DE19711742A1

DE19711742A1 - Rundballenpresse

Info

Publication number: DE19711742A1
Application number: DE19711742A
Authority: DE
Inventors: Arsene Roth
Original assignee: Usines Claas France SAS
Current assignee: Usines Claas France SAS
Priority date: 1997-03-21
Filing date: 1997-03-21
Publication date: 1998-09-24
Also published as: FR2760935B1; US6073433A; FR2760935A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Rundballenpresse mit einem Hauptrahmen, Fahrwerk, Aufnahme- und Zuführeinrichtungen für Preßgut, Antrieben sowie einer aufklappbaren Preßkammer, die seitlich durch feststehende Wände und umfangsseitig zumindest teilweise durch endlos umlaufende Riemen und/oder Walzen begrenzt ist, wobei die Riemen durch drehbar gelagerte Umlenkwalzen geführt sind, und einer Vorrichtung zur Lagerung einer Netzbahn-Rolle als Bindemittel.

Eine solche Rundballenpresse ist beispielsweise in der DE 33 27 042 beschrieben. Wie insbesondere in der Fig. 1 zu sehen ist, befindet sich die Halterung für die Netzbahn-Rolle am vorderen Ende der Rundballenpresse. Wie sich in der Praxis gezeigt hat, werfen die Reifen von Traktoren Steinchen und Schmutzpartikel in die Luft, die teilweise bis in die Vor richtung zur Lagerung der Netzbahn-Rolle geschleudert werden. Wenn auch in geringerem Maße, so kommt es auch bei Rundballenpressen, deren Vorrichtung zur Lagerung einer Netzbahn-Rolle an der Rückseite der Rundballenpresse angebracht ist, vor, daß Steine von den Rädern der Rundballenpresse oder den Pick-up-Reifen in die Vorrichtung zur Lagerung geschleudert werden. Dort können sie sich in der Netzbahn verfangen, und sie geraten dann beim Vorziehen der Netzbahn zum Binden zwischen die Vorschubwalzen zum Vorschub der Netzbahn in die Preßkammer. Da die Vorschubwalzen in der Regel mit einer weichen Moosgummischicht oder ähnlichem Material überzogen sind, um die Netzbahn griffig sicher einziehen zu können, kommt es dort durch die harten und spitzen Steine zu Beschädigungen der Moosgummischicht, bei größeren Steinen und Fremdkörpern können sich sogar auch die Vorschubwalzen selbst verbiegen. Zudem ist es wünschenswert, die Netzbahnrolle vor Feuchtigkeit durch Niederschläge zu schützen, da sich sonst die Reibwerte des Netzmaterials ungünstig verändern können. Eine für den Fachmann naheliegende Blechverkleidung für die Vorrichtung zur Lagerung der Netzbahn-Rolle hätte den Nachteil, daß sie keinen freien Blick vom Schlepper aus auf die Netzrolle erlaubt, und sie zudem aufgrund ihrer Größe relativ schwer und im Falle des Einlegens neuer Netzbahnrollen für den Maschinenbediener nur mit Mühe zu öffnen und zu schließen ist. Gasdruckdämpfer, die diese Nachteile aufwiegen könnten, würden die Blechverkleidung nochmals verteuern.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verkleidung für eine Vorrichtung zur Lagerung einer Netzbahnrolle zu schaffen, die kostengünstig in der Herstellung und für den Maschinenbediener einfach zu handhaben ist.

Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht darin, daß die Abdeckung der Vor richtung zur Lagerung einer Netzbahn-Rolle im wesentlichen aus einer flexiblen und ver schwenkbaren Kunststoffbahn besteht. Eine Kunststoffbahn ist kostengünstig zu kaufen und kann mit wenigen Handgriffen passend zugeschnitten werden. Die Kunststoffbahn braucht weder geschweißt noch genietet oder lackiert und gegen Rost geschützt werden. Beim Aufprall von hochgeschleuderten Steinen mit der Kunststoffbahn entstehen keine Lackschäden und Roststellen, da Kunststoffbahnen im allgemeinen unempfindlich und pflegeleicht sind. Niederschlagswasser läuft leicht von der Oberfläche ab.

In bevorzugter Ausgestaltung ist die Kunststoffbahn durchsichtig. Das ermöglicht es dem Schlepperfahrer, durch einen kurzen Blick die Restmenge an verfügbarer Netzbahn sowie die Funktion der Netzbindung abzuschätzen. Die Kunststoffbahn kann durch eine von außen aufliegende verschwenkbare Stange lagefixierbar sein. Dadurch wird bei sich veränderndem Durchmesser der innenliegenden Netzbahn-Rolle die Kunststoffbahn niedrig gehalten, und es kann weder Wind noch Niederschlagswasser unter die Kunststoffbahn gelangen. Bei zu mindest noch größerem Durchmesser der Netzbahn-Rolle kann die innen auf der Netzbahn- Rolle aufliegende Bremsstange bei entsprechender Gestaltung die Kunststoffbahn von der Netzbahn-Rolle beabstandet halten. Dadurch wird ein Verkratzen der Kunststoffbahn auf der Innenseite durch die abrollende Netzbahn-Rolle auf einfache Weise vermieden. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den keimzeichnenden Merkmalen der Unteransprüche enthalten.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Rundballenpresse mit Netzbindungseinrichtung in der Seitenansicht,

Fig. 2 ein näheres Ausschnittsdetail der Netzbindungseinrichtung mit geschlossener Abdeckung,

Fig. 3 ein Ausschnittsdetail wie Fig. 2, jedoch bei geöffneter Abdeckung.

Die Rundballenpresse 2 mit Hauptrahmen, Rädern 4, einer Aufnahmevorrichtung 6 und einer Schneideinrichtung 8 für das Erntegut weist einen Preßraum 10 auf, in den das Erntegut hineinbefördert wird. Im Preßraum 10 ist ein Preßgutballen stilisiert angedeutet, der den Preßraum 10 ausfüllt. Anstelle der im Ausführungsbeispiel gezeigten Riemen kann der Preßraum umfangsseitig auch von etwa kreisförmig beabstandet zueinander angeordneten Preßwalzen oder von einer Riemen-/Preßwalzenkombination begrenzt sein. Als Bindemittel ist in Fig. 1 eine Netzbahn-Rolle 12 gezeigt. Die Netzbahn 12 wird von einer Vorzugs walzen-Gruppe 14 von der Netzbahn-Rolle 12 abgezogen und in Richtung einer Zuführöff nung zur Preßkammer 10 gefördert. Zur Erzielung einer höheren Griffigkeit können die Vorzugswalzen 14 mit einer Moosgummischicht oder einer ähnlich die Griffigkeit erhöhen den Beschichtung versehen sein. In der Preßkammer 10 wird der Preßgutballen mit dem Bindemittel umwickelt, bevor er als fertiger Preßgutballen aus der Preßkammer 10 ausgesto ßen wird. Die Netzbahn-Rolle 12 ist in einem Gehäuse 16 gelagert. Sie kann lose in das Gehäuse 16 eingelegt, aber auch auf einer nicht näher dargestellten Welle oder auch Lager dornen gelagert sein. Damit die Netzbahn 12 fest genug um den Preßgutballen gewickelt werden kann, ist es erforderlich, die Netzbahn-Rolle 12 abzubremsen. Das kann beispiels weise durch einen Bremsbügel geschehen, der zusätzlich durch eine Feder oder einen Motor auf die Netzbahn-Rolle 12 gedrückt wird, oder auch durch eine auf der Lagerwelle drehfest angeordnete Bremsscheibe oder vergleichbare Vorrichtungen. Zudem kann die Bremskraft zeitlich oder abhängig vom Durchmesser der Netzbahn-Rolle 12 unterschiedlich gesteuert sein. Das Gehäuse 16 ist abgedeckt von einer Kunststoffbahn 18, die gelenkig an einer Seitenwand des Gehäuses 16 befestigt ist und die Netzbahn-Rolle 12 und das Gehäuse 16 abdeckt. Auf der Kunststoffbahn 18 liegt eine verschwenkbare Stange 20 auf, die die Kunststoffbahn 18 herunterdrückt und lagefixiert.

In Fig. 2 ist das Gehäuse 16 in einem vergrößerten Querschnitt gezeigt. Die Netzbahnrolle 12 hat einen großen Durchmesser. Die Kunststoffbahn 18 deckt das Gehäuse 16 nach oben und seitlich ab. Am oberen Ende ist die Kunststoffbahn 18 an einer drehbeweglich gelagerten Stange 21 befestigt. Die Stange 21 ist durch einen Splint 22 gegen Herausfallen gesichert. Zur Montage und Demontage der Kunststoffbahn 18 muß nur der Splint 22 abgezogen werden. Die Stange 21 kann dann durch seitliches Verschieben mitsamt der anhängenden Kunststoffbahn 18 in ihre Lagerung eingelegt oder aus ihrer Lagerung genommen werden.

Auf der Netzbahn-Rolle 12 liegt die Bremsgestänge-Vorrichtung 24 auf. Die Bremsgestänge- Vorrichtung 24 ist so ausgestaltet, daß sie mit ihrer vorderen Stange 26 die Kunststoffbahn 18 beabstandet von der Netzbahn-Rolle 12 hält. Bei schwindendem Durchmesser der Netz bahn-Rolle 12 senkt sich die Bremsgestänge-Vorrichtung 24 entsprechend ab. Dabei gleitet die vordere Stange 26 an der Innenfläche der Kunststoffbahn 18 entlang. Durch ihre Anord nung und die vorhandenen Geometrien ist jedoch sichergestellt, daß die vordere Stange 26 auf ihrem Verschwenkweg die Kunststoffbahn 18 immer auf einem Minimalabstand D zur Umfangsfläche der Netzbahn-Rolle 12 hält. In gestrichelten Linien ist die Lage der Brems gestänge-Vorrichtung 24, der verschwenkbaren Stange 20 sowie der Kunststoffbahn 18 bei einem geringen Durchmesser der Netzbahn-Rolle 12 gezeigt.

An ihrem unteren Ende ist an der Kunststoffbahn 18 eine Griffleiste 28 befestigt, die auch zur endseitigen Befestigung der Kunststoffbahn 18 dienen kann. So könnte beispielsweise ein an der Griffleiste 28 befestigtes Rohrstück 30 rastend arretiert werden. Das Eigengewicht der Griffleiste 28 bewirkt zudem, daß die Kunstoffbahn 18 nach unten gezogen wird und so das Gehäuse 16 bestmöglich abdeckt.

In Fig. 3 ist die Kunststoffbahn 18 in geöffneter Stellung zu sehen. Um die Netzbahn-Rolle 12 ersetzen oder Wartungsarbeiten an den Vorschubwalzen 14 vornehmen zu können, wird zunächst die verschwenkbare Stange 20 nach oben geklappt. Danach kann die Kunststoffbahn 18 nach oben geschwenkt werden, um dann einen freien Zugang zum Gehäuse 16 zu haben.

Claims

1. Rundballenpresse mit einem Hauptrahmen, Fahrwerk, Aufnahme- und Zuführeinrich tungen für Preßgut, Antrieben sowie einer aufklappbaren Preßkammer, die seitlich durch feststehende Wände und umfangsseitig zumindest teilweise durch endlos um laufende Riemen und/oder Walzen begrenzt ist, wobei die Riemen durch drehbar gelagerte Umlenkwalzen geführt sind, und einer Vorrichtung zur Lagerung einer Netzbahn-Rolle als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung der Vorrichtung zur Lagerung einer Netzbahn-Rolle 12 im wesentlichen aus einer flexiblen und verschwenkbaren Kunststoffbahn 18 besteht.

2. Rundballenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible und verschwenkbare Kunststoffbahn 18 durchsichtig ist.

3. Rundballenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffbahn 18 durch eine von außen aufliegende verschwenkbare Stange 20 lagefixiert ist.

4. Rundballenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffbahn 18 zumindest bei größerem Durchmesser der Netzbahn-Rolle 12 von der innen auf der Netzbahn-Rolle 12 aufliegenden Bremsstange 26 beabstandet zur Netzbahn-Rolle 12 gehalten ist.

5. Rundballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffbahn 18 an einem seitlichen Ende an einer drehbeweglich gelager ten Stange 21 befestigt ist.

6. Rundballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kunststoffbahn 18 an einem seitlichen Ende eine Griffleiste 28 befestigt ist.

7. Rundballenpresse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffleiste 28, die Stange 30 und/oder die Kunststoffbahn 18 an einem Ende lösbar mit der Rundballenpresse verbindbar ist.