DE19709105C1 - Vorrichtung zur Herstellung eines Gewebes für ein Schubübertragungselement in Faserverbundbauweise - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung eines Gewebes für ein Schubübertragungselement in FaserverbundbauweiseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Her
stellung eines Gewebes für ein Schubübertragungselement in
Faserverbundbauweise nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-PS 27 57 965 be
kannt. Dabei ist in jeder Längsstegebene beidseitig der
Kreuzungsstelle der Längsstege ein Dornpaar aus einem Au
ßendorn mit großem und einem Innendorn mit kleinem Durch
messer angeordnet, um die abwechselnd ein Faden gewickelt
wird, wobei die Dorne jedes Paares, wenn die gewünschte An
zahl von Windungen gewickelt worden ist, entgegengesetzt
zueinander verschoben werden, um in jedem Längssteg zwei
Faserlagen mit sich kreuzender Faserrichtung zu erhalten.
Die Dorne dürfen sich durch die zunehmende Fadenspannung
nicht durchbiegen. Andererseits sollen sie sehr dünn und
lang sein, damit einerseits ein geringer Fadenabstand er
zielt wird und andererseits das Gewebe für das Schubüber
tragungselement in einem Stück gewickelt werden kann. Au
ßerdem sollen die Dorne eine Riffelung aufweisen, damit der
Faden beim Verschieben der Dorne auf diesen nicht ver
rutscht.
Diese Eigenschaften lassen sich gemeinsam jedoch nicht ver
wirklichen. Die Folge ist ein Schubübertragungselement mit
zu geringer Faserdichte und ungleichmäßig ausgerichteten
Fasern.
Weiterhin beschreibt US-PS 3 834 424 allgemein ein Webverfahren
und einen Webstuhl zur Herstellung eines quaderförmigen
Gewebes. Dabei wird eine Vielzahl paralleler Fäden, die in
horizontaler und vertikaler Richtung aneinandergereiht sind, in
einer Haltevorrichtung aufgespannt. In die Lücken zwischen den
Fadenlagen werden Schußfäden eingebracht, die senkrecht in
horizontaler Richtung zu den Fäden verlaufen. In die Lücken
zwischen den vertikalen Fadenreihen werden vertikale weitere
Fäden eingebracht. Das Einbringen der Schußfäden und der
vertikalen weiteren Fäden erfolgt mittels Einfügevorrichtungen,
die senkrecht zu den aufgespannten parallelen Fäden bewegbar
sind. Das fertige Gewebe hat einen rechteckigen Querschnitt.
In WO 95/12015 ist ein weiteres Verfahren zur Herstellung eines
dreidimensionalen Gewebes beschrieben. Dabei werden Kettfäden
parallel zueinander als eine Matrix aus Reihen und Spalten
angeordnet. Auf der Vorderseite und der Rückseite der
Fadenanordnung werden jeweils zwei Fadenlagen zur Verspannung
angebracht. Zwischen die Reihen der Kettfäden werden Füllfäden
eingefügt, die Schlaufen bilden, die durch zwei Webkantenfäden
befestigt werden. Dann werden Z-Fäden zwischen den Spalten aus
Kettfäden angeordnet, so daß sie kreuzweise zu den Füllfäden
verlaufen. Die eingefügten Fäden werden zusammengedrückt und
das fertige Gewebe wird der Webzone entnommen.
Aus der US-PS 5 076330 ist ein Gerät zur Herstellung eines
dreidimensionalen Fasergewebes bekannt, bei dem eine Vielzahl
von ersten parallelen Stäben aus Fasern in einer Halterung
gehalten werden und durch einen Einfügemechanismus mehrere
parallele weitere Faserstäbe aus mehreren Richtungen zwischen
die ersten Stäbe eingefügt werden. Dabei werden die Halterung
und der Einfügemechanismus für die weiteren Faserstäbe
entsprechend dem Webfortschritt relativ zueinander verschoben.
Beim Zusammenweben bilden sich Lücken, in die eine Matrix
gefüllt wird, durch die die aneinandergrenzenden Faserstäbe
aneinander gebunden werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung
bereitzustellen, mit der Schubübertragungselemente in
Faserverbundbauweise mit hoher Faserdichte und optimaler
Faserorientierung in Längsstegen herstellbar sind, die eine
zur Aufnahme der auftretenden Kräfte erforderliche Dicke
aufweisen.
Dies wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1
gekennzeichnete Vorrichtung erreicht. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
wiedergegeben.
Die Faserfäden aus denen das Gewebe für das
Schubübertragungselement mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung hergestellt wird, sind insbesondere Rovings, die
aus mehreren Tausend Filamenten bestehen können. Der
Faserfaden kann jedoch auch in anderer Weise ausgebildet,
beispielsweise auch ein Einzelfilament sein. Als Fasern
werden insbesondere Kohlefasern verwendet oder Glasfaser-
Rovings.
Die Faserfäden in den einzelnen Faserlagen verlaufen parallel
zueinander. Auch sind die Faserlagen jedes Längsstegs in
zueinander parallelen Ebenen angeordnet. Jedoch kreuzt sich
die Richtung der Fasern in benachbarten Faserlagen eines
Längssteges. Der Kreuzungswinkel mit dem sich die Faserfäden
benachbarter Faserlagen kreuzen, beträgt vorzugsweise 90°,
wobei die Faserfäden zur Steglängsrichtung vorzugsweise mit
einem Winkel von +45° bzw. -45° gebeugt sind.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine hohe
Faserdichte erzielbar, daß heißt, nahezu der theoretische
minimale Fadenabstand, der sich aus dem Fadendurchmesser und
dem Winkel ergibt, mit dem sich die Fäden benachbarter
Fadenlagen eines Längssteges kreuzen.
Bei einem Kreuzungswinkel der Fasern benachbarter Faserlagen
von 90° und einer Neigung der Fasern von +45° bzw. -45° zur
Steglängsrichtung beträgt der theoretische minimale
Fadenabstand M = D × 1,625, wobei D der Fadendurchmesser ist.
Erfindungsgemäß kann der Fadenabstand daher z. B. zwischen 1,7
bis 5 D betragen.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden Faserfäden mit
den Faserführungsorganen in der Richtung geführt, mit der sie
im Gewebe die Faserlagen des anderen Längssteges durchdringen
d. h. vorzugsweise mit einem Neigungswinkel von +45° bzw. -45°
zur Steglängenrichtung. Dadurch wird eine optimale
Ausrichtung der Fasern im Schubübertragungselement erreicht.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist beidseitig der
Kreuzungsstelle der Längsstege an jedem Steg jeweils eine
Gruppe von Fadenführungsorganen angeordnet, mit denen jeweils
ein Faden geführt wird. Jede Gruppe kann dabei zwei, drei
oder mehrere Fadenführungsorgane umfassen. Das heißt, es ist
ein Schubübertragungselement herstellbar, dessen Längsstege
eine beliebig große Anzahl von Faserlagen und damit eine
entsprechende große Dicke aufweisen.
Für jeden Längssteg sind also zwei Gruppen von
Fadenführungsorganen vorgesehen, wobei die eine Gruppe
Fadenführungsorgane aufweist, die vorzugsweise in einem
Winkel von +45° zur Steglängenachse vor- und zurückbewegbar
sind, während die Bewegungsrichtung der anderen Gruppe von
Fadenführungsorganen dieses Längssteges in einem Winkel von -45°
zur Steglängsachse verläuft.
Das erfindungsgemäß hergestellte Schubübertragungselement ist
insbesondere als torsionsweiches Rotorkopfteil im Rotorblatt
(sogenannter Flexbeam) für lagerlose Hubschrauber-
Rotorsysteme geeignet, mit denen auf Schwenk- und
Schlaggelenke für die Rotorblätter verzichtet werden kann.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der
Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Ansicht eines
Schubübertragungselement;
Fig. 2 eine schematische, perspektivische Ansicht der Fa
seranordnung eines mit der erfindungsgemäßen Vor
richtung hergestellten Schubübertragungselements;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Faseranordnung nach Fig. 2
in z-Richtung ohne Kunststoffmatrix;
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die Faden
führungsorgane für die Faserlagen in (+y)-Richtung
und (-x)-Richtung und die diesen Fadenführungsorga
nen zugeordneten Einrichtungen weggelassen sind;
Fig. 5 im Längsschnitt das untere Ende eines Fadenführungs
organs mit durch die Fadenschlaufe gesteckter Fi
xiernadel;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht des oberen Teils einer
Fixiernadelhalteeinrichtung;
Fig. 7 die Darstellung der Funktion des Endanschlagschie
bers;
Fig. 8 eine Vorderansicht auf eine andere Ausführungsform
der Fixiernadelhalteeinrichtung; und
Fig. 9
bis 12 eine Darstellung der Bewegungsabfolge der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung, wobei die Fadenführungs
organe für die Faserlagen in (+y)-Richtung wegge
lassen sind; und
Fig. 13 eine perspektivische Ansicht der Gewebe-Entnahme
einrichtung.
Gemäß Fig. 1 weist das Schubübertragungselement 1 in dem
nicht dargestellten Rotorblatt eines Hubschraubers zwei
sich in einem Winkel von 90° kreuzende, ebene Längsstege 2,
3 auf, die sich gegenseitig durchsetzen und jeweils aus Fa
serverbundwerkstoff bestehen.
Der Schub, der durch das Schwenken des Rotorblattes verur
sacht wird, wird dabei von dem waagrechten, in der x-Achse
verlaufenden Längssteg 2 aufgenommen, während der durch das
Schlagen verursachte Schub von dem vertikalen, also in der
y-Achse verlaufenden Längssteg 3 des Schubübertragungsele
mentes 1 aufgenommen wird.
Die Fasern 4 in den Längsstegen 2 und 3 sind zur z-Achse,
also zur Rotorblatt- oder Schubübertragungselementlängsach
se in einem Winkel von +45° bzw. -45° angeordnet.
Wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, weist dazu jeder Längs
steg 2, 3 sechs Faserlagen 5 bis 10 bzw. 11 bis 16 auf, die
parallel zu Ebene des jeweiligen Längsssteges 2 bzw. 3 ver
laufen. Die Fasern jeder Faserlage 2, 3 werden durch paral
lele Fäden oder Rovings 4 gebildet.
Die sechs Faserlagen 5 bis 10 des Längssteges 2 bestehen
aus den drei Faserlagen 5, 6 und 7, deren Fasern oder Fäden
4 in einem Winkel von +45° zur z-Achse verlaufen, und den
drei Faserlagen 8, 9 und 10 aus Fasern bzw. Fäden 4, die in
einem Winkel von -45° zur z-Achse verlaufen.
Die sechs Faserlagen 11 bis 16 des Längssteges 3 bestehen
aus drei Faserlagen 11, 12 und 13, deren Fasern bzw. Fäden
4 in einem Winkel von +45° zur z-Achse verlaufen, und drei
Faserlagen 14, 15 und 16, deren Fasern bzw. Fäden 4 in ei
nem Winkel von -45° zur z-Achse verlaufen.
Beide Längsstege 2, 3 weisen also jeweils sechs Faserlagen
5 bis 6 bzw. 7 bis 12 aus Fäden 4 mit sich kreuzenden Fa
serrichtungen auf, wobei alle Fäden 4 einer Faserlage 5 bis
10 bzw. 11 bis 16 eines Längssteges 2 bzw. 3 alle Faserla
gen 11 bis 16 bzw. 5 bis 10 des anderen Längssteges 3 bzw.
2 durchdringen.
Gemäß Fig. 4 weist die Vorrichtung zur Herstellung des
Schubübertragungselements 1 nach Fig. 2 und 3 einen waag
rechten, rechteckigen Halterahmen 18 auf einer waagrechten
Basis 19 auf.
Auf jeder Seite des Rahmens 18 ist eine Einrichtung 20, 21
zur Führung von drei Fadenführungsorganen 22, 23 und 24
bzw. 25, 26 und 27 vorgesehen, wobei die Einrichtungen zur
Führung der Führungsorgane für die Faserlagen 5, 6 und 7 im
Längssteg 2, die in (-x)-Richtung verlaufen und die Faden
führungsorgane für die Faserlagen 11, 12 und 13 im Längs
steg 3, die in (+y)-Richtung verlaufen, mit den zugehörigen
Führungseinrichtungen für die Fadenführungsorgane und den
Fixiernadelhalteeinrichtungen der besseren Obersicht wegen
weggelassen worden sind.
Die Fadenführungsorgane 22, 23 und 24 dienen zur Führung
der Fäden 4 für die Faserlagen 8, 9 und 10 im Längssteg 2,
die in (+x)-Richtung verlaufen, und die Fadenführungsorgane
25, 26 und 27 zur Führung der Fäden 4 für die Faserlagen
14, 15 und 16, die in (-y)-Richtung verlaufen.
Das heißt, in jeder Längsstegebene 2 bzw. 3 ist beidseitig
der Kreuzungsstelle mit dem anderen Längssteg 3 bzw. 2 eine
Gruppe von drei parallelen Fadenführungsorganen 22 bis 24,
25 bis 27 bzw. 28 bis 30 (Fig. 9 und 13) angeordnet, die
gegenüber der Basis 19 in einem Winkel von 45° geneigt
sind. Die vier Gruppen von Fadenführungsorganen 22 bis 24,
25 bis 27 und 28 bis 30 sind so angeordnet, daß eine Gruppe
die +45°-Lagen und die gegenüberliegende Gruppe die
-45°-Lagen in dem betreffenden Steg 2 bzw. 3 webt.
Die Fadenführungsorgane 22 bis 30 sind in den Führungsein
richtungen 20, 21 längsverschiebbar geführt. Damit ist je
des der insgesamt zwölf Fadenführungsorgane 22 bis 30 in
Richtung der Fäden 4 einer der zwölf Faserlagen 5 bis 16
des Gewebes nach Fig. 2 und 3 vor- und zurückbewegbar ge
führt.
Die Fadenführungsorgane 22 bis 30 sind jeweils als Röhrchen
ausgebildet (Fig. 5). Dem oberen Ende 32, 33, 34 bzw. 35,
36, 37 jedes Fadenführungsröhrchens 22 bis 24, 25 bis 27
bzw. 28 bis 30 wird von einem nicht dargestellten Fadenvor
rat, also einer Spule ein Faden 4 zugeführt. Der jeweilige
Faden 4 erstreckt sich durch das Fadenführungsröhrchen 22
bis 28 hindurch. Am unteren, also den Faden 4 abgebenden
Ende 41, 42 und 43 bzw. 44, 45 und 46 weist jedes Fadenfüh
rungsröhrchen 22 bis 24; 25 bis 27 und 28 bis 30, wie in
Fig. 5 z. B. für das Fadenführungsröhrchen 22 dargestellt,
eine Umlenkung 49 auf, durch die der in Richtung 50 durch
das Röhrchen 22 gezogene Faden 4 bei seinem Austritt aus
dem Röhrchen 22 nach oben, also in die Gegenrichtung 51 um
gelenkt wird. Durch die Umlenkung 49 an dem Faden abgeben
den Ende 41 bis 43 bzw. 44 bis 46 der Fadenführungsorgane
22 bis 24; 25 bis 27 bzw. 28 wird eine Fadenschlaufe 52 ge
bildet (Fig. 5).
Jeder Gruppe von Fadenführungsorganen 22 bis 24; 25 bis 27
bzw. 28 bis 30 ist ein nicht dargestelltes Magazin zugeord
net, das Fixiernadeln 53 enthält. Die Fixiernadeln 53 wer
den durch die Fadenschlaufen 52 am unteren Ende 41 bis 43
bzw. 44 bis 46 der Fadenführungsorgane 22 bis 24, 25 bis 27
bzw. 28 bis 30 gesteckt, wenn sich diese in einer Fixierna
delhalteeinrichtung 54, 55 befinden. Durch die an der In
nenseite der Einrichtungen 20, 21 zur Führung der Fadenfüh
rungsorgane 22 bis 28 angeordneten Fixiernadelhalteeinrich
tungen 54, 55 werden die Fixiernadeln 53 gehalten, wenn das
Fadenführungsorgan 22 bis 30 in die andere Richtung bewegt
wird, also von der unteren nach vorne bewegten Position
nach oben zurückgezogen bzw. von der oberen zurückgezogenen
Position nach unten geschoben wird.
Gemäß Fig. 6 besteht dazu jede Fixiernadelhalteeinrichtung
54, 55, wie anhand der Fixiernadelhalteeinrichtung 54 ver
anschaulicht, aus zwei sich nach oben erstreckenden, also
zur z-Achse paralleln Führungseinrichtungen 56, 57 bzw. 58,
59. Die höheren Führungseinrichtungen 56, 58 sind dabei an
der Innenseite der Einrichtungen 20, 21 zur Führung der
Führungsorgane 22 bis 24 bzw. 25 bis 27 und die niedrigeren
Führungseinrichtungen 57, 59 an der Innenseite der höheren
Führungseinrichtungen 56, 58 angeordnet.
Jede Führungseinrichtung 56 bis 59 weist einen Führungs
schlitz 60, 61 auf, der sich über die gesamte Länge bzw.
Höhe der Führungseinrichtungen 56 bis 59 parallel zu der
betreffenden Seite des rechteckigen Rahmens 18 und parallel
zur z-Achse erstreckt.
Die hohen Führungseinrichtungen 56, 58 sind ferner mit
Längsschlitzen 62, 63 und 64 versehen (Fig. 6), durch die
die Fadenführungsorgane 22 bis 30 hindurch gesteckt werden
können und die niederen Führungseinrichtungen 57, 59 mit
Längsschlitzen 65, 66 und 67, um die unteren Enden 41 bis
43 der Fadenführungsorgane 22 bis 30 in die Führungsschlit
ze 61 in der niederen Führungseinrichtung 57, 59 der gegen
überliegenden Fixiernadelhalteeinrichtung 54, 55 zu stec
ken.
Für jede Gruppe von Fadenführungsorganen 22 bis 24, 25 bis
27 bzw. 28 bis 30 ist also eine Fixiernadelhalteeinrichtung
54, 55 vorgesehen, die jeweils zwei hintereinander angeord
nete Führungseinrichtungen 56, 57 und 58, 59 aufweist, mit
denen die Fixiernadeln 53 geführt und gehalten werden, die
durch die Fadenschlaufen 52 gesteckt sind, und zwar werden
in dem Führungsschlitz 61 der niedrigeren Führungseinrich
tungen 57, 59 die Fixiernadeln 53 von der Seite in den
Längsschlitz 61 eingeführt und durch die Fadenschlaufen 52
gesteckt, wenn sich die der Fixiernadelhalteeinrichtung 54,
55 zugeordneten Fadenführungsorgane 22 bis 30 in der unte
ren, also der nach vorne bewegten Position befinden, wäh
rend in den Führungsschlitz 60 in der höheren Führungsein
richtung 56, 58 von der Seite die Fixiernadeln 53 durch die
Fadenschlaufen 52 gesteckt wird, wenn sich die der Fixier
nadelhalteeinrichtung 54, 55 zugeordneten Fadenführungsor
gane 22 bis 30 in der oberen, also der zurückbewegten Posi
tion befinden.
Vor jeder Fixiernadelhalteeinrichtung 54, 55 ist ein Faden
anschlag 70 angeordnet. Gemäß Fig. 4 besteht der Fadenan
schlag 70 aus vier, einen waagrechten rechteckigen Rahmen
bildenden Leisten 71 bis 74 und drei senkrechten Zinken 75,
76, 77 und 78, 79, 80 an jeder Seite 71 bis 74.
Die Leisten 71 bis 74 sind dabei unmittelbar vor den niede
ren Führungseinrichtungen 57, 59 der Fixiernadelhalteein
richtungen 54, 55 angeordnet und die Zinken 75 bis 80 un
mittelbar vor den Längsschlitzen 62 bis 67 der höheren Fi
xiernadelhalteeinrichtungen 54, 55.
Gemäß Fig. 6 greift in den Führungsschlitz 60 bzw. 61 der
höheren Führungseinrichtungen 56, 58 und der niederen Füh
rungseinrichtungen 57, 59 von oben jeweils ein als Bügel
ausgebildeter Anschlagschieber 82, 83 ein, mit dem die
oberste Fixiernadel 53 in dem Führungsschlitz 60 bzw. 61
nach unten gedrückt wird und zwar soweit, daß der Faden 4,
der die Fixiernadel 53 umschlingt gegen den Fadenanschlag
70, d. h. gegen die Leisten 71 bis 74 bzw. gegen das oberen
Ende der Zinken 75 bis 80 gedrückt wird. Zwischen den Zin
ken 75 bis 80 werden die Fadenführungsorgane 20 bis 30
durchgesteckt. Damit die Fäden 4 nach dem Verschieben der
Fixiernadeln 53 mit den Anschlagschiebern 82, 83 in An
schlag an den Leisten 71 bis 74 bzw. den oberen Enden der
Zinken 75 bis 80 bleiben, weisen die Fixiernadelhalteein
richtungen 54, 55 an den Führungsschlitzen 60, 61 Erstan
schläge 84, 85 auf, die verhindern, daß die mit den An
schlagschiebern 82, 83 nach unten geschobenen Fixiernadeln
53 sich, wenn die Anschlagschieber 82, 83 in den Führungs
schlitzen 60, 61 wieder nach oben bewegt werden, sich ent
gegen der Schieberichtung, also nach oben bewegen. Zum an
deren ist der Fadenanschlag 70 gegen die Fäden 4, das heißt
nach oben federbelastet.
Die Anschläge 84, 85, die, was aus der Zeichnung nicht er
sichtlich ist, paarweise angeordnet sind, können dabei als
Sperrklinken ausgebildet sein, die beispielsweise entgegen
einer Federkraft durch den Druck der Schieber 82, 83 zwar
nach unten, jedoch nicht nach oben verschwenkt werden kön
nen. Wie anhand der Fixiernadelhalteeinrichtung 54 in Fig.
6 dargestellt, sind an den Führungsschlitzen 60, 61 zwei
weitere Anschläge, und zwar die Endanschläge 86, 87 vorge
sehen, die, was aus der Zeichnung nicht ersichtlich ist,
gleichfalls paarweise angeordnet sind.
Zur Betätigung der Endanschläge 86, 87 ist ein Endan
schlagsschieber 88 vorgesehen (Fig. 7). Während die Er
stanschläge 84, 85 sich möglichst unmittelbar unter dem
Punkt befinden, bis zu dem die oberste Fixiernadel 53 in
dem Führungsschlitz 60 bzw. 61 mit dem Schieber 82 bzw. 83
nach oben geschoben wird, werden die Endanschläge 86, 87
jeweils soweit unten an den Führungsschlitzen 60, 61 ange
bracht, daß sich der obere Endanschlag 86 am Führungs
schlitz 60 etwa in der Höhe des unteren Endanschlags 85 am
Führungsschlitz 61 befindet. Mit der in Fig. 6 dargestell
ten Fixiernadelhalteeinrichtung 54 wird jede neue Gewebela
ge mit den Fixiernadeln 53 zuerst am Erstanschlag 84, 85
fixiert, um später jeweils um die Höhendifferenz zum Endan
schlag 86, 87 heruntergeschoben und somit auf den Fadenan
schlag 70 gedrückt zu werden. Es entsteht dadurch zwischen
jeder neuen und schon gelegten Gewebelage der exakt gleiche
Abstand.
Der Endanschlagschieber 88 hat die Aufgabe, die Fixierna
deln 53, die die gerade gewebte Gewebelage festhalten, in
(-z)-Richtung in den Endanschlag 86 bzw. 87 zu transportie
ren. Der Endanschlagschieber 88 muß daher so beschaffen
sein, daß er über den Fixiernadeln 53, die sich gerade im
Erstanschlag 84, 85 befinden, eingreift. Er muß aber auch
die Fähigkeit besitzen, einer sich gerade herabbewegenden
Fixiernadel 53 auszuweichen. Demgemäß ist der Endanschlag
schieber 88, wie in Fig. 7 dargestellt, mit zwei Sperr
klinken 90, 91 versehen, die beispielsweise entgegen der
Kraft einer Feder aus der Sperrposition nach unten bewegt
werden können, jedoch nicht nach oben.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden alle vier
Gruppen von Führungsorganen 22 bis 24, 25 bis 27 bzw. 28
bis 30 gleichzeitig bewegt. Damit passieren die Führungsor
gane die jeweilige Fixiernadelhalteeinrichtung 54, 55, die
die Fixiernadeln 53 durch die Endanschläge 86, 87 in der
ihnen bestimmten Position hält.
Die Fixiernadeln 53 werden jedesmal eingeschoben, wenn die
Fadenführungsorgane 22 bis 30 nach vorne bewegt, also unten
angeordnet sind, und analog, wenn sie zurückbewegt, also
oben angeordnet sind. In der oberen Position werden die Fa
denführungsorgane 22 bis 30 soweit zurückgezogen, bis sich
die Fadenumlenkung 49 mit der Fadenschlaufe 52 etwas hinter
den Führungsschlitzen 60, 61 der Fixiernadelhalteeinrich
tungen 54, 55 befinden, so daß die Fixiernadeln 53 aus den
Fixiernadelmagazinen unbehindert über den Fäden 4 in den
Führungsschlitze 60, 61 eingeschoben werden können.
In der unteren Position der Fadenführungsorgane 22 bis 30
befindet sich die Fadenumlenkung 49 mit der Fadenschlaufe
52, von der y-/z-Ebene aus betrachtet, genau auf der Höhe
des vorderen Längsschlitzes 61 der Fixiernadelhalteeinrich
tung 54, 55, so daß eine Fixiernadel 53 in die Fadenschlau
fe 52 eingeführt werden kann. Es werden immer jeweils eine
Fixiernadel 53 auf jeder Seite des rechteckigen Rahmens 18
gleichzeitig eingeschoben, also nach jeder Bewegung der Fa
denführungsorgane 22 bis 30 vier Fixiernadeln 53.
Die Anschlagsschieber 82, 83 bewegen sich in (+/-z)-
Richtung, wobei der Anschlagschieber 83 die unteren durch
die Fixiernadeln 53 gehaltenen Fäden 4 unter den unteren
Erstanschlag 85 schiebt, während der Anschlagschieber 82
die oberen durch die Fixiernadeln 53 gehaltenen Fäden 4 un
ter den oberen Erstanschlag 84 schiebt. Durch die Anschlag
schieber 82, 83 wird damit die zuletzt gewebte Gewebelage
aus dem Arbeitsbereich geschoben. Damit wird zum einen der
Webbereich für den nächsten Webvorgang freigemacht, zum an
deren können sich die Fixiernadeln 53 durch den Vorzug der
Fadenführungsorgane 22 bis 30 nicht frei der Höhe nach in
der Fixiernadelhalteeinrichtung 54, 55 bewegen. Sie drücken
somit die Fixiernadeln 53 und damit die durch die Fixierna
del 53 gehaltene Gewebelage gegen den Fadenanschlag 70. Da
mit wird mit jeder neuen Fixiernadel 53 der federbelastete
Fadenanschlag 70 um etwa den Durchmesser einer Fixiernadel
53 nach unten verschoben. Ist die Länge des Gewebes er
reicht, kann das Gewebe mittels einer Entnahmeeinrichtung
92 entnommen werden, die in Fig. 13 dargestellt ist.
Danach besteht die Gewebe-Entnahmeeinrichtung 92 aus einem
rechteckigem Rahmen 93, der an jeder Seite eine Gruppe von
sechs Lamellen 94 aufweist, wobei die Lamellen 94 jeder
Gruppe zwischen die Fäden 4 des Gewebes steckbar und zum
Ergreifen der Fäden 4 in x-Richtung und y-Richtung aufein
ander zubewegbar ausgebildet sind. Das heißt, die Entnahme
einrichtung 92 wird über das fertige Gewebe von oben in
Richtung der z-Achse gestülpt, so daß je eine Lamelle 94 in
je einem Zwischenraum zwischen den Fadenführungsorganen 22
bis 30 in der x-/y-Ebene gelangt. Dadurch kann das Gewebe
auf die vorgegebene Endbreite komprimiert und zur Entnahme
befestigt werden. Es kann nun zur anschließenden Weiterbe
handlung mit dem Matrixmaterial entnommen werden.
Gemäß Fig. 8 sind die Längsschlitze 62, 63 und 64 in der
hohen Führungseinrichtung 56 und die Längsschlitze 65, 66
und 67 in der niedrigen Führungseinrichtung 57 so ausgebil
det, daß sie nach unten aufeinander zu und dann in einen
Abschnitt 95 verlaufen, in dem die Längsschlitze 62, 63 und
64 bzw. 65, 66 und 67 zwar ebenfalls parallel, jedoch mit
einem geringerem Abstand voneinander angeordnet sind, so
daß die darin angeordneten Fäden 4 fast aneinander stoßen.
Auf diese Weise wird erreicht, daß die Längsstege 2, 3 des
Schubübertragungselements 1 schon vor der Einbringung von
Harz über die geforderte Breite verfügen und eine Vorrich
tung zur Komprimierung auf Sollbreite der Längsstege 2, 3
damit überflüssig wird. Es kann jedoch auch ganz auf Trenn
stege zwischen den Schlitzen 62 bis 67 im Bereich 95 nach
der Verjüngung 96 verzichtet werden.
Gemäß Fig. 9 sind in der Ausgangsposition die Fadenfüh
rungsorgane 22 bis 30 in ihrer unteren Position in den Füh
rungsschlitzen 61 angeordnet. Durch die Fadenschlaufen 52,
sind die Fixiernadeln 53 gesteckt.
Gemäß Fig. 10 werden alsdann die Fadenführungsorgane 22
bis 30 zurückgezogen, so daß die Fadenschlaufen 52 an den
unteren Enden der Fadenführungsorgane 22 bis 30 in den Füh
rungsschlitzen 60 angeordnet sind, worauf durch die Faden
schlaufen 52 die Fixiernadeln 53 gesteckt werden. Danach
werden die Fixiernadeln 53 mit den Anschlagschiebern 82 und
83 in die Erstanschläge 84, 85 gedrückt. Danach werden die
Anschlagschieber 82 und 83 nach oben geschoben und die Fa
denführungsorgane 22 bis 30 wieder nach unten bewegt, um in
die Führungsschlitze 61 die zweite Fixiernadel 53 einzufüh
ren (Fig. 11).
Gemäß Fig. 12 erfolgt nach einem kurzen Rückzug der Faden
führungsorgane 22 bis 30 zur Freigabe der Fixiernadeln 53
ein Herabdrücken der gerade fixierten Faserlage in die
Endanschläge 86, 87 mit dem Endanschlagschieber 88 auf den
in Fig. 12 nicht dargestellten Fadenanschlag 70. Danach
werden die Fadenführungsorgane 22 bis 30 wieder in ihre
obere Position zurückgezogen und es kann eine neue Arbeits
folge durchgeführt werden.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Herstellung eines Gewebes für ein
Schubübertragungselement in Faserverbundbauweise mit
zwei sich kreuzenden Längsstegen, die jeweils aus meh
reren Faserlagen mit sich kreuzender Faserrichtung be
stehen, wobei die Fasern des einen Längssteges die Fa
serlagen des anderen Längssteges durchdringen, gekenn
zeichnet durch jeweils eine Gruppe von Fadenführungsor
ganen (22 bis 24, 25 bis 27 und 28 bis 30) in jeder
Längsstegebene (2, 3) beidseitig der Kreuzungsstelle,
wobei jedes Fadenführungsorgan (22 bis 30) in Richtung
der Fasern einer Faserlage (5 bis 16) vor- und zurück
bewegbar ist und jedem Fadenführungsorgan (22 bis 30)
von einem Fadenvorrat ein Faden (4) zugeführt wird,
durch eine Fadenumlenkung (49) zur Bildung einer Faden
schlaufe (52) am Fadenabgabeende (41 bis 46) jedes Fa
denführungsorgans (22 bis 30), durch Fixiernadeln (53),
die jeweils durch die Fadenschlaufen (52) einer Gruppe
von Fadenführungsorganen (22 bis 24, 25 bis 27 und 28
bis 30) in deren vorbewegter und in deren zurückbeweg
ter Position steckbar sind sowie durch eine Einrichtung
(54, 55) zum Halten der in die Fadenschlaufen (52) ge
steckten Fixiernadeln (53) bei Bewegung der Fadenfüh
rungsorgane (22 bis 30) in die andere Richtung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fadenführungsorgane (22 bis 30) jeweils durch
ein Röhrchen gebildet sind, durch das sich der von dem
Fadenvorrat kommende Faden (4) von einem Ende (32 bis
40) zu dem Fadenabgabeende (41 bis 46) am anderen Ende
erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fixiernadelhalteeinrichtung (54, 55)
für jede Gruppe von Fadenführungsorganen (22 bis 24, 25
bis 27 und 28 bis 30) zwei hintereinander angeordnete
Führungseinrichtungen (56 und 57, 58 und 59) für die
durch die Fadenschlaufen (52) in der vorbewegten Posi
tion der Fadenführungsorgane (22 bis 30) gesteckten Fi
xiernadeln (53) sowie für die durch die Fadenschlaufen
(52) in der zurückbewegten Position der Fadenführungs
organe (22 bis 30) gesteckten Fixiernadeln (53) auf
weist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fixiernadelführungseinrichtungen (56 bis 59)
Längsschlitze (62 bis 67) aufweisen, in die die Faden
führungsorgane (22 bis 30) steckbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Fixiernadelhalteein
richtung (54, 55) ein Fadenanschlag (70) zugeordnet ist
und für jede Fixiernadelhalteeinrichtung (54, 55) ein
Anschlagschieber (82, 83) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Längsschlitze (62 bis 67) in Schieberich
tung der Anschlagschieber (82, 83) aufeinander zu ver
laufen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Fixiernadelführung (56
bis 59) einen Erstanschlag (84, 85) aufweist, der die
Bewegung der Fixiernadel (53) nach deren Verschiebung
mit dem Anschlagschieber (82, 83) entgegen der Schiebe
richtung verhindert.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Fixiernadelführung (56 bis 59) im Abstand von
dem Erstanschlag (84, 85) in Schieberichtung der An
schlagschieber (82, 83) einen Endanschlag (86, 87) auf
weist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erstanschläge (84, 85)
und/oder die Endanschläge (86, 87) durch Sperrklinken
gebildet werden.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Entnahme des Gewebes
eine Einrichtung (92) vorgesehen ist, die Lamellen (94)
aufweist, die zum Ergreifen der Fäden (4) jeder Faden
lage (5 bis 16) aufeinander zu bewegbar ausgebildet
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997109105 DE19709105C1 (de) | 1997-03-06 | 1997-03-06 | Vorrichtung zur Herstellung eines Gewebes für ein Schubübertragungselement in Faserverbundbauweise |
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DE (1) | DE19709105C1 (de) |
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