomeren Produkte
besteht nun darin, daß es primär zu keiner starken pH-Wert Absenkung
kommt, die die Haut irritieren könnte. Jedoch dann bei dem hydrolytischen
Angriff an der oligomeren Struktur in situ werden nach und nach die
monomeren AHA bzw. die aromatischen o-Hydroxysäuren freigesetzt, und
diese können dann ihre bekannten vorteilhaften Effekte auf der Haut
auslösen. Ferner kann dadurch natürlich eine größere Menge dieser als
Depot für die freien Säuren dienenden Oligomeren eingearbeitet werden,
so daß die Wirkung im Vergleich zur Verwendung der freien AHA
erheblich verbessert ist.
Die Komponenten zur Formulierung der entsprechenden kosmetischen
Zubereitungen können aus der Vielzahl der bekannten und bewährten
Substanzen ausgewählt werden. Die oligomeren Ester der α-Hydroxy
säuren und/oder aromatischen o-Hydroxysäuren lassen sich gut mit den
üblichen hautpflegenden Komponenten und Hilfsmitteln mischen, wobei
vorteilhafterweise auf eine wasserfreie Zubereitung zurückgegriffen wird.
Bei der getrennten Formulierung wird einerseits eine wasserfreie Formu
lierung der Oligomeren eventuell mit geeigneten Hilfs- oder Zusatzstoffen
präpariert und andererseits eine aus den üblichen hautpflegenden
Komponenten bestehende kosmetische Zubereitung. Beispielsweise
können bei der Herstellung einer O/W-Creme die Oligomeren in der öligen
Phase enthalten sein, die wäßrige Phase wird getrennt formuliert. Oder es
ist auch möglich, eine Oligomerengemisch ohne jegliche Zusatzstoffe als
eine Phase zu präparieren, in der zweiten wäßrigen Phase sind dann die
restlichen, für eine hautpflegende Zubereitung üblichen Komponenten
enthalten. Die zwei getrennten Phasen werden dann jeweils vor der
Anwendung erst gemischt.
Eine Reihe von üblichen Komponenten bzw. Zusatzstoffen seien im
folgenden aufgelistet:
Fettalkohole, Fettsäureester, insbesondere Triglyceride von Fettsäuren, Fettsäuren, Lanolin, natürliche oder synthetische Öle oder Wachse, Emulgatoren wie z. B. Tegacid spezial, Teginacide, Tego Care (alle Th. Goldschmidt, Essen), Cremophore (BASF, Ludwigshafen), Emulgine (Henkel, Düsseldorf), Hostacerin DGS oder auch Hostaphat (Hoechst), gegebenenfalls Parfümöle, Niedrigalkohole, Glykole oder Polyole oder auch Verdickungsmittel, wie z. B. Kieselerde.
Fettalkohole, Fettsäureester, insbesondere Triglyceride von Fettsäuren, Fettsäuren, Lanolin, natürliche oder synthetische Öle oder Wachse, Emulgatoren wie z. B. Tegacid spezial, Teginacide, Tego Care (alle Th. Goldschmidt, Essen), Cremophore (BASF, Ludwigshafen), Emulgine (Henkel, Düsseldorf), Hostacerin DGS oder auch Hostaphat (Hoechst), gegebenenfalls Parfümöle, Niedrigalkohole, Glykole oder Polyole oder auch Verdickungsmittel, wie z. B. Kieselerde.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen Zubereitungen können die oligo
meren Produkte in Mengen von etwa 5 bis nahezu 100% enthalten, wobei
auch die Anwendung der reinen Oligomersubstanz möglich ist. Der bevor
zugte Gehalt an oligomeren Estern im Fertigprodukt beträgt 5% bis 50%.
Ohne weitere Ausführungen wird davon ausgegangen, daß ein Fachmann
die obige Beschreibung in weitestem Umfang nutzen kann. Die bevorzug
ten Ausführungsformen sind deswegen lediglich als beschreibende,
keineswegs als in irgendeine Weise limitierende Offenbarung
aufzufassen.
Die vollständige Offenbarung aller vor- und nachstehend aufgeführten
Anmeldungen, Patente und Veröffentlichungen sind durch Bezugnahme in
diese Anmeldung eingeführt.
Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen.
In einer üblichen Laborapparatur wurden unter Stickstoff und Rühren 4
Mol L-Lactid und 1 Mol Glycerin geschmolzen und dann innerhalb von
1 Stunde auf 190°C erwärmt. Man ließ die Reaktion 5 h bei 188-192°C
laufen und füllte das Glycero-Oligo-Lactid-Produkt heiß ab. Als Katalysator
war 0,5% o-Phosphorsäure (bezogen auf die Lactidmenge) zugegeben
worden.
In einer üblichen Laborapparatur wurden unter Stickstoff und Rühren
1 Mol Glycerin, 2 Mol L-Lactid und 1 Mol Glycolid innerhalb von einer
Stunde auf 195°C erwärmt. Man ließ dann 5 Stunden reagieren und füllte
das Glycero-Oligo-Lactid-Co-Glycolid (1 : 2 : 1) heiß ab. Als Katalysator
wurde o-Phosphorsäure zugegeben, und zwar 0.5%, bezogen auf Summe
der Lactid- und Glycolidmenge. Der Restgehalt an Glycerin beträgt ≦ 2%.
Analog Beispiel 2 wurden 1 Mol Glycerin und 3 Mol Glycolid umgesetzt zu
einem Glycero-Oligo-Glycolid. Als Katalysator wurde hier eine Sn-II-
Chlorid-Lösung in Ether zugesetzt (7 ml einer Lösung von 2,5 g SnCl2 in
1000 ml Ether).
In einer üblichen Laborapparatur wurden 1 Mol Ethylenglycol und 1,5 Mol
DL-Milchsäure unter Stickstoff und Rühren schnell auf 150°C und dann im
Verlauf von 6 Stunden von 150 auf 200°C hochgeheizt. Dann ließ man
auf 150°C abkühlen, evakuierte vorsichtig und vervollständigte den
Umsatz bei 200°C und 10 Torr. Nach 30 Minuten wurde das Produkt bei
ca. 150°C heiß abgefüllt.
Bei 60 °C werden Ethylenglycol-Oligolactid der Zusammensetzung 1 : 1,5
(Herstellung analog Beispiel 4) und Glycerin-Oligolactid der Zusammen
setzung 1 : 5 (Herstellung analog Beispiel 1) im Verhältnis 40 : 60 homogen
vermischt. Die Mischung wird bei dieser Temperatur in eine 10 ml-Kammer
einer 1 : 1-Doppelkammerspritze gefüllt. Nach Abkühlung hat diese
Mischung eine honigartige Konsistenz.
Die wäßrige Phase enthält:
3,0% Propandiol-1,2 (Art.-Nr. 107478) (1)
1,2% Konservierungsmittel (1)
0,25% Methyl-4-hydroxybenzoat Natriumsalz (Art.-Nr. 106756) (1)
2,0% TWEEN 80 (Emulgator) (1)
3,0% Propandiol-1,2 (Art.-Nr. 107478) (1)
1,2% Konservierungsmittel (1)
0,25% Methyl-4-hydroxybenzoat Natriumsalz (Art.-Nr. 106756) (1)
2,0% TWEEN 80 (Emulgator) (1)
Durch Zugabe von Polyacrylsäure-Natriumsalz wird die Viskosität der
Phase II der der Phase I bei Raumtemperatur angeglichen. Phase II wird
anschließend in die zweite Kammer der Doppelkammerspritze eingefüllt.
Die Doppelkammerspritze wird wie übliche verschlossen.
Bezugsquelle:
(1) Merck KGaA, Darmstadt
Bezugsquelle:
(1) Merck KGaA, Darmstadt
Claims (8)
1. Verwendung von niedermolekularen, oligomeren Estern von α-Hydroxy
säuren und/oder aromatischen o-Hydroxysäuren in kosmetischen
Formulierungen, wobei die entsprechende α-Hydroxysäure und/oder
aromatische o-Hydroxysäure während der Anwendung durch Hydrolyse
kontrolliert freigesetzt wird.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
niedermolekularen Oligomeren durch Umsetzung der monomeren
α-Hydroxysäuren und/oder aromatischen o-Hydroxysäuren oder auch
deren reaktionsfähigen Derivate mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen
oder organischen Säuren erhält.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man Homooligomere, bei deren Herstellung allein eine monomere
α-Hydroxysäure oder aromatische o-Hydroxysäure verwendet wird,
einsetzt.
4. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man Heterooligomere, bei deren Herstellung mehrere verschiedene
monomere α-Hydroxysäuren und/oder aromatische o-Hydroxysäuren
verwendet werden, einsetzt.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß vorzugsweise oligomere Umsetzungsprodukte von
Milchsäure, Glykolsäure und/oder o-Salicylsäure bzw. ihre
reaktionsfähigen Derivate mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen oder
organischen Säuren umgesetzt werden.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß Oligomere mit einem mittleren
Oligomerisierungsgrad bis zu etwa 30, vorzugsweise bis zu etwa 10
verwendet werden.
7. Niedermolekulare Oligomere enthaltend α-Hydroxysäuren und/oder
aromatische o-Hydroxysäuren, hergestellt durch Umsetzung der mono
meren α-Hydroxysäuren und/oder aromatischen o-Hydroxysäuren oder
deren reaktionsfähigen Derivate mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen
oder organischen Säuren, zur Verwendung in kosmetischen Formulie
rungen, wobei aus diesen Oligomeren während der Anwendung die
entsprechende α-Hydroxysäure und/oder aromatische o-Hydroxysäure
durch Hydrolyse kontrolliert freigesetzt wird.
8. Kosmetische Zubereitung bestehend aus einem gebrauchsfertigen Set
aus zwei oder mehr getrennten Komponenten, dessen eine
Komponente eine wasserfreie Formulierung von Oligomerprodukten
nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, gegebenenfalls mit
weiteren Hilfsstoffen, und als eine andere Komponente eine
wasserhaltige kosmetische Formulierung, gegebenenfalls mit weiteren
in solchen kosmetischen Zubereitungen üblichen Hilfs- und
Zusatzstoffen, beinhaltet.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19714765A DE19714765A1 (de) | 1997-04-10 | 1997-04-10 | Verwendung von niedermolekularen, oligomeren Estern von alpha-Hydroxysäuren und/oder aromatischen o-Hydroxysäuren in kosmetischen Formulierungen |
EP98921437A EP0973496A1 (de) | 1997-04-10 | 1998-04-07 | VERWENDUNG VON NIEDERMOLEKULAREN, OLIGOMEREN ESTERN VON $g(a)-HYDROXYSÄUREN UND/ODER AROMATISCHEN o-HYDROXYSÄUREN IN KOSMETISCHEN FORMULIERUNGEN |
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AU74295/98A AU7429598A (en) | 1997-04-10 | 1998-04-07 | Use of low molecular oligomer esters of alpha-hydroxy acids and/or aromatic of o-hydroxy acids in cosmetic formulations |
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