DE19707361A1 - Extraktionsbeutelhaltevorrichtung - Google Patents
ExtraktionsbeutelhaltevorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Extraktionsbeutelhaltevorrich
tung im Arbeitsbereich der minimalinvasiven Chirurgie.
Die minimalinvasive Chirurgie ist durch eine diagnostische
und therapeutische Vorgehensweise gekennzeichnet, bei der
der Operationssitus nicht mehr wie bei der klassischen
Chirurgie großflächig durch einen Schnitt eröffnet wird und
damit nur gering einer iatrogenen Traumatisierung unter
liegt. Über punktuelle, kleine Inzisionen oder über natürli
che Körperöffnungen werden endoskopische, verlängerte In
strumente in geschlossene Körperhöhlen oder in Lumina von
Hohlorganen eingebracht. Zur visuellen Kontrolle des opera
tiven Ablaufs wird eine Optik mit angekoppelter Kamera be
nutzt, die dem Chirurgen auf dem Monitor ein Bild vermit
telt.
Obwohl in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte bei der
Entwicklung komplexer Operationsverfahren auf dem Gebiet der
minimalinvasiven Chirurgie erzielt wurden, stellte es sich
immer wieder heraus, daß dem Einsatzbereich der endoskopi
schen Chirurgie Grenzen gesetzt sind. Ein zentrales Problem
bei resezierenden Verfahren stellt die Entfernung des Resek
tats aus der Bauchhöhle dar. Durch die vom Trokardurchmesser
vorgegebene Größe der Zugänge, durchschnittlich 3 bis maxi
mal 20 mm, ist die Extrahierbarkeit abgesetzter Organe bzw.
Organteile stark limitiert. Bei kleinen und mittleren Inter
ventionen, die Appendektomie oder Cholecystektomie, kann ein
mögliches metrisches Mißverhältnis zwischen Gewebevolumen
und Bauchdecken-Inzision durch den Einsatz von Bergesystemen
(Extraktionsbeutel, Bergetrokare, Spreizer) operativ bewäl
tigt werden.
Bergebeutel bzw. Bergesysteme für Resektate sind vielfach im
Stand der Technik beschrieben.
So ist durch die DE 4318 09841 eine Vorrichtung zur Extrak
tion eines Resektats bekanntgeworden, mit der große Darm
segmente transanal extrahiert werden können. Ein weitgehend
flüssigkeits- und gasdichter Extraktorbeutel weist eine pro
ximale und eine distale Öffnung auf, wobei die distale Öff
nung zur Einführung des Resektats in den Extraktorbeutel
vorgesehen ist. Mit einem Rohr, dessen Länge und Innendurch
messer so gewählt sind, daß der mit dem Resektat gefüllte
Extraktorbeutel zumindest weitgehend in das Rohr einziehbar
ist, wird das Resektat entfernt, so bald der Extraktorbeutel
in das Rohr eingezogen ist. An dem Rohr ist ein Verschluß
deckel vorgesehen, der das proximale Ende des Rohrs ver
schließt. In den Verschlußdeckel ist ein Führungsrohr ein
gelassen, das an einem seiner Enden einen ringförmigen
Flansch aufweist. Der Flanschdurchmesser ist kleiner als der
Innendurchmesser des Rohres, jedoch größer als die proximale
Öffnung des Extraktionsbeutels, so daß die proximale Öffnung
durch den Flansch dicht verschlossen werden kann.
Aus der US 4,611,594 ist eine Vorrichtung bekannt, die zur
Entfernung von Steinen aus der Niere oder der Galle dient.
Diese Vorrichtung besteht aus einem Katheter in Form eines
Rohres, durch das eine Greifvorrichtung geschoben werden
kann, mit der sich die Steine erfassen lassen. Am distalen
Ende des Katheters sind elastische Streben angebracht, die
die Form eines Korbes bilden und die mit einem Kunststoff
material überzogen sind. Der durch die Streben gebildete
Korb kann zum Beispiel durch ein den Katheter umgebendes
axial verschiebbares Rohr geöffnet oder geschlossen werden.
Ohne die Einwirkung einer Kraft nimmt der Korb wegen der
Elastizität der Streben seine Ausgangsform an. Diese Vor
richtung ist zur Extraktion von kleinen Resektaten geeignet.
Voluminöse Organe oder Organteile lassen sich hiermit nicht
extrahieren.
Weiterhin ist aus der US 5,190,561 eine Vorrichtung zur Ex
traktion von Gewebe im Verlauf von laparoskopischen Opera
tionen bekanntgeworden, bei der ein Beutel am Ende eines
rohrförmigen Schaftes befestigt ist. Der Beutel weist eine
proximale und eine distale Öffnung auf, wobei die distale
Öffnung zur Einführung des Gewebes in den Beutel dient und
die proximale Öffnung den rohrförmigen Schaft umschließt.
Während der Operation wird der Beutel durch einen Trokar in
den Körper des Patienten eingeführt. Das zu extrahierende
Gewebe wird mit Hilfe eines durch den rohrförmigen Schaft
und die proximale Öffnung des Beutels geführten Greifinstru
mentes in den Beutel gezogen. Zur Extraktion wird die gesam
te Vorrichtung aus dem Körper gezogen. Mit dieser Vorrich
tung lassen sich ebenfalls nur kleine Gewebeteile extrahie
ren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Bergesystem
zu schaffen, das einfache, bekannte Bergebeutel aufnehmen
kann, und bei dem gewährleistet ist, daß in Extraktionsbeu
teln abgelegte Organteile bzw. Flüssigkeitsanteile beim Ent
fernen des Extraktionsbeutels aus dem Körperhohlraum nicht
mehr aus dem Extraktionsbeutel austreten können.
Eine Extraktionsbeutelhaltevorrichtung, die die vorgenannte
Problemstellung löst, besteht aus einer Instrumentenfüh
rungshülse, die in axialer Erstreckung länger als der Trokar
ist und in dem Trokar fluiddicht axial verschieblich geführt
ist, mit einem in der Instrumentenführungshülse ausgebilde
ten Lumen zur fluiddichten Halterung eines chirurgischen In
struments, das über die Instrumentenführungshülse vorsteht
und die Führungshülse am patientenzugewandten Ende, das über
den Trokar vorsteht, im Außendurchmesser über eine gewisse
axiale Erstreckung der Instrumentenführungshülse vergrößert
ist, wobei die Vergrößerung des Außendurchmessers vom pati
entenzugewandten Ende des Trokars beabstandet ist.
Die erfindungsgemäße Extraktionsbeutelhaltevorrichtung hat
damit den wesentlichen Vorteil, daß beim Entfernen des das
Resektat beinhaltenden Extraktionsbeutels aus einem Körper
hohlraum Zugkräfte über die Greifer im wesentlichen am Re
sektat angreifen und nicht am Beutel selbst. Ist das Resek
tat im Beutel gefangen, das über die Greifer lagestabil
festgehalten wird, so wird der Beutel hinter der Vergröße
rung am Schaft der Instrumentenführungshülse verschlossen.
Ist dieser Arbeitsvorgang abgeschlossen, so wird der Trokar
gemeinsam mit der Instrumentenführungshülse und dem chirur
gischen Instrument aus der Rumpfperforationsstelle herausge
zogen. Dabei wird das Resektat über die Greifer während des
gesamten Bergevorgangs festgehalten. Wird der Beutel mit dem
sich darin befindlichen Resektat und den Greifern durch eine
Perforationsengstelle gezogen, so wird durch die Kompressi
on, die durch die Fixierung des Resektats durch das chirur
gische Instrument bewerkstelligt wird, das zu entfernende
Resektat gelängt und sein Außendurchmesser im Beutel redu
ziert. Kräfte, die auf den Beutel wirken und versuchen, den
Beutel von dem chirurgischen Instrument bzw. von der Instru
mentenführungshülse abzustreifen, werden durch die Vergröße
rung an der Instrumentenführungshülse kompensiert. Damit ist
beim Entfernen eines Extraktionsbeutels dieser fest und si
cher gehalten, so daß auch bei verstärkten Kompressionen im
Beutel gefangene Bestandteile nicht nach außen treten kön
nen. Damit lassen sich Resektate kontaminationsfrei entfer
nen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die In
strumentenführungshülse in einer Außenhülse fluiddicht und
axial verschieblich gehalten, die in den Trokar, fluiddicht
gegenüber dem Trokar abgegrenzt, in diesen einführbar ist,
und die Vergrößerung der Instrumentenführungshülse ist grö
ßer als der Innendurchmesser der Außenhülse.
Dies hat den Vorteil, daß der Verschlußbereich eines Beu
tels, nachdem er hinter der Vergrößerung verschlossen wurde,
zweifach fluiddicht abgedichtet werden kann, ohne daß damit
die Fixierung des Resektats durch die Greifer aufgegeben
werden muß. Die Vergrößerung verhindert ein Abgleiten des
Beutels von der Instrumentenführungshülse, und über die Au
ßenhülse wird nochmals der Verschlußbereich des Beutels un
verrückbar gehalten und zusätzlich abgedichtet. Der Berge
beutel wird im Verschlußbereich zwischen der Vergrößerung
und dem freien Ende der Außenhülse eingeklemmt. Ein zu ber
gendes Resektat kann mit zweifacher Sicherheit kontaminati
onsfrei geborgen werden, und dies mit Bergebeuteln, die sich
schon bewährt haben, einfach aufgebaut und kostengünstig zu
fertigen sind.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vor
richtung sind am patientenabgewandten Ende der Instrumenten
führungshülse Arretierungsmittel zur Blockierung der axialen
Verschiebung der Instrumentenführungshülse gegenüber der Au
ßenhülse vorgesehen.
Dies hat den Vorteil, daß mit Hilfe der Arretierungsmittel
beim Bergevorgang auf die Halterung des Beutels an der In
strumentenführungshülse nicht mehr geachtet werden muß. Ist
die Vergrößerung und das patientenseitige Ende der Außenhül
se mit dem dazwischenliegenden Ende des Bergebeutels axial
soweit aufeinander zugeschoben, daß der Bergebeutel einge
klemmt gehalten wird, so kann diese Lage von Instrumenten
führungshülse und Außenhülse durch die Arretierungsmittel
fixiert werden. Erst nach erfolgter Bergung des Resektats
außerhalb eines Körperhohlraums werden die Arretierungsmit
tel gelöst, und der Bergebeutel kann von der Instrumenten
führungshülse abgenommen werden, indem man den Verschluß des
Bergebeutels an der Instrumentenführungshülse löst.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Vergrößerung
an das freie patientenseitige Ende der Außenhülse form
schlüssig angepaßt. Dies hat den Vorteil, daß bei einer An
lage von Vergrößerung und freiem patientenseitigem Ende der
Außenhülse ein besonders effektiver, fluiddichter Verschluß
erreicht werden kann. Die Vergrößerung ist bevorzugt als
sich zum Patienten weitender Konus oder als sphärische Er
weiterung ausgebildet. Dies hat erstens den Vorteil, daß ein
verschlossener Bergebeutel nicht von der Instrumentenfüh
rungshülse abgleiten kann, wenn sich der Verschluß geringfü
gig öffnet und eine zusätzliche Sicherung über eine Außen
hülse nicht gegeben ist, und andererseits kann eine als Ko
nus bzw. sphärische Erweiterung ausgebildete Vergrößerung
besonders sicher mit freien Flächen an der Außenhülse ver
spannt werden und dort formschlüssig anliegen.
In einer Weiterbildung der Vorrichtung sind auf der Außen
oberfläche der Vergrößerung und/oder an der dazu korrespon
dierenden Fläche der Außenhülse, die in einer Endlage an
der Außenoberfläche anliegt, Dichtmittel, wie ein Dichtungs
ring oder eine Dichtflächenbeschichtung vorgesehen. Über
diese Maßnahmen läßt sich ein am Schaft der Instrumentenfüh
rungshülse verschlossener Extraktionsbeutel weiter verbes
sert abdichten.
In einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung ist das
chirurgische Instrument in der Instrumentenführungshülse
axial verschieblich gelagert. Dies hat den Vorteil, daß das
durch die Greifer des chirurgischen Instruments fixierte Re
sektat gegenüber der Instrumentenführungshülse und/oder ge
genüber der Außenhülse ausgerichtet werden kann, so daß ein
in einen Körperhohlraum eingeführter Bergebeutel vereinfacht
über das durch die Greifer fixierte Resektat gestülpt und im
Bereich hinter der Vergrößerung verschlossen werden kann.
Ein isoliertes Resektat wird mit dem chirurgischen Instru
ment gehalten, der Extraktionsbeutel wird vollkommen über
das Resektat gestülpt und noch weiter entlang über die In
strumentenführungshülse gezogen, bis das offene Ende des Ex
traktionsbeutel hinter der Vergrößerung zur Anlage kommt. In
diesem Bereich wird der Extraktionsbeutel verschlossen.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind die Arretierungsmittel als Verstellschraube
ausgebildet, die durch eine Drehbewegung entlang eines Ge
windes auf der Außenoberfläche der Instrumentenführungshülse
verschieblich ist.
Die Verstellschraube liegt auf der Außenoberfläche einer
Manschette, die an vom Patienten abgewandten Ende der Außen
hülse ausgebildet ist, auf dieser auf, und durch ein Verdre
hen der Verstellschraube wird die Instrumentenführungshülse
mit der Vergrößerung am patientenseitigen Ende der Außenhül
se zum Anschlag gebracht. Ein zwischen der Vergrößerung und
dem freien patientenseitigen Ende der Außenhülse gefangener
Extraktionsbeutelabschnitt wird durch die Verspannung von
Vergrößerung und freiem Ende der Außenhülse zusätzlich ge
halten.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der
beigefügten Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genann
ten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfindungsge
mäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen mitein
ander verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsformen sind
nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern ha
ben vielmehr beispielhaften Charakter.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird an
Hand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Extraktionsbeutelhaltevor
richtung, wie sie durch eine Körperwand hindurch
geführt ist und über Greifer ein angedeutetes Re
sektat hält;
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemä
ßen Extraktionsbeutelhaltevorrichtung mit einer
Außenhülse, über die ein über das Resektat ge
stülpter Extraktionsbeutel zusätzlich gehalten
werden kann.
Die einzelnen Figuren der Zeichnung zeigen die erfindungsge
mäße Vorrichtung stark schematisiert, und die einzelnen Aus
gestaltungen an der Vorrichtung sind nicht maßstäblich zu
verstehen. Der in den Figuren dargestellte Trokar ist eben
falls stark schematisiert angedeutet.
Fig. 1 zeigt mit 10 eine Extraktionsbeutelhaltevorrichtung,
die aus einer Instrumentenführungshülse 11 mit einer Vergrö
ßerung 12 und einem chirurgischen Instrument 13 besteht. Das
chirurgische Instrument weist Griffe 14, 15 auf, über die
Greifer 16, 17 betätigbar sind. Über die Greifer 16, 17 kann
ein Resektat 18 erfaßt werden. Die Extraktionsbeutelhalte
vorrichtung 10 ist über einen Trokar 19 durch eine Abdomi
nalwand 20 hindurchgeführt. Der Trokar 19 ist gegenüber der
Instrumentenführungshülse 11 zur Vermeidung eines Verlusts
des Pneumoperitoneums durch eine Dichtungsscheibe 21 abge
grenzt.
Am patientenseitigen Ende der Instrumentenführungshülse 11
ist in der Figur eine zweifstufige ringförmige Vergrößerung
12 gezeigt. Als Vergrößerung 12 kann auch eine ringförmige
einstufige Vergrößerung ausreichend sein.
Ein Extraktionsbeutel 22, wie er handelsüblich erhältlich
und über Verschlußfäden 23, 24 verschließbar ist, kann über
das mit den Greifern 16, 17 gehaltene Resektat 18 gestülpt
werden. Der Extraktionsbeutel 22 wird mit dem offenen Be
reich bis über die Vergrößerung 12 gezogen, und in einem Be
reich 25 werden die Verschlußfäden 23, 24 zugezogen, und der
Extraktionsbeutel 22 wird dicht verschlossen. Durch die Ver
größerung 12 wird der Extraktionsbeutel 22 daran gehindert,
auch bei stärker auftretenden Zugkräften vom Schaft der In
strumentenführungshülse 11 abzugleiten.
Fig. 2 zeigt mit 30 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Extraktionsbeutelhaltevorrichtung, die sich aus einer In
strumentenführungshülse 31 und aus einer Außenhülse 32 zu
sammensetzt. An der Instrumentenführungshülse 31 ist am pa
tientenseitigen Ende eine sich zum freien Ende hin weitende
Vergrößerung 33 ausgebildet. In der Instrumentenführungshül
se 31 ist fluiddicht und axial in der Instrumentenführungs
hülse 31 verschieblich ein chirurgisches Instrument 34 ge
halten. Über Griffe 35 des chirurgischen Instruments 34 sind
Greifer 36, 37 des chirurgischen Instruments 34 zu öffnen
bzw. zu verschließen. Über die Greifer 36, 37 ist ein Resek
tat 38 lagestabil zu fassen.
Die Extraktionsbeutelhaltevorrichtung 30 ist durch einen
Trokar 39 durch eine Abdominalwand 40 hindurchgeführt. So
wohl die Außenhülse 32 wie auch die Instrumentenführungshül
se 31 und das chirurgische Instrument 34 sind jeweils gegen
über ihren angrenzenden Flächen fluiddicht abgedichtet.
Am Außenumfang des chirurgischen Instruments 34 ist auf dem
vom Patienten abgewandten Ende des Instruments eine Ver
stellschraube 41 angeordnet, die über ein Gewinde 42, das
auf der Außenumfangsfläche des chirurgischen Instruments 34
ausgebildet ist, drehbar gelagert ist.
Ein Extraktionsbeutel 43, der im Öffnungsbereich über einen
Verschlußfaden 44 verfügt, kann über das Resektat 38 gezogen
werden. Dieser Bergevorgang wird mit Hilfsinstrumenten
durchgeführt, und das Resektat 38 wird dabei ohne Unterbre
chung von den Greifern 36, 37 festgehalten. Der Extraktions
beutel 43 wird über die Vergrößerung 33 hinweggezogen, so
daß der Extraktionsbeutel 43 nicht nur das Resektat 38 voll
kommen aufnimmt, sondern auch Teile des chirurgischen In
struments 34 bzw. Teile der Instrumentenführungshülse 31 um
greift. Im Bereich 45 der Instrumentenführungshülse 31 wird
über den Verschlußfaden 44 der Extraktionsbeutel 43 eng ver
schlossen, so daß dieser nicht mehr über die Vergrößerung 33
hinweg in Richtung Greifer 36, 37 gleiten kann. Ist der Ex
traktionsbeutel 43 lagefest im Bereich 45 fixiert, wird die
Verstellschraube 41 gedreht. Dabei kommt die Verstellschrau
be 41 auf der Außenoberfläche einer Manschette 46 der Außen
hülse 32 zur Anlage, und bei weiterer Drehung verfährt die
Öffnung 33 in Pfeilrichtung 47. Die Vergrößerung 33 wird so
weit in Richtung des freien Endes der Außenhülse 32 verfah
ren, bis sich Außenoberflächen der bevorzugt konischen Ver
größerung 33 mit Randflächen der Außenhülse 32 verkeilen. Im
Zwischenraum der Verkeilung liegt der Verschlußrand des Ex
traktionsbeutels 43.
Nachdem der verschlossene Extraktionsbeutel 43 nicht nur
durch die Vergrößerung 33 sondern auch über eine Verspannung
von der Vergrößerung 33 mit dem freien Ende der Außenhül
se 32 gehalten wird, kann ein ungewolltes Austreten von im
Extraktionsbeutel 43 gefangenen Gewebeteilen bzw. Flüssig
keitsanteilen sicher ausgeschlossen werden. Ist der Extrak
tionsbeutel 43 wie beschrieben fixiert, so kann der Tro
kar 39 gemeinsam mit der Extraktionsbeutelhaltevorrich
tung 30 aus der Abdominalwand 40 herausgezogen werden. Der
angestrebte Bergevorgang ist damit kontaminationsfrei abge
schlossen.
Eine Extraktionsbeutelhaltevorrichtung 10 weist eine Instru
mentenführungshülse 11 auf, die am patientenseitigen freien
Ende mit einer Vergrößerung 12 ausgebildet ist. Durch die
Instrumentenführungshülse 11 kann ein chirurgisches Instru
ment 13 hindurchgeführt werden. Mit dem chirurgischen In
strument 13 ist ein Resektat 18 faßbar. Ist das Resektat 18
lagestabil gehalten, so wird ein handelsüblicher Bergebeu
tel 22 über das Resektat 18 gestülpt und in einem Bereich 25
hinter der Vergrößerung 12 fest verschlossen. Die Instrumen
tenführungshülse 11 kann mit einem Trokar 19 und dem über
Greifer 16, 17 gehaltenen Resektat 18 durch eine Abdominal
wand 20 kontaminationsfrei hindurchgezogen werden.
Claims (9)
1. Extraktionsbeutelhaltevorrichtung, die zur Bergung von
Resektaten (18; 38) durch eine Rumpfperforationsstelle
in einen Trokar (19; 39) einführbar ist, insbesondere
durch eine Abdominalwand, bestehend aus einer Instrumen
tenführungshülse (11; 31), die in axialer Erstreckung
länger als der Trokar (19; 39) ist und in dem Trokar
(19; 39) fluiddicht axial verschieblich geführt ist, mit
einem in der Instrumentenhülse (11; 31) ausgebildeten
Lumen zur fluiddichten Halterung eines chirurgischen In
struments (13; 34), das über die Instrumentenführungs
hülse (11; 31) vorsteht und die Instrumentenführungshül
se (11; 31) am patientenzugesandten Ende, das über den
Trokar (19; 39) vorsteht, im Außendurchmesser über eine
gewisse axiale Erstreckung der Instrumentenführungshülse
(11; 31) vergrößert ist, wobei die Vergrößerung (12; 33)
des Außendurchmessers vom patientenzugewandten Ende des
Trokars (19; 39) beabstandet ist.
2. Extraktionsbeutelhaltevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Instrumentenführungshülse (31) in einer Außen
hülse (32) fluiddicht und axial verschieblich gehalten
ist, die in den Trokar (39), fluiddicht gegenüber dem
Trokar (39) abgegrenzt, in diesen einführbar und die
Vergrößerung (33) der Instrumentenführungshülse (31)
größer als der Innendurchmesser der Außenhülse (32) ist.
3. Extraktionsbeutelhaltevorrichtung nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am patientenabge
wandten Ende der Instrumentenführungshülse (31) Arretie
rungsmittel (41) zur Blockierung der axialen Verschie
bung der Instrumentenführungshülse (31) gegenüber der
Außenhülse (32) vorgesehen sind.
4. Extraktionsbeutelhaltevorrichtung nach einem der Ansprü
che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergröße
rung (33) an das freie patientenseitige Ende der Außen
hülse (32) formschlüssig angepaßt ist.
5. Extraktionsbeutelhaltevorrichtung nach einem der Ansprü
che 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergröße
rung als sich zum Patienten weitender Konus oder als
sphärische Erweiterung ausgebildet ist.
6. Extraktionsbeutelhaltevorrichtung nach einem der Ansprü
che 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außen
oberfläche der Vergrößerung und/oder an der dazu korre
spondierenden Fläche der Außenhülse (32), die in einer
Endelage an der Außenoberfläche der Vergrößerung (33)
anliegt, Dichtmittel, wie ein Dichtring oder eine Dicht
flächenbeschichtung, vorgesehen sind.
7. Extraktionsbeutelhaltevorrichtung nach einem der Ansprü
che 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das chirurgi
sche Instrument (13; 34) in der Instrumentenführungshül
se (11; 31) axial verschieblich gelagert ist.
8. Extraktionsbeutelhaltevorrichtung nach einem der Ansprü
che 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei mit dem
chirurgischen Instrument (13; 34) gehaltenen Resek
tat (18; 38), ein Extraktionsbeutel (22; 43) über das
Resektat (18; 38) vollkommen stülpbar ist und daß hinter
der Vergrößerung (12; 33) der Extraktionsbeutel (22; 43)
an der Außenoberfläche der Instrumentenführungshülse
(11; 31) in einem Bereich (25; 45) verschließbar ist.
9. Extraktionsbeutelhaltevorrichtung nach einem der Ansprü
che 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretie
rungsmittel als eine Verstellschraube (41) ausgebildet
sind, die durch eine Drehbewegung entlang des Gewin
des (42) auf der Außenoberfläche der Instrumentenfüh
rungshülse (31) axial verschieblich ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997107361 DE19707361C2 (de) | 1997-02-25 | 1997-02-25 | Extraktionsbeutelhaltevorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997107361 DE19707361C2 (de) | 1997-02-25 | 1997-02-25 | Extraktionsbeutelhaltevorrichtung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19707361A1 true DE19707361A1 (de) | 1998-08-27 |
DE19707361C2 DE19707361C2 (de) | 2000-04-06 |
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ID=7821317
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997107361 Expired - Lifetime DE19707361C2 (de) | 1997-02-25 | 1997-02-25 | Extraktionsbeutelhaltevorrichtung |
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