DE19711778A1 - Bauplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Bauplatte und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bauplatte gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1, insbesondere zur Erstellung einer Trennwand,
sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es sind Trennwände und Trennwandelemente in selbsttra
gender Bauweise bekannt, die einen armierten Betonkern auf
weisen, der einseitig oder beidseitig mit Fliesen belegt ist.
Durch die DE 196 13 168 ist eine Bauplatte, insbesondere
zur Herstellung von Trennwänden, mit einer armierten Träger
schicht aus einer Mischung aus Kunstharz und leichten Zu
schlagstoffen und mit ein- oder beidseitiger Oberflächenbe
schichtung bekannt. Die Oberflächenbeschichtung besteht aus
einem Kunstharz und ist wenigstens oberflächlich mit
partikel-, plättchen- und/oder plattenförmigen Materialien
versehen. Die bekannte Bauplatte ist stabil, verwindungs
steif und selbsttragend. Sie ist sehr gut geeignet zur Her
stellung von Trennwänden und bietet ein optisch neuartiges
und eigenartiges Erscheinungsbild. Es hat sich aber herausge
stellt, daß diese bekannte Bauplatte von den Kosten her und
von der Verarbeitung her noch relativ aufwendig ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb
darin, eine Bauplatte mit neuartigem Aufbau und neuartigem
optischen Erscheinungsbild gemäß DE 196 13 168 so zu verbes
sern, daß die Herstellungskosten gesenkt werden können und
eine bessere Verarbeitung erzielt wird. Ferner soll ein Ver
fahren zur Herstellung einer solchen Bauplatte angegeben wer
den.
Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1
gelöst. Ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Bauplatte ist im Anspruch 16 angegeben. Eine aus den Bauplat
ten hergestellte Trennwand ist im Anspruch 22 angegeben.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfin
dung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin,
daß die Bauplatte durch Verwendung einer Mischung aus Kunst
harz und Zement für die Trägerschicht und gegebenenfalls auch
für die Oberflächenbeschichtung erheblich kostengünstiger
herstellbar und auch besser verarbeitbar ist. Die erfindungs
gemäße Bauplatte ist stabil, wirkt verwindungssteif und
selbsttragend. Sie ist vorzüglich zur Erstellung von Trenn
wänden geeignet und bietet ein optisch neuartiges und eigen
artiges Erscheinungsbild.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Schnittes
einer erfindungsgemäß ausgebildeten Bauplatte
und
Fig. 2 schematisch eine Ansicht einer aus mehreren
Bauplatten aufgebauten Trennwand.
Die Zeichnung (Fig. 1) zeigt eine Bauplatte 2 mit einer
Trägerschicht 4 aus einer Mischung aus Kunstharz und Zement.
Die Trägerschicht 4 ist mit einer oder mehreren Armierungen
6, 6' in Form von Armierungsgewebe, beispielsweise aus Glas
fasern, versehen. Das Armierungsgewebe kann oberflächlich
oder im Inneren der Trägerschicht 4 eingebettet sein. Vor
zugsweise sind auf beiden Seiten der Trägerschicht 4 Armie
rungen vorgesehen, um die Stabilität der Bauplatte zu erhöhen
und um Spannungen auszugleichen.
Die Trägerschicht 4 ist vorzugsweise mit leichten Zu
schlagstoffen 8, vorzugsweise in größerer Menge, versehen, um
die Kosten und das Gewicht zu reduzieren. Sie kann zusätzlich
noch kleinere Hohlräume 9 aufweisen, wie dies gestrichelt
eingezeichnet ist.
Auf der Sichtseite der Trägerschicht 4 über der Armie
rung 6 ist eine Kunstharzbeschichtung 10 angeordnet. In diese
Kunstharzbeschichtung 10 sind partikel- oder plättchenförmige
Materialien, beispielsweise Glasgranulat, Glasmehl, Quarzsand
oder andere mineralische Partikel, Metallspäne (z. B. aus
nichtrostendem Stahl oder Edelmetallen), eingefärbtes Kunst
harzgranulat einzeln oder kombiniert eingemischt, um eine
optisch besonders ansprechende Oberfläche insbesondere durch
Glattschleifen zu erhalten und um die Oberflächenhärte zu
erhöhen. Die Kunststoffbeschichtung 10 selbst kann auch ein
gefärbt sein.
Alternativ oder zusätzlich kann die Oberflächenbeschich
tung 10 mit eingebetteten oder eingelegten plattenförmigen
Materialien 20 versehen sein, wie dies die Fig. 2 schematisch
zeigt.
Anstelle nur aus Kunststoff kann die Oberflächen
beschichtung aus einer Mischung aus Kunststoff und Zement
bestehen.
Durch das zusätzliche Vorsehen der partikel- oder plätt
chenförmigen Materialien und/oder der plattenförmigen Mate
rialien wird ein besonderer optischer Effekt erzielt. Darüber
hinaus dienen diese Einmischungen (Auflagen oder Einlagen)
aber auch zur Erhöhung der Stabilität und zur Überdeckung von
Stößen bzw. Fugen zwischen den Bauplatten.
Die plattenförmigen Materialien können entweder bei der
Produktion der Bauplatte in die Form eingelegt oder nachträg
lich auf die Fläche der Bauplatte oder auf die Fläche einer
fertig montierten Wand 22 (vgl. Fig. 2) aufgebracht oder in
eine Vertiefung der Bauplatte oder der fertig montierten Wand
eingelegt werden, wobei Fugen 24 überdeckt werden können, wie
dies in der Fig. 2 schematisch dargestellt ist.
Zusätzlich kann die Kunststoffbeschichtung 10 bzw. kön
nen die partikel-, plättchenförmigen oder plattenförmigen
Materialien mit einer transparenten, teiltransparenten oder
leicht eingefärbten Kunstharz-Deckschicht 14 zum Schutz und
zur Erzielung einer besonderen optischen Wirkung versehen
sein. Eine solche Kunstharz-Deckschicht erhöht zusätzlich die
Stabilität der Bauplatte.
Vorzugsweise weist die Trägerschicht 4 auch auf der
Rückseite eine Kunstharzbeschichtung 16, die wie die Be
schichtung 10 ausgebildet sein kann, insbesondere als Span
nungsausgleichsschicht auf, um mit Sicherheit ein Durchbiegen
der Bauplatte 2 zu vermeiden, und gegebenenfalls auf der
Kunstharzbeschichtung 16 noch eine durchsichtige Kunstharz
deckschicht 18.
Die rückseitige Kunstharzbeschichtung 16 weist vorzugs
weise aus Kostengründen keine zusätzlichen Materialien der
oben beschriebenen Art oder keine Einfärbung auf, wenn die
Bauplatte nicht für die Erstellung echter Trennwände verwen
det werden soll, also nur eine Sichtseite vorgesehen ist.
Durch Verwendung wasserdichter Materialien und durch das
Verschließen der Fugen zwischen den Bauplatten mit ebenfalls
wasserdichten Materialien wird eine insgesamt wasserdichte
Konstruktion erreicht, wodurch zusätzliche Abdichtungsmaß
nahmen überflüssig werden. Gleichzeitig wird eine Verbesse
rung der hygienischen Situation erzielt.
Anders als oben beschrieben, können die Bauplatten in
strukturierter Form hergestellt werden, so daß die Oberfläche
der Bauplatten ebenfalls Strukturen aufweisen.
Die wie oben beschrieben aufgebaute und hergestellte
Bauplatte und damit die aus den Bauplatten hergestellte
Trennwand sind äußerst verschleißfest und widerstandsfähig
gegen mechanische Beschädigungen. Schadhafte Stellen der Bau
platte lassen sich jederzeit leicht ausbessern, so daß eine
unsichtbare Reparatur möglich ist. Im Gegensatz zu Fliesen
trennwänden können die Bauplatten in Standardgrößen herge
stellt und objektbezogen zugeschnitten werden. Die Mischungen
für die Oberflächenschicht können sehr genau eingestellt wer
den, so daß Abweichungen der Farbnuancen, wie dies bei kera
mischen Fliesen der Fall ist, ausgeschlossen sind. Durch den
mehrschichtigen Aufbau der Bauelemente wird eine besonders
hohe Verwindungssteifigkeit erzielt bei gleichzeitiger Redu
zierung des Gewichts und der Materialkosten gegenüber Bau
platten mit monolithischem Aufbau.
Das Kunstharz in der Kunstharz/Zement-Mischung der Trä
gerschicht 4 ist vorzugsweise Epoxidharz.
Claims (24)
1. Bauplatte, insbesondere zur Erstellung von Trenn
wänden, mit einer armierten Trägerschicht und ein- oder
beidseitiger Oberflächenbeschichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (4) aus einer
Mischung aus Kunstharz und Zement besteht und daß die
Oberflächenbeschichtung (10) aus einem Kunstharz oder
aus einer Mischung aus Kunstharz und Zement besteht
und wenigstens oberflächlich mit partikel-, plätt
chen- und/oder plattenförmigen Materialien (12, 20)
versehen ist.
2. Bauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kunstharz Epoxidharz ist.
3. Bauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die partikel- und plättchenförmigen Materialien
dem Kunstharz der Oberflächenbeschichtung (10) bei
gemischt sind.
4. Bauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die plattenförmigen Materialien eingebettet oder
eingelegt in der Oberflächenbeschichtung (10) ange
ordnet sind oder auf der Oberflächenbeschichtung an
geordnet sind.
5. Bauplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die partikel- und plättchenförmigen Materialien
aus einem oder mehreren der Stoffe mineralische Mate
rialien, Metalle oder eingefärbtes Kunstharzgranulat
bestehen.
6. Bauplatte nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet,
daß die mineralischen Materialien Glasgranulat, Glas
mehl oder Quarzsand sind.
7. Bauplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die plattenförmigen Materialien flächige Materia
lien und Baustoffe sind.
8. Bauplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die flächigen Materialien und Baustoffe, kera
mische Fliesen oder Metallbleche sind oder aus Holz
bestehen.
9. Bauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerschicht (4) Hohlräume (9) aufweist.
10. Bauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Oberflächenbeschichtung (10) wenigstens
oberflächlich eingefärbt ist.
11. Bauplatte nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht
(4) beidseitig mit Armierungen (6, 6') versehen ist.
12. Bauplatte nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Armierungen aus Glasfasergewebe beste
hen.
13. Bauplatte nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der
Bauplatte glatt geschliffen ausgebildet ist.
14. Bauplatte nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberflächen
beschichtung oder die geschliffene Oberfläche der
Bauplatte eine durchsichtige, transparente, teil
transparente oder leicht eingefärbte Kunstharz-Deck
schicht (14) aufgebracht ist.
15. Bauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Mischung aus Kunstharz und Zement leich
te Zuschlagstoffe zugegeben sind.
16. Verfahren zur Herstellung der Bauplatte nach ei
nem der vorhergehenden Ansprüche mit folgenden Ver
fahrensschritten:
- 1. Herstellen einer ersten Mischung aus Kunstharz oder einer Mischung aus Kunstharz und Zement und aus partikel- oder plättchenförmigen Mate rialien für die Oberflächenbeschichtung,
- 2. Aufbringen der ersten Mischung auf eine Unter lage,
- 3. Aufbringen einer Armierung auf die erste Mi schung,
- 4. Herstellen einer zweiten Mischung aus Kunstharz und Zement,
- 5. Auftragen der nach Verfahrensschritt 4 herge stellten zweiten Mischung auf die Armierung und die auf die Unterlage aufgebrachte erste Mi schung,
- 6. Aufbringen einer Armierung,
- 7. Aufbringen eines Kunstharzes oder einer ersten Mischung gemäß Verfahrensschritt 1,
- 8. Abbindenlassen,
- 9. Schleifen der Oberfläche.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß die geschliffene Oberfläche poliert wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß nach dem Verfahrensschritt 8 auf die Ober
fläche plattenförmige Materialien aufgebracht werden.
19. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß nach dem Verfahrensschritt 8 in die Ober
fläche Ausnehmungen gefräst werden, in die platten
förmige Materialien eingelegt und befestigt werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich wenigstens auf
eine der Oberflächen der Bauplatte eine Kunstharz-
Deckschicht aufgebracht wird.
21. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß in die zweite Mischung leichte Zuschlagstof
fe eingemischt werden.
22. Trennwand, hergestellt aus mehreren nach den vor
hergehenden Ansprüchen ausgebildeten und hergestell
ten Bauplatten.
23. Trennwand nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich
net, daß plattenförmige Materialien flächig auf die
Oberfläche der Trennwand aufgebracht, teilweise, bün
dig mit der Oberfläche oder vertieft in die Oberflä
che eingelegt sind.
24. Trennwand nach Anspruch 23, dadurch gekennzeich
net, daß die plattenförmigen Materialien die Fugen
zwischen Bauplatten wenigstens teilweise überdecken.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19711778A DE19711778A1 (de) | 1997-03-21 | 1997-03-21 | Bauplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung |
DE29724565U DE29724565U1 (de) | 1997-03-21 | 1997-03-21 | Bauplatte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19711778A DE19711778A1 (de) | 1997-03-21 | 1997-03-21 | Bauplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19711778A1 true DE19711778A1 (de) | 1998-10-01 |
Family
ID=7824105
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19711778A Withdrawn DE19711778A1 (de) | 1997-03-21 | 1997-03-21 | Bauplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19711778A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000037746A1 (en) * | 1998-12-18 | 2000-06-29 | Varmesystemer As | Assembly system for non-constructive walls comprising a layer of a foamed polymer material and cement |
EP3106277A1 (de) * | 2015-06-12 | 2016-12-21 | Ulrich Hollmann | Platte sowie herstellungsverfahren dafür |
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1997
- 1997-03-21 DE DE19711778A patent/DE19711778A1/de not_active Withdrawn
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DE202016008413U1 (de) | 2015-06-12 | 2017-11-09 | Ulrich Hollmann | Platte für Bauzwecke |
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