DE19707700A1 - Verfahren zur Herstellung einer Diatomeen-haltigen, zelligen Leicht-Dämmplatte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Diatomeen-haltigen, zelligen Leicht-DämmplatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung zellig
hydrothermalisch bei hohem Druck bearbeitete Werkstoffe, bei denen
als Ausgangsmaterial Kieselschalen der Diatomeene (Thalassiosira
fluviatilis, Navicula pelliculisa, Triceratium venosum,
Stylodidilium excentricum Ehr u. a.) mit CaO und/oder Zement
verwendet wird.
Die zur Zeit bekannten traditionellen Methoden für die Herstellung
der porösen mineralischen Leicht-Dämmplatten (s. Offenlegungsschrift
DE 43 39 137 A1; DE 44 08 088 A1) ist das halbaktive Medium in der
Matrix QUARZMEHL.
Um die benötigte hohe Festigkeit der Matrix für diese Platten zu
erreichen, muß der Quarzsand um 2-8 mikron gemahlen sein.
Bei der traditionellen Herstellung sind die Raumgewichte der
Dämmplatten über 100 kg pro cbm; ein Raumgewicht unter 100 kg cbm
ist schwer zu erreichen, weil die Partikel der Matrix ein spezi
fisches Gewicht von 2,7 kg L.d. h. haben und für 100 kg Raumgewicht
nur 36,7 L feste Masse verfügbar sind um 962,5 Liter Luft in Zellen
zu überkleiden.
Dieses Minimum an Matrix begleitet die traditionellen Dämmplatten
mit niedriger Festigkeit mit den Folgenachteilen - Bruch und
Flächenstaub - für Silikoseerkrankungen vom feinen Quarzstaub und
zweitens verhindert es eine gute Haftung zwischen Platten und Putz.
Die Quarzpartikel haben bekanntermaßen in der Thermoisolations
technik einen ungünstigen Isolationseffekt.
Es wird ein Verfahren vorgeschlagen bei dem durch den Einsatz der
Kieselschalen der Diatomeene, folglich ein neues Material mit
verbesserten physikomechanischen Eigenschaften herzustellen ist,
Super-Leicht-Dämmplatten mit Raumgewichten UNTER 90 kg pro cbm
bei einer WÄRMELEITZAHL VON MAXIMUM λ 0 039.
Im Anspruch wird ein Verfahrensablauf genannt, der sich nach
vielen Versuchsreihen herauskristallisiert hat.
Die Kieselschalen der Diatomeene sind charakteristisch für ihr
niedriges Raumgewicht. Sie haben inkrustierte winzige Poren
konkave Menisken, sie tangieren zu Aerogelen. Kieselschalen
sind winzige Körperchen deren Länge zwischen 0.090 bis 0.150 mm
und deren Breite zwischen 0.0015 und 0.0046 mm schwanken.
Während der Ablagerung und nochmehr durch die Jahrtausende lange
Sedimentation sind diese einzelnen Kieselschalen zu größeren Klumpen
verwachsen, die im Verlaufe der Aufarbeitung durch Mahlen und Sichten
auf die entsprechende Korngröße gebracht werden müssen.
Es ist gegeben, daß die Hauptbestandteile der Schalen der
Diatomeene bildende Kieselsäure in amorpher Form vorliegt
Es gibt Meinungen die sagen, daß die Kieselsäure in kristalliner
Form vorhanden ist, hauptsächlich anteilig Hochcristobalit.
Die großen Unterschiede zwischen dem wirklichen und scheinbaren
spezifischem Gewicht ergeben sich rein rechnerisch, daß das in
den Schalen vorhandene Porenvolumen ein mehrfaches des Volumens
des Kieselsäuregerüsts ausmacht. Die Porosität ist von 83% bis 85%.
Die Wärmeleitzahl von den Schalen der Diatomeene selbst ist von
0.04-0.06.
Der Kieselsäuregehalt der Diatomeenschalen hat auch hydraulische
Eigenschaften d. h. mit Kalk oder Zement Beimischung sind zu
sätzliche Bindekomponenten zu erreichen.
Die ERFINDUNG aufgrund der oben genannten Tatsachen mit den Kiesel
schalen der Diatomeene ist die "zellig"-mineralische Super-
Leicht DAMMPLATTE.
- 1. Durch die Porosität der Diatomeenschalen ist es möglich 4-mal mehr Festpartikel in die Matrix zu bringen im Vergleich zum Quarzmehl, bei niedrigerem Raumgewicht des Endproduktes, wobei die reaktive Oberfläche der Kieselsäure mehrmals größer ist und hydraulisch aktiv. Die Mikroschalen sind selbst porös mit großem Isolationseffekt. Von obiger Tatsache ausgehend hat das Endprodukt eine hohe Festigkeit bei niedrigem Raumgewicht. Das Produkt staubt nichts
- 2. Die hydraulische Aktivität der Diatomeenschalen mit CaO oder Zement erlauben eine Beschleunigung des technologischen Gangs bei der Vorbereitungszeit.
- 3. Durch die Röhrchen-, Stäbchen- und Nadelform der Diatomeen Schalen (Sponge Spicules, Nitchia) im gehärteten Matrix bildet sich eine isotrope Art Bewehrung, welche die Biegezugfestigkeit verbessert.
- 4. Der amorphe und hochcristobalite Kristallbau der Schalen fördert bei der Bearbeitung der Dämmplatten keine Silikose Erkrankung.
- 5. Durch die Elemination des Tiefquarzes vom Sand, kann das neue Produkt bis 650° wie eine Thermoisolation eingesetzt werden.
- 6. Der Produktionsablauf durch die mehrfachen Volumenpartikel in der
Matrix und die hydraulischen Eigenschaften der Schalen wir die
Technologie vereinfacht.
Man benötigt keinen speziellen Zement oder andere Fixierungsmittel.
Die Zellenbildungen sind möglich auf Schaum oder Gasbildner.
Die Herstellung ist in dem seit 50 Jahren bekannten technologischen Verfahren möglich.
Die ERFINDUNG ist für DAMMPLATTEN mit Raumgewichten UNTER 100 kg pro cbm.
Wie folgend ein Beispiel für das Rezept und den technologischen Gang:
Beispiel 90 kg Raumgewicht-Dämmplatten
Diatomeenschalen: 50 kg
Zement 52,5 F: 21 kg
CaO (aktive Kalk): 15 kg
Gips CaSO4 . 2 H2O: 1,7 kg
Baumwolle Faser: 1,8 kg
Wasser: 103,5 L
Schaumbildner Protein: 1,25 L
oder Alu Puder: 1,05 kg
Beispiel 90 kg Raumgewicht-Dämmplatten
Diatomeenschalen: 50 kg
Zement 52,5 F: 21 kg
CaO (aktive Kalk): 15 kg
Gips CaSO4 . 2 H2O: 1,7 kg
Baumwolle Faser: 1,8 kg
Wasser: 103,5 L
Schaumbildner Protein: 1,25 L
oder Alu Puder: 1,05 kg
Diatomeen Schalen (Kieselgur) wird vorgetrocknet und in Kollergag
zusammen mit Gips gemahlen und im Silo deponiert. Zement und Kalk
sind in getrennten Silo deponiert.
Die 3 Komponenten durch Dosatorwaage kommen ins Mischsystem in
welchen das Wasser vordosiert ist. Bei Zellenbildung auf dem
Schaumprinzip kann man auf Wunsch direkt in die Mischung schäumen
oder getrennt von der Schaumkanone den fertigen Schaum zudosieren.
Die Homogenisierung ist mittels eines spezial Turbomischers universal
für Schaum oder Alu beizumischen, stufenweise mit einer Geschwindigkeit
von 100 bis 1700 Umdrehungen.
Eine Mischung wird in eine Gießform gefüllt, in der Regel jede
Mischung nur für eine Form.
Der Turbomischer ist geeignet auch mikro Bewährung (Baumwollfaser a)
zu dispergieren.
Der Rohling in der Gießform wird in die Vorwärmekammer geschickt, wo
er bei 40° in 24 h seine Grünfestigkeit bekommt zur weiteren
Bearbeitung.
Der vorgehärtete Kuchen wird von der Gießform befreit und in die
gewünschte Masse geschnitten.
So vorbereitete Platten werden im Kessel für hydrothermalische
Bearbeitung deponiert.
Die hydrothermalische Bearbeitung ist bei 190°C eingestuft.
Bei der hydrothermalischen Bearbeitung werden die Platten in der
Trockenkammer bei 60° bis zu einem max. Wassergehalt von 2% ge
trocknet.
Nach der Trocknung beginnt der Hydrophobierungsprozeß durch tauchen
oder hydrophobierte Dampfabsorption.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von zelligem, hydrothermalem,
autoklaviertem Wärmedämmaterial, enthaltend in Phasen der
Tobermonit-Gruppe umgewandeltes, silikat-haltiges Material,
CaO und/oder Zement, dadurch gekennzeichnet, daß als silikat
haltiges Material Diatomeen-Erde verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es durch die
Diatomeenschalen möglich ist 4-mal mehr Volumen in die Matrix
zu bringen, bei Beibehaltung des niedrigen Raumgewichtes.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Diatomeenschalen eine große Porosität aufweisen in den einzelnen
Partikeln und somit einen hohen Thermoisolations-Effekt haben.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Diatomeenschalen hydraulische Eigenschaften haben und mit CaO
und/oder Zement eine hohe Vorfestigkeit bilden.
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dietomeenschalen keinen Tiefquarz enthalten und somit einen
"anti-Silikose-Effekt" ergeben
6. Verfahren nach Anspruch 1-5 dadurch gekennzeichnet, daß die
Diatomeenschalen keinen Tiefquarz enthalten und somit für
Thermoisolationen über 550°C einzusetzen sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Porosität mit dem Medium Schaum oder Alu Poren zu bilden ist.
8. Ein Wärmedämmaterial aus einer Vielzahl von Zellen aufweisendes
Tobermorit-Gerüst, künstlich zu schäumen und aus der Natur der
Schalen bestehendes Gerüst zu verbinden mit einer Rohdichte von
unter 100 kg cbm, insbesondere 85 kg cbm bei einer Wärmeleit
zahl von unter 0 039.
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