DE19709334C1 - Kosmetisches Mittel und Verfahren zur Erzeugung von Glanz und Farbtiefe auf Haaren - Google Patents
Kosmetisches Mittel und Verfahren zur Erzeugung von Glanz und Farbtiefe auf HaarenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein kosmetisches Mittel zur Erzeugung von
Glanz und Farbtiefe auf menschlichen oder tierischen Haaren, das ein
proteolytisch aktives Enzym und ein Disulfidbrücken spaltendes
Reduktionsmittel enthält sowie ein Verfahren zur Anwendung dieses
kosmetischen Mittels.
Es gehört seit langem zu den Zielen der Haarkosmetik, den Glanz und die
Farbtiefe von Haaren zu erhöhen, weil dadurch die Schönheit der Frisur und
das Erscheinungsbild der ganzen Person vorteilhaft beeinflußt werden.
Der Glanz wird physikalisch definiert als der Quotient aus dem gerichtet und
dem diffus reflektierten Anteil des auf eine Fläche auffallenden Lichtes. Somit
ist der Glanz eines Gegenstandes abhängig von seiner
Oberflächenbeschaffenheit. Je rauer dessen Oberfläche ist, desto größer ist
der Anteil an diffus reflektiertem Licht und desto geringer sein Glanz.
Als "Farbtiefe" oder "Farbsättigung" wird das Verhältnis der reinen Farbe zum
Weißanteil definiert. Der Weißanteil setzt sich bei additiver Farbenmischung
zusammen aus den drei Grundfarben rot, blau und grün. Bei jedem Farbton
einer Oberfläche entscheidet zusätzlich deren Rauigkeit über die Farbtiefe; je
glatter eine Oberfläche ist, umso geringer ist der unspezifisch zurückgestreute
Weißanteil des eingestrahlten Lichtes und umso satter erscheint die Farbe.
Daher wirken nasse oder polierte Gegenstände im allgemeinen farbintensiver
als trockene.
Zur Erzielung von Glanz und Farbtiefe ist es also erforderlich, die betreffende
Oberfläche zu glätten. Dies kann bspw. dadurch erreicht werden, daß auf der
rauhen Fläche ein dünner, durchsichtiger Belag mit einem möglichst hohen
Brechungsindex aufgebracht wird, der feine Unebenheiten der Oberfläche
ausgleicht.
Auch bei Haaren hängt der Glanz von ihrer Oberflächenbeschaffenheit ab.
Schädigungen des Haares führen zu Veränderungen der äußersten Schicht
des Haares, der aus dachziegelartig angeordneten Zellen gebildeten Kutikula.
Die Kutikulaschuppen stehen dann vom Haar unregelmäßig ab und erzeugen
dadurch Rauigkeiten auf der Haaroberfläche, durch die das einfallende Licht
diffus reflektiert wird. Zum Glätten der rauen Haaroberfläche werden bisher
kosmetische Zubereitungen eingesetzt, in denen auch Mineralöle aus
verschiedenen Fraktionen, Vaseline, Naturlipide wie Öle, Wachse oder Harze
und in neuerer Zeit vor allem Silikonöle enthalten sind. Der Nachteil dieser
Stoffe liegt in einer zum Teil schlechten biologischen Abbaubarkeit, dem
dadurch entstehenden fettigen Aussehen der Haare sowie in gelegentlichen
Verträglichkeitsproblemen. Außerdem hält diese Art der Glanzgebung nur bis
zur nächsten Haarwäsche, bei der der glänzende Überzug wieder entfernt
wird.
Es stellte sich deshalb die Aufgabe, eine Glättung der Oberfläche von Haaren
ohne den Zusatz von fettigen oder öligen Bestandteilen zu Haarkosmetika zu
erreichen. Gelöst wird diese Aufgabe durch das erfindungsgemäße
kosmetische Mittel, das in der Lage ist, die die Rauigkeit der Haaroberfläche
verursachenden abgespreizten Kutikularänder enzymatisch aufzulösen oder
abzulösen.
Gegenstand der Erfindung ist deshalb ein kosmetisches Mittel zur Erzeugung
von Glanz und Farbtiefe auf menschlichen oder tierischen Haaren, das ein
Disulfidbrücken spaltendes Reduktionsmittel und ein proteolytisch aktives
Enzym in einer Verpackungseinheit getrennt voneinander zur zeitlich
abgestuften Anwendung oder in Mischung enthält.
Als proteolytisch aktive Enzyme können erfindungsgemäß Proteasen wie
Pronase E, Alcalase, Proteinase K, Proteinase N, Bromelain, Ficin,
Carboxypeptidase Y, Collagenase, Elastase, Repsin oder Thermolysin
verwendet werden. Bevorzugt sind proteolytische Enzyme, die unter neutralen
oder alkalischen Bedingungen aktiv sind. Sie werden in einer wäßrigen
Lösung oder Suspension eingesetzt, die durch Zugabe eines geeigneten
Puffers auf den pH-Wert eingestellt sind, bei denen das jeweilige Enzym seine
höchste proteolytische Aktivität entfaltet. Die enzymatische Aktivität der
eingesetzten Protease soll zwischen 10 und 10 Mio. Einheiten liegen. Im
allgemeinen werden erfindungsgemäß Zubereitungen eingesetzt, bei denen die
proteolytische Aktivität in 100 ml der verwendeten wäßrigen Lösung oder
Suspension zwischen 20 000 und 1 Mio. Einheiten liegt.
Eine derartige, eine Protease enthaltende gepufferte Lösung oder Dispersion
hat sich nun als noch nicht hinreichend geeignet erwiesen, um damit eine
Glättung der Haaroberfläche durch Ablösen oder Auflösen von
Kutikulaschuppen zu erreichen. Auch bei Anwendung langer Reaktionszeiten
konnten auf diesem Wege nur unbefriedigende Resultate erzielt werden.
Überraschenderweise wurden nun jedoch gefunden, daß die Haaroberfläche
dem enzymatischen Angriff in der gewünschten Weise zugänglich gemacht
werden kann, wenn die Haare zunächst einer milden reduktiven
Vorbehandlung mit einem Disulfidbrücken spaltenden Mittel unterworfen
werden. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, daß die Wirkung dieses
Mittels im wesentlichen auf die Kutikula des Haares beschränkt sein soll, also
keine intensive Durchreduktion des Haares bewirken soll, wie sie bei einer
Dauerwelle angestrebt wird. Die milde reduktive Vorbehandlung des Haares
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man ein übliches
Dauerverformungsmittel wie Thioglykolsäure nur in geringen Konzentrationen
oder für eine kurze Behandlungsdauer einsetzt und deren Wirkung zusätzlich
durch die Einstellung eines nur schwach alkalischen und nahe am
Neutralpunkt liegenden pH-Wertes sowie durch die Anwendung milder
Temperaturen z. B. zwischen 20 und 30°C abschwächt. Eine Einstellung von
milden, reduzierenden Bedingungen kann jedoch auch durch die Auswahl
einer speziellen Thioverbindung erfolgen, die aufgrund ihrer Molekülgröße oder
anderer struktureller Merkmale wie Ladung oder Polarität nicht oder nicht
wesentlich ins Haar eindringen kann und somit hauptsächlich auf die Kutikula
einwirkt. Beispiele hierfür sind Cystein, Glutathion und andere Cysteinpeptide,
Mercaptobernsteinsäure, 2,3-Dimercaptobernsteinsäure, längerkettige
alkylsubstituierte Thiole wie 2-Ethylhexylthioglykolat oder zyklische oder
heterozyklische Thiole wie 1H-1,2,4-triazol-3-thiol, 3-Mercapto-2-ethylfuran,
2-Pyridyl-mercaptan und 2,5-Dimercapto-1,3,4-thiadiazol oder 2-Thioxo-1,2-
dihydro-pyridin-3-carbonsäure.
Entweder durch die Auswahl eines von Haus aus nur schwach
haarverformend wirksamen Reduktionsmittels oder durch eine Verringerung
der Einsatzkonzentration, Applikationsdauer und/oder Anwendungstemperatur
bei Verwendung eines hoch aktiven Haarverformungsmittels kann erreicht
werden, daß sich seine Wirkung auf die Kutikula des Haares beschränkt.
Geeignet ist ein Disulfidbrücken spaltendes Reduktionsmittel für den
erfindungsgemäßen Einsatzzweck dann, wenn es eine als Wellstabilität
gemessene Wellwirksamkeit besitzt, die unter Standardbedingungen weniger
als 30% der Wellstabilität von Glycerinmonothioglykolat beträgt. Die
Bestimmung der Wellstabilität erfolgt dabei in folgender Weise:
16,5 cm lange, vorgebleichte und damit geschädigte Haarsträhnen (bestehend
aus ca. 100 Haaren) aus mitteleuropäischem Haar werden naß auf genormte
Spiralwickler (Innendurchmesser: 3 mm) aufgewickelt und nach dem
Konditionieren im Klimaraum (Temperatur: 20°C; Luftfeuchtigkeit: 65%) mit
einer 87 mmol/100 g enthaltenden auf pH 9 eingestellten Lösung des
Reduktionsmittels behandelt. Die Auftragsmenge an Wellflüssigkeit wird über
das Verhältnis 1 : 1,2 errechnet (1 g Haar - 1,2 ml Wellflüssigkeit). Als
Einwirkzeit werden 20 Minuten festgesetzt; die Einwirktemperatur beträgt
50°C. Anschließend werden die Haare mit einer peroxydhaltigen Fixierung
fixiert, getrocknet und nach dem Abwickeln vier Stunden in Wasser
(Wasserbadtemperatur: 40°C) ausgehängt.
Die Wellstabilität errechnet sich gemäß folgender Formel:
lo = Gesamtlänge der nicht umgeformten, gestreckten Strähne
(16,5 cm)
lt = Länge der abgewickelten, ausgehängten Strähne nach 240 Minuten
l1 = Länge der umgeformten, aufgewickelten Strähne; bei einem Wickelinnendurchmesser von 3 mm beträgt diese:
l1 = 35 mm
Als Standard werden Strähnchen mit einer entsprechend auf pH 9 eingestellten Glycerinmonothioglykolat-Lösung behandelt, deren Wellstabilität auf 100% gesetzt wird.
lt = Länge der abgewickelten, ausgehängten Strähne nach 240 Minuten
l1 = Länge der umgeformten, aufgewickelten Strähne; bei einem Wickelinnendurchmesser von 3 mm beträgt diese:
l1 = 35 mm
Als Standard werden Strähnchen mit einer entsprechend auf pH 9 eingestellten Glycerinmonothioglykolat-Lösung behandelt, deren Wellstabilität auf 100% gesetzt wird.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen kosmetischen Mittels erfolgt
zweistufig. Zunächst wird mit dem Disulfidbrücken spaltenden Mittel eine
reduktive Vorbehandlung des Haares vorgenommen. Dieses Mittel läßt man je
nach seiner Wellwirksamkeit 5 bis 10 Minuten auf das zuvor gewaschene,
gespülte, handtuch-trockene Haar einwirken. Danach wird das
Reduktionsmittel ausgespült und die das proteolytisch aktive Enzym
enthaltende Lösung oder Suspension, die auf den für die Enzymaktivität
geeigneten pH-Wert gepuffert ist, auf das Haar aufgetragen und bei 35 bis
40°C 20 bis 60 Minuten, vorzugsweise etwa 30 Minuten lang auf dem Haar
belassen. Danach wird mit warmem Leitungswasser gespült und mit einem
Shampoo gründlich gewaschen. Sodann läßt sich feststellen, daß die
ursprünglich raue Kutikulaschuppenschicht deutlich geglättet ist und auch bis
zum Herauswachsen des behandelten Haarabschnittes glatt bleibt, da das
Haar im Gegensatz zur Haut keinerlei Regenerationsfähigkeit besitzt.
Während bei einer Einzelanwendung von Disulfidbrücken spaltendem
Reduktionsmittel und proteolytisch aktivem Enzym auch Proteasen
angewendet werden können, die ihr Aktivitätsoptimum im sauren pH-Bereich
haben, ist die Anzahl der erfindungsgemäß einsetzbaren Enzyme begrenzt,
wenn in dem kosmetischen Mittel das proteolytisch aktive Enzym und das
Disulfidbrücken spaltende Reduktionsmittel miteinander vermischt sind und
somit gleichzeitig zur Anwendung kommen.
Das erfindungsgemäße kosmetische Mittel wird daher als zweikomponentig
verpackt angeboten, wobei das Mittel in Form einer wäßrigen Lösung oder
einer Emulsion, aber auch in anderen Zubereitungen auf wäßriger Basis,
insbesondere als Creme, Gel, Schaum oder Paste vorliegen kann.
Selbstverständlich kann das Mittel alle für Haarkosmetika üblichen und
bekannten Zusatzstoffe, z. B. Verdickungsmittel wie Bentonit, Fettsäuren,
Stärke, Polyacrylsäure und deren Derivate, Zellulosederivate und Alginate;
Netzmittel oder Emulgatoren aus den Klassen der anionischen, kationischen,
amphoteren oder nichtionogenen oberflächenaktiven Substanzen, bspw.
Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate, Alkylsulfonate, Alkylbenzolsulfate,
quaternäre Ammoniumsalze, Alkylbetaine, oxethylierte Alkylphenole,
Fettsäurealkanolamide oder ethoxylierte Fettsäureester; Alkohole wie
Äthanol, Propanol, Isopropanol und Glycerin; Lösungsvermittler,
Stabilisatoren, Puffersubstanzen, Parfümöle, Farbstoffe sowie
haarkonditionierende und haarpflegende Bestandteile wie kationische
Polymere, Lanolinderivate, Cholesterin, Pantothensäure und Betain enthalten.
Die vorstehend genannten Bestandteile werden in den für solche Zwecke
üblichen Mengen verwendet, z. B. die Emulgatoren in Konzentrationen von
etwa 0,2 bis 30 Gewichtsprozent, die Alkohole in einer Menge von 0,1 bis 20
Gewichtsprozent, Parfümöle und Farbstoffe in einer Menge von jeweils 0,01
bis 1 Gewichtsprozent, die Puffersubstanzen in einer Menge von etwa 0,1 bis
10 Gewichtsprozent, Stabilisatoren und haarkonditionierende und
haarpflegende Bestandteile in einer Menge von etwa 0,1 bis 5
Gewichtsprozent, während die Verdickungsmittel in einer Menge von etwa
0,5 bis 20 Gewichtsprozent in dem erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel
enthalten sein können.
Der Erfolg der erfindungsgemäßen Haarbehandlung läßt sich sowohl
rasterelektronenmikroskopisch durch eine deutlich sichtbare Glättung der
Haare als auch durch eine physikalisch durchführbare Glanzmessung
nachweisen. Bei dieser Glanzmessung wird eine nach vorn offene Holzkiste
(Shinebox), die innen mit schwarzem Lack gestrichen oder mit schwarzem
Samt ausgekleidet ist, verwendet. In der Mitte der Shinebox werden die
Haarproben auf einer Stange aufgehängt. Die Haarproben sind Haarsträhnen
(25 mm × 150 mm), die über eine mit Samt bezogene Rolle (Breite 50 mm,
Durchmesser: 75 mm) gespannt sind. Die Haarsträhnen werden mit einer
stabförmigen Lampe (Länge etwa 50 cm) beleuchtet. Von jeder Strähne wird
mit Hilfe einer CCD-Kamera aus unterschiedlichen Winkeln der Glanz
gemessen und mit einem angeschlossenem Bildanalysesystem die Glanzkurve
bestimmt.
Die Glanzkurve beschreibt die Änderung der Helligkeitswerte, die sich bei
Betrachtung einer auf einer Rolle aufgespannte Haarsträhne aus
unterschiedlichen Blickwinkeln ergibt. Dabei werden die Helligkeitswerte
(y-Achse) gegen den Blickwinkel (x-Achse) aufgetragen (Fig. 1). Ein scharfer
Peak zeigt viel Glanz an, ein flacher Peak weist auf weniger Glanz hin.
Die Ermittlung der Diffus-Zahl erfolgt durch eine Auswertung der
Meßergebnisse der Glanzkurve. Dabei wird der Quotient aus der Fläche
unterhalb der Glanzkurve und der rechteckigen Fläche, die von Maximalwert,
Minimalwert und der x-Achse gebildet. In der Praxis liegen die Werte der
Diffuszahl zwischen 30% (hoher Glanz) und 50% (geringer Glanz).
80 ml einer dreiprozentigen Ammoniumthioglykolatlösung (pH 8,5) werden
auf das gewaschene Haar aufgetragen und 5 Minuten bei Raumtemperatur
einwirken gelassen. Anschließend wird mit warmem Leitungswasser
ausgespült.
80 ml einer zweiprozentigen Dithioerythritlösung werden mittels
Ammoniaklösung auf pH 8,0 eingestellt, auf das gewaschene Haar
aufgetragen und 10 Minuten bei Raumtemperatur einwirken gelassen.
Anschließend wird mit warmem Leitungswasser ausgespült.
200 000 U (ca. 50 mg) Pronase E werden in 100 ml Kaliumphosphatpuffer
(0,1 M, pH 7,5) gelöst bzw. suspendiert und gleichmäßig auf das reduktiv
vorbehandelte Haar aufgetragen. Es wird von außen auf 35-40°C erwärmt.
Nach 30 Minuten wird die Enzymlösung mittels warmem Leitungswasser und
Shampoo gründlich ausgewaschen. Die ursprünglich raue
Kutikulaschuppenschicht erscheint deutlich geglättet.
100 000 Einheiten (ca. 1 g) Alcalase werden in 100 ml Kaliumphosphatpuffer
(0,1 M, pH 7,9) gelöst bzw. suspendiert und gleichmäßig auf das reduktiv
vorbehandelte Haar aufgetragen. Es wird von außen auf 35-40°C erwärmt.
Nach 30 Minuten wird die Enzymlösung mittels warmem Leitungswasser und
Shampoo gründlich ausgewaschen. Die ursprünglich raue
Kutikulaschuppenschicht erscheint deutlich geglättet.
Sechs verschiedene Haarbüschel unterschiedlicher Schädigung wurden
zunächst einer reduktiven Vorbehandlung mit 80 ml einer 3%igen
Ammoniumthioglykolatlösung bei einem pH-Wert von 8,5 unterworfen, wie in
Beispiel 1(A) (a) beschrieben, und dann deren Diffuszahlen bestimmt. Danach
wurde jedes Haarbüschel in 100 ml einer Suspension von 200 000 Einheiten
(ca. 50 mg) Pronase E eingelegt, nach Einwirkungszeiten von 5, 30, 60, 120
und 240 Minuten bei 35-40°C wieder herausgenommen, gespült und die
Diffuszahl erneut gemessen.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Anhand der Differenzwerte der Diffuszahlen gegenüber dem Ausgangswert
zeigt sich eine Abnahme der Streuung, was gleichbedeutend mit einer
Zunahme des Glanzes ist. Damit wird deutlich, daß durch die
Enzymeinwirkung bei Behandlungszeiten zwischen 5 und 240 Minuten der
Glanz der Haares erheblich zunimmt.
Claims (6)
1. Kosmetisches Mittel zur Erzeugung von Glanz und Farbtiefe auf
menschlichen oder tierischen Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel
- a) ein Disulfidbrücken spaltendes Reduktionsmittel und
- b) ein proteolytisch aktives Enzym
in einer Verpackungseinheit getrennt voneinander zur zeitlich abgestuften Anwendung enthält.
2. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
als proteolytisch aktives Enzym Pronase E, Alcalase, Proteinase K, Proteinase
N, Bromelain, Ficin, Carboxypeptidase Y, Collagenase, Elastase, Pepsin oder
Thermolysin enthält.
3. Kosmetisches Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Disulfidbrücken spaltende Reduktionsmittel eine als
Wellstabilität gemessene Wellwirksamkeit besitzt, die unter
Standardbedingungen weniger als 30% der Wellstabilität von
Glycerinmonothioglykolat beträgt.
4. Kosmetisches Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß es durch Zugabe geeigneter Puffersubstanzen auf einen
pH-Wert eingestellt ist, bei dem das proteolytische Enzym seine höchste
Aktivität aufweist.
5. Kosmetisches Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es zusätzlich andere übliche Bestandteile von Kosmetika
wie Tenside, Verdickungsmittel, Parfümöle, Antioxidantien, Stabilisatoren,
Pflegestoffe und/oder Puffersubstanzen enthält.
6. Verfahren zur Erzeugung von Glanz und Farbtiefe auf menschlichen oder
tierischen Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß man das Haar zunächst 5 bis
10 Minuten mit dem Disulfidbrücken spaltenden Reduktionsmittel
vorbehandelt, das Reduktionsmittel ausspült, dann eine Lösung oder
Suspension des proteolytisch aktiven Enzyms auf das Haar einwirken läßt und
dieses dann nach einer Einwirkzeit von 20 bis 60 Minuten ausspült.
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Publications (1)
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- 1997-03-07 DE DE1997109334 patent/DE19709334C1/de not_active Expired - Fee Related
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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