DE19710393A1 - Verfahren und Gerät zur Dokumentation von Fahrzeugdaten - Google Patents
Verfahren und Gerät zur Dokumentation von FahrzeugdatenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einem Gerät
zur Dokumentation von Fahrzeugdaten, die Informationen über
den Betriebszustand, die Position und/oder die Funktion des
Fahrzeugs beinhalten nach der Gattung der unabhängigen An
sprüche.
Im Stand der Technik sind bereits Verfahren und Geräte zur
Dokumentation von Fahrzeugdaten bekannt. Ein Beispiel eines
solchen Gerätes ist der Fahrtenschreiber, wie er in heutigen
Lastkraftwagen zur Überprüfung von Ruhezeiten und gefahrenen
Höchstgeschwindigkeiten eingesetzt wird. Es handelt sich
hierbei nicht um eine elektronische Lösung, da die Daten
speicherung auf einer Papierscheibe stattfindet. Es wird nur
eine sehr beschränkte Information, nämlich die Fahrgeschwin
digkeit aufgenommen. Ein Fahrtenschreiben ist auch bisher
die einzige Möglichkeit, Fahrtenbücher ohne eigenen Auf
schrieb zu führen. Allerdings werden nur Gesamtstrecken do
kumentiert und keine Unterstützung bei der Dokumentation von
beruflich veranlaßten und privaten Fahrten gegeben. Zudem
verursacht der Einbau eines Fahrtenschreibers erhebliche Ko
sten sowohl beim Einbau als auch im Betrieb. Sollen speziel
le Signale von einem Fahrzeug und seiner Umwelt aufgenommen
werden, so sind hierfür geeignete Meßgeräte wie z. B. Video
recorder zur Aufnahme von Bildsignalen oder Speicheroszil
loskope oder Computer mit entsprechenden Schnittstellen ein
zusetzen. Diese Geräte sind für den flexiblen Einsatz ver
schiedenster Meß- und Datenspeicheraufgaben konstruiert und
daher nicht für den Masseneinsatz in einem kostengünstigen
Produkt geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merk
malen des unabhängigen Anspruchs hat demgegenüber den Vor
teil, daß eine Vielzahl von möglichen Fahrzeugdaten, die In
formationen über den Betriebszustand, die Position und/oder
die Funktion des Fahrzeugs beinhalten, gesammelt wird und
für eine weitere Verarbeitung in einem Speichermedium zur
Verfügung stehen. Dadurch ist es möglich, auch bei zunehmen
der Komplexität der technischen Komponenten eines Fahrzeugs
Zusammenhänge zu dokumentieren und so kausale Erklärungen
von Verkehrsunfällen vorzunehmen. Es ist auch möglich, die
korrekten Funktionen von technischen Komponenten in einem
Fahrzeug zu dokumentieren.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ist
eine vorteilhafte Weiterbildung und Verbesserung des im
Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich.
Besonders vorteilhaft ist es, daß eine kurzfristige Speiche
rung von Fahrzeugdaten in einem Speicher möglich ist, der
immer wieder mit aktuellen Fahrzeugdaten überschrieben wer
den kann. Dadurch hat man den Vorteil, daß die Dokumentation
immer einen aktuellen letzten Zeitraum erfaßt.
Vorteilhaft ist es, wenn die Daten im Speichermedium vor dem
Überschreiben geschützt werden, um so eine fälschungssichere
Dokumentation über einen längeren Zeitraum zu ermöglichen.
Gerade für so eine längerfristige Dokumentation ist es vor
teilhaft, daß die im Speichermedium gespeicherten Fahrzeug
daten mit dem Speichermedium dem Fahrzeug entnommen werden
können, z. B. wenn die Daten auf einer Chipkarte gespeichert
werden.
Vorteilhafterweise verwendet die Datenspeichereinheit im
Fahrzeug einen Anschluß an einen internen Bus. Die zunehmen
de elektronische Vernetzung von Fahrzeugkomponenten in Fahr
zeugen erlaubt auf diese Weise einen einfachen und preisgün
stigen Datenzugriff auf Sensoren, ohne zusätzliche Sensoren
am Fahrzeug anbringen zu müssen. Vorteilhafterweise kann das
Verfahren außer den auf einem Bus befindlichen Daten noch
zusätzliche Daten von weiteren angeschlossenen Sensoren ver
arbeiten. Besonders vorteilhaft ist es, daß Videodaten für
die Dokumentation zur Verfügung stehen. Dadurch ist es z. B.
möglich, ein Unfallgeschehen sehr viel detaillierter zu re
konstruieren.
Vorteilhafterweise werden beim Einsatz des Verfahrens als
Unfallschreiber das Sammeln von Fahrzeugdaten automatisch
mit der Betriebnahme des Fahrzeugs verbunden. Dadurch ist es
dem Benutzer nicht möglich, auf manipulierende Art und Weise
in die Aufzeichnung der Fahrzeugdaten einzugreifen.
Für den Einsatz des Verfahrens als Fahrtenbuch ist es von
Vorteil, daß das Sammeln von Fahrzeugdaten nach Eingabe ei
nes Befehls des Benutzers über eine Eingabeeinheit erfolgt.
Dadurch wird die Aufzeichnung erst dann gestartet, wenn der
Benutzer es wünscht. Über Eingabe weiterer Befehle ist die
Auswahl von verschiedenen Funktionen der Aufzeichnung mög
lich.
Das erfindungsgemäße Gerät mit den kennzeichnenden Merkmalen
des unabhängigen Anspruchs hat gegenüber dem Stand der Tech
nik den Vorteil, daß eine automatische Aufzeichnung erfolgt,
und daß sich das Gerät auf einfache Art und Weise in einem
bereits im Fahrzeug vorhandenen Gerät integrieren läßt. Dazu
ist ein Autoradiogerät und/oder ein Navigationsgerät sinn
voll.
Vorteilhafterweise enthält das Gerät zur Dokumentation von
Fahrzeugdaten als Speicher eine Chipkarte in einem Chipkar
tenleser, so daß eine einfache Entnahme der Daten möglich
wird. Das erfindungsgemäße Gerät besitzt eine unabhängige
Stromversorgung, um so auch bei einem Unfall eine ausrei
chende Spannungsversorgung sicherzustellen und die Dokumen
tation bis zuletzt zu ermöglichen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert. Es zeigt Fig. 1 die erfindungsgemäße Datenspei
chereinheit, Fig. 2 den Einsatz der Datenspeichereinheit in
einem Kraftfahrzeug und Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel un
ter Verwendung eines Navigationsgerätes.
Fig. 1 zeigt die Datenspeichereinheit 1, die über ihre
Schnittstelle 11 an den internen Fahrzeugbus 4 angeschlossen
ist. Ebenfalls mit dem internen Fahrzeugbus verbunden sind
Sensoren 3. Über die Schnittstelle 11 der Datenspeicherein
heit sind weitere Sensoren, z. B. ein Bildsensor 5, ein Be
schleunigungssensor 6 und ein Geschwindigkeitssensor 7 ange
schlossen. Die Datenspeichereinheit 1 enthält einen mit der
Schnittstelle 11 verbundenen Speicher 12 und eine Steuerein
heit 13, die sowohl mit dem Speicher 12 als auch mit der
Schnittstelle in Verbindung steht. Eine Energieversorgung 14
ist mit der Steuereinheit 13, dem Speicher 12 und der
Schnittstelle 11 verbunden. Zusätzlich ist eine Eingabeein
heit 15 an der Schnittstelle 11 angeschlossen. Fig. 2 zeigt
ein Fahrzeug 9, indem ein Bildsensor 5 einen Bildausschnitt
10 beobachtet. Der Bildsensor ist an die Datenspeicherein
heit 1 angeschlossen.
Die Erfindung kann zur kurzzeitigen Speicherung von Fahr
zeugdaten und Fahrzeugumfelddaten dienen, insbesondere in
Verbindung mit der Speicherung von Bilddaten für die Unfall
rekonstruktion. Die Fahrzeugdaten werden von der Datenspei
chereinheit 1 aufgenommen. Die Datenspeichereinheit 1 nimmt
über ihre Schnittstelle 11 ständig Daten der externen Senso
ren 5, 6, 7 und der an dem internen Fahrzeugbus angeschlos
senen Sensoren 3 auf. Die Daten werden von der Steuereinheit
13 in den Speicher 12 geschrieben. Bei einer Verwendung als
Kurzzeitspeicher ist es sinnvoll, Speicherbausteine einzu
setzen, die ein schnelles Löschen bzw. Überschreiben von Da
ten erlauben. Für den Einsatz als Unfallschreiber ist es
sinnvoll die Datenspeichereinheit 1 so auszulegen, daß die
Fahrzeugdaten durch Unterbrechung der Stromversorgung im
Fahrzeug nicht verlorengehen. Das gelingt durch eine Span
nungsversorgung mit einer Pufferbatterie 14, die die Strom
versorgung bei Ausfall der Bordversorgung des Fahrzeugs für
einen gewissen Zeitraum übernehmen kann. Die genaue Ausge
staltung der Datenspeichereinheit 1 hängt von der einen An
wendung im Spezialfall ab. Die an die Datenspeichereinheit 1
angeschlossenen Sensoren liefern ständig Daten vom Fahrzeug
und dessen Umgebung. Als Beispiele können Geschwindigkeits
sensoren, Beschleunigungssensoren, Temperatursensoren,
Drucksensoren, Weglängensensoren und Videosensoren angeführt
werden. Außerdem ist die Informationsübergabe von Sensoren
des Fahrzeugs 3 möglich, die bereits über die Busstruktur 4
miteinander kommunizieren. Dieser Bus kann beispielsweise
mit der Datenspeichereinheit 1 verbunden sein, um dort Si
gnale, z. B. Geschwindigkeitssignale, Bremssteuersignale oder
Motorsteuersignale zu speichern.
Ein Anwendungsfall des Verfahrens ist ein Einsatz als Un
fallfahrtenschreiber, der die Unfallrekonstruktion erleich
tert bzw. beweiskräftige Informationen zur Klärung der Un
fallsituation liefert. Für einen solchen Anwendungsfall sind
als Sensoren vor allem Videosensoren, Geschwindigkeitssenso
ren und Beschleunigungssensoren sinnvoll einzusetzen. Fig.
2 zeigt den Einsatz des Videosensors 5 im Fahrzeug 9. Um mit
dem Videosensor bestmögliche Informationen zu erhalten, wäre
es sinnvoll, den Sensor zentral hinter der Windschutzscheibe
in Blickrichtung in Fahrtrichtung anzubringen. Dabei sollte
der Sensor durch den Erfassungsbereich der Scheibenwischer
blicken und ein Objektiv besitzen, das einen für die Ver
kehrsbeobachtung günstigen Blickwinkel 10 erlaubt. Es sind
aber auch andere Positionen des Sensors im Fahrzeug oder so
gar die Anbringung mehrerer Videosensoren denkbar. Im Be
trieb liefert der Videosensor 5 und der Geschwindigkeitssen
sor 6 ständig Daten, die die Datenspeichereinheit 1 spei
chert. Um Datenschutzprobleme zu vermeiden und die Möglich
keit der dauerhaften Überwachung sicher zu verhindern, ist
zu gewährleisten, daß die gespeicherten Daten regelmäßig ge
löscht werden. Dies ist auch insoweit vorteilhaft, als die
ständig zu speichernde Datenmenge klein gehalten werden
kann. Legt man typische Fahrgeschwindigkeiten von 50 km/h in
der Stadt vor, so können schon geringe Speicherzeiten von 10
bis 20 Sekunden ausreichend sein, da diese bei einer solchen
Geschwindigkeit einer zurückgelegten Weglänge von 140 bis
280 m entsprechen. Die benutzte Speichergröße ist demnach
sinnvollerweise so auszulegen, daß die Daten nach der ge
wählten Speicherzeit automatisch überschrieben werden müs
sen, da kein weiterer freier Speicherplatz mehr zur Verfü
gung steht. Das System speichert alle kontinuierlich ange
lieferten Daten, indem jeweils die ältesten bereits gespei
cherten Daten überschrieben werden. Im Falle eines Unfalls
muß die Datenüberschreibfunktion allerdings unterbrochen
werden, damit die gespeicherten Daten nicht verlorengehen.
Dazu kann der Beschleunigungssensor dienen. Liefert dieser
einen starken Beschleunigungswert, der auf eine Kollision
mit einem anderen Verkehrsteilnehmer hindeutet, so wird die
Überschreibung der Daten sofort oder mit einer definierten
Verzögerungszeit, in der Daten nach der ersten Kollision
noch enthalten sind, gestoppt. So bleiben die Daten, die
während der Speicherzeit unmittelbar vor der Kollision an
fielen, in der Datenspeichereinheit 1 eingefroren, so daß
diese nachträglich ausgelesen werden können. So stehen je
nach eingesetzten Sensoren, Daten zur Rekonstruktion des Un
fallgeschehens zur Verfügung. Aus den Daten lassen sich der
Nachweis über die Anzahl der am Unfall beteiligten Unfall
gegner durch Videobilder, die Identifikation des Unfallgeg
ners über dessen Fahrzeug und Kennzeichen, die in den Video
bildern festgehalten sind, nachweisen. Ebenso ist es möglich
Ampelsignale in der eigenen Fahrtrichtung über die Kamera
bilder zu dokumentieren. Die Rekonstruktion der Fahrge
schwindigkeit des Fahrzeugs ist über Auslesen der Daten ein
fach. Es ist auch möglich, plötzlich eingetretene Ereignisse,
wie das überraschende Betreten der Fahrbahn durch Verkehrs
teilnehmer zu dokumentieren. Auch die Rekonstruktion einer
Vorfahrtssituation über die Videobilder ist einfach möglich.
Die gesamte Datenspeichereinheit 1 wird so angebracht, daß
sie ohne Probleme nach einem Unfall oder für Wartungsmaßnah
men aus dem Fahrzeug entfernt werden kann. Weiterhin ist sie
mechanisch derart auszuführen, daß mechanische und eventuell
thermische Beanspruchungen durch einen Unfall nicht zu ihrer
Zerstörung führen. Eventuell ist eine Verplombung z. B. durch
den TÜV im Rahmen regelmäßiger Inspektionen oder durch spe
zielle amtliche Stellen vorzusehen, um die Beweiskräftigkeit
der Daten sicherzustellen und Manipulation auszuschließen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch zur Aufnahme von
Fahrzeugzuständen eingesetzt werden. Ziel bei einer solchen
Anwendung ist die Dokumentation des Datenaustauschs und der
Funktion elektronischer Fahrzeugkomponenten, um nach Ver
kehrsunfällen die Funktion bzw. das Ausfallen von Fahrzeug
komponenten nachweisen zu können. Beispiele hierfür sind die
Funktionen einer elektronisch gesteuerten Lenkung, einer
elektronisch gesteuerten Bremse und elektronisch gesteuerter
Eingriffe in das Motormanagement bzw. dem Antriebsstrang.
Diese Aufzeichnung ist vor allem in komplexen System von
Vorteil, wie sie zukünftig immer häufiger im Fahrzeug anzu
treffen sein werden. Momentan bewegen sich viele Entwicklun
gen darauf zu, daß der Fahrer früher oder später über geeig
nete Sensoriken seinen Fahrbefehl in elektronischer Form an
einen oder mehrere zentrale Controller innerhalb eines Fahr
zeugs weitergibt. Diese berechnen aufgrund dieser Fahrbefeh
le und den über eigene Sensoren ermittelten Fahrzeugzustand
die Stellgrößen für Aktoren an Lenkung, Bremse und Motor,
welche ihrerseits ihre Systemzustände an den oder die Con
troller zurückmelden. In solchen elektronischen Systemen ist
der Nachweis deren Funktion nach Unfällen im Zuge der Pro
dukthaftung sehr schwierig. Über eine Speicherung des Daten
austauschs zwischen Fahrzeugkomponenten, einer Speicherung
der Fahrkommandos, die der Fahrer gibt, und eventuell die
Speicherung von Bildern einer Kamera über die Fahrumgebung
ist zu erwarten, daß in vielen Fällen eindeutige Beweise auf
versagende Fahrzeugkomponenten bzw. Fehlverhalten des Fahrers
zu erhalten sind.
Bei der Verwendung als Unfalldatenschreiber sind je nach
speziellen Verwendungszweck besonders vorteilhafte Ausge
staltungen möglich. Beispielsweise ist es möglich, daß das
System immer in Betrieb bleibt und Unfalldaten ohne Einfluß
möglichkeit des Fahrers als verplombtes System speichert. Es
ist aber auch möglich, daß der Fahrer jederzeit die Möglich
keit hat, die Daten zu löschen. Dies kann durch den Einsatz
einer Löschtaste geschehen. Damit besteht für den Fahrer die
Möglichkeit, ihn rechtlich selbst belastenden Daten, z. B.
bei einem selbstverschuldeten Unfall, zu löschen. Vorteil
haft ist es auch, zusätzlich zur Löschtaste einen Spei
chertaste anzubringen. Beim Drücken der Speichertaste er
folgt eine Verriegelung der Löschtaste, so daß der Fahrer
sicherstellen kann, daß keinen weitere Person durch Drücken
der Löschtaste die Daten nachträglich löschen kann.
Vorteilhaft ist auch einen Mischform, bei der die Lösch
funktion nur auf bestimmte Daten anwendbar ist. Beispiels
weise kann der Fahrer ihn belastende Videodaten löschen,
während für die Klärung von produktionshaftungsrechtlichen
Fragen, Daten der Fahrzeugkomponentenfunktionen gespeichert
werden.
Fig. 3 zeigt eine Datenspeichereinheit, die in einem Auto
radiogerät 16 oder Navigationssystem integriert ist. Das Au
toradio/Navigationssystem 16 enthält zusätzlich zu den Kom
ponenten der in Fig. 1 beschriebenen Datenspeichereinheit 1
noch eine Anzeige 17, eine Tastatur 22 sowie einen Chipkar
tenleser 21, wobei die Komponenten jeweils mit der Daten
speichereinheit 1 in Verbindung stehen. Die Datenspei
chereinheit 1 steht mit dem Fahrzeugbus 4 und/oder mit Sen
soren 5, 6, 7, in Verbindung. Die Chipkarte 20 wird in den
Chipkartenleser 21 des Autoradiogeräts/Navigationsgeräts
eingeführt. Ein externes Gerät 19 mit einem Chipkartenleser
21 stellt die externe Verbindung zur Chipkarte 20 her.
Eine solche Verbindung der Datenspeichereinheit 1 und eines
Autoradios/Navigationsgerätes 16 kann als elektronisches
Fahrtenbuch dienen, wobei das Autoradio/Navigationsgerät als
Schnittstelle zwischen Fahrtenbuch und Benutzer fungiert.
Das Autoradiogerät 16 weist über einen Busanschluß an den
fahrzeuginternen Bus 4 oder über einen eigenen externen Sen
sor 5, 6, 7 die Möglichkeit auf, ein Tachosignal zur Erfassung
der zurückgelegten Kilometer auszuwerten. Die Speicherung
der gesammelten Daten geschieht auf der in den Chipkartenle
ser 21 eingeführten Chipkarte 20. Um ein sinnvolles Fahrten
buch zu erstellen, werden auch Zeitdaten erfaßt und auf der
Chipkarte abgelegt. Grundidee ist, daß eine beruflich be
dingte Fahrt z. B. mit einer Kundennummer in Verbindung ge
bracht werden kann, private Fahrten nicht. Daher ist das
Eingeben einer Codenummer, z. B. einer Kundennummer ein ge
eignetes Mittel, Fahrten voneinander zu unterscheiden. Der
Ablauf des Verfahrens ist in Fig. 4 dargestellt.
Vor Beginn einer Fahrt wird nach Einschalten des Autoradio
gerätes zunächst der aktuelle Tachostand Ta im Schritt 40
abgefragt. Über das Menü, das dem Benutzer im Display 17
dargestellt wird, kann der Benutzer den Punkt "Fahrtenbuch"
anwählen. In der Anzeige des Radiogerätes 17 wird der Benut
zer zur Eingabe einer Codenummer aufgefordert. Die Eingabe
der Kundennummer kann im Schritt 41 über die Tastatur des
Radios erfolgen. Durch Betätigung einer speziellen Taste
kann die Eingabe abgeschlossen werden oder bei Fehleingaben
bestimmte Editierfunktionen aufgerufen werden. Wenn es sich
um eine Fahrtunterbrechung handelt, ist keine Neueingabe
notwendig und es wird die vorhandene Codenummer abgearbei
tet. Es ist auch möglich, an dieser Stelle über eine zweite
Eingabe den Grund der Fahrt zusätzlich zu der Codenummer
einzugeben. Nach erfolgter Eingabe der Kundennummer im
Schritt 42 initialisiert das Autoradiogerät im Schritt 43
eine Tabelle auf der Chipkarte mit dem aktuellen Kilometer
stand Ta, zusammen mit dem aktuellen Datum und der Uhrzeit,
gekoppelt mit der Codenummer. Dazu wertet es die Tachoinfor
mationen aus, wobei entweder der Rohwert oder die aufsum
mierte Fahrstrecke gespeichert wird. Handelt es sich um eine
dienstliche Fahrt, ist also die Codenummer ungleich 0, er
folgt im Schritt 44 eine Verzweigung der Abfrage. Während
der dienstlichen Fahrt wird im Schritt 45 abgefragt, ob der
aktuelle Kilometerstand größer als der Endkilometerstand Te
ist. Im Schritt 46 wird der aktuelle Tachostand verglichen
und an den tatsächlichen Wert 47 angepaßt. Die Aufzeichnung
wird dadurch beendet, daß der Benutzer den Befehl 48 zur Be
endigung der Funktion Fahrtenbuch eingibt.
Ein Navigationsgerät hat bereits gewisse Funktionen, die für
die Integration eines elektronischen Fahrtenbuchs geeignet
sind. Insbesondere steht hier bereits die Information über
die zurückgelegte Strecke zur Verfügung. Das Menü zur Zie
leingabe des Navigationsgeräts muß lediglich ergänzt werden.
Zur Datenübertragung zwischen Navigationsgerät und der ex
ternen Datenauswertung 19 wird eine Chipkarte als Datenträ
ger vorgesehen. Vor Beginn einer Fahrt wird nach Einschalten
des Navigationsgeräts eine Zieleingabe vorgenommen. Danach
wird über einen weiteren Menüpunkt das Fahrtenbuch ange
wählt. Hier wird über die Anzeige 17 des Navigationsgeräts
der Nutzer zur Eingabe einer Codenummer aufgefordert. Statt
über eine Tastatur 22 ist hier eine Eingabe der Nummer über
das Menü notwendig. Alternativ kann eine Liste von möglichen
Kundennummern auch auf Chipkarte gespeichert sein und von
dort an das Navigationssystem übertragen werden. Bei späte
ren Fahrten stehen die Codenummern, also die Kundennummern
in einer Liste zur Auswahl, die per Cursortasten angewählt
werden können. Abhängig vom Speichervermögen der Chipkarte
und den Möglichkeiten der Anzeige 17 ist es auch möglich,
zusätzlich zu den Nummern den Namen der Kunden anzugeben.
Eine vorteilhafte Weiterentwicklung des Verfahrens wurde da
durch erreicht, daß zu Tagesbeginn eine Liste der anzufah
renden Kunden mit Zielangaben an einem externen Gerät 19 er
stellt und dann auf der Chipkarte 20 gespeichert wird. Durch
einen speziellen Menüpunkt im Navigationsgerät wird die Li
ste aufgerufen und die Ziele können eines nach dem anderen
für das Navigationsgerät übernommen werden. Dadurch läßt
sich der Eingabevorgang stark verkürzen. Nach erfolgter Ein
gabe speichert das Navigationsgerät den aktuellen Kilometer
stand Ta zusammen mit dem aktuellen Datum und der Uhrzeit
sowie dem angegebenen Ziel unter der Codenummer in einer Ta
belle auf der Chipkarte 20 ab. Während der Fahrt wird der
aktuelle Kilometerstand periodisch mit dem Endkilometerstand
Te verglichen und bei Bedarf Te aktualisiert. Nach Beendi
gung der Fahrt kann durch Eingabe eines neuen Ziels und ei
ner neuen Codenummer ein nächster Tabelleneintrag erzeugt
werden. Durch Eingabe der Codenummer z. B. "0" kann auf Pri
vatfahrt umgestellt werden, und es werden keine Tabellenein
träge erzeugt. Werden an einem Tag mehrere Fahrten unter
gleicher Codenummer notwendig, so sind diese durch unter
schiedliche Zeiten gekennzeichnet und können leicht identi
fiziert werden. Eine Weiterentwicklung wird auch dadurch
erreicht, daß zu Beginn oder Ende jeder Fahrt der Benutzer
einen Kommentar oder eine Notiz zum Tabelleneintrag hinzufü
gen kann.
Für den weiteren Ablauf des Verfahrens insbesondere die Aus
wertung der Daten auf einem externen Gerät 19 z. B. einem PC,
wird die Chipkarte 20 dem Autoradio/Navigationsgerät entnom
men. Das Auslesen der Chipkarte erfolgt im Chipkartenleser
21 des externen Gerätes 19. Das Auslesen kann dabei, um den
dokumentarischen Charakter der Daten zu wahren, besonders
gesichert werden. So ist es möglich, die Daten auf der Chip
karte verschlüsselt zu speichern und über ein Auswertepro
gramm zu entschlüsseln. Durch den Auslesevorgang werden die
Daten der Chipkarte gleichzeitig gelöscht, so daß diese wie
der die volle Kapazität für die Aufnahme neuer Daten erhält.
Das Auswerteprogramm selbst erlaubt die Darstellung der von
der Karte ausgelesenen Daten und ein Hinzufügen von Kommen
taren zu einzelnen Fahrten. Die Daten selbst sind gegen eine
Veränderung gesperrt und gegen Manipulationsversuche durch
eine Verschlüsselung gesichert. Mit einer Statistik, die mit
dem Auswerteprogramm ausgedruckt wird, liegt eine Darstel
lung der dienstlich verursachten Fahrten vor, wie sie zur
Steuererklärung bei Finanzämtern vorgelegt werden kann.
Das elektronische Fahrtenbuch befreit den Nutzer vor um
ständlichen handschriftlichen Eintragungen von Daten in eine
Liste, und macht eine eindeutige Kennzeichnung von Fahrdaten
durch Eingabe eine Codenummer möglich. Das Verfahren verhin
dert Ungenauigkeiten von Ablese- und Schreibfehler und
schützt die Daten vor Manipulationen. Der Verlust von Daten
wird durch vorbeugendes Kopieren der Datensätze minimiert.
Die für eine Steuererklärung notwendigen Aufstellungen wer
den vom Auswerteprogramm auf einfache Art und Weise gene
riert und in sauberer Form zu Papier gebracht, was ihre Ak
zeptanz gegenüber handschriftlichen Aufzeichnungen bei den
Steuerbehörden erhöht. Das elektronische Fahrtenbuch ermög
licht auch für firmeninterne Projekte detaillierte Zuordnun
gen von Fahrtkosten zu einzelnen Projekten oder Aufträgen.
Claims (14)
1. Verfahren zur Dokumentation von Fahrzeugdaten, die vorzugswei
se Informationen über den Betriebszustand, die Position und/oder
die Funktion des Fahrzeugs und seiner Umgebung beinhalten, da
durch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugdaten von einer im Fahr
zeug installierten Datenspeichereinheit (1) gesammelt, aufberei
tet und bis zu einer externen Verarbeitung in einem Speicherme
dium (12) abgespeichert werden.
2. Verfahren zur Dokumentation von Fahrzeugdaten nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Speichermedium (12) ge
speicherten Fahrzeugdaten immer wieder mit aktuellen Fahrzeugda
ten überschrieben werden.
3. Verfahren zur Dokumentation von Fahrzeugdaten nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnete daß die im Speichermedium gespeicher
ten Fahrzeugdaten mindestens teilweise vor dem Überschreiben ge
schützt werden.
4. Verfahren zur Dokumentation von Fahrzeugdaten nach Anspruch 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die im Speichermedium gespei
cherten Fahrzeugdaten dem Fahrzeug mit dem Speichermedium ent
nommen werden.
5. Verfahren zur Dokumentation von Fahrzeugdaten nach Anspruch 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugdaten auf einer
Chipkarte (20) gespeichert werden.
6. Verfahren zur Dokumentation von Fahrzeugdaten nach Anspruch 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugdaten aus Sensor
daten bestehen, die im Fahrzeug (9) auf einem internen Bus (4)
des Fahrzeugs, an dem die Datenspeichereinheit (1) angeschlossen
ist, eingespeist werden.
7. Verfahren zur Dokumentation von Fahrzeugdaten nach Anspruch 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Fahrzeugdaten von einzeln an
der Datenspeichereinheit (1) angeschlossenen Sensoren (5, 6, 7)
verwendet werden.
8. Verfahren zur Dokumentation von Fahrzeugdaten nach Anspruch 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugdaten Videodaten
sind.
9. Verfahren zur Dokumentation von Fahrzeugdaten nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sammeln von Fahrzeugdaten au
tomatisch bei Betrieb des Fahrzeugs erfolgt.
10. Verfahren zur Dokumentation von Fahrzeugdaten nach Anspruch
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Sammeln von Fahrzeugda
ten nach Eingabe eines Befehls über eine Eingabeeinheit (15) er
folgt.
11. Verfahren zur Dokumentation von Fahrzeugdaten nach Anspruch
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß gesammelten Fahrzeugdaten
unter vom Benutzer eingegebenen Codenummern abgelegt werden.
12. Gerät zur Dokumentation von Fahrzeugdaten, wobei das Gerät
(1) Schnittstellen (11) zu Sensoren, eine mit den Schnittstellen
verbundene Steuereinheit (13) und einem damit verbundenen Spei
cher (12) und eine Eingabeeinheit (15) aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gerät in ein Autoradiogerät oder ein Navigati
onsgerät eingebaut ist.
13. Gerät nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gerät als Speicher (12) eine Chipkarte (20) mit Chipkarten
leser (11) enthält.
14. Gerät nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gerät (1) eine unabhängige Stromversorgung (14) enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997110393 DE19710393A1 (de) | 1997-03-13 | 1997-03-13 | Verfahren und Gerät zur Dokumentation von Fahrzeugdaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997110393 DE19710393A1 (de) | 1997-03-13 | 1997-03-13 | Verfahren und Gerät zur Dokumentation von Fahrzeugdaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19710393A1 true DE19710393A1 (de) | 1998-09-17 |
Family
ID=7823248
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997110393 Ceased DE19710393A1 (de) | 1997-03-13 | 1997-03-13 | Verfahren und Gerät zur Dokumentation von Fahrzeugdaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19710393A1 (de) |
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