DE19711003A1 - Verankerungsvorrichtung für ein Zugglied, insbesondere für die Anwendung im Spannbetonbau - Google Patents
Verankerungsvorrichtung für ein Zugglied, insbesondere für die Anwendung im SpannbetonbauInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verankerungsvorrichtung für ein
Zugglied, insbesondere für die Anwendung im Spannbetonbau,
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Als Luftseile für Brücken oder im Behälterbau finden meist
Zugglieder Verwendung, die aus einem z. B. mit Kunststoff um
mantelten zugfesten Kern aus Spannstahllitzen oder dergleichen
bestehen. Diese Zugglieder werden bei Anwendungen ohne Verbund
zusätzlich durch meist gewellte Hüllrohre, die aus PE bestehen
können, gegen Umwelteinflüsse geschützt. Das Einschieben der
Zugglieder in die Hüllrohre erfolgt meist vor Ort und erfor
dert einen beträchtlichen Aufwand.
Für derartige, von einem zusätzlichen Hüllrohr umgebene Zug
glieder ist eine Verankerungsvorrichtung bekannt, bei der die
Ankerplatte, welche sich auf ein Widerlager, z. B. in Form
eines Betonfundaments oder dergleichen, abstützt, mit einem
rohrförmigen Ankerstutzen versehen ist. Sowohl das zusätzliche
Hüllrohr als auch das zu verankernde Ende des Zugglieds wird
durch den Ankerstutzen geführt. Das abgemantelte Ende des
Zugglieds wird in üblicher Weise, z. B. mittels eines Klemm
konus in einer Ankerbüchse gehalten. Auf den Übergang zwischen
dem Ende des Ankerstutzens und dem Hüllrohr wird ein Schrumpf
schlauch aufgeschrumpft, der ein Sich-Zurückziehen des Hüll
rohrs bei Temperaturänderungen und den damit verbundenen Län
genänderungen des Hüllrohrs verhindern soll.
Zumindest der abgemantelte Teil des Zuggliedes im Ankerstutzen
bzw. in der Ankerplatte wird mit einer Korrosionsschutzmasse
umgeben. Innerhalb des Ankerstutzens ist zwischen dem Mantel
des Zugglieds und der Innenwandung des Ankerstutzens eine
Dichtung vorgesehen, um das Austreten der Korrosionsschutz
masse zu verhindern.
Als nachteilig bei dieser bekannten Verankerungsvorrichtung
für die bekannten Zugglieder, die in Verbindung mit einem
zusätzlichen Hüllrohr eingesetzt werden, erweist sich, daß
insbesondere bei Temperaturänderungen Pumpbewegungen, d. h.
axiale Bewegungen des Mantels des Zugglieds entstehen, die die
Schutz- und Gleitschicht zwischen dem Mantel und dem zugfesten
Kern des Zugglieds, z. B. Fett, nach außen drücken. Der emp
findliche Kern ist dann nicht mehr genügend gegen Korrosion
geschützt.
Des weiteren besteht die Gefahr, das die Pumpbewegungen einen
solchen Umfang erreichen, daß sich der Mantel bis hinter die
Dichtung im Ankerstutzen zurückzieht und demzufolge die Korro
sionsschutzmasse austreten kann.
Schließlich besteht die Gefahr, das sich das Hüllrohr aus dem
Schrumpfschlauch zurückzieht oder der Schrumpfschlauch brüchig
wird und so das innere des Ankerstutzens nicht mehr gegenüber
Umwelteinflüssen abgedichtet ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Veranke
rungsvorrichtung zu schaffen, bei der der empfindliche zug
feste Kern des Zugglieds auch bei großen Temperaturschwankun
gen sicher gegen Umwelteinflüsse, insbesondere gegen Korrosion
geschützt bleibt und welche einen konstruktiv einfachen Aufbau
aufweist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patent
anspruchs 1.
Dadurch, daß der starre Ankerstutzen mit einer Klemmvorrich
tung versehen ist, bleibt der Mantel des Zuggliedes festgehal
ten. Der Pumpeffekt, der die Gleit- und Schutzschicht zwischen
Stäben oder Litzen und Mantel nach außen preßt, wird weitge
hendst vermieden. Weiterhin verbleibt der Endbereich des Man
tels in einer definierten Lage.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine erfindungs
gemäße Verankerungsvorrichtung für ein Zugglied;
Fig. 2 einen schematischen Teillängsschnitt eines Zuggliedes
mit doppelter Ummantelung und
Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III in Fig. 2.
Die Verankerungsvorrichtung 1 für ein Zugglied 2 weist z. B.
ein Betonfundament 3 auf, welches das Widerlager für eine
ebene Ankerplatte 4 bildet. Anstelle eines Betonfundaments
kann jedoch selbstverständlich auch eine Spannlysene aus Me
tall das Widerlager bilden. Die Ankerplatte 4 besitzt eine
Durchtrittsöffnung 5 für das Zugglied 2. An der Ankerplatte 4
ist ein rohrförmiger, starrer Ankerstutzen 11 befestigt, wel
cher mit seinem freien Ende durch das Betonfundament 3 hin
durchragt. Durch den Ankerstutzen 11 ist das Zugglied 2 hin
durchgeführt.
In der Zeichnung ist ein Mono-Zugglied 2 mit sechs um eine
zentrale Litze 6 verseilten Litzen 6 dargestellt, welche den
zugfesten Kern des Zugelements bilden (Fig. 2 und 3).
Selbstverständlich könnte das Zugglied 2 auch einen oder meh
rere Stahlstäbe oder aber auch eine Vielzahl von gebündelten
Litzen 6 aufweisen.
Üblicherweise sind die Litzen 6 von einer Gleit- und Schutz
schicht 7 umgeben (vgl. Fig. 2 und 3). Diese Gleit- und
Schutzschicht kann z. B. aus einem Korrosionsschutzmittel, wie
z. B. Fett oder Ähnlichem, bestehen.
Ein innerer Mantel 8, vorzugsweise aus PE, dichtet nach außen
ab und schützt in Verbindung mit der Gleit- und Schutzschicht
7 die Stahllitzen 6 gegen Umwelteinflüsse. Der Mantel 8 ist
vorzugsweise aufextrudiert.
An den Mantel 8 schließt sich eine dünne Trennschicht 9, vor
zugsweise aus Talkum-Pulver, einer Kunststoffolie oder einer
Fettschicht, an. Das Zugglied ist von einem weiteren äußeren
Mantel 10 umgeben, welcher ebenfalls vorzugsweise aus PE be
stehen kann.
Der Haftreibungskoeffizient des äußeren Mantels 10 gegenüber
dem inneren Mantel 8 ist durch die Wahl des Materials für die
Trennschicht 9 vorzugsweise so bemessen, daß er größer ist
als der Haftreibungskoeffizient zwischen dem inneren Mantel 8
und dem zugfesten Kern des Zugelements 2, der im wesentlichen
durch die Eigenschaften der Gleit- und Schutzschicht 7 be
stimmt ist. Unter dieser Hinsicht zeigt insbesondere eine
Trennschicht aus Talkum-Pulver die gewünschten Eigenschaften.
Auf diese Weise verbleiben bei axialen Schiebebewegungen zwi
schen dem zugfesten Kern und dem Mantel des Zugelements 2 die
beiden Mäntel oder Mantelschichten 8 und 10 in ihrer Lage
zueinander. Nachteilige Pumpbewegungen oder Verwerfungen der
Mantelschichten werden so vermieden.
Des weiteren wird durch die Trennschicht 9 der Vorteil er
reicht, daß sich Beschädigungen der äußeren Mantelschicht 10
nicht ungehindert bis durch die innere Mantelschicht 8 hin
durch und letztlich bis auf den empfindlichen zugfesten Kern
des Zugglieds ausbreiten können. Vielmehr werden durch die
Trennschicht Beschädigungen, insbesondere Rissbildungen in der
äußeren Mantelschicht 10 gestoppt, sobald diese die Trenn
schicht 9 erreichen. Im Extremfall können sich auch Teile des
äußeren Mantels 10 bis zur Trennschicht ablösen.
Sobald eine Beschädigung der äußeren Mantelschicht 10 erkannt
wird, kann dann ein Austausch des Zugglieds 2 erfolgen noch
bevor sich die Beschädigung bis in den inneren Mantel 8 hinein
oder gar bis auf den zugfesten Kern des Zugglieds fortsetzen
können. Selbstverständlich ist hierzu eine regelmäßige Über
prüfung der Zugglieder erforderlich, was jedoch ohnehin ge
währleistet werden muß.
Der abgemantelte Endbereich 15 des Zuggliedes 2 ist durch ein
Loch 16 in einer an der Ankerplatte 4 anliegenden Zwischen
platte 17 hindurchgeführt und wird durch eine Konusklemme 18
festgehalten. Diese wird von einer Klemmbüchse 20 aufgenommen,
die sich auf die Zwischenplatte 17 abstützt.
Eine abschließende Kappe 21 deckt das freie Ende 15 des Zug
gliedes 2 sowie die angrenzenden Teile ab. Der Zwischenraum
zwischen der Kappe 21 und den Teilen 4, 17, 20, 15 ist mit
Korrosionsschutzmittel ausgefüllt.
Ferner ist der Zwischenraum zwischen Ankerplatte 4, Zwischen
platte 17 und Ankerstutzen 11 mit Korrosionsschutzmittel aus
gefüllt. In Richtung des freien Ende des Ankerstutzens 11 ist
dieser Raum durch eine Dichtung 23 abgeschlossen.
In das freie Ende des Ankerstutzens 11 ist ein Klemmring 25
mit einer sich konisch in Richtung des freien Ende des Zug
glieds verjüngenden Außenfläche eingeschoben. Der Klemmring 25
ist vorzugsweise geschlitzt, so daß er sich querschnittsmäßig
verändern kann.
Bei Aufschrauben einer Überwurfmutter 26 der Klemmring 25
durch die rückwärtige Schulter der Überwurfmutter 26 weiter in
das freie Ende des Ankerstutzens 11 hineingeschoben. Das die
ser im wesentlichen starr ausgebildet ist, erfolgt hierbei
eine Querschnittsverringerung des Innendurchmessers des Klemm
rings 25 und auf diese Weise eine starke Klemmung des ggf.
mehrschichtig ausgebildeten Mantels 8, 10 des Zugelements 2.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, kann der Endbereich des Ankerstut
zens 11 mit einer sich konisch auf das Rohrende hin erweitern
den Innenfläche ausgebildet sein, welche mit der konischen
Außenfläche des Klemmrings 25 im Sinne einer möglichst optima
len Klemmwirkung zusammenwirkt.
Durch die Klemmung ergibt sich der Vorteil, daß die beiden
Mantelschichten 8, 10 im Bereich des freien Ende des Anker
stutzens 11 gegenüber einer axialen Bewegung, die sich bei
bekannten Verankerungsvorrichtungen z. B. bei Temperaturände
rungen ergibt, fixiert sind. Damit wird sicher vermieden, daß
sich das Ende des Mantels bzw. der Mantelschichten 8, 10 des
Zugglieds 2 bis hinter die Dichtung 23 oder gar bis außerhalb
des Ankerstutzens 11 zurückzieht und dabei das ungeschützte
Ende des zugfesten Kerns des Zugelements 2 durch Umweltein
flüsse negativ beeinträchtigt wird.
Andererseits wird im Bereich der Klemmung der Mantelschichten
8, 10 nach wie vor eine Bewegung des zugfesten Kerns gegenüber
den Mantelschichten ermöglicht, da die Klemmung nicht zu Auf
nahme eines wesentlichen Teils der Zugkräfte geeignet ist.
Hierdurch wird eine Beschädigung, z. B. Stauchung des Anker
stutzens vermieden.
Claims (9)
1. Verankerungsvorrichtung für ein Zugglied, insbesondere für
die Anwendung im Spannbetonbau,
mit einem ortsfesten oder beweglichen Verankerungsteil zur Aufnahme und/oder Übertragung von durch im wesentlichen dem zugfesten Kern eines ummantelten Zugglieds aufgenommenen Zugkräften, wobei der zugfeste Kern des Zugglieds fest oder lösbar mit dem Verankerungsteil verbindbar ist, und
mit einem mit dem Verankerungsteil verbundenen rohrförmigen Ankerstutzen zur Aufnahme des ummantelten Zugglieds, dadurch gekennzeichnet,
daß am Ankerstutzen (11) eine Klemmvorrichtung (25, 26) vorgesehen ist, welche auf den Mantel des Zugglieds derart hohe transversale Klemmkräfte ausübt, daß an der Klemm stelle eine axiale Verschiebebewegung des Mantels (8, 10) relativ zum Ankerstutzen im wesentlichen verhindert ist.
mit einem ortsfesten oder beweglichen Verankerungsteil zur Aufnahme und/oder Übertragung von durch im wesentlichen dem zugfesten Kern eines ummantelten Zugglieds aufgenommenen Zugkräften, wobei der zugfeste Kern des Zugglieds fest oder lösbar mit dem Verankerungsteil verbindbar ist, und
mit einem mit dem Verankerungsteil verbundenen rohrförmigen Ankerstutzen zur Aufnahme des ummantelten Zugglieds, dadurch gekennzeichnet,
daß am Ankerstutzen (11) eine Klemmvorrichtung (25, 26) vorgesehen ist, welche auf den Mantel des Zugglieds derart hohe transversale Klemmkräfte ausübt, daß an der Klemm stelle eine axiale Verschiebebewegung des Mantels (8, 10) relativ zum Ankerstutzen im wesentlichen verhindert ist.
2. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verankerungsteil durch eine Spannlysene
und/oder eine Kopfplatte (4) gebildet ist.
3. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß im Ankerstutzen (11) eine gegenüber
der Rohrinnenwandung und dem Zugglied (2) abdichtendes
Dichtelement (23) vorgesehen ist.
4. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest der mantelfreie Kern des Zugglieds
(2) innerhalb des Ankerstutzens (11) und/oder innerhalb des
Verankerungsteils mit Korrosionsschutzmasse umgeben ist.
5. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung
eine auf das freie Ende des Ankerstutzens (11) aufschraub
bare Überwurfmutter (26) umfaßt, wobei durch das Auf
schrauben der Überwurfmutter (26) der Endbereich des Anker
stutzens oder ein in dieses Ende des Ankerstutzens (11)
einsetzbarer Klemmring (25) mit den erforderlichen Klemm
kräften auf den Mantel des Zugglieds (2) pressbar ist.
6. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Klemmring ein sich konisch in Richtung
des freien Ende des Ankerstutzens (11) verjüngende Außen
fläche aufweist, welche mit der Innenwandung oder dem Rand
bereich des Ankerstutzens (11) derart zusammenwirkt, das
bei einem Aufschrauben der Überwurfmutter (26) der Klemm
ring in das Innere des Ankerstutzens hinein geschoben und
hierdurch eine Klemmung des Mantels (8, 10) des Zugglieds
(2) erfolgt.
7. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Klemmring (25) parallel zu seiner Längs
achse geschlitzt ausgebildet ist.
8. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Innenfläche des Ankerstutzens (11)
in dessen vorderem Bereich sich konisch erweiternd ausge
bildet ist.
9. Verankerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied (2)
einen zweifachen Mantel (8; 10) aus Kunststoff mit einer
zwischen den Mantelschichten vorgesehenen Trennschicht (9)
aufweist und daß die Klemmkräfte so hoch gewählt sind,
daß im Bereich der Klemmung beide Mantelschichten fixiert
sind.
Priority Applications (3)
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