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Die
Erfindung betrifft spezielle W/O/W-Emulsionen, deren Verwendung
zur Behandlung von Haaren und Haut sowie Mittel zur dauerhaften
Verformung und zur Färbung
von Keratinfasern enthaltend diese speziellen W/O/W-Emulsionen.
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Kosmetische
Produkte werden zunehmend aus einer wachsenden Anzahl von Wirkstoffen
aufgebaut. Dabei nimmt auch die Zahl der Wirkstoffkombinationen
zu, deren Anwendung in einem einzigen Mittel erwünscht ist, die aber in üblicher
flüssiger
Form nicht so zu konfektionieren sind, daß die Lagerstabilität den Anforderungen
an Konsumentenprodukte entspricht. So ist man häufig gezwungen, das Produkt
in Form von zwei oder mehreren flüssigen Zubereitungen bereitzustellen,
die vom Verbraucher erst kurz vor der Anwendung gemischt oder unmittelbar
nacheinander eingesetzt werden. Ein Beispiel für solche Produkte sind viele Haarfärbemittel
auf Basis von Oxidationsfarbstoffen, die häufig in Form zweier Zubereitungen,
enthaltend die Farbstoffvorprodukte bzw. das Oxidationsmittel, bereitgestellt
werden müssen.
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In
dem Bemühen,
dem Verbraucher die Anwendung zu erleichtern und die Zahl der zu
verwendenden Zubereitungen zu reduzieren, gibt es eine Reihe von
Entwicklungen.
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So
wurde beispielsweise vorgeschlagen, einige Produkte in Form von
Pulvern zu konfektionieren. Dieser Weg hat aber seine Grenzen, wenn
in größeren Mengen
flüssige
Bestandteile zugemischt werden sollen wie beispielsweise wäßrige Wasserstoffperoxid-Lösungen.
Weiterhin können
Probleme mit der Staubentwicklung bei Herstellung und Anwendung
sowie ein unzureichendes Löseverhalten
bei der Herstellung der flüssigen
Zubereitung beim Anwender auftreten.
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Weiterhin
wurde vorgeschlagen, nichtkompatible Wirkstoffe, von denen einer öllöslich und
der andere wasserlöslich
ist, mit Hilfe schnellbrechender Emulsionen zu konfektionieren.
Hierbei wird kurz vor der Anwendung durch Schütteln ein homogenes Mittel
für die
Anwendung bereitgestellt, das zum Schutz der Wirkstoffe dann innerhalb
weniger Sekunden wieder in zwei Phasen zerfällt. Dieses Verfahren eignet
sich aber nicht für inkompatible
Wirkstoffkombinationen, wenn beide Wirkstoffe in der gleichen Phase
(Öl oder
Wasser) löslich sind.
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Aus
der
deutschen Patentschrift
43 11 445 C1 ist bekannt, daß nicht miteinander konfektionierbare Wirkstoffe
in einer Zubereitung bereitgestellt werden können, wenn sie in Form von
multiplen W/O/W-Emulsionen formuliert werden, die spezielle Emulgatoren
enthalten. Nähere
Einzelheiten zu kosmetischen Wirkstoffen und deren mögliche Formulierung
in den multiplen Emulsionen sind der Druckschrift aber nicht zu
entnehmen.
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Schließlich ist
aus der
deutschen Offenlegungsschrift
43 22 174 A1 bekannt, daß zwei wasserlösliche, jedoch
miteinander unverträgliche
Substanzen mittels W/O/W-Emulsionen in einer Zubereitung eingebracht werden
können,
wenn zwei verschiedene Emulgatoren mit unterschiedlichen HLB-Werten
eingesetzt werden. Nähere
Einzelheiten zu kosmetischen Wirkstoffen und deren mögliche Formulierung
in den W/O/W-Emulsionen sind auch dieser Druckschrift nicht zu entnehmen.
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Bei
kosmetischen Wirkstoffen tritt aber nicht nur das Problem auf, daß die Wirkstoffe
unverträglich
sein können.
Häufig
entfalten die Wirkstoffe ihre optimale Wirkung bei unterschiedlichen
pH-Werten.
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Es
wurde nun überraschenderweise
gefunden, daß sich
W/O/W-Emulsionen ausgezeichnet für
die Konfektionierung von nichtkompatiblen Wirkstoffen, insbesondere
auf dem Gebiet der Kosmetik, auch dann eignen, wenn diese Wirkstoffe
bei unterschiedlichen pH-Werten formuliert werden sollen.
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Gegenstand
der Erfindung sind daher W/O/W-Emulsionen, die dadurch gekennzeichnet
sind, daß die beiden
wäßrigen Phasen
unterschiedliche pH-Werte aufweisen.
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Unter
W/O/W-Emulsionen im Sinne der Erfindung werden solche Systeme verstanden,
die bestehen aus
- – einer kontinuierlichen äußeren wäßrigen Phase,
im weiteren Wa-Phase genannt,
- – einer
diskontinuierlichen, in dieser Wa-Phase emulgierten Ölphase (O-Phase)
und
- – einer
diskontinuierlichen, in der Ölphase
emulgierten, inneren wäßrigen Phase,
im weiteren Wi-Phase genannt.
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Im
Sinne der Erfindung liegen dann unterschiedliche pH-Werte vor, wenn
diese gemessen mittels üblichen
Elektroden wie der Glaselektrode einen Unterschied von mindestens
0,1 ergeben. Üblicherweise
beträgt der
Unterschied der pH-Werte zwischen beiden wäßrigen Phasen mindestens 1,0.
Dabei kann prinzipiell sowohl die Wa-Phase als auch die Wi-Phase
den höheren
pH-Wert aufweisen.
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Erfindungsgemäße W/O/W-Emulsionen
mit besonders vorteilhaften Eigenschaften werden erhalten, wenn
die innere wäßrige Phase
einen pH-Wert von 1,0 bis 6,0 und die äußere wäßrige Phase einen pH-Wert von
7,0 bis 12,0 oder die innere wäßrige Phase
einen pH-Wert von
7,0 bis 12,0 und die äußere wäßrige Phase einen
pH-Wert von 1,0 bis 6,0 aufweist. Ganz besonders bevorzugt sind
W/O/W-Emulsionen, deren innere wäßrige Phase
einen pH-Wert von 2,0 bis 5,0 und deren äußere wäßrige Phase einen pH-Wert von
7,0 bis 11,0 oder deren innere wäßrige Phase
einen pH-Wert von 7,0 bis 11,0 und deren äußere wäßrige Phase einen pH-Wert von
2,0 bis 5,0 aufweist.
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Übliche Mittel
zum Einstellen eines sauren pH-Wertes von 1,0 bis 6,0 sind beispielsweise
anorganische Säuren
wie Salzsäure
und Phosphorsäure.
Bevorzugt werden aber organische Säuren, die auch in biologischen
Systemen vorkommen, eingesetzt. Solche Säuren sind beispielsweise Essigsäure, Zitronensäure, Milchsäure, Benzoesäure, Ascorbinsäure, Salicylsäure, Weinsäure und
Apfelsäure.
Basische pH-Werte von 7,0 bis 12,0 können beispielsweise mit Alkali-
und Erdalkalimetallhydroxiden wie NaOH, KOH oder Mg(OH)2 eingestellt
werden. Bevorzugt sind aber Ammoniak sowie Amine wie beispielsweise
Mono-, Di- und Triethanolamin, Aminomethylpropan und Amino-methyl-propandiol-1,3
sowie basische Aminosäuren
wie Arginin, Ornithin, Lysin und Histidin.
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Die
wäßrigen Phasen
enthalten bevorzugt nur Wasser als Lösungsmittel. Es ist jedoch
auch möglich, ihnen
bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Wassers, an bei
Raumtemperatur mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln
hinzuzufügen.
Solche mit Wasser mischbaren Lösungsmittel
sind beispielsweise Ethanol und Isopropanol.
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Vorzugsweise
beträgt
der Anteil an Wasser und mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln 40–95 Gew.-%,
insbesondere 50 bis 70 Gew.-%, bezogen auf die gesamte W/O/W-Emulsion.
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Die
Grundlage der Ölphase
besteht überwiegend
aus mit Wasser nicht mischbaren organischen Verbindungen, die im
Sinne dieser Erfindung auch als Ölkomponenten
bezeichnet werden. Geeignete Ölkomponenten
sind
- – Dialkylcyclohexane,
- – niedrig,
d. h. bei maximal 60°C,
schmelzende Wachse,
- – Silikonöle,
- – Dialkylether
und/oder
- – tierische
und/oder pflanzliche Öle
und niedrig, d. h. bei maximal 60°C
schmelzende Fette.
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Bevorzugt
im Sinne der Erfindung sind bei Raumtemperatur, d. h. bei Temperaturen
bis 25°C
flüssige Verbindungen,
insbesondere ausgewählt
aus der von Dialkylcyclohexanen, Silikonölen und/oder Dialkylethern gebildeten
Gruppe. Tierische und pflanzliche Öle, die bekanntermaßen Estergruppen
aufweisen, sind als Ölkomponente
zwar ebenfalls verwendbar, aber insbesondere in solchen Fällen, bei
denen eine wäßrige Phase stark
alkalisch oder stark sauer ist, d. h. einen pH-Wert von 3 und kleiner
bzw. von 9,0 und größer aufweist,
ist die Verwendung dieser Verbindungen weniger bevorzugt.
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Geeignete
Dialkylcyclohexane werden beispielsweise in der
deutschen Patentschrift 43 11 445
C1 als Ölkörper beschrieben.
In diesem Zusammenhang sind insbesondere Dimethylcyclohexan, Diethylcyclohexan, Methylethylcyclohexan,
Dipropylcyclohexan, Di-n-butylcyclohexan,
Di-tert.butylcyclohexan, Di-2-ethylhexylcyclohexan und Di-n-octylcyclohexan zu
nennen.
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Geeignete
Dialkylether sind ebenfalls in der
deutschen Patentschrift 43 11 445 C1 beschrieben.
Bevorzugte Dialkylether sind symmetrische Dialkylether mit jeweils
6 bis 12 C-Atome in den Alkylresten, insbesondere Di-n-octylether
und Di-2-ethylhexylether.
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Geeignete
Silikonöle
werden unter anderem in der
deutschen
Offenlegungsschrift 43 22 174 A1 beschrieben. Insbesondere
geeignet sind Oligodimethylsiloxane, Polydimethylsiloxane, Polyphenylmethylsiloxane,
sowie deren Amino- und Hydroxy-Derivate sowie entsprechende ethoxylierte
und/oder propoxylierte Analoga.
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Die
Anteil dieser Ölkomponenten
an der erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsion
beträgt
bevorzugt 5 bis 30 Gew.-%, insbesondere 5 bis 20 Gew.-%, bezogen
auf die gesamte W/O/W-Emulsion.
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Weiterhin
enthalten die erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
zumindest einen Emulgator. Als Emulgatoren können prinzipiell sowohl nichtionogene
als auch kationische, anionische, ampholytische und zwitterionische
Verbindungen verwendet werden. Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
in oder an der Grenzfläche
zur inneren wäßrigen Phase
mindestens einen Emulgator, der ausgewählt ist aus der von Polyacrylsäureestern
mit langkettigen Kohlenwasserstoff- und Polyoxyalkylengruppen, Polyoxyalkylenpolysiloxanen
mit an Si-Atomen gebundenen langkettigen Alkylresten, Fettsäureestern des
Glycerins, Fettsäureestern
der Oligoglycerine und Fettsäureester
der Polyglycerin gebildeten Gruppe. Bevorzugt werden die aufgezählten Fettsäureester
des Glycerins, der Oligoglycerine und/oder der Polyglycerine. Derartige
Emulgatoren werden in der
deutschen
Patentschrift 43 11 445 C1 beschrieben. Insbesondere geeignet
sind technische Mono- und/oder Diester von Glycerin mit Fettsäuren mit
12 bis 22 C-Atomen wie Glycerin-monolaurat, Glycerin-monopalmitat,
Glycerinmonostearat, Glycerinmonoisostearat, Glycerinmonooleat, sowie
Mono- und/oder Diester von Oligo- und Polyglyceringemischen (Eigenkondensationsgrad
2 bis 20, vorzugsweise 2 bis 10) der genannten Fettsäuren. Als
besonders vorteilhaft hat sich Polyglycerin-di-isostearat mit einem
Kondensationsgrad von 5 erwiesen.
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Die
oben beschriebenen Emulgatoren sind in der erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsion
vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 15 Gew.-%, insbesondere von 1
bis 4 Gew.-%, bezogen auf gesamte W/O/W-Emulsion, enthalten.
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Vorzugsweise
enthalten die erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
einen weiteren Emulgator, der in oder an der Grenze zur äußeren wäßrigen Phase
enthalten ist und ausgewählt
wird aus der von Fettalkoholen und Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid
an Fettalkohole und/oder Sterole gebildeten Gruppe. Derartige Emulgatoren
werden ebenfalls in der
deutschen
Patentschrift 43 11 445 C1 beschrieben. Bevorzugt werden Fettalkohole
mit 16 bis 22 C-Atomen, Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettalkohole
mit 16 bis 22 C-Atomen und/oder Sterole.
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Innerhalb
der Gruppe der Anlagerungsprodukte an Fettalkohole werden solche
bevorzugt, bei denen durchschnittlich 10 bis 40, vorzugsweise 15
bis 30 Mol Ethylenoxid an Fettalkohole angelagert sind. Typische Beispiele
sind Addukte von durchschnittlich 15 bis 30 Mol Ethylenoxid an Cetylalkohol,
Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol,
Linolyalkohol, Behenylalkohol und Erucylalkohol sowie deren technische
Mischungen, wie man sie aus der Hochdruckhydrierung von nativen
Fettsäuremethylestern
oder Aldehyden aus der Roelen'schen
Oxosynthese erhält.
Im Sinne der Erfindung werden aus dieser Gruppe vorzugsweise Anlagerungsprodukte
von durchschnittlich 15 bis 30 Mol Ethylenoxid an technische Cetylstearylalkohole eingesetzt.
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Innerhalb
der Gruppe der Anlagerungsprodukte an Sterole werden erfindungsgemäß solche
bevorzugt, die durchschnittlich 10 bis 40 Mol Ethylenoxid an Sterole
pflanzlicher und/oder tierischer Herkunft aufweisen. Unter dem Begriff
Sterole sind analog der Definition von ROEMPP Chemie Lexikon, Bd.
5, 1992, S. 4302 Steroide mit 27 bis 30 C-Atomen zu verstehen, die
nur am C-3-Atom eine Hydroxygruppe tragen, und häufig fälschlich als Sterine bezeichnet
werden. Typische Beispiele sind Anlagerungsprodukte von durchschnittlich 10
bis 25 Mol Ethylenoxid an Zoosterine wie Cholesterin, Lanosterin,
Spongosterin und Stellasterin oder Phytosterine wie Ergosterin,
Stigmasterin und Sitosterin. Im Sinne der Erfindung werden aus dieser
Gruppe insbesondere Anlagerungsprodukte von durchschnittlich 10
bis 25 Mol Ethylenoxid an Sojasterol eingesetzt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden Mischungen von Fettalkoholen mit 16 bis 22
C-Atomen und Anlagerungsprodukten von durchschnittlich 15 bis 30
Mol Ethylenoxid an Fettalkohole mit 16 bis 22 C-Atomen und Anlagerungsprodukte
von 10 bis 25 Mol Ethylenoxid an Sterole eingesetzt, insbsondere
im Gewichtsverhältnis
von etwa 3:2:1 bis etwa 4:2:1. Ein typisches Beispiel einer solchen
Mischung stellt eine Mischung aus Cetylstearylalkohol, eines Anlagerungsproduktes
von durchschnittlich 15 bis 25 Mol Ethylenoxid an Cetylstearylalkohol
und eines Anlagerungsproduktes von 10 bis 20 Mol Ethylenoxid an
Sojasterol im oben genannten Gewichtsverhältnis dar.
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Die
oben beschriebenen Emulgatoren sind in den erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
vorzugsweise in Mengen von 1 bis 15 Gew.-%, insbesondere von 4 bis
10 Gew.-%, bezogen auf W/O/W-Emulsion, enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
sind auf dem kosmetischen Sektor zur Behandlung von Haut und Haaren
einsetzbar, insbesondere dann, wenn mehrere Wirkstoffe, die nicht
miteinander verträglich sind,
bei unterschiedlichen pH-Werten formuliert werden sollen. Besonders
geeignet sind die W/O/W-Emulsionen zur Behandlung von Keratinfasern,
insbesondere zur Färbung
mittels Oxidationsfärbemitteln
und zur dauerhaften Verformung von menschlichem Haar.
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Sowohl
bei Oxidationsfärbemitteln
als auch bei Dauerwellmitteln ist der Einsatz von kosmetisch verwendbaren
Oxidationsmitteln, vorzugsweise Wasserstoffperoxid, notwendig. Bislang
wurde Wasserstoffperoxid in Form seiner wäßrigen Lösungen aber für die Haarfärbung stets
separat von den Oxidationsfarbstoffvorprodukten formuliert. Durch
Einsatz der erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
ist es jetzt möglich,
dem Anwender eine Haarfärbeformulierung
zur Verfügung
zu stellen, in dem das kosmetisch verwendbare Oxidationsmittel,
vorzugsweise Wasserstoffperoxid, neben den Oxidationsfarbstoffvorprodukten
vorliegt. Dies gelingt, wenn die erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen in der
wäßrigen Phase,
die den niedrigeren pH-Wert aufweist, das kosmetisch verwendbare
Oxidationsmittel, vorzugsweise Wasserstoffperoxid, enthalten. In
der Regel empfiehlt es sich, daß das
kosmetisch verwendbare Oxidationsmittel in der wäßrigen Phase enthalten ist, die
einen pH-Wert von
1,0 bis 6,0 aufweist. Besonders gute Ergebnisse werden erzielt,
wenn dies die innere wäßrige Phase
der W/O/W-Emulsion ist. Vorzugsweise enthalten die W/O/W-Emulsionen
als kosmetisch verwendbares Oxidationsmittel eine wäßrige Wasserstoffperoxid-Lösung, die
verdünnt
oder auch hochkonzentriert sein kann. Insgesamt wird die Wasserstoffperoxidmenge
in den W/O/W-Emulsionen so gewählt,
daß die fertigen
W/O/W-Emulsionen
zwischen 0,5 und 6 Gew.-%, bezogen auf W/O/W-Emulsion, an Wasserstoffperoxid
aufweist.
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Oxidationsfärbemittel
für keratinische
Fasern, bevorzugt für
Haare, in Form der erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
enthalten zwingend in der anderen wäßrigen Phase mit dem höheren pH-Wert
kosmetisch verwendbare Farbstoffe oder Farbstoffvorprodukte. Bevorzugt
weist diese andere wäßrige Phase
einen pH-Wert von 7,0 bis 12,0, insbesondere 7,0 bis 11,0, auf.
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Unter
Oxidationsfarbstoffvorprodukten versteht man sogenannte Entwicklerkomponenten
und Kupplerkomponenten, wobei die Entwicklerkomponenten unter dem
Einfluß von
Oxidationsmitteln (z. B. Wasserstoffperoxid) selbst oder unter Kupplung
mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten die eigentlichen Farbstoffe
ausbilden. Als Entwicklerkomponenten werden beispielsweise primäre aromatische
Amine mit einer weiteren, in para- oder ortho-Position befindlichen,
freien oder substituierten Hydroxy- oder Aminogruppe, Diaminopyridinderivate,
heterocyclische Hydrazone, 4-Aminopyrazolonderivate sowie Di-, Tri-
und Tetraaminopyrimidin und deren Derivate eingesetzt. Spezielle
Vertreter sind p-Toluylendiamin, p-Aminophenol, N,N-Bis-(2'-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(2,5-Diaminophenoxy)-ethanol,
1-Phenyl-3-carboxyamido-4-aminopyrazolon-5, 4-Amino-3-methylphenol
und 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin.
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Als
Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate,
Naphthole, Resorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone, m-Aminophenole
sowie Pyridin-Derivate verwendet. Als Kupplersubstanzen eignen sich
insbesondere 1-Naphthol, Pyrogallol, 1,5-, 2,7- und 1,7-Dihydroxynaphthalin,
5-Amino-2-methylphenol, m-Aminophenol, Resorcin, Resorcinmonomethylether,
m-Phenylendiamin, 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5, 2,4-Dichlor-3-aminophenol,
1,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)-propan, 2-Chlor-resorcin, 2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol,
2-Methylresorcin, 2,6-Dihydroxypyridin und 2,6-Diaminopyridin.
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Die
enthaltenen Entwickler- und Kupplerkomponenten können sowohl als freie Basen
als auch in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze mit anorganischen
oder organischen Säuren
eingesetzt werden.
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Zur
weiteren Modifizierung der Farbnauncen können neben den beschriebenen
Farbstoffvorprodukten auch übliche
direktziehende Farbstoffe, z. B. aus der Gruppe der Nitrophenylendiamine,
Nitroaminophenole, Anthrachinone und Indophenole, oder in der Natur
vorkommende Farbstoffe, z. B. Henna rot, Henna neutral, Henna schwarz,
Kamillenblüte,
Sandelholz, schwarzer Tee, Faulbaumrinde, Salbei, Blauholz, Krappwurzel, Catechu,
Sedre und Alkannawurzel in der wäßrigen Phase
der erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
enthalten sein.
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Die
erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
enthalten die Farbstoffvorprodukte und/oder die anderen Farbstoffe
in Mengen von 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf W/O/W-Emulsion. Die Erfindung ist aber nicht auf die
Kombination zweier Komponenten (wie Oxidationsmittel und Farbstoffe)
begrenzt. Es kann durchaus vorteilhaft sein, verschiedene Komponenten
in unterschiedliche innere Wasserphasen einzuschließen. So
können
neben Wasserstoffperoxid z. B. in einer weiteren inneren Phase (oder auch
in mehreren) oxidations- oder alkaliempfindliche strukturstabilisierende
Wirkstoffe wie Panthenol, Glucose, Gluconsäure etc. enthalten sein.
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Besonders
vorteilhaft sind solche Multikomponentensysteme z. B. für Färbesysteme,
bei denen mehr als zwei Komponenten notwendig sind wie z. B. enzymatisch
katalysierte Systeme aus Oxidasen, dem zugehörigen Substrat, Peroxidasen
sowie den zu oxidierenden Farbstoffen. Peroxidasen und Oxidasen
werden bevorzugt in Phasen mit einem pH-Wert von 4 bis 7, Uricasen
in Phasen mit pH-Werten von 7 bis 10 formuliert.
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Einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung entsprechend können die erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
auch für
die dauerhafte Verformung von Keratinfasern, insbesondere von menschlichen
Haaren, eingesetzt werden. Bei Dauerwellmitteln, bei denen grundsätzlich Reduktions-
und Oxidationsmittel zeitlich aufeinanderfolgend angewendet werden,
können
somit oxidations- oder reduktionsempfindliche Wirkstoffe in den
erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
entweder zusammen mit den Reduktions- oder Oxidationsmittel formuliert
werden. In diesem Falle enthält
die eine wäßrige Phase
mit dem niederen pH-Wert, vorzugsweise mit einem pH-Wert von 1,0
bis 4,0, das kosmetisch verwendbare Oxidationsmittel, vorzugsweise Wasserstoffperoxid,
in den bei den Oxidationsfärbemitteln
angegebenen Mengenverhältnissen
oder das Reduktionsmittel, vorzugsweise bei einem pH-Wert von 8
bis 10. Kosmetisch verwendbare Reduktionsmittel sind meist Mercaptane.
Solche Verbindungen sind beispielsweise Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, Thioäpfelsäure, Mercaptoethansulfonsäure sowie
deren Salze und Ester, Cysteamin und Cystein. Bevorzugt geeignet
sind die Alkali- oder Ammoniumsalze der Thioglykolsäure und/oder
der Thiomilchsäure.
Diese werden in den erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen vorzugsweise
in Mengen von 4 bis 12 Gew.-%, insbesondere 8 bis 11 Gew.%, bezogen
auf die gesamte W/O/W-Emulsion, eingesetzt.
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In
der anderen wäßrigen Phase
mit dem höheren
bzw. niedrigeren pH-Wert, vorzugsweise mit einem pH-Wert von etwa
5,0 bis etwa 7,0, sind dann in stärker sauren oder stärker alkalischen
(bzw. oxidativen oder reduktiven) Medien instabile Wirk- oder Pflegestoffe
wie z. B quartäre
Ammoniumverbindungen mit Esterbindung enthalten.
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Falls
gewünscht
können
die erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
zusätzlich
noch weitere kosmetische Wirkstoffe oder Zusatzstoffe in einer der
beiden wäßrigen Phasen
oder in der Ölphase,
je nach Löslichkeit
der Wirkstoffe, enthalten. Geeignete zusätzliche kosmetische Wirkstoffe
oder Zusatzstoffe sind:
- – anionische Tenside, wie beispielsweise
Fettalkylsulfate und -ethersulfate, Alkylethercarbonsäuresalze und
Seifen,
- – zwitterionische
Tenside, wie beispielsweise Betaine,
- – ampholytische
Tenside,
- – nichtionogene
Tenside, wie beispielsweise Alkylpolyglycoside und ethoxylierte
Fettalkohole,
- – kationische
Tenside, wie beispielsweise quartäre Ammoniumverbindungen, Amidoamine
und sogenannte "Esterquats",
- – nichtionische
Polymere wie beispielsweise Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere,
Polyvinylpyrrolidon und Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere und
Polysiloxane,
- – kationische
Polymere wie quaternisierte Celluloseether, Polysiloxane mit quaternären Gruppen,
Dimethyldiallylammoniumchlorid-Polymere, Acrylamid-Dimethyldiallylammoniumchlorid-Copolymere,
mit Diethylsulfat quaternierte Dimethylaminoethylmethacrylat-Vinylpyrrolidon-Copolymere,
Vinylpyrrolidon-Imidazoliniummethochlorid-Copolymere und quaternierter
Polyvinylalkohol,
- – zwitterionische
und amphotere Polymere wie beispielsweise Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere
und Octylacrylamid/Methylmethacrylat/tert.Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypropylmethacrylat-Copolymere,
- – anionische
Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren, vernetzte Polyacrylsäuren, Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere,
Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copolymere,
Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere
und Acrylsäure/Ethylacrylat/N-tert.Butylacrylamid-Terpolymere,
- – Wirkstoffe
wie Panthenol, Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren und deren Salze, Pflanzenextrakte
und Vitamine,
- – Lichtschutzmittel,
- – Strukturanten
wie Glucose, Milchsäure
und Maleinsäure,
- – haarkonditionierende
Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecithin
und Kephaline,
- – Proteinhydrolysate,
insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein-
und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie
quaternisierte Proteinhydrolysate,
- – Antischuppenwirkstoffe
wie Piroctone Olamine und Zink Omadine,
- – weitere
Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes,
- – Konsistenzgeber
wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether,
- – Fette
und Wachse, wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs und Fettalkohole,
- – Fettsäurealkanolamide,
- – Komplexbildner
wie EDTA, NTA und Phosphonsäuren,
- – Quell-
und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether,
Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate
- – Antioxidantien
- – Lösungsvermittler,
wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin
und Diethylenglykol,
- – Farbstoffe,
- – Parfümöle, Dimethylisosorbid
und Cyclodextrine,
- – weitere
Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes,
- – Konsistenzgeber
wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether,
- – Quell-
und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether,
Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate.
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Die
Wirk- und Zusatzstoffe können
in üblichen
Mengen enthalten sein.
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Sollten
die zusätzlichen
kosmetischen Wirkstoffe oder Zusatzstoffe in einer der beiden wäßrigen Phasen
der W/O/W-Emulsionen enthalten sein, so kann der Fachmann aufgrund
seines Wissens um deren Stabilität
und/oder Wirksamkeit bei den verschiedenen pH-Werten, die geeignete wäßrige Phase
auszuwählen.
So wird man beispielsweise die Strukturanten Milchsäure und
Glucose, aber auch Panthenol in der Regel in die wäßrige Phase
mit einem pH-Wert von etwa 4,0 bis 7,0 einarbeiten.
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Falls
gewünscht,
kann man derartige kosmetische Wirkstoffe oder Zusatzstoffe aber
auch mittels Mikroverkapselung, beispielsweise mit Liposomen, in
eine der wäßrigen Phasen
einarbeiten.
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Die
erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
können
nach bekannten Methoden hergestellt werden, wie sie in der deutschen
Offenlegungsschrfit
DE
43 22 174 A1 oder in der deutschen Patentschrift
DE 43 11 445 C1 beschrieben
sind. Vorzugsweise wird zunächst
eine W/O-Emulsion hergestellt aus den beschriebenen Ölkomponenten
und der beschriebenen wäßrigen Phase
mit dem niederen pH-Wert in Anwesenheit eines Emulgators, der ausgewählt ist
aus der von Polyacrylsäureestern
mit langkettigen Kohlenwasserstoff- und Polyoxyalkylengruppen, Polyoxyalkylenpolysiloxan
mit an Si-Atomen
gebundenen langkettigen Alkylresten, Fettsäureestern des Glycerins, Fettsäureestern
der Oligoglycerine und Fettsäureester
der Polyglycerin gebildeten Gruppe. Die erhaltene Prae-Emulsion
vom Typ der W/O-Emulsion wird anschließend mit der zweiten wäßrigen Phase,
die bevorzugt einen Emulgator aus der von Fettalkoholen, Anlagerungsprodukten
von Ethylenoxid an Fettalkohole und Sterolen gebildeten Gruppe enthält, versetzt.
Die Prae-Emulsion umfaßt
dabei bevorzugt Mengen von 40 bis 80 Gew.-%, insbesondere 50 bis 70 Gew.-%, bezogen
auf die gesamte W/O/W-Emulsion.
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Dabei
enthalten Prae-Emulsion und zweite wäßrige Phase bereits vor dem
Vermischen die jeweils in den einzelnen Phasen der zu bildenden
W/O/W-Emulsion enthaltenen, inkompatiblen Wirkstoffe.
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Die
erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen
können
in der Kosmetik zur Behandlung von Haut und Haaren verwendet werden.
Beispiele für
derartige Anwendungsgebiete sind Körperlotionen, Badezusätze, Haarkuren
und Haarspülungen.
Besonders geeignet sind die erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsionen indes zur
Färbung
von Keratinfasern, vor allem mittels Oxidationsfarbstoffen, und
zur dauerhaften Verformung von Keratinfasern.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind diese Mittel in Form einer W/O/W-Emulsionen in
konventionellen Aerosol-Verpackungen in Mengen von 90 bis 98 Gew.-%
mit 2 bis 10 Gew.-% Treibmittel konfektioniert.
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Weitere
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung betreffen daher Mittel zur dauerhaften
Verformung von Keratinfasern, vor allem menschlichen Haaren, auf
Basis der vorher beschriebenen W/O/W-Emulsionen sowie Mittel zur
Färbung
von Keratinfasern, vor allem menschlichen Haaren, ebenfalls auf
Basis der vorher beschriebenen W/O/W-Emulsionen.
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Beispiele
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1. Multiple W/O/W-Emulsion
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Eine
multiple W/O/W-Emulsion wurde aus Prae-Emulsion I und wäßriger Phase
II wie folgt hergestellt (die Angaben zur Zusammensetzung sind dabei
Gewichtsteile): Prae-Emulsion
I (W/O-Emulsion):
CetiolRS1 | 20,0 |
DehymulsRB2 | 4,0 |
Wasserstoffperoxid
(50% in Wasser) | 19,6 |
MgSO4 × 7
H2O | 0,7 |
- 1 Dioctylcyclohexan,
Handelsprodukt der Henkel KGaA, Düsseldorf
- 2 Polyglycerin-di-isostearat, Kondensationsgrad
= 5, Handelsprodukt der Sidobre-Sinnova, Meaux, FR
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Herstellung:
Cetiol
RS und Dehymuls
RB
sowie die Bestandteile der wäßrigen Phase
wurden getrennt auf 80°C
erhitzt. Danach wurde die wäßrige Phase
langsam unter Rühren
in die Öl-phase gegeben (Rührgeschwindigkeit:
200 UpM). Anschließend
wurde noch 30 Minuten durch Rühren
(750 UpM) homogenisiert und dabei langsam auf 30°C abgekühlt. Die wäßrige Phase der Prae-Emulsion
wies einen pH-Wert von 3,95 auf. wäßrige Phase
II:
Sinnowax
Neva3 | 14,0 |
p-Toluylendiaminsulfat | 0,55 |
Resorcin | 0,28 |
Ammoniak
(25 Gew.-% in Wasser) | 2,5 |
Natriumsulfat,
wasserfrei | 1,2 |
Wasser | ad
100 |
- 3 Mischung aus
Cetylstearylalkohol, einem Anlagerungsprodukt von durchschnittlich
20 Mol Ethylenoxid an Cetylstearylalkohol und einem Anlagerungsprodukt
von 16 Mol Ethylenoxid an Sojasterol, Handelsprodukt der Sidobre-Sinnova,
Meaux, FR
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Herstellung:
Alle Bestandteile wurde unter Rühren
(200 UpM) auf 80°C
erhitzt. Bei 80°C
wurde die Mischung noch 30 Minuten weiter gerührt und anschließend langsam
(0,5°C/min)
auf 70°C
abgekühlt.
Die Phase wies einen pH-Wert von 9,90 auf
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Herstellung
der multiplen Emulsion: Die wäßrige Phase
II wurde unter Rühren
(100 UpM) langsam in die Emulsion I gegossen. Es resultierte eine
Mischungstemperatur von 42°C.
Die Mischung wurde dann noch weitere 20 Minuten gerührt (300
UpM) und auf 25°C
abgekühlt.
Das Vorliegen einer multiplen W/O/W-Emulsion wurde unter dem Mikroskop überprüft.
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2. Ausfärbungen
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Hellblonde
Humanhaare (Fa. Kerling, "naturweiß", Strähnengewicht
ca. 0,5 g) wurden mit zwei multiplen Emulsionen ausgefärbt (4fache
Menge Färbemischung
bezogen auf Strähne,
Temperatur: 32°C,
verpackt 30 Minuten in Aluminiumfolie):
- – Multiple
Emulsion 1 (erfindungsgemäß, Zusammensetzung
wie unter Punkt 1 beschrieben).
- – Multiple
Emulsion 2 (Vergleichsbeispiel; Zusammensetzung wie multiple Emulsion
1 mit Wasser anstelle des Wasserstoffperoxids).
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Bei
der Ausfärbung
mit der multiplen Emulsion 2 resultierte aufgrund der Luftoxidation
eine mittelblonde Nuance. Dagegen resultierte bei der Ausfärbung mit
der erfindungsgemäßen multiplen
Emulsion 1 eine signifikante Farbintensivierung nach dunkelblond.
Das Wasserstoffperoxid in der erfindungsgemäßen W/O/W-Emulsion war somit
noch aktiv und konnte auch freigesetzt werden.