DE19714453C2 - Sperrdose - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sperrdose zum Sperren
eines teilnehmerseitigen Breitbandkabelanschlusses gegen
unberechtigtes Aufschalten nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Zur Bereitstellung teilnehmerseitiger
Breitbandkabelanschlüsse werden heutzutage Netze mit einer
Baumstruktur in Verteilrichtung verwendet. Ausgehend von
einer Breitbandverteilanlage können so je nach Anlage bis zu
weit über 1000 Wohneinheiten über Antennenanschlußkabel bzw.
Koaxialkabel an das Netz angeschlossen werden, wobei
teilnehmerseitig Antennenanschlußdosen zum Aufschalten von
Endgeräten bereitgestellt sind. Das Antennenanschlußkabel
ist hierzu durch die einzelnen Antennenanschlußdosen
durchgeschleift, und bei einer die Enddose bildenden
Antennenanschlußdose mit einem Widerstand am Ausgang
abgeschlossen. Zur Nutzung des so bereitgestellten
Anschlusses bzw. zur Aufschaltung eines Endgeräts muß vom
Teilnehmer eine Gebühr entrichtet werden.
Wenn keine Gebühr entrichtet wird bzw. der Teilnehmer
von der Nutzung des bereitgestellten Anschlusses absieht,
wird die jeweilige Antennenanschlußdose gegen unberechtigtes
Aufschalten gesperrt. Zur Zeit wird dazu ein Sperraufsatz
verwendet, der auf die Antennenanschlußdose montiert,
verplombt und mit einem Aufkleber versehen wird. Nach dieser
Maßnahme kann ohne Beschädigung der Plombe oder Zerstörung
des Sperraufsatzes dieser nicht mehr von der
Antennenanschlußdose entfernt werden.
Da die Antennenanschlußdose häufig zusammen mit
anderen Einbauteilen, wie z. B. Steckdosen, Schaltern oder
Telefonanschlußdosen, in einem Mehrfachrahmen angeordnet
ist, so daß sich ein montierter Sperraufsatz auf dem
Mehrfachrahmen befindet, können Reparaturen an den
vorgenannten weiteren Einbauteilen oder auch Tapezier- bzw.
Renovierarbeiten nur nach Entfernen des Sperraufsatzes
durchgeführt werden. Da hierfür jedoch zunächst ein
Entfernen der Plombe notwendig ist, wozu im allgemeinen nur
der Netzanbieter oder ein von ihm autorisiertes Unternehmen
berechtigt ist, entstehen diesem bei derartigen Einsätzen
hohe Kosten. Ein weiterer Nachteil des derzeitig verwendeten
Sperraufsatzes besteht indessen in der Bautiefe von ungefähr
3 cm. Dieser Abstand verhindert oft, daß Möbelstücke nahe
genug an die Wand gerückt werden können bzw. aufgrund des
erzwungenen Wandabstands zwischen einem aufgestellten
Möbelstück und der Wand ein Raum bereitgestellt wird, der
zur Ansammlung insbesondere von Staub, Ungeziefer oder
krankheitserregenden Keimen prädestiniert ist.
Ein solcher, die vorstehend aufgeführten Nachteile
hervorrufender Sperraufsatz ist beispielsweise aus der
Offenlegungsschrift DE 4 312 218 A1 bekannt. Der auf der
Anschlußdose montierbare Aufsatz umfaßt hierbei Buchsen, die
an ihrem rückwärtigem Ende Kupplungsanschlüsse für die
Anschlußbuchsen der Anschlußdose aufweisen. Zur eigentlichen
Sperrung des Anschlusses weisen die Buchsen des Aufsatzes
einen Schlitzbereich auf, so daß ein in der Buchse
angeordneter Antennenleiter unterbrochen ist. Durch
einfaches Einschieben eines entsprechend ausgebildeten
Schiebekontaktes kann der unterbrochene Antennenleiter
überbrückt und somit der Empfang über die Anschlußdose
freigegeben werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Sperrdose zum Sperren eines teilnehmerseitigen
Breitbandkabelanschlusses gegen unberechtigtes Aufschalten
bereitzustellen, mit welcher die vorgenannten Nachteile des
Standes der Technik vermieden werden und parallel dazu die
Sicherheit gegen eine unberechtigte Nutzung des Anschlusses
kostengünstig verbessert wird.
Dieses Ergebnis wird auf höchst überraschende Weise
bereits durch die Merkmale des Anspruchs 1 erzielt.
Durch Bereitstellen einer Sperrdose, welche eine
Antennenanschlußdose mit wenigstens einer Anschlußbuchse und
eine Klemmplatte zur Befestigung eines an der
Antennenanschlußdose anschaltbaren Anschlußkabels umfaßt,
wobei die Anschlußbuchse elektrisch und/oder optisch
isoliert ist, so daß an ihr kein Ausgangssignal entnehmbar
ist, und die Klemmplatte gegen unberechtigtes Entfernen
sicherbar ist, wird durch eine physische Verlagerung der
Sperreinrichtung aus dem Einwirkungsbereich des
Wohnungsbesitzers heraus in den für diesen weniger
zugänglichen Bereich der, vorzugsweise in der Wand unter
Putz fest installierten Teile hinein ein verbesserter Schutz
gegen unberechtigtes teilnehmerseitiges Aufschalten
gewährleistet, wobei aufgrund des nicht mehr benötigten,
bisher in den Raum ragenden Sperraufsatzes eine im
wesentlichen ebene Oberfläche erzielt wird und ferner das
ungehinderte Auswechseln von in einem Mehrfachrahmen
benachbart angeordneten Teilen ermöglicht wird.
Um die erfindungsgemäße Sperrdose auf sehr
kostengüntige Weise als Durchgangsdose und als Enddose
bereitzustellen, welche im wesentlichen in jede bestehende
private Breitbandverteilanlage einbaubar sind, ohne diese
insbesondere elektrisch oder dämpfungsmäßig zu verändern,
ist eine Platine vorgesehen, die lediglich ein ankommendes
und ein abgehendes Antennenanschlußkabel verbindet bzw. ein
ankommendes Antennenanschlußkabel im wesentlichen
reflexionsfrei abschließt.
Ist in vorteilhafter Weiterbildung eine Schraube zur
Befestigung der Klemmplatte mit einer Bohrung versehen, kann
mit Hilfe einer beliebigen, an der als Sperrdose
umgerüsteten Antennenanschlußdose herstellungsbedingt
vorhandenen Öffnung auf einfache Weise ein Plombendraht zur
Sicherung der Klemmplatte befestigt und mit einer Plombe
versehen werden.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Sperrdose sieht die
Erdung der Anschlußbuchse vor, so daß jede Auskopplung der
Anschlußbuchse an die Sperrdose verhindert ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer
bevorzugten Ausführungsform im einzelnen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Sperrdose in
unmontiertem Zustand,
Fig. 2 eine schematische Aufsicht einer durchgeschleiften
Sperrdose und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Verschaltung der
Sperrdose der Fig. 2.
Nachfolgend wird auf Fig. 1 Bezug genommen, welche
eine erfindungsgemäße Sperrdose 1 darstellt, nach außen
jedoch den Eindruck einer im wesentlichen handelsüblichen
Anschlußdose erweckt. Die dargestellte Sperrdose 1 ist auf
bekannte Weise mit herkömmlichen Befestigungseinrichtungen 2
in einer Wand unter Putz montierbar und umfaßt zwei
Anschlußbuchsen 3a und 3b, die nach Montage der Sperrdose 1
und abschließender Verblendung durch eine herkömmliche,
jedoch nicht dargestellte Abdeckung zum scheinbaren
Aufschalten eines Fernseh- bzw. Hörfunkendgeräts von außen
sichtbar sind. Ferner umfaßt die Sperrdose 1 zwei
Befestigungsschrauben 4 für die Innenleiter eines
ankommenden und abgehenden Antennenanschlußkabels, so daß
die Sperrdose 1 als durchschleifbare Durchgangsdose
verwendbar ist.
In einem hinteren Bereich 5 der Sperrdose 1 ist eine
nachfolgend näher beschriebene Platine angeordnet, zu der
über zwei Einsätze 6 ein elektrischer Kontakt herstellbar
ist. Zur Befestigung des an der Sperrdose 1 anschaltbaren
ankommenden und abgehenden Antennenanschlußkabels 8a bzw. 8b
ist eine an der Sperrdose 1 schwenkbar angeordnete
Klemmplatte 7 vorgesehen, die, wie bei Fig. 2 zu sehen, nach
dem Anschalten des Antennenanschlußkabels 8a, 8b in
eingeschwenktem Zustand durch eine Schraube 9 an der
Sperrdose 1 fixiert ist. In diesem eingeschwenkten Zustand
überdeckt die Klemmplatte 7 die Anschlußenden des
angeschalteten Antennenanschlußkabels 8a, 8b und klemmt
diese derart fest, daß ein Entfernen nur bei dem in Fig. 1
dargestellten, ausgeschwenkten Zustand der Klemmplatte 7
möglich ist.
Die Schraube 9 der Klemmplatte 7 ist mit einer
Bohrung zur Durchführung eines Plombendrahtes 10 versehen.
Um die Schraube 9 gegen ein Herausdrehen und somit die
Klemmplatte 7 gegen ein unberechtigtes Ausschwenken aus dem
in Fig. 2 dargestellten Zustand zu sichern, wird der
Plombendraht 10 durch die Bohrung der Schraube 9 und durch
ein weiteres an der Sperrdose 1 ausgebildetes Bohrloch 11
durchgeführt und mit einer Plombe 12 versehen.
Im Gegensatz zu einer herkömmlichen
Antennenanschlußdose, die nach dem Anschalten eines
Antennenanschlußkabels eine Filterschaltung zur Auskopplung
von Signalen an die Anschlußbuchsen 3a, 3b bereitstellt,
wird mit der im hinteren Bereich 5 der Sperrdose 1
angeordneten Platine lediglich das ankommende
Antennenanschlußkabel 8a mit dem abgehenden
Antennenanschlußkabel 8b gemäß Fig. 3 verbunden. Der durch
die bei Fig. 1 dargestellten Einsätze 6 hergestellte Kontakt
zwischen dem Antennenanschlußkabel 8a, 8b und der Platine
gewährleistet somit eine Verschaltung, die ein
Durchschleifen des Antennenanschlußkabels erwirkt.
Alternativ wird für einen Einsatz der Sperrdose 1 als
Enddose mit nur einem ankommenden Antennenanschlußkabel 8a
die Sperrdose anstelle eines abgehenden
Antennenanschlußkabel 8b mit einem entsprechenden
Abschlußwiderstand versehen, um Rückreflexionen zu
vermeiden.
Desweiteren sind gemäß Fig. 3 die Anschlußbuchsen 3a
und 3b gemeinsam an Masse gelegt, um jegliche Auskopplung an
die Sperrdose 1 auszuschließen. Aufgrund dieser Verschaltung
kann die Sperrdose 1 im wesentlichen in jede bestehende
Hausverteilanlage eingebaut werden, ohne diese elektrisch
bzw. dämpfungsmäßig zu verändern. Die Platine ist hierbei
derart in die Sperrdose 1 integriert, daß durch ein
nachträgliches Entfernen der Platine die Sperrdose 1
insgesamt zerstört wird.
Zur Nutzung des so gesperrten
Breitbandkabelanschlusses muß die Sperrdose 1 durch eine
herkömmliche Antennenanschlußdose ausgetauscht werden, wobei
zuvor der Plombendraht 10 für ein Aufschwenken der
Klemmplatte 7, um das an der Sperrdose 1 angeschaltete
Antennenanschlußkabel 8a, 8b zu entfernen, zerstört werden
muß.
1
Sperrdose
2
Befestigungseinrichtung
3
a,
3
b Anschlußbuchsen
4
Befestigungsschrauben
5
hinterer Sperrdosenbereich
6
Einsatz
7
Klemmplatte
8
a,
8
b Antennenanschlußkabel
9
Schraube
10
Plombendraht
11
Öffnung
12
Plombe
Claims (5)
1. Sperrdose (1) zum Sperren eines teilnehmerseitigen
Breitbandkabelanschlusses gegen unberechtigtes
Aufschalten, umfassend
eine Antennenanschlußdose mit wenigstens einer nach Montage nach außen sichtbaren Anschlußbuchse (3a, 3b),
eine Klemmplatte (7) zur Befestigung eines an der Antennenanschlußdose anschaltbaren Anschlußkabels (8a, 8b),
wobei
die Anschlußbuchse (3a, 3b) in Bezug auf das Anschlußkabel (8a, 8b) elektrisch und/oder optisch isoliert ist, so daß an ihr kein Ausgangssignal entnehmbar ist, und
die Klemmplatte (7) gegen unberechtigtes Entfernen sicherbar ist.
eine Antennenanschlußdose mit wenigstens einer nach Montage nach außen sichtbaren Anschlußbuchse (3a, 3b),
eine Klemmplatte (7) zur Befestigung eines an der Antennenanschlußdose anschaltbaren Anschlußkabels (8a, 8b),
wobei
die Anschlußbuchse (3a, 3b) in Bezug auf das Anschlußkabel (8a, 8b) elektrisch und/oder optisch isoliert ist, so daß an ihr kein Ausgangssignal entnehmbar ist, und
die Klemmplatte (7) gegen unberechtigtes Entfernen sicherbar ist.
2. Sperrdose nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Platine zum Verbinden eines ankommenden Anschlußkabels
(8a) mit einem abgehenden Anschlußkabel (8b).
3. Sperrdose nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet
daß zum im wesentlichen reflexionsfreien Abschließen
eines ankommenden Anschlußkabels (8a) ein
Abschlußwiderstand an der Sperrdose vorgesehen ist.
4. Sperrdose nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Schraube (9) zur Befestigung
der Klemmplatte (7) mit einer Bohrung zur Durchführung
eines Plombendrahts (10) versehen ist.
5. Sperrdose nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußbuchse (3a, 3b)
geerdet ist.
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