DE4311445C1 - Multiple W/O/W-Emulsionen, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
Multiple W/O/W-Emulsionen, Verfahren zu deren Herstellung und ihre VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mul
tiplen W/O/W-Emulsionen, bei dem man zunächst unter starker
Scherung eine W/O-Prae-Emulsion aus Wasser, einem Ölkörper
und einem Emulgator I herstellt und diese dann unter schwa
cher Scherung mit einem wäßrigen Emulgator II behandelt, mul
tiple W/O/W-Emulsionen, die nach diesem Verfahren erhältlich
sind sowie die Verwendung dieser multiplen W/O/W-Emulsionen
zur Herstellung kosmetischer und pharmazeutischer Produkte.
Multiple Emulsionen stellen Emulsionen von Emulsionen dar. Je
nach Herstellung unterscheidet man multiple Wasser/Öl/Wasser-
(W/O/W)- sowie Öl/Wasser/Öl-(O/W/O)-Emulsionen. Die wichtig
ste Anwendung multipler Emulsionen besteht darin, Wirkstoffe,
die ansonsten nicht miteinander mischbar bzw. konfektionierbar
sind, in einer Rezeptur zu verarbeiten. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß die Wirkstoffe kontrolliert über einen
längeren Zeitraum freigesetzt werden können. Multiple Emul
sionen sind daher insbesondere für die Herstellung von kos
metischen und pharmazeutischen Produkten von besonderer Be
deutung [Cosm. Toil. 105, 65 (1990)].
Ein besonders elegantes Verfahren zur Herstellung von mul
tiplen Emulsionen wird von S. Matsumoto in J. Coll. Interf. Sci
57, 353 (1976) beschrieben: Hiernach wird zunächst bei erhöh
ter Temperatur und unter starker Scherung eine Prae-Emulsion
hergestellt, die anschließend bei Umgebungstemperatur und
unter schwacher Scherung in die wäßrige Lösung eines hydro
philen Emulgators eingebracht wird. Als Emulgatorpaar wird
Sorbitanmonoleat und Polyethylenglycol-Derivat eingesetzt.
Aus dem umfangreichen Stand der Technik ist ferner bekannt,
daß als hydrophile Emulgatoren für die Herstellung multipler
Emulsionen grundsätzlich Monoglyceride, Sorbitanester, Poly
sorbate und hochethoxylierte Fettalkohole in Betracht kommen.
Stellvertretend sei hier auf die Veröffentlichungen in Pharm.
Acta. Helv. 66, 343 (1991), sowie von Seiller und Luca in
Bull. Tech./Gattefosse Rep. 80, 27 (1987), S.T.P. Pharma 4,
679 (1988) und Int. J. Cosmet. Sci. 13, 1 (1991).
Aus Yakugaku Zasshi 112, 73 (1992) sind ferner W/O/W-Emul
sionen bekannt, die Glycerintrifettsäureester als Ölkörper
und hydrophile Polymere, wie beispielsweise Gelatine, als
Stabilisierungsmittel enthalten. Die Verwendung von Albumin
und Polyacrylaten als Stabilisatoren für die Wasserphase so
wie Niotensiden für die Ölphase ist aus J. Controlled Release
3, 279 (1986) bekannt. Derartige Formulierungen haben sich
jedoch insbesondere bei Temperaturschwankungen als nicht
ausreichend lagerstabil erwiesen.
Ein besonderes Problem bei der Herstellung von multiplen
Emulsionen liegt demzufolge in der Auswahl geeigneter Emul
gatorpaare, die eine ausreichende thermische Stabilität auch
bei längerer Lagerung sicherstellen. Ein weiterer Nachteil
besteht ferner darin, daß üblicherweise als Ölkörper Mineral
öle verwendet werden, die eine unvorteilhafte biologische
Abbaubarkeit zeigen.
Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, ein neu
es Verfahren zur Herstellung multipler W/O/W-Emulsionen unter
Auswahl geeigneter Emulgatorpaare zu entwickeln, das frei von
den geschilderten Nachteilen ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
multipler W/O/W-Emulsionen, bei dem man zunächst eine Mi
schung aus einem Ölkörper und einem lipophilen Emulgator I
unter starker Scherung zu einer W/O-Prae-Emulsion A verar
beitet und diese anschließend unter schwacher Scherung mit
einem wäßrigen Emulgator II weiterbehandelt, das sich dadurch
auszeichnet, daß man
- a) 10 bis 30 Gew.-% - bezogen auf die Prae-Emulsion A - Öl körper ausgewählt aus der Gruppe, die von Dialkylcyclo hexanen und Dialkylethern gebildet wird,
- b) 1 bis 10 Gew.-% - bezogen auf die Prae-Emulsion A - Emulgatoren I ausgewählt aus der Gruppe, die von Glyce rin- und/oder Oligo- bzw. Polyglycerinfettsäureestern gebildet wird,
- c) 1 bis 10 Gew.-% - bezogen auf die multiple W/O/W-Emul sion - Emulgatoren II ausgewählt aus der Gruppe, die von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Fettalkohole und/oder Sterole sowie gegebenenfalls Fettalkohole ge bildet wird, und
- d) die Prae-Emulsion A in Mengen von 50 bis 90 Gew.-% - be zogen auf die multiple W/O/W-Emulsion -
einsetzt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren erhältlichen multiplen W/O/W-Emulsio
nen auch bei starker Temperaturschwankung lange Zeit lager
stabil sind. Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß
durch die Auswahl der angegebenen Ölkörper und den Verzicht
auf polymere Stabilisatoren multiple Emulsionen einer gegen
über dem Stand der Technik deutlich verbesserten biologischen
Abbaubarkeit zur Verfügung gestellt werden können.
Als Ölkörper kommen für die Herstellung der erfindungsgemäßen
multiplen W/O/W-Emulsionen Dialkylcyclohexane und Dialkyl
ether in Betracht.
Bei den Dialkylcyclohexanen handelt es sich um bekannte
Stoffe, die durch einschlägige Verfahren der präparativen
organischen Chemie erhalten werden können. Ein Beispiel zu
ihrer Herstellung besteht beispielsweise darin, Dialkylaro
maten (ortho-/meta-/para-Xylol) aus der BTX-Fraktion des Erd
öls einer katalytischen Hydrierung zu unterwerfen.
Die in Betracht kommenden Dialkylcyclohexane folgen der For
mel (I)
R1-C-R2 (I)
in der R1 und R2 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1
bis 12 Kohlenstoffatomen und C für einen Cyclohexylrest
steht. Typische Beispiele sind die Dimethylcyclohexan, Di
ethylcyclohexan, Methylethylcyclohexan, Dipropylcyclohexan,
Di-n-butylcyclohexan, Di-tert.butylcyclohexan, Di-2-ethyl
hexylcyclohexan und insbesondere Di-n-octylcylohexan.
Unter Dialkylethern sind Verbindungen der Formel (II) zu
verstehen,
R3-O-R4 (II)
in der R3 und R4 unabhängig voneinander für Alkylreste mit 6
bis 22 Kohlenstoffatomen stehen.
Auch hierbei handelt es sich um bekannte Stoffe, die nach den
einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie
erhalten werden können. Verfahren zu ihrer Herstellung, bei
spielsweise durch Kondensation von Fettalkoholen in Gegenwart
von p-Toluolsulfonsäure, sind beispielsweise aus Bull. Soc.
Chim. France, 333 (1949), DE-A1 40 39 950 (Hoechst) sowie
DE-A1 41 03 489 (Henkel) bekannt. Aus anwendungstechnischer
Sicht sind symmetrische Dialkylether bevorzugt, die 6 bis 12
Kohlenstoffatome in den Alkylresten aufweisen. Ein besonders
rasches Emulgiervermögen weisen Dialkylether der Formel (II)
auf, in der R3 und R4 für Octyl- und/oder 2-Ethylhexylreste
stehen. Die im Sinne der Erfindung besonders bevorzugten Di
alkylether sind somit Di-n-octylether und Di-2-ethylhexyl
ether.
Die Ölkörper können in Mengen von 10 bis 30, vorzugsweise 15
bis 25 Gew.-% - bezogen auf die Prae-Emulsion A - eingesetzt
werden.
Als Emulgator I kommen Glycerin- und/oder Oligo- bzw. Poly
glycerinester in Betracht. Typische Beispiele stellen tech
nische Mono- und/oder Diester von Glycerin mit Fettsäuren mit
12 bis 22 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Glycerin-mo
nolaurat, Glycerin-monopalmitat, Glycerin-monostearat, Glyce
rinmono-isostearat, Glycerin-monooleat und Glycerin-monobe
henat dar. Weitere typische Beispiel sind Mono- und/oder Di
ester von Oligo- bzw. Polyglyceringemischen (Eigenkondensa
tionsgrad 2 bis 20, vorzugsweise 2 bis 10) der genannten
Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, wie etwa Poly
glycerin-di-isostearat oder Polyglycerin-di-oleat. Als beson
ders vorteilhaft hat es sich erwiesen, Mischungen von Glyce
rin- und Oligo- bzw. Polyglycerinestern, beispielsweise be
stehend aus Glycerin-monooleat und Triglycerin-di-isostearat
(Mischungsverhältnis beispielsweise 80 : 20 Gewichtsteile)
einzusetzen. Die Emulgatoren I können in Mengen von 1 bis 10,
vorzugsweise 1 bis 4 Gew.-% - bezogen auf die Prae-Emulsion A
- eingesetzt werden.
Als Emulgator II kommen Anlagerungsprodukte von durchschnitt
lich 20 bis 50, vorzugsweise 20 bis 30 Mol Ethylenoxid an
Fettalkohole mit 16 bis 22, vorzugsweise 16 bis 18 Kohlen
stoffatomen in Betracht. Typische Beispiele sind Addukte von
durchschnittlich 25 bis 30 Mol Ethylenoxid an Stearylalkohol,
Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroseli
nylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Arachylalkohol,
Gadoleylalkohol, Behenylalkohol und Erucylalkohol sowie deren
technische Gemische, wie man sie beispielsweise bei der Hoch
druckhydrierung von nativen Fettsäuremethylestern oder Alde
hyden aus der Roelen′schen Oxosynthese erhält. Vorzugsweise
werden Anlagerungsprodukte von durchschnittlich 25 bis 30 Mol
Ethylenoxid an technische Cetylstearylalkohole eingesetzt.
Als weitere Emulgatoren kommen ferner auch Anlagerungsproduk
te von durchschnittlich 10 bis 40 Mol Ethylenoxid an Sterole
pflanzlicher und/oder tierischer Herkunft in Betracht. Unter
dem Begriff Sterole sind hierbei Steroide mit 27 bis 30 Koh
lenstoffatomen zu verstehen, die nur am C-3 eine Hydroxygrup
pe, sonst aber keine funktionellen Gruppen tragen und häufig
fälschlich auch als Sterine bezeichnet werden [ROEMPP Chemie
Lexikon, Bd. 5, 1992, S. 4302]. Typische Beispiele sind Anla
gerungsprodukte von durchschnittlich 10 bis 40, vorzugsweise
25 bis 30 Mol Ethylenoxid an Zoosterine, wie etwa Choleste
rin, Lanosterin, Spongosterin oder Stellasterin oder Phyto
sterine, wie etwa Ergosterin, Stigmasterin und Sitosterin.
Besonders bevorzugt sind Addukte von durchschnittlich 25 bis
30 Mol Ethylenoxid an Sojasterol.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
Mischungen von Anlagerungsprodukten von durchschnittlich 20
bis 50 Mol Ethylenoxid an Fettalkohole mit 16 bis 22 Kohlen
stoffatomen und Sterole pflanzlicher und/oder tierischer
Herkunft eingesetzt. Ein typisches Beispiel stellt eine Mi
schung eines Anlagerungsproduktes von durchschnittlich 30 Mol
Ethylenoxid an Cetylstearylalkohol und eines Anlagerungs
produktes von durchschnittlich 25 Mol Ethylenoxid an Soja
sterol im Gewichtsverhältnis 1 : 5 bis 5 : 1, vorzugsweise 2 : 1
dar. Die Emulgatoren II können in Mengen von 1 bis 10,
vorzugsweise 2,3 bis 6,5 Gew.-% - bezogen auf die multiple
W/O/W-Emulsion - eingesetzt werden.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung können dem
Emulgator II Fettalkohole mit 12 bis 22, vorzugsweise 16 bis
18 Kohlenstoffatomen als Co-Emulgatoren zugesetzt werden, die
in der Emulgatorphase ein flüssigkristallines Netzwerk aus
bilden und zu einer weiteren Verbesserung der Stabilität der
resultierenden W/O/W-Emulsionen beitragen. Geeignete Fettal
kohole sind beispielsweise technische Cetyl/Stearylalkohole.
Das Gewichtsverhältnis zwischen Emulgator II und Co-Emulgator
kann 1 : 1 bis 1 : 2, vorzugsweise 1 : 1,5 bis 1 : 1,8 be
tragen.
Zur Herstellung der Prae-Emulsion wird der Ölkörper in einer
Rührvorrichtung vorgelegt und mit dem lipophilen Emulgator I
versetzt. Die Komponenten werden unter starker Scherung, d. h.
bei einer Rührerdrehzahl von 1000 bis 2000, vorzugsweise
1200 bis 1700 Upm homogenisiert. Als Rührvorrichtungen kommen
beispielsweise Zentripetalturbinen oder insbesondere Kolloid
mühlen in Betracht. Als besonders vorteilhaft hat es sich
erwiesen, die Herstellung der Prae-Emulsion A bei erhöhter
Temperatur, d. h. bei 50 bis 90, vorzugsweise 70 bis 80°C
durchzuführen. Die Homogenisierzeit liegt üblicherweise im
Bereich von 5 bis 40, vorzugsweise 10 bis 30 min. Zur Stabi
lisierung empfiehlt es sich ferner, der Prae-Emulsion Salz,
vorzugsweise Magnesiumsulfat in Mengen von 0,5 bis 2 Gew.-% -
bezogen auf die Prae-Emulsion - zuzusetzen.
Die Zusammensetzung der Prae-Emulsion A beträgt somit typi
scherweise:
- a1) 10 bis 30 (vorzugsweise 15 bis 25) Gew.-% Ölkörper;
- a2) 1 bis 10 (vorzugsweise 1 bis 4) Gew.-% Emulgator I;
- a3) 0,5 bis 2 (vorzugsweise 0,5 bis 1) Gew.-% Salz;
- a4) ad 100 Gew.-% Wasser.
Üblicherweise beträgt der Wassergehalt der Prae-Emulsion A 58
bis 88,5, vorzugsweise 70 bis 83 Gew.-%.
Zur Herstellung der multiplen W/O/W-Emulsion wird die Prae-
Emulsion A in einer Rührvorrichtung vorgelegt und mit dem
wäßrigen Emulgator II versetzt. Die Prae-Emulsion A kann da
bei in Mengen von 50 bis 90, vorzugsweise 65 bis 80 Gew.-% -
bezogen auf die multiple W/O/W-Emulsion - eingesetzt werden.
Die Komponenten werden unter schwacher Scherung, d. h. bei
einer Rührerdrehzahl von 10 bis 500, vorzugsweise 150 bis 250 Upm
homogenisiert. Als Rührvorrichtungen kommen wiederum Zen
tripetalturbinen oder insbesondere Kolloidmühlen in Betracht.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Herstel
lung der Prae-Emulsion A bei 20 bis 60 und insbesondere 20
bis 25°C durchzuführen. Die Homogenisierzeit liegt üblicher
weise im Bereich von 5 bis 50, vorzugsweise 10 bis 30 min.
Die Zusammensetzung der multiplen W/O/W-Emulsion beträgt so
mit typischerweise:
- b1) 50 bis 90 (vorzugsweise 65 bis 80) Gew.-% Prae-Emulsion
- b2) 1 bis 10 (vorzugsweise 2 bis 7) Gew.-% Emulgator II
- b3) 0 bis 5 (vorzugsweise 1 bis 4) Gew.-% Co-Emulgator
- b4) ad 100 Gew.-% Wasser.
Üblicherweise beträgt der Wassergehalt der multiplen W/O/W-
Emulsion - den Wassergehalt der Prae-Emulsion A eingerechnet
- 57 bis 93, vorzugsweise 74 bis 89 Gew.-%.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft besonders la
gerstabile multiple W/O/W-Emulsionen enthaltend
15 bis 20 Gew.-% Dioctylcyclohexan
1 bis 5 Gew.-% Triglycerin-di-isostearat/Glycerin monooleat (4 : 1 Gewichtsteile)
0,5 bis 2 Gew.-% Magnesiumsulfat
1 bis 3 Gew.-% Cetylstearylalkohol-30 EO-Addukt
0,5 bis 2 Gew.-% Sterol-25 EO-Addukt
1 bis 4 Gew.-% Cetyl/Stearylalkohol
ad 100 Gew.-% Wasser.
1 bis 5 Gew.-% Triglycerin-di-isostearat/Glycerin monooleat (4 : 1 Gewichtsteile)
0,5 bis 2 Gew.-% Magnesiumsulfat
1 bis 3 Gew.-% Cetylstearylalkohol-30 EO-Addukt
0,5 bis 2 Gew.-% Sterol-25 EO-Addukt
1 bis 4 Gew.-% Cetyl/Stearylalkohol
ad 100 Gew.-% Wasser.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen multi
plen W/O/W-Emulsionen erweisen sich auch bei längerer Lage
rung stabil und sind leicht biologisch abbaubar. Sie eignen
sich zur Aufnahme und kontrollierten, zeitverzögerten Abgabe
von ansonsten nicht miteinander konfektionierbarer Wirk
stoffe.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft daher die Ver
wendung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältli
chen multiplen W/O/W-Emulsionen zur Herstellung von kosmeti
schen und pharmazeutischen Produkten, insbesondere Mitteln
zur Haar- und Körperreinigung und -pflege, in denen die mul
tiplen Emulsionen in Mengen von 1 bis 99, vorzugsweise 10 bis
50 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - enthalten sein können.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
a1) Cetiol® S, Fa. Henkel KGaA, Düsseldorf/DE
Dioctylcyclohexan
a2) Cetiol® OE, Fa. Henkel KGaA, Düsseldorf/DE
Di-n-octylether.
b1) Dehymuls® B, Sidobre-Sinnova, Meaux/FR
Polyglycerin-di-isostearat, Kondensationsgrad = 5
b2) Monomuls® 90-O-18,
Chemische Fabrik Grünau, Illertissen/DE
Glycerinmonooleat, Monoglyceridgehalt 90 Gew.-%.
c1) Mergital® E 1471, Sidobre-Sinnova, Meaux/FR
Cetylstearylalkohol-30 EO-Addukt
c2) Generol® 122 E 25, Henkel KGaA, Düsseldorf/DE
Sojasterol-25 EO-Addukt.
In einer Zentripetalturbine wurden 20 g Cetiol® S und
4 g Dehymuls® B vorgelegt und mit einer Lösung von
0,7 g Magnesiumsulfat in 75 ml Wasser versetzt. An
schließend wurde die Reaktionsmischung bei 80°C und
über einen Zeitraum von 10 min bei einer Geschwindig
keit von 1500 Upm homogenisiert. Anschließend wurde die
Geschwindigkeit zunächst auf 1125 und dann auf 750 Upm
reduziert und jeweils weitere 10 min homogenisiert.
77 g der Prae-Emulsion A wurden vorgelegt und innerhalb
von 40 s mit einer Lösung von 2,1 g Mergital® E 1471
und 1 g Generol® 122 E 25 in 20 g Wasser versetzt und
bei Umgebungstemperatur über einen Zeitraum von 30 min
bei einer Geschwindigkeit von 200 Upm homogenisiert.
In einer Zentripetalturbine wurden 20 g Cetiol® OE
und 4 g Monomuls® 90-O-18 vorgelegt und mit einer
Lösung von 0,7 g Magnesiumsulfat in 75 ml Wasser ver
setzt. Anschließend wurde die Reaktionsmischung bei
80°C und über einen Zeitraum von 10 min bei einer Ge
schwindigkeit von 1500 Upm homogenisiert. Anschließend
wurde die Geschwindigkeit zunächst auf 1125 und dann
auf 750 Upm reduziert und jeweils weitere 10 min ho
mogenisiert.
77 g der Prae-Emulsion A wurden vorgelegt und innerhalb
von 40 s mit einer Lösung von 2,1 g Mergital® E 1471
und 1 g Generol® 122 E 25 in 20 g Wasser versetzt und
bei Umgebungstemperatur über einen Zeitraum von 30 min
bei einer Geschwindigkeit von 200 Upm homogenisiert.
In einer Zentripetalturbine wurden 20 g Cetiol® S und
4 g Dehymuls® B vorgelegt und mit einer Lösung von
0,7 g Magnesiumsulfat in 75 ml Wasser versetzt. An
schließend wurde die Reaktionsmischung bei 80°C und
über einen Zeitraum von 10 min bei einer Geschwindig
keit von 1500 Upm homogenisiert. Anschließend wurde die
Geschwindigkeit zunächst auf 1125 und dann auf 750 Upm
reduziert und jeweils weitere 10 min homogenisiert.
60 g der Prae-Emulsion A wurden vorgelegt und innerhalb
von 40 s mit einer Lösung von 1,4 g Mergital® E 1471,
0,7 g Generol® 122 E 25 und 3,52 g Cetyl/Stearylalko
hol in 34,4 g Wasser versetzt und bei 60°C über einen
Zeitraum von 30 min bei einer Geschwindigkeit von 200
Upm homogenisiert.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung multipler W/O/W-Emulsionen,
bei dem man zunächst eine Mischung aus einem Ölkörper
und einem lipophilen Emulgator I unter starker Scherung
zu einer W/O-Prae-Emulsion A verarbeitet und diese an
schließend unter schwacher Scherung mit einem wäßrigen
Emulgator II weiterbehandelt, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) 10 bis 30 Gew.-% - bezogen auf die Prae-Emulsion A - Ölkörper ausgewählt aus der Gruppe, die von Dialkyl cyclohexanen und Dialkylethern gebildet wird,
- b) 1 bis 10 Gew.-% - bezogen auf die Prae-Emulsion A - Emulgatoren I ausgewählt aus der Gruppe, die von Glycerin- und/oder Oligo- bzw. Polyglycerinfettsäu reestern gebildet wird,
- c) 1 bis 10 Gew.-% - bezogen auf die multiple W/O/W- Emulsion - Emulgatoren II ausgewählt aus der Gruppe, die von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Fettalkohole und/oder Sterole sowie gegebenenfalls Fettalkohole gebildet wird, und
- d) die Prae-Emulsion A in Mengen von 50 bis 90 Gew.-% - bezogen auf die multiple W/O/W-Emulsion -
einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Emulgator I technische Mono- und/oder
Diester von Glycerin mit Fettsäuren mit 12 bis 22
Kohlenstoffatomen einsetzt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Emulgator I technische Mono- und/oder
Diester von Oligo- bzw. Polyglyceringemischen (Ei
genkondensationsgrad 2 bis 10) mit Fettsäuren mit 12 bis
22 Kohlenstoffatomen einsetzt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Emulgator II Anlagerungsprodukte
von durchschnittlich 20 bis 50 Mol Ethylenoxid an Fett
alkohole mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen einsetzt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Emulgator II Anlagerungsprodukte
von durchschnittlich 10 bis 40 Mol Ethylenoxid an
Sterole pflanzlicher und/oder tierischer Herkunft ein
setzt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Emulgator II Mischungen von Anla
gerungsprodukten von durchschnittlich 20 bis 50 Mol
Ethylenoxid an Fettalkohole mit 16 bis 22 Kohlenstoff
atomen und Sterole pflanzlicher und/oder tierischer Her
kunft einsetzt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man bei dem Emulgator II Fettalkohole mit
12 bis 22 Kohlenstoffatomen mitverwendet.
8. Multiple W/O/W-Emulsionen enthaltend
15 bis 20 Gew.-% Dioctylcyclohexan
1 bis 5 Gew.-% Triglycerin-di-isostearat/Glycerin monooleat, 4 : 1 Gewichtsteile
0,5 bis 2 Gew.-% Magnesiumsulfat
1 bis 3 Gew.-% Cetylstearylalkohol-30 EO-Addukt
0,5 bis 2 Gew.-% Sterol-25 EO-Addukt
1 bis 4 Gew.-% Cetyl/Stearylalkohol
ad 100 Gew.-% Wasser.
1 bis 5 Gew.-% Triglycerin-di-isostearat/Glycerin monooleat, 4 : 1 Gewichtsteile
0,5 bis 2 Gew.-% Magnesiumsulfat
1 bis 3 Gew.-% Cetylstearylalkohol-30 EO-Addukt
0,5 bis 2 Gew.-% Sterol-25 EO-Addukt
1 bis 4 Gew.-% Cetyl/Stearylalkohol
ad 100 Gew.-% Wasser.
9. Verwendung von multiplen W/O/W-Emulsionen nach dem Ver
fahren nach den Ansprüchen 1 bis 7 zur Herstellung von
kosmetischen und pharmazeutischen Produkten.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4311445A DE4311445C1 (de) | 1993-04-07 | 1993-04-07 | Multiple W/O/W-Emulsionen, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung |
EP94913085A EP0692957A1 (de) | 1993-04-07 | 1994-03-30 | Verfahren zur herstellung multipler w/o/w-emulsionen |
JP6521671A JPH08508202A (ja) | 1993-04-07 | 1994-03-30 | W/o/w型多相エマルションの製造方法 |
US08/532,836 US5714154A (en) | 1993-04-07 | 1994-03-30 | Process for the production of multiple w/o/w emulsions |
PCT/EP1994/000996 WO1994022414A1 (de) | 1993-04-07 | 1994-03-30 | Verfahren zur herstellung multipler w/o/w-emulsionen |
Applications Claiming Priority (1)
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