DE19708215C2 - Schweller eines Kraftfahrzeugs mit einer Verstärkungseinlage - Google Patents
Schweller eines Kraftfahrzeugs mit einer VerstärkungseinlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schweller eines Kraftfahrzeugs mit einer Ver
stärkungseinlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Der Schweller eines Kraftfahrzeugs ist ein wesentliches Trag- und Stütz
element einer Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs. Insbesondere soll der
Schweller eine stabile Barriere bei einem Seitencrash gegen eine Ein
drückung der Fahrgastzelle darstellen.
Um diese Anforderungen bei einem günstigen, niedrigen Gewicht zu errei
chen, ist bereits eine Schwellerausführung bekannt (Patent Abstracts of
Japan, Publication No. 05270447 A), die in einer Mischbauweise aus einem
Aluminiumstrangprofil und aus einem Stahlrohr aufgebaut ist. Das Alumi
niumstrangprofil bildet dabei die Außenwände des Schwellers und enthält
unter anderem eine zentrale Längskammer, in die formschlüssig das Stahl
rohr als Verstärkungseinlage eingesteckt ist. Zudem sind am Aluminium
strangprofil in Längsrichtung durchgehende Seitenflange angeformt, über
die eine Anbindung zu einer Bodenkonstruktion des Kraftfahrzeugs erfolgt.
Für eine Verbindung sind an sich bekannte, aufwendige Aluminium-
Schweißverfahren oder Klebeverfahren möglich. Besonders schwierig ist
es, hier eine stabile und dauerhafte Verbindung herzustellen, wenn das
Aluminiumstrangprofil an angrenzende Karosserieteile aus Stahlblech an
geschlossen werden soll. Im Reparaturfall ist das Auswechseln einer solchen
Schwellerausführung mit erheblichem Aufwand verbunden, da bei
spielsweise nach einem Schwelleraustausch Aluminium-Schweißverbin
dungen an den gleichen Stellen in der Regel nicht zulässig sind.
Weiter ist ein gattungsgemäßer Schweller eines Kraftfahrzeugs mit einer
Verstärkungseinlage bekannt (DE 195 28 874 A1; Fig. 5 und Fig. 6). Die
Verstärkungseinlage besteht aus einem langen Strangprofil aus Leichtme
tall und ist im Rohbau einlegbar. Zudem ist ein Befestigungslappen als
Knotenelement vorgesehen, der mit angrenzenden Karosserieteilen ver
bindbar ist.
Diese Ausführung mit einem Befestigungslappen ist verwendet für eine An
ordnung, bei der eine Verstärkungseinlage lediglich zwischen dem Bereich
des B-Pfostens und eines C-Pfostens vorgesehen ist. Dabei ist eine Anbin
dung der Verstärkungseinlage über einen Befestigungslappen am Fuß der
B-Säule vorgesehen, wobei der Befestigungslappen in Längsrichtung des
Profils angeschlossen ist und im wesentlichen zur Überdeckung eines kon
struktiv vorhanden Hohlraums dient. Bei einer in der Schrift ebenfalls ent
haltenen Ausführungsform mit einer Verstärkungseinlage, die sich über die
gesamte Länge des Schwellers erstreckt (Fig. 3), sind keine Befestigungs
lappen vorgesehen.
Weiter ist ein Schweller in Stahlblechkonstruktion bekannt (US 5 246 264),
bei dem eine Verstärkungseinlage als integrales Stegblech zum Aufbau
eines Mehrkammer-Schwellers in die Hohlstruktur eingeschweißt ist.
Zudem ist ein Aufprallträger als Leichtmetall-Strangprofil zur Einlage und
zur Versteifung in ein Kraftfahrzeugwandteil, insbesondere in eine Kraft
fahrzeugtür bekannt (DE 43 06 824 A1).
Bei einem weiter bekannten Abschlußteil eines Fahrzeuglängsträgers in der
Art eines Strangprofilabschnitts (DE 42 35 738 A1) sind Befestigungsele
mente mit angeformt und zu Anschlußlappen herausgeschnitten und bear
beitet.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Schweller eines
Kraftfahrzeugs mit einer Verstärkungseinlage hinsichtlich seiner Stabilität
in Verbindung mit der angrenzenden Karosseriestruktur zu verbessern und
insbesondere für einen Einsatz in einer Mischbauweise bei einer Verstär
kungseinlage insgesamt aus Leichtmetall und angrenzenden Karosserietei
len aus Stahlblech auszubilden.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Gemäß Anspruch 1 ist die Verstärkungseinlage eine einstückige Baugrup
pe, die sich über die gesamte Länge des Schwellers erstreckt. An dieser
Verstärkungseinlage sind ein vorderes, mittleres und hinteres Knotenele
ment vorgesehen, die in der Einbaulage der Verstärkungseinlage vom
Strangprofilteil nach oben abstehen. Das vordere, mittlere und hintere Kno
tenelement sind dann jeweils mit einem unteren Bereich eines A-Pfostens,
eines B-Pfostens und eines C-Pfostens einer Fahrzeugkarosserie durch
Schraubverbindungen verbindbar. Die Knotenelemente sind dabei Leicht
metallgußteile, die mit dem Strangprofilteil durch Schweißen oder Verkle
ben verbunden sind.
Durch Verwendung eines langen Strangprofilteils aus Leichtmetall als Ver
stärkungseinlage in einem Schwellerhohlträger, wird ein insgesamt ge
wichtsgünstiger Aufbau erreicht, wobei der Schwellerhohlträger in her
kömmlicher Weise als Stahlblechkonstruktion ausgeführt sein kann. Die
mechanische Abstützung und Anbindung der Verstärkungseinlage erfolgt
über die am Strangprofilteil angeschlossenen Knotenelemente, so daß bei
einem Seitencrash die Stoßenergie unmittelbar in die Tragstruktur einge
leitet wird und nicht nur durch Vermittlung über den umgebenden Schwel
lerhohlträger. Durch das in den umgebenden Schwellerhohlträger eingeleg
te Strangprofilteil aus Leichtmetall mit angeschlossenen Knotenelementen
wird eine einfache Verbindungstechnik in Verbindung mit herkömmlichen
Stahlblechaufbauten möglich mit einer gezielten Krafteinleitung in stabile
Karosserieabstützpunkte.
Dazu stehen in der Einbaulage die Knotenelemente vom Strangprofilteil et
wa nach oben ab. Ein vorderes, mittleres und hinteres Knotenelement sind
jeweils mit einem unteren Bereich eines A-Pfostens, eines B-Pfostens und
eines C-Pfostens einer Fahrzeugkarosserie verbindbar und die Knotenele
mente sind hier zudem als Verstärkungen verwendbar.
Die Knotenelemente sind in den erforderlich unregelmäßigen Formen ein
fach herstellbare Leichtmetallgußteile, die mit dem Strangprofil durch an
sich bekannte Verbindungstechniken, wie Schweißen oder Verkleben, zu
einer Baugruppe verbunden sind. Die Anbindung zu angrenzenden Karos
serieteilen erfolgt durch Schraubverbindungen, bevorzugt durch eine Dop
pelnutzung ohnehin vorhandener Schraubpunkte (Anspruch 2), wie Schar
nierschraubpunkte und/oder Sicherheitsgurtschraubpunkte, die im unteren
Bereich der Karosseriepfosten angebracht sind. Dadurch ergibt sich eine
einfache und schnelle Endmontage der Verstärkungseinlage mit einer sta
bilen und für hohe Krafteinleitungen geeigneten Anbindung zur Karosserie
tragstruktur. Da diese Verbindung ohne Schweißtechniken auskommt, ist
eine Verbindung zu angrenzenden, herkömmlichen Stahlblechkonstruktio
nen unproblematisch. Zudem wird dadurch eine besonders reparatur
freundliche Anordnung geschaffen, bei der eine solche Verstärkungseinlage
nur durch Schraubverbindungen auswechselbar ist, womit insbesondere
aufwendige Aluminiumschweißungen im Werkstattbereich vermieden wer
den.
Zur Erhöhung der Steifigkeit in Verbindung mit einer Gewichtsreduzie
rung wird nach Anspruch 3 ein Strangprofilteil mit mehreren Kammern
vorgeschlagen, die durch Stege abgetrennt sind.
Nach Anspruch 4 werden in das Strangprofilteil an dessen Unter- und/oder
Oberseite längsseits durchgehende Schraubkanäle für Schneidschrauben
eingeformt. Damit ist eine Anbindung und Fixierung der Verstärkungsein
lage im umgebenden Schwellerhohlträger auf einfache Weise durchführ
bar, wobei dieser Schwellerhohlträger sowie weitere angrenzende Karosse
rieteile aus Stahlblech hergestellt sein können (Anspruch 5).
Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nä
her erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Seitenansicht einer Verstärkungseinlage für
einen Schweller eines Kraftfahrzeugs, und
Fig. 2 einen Querschnitt der Verstärkungseinlage nach Fig. 1 entlang der
Linie A-A.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Verstärkungseinlage 1 als einstückige Bau
gruppe dargestellt, die aus einem langen Strangprofilteil 2 aus Leichtme
tall, bevorzugt aus einer Aluminiumlegierung mit drei angeschlossenen
Knotenelementen 3, 4, 5 besteht.
Das Strangprofilteil 2 enthält drei Kammern 6, 7, 8. Zudem sind an der Un
terseite und an der Oberseite des Strangprofilteils 2 längsseits durchgehen
de Schraubkanäle 9, 10 eingeformt.
Die drei Knotenelemente 3, 4, 5 stehen laschenartig in der in Fig. 1 gezeig
ten Einbaulage nach oben ab. Die Knotenelemente 3 und 5 sind als vorde
res Knotenelement 3 und hinteres Knotenelement 5 an den Endseiten des
Strangprofils 2 angebracht. Ein mittleres Knotenelement 4 ist etwa im mitt
leren Bereich des Strangprofilteils 2 befestigt.
Die Knotenelemente 3, 4, 5 sind als Leichtmetallgußteile hergestellt. Die
Verbindung zwischen dem Strangprofilteil 2 und den Knotenelementen 3,
4, 5 kann durch Schweißen oder Verkleben erfolgen, wodurch in einer Vor
montage die in Fig. 1 dargestellte, vormontierte Baugruppe erhalten wird.
Die Knotenelemente 3, 4, 5 sind so ausgebildet, daß sie mit jeweils einem
unteren Bereich eines (nicht dargestellten) A-Pfostens, B-Pfostens und C-
Pfostens einer Fahrzeugkarosserie verbindbar sind. Dazu sind an jedem
Knotenelement 3, 4, 5 Bohrungen 11, 12, 13 vorgesehen, die zumindest
teilweise mit ohnehin vorhandenen Bohrungen und Aufnahmen für Tür
scharniere und/oder Sicherheitsgurtbefestigungen fluchten. Bei der An
bringungen von Verschraubungen werden damit solche ohnehin vorhan
denen Befestigungspunkte doppelt genutzt.
Im fertig montierten Zustand ist die Verstärkungseinlage bzw. der Strang
profilteil 2 in einen umgebenden Schwellerhohlträger 14 eingelegt, wie dies
strichliert in Fig. 2 dargestellt ist. Die Knotenelemente 3, 4, 5 sind mit den
unteren Bereichen der zugeordneten Pfosten verbunden. Zudem sind die
Bleche des Schwellerhohlträgers 14 und/oder weitere Anbauteile über
Schneidschrauben 15, 16 (schematisch durch strichpunktierte Linien dar
gestellt) mit dem Strangprofilteil 2 über die Schraubkanäle 9, 10 verbun
den.
Damit wird mit einfachen Mitteln und geringem Gewichtseinsatz eine wirk
same Verstärkung bei einem Seitencrash im Schweller, insbesondere einer
Stahlkarosserie geschaffen.
Claims (5)
1. Schweller eines Kraftfahrzeugs mit einer Verstärkungseinlage (1),
die aus einem langen Strangprofilteil (2) aus Leichtmetall mit einem angeschlossenen Knotenelement (3, 4, 5) besteht, und die im Rohbau einlegbar und mit dem Knotenelement (3, 4, 5) mit angrenzenden Ka rosserieteilen verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstärkungseinlage (1) eine einstückige Baugruppe ist und sich über die gesamte Länge des Schwellers (14) erstreckt,
daß an der Verstärkungseinlage (1) ein vorderes, mittleres und hinte res Knotenelement (3, 4, 5) vorgesehen sind, die in der Einbaulage der Verstärkungseinlage (1) vom Strangprofilteil (2) etwa nach oben abste hen,
daß das vordere, mittlere und hintere Knotenelement (3, 4, 5) jeweils mit einem unteren Bereich eines A-Pfostens, eines B-Pfostens und eines C-Pfostens einer Fahrzeugkarosserie durch Schraubverbindun gen (11, 12, 13) verbindbar sind, und
daß die Knotenelemente (3, 4, 5) Leichtmetallgußteile sind, die mit dem Strangprofilteil (2) durch Schweißen oder Verkleben verbunden sind.
die aus einem langen Strangprofilteil (2) aus Leichtmetall mit einem angeschlossenen Knotenelement (3, 4, 5) besteht, und die im Rohbau einlegbar und mit dem Knotenelement (3, 4, 5) mit angrenzenden Ka rosserieteilen verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstärkungseinlage (1) eine einstückige Baugruppe ist und sich über die gesamte Länge des Schwellers (14) erstreckt,
daß an der Verstärkungseinlage (1) ein vorderes, mittleres und hinte res Knotenelement (3, 4, 5) vorgesehen sind, die in der Einbaulage der Verstärkungseinlage (1) vom Strangprofilteil (2) etwa nach oben abste hen,
daß das vordere, mittlere und hintere Knotenelement (3, 4, 5) jeweils mit einem unteren Bereich eines A-Pfostens, eines B-Pfostens und eines C-Pfostens einer Fahrzeugkarosserie durch Schraubverbindun gen (11, 12, 13) verbindbar sind, und
daß die Knotenelemente (3, 4, 5) Leichtmetallgußteile sind, die mit dem Strangprofilteil (2) durch Schweißen oder Verkleben verbunden sind.
2. Schweller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anbin
dung der Knotenelemente (3, 4, 5) mit Schraubverbindungen (11, 12,
13) durch Doppelnutzung ohnehin vorhandener Schraubpunkte, wie
Scharnierschraubpunkte und/oder Sicherheitsgurtschraubpunkte er
folgt.
3. Schweller nach Anspruche 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Strangprofilteil (2) mehrere Kammern (6, 7, 8) enthält.
4. Schweller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß an der Unter- und/oder Oberseite des Strangprofilteils (2) ein
längsseitig durchgehender Schraubkanal (9, 10) für Schneidschrauben
(15, 16) eingeformt ist.
5. Schweller nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die angrenzenden Karosserieteile Stahlblechteile sind.
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