DE19707614A1 - Multifunktionsbauteil eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Multifunktionsbauteil eines KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Multifunktionsbauteil für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Moderne Kraftfahrzeuge bieten dem Insassen eine Vielzahl von technischen Funktionen und
Komfort bei einem hohen Anspruch an den ästhetischen Gesamteindruck. Um aber den
Fertigungsaufwand nicht linear mit den zusätzlichen Funktionen zu erhöhen und den
vorhandenen Raum optimal zu nutzen, versucht man wenn möglich, mehrere Funktionen in
eine Komponente zu integrieren.
Aus der DE 44 09 081 ist eine bewegliche, in eine Fahrzeugkarosserie einmontierbare
Baueinheit für den Stirnwand- und Cockpitbereich eines Personenkraftwagens bekannt,
wobei die Baueinheit in seiner tragenden Substanz aus zwei Verbundteilen gebildet ist, die
jeweils aus tiefgezogenem Blech und daran angespritztem Kunststoff besteht, wobei das
eine Verbundteil die Stirnwand als vordere Abschlußwand des Insassenraumes und das
andere Verbundteil den Instrumententafelträger bildet. Der Blechanteil eines jeden
Verbundteiles ist derart geformt, daß mit diesem dem großräumigen Kraftfluß bei der
Aufnahme der Betriebsbelastung innerhalb des Verbundteiles und an den Anschlußstellen
zur Karosserie hin Rechnung getragen wird und durch örtlich gezielte Anbringung von
Bohrungen, Durchbrüchen und/oder ausgestellten Zungen Verankerungsstellen für den
angespitzten Kunststoff zum formschlüssigen Verankern des Kunststoffes an den Bauteil
geschaffen werden. Der angespritzte Kunststoff ist derart geformt, daß mit diesem zum
einen eine die Blechteile versteifende Verrippung und zum anderen formangepaßte
Aufnahmen für diverse Anbauteile gebildet werden.
Aus der DE 195 08 970 ist ein Rahmenmodul für eine Fahrzeugkarosserie bekannt. Wobei
das Rahmenmodul in seiner tragenden Substanz einteilig ausgebildet ist und aus einem
tiefgezogenen einschaligen Blechteil mit daran angespritztem Kunststoff besteht, wobei das
Blechteil Bohrungen und/oder Durchbrüche zum formschlüssigen Verankern des
Kunststoffes am Blechteil besitzt, wobei der Kunststoff zum einen als das Blechteil
aussteifende Verrippung ausgebildet ist und zum anderen Befestigungselemente für die
Anbringung einer Verkleidung aufweist.
Aus der DE 29 48 524 ist bekannt, daß die Streuscheiben der Heckleuchten eines
Kraftfahrzeuges einstückig mit dem Karosserieabschluß ausgebildet sind, wobei die
Leuchtgehäuse von innen aufgesetzt und befestigt werden.
Aus der DE 38 28 754 ist eine Abdeckhaube für Kraftfahrzeug-Signalleuchten bekannt, der
eine transparente, farbige Acrylglasscheibe übergestülpt ist, um die Signalleuchte besser
gegen Fremdlicht zu schützen, als auch die Farbe der Signalleuchten im funktionslosen
Zustand dem farblichen Gesamteindruck der Karosserie anzugleichen. Nachteilig an der
bekannten Abdeckhaube ist, daß die Erhöhung des ästhetischen Gesamteindruckes des
Kraftfahrzeuges einen höheren Montageaufwand verursacht.
Aus der DE 296 04 910 ist ein Kunststoffbauteil, welches im Spritzgußverfahren hergestellt
ist, mit einer reflektierenden Oberfläche bekannt, bei dem das Kunststoffbauteil eine
Metallfolie, eine kunststoffbeschichtete Metallfolie oder eine metallisch beschichtete
Kunststoffolie aufweist, welche mit einem das Kunststoffbauteil bildenden
Kunststoffwerkstoff hinterspritzt ist und mit diesem festhaftend verbunden ist, wobei die Folie
zumindest teilweise die Oberflächenform des Kunststoffbauteiles bestimmt und einen
spiegelnd reflektierenden Teil der Oberfläche des fertigen Kunststoffbauteils bildet. Dadurch
wird erreicht, daß bei Hinterleuchtung des Kunststoffbauteiles auf die Folie aufgebrachte
Schriftzeichen visuell wahrnehmbar sind, wohingegen bei ausgeschalteter Beleuchtung das
Kunststoffbauteil aufgrund der Metallschicht die einfallende Strahlung vollständig reflektiert
und diesem ein metallisches Aussehen verleiht.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Multifunktionsbauteil eines Kraftfahrzeuges
mit tragender oder versteifender Funktion für die Karosserieaußenhaut zu schaffen, mit dem
bei geringem Montage- und Fertigungsaufwand der ästhetische Gesamteindruck verbessert
wird.
Die Lösung des Problems ergibt sich durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 8.
Durch die lokale oder vollständig semi-transparente Ausbildung des Bauteiles kann dieses
neben seiner tragenden oder versteifenden Funktion gleichzeitig als Kraftfahrzeug
Signalleuchtenabdeckung dienen. Separate Leuchtenabdeckungen und Streuscheiben
können somit entfallen. Weiterhin reduziert sich der Fertigungsaufwand für das
Karosserieteil als solches, da entsprechende paßgenaue Ausnehmungen für die
Leuchtengehäuse entfallen. Die üblicherweise entstehenden Fugen werden vermieden, was
neben einer Erhöhung des ästhetischen Gesamteindruckers auch den Montageaufwand
reduziert, da die aufwendige dichtende Nachbearbeitung der Fugen entfällt. Die eigentlichen
Kraftfahrzeug-Signalleuchten können dabei wie üblich montiert werden. Sind die
Signalleuchten ausgeschaltet, so wird das auf das Bauteil einfallende Licht vollständig
reflektiert und das Kraftfahrzeug wirkt als geschlossen ausgebildeter metallischer Körper,
dessen Linienführung fast ausschließlich nur durch die Scheiben unterbrochen wir. Wird die
Kraftfahrzeug-Signalleuchte eingeschaltet, so wird das Bauteil an den semi-transparenten
Stellen durchleuchtet und kann von anderen Verkehrsteilnehmern als Warnfunktion
wahrgenommen werden. Die semi-transparente Ausbildung kann lokal begrenzt sein, z. B.
derart, daß diese exakt an den Stellen herkömmlicher Leuchten angeordnet sind, so daß
sich im eingeschalteten Zustand für andere Verkehrsteilnehmer die übliche optische
Wahrnehmung ergibt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Technisch besonders einfach läßt sich das Multifunktionsbauteil aus lichtdurchlässigem
Kunststoff mit reflektierender Oberfläche, vorzugsweise aus Metall realisieren. Die
Metallschicht kann prinzipiell durch alle bekannten Verfahren auf den lichtdurchlässigen
Kunststoff aufgebracht werden, wie z. B. durch Bedampfen, Galvanisieren oder Bekleben
mit einer Metallfolie. Alternativ kann auch eine Metallfolie, eine kunststoffbeschichtete
Metallfolie oder eine metallisch beschichtete Kunststoffolie verwendet werden, die mit dem
das Kunststoffbauteil bildenden Kunststoffwerkstoff hinterspritzt wird und anschließend mit
diesem festhaftend verbunden ist. Durch die Beschichtung der reflektierenden Oberfläche
mit einem wäßrigen Farbsystem kann die gewünschte Farbe, in der die Kraftfahrzeug-
Signalleuchte abstrahlen soll, ohne zusätzliche Komponenten wie Farbfilter, eingestellt
werden.
Weiter kann das Multifunktionsbauteil mit zusätzlichen Aufnahmen und/oder
Befestigungsmitteln zur Aufnahme weiterer Funktionseinheiten ausgebildet sein, was zu
einer ergonomischen Ausnutzung des vorhandenen Raumes führt. So kann z. B. die
Spritzwasseranlage in den Kotflügeln angeordnet werden. Konstruktiv einfache
Funktionseinheiten oder Teile davon können auch einstückig an dem Multifunktionsbauteil z. B.
durch Spritzgußtechnik mit angeformt werden, wie z. B. der Spritzwasserbehälter.
Ein besonderer Vorteil ist in der Verwendung des Multifunktionsbauteils für Kraftfahrzeuge
für besondere Einsatzzwecke, wie z. B. Polizeifahrzeuge, Notarztwagen oder dgl., zu sehen.
In diesem Fall kann das Multifunktionsbauteil besondere an den Einsatzzweck des
Fahrzeuges angepaßte Sonderfunktion aufweisen. Solche Sonderfunktionen können z. B.
die Wiedergabe von Informationen in Form von Schriftzügen oder besonders großflächigen
Leuchtwirkungen zum Kenntlichmachen des Einsatzfahrzeuges sein. Das
Multifunktionsbauteil wird dann zum Umrüsten von zivilen Fahrzeugen zu Sonderfahrzeugen
verwendet und ersetzt in diesem Fall vorhandene Fahrzeugteile wie Karosserieteile oder
Leuchten. Die Form des Multifunktionsbauteils ist dann in der Außenkontur und/oder der Art
der Befestigung an das zu ersetzende Fahrzeugteil angepaßt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Die Fig. zeigen:
Fig. 1: einen Querschnitt durch das Multifunktionsbauteil im Bereich einer
Kraftfahrzeug-Signalleuchte,
Fig. 2: einen Querschnitt durch das Multifunktionsbauteil in Bereich einer
Kraftfahrzeug-Signalleuchte mit lokaler Innenlackierung und
Fig. 3: einen Querschnitt durch das Multifunktionsbauteil im Bereich einer
Kraftfahrzeug-Signalleuchte mit lokaler Außenlackierung.
Die Fig. 1 zeigt ein Multifunktionsbauteil 1 umfassend einen transparenten Kunststoffkörper
2 im Form eines Kotflügels mit einer im Verhältnis zur Dicke des Kunststoffkörpers 2 dünnen
Metallschicht 3 im Bereich einer Kraftfahrzeug-Signalleuchte 4 mit einem Reflektor 5. Im
ausgeschalteten Zustand der Kraftfahrzeug-Signalleuchte 4 durchdringt von außen
einfallendes Licht den transparenten Kunststoffkörper 2 und wird anschließend an der
Metallschicht 3 vollständig reflektiert, was dem Multifunktionsbauteil 1 für einen äußeren
Beobachter einen metallischen Glanz verleiht. Wird hingegen die Kraftfahrzeug
Signalleuchte 4 eingeschaltet, so kann das von dieser erzeugte Licht die dünne
Metallschicht 3 und auch den transparenten Kunststoffkörper 2 durchdringen und von einem
äußeren Beobachter wahrgenommen werden. Mittels einer Beschichtung der Metallschicht 3
im Bereich des auftreffenden Lichtes mit z. B. einer wäßrigen Farbe kann der Spektralbereich
des austretenden Lichts verschoben werden. Zusätzlich können dem transparenten
Kunststoffkörper 2 absorbierende Zusätze beigegeben werden, so daß der farbliche
Eindruck des Multifunktionsbauteiles 1 einstellbar ist. Separate Kraftfahrzeug-
Signalleuchtenabdeckungen oder Streuscheiben sind somit nicht mehr erforderlich und die
sonst üblichen Fugen an den Kraftfahrzeug-Signalleuchtenabdeckungen werden vermieden.
Der Reflektor 5 dient dazu, nur einen ausgewählten Bereich des Multifunktionsbauteiles 1 zu
durchstrahlen, so daß optisch der Eindruck einer scharf begrenzten Kraftfahrzeug-
Signalleuchte 4 entsteht. Alternativ oder kumulativ zum Reflektor 5 kann die Dicke der
Metallschicht 3 variiert werden, weil ab einer gewissen Grenzschichtdicke der Metallschicht
3 diese von dem Licht der Kraftfahrzeug-Signalleuchte 4 nicht mehr durchdrungen werden
kann.
In Fig. 2 ist eine alternative Ausführungsform mit lokaler Innenlackierung dargestellt. Der
transparente Kunststoffkörper 2 ist lokal im Bereich der Kraftfahrzeug-Signalleuchte 4 mit
der dünnen Metallschicht 3 beschichtet. An allen anderen Stellen ist der transparente
Kunststoffkörper 2 mit einem Lack 6 gewünschter Farbe beschichtet, wobei das Verhältnis
zwischen der Dicke des Lackes und der Metallschicht 3 nicht maßstäblich ist. Der Lack 6 ist
weder für von außen einfallendes noch von dem Licht der Kraftfahrzeug-Signalleuchte 4
durchdringbar. Für einen äußeren Beobachter erscheint daher das Multifunktionsbauteil wie
ein gewöhnlich lackierter Kotflügel. Im Bereich der Metallschicht 3 wird wie zuvor
beschrieben, das von außen einfallende Licht reflektiert und schimmert metallisch, so daß in
ausgeschaltetem Zustand die Kraftfahrzeug-Signalleuchte 4 und der Reflektor 5 für einen
äußeren Beobachter nicht sichtbar sind. Soll hingegen die Kraftfahrzeug-Signalleuchte 4
zusehen sein, so kann die Metallschicht 3 weggelassen werden. Das Multifunktionsbauteil 1
umfaßt dann lediglich den transparenten Kunststoffkörper 2, der innenseitig lokal lackiert ist.
Alternativ kann auch die Tragkonstruktion, auf die das Multifunktionsbauteil 1 aufgesetzt
wird, lackiert sein.
In einer weiteren Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist der Lack 6 außen auf den transparenten
Kunststoffkörper 2 aufgetragen, wobei außen auf der gegenüberliegenden Seite der
Metallschicht 3 z. B. ein Klarlack aufgetragen wird, so daß die äußere Oberfläche eben ist.
Claims (11)
1. Multifunktionsbauteil eines Kraftfahrzeuges mit tragender oder versteifender Funktion
für die Karosserieaußenhaut,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Multifunktionsbauteil (1) lokal oder vollständig semi-transparent ausgebildet ist.
2. Multifunktionsbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Multifunktionsbauteil (1) als transparenter Kunststoffkörper (2) mit reflektierender
Oberfläche ausgebildet ist.
3. Multifunktionsbauteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die reflektierende
Oberfläche als Metallschicht (3) ausgebildet ist.
4. Multifunktionsbauteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallschicht
(3) aus Aluminium besteht.
5. Multifunktionsbauteil nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
reflektierende Oberfläche mit einem wäßrigen Farbsystem beschichtet ist.
6. Multifunktionsbauteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Multifunktionsbauteil (1) mit zusätzlichen Aufnahmen
und/oder Befestigungsmitteln zur Aufnahme weiterer Funktionseinheiten ausgebildet
ist.
7. Multifunktionsbauteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die weiteren Funktionseinheiten einstückig in das
Multifunktionsbauteil (1) eingeformt sind.
8. Multifunktionsbauteil eines Kraftfahrzeuges mit tragender oder versteifender Funktion
für die Karosserieaußenhaut
dadurch gekennzeichnet, daß
das Multifunktionsbauteil (1) vollständig transparent ausgebildet ist.
9. Multifunktionsbauteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kraftfahrzeug ein für besondere Einsatzzwecke
vorgesehenes Kraftfahrzeug ist.
10. Multifunktionsbauteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß durch das Multifunktionsbauteil vorhandene Fahrzeugteile, wie
Leuchten oder Karosserieteile, insbesondere Kotflügel, ersetzbar sind.
11. Multifunktionsbauteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Multifunktionsbauteil in seiner Form an das ersetzte Fahrzeugteil angepaßt ist.
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DE1997107614 DE19707614C2 (de) | 1997-02-26 | 1997-02-26 | Karosserieteil eines Kraftfahrzeuges |
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ID=7821489
Family Applications (1)
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DE1997107614 Expired - Lifetime DE19707614C2 (de) | 1997-02-26 | 1997-02-26 | Karosserieteil eines Kraftfahrzeuges |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19707614C2 (de) |
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